Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 91: Blutbiss 15 ----------------------- Titel: Wolfsherzen/ Blutbiss Teil: 15 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Kobe knurrte ihn an, doch er wirkte verwirrt. Seine Augen glitten von einer Seite zur Anderen. Eloy verstand seine Reaktion plötzlich. Natürlich verwirrte ihn die Umgebung und der Geruch. Immerhin waren sie nur durch eine Wand getrennt von Tigern. Klar, das er sie witterte und ihm das Angst machte. Der Blondhaarige dachte nach. Wie regelte seine Mutter das immer? Sie waren immerhin alle nach ihrer ersten Verwandlung verwirrt und verängstigt. Seine Mutter hatte da ein Patentrezept, doch ob er das anwenden sollte? Kobes Blick hatte die Klappe des Raumes erspäht und musterte sie. Es musste wohl sein. Hätte Eloy seufzen können, dann hätte er es jetzt wohl getan. Stattdessen hob er seine Pfote und schlug Kobe damit auf die Schnauze. Nicht fest, aber so das er es deutlich spürte. Es musste immerhin einen Erziehungseffekt haben. Kobe zuckte zurück und schnaubte erschrocken. Dann rümpfte er die Schnauze, es hatte Ähnlichkeit mit dem Schnuppern eines Kaninchen. ‚Jetzt hör mir mal zu, ich will keine Probleme. Also lass dir gar nicht einfallen, mir welche zu machen. Haben wir uns verstanden?’ Eloy wusste nicht wirklich, ob seine Worte zu ihm vordrangen oder nicht. Allerdings hoffte er es, das war immerhin die einfachste Lösung. Der Werwolf sah ihn einen Moment an und legte dann den Kopf schief. Langsam senkte sich sein Blick. Na wenigstens akzeptierte er ihn als Ranghöheren. Ob aufgrund seiner Worte oder einfach weil es ihm sein Instinkt diktierte, war ihm in diesem Moment egal. Darauf konnten sie aufbauen. Es gab wirklich nichts an seinem Cousin auszusetzen, wenn er in dieser Gestalt war. Diese schwache menschliche Hülle hingegen war eine andere Sache. Doch der Wolf vor ihm war stark und vielleicht sogar ein ebenbürtiger Gegner, wenn da auch das reine Blut eine Rolle spielte. Ein Mischling würde nie einen reinblütigen Werwolf besiegen können, das war etwas, womit kein Reiner jemals leben konnte. Er sah seinem Vater so verdammt ähnlich in dieser Gestalt. Rotblondes Fell, ein kräftiger Körperbau, nur die dunkelgrünen Augen, die ihn abwartend ansahen störten das Bild. Die seines Onkel waren hellblau. Was sollte er nun mit ihm machen? Darüber hatte er sich ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht, viele Möglichkeiten gab es aber auch nicht unbedingt. Vielleicht sollten sie sich einfach schlafen legen, ihm fehlte sowieso noch einiges davon. Kobe kam zu ihm und fing an seinen Kopf an Eloys Hals zu reiben. Dieser war im ersten Moment erstaunt darüber, doch erwiderte er diese Zuneigungsbezeugungen. Warum nicht? Wenn der Wolf in Kobe das brauchte, oft bekam er es sicher nicht. Immerhin gab es nicht viele Wesen, denen er zu nah kommen konnte in dieser Gestalt. Wenn man genau darüber nachdachte, war es eigentlich nur seine Familie, die dieses Privileg besaß. Nun, der Schlaf konnte warten, es wäre nicht die erste Nacht, die er durchmachte. Allerdings würde er heute eine Menge Spaß haben. ‚Los Kobe, lass uns ein wenig kuscheln.’ Dabei stieß er ihn auffordernd mit dem Kopf an. Mal sehen, ob er den Wink verstand. Kobe sah ihn verwirrt an. Verständlich, wo er eben noch mit ihm Zuneigungen ausgetauscht hatte. Allerdings verstand er die Aufforderung durchaus. Eloy bleckte die Zähne, doch es war nicht bedrohlich. In seiner menschlichen Gestalt, wäre das wohl ein Lächeln gewesen. Es ging doch nichts über eine kleine Rauferei unter Verwandten. Da gab es wenigstens keine ärgeren Verletzungen und es vertrieb einem die Zeit. Genervt schlug Mika die Tür zu seiner Kabine zu. Ihm war langweilig und das in bisher ungekannten Ausmaßen. Schlafen, an die Wand starren und essen das war alles was man hier machen konnte. Moment mal, essen war ja auch nicht erlaubt. Es gab zwar haufenweise Opfer hier, doch er schätzte der Wertiger würde es nicht so gerne sehen, wenn er sich Einen davon gönnte. Es war wirklich deprimierend, immerhin war er schon soweit sich Jayd wieder an seine Seite zu wünschen. Und dieser Gedanke machte ihm Angst. Mika benutzte die Treppe, um auf das Deck zu kommen, allerdings stockte er einige Stufen vor seinem Ziel. Da er schon auf das Deck sehen konnte, bemerkte er auch die Gestalt die in der Mitte des Decks stand. Der Vollmond machte es ihm mit seinem Licht auch leicht diese zu identifizieren. Jamie, das Wesen, das ihm am meisten zu denken gab. Mika wollte schon wieder zurückgehen. Ihm wollte er eigentlich nicht begegnen, da zog er den anderen Werwolf eher vor. Eine Stufe stieg er hinab, ehe er wieder innehielt. Was machte er hier eigentlich? Er war zwar das Opfer, doch er war nicht hilflos. Und auf keinen Fall würde er wehrlos einem Werwolf das Feld räumen. Es gab keinen Grund warum er nicht auch etwas frische Luft schnappen sollte. Entschlossen und so hochmütig, wie es eben nach einen kurzen Rückzug ging, betrat er das Deck. Er ging zur Reling und sah sich um. Es war keine Veränderung zu den anderen Tagen. Wasser, Wasser und noch einmal Wasser, langsam aber sicher begann er es zu hassen. Allerdings merkte er etwas in der Ferne und beugte sich etwas vor. War das wirklich das, wofür er es hielt? „Genau, wir sind in der Nähe des Festlandes. Doch mach dir keine Hoffnungen, wir werden weder anlegen, noch kannst du es erreichen. Bis dorthin bis du zweimal ertrunken.“ „Aber wieder zum Leben erwacht.“ Mika war stolz auf diese Fähigkeit. Vor allem weil er sie noch nie genutzt hatte. Das zeigte wie gut er war und wenn er sie einmal nutzen musste, dann damit er besser werden konnte. Er war niemand, der einen Fehler zweimal beging. „Die Strömung würde dich aufs offene Meer treiben und ich bin sicher es gibt in dieser Gegend genug Haie.“ Jamie sah auf das Wasser, so als würde gerade dort einer schwimmen. Lächelnd wand er sich zu Mika um. „Weißt du was, du solltest wirklich springen.“ Das konnte er auch. Mika war nicht umsonst auf einem Königshof aufgewachsen, solchen Sticheleien war er schon lange gewachsen. „Solltest du nicht längst voller Flöhe sein und den Mond anheulen?“ Jamie sah hinauf zum Vollmond. Als er antwortete klang seine Stimme etwas kritisch „Na ja etwas solltest du noch an deiner Technik feilen, aber es ging in die richtige Richtung.“ Er senkte den Kopf und lächelte Mika beinahe freundlich an, wenn man auch merkte das es falsch war. „Allerdings bin ich eine Liga über dir, weswegen ich dir nicht rate dich mit mir anzulegen. Das würde ich niemanden raten.“ „Schätz dich nicht zu hoch ein Hündchen. Das könnte ein tiefer Fall werden.“ Mika konnte seine Art hier noch viel weniger leiden als damals im Schloss. Allerdings hatte er sich da noch zurückhalten müssen. „Das war schon wesentlich besser. Du machst Fortschritte.“ Jamie wirkte eher belustigt als beleidigt. Mika machte das verrückt und das war eigentlich der Effekt den er bei ihm erreichen wollte. Er schnaubte nur und benutzte den Weg, der ihn wieder unter Deck führte. Nein, er konnte ihn nicht leiden. Was glaubte er eigentlich, wer er war? Er war heimatlos und ohne irgendeinen Einfluss, wieso war er noch so arrogant? Eigentlich sollte er sich bei ihm einschmeicheln, um irgendwann wieder zurückkehren konnte. Mika stoppte vor seiner Türe. Nein, er wollte nicht wieder in sein Zimmer. Wo war eigentlich dieser Wolf, wenn man ihn brauchte. Obwohl, da war die Einsamkeit wohl wirklich die bessere Wahl. Allerdings konnte er sich ruhig mit Kobe abgeben, Dieser war eher ein Verbündeter als Feind. Er ging zu dessen Zimmer, doch es war unbenutzt. Auch wenn das nur das Arbeitzimmer war, so wie es aussah. Mika kannte einige der Kräuter, die hier herumlagen, doch deren Zweck war ihm unbekannt. Weswegen sollte er sich auch mit Blumen abgeben? Deren Leben war noch vergänglicher als das der Menschen und ihre Heilkräfte hatten kein Nutzen für ihn. Alles was sie hatten war ihre Schönheit und manche nicht einmal das. Der Vampir schloss die Tür hinter sich. Heute war Vollmond normalerweise sollte er am Höhepunkt seiner Kraft sein, stattdessen saß er hier auf diesem Schiff fest. Umgeben von lauter stinkenden Fellbündeln, seine erste Schiffsreise hatte er sich echt anders vorgestellt. Mika sah sich um, es musste doch noch etwas geben, das er noch nicht kannte. Das Schiff war riesig, da konnte er doch noch nicht alles kennen. Sein Blick fiel auf eine Luke, die kannte er zum Beispiel noch nicht. Normalerweise war er nicht neugierig, da dies eine typisch weibliche Eigenschaft war. Doch heute war im langweilig und da heiligte der Zweck die Mittel. Er wollte auch nur kurz schauen um seine Langeweile zu vergessen. Wahrscheinlich gab es sowieso nichts zu sehen. Er öffnete die Luke und sah hinunter. Allerdings sah er nicht viel, nur absolute Dunkelheit. Mika holte sich eine der Lampen, die an der Wand angebracht waren und stieg in den Raum hinab. Viel konnte er nicht erkennen, es war ein Jammer, das er seine Kräfte nicht hatte. Derzeit war er nichts weiter als ein Mensch, nur das er nicht sterben konnte. Unschlüssig sah er sich um. Na ja wie er es sich gedacht hatte, gab es nicht viel zu sehen. Allerdings war es seltsam, das es soviel ungenützten Raum gab. Der Vampir bewegte sich einige Schritte, bis sein Fuß gegen etwas Hartes stieß. Was war das schon wieder. Langsam ließ er sich auf die Knie nieder und betastete das Ding, da der Lichtschein nicht viel erahnen ließ. Er folgte mit dem Licht, dem Verlauf des Holzstückes. Es war eindeutig ein Riegel, der eine weitere Luke verschloss. Sollte er sie öffnen? Ob ihm das Ärger einbrachte? Mit einem leisen abwertenden Laut schob er diesen Gedanken beiseite. Wer sollte es schon merken? Danach würde er alles so zurücklassen wie er es vorgefunden hatte. Mika stellte die Kerze auf den Boden neben der Luke und machte sich an dem Riegel zu schaffen. Er war viel schwerer als er angenommen hatte. Mit einem schweren Geräusch ließ er sich dann endlich wegziehen und gab die Luke frei. Zögernd griff der Schwarzhaarige nach dem Ring mit dem man die Luke öffnen konnte. Es war doch egal, das war sicher nur der Eingang zum Laderaum, also musste er keine Bedenken haben. Damit öffnete er die Luke, bevor er allerdings einen Blick hineinwerfen konnte, drang eine Stimme in seinen Kopf. ‚Kobe! Nicht!’ Dann ging alles ganz schnell, die Luke wurde von etwas Schweren, das von unten kam, gänzlich aufgestoßen. Mika hingegen wurde zurückgestoßen und fiel zurück. Sein Kopf knallte gegen den Holzboden. Was zum Teufel war das? Sich den schmerzenden Hinterkopf reibend, versuchte er etwas zu erkennen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)