Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 157: Nachtgeflüster 19 ------------------------------ Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster Teil: 19 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Aufmerksam suchten seine Augen die Umgebung ab. Doch selbst nun, wo er wusste worauf er achten musste, konnte er nichts erkennen. „Das bringt nichts.“ „Vielleicht.“ Doch der Wolf hatte Recht. Es brachte nichts. Mit einem genervten Laut wand sich Sunil vom Dschungel ab und lehnte sich gegen das Geländer. „Wenn er nicht gefunden werden will, dann werden wir es auch nicht schaffen. Immerhin scheint er schon eine ganze Weile hier zu sein.“ Sunil schüttelte den Kopf. „Manchmal kann ich ihn spüren.“ Jamie nickte und sah auf den Urwald um sie. „Das geht uns allen so. Wir spüren es, wenn einer unserer Art um uns ist. Ebenso wie wir instinktiv spüren ob ein anderes Wertier ein natürlicher Feind ist oder nicht. Mir stellt es noch immer die Nackenhaare auf, wenn Ratan nach langer Zeit plötzlich hinter oder neben mir auftaucht. Ihm geht es bei mir sicher nicht anders.“ Na wenigstens redete er wieder normal mit ihm, wenn Sunil auch das Thema nicht so zusagte. Denn noch immer konnte er sich kein Bild von diesem Ratan machen, der Jamie soviel bedeutete. Allerdings wagte er nicht genauer nachzufragen, da er noch genau wusste was das letzte Mal passiert war. Eine Wiederholung dieses Verhaltens wollte er sich ersparen, da sollte der Wolf ruhig seine Geheimnisse für sich behalten. Was gingen sie ihn auch an? Ob das auch die Person war, der er das Versprechen gegeben hatte? Diesen Gedanken verwarf Sunil aber gleich wieder. Sicher nicht, immerhin kannte er den Anderen gar nicht. „Kannst du mir von meiner Familie erzählen?“ Jamie sah ihn überrascht an, lächelte dann aber amüsiert. „Glaubst du, du kannst es diesmal verkraften?“ „Irgendwann muss ich es doch hören. Immerhin gehören die Restlichen auch dazu oder?“ Es waren viele Leute, doch damit musste er klar kommen. Schließlich wollte er sie ja nicht treffen so das er sich das merken musste. Es interessierte ihn einfach nur. Katzenhafte Neugier eben. Jamie lachte bei dieser Frage. „Ja, das tun sie. Mhm, wo waren wir den stehen geblieben? Ach ja, bei den jüngsten und ältesten Mitgliedern, dann sollten wir uns einmal dem Mittelteil zuwenden. Wer Arnaud ist weißt du noch oder?“ Sunil nickte. Soweit er wusste, war das doch der zweitälteste. Der einzige Cousin, der bis jetzt eine Verlobte hatte. „Gut, dann erzähle dir nun etwas über deine restlichen Cousins. Der Drittälteste wäre wohl Caron ich bin mir sicher, mit ihm würdest du dich gut verstehen. Er ist etwas speziell. Für Caron zählen in erster Linie seine Wölfe und dafür ist er bereit über Leichen zu gehen. Soweit ich aus Erzählungen weiß, wollte er deswegen sogar einmal den französischen König angreifen.“ Jamie schüttelte abfällig den Kopf. „Aber warum?“ Für so etwas musste es doch einen Grund geben. Seine Eltern hatten ihm die Herrschaftsstrukturen erklärt und auch wenn er sie nicht benötigte, so hatte er sie sich gemerkt. Demnach war ein König doch der oberste Mensch im Staat. Eine Struktur an die sich sogar die Wertiere hielten. Jamie zuckte mit den Schultern. „Er hat einen Wolf getötet und Caron so gegen sich aufgebracht. Soweit ich das beurteilen kann, hat Caron einen ziemlich starken Gerechtigkeitssinn, der bei niemanden einen Unterschied macht. Na ja, aber um seine Mängel auszugleichen, hat er ja seinen Neffen Eryx. Er ist Michelles Sohn und seiner Obhut unterstellt worden. Etwas das die Zwei wohl etwas anders definieren als der Rest der Welt.“ Bei dieser Bemerkung wurde das Lächeln auf Jamies Gesicht noch etwas breiter. „Eryx ist ein wahrer Adelssohn. Als Erstgeborener wurde er verwöhnt und das hat ihn wohl etwas zu arrogant werden lassen. Sonst hätte ihn deine Cousine wohl kaum bei ihrer Familie abgeladen“ „Einfach so?“ Sunil erschien das als eine etwas drastische Maßnahme nur weil sich ein Kind nicht so benahm wie es sollte. „Das ist deine Familie. Nun, wen haben wir denn noch? Genau, Kobe. Wenn man es genau betrachtet, dann bist du wohl nur sehr weit entfernt mit ihm verwandt. Kobe ist der Sohn von Alessandros Bruder und wie du ein Cousin für die Anderen. Doch er wuchs in ihrer Mitte auf wie ein Bruder.“ „Warum? Warum war er nicht bei seiner eigenen Familie?“ Ein Kind gehörte doch zu seiner Familie. Zumindest in seinen Augen, doch in Jamies Welt schien das nicht so selbstverständlich zu sein. Jamie wiegte den Kopf leicht. „Das ist kompliziert. Haben dir deine Eltern von den Mischlingen und ihrem Status erzählt?“ „Nur das sie nicht so geachtet werden.“ Ja, das fiel ihm plötzlich wieder ein. Allerdings hatte er bis jetzt nichts davon bemerkt und er war mit drei reinen Wehrtieren zusammen. Doch sein Vater hatte auch von Mischlingen gesprochen, die Kinder eines Menschen und eines Wertiers waren. Ob es da einen Unterschied zu ihm gab? „Kobe ist ein solcher. Seine Mutter ist ein Mensch und sein Vater eben ein Werwolf. Nur gab es einige Differenzen, weswegen sein Vater ihn wegschicken musste. Das hat ihn vielleicht etwas ernst werden lassen. Ständig denkt er, dass er sich beweisen, nützlich machen, muss. Dabei ist er ein sehr fähiger Arzt. Sein Partner ist Ercole, ein Pirat. Ein sehr hitzköpfiger, junger Wertiger. Bis vor wenigen Jahren war er noch Ratans Schüler, was in meinen Augen sowieso etwas übertrieben war.“ Schon wieder Ratan. Nun mischte sich dieser Fremde auch noch in die Erzählungen über seine Familie ein. Irgendwie machte das Sunil eifersüchtig. Bei dieser Erkenntnis runzelte er die Stirn. Nein, er war ganz bestimmt nicht eifersüchtig. Dafür gab es nicht den geringsten Grund. Immerhin wollte er nichts von Jamie außer das er am Ende der Regenzeit sein Revier verließ. „Außer das ich ihn sehr amüsant finde, kann ich nicht sehr viel über ihn sagen. Als Letztes bleibt dann wohl noch Eloy. Mit ihm verbindet mich eine längere Geschichte. Er ist einer meiner engsten Freunde. Im Grunde ergänzen wir uns perfekt, deswegen verstehen wir uns wohl so gut. Wir verstehen das Gleiche unter dem Wort Spaß, wenn wir es auch anders behandeln. Eloy ist verantwortungslos und lebt für den Moment. Seine Überlegungen gehen nicht über die nächsten drei Stunden hinaus und sind immer unüberlegt. Wenn es ein schwarzes Schaf in dieser Familie gibt, dann ist es unumstritten er. Trotzdem besitzt er eine gewisse Art von Charme, die ihn unwiderstehlich macht. Er ist die Art von Wesen, die dir alle möglichen Versprechungen machen und selbst wenn er dich enttäuscht glaubst du ihm noch immer. Wenn er die richtigen Ambitionen hätte, dann könnte er ein großer Führer sein, doch dafür ist er zu ungeduldig, überheblich und ehrlich.“ „Liebst du ihn?“ Sunil legte eine Hand auf den Mund. Diese Frage war ihm jetzt unwillkürlich entschlüpft. Doch diese Lobeshymne auf seinen Cousin hörte sich so anders an als die ganzen Erzählungen zuvor. Nicht nur die Worte, auch die Stimmlage hatte sich geändert es klang so begeistert, wenn auch eine gewisse Traurigkeit mitschwang. Das war wohl der wichtige Mensch, dem er das Versprechen ihn betreffend gegeben hatte. Es würde Sunil nicht einmal mehr wundern, wenn er der Partner seines Cousins wäre. Auch wenn ihn dieser Gedanke wütend machte. Jamie sah ihn einen Moment lang überrascht an, bevor er sanft lächelte. „Ja. Ich habe ihn geliebt, doch das ist schon länger her.“ Die richtige Bezeichnung war wohl, noch immer. Diese Antwort war eindeutig. Sunil ballte eine Hand zur Faust. „Allerdings spielte das von Anfang an keine Rolle. Weder er noch ich sind Freunde fester Beziehungen. Was Eloy nur noch klar werden muss, bevor ich meine Wette verliere.“ Nun grinste der Wolf beinnahe so frech wie ein kleiner Junge. „Wette?“ Das irritierte Sunil nun doch etwas. Ebenso wie der plötzliche Stimmungsumschwung des Wolfes. „Ja, die Wette die ich mit seinem derzeitigen Partner abgeschlossen habe. Er will mir beweisen das Mensch und Tier kompatibel sind.“ Das musste er jetzt aber nicht verstehen oder? Sunil entschied sich für ein Nein. Doch es beruhigte ihn seltsamerweise, das Eloy einen Partner hatte. „Mika ist nämlich ein Vampir und aus diesem Grund denkt er, auf Werwesen herabsehen zu können. Er hält sich für wichtiger als er ist, nur weil er in tausend Jahren oder sogar noch mehr der nächste Herrscher der Vampire wird. Ich finde ihn sehr amüsant, vor allem wenn er vor Eifersucht kocht. Das sollte er wirklich einmal ablegen. Wenn man bedenkt was ich für Probleme hatte, die Zwei zusammenzubringen.“ Jamie seufzte gespielt gequält. „Du hast…“ Es fing wieder an, er war verwirrt. Doch diesmal nicht wegen seiner Familie, sondern wegen Jamie. Er liebte Eloy doch, also warum hatte er ihm geholfen einen anderen Partner zu finden? Dieser Wolf und seine Beweggründe waren ihm ein Rätsel. „Natürlich, ohne mich wäre Eloy schon längst tot. Ich habe Mika für ihn entführt und unsere Flucht organisiert. Wobei mir gerade einfällt, das ich dafür eigentlich keinen Preis verrechnet habe. Ob das wohl rückwirkend geht?“ Nachdenklich legte der Wolf einen Finger auf seine Lippen. Das war sicher ein hohes Risiko gewesen das Jamie für Eloy eingegangen war und das obwohl er den Wolf selbst liebte. Ob er in Gefühlssachen wohl ein Masochist war? Entweder das oder es hatte dafür Gründe gegeben, die sich seinem Horizont entzogen. Sunil richtete seinen Blick wieder auf den Urwald und plötzlich spürte er es. Das gleiche Gefühl, das ihn nun schon seit einiger Zeit beschlich. Nur das er diesmal wusste was es war. Er schauderte leicht und sah langsam zu Jamie. Ob er ihm etwas davon sagen sollte? Doch der Wolf war noch immer nachdenklich und hatte einen Finger auf dem Mund liegen. Sunil wollte gerade etwas sagen, als ihn Jamies Blick traf. Er war gar nicht mehr nachdenklich und seine Geste mit dem Finger bekam eine völlig neue Bedeutung. Lächelnd ließ Jamie die Hand sinken und legte einen Arm um seine Schulter. „Es ist kalt nicht? Gehen wir hinein.“ Damit führte er ihn in den Wohnraum in dem sich auch Cyrie und Erec befanden. „Draußen ist es schon ganz schön schwarz.“ Sunil verstand diese Bemerkung nicht. Das war doch ganz normal oder? Allerdings schienen Erec und Cyrie etwas anderes verstanden zu haben, denn ihre Haltung änderte sich. Für draußen vielleicht unmerklich, doch er merkte es dafür umso deutlicher. Sie wirkten aufmerksamer, angespannter. Erec lächelte. „Das haben Nächte nun einmal so an sich. Dafür haben Menschen das Feuer erfunden.“ „Das auch praktisch ist um sich zu wärmen. Sunil war sowieso kalt.“ Jamie lächelte und deutete auf den Ofen. Sunil verstand den Wink und ging an die zugewiesene Stelle. Nun, dann war es wohl Zeit um zu warten. Die Drei würden schon wissen was sie machten. Okay ich habe das Ergebnis der Abstimmung. Es war ein Kopf an Kopf Rennen und ehrlich gesagt überrascht mich das Ergebnis selbst. Wir haben zwei Sieger. 1. Jamie und Sunil/ Sin und Horus 2. Ratan und Nika 3. Caron und Eryx 4. Kobe und Ercole Wirklich, ich hätte nicht gedacht das sich die Sieger des letzen Mals so behaupten können. Was mich etwas traurig macht ist nur, das Henry und Lukas keine einzige Stimme bekommen haben. Alle Anderen eine bis zwei. Ich bedanke mich hier bei allen die mitgemacht haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)