Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 36: Vollmondschmerz 8 ----------------------------- Titel: Wolfsherzen/ Vollmondschmerz Teil: 8 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken die mir Kommis geschrieben haben. Eure Kommentare spornen mich beim schreiben richtig an. Doch auch bei meinen stummen Lesern will ich mich bedanken. Danke, das ihr mich favorisiert habt. „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Gerne war er nicht hier, aber eine andere Wahl hatte er kaum. Ercole sah auf Ratan, der hinter seinem Schreibtisch saß und einige Worte auf das Blatt vor ihm schrieb. Eigentlich war es erstaunlich was der Pirat so alles in seiner Kabine mitführte. Soviel Prunk und Luxus das stand total im Gegensatz zu ihm. Hier konnte man vergessen, das man sich auf einem Schiff befand. Ercole mochte das nicht. Ratan steckte den Federkiel wieder in das Tintenfass und sah Ercole abwartend an. „Es ist selten dich hier auf meinem Territorium zu sehen. Also was führt dich her?“ Ercole ging zu einem Sessel und setzte sich hin. Er würde sicher nicht stehend das Gespräch führen. „Ich brauche deine Hilfe.“ „Schön das du das endlich einsiehst.“ Ratan lehnte sich gelassen zurück und verschränkte die Finger vor sich. „In welcher Angelegenheit genau?“ Ercole überging die Spitze des Anderen einfach. Hier ging es nicht um ihn, sondern um seine Leute. Er trug für sie alle die Verantwortung und das nahm er nicht auf die leichte Schulter. „Wir haben ein Versorgungsproblem. Doch das weißt du sicher schon.“ Immerhin war er schon länger hier und auch wenn niemand mit ihm geredet hätte, wüsste er es schon. Ratan hatte da so seine Techniken um an Informationen zu kommen und er war ein aufmerksamer Beobachter. Der Ältere nickte. „Ja, das ist mir schon aufgefallen, doch wie soll ich dir dabei helfen?“ „Ich muss sie für längere Zeit versorgen. Zumindest bis ein neues Schiff aufgetrieben ist. Doch dafür muss ich die Insel verlassen und die Versorgung stoppt.“ Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen seines Gegenübers. „Verstehe ich das richtig? Du willst das ich Einkommenseinbußen hinnehme um deine Aufgabe zu erfüllen? Das ist dreist mein Lieber.“ Er stand auf und ging zu einem Tisch auf dem ein Glas mit einer roten Flüssigkeit stand. Ratan nahm einen Schluck davon, bevor er sich zu ihm umdrehte. „Ich mache es, aber nicht umsonst.“ „Das versteht sich von selbst.“ Ercole selbst würde es auch nicht umsonst machen. Das würde niemand. Immerhin musste man seine Männer in dieser Zeit mit irgendetwas beruhigen. „Was willst du?“ Nun würde sich das wahre Gesicht Ratans schon zeigen. „Ich will geschäftliche Beziehungen mit dir. Du hast hier ein großes Eisenvorkommen. Ich will ein Drittel von dem was während meiner Hilfestellung abgebaut wird. Danach verhandeln wir neu.“ „Gut.“ Das war nicht schwer zu erfüllen, sie waren auf das Eisen nicht so angewiesen wie auf die Nahrung. Außerdem bauten sie mehr als genug ab, es war das womit sie handelten. „Das ist aber noch nicht alles. Ich will uneingeschränkten Zugang zu deinem Schützling.“ Er hob die Hand als Ercole auffahren wollte. „Keine Sorge ich habe kein sexuelles Interesse an ihm, wenn du das befürchtest. Nein, er interessiert mich einfach wegen dem was er ist.“ Ercole glaubte ihm nicht so recht. „Wenn du meinst, aber es wird nicht ohne Bewachung sein.“ Die Beiden lies er sicher nicht allein. Ratan zuckte lächelnd mit den Schultern. „Soll mir Recht sein.“ „Welches Interesse hast du eigentlich an ihm?“ Das wollte Ercole jetzt schon wissen. Selbst wenn Ratan unglaublich neugierig war, so unverholen Interesse für eine Sache zu zeigen passte nicht zu ihm. „Wenn du Glück hast, wirst du es selbst herausfinden. Wenn ich es auch bedauern würde einen Freund wie dich zu verlieren. Aber verraten darf ich es dir gar nicht.“ Was hieß er wollte es nicht. Nun gut, er würde nicht nachbohren, aus Erfahrung wusste er, das das nichts brachte. „Halt dich einfach an die Vereinbarung, dann werde ich das auch machen.“ Ercole stand wieder auf und ging zur Tür. „Das werde ich sicher.“ Auch wenn Ercole sich nicht umdrehte, wusste er das Ratan in diesem Moment grinste. Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache, doch leider auch keine andere Wahl. Kobe saß am Fensterbrett und beobachtete die Leute im Innenhof. Je schneller er etwas über die Bewachung und den Zeitplan der Wachen herausfand, umso besser. Sobald er das wusste konnte er immerhin mit der Planung anfangen. Ercole war gestern Nacht nicht gekommen, doch das war ihm nur Recht. Wahrscheinlich hatte er die Nacht lieber in den Armen dieses Freudenmädchens verbracht. Sie hatten sich bestimmt lange nicht mehr gesehen, da gab es viel nachzuholen. „Spionierst du den Feind aus?“ Kobe fuhr hoch und alles in ihm schaltete auf Verteidigung um. Wieso hatte er den Tiger nicht bemerkt? Ratan stand vor der Tür, die geschlossen war. Lächelnd sah er auf Kobe. Dieser sah ihn nur erschrocken an und knurrte leise. Er konnte seine Instinkte einfach nicht unter Kontrolle bringen. Nicht bei diesem Wertier. Bis jetzt passierte das nur bei Vollmond, doch er war auch noch nie einem Wertiger begegnet. „Nur keine falsche Panik. Wie gesagt ich habe nichts gegen dich oder die deinen.“ Ratan ging zum Bett und setzte sich auf die Bettkante. „Wer bist du? Und was willst du von mir?“ Kobe musterte ihn misstrauisch. „Ich?“ Ratan legte sich eine Hand auf die Brust. „Nun mein Name ist Ratan und ich komme aus einer Wertiger Familie in Indien. Was ich von dir will? Dich besser kennen lernen und meine Hilfe anbieten.“ „Hilfe?“ Auf die anderen Dinge ging er gar nicht weiter ein. Einen Wertiger näher kennen zu lernen war einfach ausgeschlossen. „Wobei solltest du mir helfen können?“ Ratan hob eine Augenbraue, noch immer lächelte er. „Du willst doch sicher wieder nach Hause oder nicht? Ich weiß zwar nicht warum Ercole kein Lösegeld für dich verlangt, aber das ist seine Sache. Doch wir Wertiere müssen doch zusammenhalten.“ „Du weißt das ich kein reines Wertier bin oder?“ Kobe war noch immer auf der Hut setzte sich aber wieder auf das Fensterbrett. Das war ihm sicher aufgefallen, doch er wollte das nur klarstellen. „Das ist mir in der Tat schon aufgefallen, doch was soll das ändern? Ob du rein, unrein oder halbrein bist, spielt keine Rolle. Zumindest nicht für mich. Solang du einen Tropfen Werblut in dir trägst gehörst du zu unserer Rasse.“ Da war er einer der wenigen Ausnahmen. Die anderen Wertiere machten da durchaus einen Unterschied. Seine Stiefmutter und Eloy waren gute Beispiele. „Ich habe es ihm nicht gesagt wo ich hingehöre, wie willst du es also herausfinden?“ Es war eine rein rethorische Frage. Da Ratan wusste wo er suchen musste, anders als Ercole. Ratan lachte amüsiert. „Das weißt du doch schon. Ich muss mich einfach nur bei den Werwolffamilien umhören wer jemanden vermisst. Das ist eine Arbeit von drei Tagen.“ Das hatte Kobe geahnt. Aber er hatte Recht, für ihn war es keine große Arbeit. „Du willst mich also näher kennen lernen. Ich kenne zwar den Grund nicht, aber warum nicht.“ Vielleicht konnte er ihn benutzen um aus diesem Zimmer, vielleicht sogar dieser Festung zu kommen. „Was hast du davon mir zu helfen?“ Diese eine wichtige Frage musste allerdings noch geklärt werden. „Etwas das sehr schwer zu bekommen ist, aber niemanden weh tut. Ich will ein gutes Verhältnis zu den Werwölfen. Eigentlich zu allen Rassen, aber die Werwölfe liegen mir persönlich am Herzen.“ „Also dafür bin ich wohl kaum der Richtige.“ Kobe schüttelte den Kopf. So viel war er nicht wert. Er war nun mal das was er war, dadurch würde sich keine Jahrhundertealte Feindschaft begraben lassen.“ Ratan legte den Kopf leicht schief. „Das mag sein, aber auf jeden Fall wird man wissen, das ich dir geholfen habe. Auch wenn ich glaube, das du deinen Wert gewaltig unterschätzt. Du bist gebildet und wirst auch geliebt, das merkt man. Das wärst du nicht, wenn du deiner Familie egal wärst.“ Das stimmte, aber das hieß nicht das sein Wert deswegen sehr groß war. Für seine Familie schon, aber nicht für den Rest der Rasse. Allerdings wog das Wort seiner Familie sehr viel in der Gesellschaft der Werwölfe. Nun er würde dieses Angebot nutzen. Wenn auch mit einem gewissen Maß an Vorsicht, wie es sich gehörte. Er vertraute dem Tiger nicht und das würde sich nicht so schnell ändern. „Gut, dann lernen wir uns kennen.“ Warum nicht mit dem Feind paktieren, wenn man einem anderen Feind entkommen wollte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)