Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 24: Mondschein 15 ------------------------- Titel: Wolfsherzen/ Mondschein Teil: 15 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall. Horus nahm am Esstisch Platz. Er hatte noch nicht einmal das Besteck in die Hand genommen, als Sin hereinkam. Seine Augen blitzten auf als er ihn sah. Irgendwie ahnte Horus das dies nichts Gutes verhieß. Sin wand sich aber stattdessen seinem Vater zu. „Vater, du weißt ich bin gegen diese Heirat, egal ob es nun um meine oder Clerissas geht.“ Ach nun kam wieder dieses Thema auf, konnte er das nie ruhen lassen? Es war doch schon längst beschlossene Sache. Zumindest wenn er die Sache mit den verlieben endlich hinkriegte. Yaro hatte ihm zwar lang und breit erklärt was er falsch gemacht hatte, doch keinerlei Lösungen präsentiert. Ja, er hatte sich vielleicht falsch verhalten doch wie sollte er das jetzt wieder gutmachen? Alessandro schien über dieses Thema auch nicht ganz glücklich zu sein. „Sin, wir haben doch schon darüber geredet.“ „Könnte mich mal wer aufklären wer hier nun eigentlich heiratet? Irgendwie bin ich verwirrt.“ Eloy schüttelte den Kopf und legte sich eine Hand auf den Kopf. „Ja, das würde mich auch interessieren.“ Henry sah zwischen seinem Vater und Horus hin und her. Was, wollten die Beiden nun eine Erklärung von ihm? Alessandro war ihr Vater, es war seine Aufgabe sie über den Stand der Dinge aufzuklären. „Nun die Verlobung mit Clerissa ist aufgelöst. Doch Horus hat sich dazu bereit erklärt Sin zu heiraten.“ Eloy begann schallend zu lachen. „Und da dachte ich, ich bin abgebrüht und ohne Moral geschweige denn Anstand, doch du schlägst mich um Längen.“ „Wie kannst du das machen?“ Henry sah seinen Vater geschockt an. Dieser sah Eloy nur verärgert an und ignorierte Henrys Frage. „Keine Sorge Henry, dazu wird es nicht kommen.“ Sin sah Horus fest in die Augen. Er hatte ein ungutes Gefühl was jetzt kommen würde. Meistens verhieß das nie etwas Gutes. Dabei hatte er gehofft nach der Nacht hätte sich etwas zwischen ihnen geändert. Das war wohl nur Wunschdenken gewesen. „Ich glaube nicht, das Vater mich einem Mann überlassen will, der nicht in der Lage ist mich zu beschützen aus diesem Grund bin ich zu einer Entscheidung gelangt. Horus ich fordere dich zu einem Duell. Ein Kampf zwischen dir und mir. Wenn ich siege wird diese Hochzeit abgeblasen, wenn du gewinnst, dann geht alles seinen geplanten Gang. Jegliche Gestalt ist erlaubt, aber keine Waffen, die nicht natürlich sind. Das Duell findet am Tag vor unserer Hochzeit statt im Beisein des Schamanen, der Funktion des Schiedsrichters übernimmt. Verloren hat, wer aufgibt oder deutlich unterliegt.“ Er ging zu ihm und hielt ihm die ausgestreckte Hand hin. „Akzeptierst du diese Bedingungen?“ Horus wusste nicht so Recht was er davon halten sollte. Dem Kleineren musste doch klar sein, das er ihm einiges an Erfahrung und Kraft voraus hatte. Was also versprach er sich davon? War das das letzte Aufbäumen seines Stolzes? Sie heirateten in drei Wochen, das war eine sehr kurze Zeit um noch etwas ihrem Kräfteunterschied zu ändern. „Also ich finde das ist eine gute Lösung.“ Alessandro lächelte bei dem Vorschlag seines Sohnes. Überrascht sah Horus zu ihm. Lag ihm soviel daran seinen Sohn zu demütigen? Immerhin musste er doch selbst wissen, wie die Dinge lagen. Sin konnte nicht gewinnen. Wenn der Blondhaarige das schon nicht einschätzen konnte, Alessandro müsste das können. Doch der Blick mit dem dieser ihn für einen Moment bedachte, lies nichts Gutes ahnen. Scheinbar bezweckte er etwas damit, vielleicht sogar eine Prüfung um ihm zu testen? Horus sah zu Sin, der noch immer abwartend vor ihm stand. Nun gut, er wollte es so. „Ich akzeptiere die Bedingungen.“ Damit ergriff er die Hand des Jüngeren. Was machte er hier nur? Es war unfair und das wusste er. Normalerweise nahm er eine solche Herausforderung gar nicht erst an. Doch hier wurde er definitiv überstimmt. Sin lächelte zufrieden. „Dann sehen wir uns am Tag des Duells. Eloy, kann ich mit dir sprechen?“ „Natürlich.“ Eloy stand auf und folgte Sin der schon wieder auf dem Weg zur Tür war. Irgendwie lief hier gerade alles aus dem Ruder. Horus sah Sin und Eloy hinterher, die eben den Raum verließen. Er war für eine Hochzeit hierher gekommen, dann lief die Braut weg und der neue Verlobte hasste ihn und forderte ihn sogar zu einem Duell. Egal wie man das deuten mochte, diese Ehe stand nicht wirklich unter einem guten Stern. Wie sollte er unter solchen Umständen Alessandro beweisen das er in Sin verliebt war? Besser noch, wie sollte er es für sich selbst herausfinden? Irgendwie war ihm gerade der Appetit vergangen. Sin wusste das es nicht die beste Lösung war. Ebenso wusste er, das er nicht die geringste Chance hatte, doch er musste es wenigstens versuchen und Eloy war ein guter Anfang die Chancen etwas besser zu verteilen. Er blieb stehen und drehte sich zu dem Älteren um. „Kannst du mir das kämpfen beibringen?“ Eloy stoppte abrupt, gerade noch rechtzeitig um ihn nicht umzurennen. „Das willst du von mir?“ Er dachte kurz nach und dann lächelte er. „Gerne. So wie ich das sehe wirst du sonst kaum eine Chance haben. Ich werde dir jeden Trick lernen den es gibt, um zu siegen.“ Sin schüttelte den Kopf. „Nicht jeden. Ich will nur solche lernen die die Ehre des Duells nicht beschmutzen.“ Gerade aus diesem Grund hatte er Eloy ausgesucht. Henry und Arnaud wussten zwar wie man kämpfte und Caron konnte am besten mit ihrer Wolfsgestalt umgehen, doch Eloy wusste wie auf der Straße gekämpft wurde. Das war ein Stil mit dem sicher niemand rechnete. Nicht in einem Duell unter Adligen. Eloy kannte die Tricks und Finten der Bauern, Diebe und Taugenichtse. Eben von Leuten die sich jeden Tag prügelten, wenn er ihm nichts beibringen konnte, wer dann? Ihm war klar, das er selbst damit kaum eine Chance hatte zu gewinnen, doch daran wollte er nicht denken. Wenn er so dachte, würde er sicher unterliegen. Dies war die Chance seine Ehre zu wahren und aus diesem Grund würde er sie auch ergreifen. „Das wird dann schon schwieriger, doch das müsste ich hinkriegen. Wann heiratet ihr?“ Ach ja das wusste Eloy noch gar nicht. Hoffentlich dämpfte das seine Motivation nicht, das wäre schlecht. „Beim nächsten Vollmond.“ Sin konnte gerade noch ein Seufzen unterdrücken. „Das ist wirklich kurz, aber es müsste hinzukriegen sein.“ Doch dann wurde Eloy ernst. „Was soll das Sin? Du selbst wirst doch auch wissen, das du dieses Duell nicht gewinnen kannst. Was willst du dir damit beweisen?“ Sin wand sich um und ging einfach weiter den Gang entlang. An dem Geräusch der Schritte konnte er erkennen das Eloy ihm folgte. „Ich will mir nichts beweisen. Doch ich kann nicht einfach so einen Mann heiraten, für den ich nichts empfinde. Vielleicht verstehst du das nicht Eloy, doch ich will denjenigen lieben den ich heirate. Mich stört es nicht das er ein Mann ist, was mich abstößt ist sein Charakter. Er heiratet mich doch nur aus geschäftlichen Gründen, ich bin ihm doch völlig egal. Schon vom ersten Moment an war er ein Mistkerl, allerdings nur zu mir und nun soll ich ihn heiraten? Nein danke.“ „Vielleicht mag ich ein leichtlebiger, verzogener und unsensibler Charakter sein, doch ich verstehe dich. Sehr gut sogar. In meinen Augen wird die Liebe zwar überbewertet, doch mir ist klar das sie für dich sehr wichtig ist. Mir ist auch bewusst das du Angst hast. Angst hier wegzumüssen und das musst du wenn du Horus heiratest. Doch Sin, du solltest mich nicht anlügen. Du empfindest durchaus etwas für Horus.“ Sin fuhr herum. „Das ist nicht wahr.“ Eloy legte eine Hand auf dessen Hinterkopf und zog ihn an seine Brust. „Du hasst ihn. Und das weil du dich von ihm ungerecht behandelt fühlst. Natürlich kann ich auch total falsch liegen, doch auf jeden Fall hasst du ihn oder hast es getan. Hass ist ein ebenso starkes Gefühl wie Liebe, es gibt uns Energie, doch frisst uns auch auf. Du weißt das zumindest unterbewusst. Doch du hasst ihn doch schon einige Zeit lang nicht mehr. Das zeigt schon der Umstand, das es dich ärgert wenn du an die Gründe eurer Heirat denkst.“ Der Blondhaarige lächelte. „Doch ich verstehe auch Horus. Ich bin ihn in vielen Sachen unheimlich ähnlich.“ Sin sah überrascht hoch. Das konnte Eloy doch nicht sagen. Er war überhaupt nicht wie Horus und das dachte er nicht nur weil er sein Bruder war. „Du musst es nicht abstreiten, ich weiß es. Doch das ist auch gut so, denn aus diesem Grund kann ich dir sagen das du ihm nicht egal bist. Er beobachtet dich und sucht deine Nähe. Männer unseres Kalibers machen das nicht ohne Grund.“ „Was meinst du mit Männer eures Kalibers?“ Das verstand Sin nun nicht ganz. Eloy lies ihn wieder los und gab ihm einen Stups auf die Nase. „Das erkläre ich dir wenn du größer bist.“ Damit ging er an ihm vorbei und übernahm die Führung. Sin wollte gerade protestieren, als sein Bruder wieder zu sprechen anfing. „Nun komm, wir wollen doch keine Zeit verschwenden. Männer wie Horus brauchen manchmal einen Dämpfer und den wollen wir ihm verpassen.“ Sin nickte und folgte ihm. „Wenn du Horus so ähnlich bist, gilt für dich doch das Gleiche oder?“ „Werde bloß nicht frech Kleiner. Zwischen dir und mir liegen Welten.“ Sin grinste. Nun begann also sein Training. Irgendwie freute er sich schon darauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)