Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 29: Vollmondschmerz 1 ----------------------------- Titel: Wolfsherzen/ Vollmondschmerz Teil: 1 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy Diese Geschichte ist midoriyuki gewidmet, die unbedingt eine Story mit Kobe wollte. Ach und falls es Wünsche bezüglich Geschichten mit anderen Personen gibt, nur sagen. Ich werde sehen ob sich etwas daraus machen lässt. „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Kampfgeräusche drangen durch die Tür in seine Kabine. Das war ja wieder einmal klar. Da ging er auf Reisen und sobald er seinen Auftrag erledigt hatte, wurde er von Piraten angegriffen. Wenigstens hatte er Horus Familie noch die Nachricht ihres Sohnes überbracht. Da er seine Aufgabe erfüllt hatte, war Kobe egal, was mit ihm passierte. Eigentlich war es mehr als demütigend hier in der Kabine zu warten, während alle anderen Männer dort draußen kämpften. Doch Kobe wusste, dass er ihnen keine Hilfe war. Nicht mit seinen kaum vorhandenen Kampferfahrungen. Nicht in dieser Gestalt. Deswegen hatte der Kapitän ihn auch gebeten, hier in der Kabine zu warten. Draußen wäre er nur in Gefahr und schlimmstenfalls eine Last für die anderen Männer. Kobe ging zu seinem Koffer, in denen er seine Medikamente aufbewahrte. Er öffnete ihn und holte von ganz unten eine kleine Phiole hervor. Kobe war sich sicher, das die Matrosen dieses Schiffes nicht verlieren würden. Doch er war lieber auf alles vorbereitet. Dieses Gift war auch nur zur Vorsorge, er wollte seinen Zieheltern keine Probleme bereiten. Doch wenn es soweit kam, dann würde er sich eher umbringen. Und wenn das Piraten waren, dann würden sie sicher Lösegeld verlangen wollen. Kobe versteckte die Phiole mit der durchsichtigen Flüssigkeit in seinem Ärmel und wartete. Einige Zeit später verstummte der Lärm und Kobe wartete darauf, dass man ihn benachrichtigte, wie es ausgegangen war. Etwas, das er schon daran merken würde, wer die Tür öffnete. Allerdings verging einige Zeit, bis er Geräusche vor seiner Tür hörte. Doch es dauerte zu lange. Die Mannschaft wusste wer er war oder zumindest wussten sie um seinen Stand, weswegen sie sich nie trauen würden ihn lange warten zu lassen. Die Tür öffnete sich und Kobe sah seine Vermutungen bestätigt. Es waren zwei ihm unbekannte Männer, die bei seinem Anblick eher enttäuscht wirkten. „Keine höhere Tochter, ist nur ein Kerl.“ „Trotzdem wird er ein schönes Lösegeld einbringen.“ Der Sprecher wand sich zu ihm um. „Nun du kannst freiwillig mitkommen oder wir bringen dich mit Gewalt dazu.“ Bei dem letzten Teil seines Satzes lachte er dreckig. Kobe schnaubte. Bei dessen Gesichtsausdrücken war ihm klar, was sie bevorzugten, doch diesen Gefallen machte er ihnen nicht. „Ich komme freiwillig mit.“ Er hob die Hände, um zu zeigen das er unbewaffnet war und lies sie wieder sinken, als er auf sie zuging. Er würde diesen dreckigen Piraten sicher nicht die Befriedigung geben ihn verprügeln zu dürfen. „Dann komm.“ Der Mann, der zuerst gesprochen hatte, packte ihn am Arm und schleifte ihn förmlich mit sich. Kobe wehrte sich nicht, da er ihn nicht unnötig provozieren wollte. Überall an Deck waren Piraten dabei Kisten zur Reling zu schleppen, wo sie dann aufs andere Schiff gehievt wurden. Bei dem Überall waren nicht alle Matrosen getötet worden, wie Kobe bemerkte. Einige saßen verletzt oder auch unverletzt auf dem Deck, bewacht von einigen Piraten. Allerdings gab es reichlich Verluste zu beklagen, wie er feststellte. Plötzlich blieb sein Entführer stehen. „Hier ist der reiche Knabe.“ Reiche Knabe? Also entweder hatten sie sich nicht richtig informiert oder, was Kobe befürchtete, gar nicht. Auf jeden Fall machten diese Worte deutlich, das sie wussten, dass er auf diesem Schiff war. „Na das ist doch eine gute Nachricht.“ Ein braunhaariger Mann wand sich um und musterte Kobe durchdringend. Kobe straffte sich und erwiderte dessen Blick mutig und ebenso musternd. Nun, für einen Menschen sah er ja ganz annehmbar aus. Er trug ein, wohl ehemals, weißes Hemd und eine schwarze Hose. Um seine Hüfte hing an einem breiten Gürtel ein Säbel und eine Pistole. Er erfüllte ganz die Vorstellungen eines Piraten bis auf den Hut und die Augenklappe. Doch auch wenn er durchaus nicht hässlich war, stieß Kobe ab was er war. Räuber, Diebe, Piraten, das war doch alles das Gleiche. Sie bereicherten sich an der Arbeit anderer Menschen. „Auf jeden Fall scheint er nicht feige zu sein. Mal sehen, ob du auch intelligent bist.“ Er trat einen Schritt näher. „Wie ist dein Name?“ Also gar nicht informiert, wie Kobe befürchtet hatte. Er konnte gerade noch ein Seufzen verhindern, antwortete aber nicht. „Wohl nicht. Allerdings wirst du ihn mir schon verraten. Bringt ihn in meine Kabine und vergesst sein Gepäck nicht.“ Er lachte und wand sich wieder dem Mann zu, mit dem er zuvor geredet hatte. Kobe hingegen wurde wieder am Arm gepackt und mitgezerrt. Über eine Planke wurde er auf das andere Schiff geführt, ein Unterfangen, bei dem Kobe schon fast sein Leben verloren hätte. Leider war sein Bewacher schnell genug und griff zu, als er auf dem nassen Holz ausrutschte. Um kein weiteres Unglück geschehen zu lassen, zerrte dieser ihn zu einer Tür und stieß ihn in das Zimmer. Die Tür schloss sich und Kobe sah sich um. Dies war scheinbar wirklich die Kapitänskajüte. Es gab einige Fenster, doch sie waren zu klein, um als Fluchtmöglichkeit zu dienen. Ihm gegenüber stand ein großes Bett, das allein durch sein Aussehen schon zeigte, das es auch benutzt wurde und nicht nur als zweckmäßiges Mobiliar diente. Es war immer wieder das Gleiche mit diesem niederen Pack. Wein und Weiber, das war das Einzige was sie brauchten, das Einzige wofür sie ihrem Handwerk nachgingen. An der linken Wand stand ein Tisch, auf dem Karten und sonstiges Papier lag. Auf der anderen Wand stand ein Waschtisch und zwei Kisten. In der Mitte des Raumes lag ein orientalischer Teppich, auf den ersten Blick das einzig wertvolle Möbelstück in diesem Raum. Alles in allem, war die Einrichtung recht kläglich, doch was erwartete man schon von Piraten? Kobe verschränkte die Arme vor der Brust und trat in die Mitte des Raumes. Er lies sich sicher nicht von einem Menschen einschüchtern. Immerhin war er ein halber Werwolf, wenn er auch derzeit in einem menschlichen Körper gebannt war. Seine Verwandlung funktionierte eben nur zu Vollmond und da musste er schon dankbar sein. Er hätte auch ohne die Gabe zur Verwandlung geboren werden können. Seine dunkelgrünen Augen sahen aus dem Fenster. Er hatte kein festes Datum zu dem er heimkehren musste, so würden sie sich keine Gedanken um ihn machen. Doch zumindest war Vollmond gerade vorbei, so musste er keine Angst haben das Geheimnis seiner Familie zu offenbaren. Eher würde er sich selbst richten. Ob nun mit Gift oder etwas anderem. Er verdankte seinem Onkel und dessen Familie soviel. Nie konnte er ihnen das zurückgeben, aus diesem Grund wollte er ihnen wenigstens keine unnötigen Probleme machen. Dies hier war leider eines. So in seine Gedanken versunken, merkte er die Tür erst, als sie geöffnet wurde. Sein Blick richtete sich auf die eintretende Person. Es war derjenige, von dem er dachte, das er der Kapitän war. Dieser schloss hinter sich die Tür und ging zum Schreibtisch. Erst dann warf er einen Blick auf seinen Gast. „Ich hoffe doch die bisherige Unterkunft reicht deinen hohen Ansprüchen. Ich bin sicher du bist besseres gewohnt, doch das können wir dir leider nicht bieten.“ Er grinste. „Es geht.“ Kobe versuchte seine Stimme so kühl wie möglich klingen zu lassen, was ihm ganz gut gelang. „Tja, nachdem das geklärt ist sollten wir uns vorstellen. Mein Name ist Ercole.“ Ein ziemlich kurzer Name, doch das war ihm nur Recht. „Kobe.“ Mehr würde er nicht von ihm erfahren. „Nur Kobe? Kein Titel oder erhabener Familienname?“ Ercole sah ihn zweifelnd an. „Keiner, der euch etwas anginge.“ Auch wenn er ihn nicht standesgemäß ansprach, würde Kobe sicher nicht seine Erziehung vergessen. „Ich werde ihn schon herausfinden, auch wenn es einfacher ginge, wenn du mir helfen würdest.“ Kobe hob abschätzend eine Augenbraue. Warum sollte er? „Auch wenn ihr ihn herausfindet, was ich euch zutraue, wird er euch nichts bringen. Mein Vater leugnet meine Existenz, deswegen wird er nichts für mich zahlen. Alles was von ihm kam, waren Gönner, die sich um mich kümmerten. Was sie allerdings seit Abschluss meiner Ausbildung nicht mehr machen. Auch meine Arbeitgeber werden kaum etwas für mich zahlen.“ Es war größtenteils gelogen. Es war nicht sein Vater der seine Existenz leugnete, sondern dessen Frau, die gegen ihn war. Bis zu ihrem Tod hatte er seine Mutter nämlich monatlich mit einer großzügigen Summe unterstützt und auch ihn hatte er gut untergebracht. Jeder seiner Besuche ohne seine Frau waren herzlich und für Kobe ein Grund zur Freude. Auch seinem Onkel, bei dessen Familie er nun weilte, war sein Wohlergehen nicht egal. Immerhin behandelte er ihn wie einen eigenen Sohn und auch von dessen Familie wurde er größtenteils akzeptiert. Nein, sie alle würden zahlen für ihn, doch das wollte er nicht. „So? Trotzdem sollte man es probieren. Wenn sie es nicht machen …“ Der Braunhaarige trat an ihn heran und nahm eine Strähne seines Haars in die Hand. „… kann man dich sicher Gewinnbringend verkaufen. Hässlich bist du ja nicht gerade, auch wenn du nicht zum arbeiten taugst.“ Ach und das sah er einfach so? „Dann verkauft mich und spart euch das Papier für die Forderungen, ebenso wie die Mühe die es euch kostet sie zu schreiben.“ Mit einer groben Bewegung stieß Kobe dessen Hand von sich. Völlig unvorbereitet traf ihn der Schlag, den der Pirat ihm versetzte. Zum Glück hatte er die flache Hand genommen und so etwas warf Kobe noch lang nicht um. Er war ja kein Mensch. „Du solltest nicht so frech sein. Ich bin nicht so nett und vor allem nicht so blöd, wie du glaubst.“ Ercole lächelte noch immer, doch war es nun eher gefährlich. „Das bezweifle ich allerdings.“ Kobe lies sich sicher nicht von einem Menschen den Mund verbieten. Er kuschte vor Werwölfen, doch nicht vor Menschen. Sein Kinn wurde von den Piraten grob umfasst und so weit angehoben, das sie sich in die Augen sahen. „Vielleicht sollte ich mir die Mühe wirklich sparen und dich gleich verkaufen. Es gibt sicher eine Menge Leute, die viel Geld für dich bezahlen.“ „Tut euch keinen Zwang an.“ Davon sprach er doch die ganze Zeit. So machte er seiner Familie keine Probleme und wäre bald wieder frei. Immerhin konnte er beim nächsten Vollmond seinen Käufer töten und abhauen, das war für ihn kein Problem. Nicht einmal vom moralischen her, da er Menschen verabscheute, die andere als Sklaven hielten. „Wir werden sehen.“ Damit lies der Pirat ihn los und ging zur Tür, die er öffnete. Vor der Tür stand der Pirat, der ihn hergebracht hatte. „Sorg dafür, das er angemessen untergebracht wird. Schließlich wollen wir noch Geld mit ihm machen.“ Dabei lächelte Ercole gefährlich. Der Pirat vor der Tür nickte und kam auf Kobe zu, dem er eine Hand auf die Schulter legte. Dieser machte sich grob los. „Ich kann alleine gehen.“ Man musste ihn nicht wie eine Puppe herumführen, außerdem wollte er nicht von einen von ihnen angefasst werden. Der Pirat sah nur kurz zu seinem Kapitän, zuckte dann aber mit den Schultern. „Na dann, unter Deck.“ Kobe hob stolz den Kopf und verlies den Raum, um übers Deck zu der Luke zu gehen, die ins Schiffsinnere führte. Es war dunkel und ein eigenartiger Geruch stieg herauf, doch davon lies sich Kobe nicht beirren. Seine Augen sahen im Dunkeln besser als die eines Menschen. Denn auch wenn er seine Kraft nicht hatte, seine Instinkte blieben ihm auch ohne die Verwandlung. So stieg er die Treppen ohne Probleme hinab und stoppte erst, als er nicht mehr weiter konnte. Es war wie er gedacht hatte, es war nicht nur ein Piratenschiff, sondern wahrscheinlich betrieben sie auch Menschenhandel, denn es gab einige Zellen hier unten. Der Pirat öffnete eine und deutete ihm hineinzugehen. Kobe würdigte ihn nicht eines Blickes und ging in die Zelle. Er wand sich um und sah wie die Tür geschlossen wurde. Dabei hörte er auch das Schloss einrasten. Geduldig wartete er, bis er wieder alleine war und setzte sich auf eine Pritsche. Da war er ja wieder in einen schönen Schlamassel hineingeraten, doch solange er sein Ziel erreichte, nahm er alles in Kauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)