Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 147: Nachtgeflüster 9 ----------------------------- Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster Teil: 9 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. „Okay, wann beginnt hier die Regenzeit?“ Jamie schlug die Zeltplane zurück und sah seine Begleiter fragend an. Erec seufzte und zuckte mit den Schultern, bevor er fortfuhr eines seiner Messer weiterzuschleifen. Seine zweite Lieblingswaffe nach seiner Armbrust. Cyrie sah von seinem Buch auf. „Im November.“ Nachdenklich schien er etwas abzuzählen. „Also in ein bis zwei Wochen.“ Erec ließ sein Messer sinken und sah den Schakal mit großen Augen an. Jamie hingegen seufzte nur. Also das hatte Sunil damit gemeint. Dann blieb wohl nur noch eine Frage zu klären. „Befinden wir uns hier in einem Überschwemmungsgebiet?“ Cyrie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Doch ich würde es annehmen ja.“ „Sag mal, wann wolltest du uns das sagen?“ Der Bär legte sein Messer aus der Hand. „Es hat mich keiner danach gefragt. Außerdem hättet ihr es schon bemerkt wenn es zu regnen angefangen hätte. Es ist ja nicht so, das hier von heute auf morgen alles unter Wasser steht. Das dauert schon ein gutes Monat.“ „Trotzdem hättest du uns darüber in Kenntnis setzen können.“ Erec grummelte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach reg dich doch nicht so auf. Ich dachte nicht das die Angelegenheit solange dauert.“ Jamie merkte das er dazwischen gehen musste. Sonst begann hier eine Streiterei, die er nun noch mit nur wenigen Worten unterbinden konnte. Er trat ganz ein und ging zu seiner Pritsche. „Hört auf. Ihr habt beide Recht. Ich hätte auch nie gedacht das es solange dauern würde und es stimmt, Cyrie du hättest uns etwas davon sagen können. Auf jeden Fall müssen wir uns etwas einfallen lassen. In zwei Wochen ist diese Angelegenheit sicher nicht geregelt.“ Er schloss kurz die Augen. Nein, das würde länger als nur zwei Wochen dauern. Sie brauchten eine Unterkunft für die Regenzeit. Allerdings warum nicht einfach Sunil folgen? Dieser war sicher für so eine Zeit ausgerüstet. „Cyrie, geh zum Lager zurück. Sag Jason das er in die Stadt zurückgehen und dort die Träger auszahlen soll. Er soll sich ein schönes halbes Jahr machen, doch am Ende der Regenzeit will ich ihn wieder am Ausgangspunkt antreffen. Pünktlich.“ Diesen Punkt betonte Jamie besonders. Man konnte ja nie wissen wo diese Leute abblieben. „Sag es zur Sicherheit auch seinem Stellvertreter.“ Erec hob einen Zeigefinger. „Ähm. Ich unterbreche dich ja nur ungern doch Jason ist selbst nur ein Stellvertreter. Meiner um genau zu sein.“ Jamie sah den Bären bei seinen nächsten Worten an. „Dann solltest du vielleicht zurückgehen? Egal sag es einem Anderen der mit uns in Afrika war. Nur zur Sicherheit.“ „Okay, aber warum ich?“ Cyrie sah ihn fragend an. „Weil du, mein lieber Freund, der Schnellste von uns bist und die Männer dich mögen.“ Jamie schenkte ihm bei diesen Worten ein freundliches Lächeln. „Und Erec wird dich begleiten, weil ich dich nicht den Raubtieren im Dschungel ausliefern will. Die Nachricht soll doch auch ankommen.“ „Ach werde ich?“ Der Bär sah ihn überrascht an, lächelte dann aber ebenfalls. „Ja, werde ich.“ „Meinetwegen könnt ihr danach auch wieder zurückkommen. Oder mit ihnen in die Stadt gehen.“ Jamie war das einerlei. Nun wo er nicht mehr damit rechnete das Sunil ihn angreifen würde, brauchte er keinen Leibwächter mehr. Das wäre vielleicht sogar kontraproduktiv. „Ich komme sicher wieder. Wann soll es losgehen?“ Erec sah ihn fragend an. Von Cyrie kam nur ein tiefes Seufzen. „Du kennst doch Jamie. Natürlich geht es sofort los.“ Er begann bereits sich auszuziehen. „Ach so.“ Der Bär öffnete sein Hemd. Jamie deutete auf den Zeltausgang. „Bitte verwandle dich vor dem Zelt. Du weißt schon, deine Größe.“ Sein Gegenüber hob eine Augenbraue und grinste dann unverschämt. „Also darüber haben sich meine Partner noch nie beschwert.“ Doch er ging bereits Richtung Ausgang. Der Weißblonde tauschte nur einen Blick mit dem Schakal aus, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Es war besser wenn Erec die Verwandlung draußen machte. Ja, ihr Zelt war groß, doch wenn er durch den Eingang wollte würde es sicher Probleme geben. Cyrie verwandelte sich und ging aus dem Zelt. Jamie folgte ihm und stand einem großen Grizzlybären gegenüber. Natürlich gehörte die Rasse der Werbären der größten Bärenrasse an. Ja, sie überragten sie sogar noch, so wie alle Wertiere ihre tierischen Artgenossen. „Ich verlasse mich auf euch.“ ‚Nur keine Sorge. Das ist leicht.’ ‚Wir sind bald wieder da.’ Cyrie entblößte seine Zähne, was wohl eine Abart eines Lächelns sein sollte. Dann wand er sich dem Dschungel zu und lief los. Wesentlich uneleganter folgte ihm Erec. Jamie sah ihnen noch nach bis man sie nicht mehr sehen konnte. Obwohl er ja eher Erec beobachtete. Es war immer wieder beeindruckend wie ein Bär lief. Wie eine Steinlawine riss er alles um, was sich ihm in den Weg stellte. Was bei dieser Größe wohl auch vonnöten war. So nun lag es wohl an ihm seinen Teil zu erfüllen. Etwas das schwer werden konnte, doch Jamie war noch vor keiner Herausforderung zurückgeschreckt. Sunil sah sich suchend um. Es sah ihn keiner oder? Niemand war ihm gefolgt. Schön langsam wurde er paranoid, kein Wunder bei dem was sich seit neuesten in seinem Revier herumtrieb. Das waren zu viele Sicherheitsrisiken auf die er nicht alle ein Auge haben konnte. Er rieb seinen Körper an einem Baumstamm, wenn er auch nicht bewusst mitbekam was er machte. Es fühlte sich einfach nur gut an. Erst das Knacken eines Astes ließ ihn aufhorchen. Was war das? Seine Ohren zuckten in jede erdenkliche Richtung, während seine Augen nur auf eine Stelle vor sich gerichtet waren. Am Tag waren die Augen in dieser Gestalt sowieso unbrauchbar. Sunil brach seine Untersuchung der Umgebung ab, als ihm in den Sinn kam wie das aussehen musste. Er war im Dschungel, da gab es genug Tiere, die so ein Geräusch erzeugen konnten. Eine wirkliche Gefahr gab es hier nicht für ihn, nun zumindest bis jetzt. Doch er rechnete nicht damit das Jamie oder seine Begleiter ihn angriffen. So schätzte er den Wolf nicht ein. Angewidert sah er den Baumstamm an, neben dem er noch immer stand. Es begann wieder, dabei musste er sich unbedingt zusammenreißen. Warum machte er es nicht einfach? Dann hätte er wieder für einige Zeit seine Ruhe. Auch wenn sich Sunil bei diesem Gedanken unwohl fühlte. Denn der einzige ebenbürtige Gegner in Reichweite gefiel ihm nicht. Nur leider war das eine Instinktmäßige Sache, da spielte sein Verstand keine Rolle. Seiner Mutter war es ja nicht anders ergangen Mit einem leisen Knurren schob er diese Gedanken von sich. Was passieren musste, würde passieren. Es waren nur sieben Tage, die würde er schon überstehen und in der nächsten Periode waren sie schon wieder verschwunden. Dann ging alles wieder seinen gewohnten Gang. Der Mischling schüttelte den Kopf und lief los. Er war hier um etwas zu jagen. Die Zeit wurde knapp und er musste noch Vorräte anlegen, bevor die Tiere wegzogen. Fünf Monate lang konnte er sich nicht nur von Fischen ernähren. Zwar hatte er Früchte eingelegt und etwas Fleisch getrocknet, doch das reichte nicht. Noch nicht. Wenn er daran dachte, das er die Hütte noch aufräumen musste, verließ ihn gleich wieder die Lust. Das konnte ja etwas werden. Sieben Monate waren eine lange Zeit, da sammelte sich sicher genug Dreck an. Am besten wäre es, wenn er einen Umweg machte. Sunil steigerte sein Tempo, bis er einen hohen Baum erreichte. Er stieß sich vom Boden ab und seine Krallten gruben sich in die Rinde des Baumes. So kletternd erreichte er die kleine Plattform zehn Meter über dem Boden. Von hier konnte er bequemer hinauf klettern. Der Braunhaarige wandelte sich wieder in seine menschliche Gestalt und benutzte die Strickleiter, die hier angebracht war. So ging es leichter und seine Krallen nutzten sich nicht ab. Nach guten sieben Minuten konnte er schon die Plattform über sich sehen. Sie war gut im Dicklicht der Baumriesen verborgen. Anders als die Einheimischen, deren Baumhüten schon weithin sichtbar waren, legte seine Familie immer Wert auf ihre Ruhe. Sie wollten nicht gesehen und belästigt werden. Das hatte sich nie geändert. Mit einer Hand öffnete Sunil die Bodenluke und betrat so die Hütte. Seine Augen verengten sich missbilligend als er das Innere sah. Nun, er hatte es geahnt. Die Luke wieder hinter sich schließend, richtete der Mischling sich auf. Allerdings könnte es schlimmer sein und wie es hier roch. Wie… Mit einem gefährlichen Fauchen sank Sunil wieder auf den Boden und sah sich aufmerksam um. Hier war jemand gewesen. Es war schon länger her, doch es roch noch nach ihm. Bestimmt war er öfter als nur einmal hier gewesen. Doch was Sunil am meisten irritierte war, das der Besucher nach seiner Mutter roch. Er wich zwar von ihr ab, doch gehörte er zumindest der gleichen Rasse an. Was das hieß war ihm sofort klar. Hier war ein anderer Leopard, ein Konkurrent. Hastig verließ der Braunhaarige die Hütte auf den gleichen Weg wie er sie betreten hatte. Das ließ er nicht zu, dies hier war sein Revier. Nun gab es keinen anderen Weg mehr, er benötigte seine volle Konzentration. Dafür würde er sogar einen Pakt mit dem Teufel eingehen. Auf der Plattform wandelte sich Sunil wieder und stieß ein Brüllen aus. Der Wolf sollte sich in acht nehmen, nun gehörte er ihm. 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