Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 175: Nachtgeflüster 37 ------------------------------ Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster Teil: 37 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall Was war das? Jamie sah dem Jüngeren verwirrt nach. Etwas war im entgangen und es war etwas wichtiges gewesen. Denn er hatte diese Szene eben nicht verstanden. Wie kam Sunil aus heiterem Himmel zu so einer Aussage? Ja eigentlich zu diesem Thema? An irgendeiner Stelle war ihm das Gespräch entglitten, etwas das ihm sonst nie passierte. Vor allem über dieses Thema. Jamie vermied dieses Thema, gerade weil Sunil Recht hatte. Doch anders als Sunil glaubte, wusste er das er im Ernstfall alleine dastand. Wenn es hart auf hart kam, war jeder Mensch und jedes Tier alleine. Das war der Lauf der Dinge. Gerade deswegen suchte er sich starke Gefährten, die seine Schwächen ausgleichen konnten. Er konnte nicht mehr stärker werden, deswegen suchte er sich die Gesellschaft von Bären und Tigern, er war nicht handwerklich geschickt, deswegen suchte er sich Leute die darin gut waren, was war so schlimm daran? Dafür bezahlte man diese Leute ja und solange er Geld hatte, war das alles kein Problem. Er wusste nicht warum Sunil das so aufregte? Allerdings hatte Sunil auch Unrecht. So ganz alleine wäre er nie. Ratans Loyalität war er sich sicher. Jamie vertraute auf nichts so sehr wie auf Ratans Freundschaft. Oft genug hatte er dessen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ausgenutzt und trotzdem war er bei ihm geblieben und verzieh ihm einfach alles. Wenn jemand zu ihm stehen würde, dann war es Ratan und Marissa sein Ziehkind. Sie war ihm so ähnlich, doch gegenseitig würden sie sich nie übers Ohr hauen. Geschwister hielten eben zusammen, vor allem wenn sie etwas festeres verband als nur Blut. Von dieser Art von Zusammenhalt hatte Jamie genug, Blut war oft nicht wirklich dicker als Wasser. Der Wolf bückte sich und wollte ein weiteres Stück Holz aufheben, hielt aber kurz davor inne. Langsam richtete er sich wieder auf. Nein, er würde jetzt sicher nicht anfangen hier aufzuräumen. Das war weder sein Haus, noch hatte er diese Verwüstung angerichtet. Sein Blick glitt zum Fenster und was er dort sah, reichte seine Ambitionen das Aufräumen betreffend sofort zu vergessen. Was machte diese verdammte Schlange schon wieder hier? In den letzten Tagen hatte Jamie sie schon wieder vergessen, so das ihm gar nicht auffiel das er wieder mit Sunil ein Zimmer teilte. Es war ja auch viel passiert. Das Zimmer verlassend, schloss der Wolf die Tür hinter sich. Was ihn aber beschäftigte seitdem Sunil das Zimmer verlassen hatte, war seine letzte Aussage. Mit ein wenig mehr Anstrengung… Als ob er sich nicht angestrengt hätte. Vom ersten Moment an hatte er sich doch um ihn bemüht und bis jetzt nicht aufgegeben. Ja, er gab offen zu das es zu Anfang nur um sein Versprechen ging, doch das hatte sich geändert. Immerhin hatte er schon eine Entscheidung und trotzdem beschäftigte er sich mit dem Mischling. Nun wo er hatte was er wollte, redete er noch immer mit ihm. Das machte Jamie sicher nicht damit er ihm gewogen blieb. Wenn er von den Leuten hatte was er wollte, interessierten sie ihn meistens nicht mehr. Doch bei Sunil war das anders. Er war für ihn zu einem guten Freund geworden. Sie hatten sogar schon miteinander geschlafen, so das dies nicht mehr zwischen ihnen stand. …könnte ich so jemand für dich sein. Was meinte Sunil nur damit? Dem Weißblonden war klar was das bedeute. Nämlich, das der Jüngere die Sache nicht so sah wie er. Doch was hatte er getan um ihn zu so einer Entscheidung zu treiben? In den letzten Tagen hatte sich der Mischling etwas von ihnen zurückgezogen, das war Jamie nicht entgangen. Nur hatte er das für eine seiner Phasen gehalten, die gab es bei dem Mischling ja öfters. Doch so wie jetzt waren sie noch nie ausgefallen. Konnte das auch eine Folge dieses Platzmangels sein? Wahrscheinlich. Jamie ging zum Geländer und sah hinab. Das Wasser zog sich scheinbar wieder zurück, doch das war sicherlich nur Wunschdenken seinerseits. Die Probleme hier nahmen einfach überhand, kein Wunder das er sich etwas davon entfernen wollte. Obwohl, wenn er das hier überstand konnte er sich wirklich etwas auf diese Leistung einbilden. Selbst auf Ratans Schiff hatte er mehr Bewegungsfreiheit. Ob der Tiger schon auf sie wartete? Sicherlich. Ratan hatte nur einige Sachen in der Karibik zu erledigen, danach wollte er auf sie warten. Mit Sicherheit war er schon wieder auf der anderen Seite der Erdkugel und er konnte es ihm nicht verdenken. Der Tiger konnte es sich nicht leisten sechs Monate vor Anker zu liegen. Das würden seine Leute nicht gut auffassen vor allem weil Ratan als Freibeuter galt. Seine Männer hatten immer ein Mitspracherecht, wenn auch der Tiger die endgültigen Entscheidungen traf. Doch im Grunde war das ein Problem über das er sich zu früh den Kopf zerbrach. Das stand erst in ein zwei Monaten an, wenn überhaupt. Ratan war sicher zum vereinbarten Zeitpunkt wieder da. Jason hatte ihn sicher kontaktiert, so das er wusste welche Probleme sich auftaten und wie lange es dauern würde. Nun im Grunde grübelte er nur darüber nach, weil er sich nicht über die aktuellen Probleme den Kopf zerbrechen wollte. Einerseits war da dieser Panther, dessen Sinneswandel ihn misstrauisch machte, dann Erec, der sich von ihn reizen ließ und Cyrie der von Kyrin begeistert war. Andererseits Sunil, der sich plötzlich so seltsam verhielt. Doch wenn er es Recht bedachte, hing alles irgendwie mit diesem Leoparden zusammen. Das konnte Jamie einfach nicht mehr so durchgehen lassen. Der Panther war immerhin nur ein Gefangener und er der Anführer ihrer kleinen Gruppe. Natürlich nur solange das niemand in Frage stellte, doch Cyrie war ihm unterlegen und Erec wusste was gut für ihn war. Der Grauäugige betrat die Brücke und überquerte sie. Es erstaunte ihn immer wieder wie lange diese sich hielt. Immerhin überdauerte sie schon einige Jahre und bei diesen Witterungen war das eine Meisterleistung. Verflucht, er hatte keine Zeit sich um so etwas Gedanken zu machen. In letzter Zeit wurde er immer unkonzentrierter und das merkte er selbst auch. Das war ein Umstand, der ihn unzufrieden machte und zwar mit sich selbst. Immerhin war er dafür bekannt immer weiterzudenken und nun entgingen ihm eindeutig zu viele wichtige Details. Er brauchte etwas um seine Gedanken wieder zu klären. Doch wo fand er hier einen willigen Bettpartner, ohne das gleich einer der Anderen wieder sauer war? An erster Stelle dachte er dabei natürlich an Sunil. Cyrie machte es nichts aus und Erec, nun dieser hatte sicher auch nichts dagegen einzuwenden wenn er sich mit ihm etwas Entspannung suchte. Jetzt nicht mehr, wo er sich wieder etwas abgeregt hatte. Zuvor war es Jamie selbst etwas zu riskant gewesen. Doch er wusste nicht wie Sunil reagieren würde und es störte ihn, das er darüber überhaupt nachdachte. Es konnte ihm doch egal sein wie der Mischling darüber dachte, immerhin hatte dieser ihn auch schon einmal in dieser Hinsicht benutzt. Jamie betrat den Vorraum zu Kyrins Zelle und sah Erec vor der Tür stehen. „Waren meine Anweisungen nicht klar?“ Erec sah ihn nur mit vor der Brust verschränkten Armen an. „Ja, das waren sie. Kannst du sie auch dem Schakal erklären, der in Streik tritt, sobald ich das Zimmer betrete?“ Wohl kaum. Der Weißblonde seufzte. Er war in einem Kindergarten und zu seinem Leidwesen konnte er nichts daran ändern. „Ihr kostet mich noch all meine Nerven. Alle zusammen.“ Der Bär grinste und senkte die Hände. „Dafür sind Freunde doch da.“ Dann näherte Erec sich dem Wolf und legte eine Hand auf dessen Schulter. „Hey, du weißt, wenn du mich brauchst bin ich für dich da.“ Jamie lächelte bei diesem Angebot. Vor allem da er wusste worauf es abzielte. Erec bot ihm hier gerade Erleichterung an und das auf sehr angenehme Weise. Er legte seine Hand auf Erecs. „Danke. Aber vielleicht ein andermal, noch sehe ich noch nicht so schlecht aus.“ „Also ich weiß nicht.“ Der Bär sah ihn skeptisch an. „Dummkopf.“ Damit verpasste ihm Jamie einen leichten Schlag auf den Kopf. „Kann ich zu ihm?“ Jamie und Erec sahen beide zu der neue Stimme. Sunil stand in der Tür und deutete auf die Tür hinter ihnen. „Wenn Cyrie nicht gleich wieder in Streik tritt, gerne.“ Erec zuckte mit den Schultern. „Meinetwegen.“ Jamie sah keinen Grund warum der Mischling den Panther nicht besuchen sollte. Immerhin waren sie ja verwandt. Ihn interessierte eher die Frage wieviel Sunil von ihrer Unterhaltung gesehen und vor allem verstanden hatte. Obwohl etwas wirklich verwerfliches hatten sie doch nicht getan oder? Die wahre Bedeutung hinter ihren Worten verstanden nur sie selbst. „Danke.“ Sunil ging an ihnen vorbei, doch dabei maß er Jamie mit einem undeutbaren Blick. Als sich die Tür schloss, grinste der Bär. „Das sah ja nicht gut aus. Was hast du angestellt?“ Jamie schüttelte ratlos den Kopf. „Ich weiß es nicht Erec, ich weiß es wirklich nicht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)