Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 151: Nachtgeflüster 13 ------------------------------ Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster Teil: 13 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. „Mein Gott, nun streng dich doch ein wenig an Erec. Wir wollen bald fertig sein.“ Jamie seufzte und sah in den Aufzugsschacht. „Ach willst du etwa kurbeln? Wir können gerne tauschen.“ Der Bär sah ihn an, in seinen Augen funkelte es wütend. „Danke, kein Bedarf.“ „Das dachte ich mir.“ Mehr als diese gegrummelten Wörter kamen nicht von dem Bären. Es stimmte, das es unfair war Erec, die ganze Zeit kurbeln zu lassen, doch er war der Einzige dessen Kräfte dafür reichten. Seine und Sunils, doch dieser war am unteren Ende des Schachtes und belud den Aufzug. Jamie wand sich seufzend um und sah über das Geländer. Es regnete nun schon seit Tagen, so das Sunil es für an der Zeit befunden hatte umzuziehen. Er konnte nicht leugnen, das es ihn überrascht hatte, so einen Komplex in den Bäumen vorzufinden. Wer konnte auch ahnen, das sich so etwas über ihren Köpfen befand? Alle Baumhäuser die Jamie kannte, waren für Kinder oder Jäger. Nur waren das alles nur Übergangslösungen oder Spielplätze und nicht zum wohnen gedacht, weshalb er sich das hier nur um eine Spur größer vorgestellt hatte. Doch dies hier war ja schon fast eine Villa im Gegensatz zu anderen Baumhäusern. So überrascht er von diesem Haus war, genauso überrascht reagierte Cyrie auf Sunils wahre Gestalt. Vielleicht hätten sie ihn auch darauf vorbereiten sollen, doch daran hatte keiner von ihnen gedacht. Allerdings hatte ihn die Reaktion des Schakals kaum überrascht. Seit er wusste was Sunil war, wich er ihm nicht mehr von der Seite, immerhin musste er sein neues Forschungsobjekt ja studieren. Jamie war es nur Recht. Er war lieber hier oben als unten im Schlamm herumzustapfen. Nein, das stand auf seiner Liste von erstrebenswerten Dingen ganz weit unten. „Mach es fest.“ Erec sah auffordernd zu ihm. Jamie nickte und befestigte die Kurbel mit einem Seil, so das sie sich nicht mehr bewegen konnte. Dieses Verhalten kannte er ja schon zur Genüge von Erec. Je schwerer einen Arbeit war, umso stiller wurde er. Das gehörte wohl zu seiner Art von Krafteinteilung. „Das war die Letzte oder?“ Hoffentlich, denn langsam gab es hier keinen Platz mehr. Da sie keine Ahnung hatten wo die Sachen hingehörten, hatten Erec und er sich darauf beschränkt die Sachen auszuladen und auf den Balkon und den nächsten Raum zu verteilen. Der Bär nickte stumm und betrat die Ladefläche. „Nimm.“ Damit reichte er Jamie einen Stuhl. Dieser nahm ihn und suchte einen Platz um ihn abzustellen. So machten sie es schon den ganzen Tag. Unten wurde eingeräumt hier ausgeräumt und abgestellt. Wobei Erec das ausladen übernahm und er das einräumen. Zehn Minuten später fand auch das letzte Teil einen Platz und sie mussten nur noch auf die zwei Nachzügler warten. Sunil kam als Erster oben an und sah sich in dem noch leeren Raum um. Seine Augen suchten Jamie und dieser konnte den verwunderten Blick darin deutlich zu erkennen. „Wo..?“ „Da wir nicht wussten, wo sie hingehören haben wir sie gestapelt.“ Jamie lächelte ihn unschuldig an. Bei ihm konnte das ja noch klappen. Ihm lag das einrichten von Häusern nicht so, weshalb er sie meistens schon möbliert kaufte. Zumindest befand sich das Nötigste schon immer darin. Einen festen Wohnsitz hatte er sowieso nicht, dafür war er viel zu oft auf Reisen. „Wo?“ Die Augen den Mischlings verengten sich nun misstrauisch. Jamie deutete ihm nur ihm zu folgen und führte ihn auf den Balkon. Sunil stöhnte leise hinter ihm. „Oh mein Gott. Warum hast du nicht einfach gefragt?“ „Und wie bitte?“ Er konnte doch nicht wirklich erwarten, das er extra deswegen hinunterkletterte. Das war unnötige Arbeit, wenn es so auch ging. „Du hättest hinunter kommen und mich fragen können. Nun vielleicht ist es auch ganz gut so.“ Kopfschüttelnd ging er wieder in den Wohnraum zurück. „Gut, ich habe hier zwei Schlafzimmer. Also werden sich zwei das Schlafzimmer meiner Eltern teilen und einer von euch bei mir übernachten. Macht das unter euch aus. Ich suche inzwischen meine Sachen aus diesem Stapel.“ Damit verließ er das Zimmer. „Also wenn wir uns das aussuchen können, dann schlafe ich bei Sunil.“ Cyrie hob lächelnd die Hand. „Dein Forscherdrang in allen Ehren, aber sicher nicht.“ Erec sah ihn nur streng an. „Also keine Einwände?“ Lächelnd sah der Schakal Jamie an. Sie redeten also noch immer nicht miteinander. Natürlich, wann hätte sich das auch ändern sollen? Wenn er dem allerdings nachgab, würde Erec sicher innerhalb dieser fünf Monate die Beherrschung verlieren. Zwar wusste er noch immer nicht, welche Art von Beziehung ihn mit Cyrie verband, doch das eben war auf jeden Fall Eifersucht gewesen. Jamie kannte es viel zu gut, um dieses Gefühl falsch einzuschätzen. Also musste er in den sauren Apfel beißen. „Ich werde bei ihm schlafen Cyrie.“ Er hob beruhigend die Hand als der Schakal etwas sagen wollte. „Aber wenn etwas ungewöhnliches passiert, werde ich dir natürlich davon berichten.“ Hoffentlich reichte das aus um ihn zu befriedigen. Mit einem Schnauben wand sich Cyrie um. „Aber glaub ja nicht ich schlafe mit dir in einem Bett.“ Mit diesen Worten ließ er Erec einfach stehen und ging auf den Balkon. Erec sah ihn etwas hilflos an, doch Jamie zuckte nur mit den Schultern. „Wenigstens redet er wieder mit dir. Nimm es nicht so tragisch Großer.“ Aufmunternd klopfte er ihm auf die Schulter. „Komm, wir müssen noch etwas aufräumen.“ Sunil wischte gerade den Staub aus seinen Regalen, als die Tür geöffnet wurde. „Also bist du mein Zimmerpartner.“ Im Grunde war es keine große Überraschung für ihn. Irgendetwas schien ihn mit dem Wolf zu verbinden, doch wahrscheinlicher war das er sich einfach gegen die anderen Zwei durchgesetzt hatte. „Ja, ich hoffe du hast nichts dagegen.“ Jamie stellte einen Sack in eine Ecke. Er schüttelte nur den Kopf. „Ich sagte doch das ihr euch das untereinander ausmachen sollt. Mir ist es egal wer am Ende hier schläft. Such dir einfach einen Platz aus wo du schlafen willst.“ „Erec kommt gleich und stellt mir mein Bett auf. Ich mag handwerkliche Arbeiten nicht unbedingt. Meine Fähigkeiten liegen eher auf anderen Gebieten.“ „Die sind dann wohl nicht sehr praktisch.“ Sunil sah aus dem Fenster. Langsam wurde es dunkel also wurde es wohl wirklich Zeit die Betten vorzubereiten. Jamie lächelte leicht. „In einer anderen Art von Dschungel schon.“ Eine andere Art von Dschungel? Wie meinte er das? Sunil wurde erst nun bewusst, wie wenig er von seinen neuen Mitbewohnern wusste. Nun dieses Versäumnis sollte er aufholen. Es klopfte an die Tür und der Bär trat ein. „Na dann. Macht einmal Platz damit ich den Schlafplatz für unseren kleinen Wolf hier aufstellen kann.“ Der Wolf ahndete diesen kleinen Seitenhieb sofort mit einer leichten Kopfnuss, die er dem Bären gab, doch er verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Sunil folgte ihm lächelnd. „Nur aus Neugier, wo kommst du eigentlich her?“ „Ah jetzt erst ziehst du Informationen über deine Mitbewohner ein? Reichlich spät, aber mir soll es Recht sein.“ Jamie wand sich lächelnd zu ihm um. „Warum nicht? Wenn mir die Antwort nicht gefällt, dann kann ich dich immer noch fressen.“ Von so etwas ließ sich Sunil schon lange nicht mehr einschüchtern. „Also?“ „Hm.“ Jamie schien kurz nachzudenken, bevor er zu einem Fenster ging und kurz hinaussah. „Mal sehen. Ich besitze Häuser in Griechenland, Spanien und Italien, dazu noch Stadthäuser in London und Paris, ein Anwesen in Afrika und auf einem Schiff ist auch immer eine Kabine für mich reserviert. Doch geboren bin ich keinem dieser Länder.“ Bei diesem Zusatz lächelte er geheimnisvoll. Das hatte er natürlich noch anbringen müssen, das war Sunil klar. Doch es zeigte durchaus Wirkung. Er war nun neugierig auf seine Herkunft. „Und?“ Jamie lachte nur kurz. „Ich komme von einer kleinen Insel im Mittelmeer. Zu welchem Land wir gehören, ich weiß es nicht. Das wechselt jedes halbe Jahrhundert. Mein Heimatland ist Korsika. Zumindest bin ich dort geboren und aufgewachsen, doch damit verbindet mich nichts mehr.“ „Nichts?“ Das war für Sunil unvorstellbar. Dieser Dschungel hier war sein Zuhause und auch wenn er ihn jemals verlassen würde, dann blieb trotzdem ein Teil von ihm hier. Es gab vielzuviele schöne Erinnerungen, die ihn mit diesem Ort hier verbanden. Doch der Weißblonde schüttelte nur den Kopf. „Nichts. Mein naiver, großer Bruder hat bestimmt schon die Besitztümer geerbt und seine hübsche, zarte und berechnende Frau hat ihm sicher schon mit einem Erben beschenkt. Meine klugen und älteren Schwestern sind schon in alle Welt verheiratet, um den Einfluss ihrer Familie zu stärken und mein kleiner, süßer Zwillingsbruder folgte meiner sanften Mutter in den Tod. Also wie du siehst verbindet mich nichts mehr mit meinen Geburtsland.“ Es war seltsam das er bei jedem mindestens zwei Charaktereigenschaften anhängte. Doch das war sicher nur Zufall. Was Sunil so verwunderte, war der harte Glanz, der bei diesen Worten in Jamies Augen erschienen war. Deshalb klang seine nächste Frage eher etwas vorsichtiger. „Aber was ist mit deiner Familie?“ Jamie sah ihn nach dieser Frage einige Augenblick lang nur an. In seinen Augen konnte Sunil dabei kein Gefühl erkennen. Dann lächelte der Wolf leicht, aber es lag etwas gefährliches darin. „Familie? Ja, ich habe eine Familie, doch keine dieser Personen gehört dazu.“ Als Sunil etwas einwenden wollte, hob er nur die Hand. „Nein, das ist kein Thema über das ich diskutieren will. Meine Entscheidung ist schon vor langer Zeit gefallen. Ich habe Ratan und das ist alles was ich an Familie brauche.“ Er schwieg kurz. „Ich werde einmal nachsehen wie weit Erec ist.“ Damit lies er Sunil einfach stehen. Dieser sah ihm nur verwirrt hinterher. Ihm war nicht klar, wie man so eine Auffassung gegenüber seiner Familie haben konnte. Es musste etwas Schlimmes zwischen Jamie und seiner restlichen Familie vorgefallen sein um so eine Reaktion zu rechtfertigen. Außerdem wer oder was war Ratan? Sunil wollte das wissen und wenn Jamie es nicht ihm erzählte, dann musste er es eben von den Anderen erfahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)