Wenn sich alles ändert... von Fuu-chan ================================================================================ Kapitel 1: Lange Nacht ---------------------- Unter seinen Augen sah man schon Ringe, die er vom wenigem Schlaf hatte. Ihm war schon leicht schwindelig, dennoch konnte er kein Auge zudrücken. Er wollte dies auch gar nicht. Er wollte nur eines: mit seinem kleinen Bruder nach Hause gehen… „ Du solltest dich hinlegen. Du siehst nicht gut aus…“ wurde Ed sanft aus seinen Gedanken gerissen. „ Ich warte noch…“ mit müden Blick sah er Winry an, die sich schon lange Sorgen um ihren Mann machte. „ Aber nur durch warten wird es auch nicht besser. Komm!“ sanft zog Winry ihn an seiner hellbraunen Jacke. Jedoch rührte sich der junge Staatsalchemist nicht. Er sah mit leeren Blick auf den Boden und versank wieder in Gedanken. „…Edward?“ fragte Winry ihn besorgt. Sie setze sich endlich neben ihn, um mit ihm besser sprechen zu können. Auch wenn sie wusste, dass er dies im Augenblick nicht wollte, würde sie versuchen ihn aufzumuntern. „ Ich weiß, wie schwer es für dich ist…auch für mich ist es nicht einfach!“ „ Er ist alles was mir geblieben ist, Winry..“ sagte Ed leise mit einer etwas weinerlichen Stimme. Seine Augen waren schon rot und trocken, er konnte nicht mehr weinen. „ Wenn er…wenn Al…ich kann nicht ohne ihn gehen..bitte versteh das..“ sagte Ed mit gesenkten Kopf. Natürlich verstand Winry ihn, immerhin haben sie geheiratet und sie würde hinter ihm stehen, egal was passiert! Sie liebte ihn schließlich! Aber Winry machte sich einfach Sorgen, was mit ihrem Geliebten wäre, wenn Al tatsächlich… „ Meinst du, ich habe was falsch gemacht?“ diese Frage stellte er ihr immer wieder. „ Natürlich nicht…jeder ist für sich selbst verantwortlich. Al wusste nur nicht, worauf er sich einließ.“ Sie antwortete immer mit der selben Antwort, da er sich dadurch immer beruhigte. Aber diesmal schien es nicht zu wirken. „ Ich hätte ihn aufhalten sollen… ich bin sein großer Bruder und hätte ihm mehr unterstützen sollen.“ Er gab sich öfters die Schuld an der ganzen Situation. Es spielten sich immer Situationen in seinen Kopf ab, an denen er etwas verändern hätte können…davon war jedenfalls überzeugt. Al selbst hatte ihm versichert, dass er nicht daran Schuld sei, aber es half nichts. Ed war viel zu sehr von seiner Schuld überzeugt. „ Wenn man dich so sieht, würde man dich nicht für einen Soldaten halten.“ , ärgerte ihn Oberst Mustang, als er zu den beiden ging. Er kam oft ins Krankenhaus, da er sich Sorgen um Ed machte. „Ihr könnt es einfach nicht lassen!“ grinste Edward müde. Auch wenn er und Mustang sich öfters zankten, war er froh, dass er und Winry damit nicht alleine waren. „ Sag bloß es gibt immer noch nichts Neues?“ fragte er mehr Winry, da er es vermied mit Ed darüber zu reden. Er wollte ihn nicht noch mehr aufregen. Daher fragte er dies mit lockerem Ton. Mit traurigem Blick schüttelte Winry den Kopf: „Nein, leider…es hat sich nicht verändert. Al hat es einfach übertrieben…“ sie versuchte nicht viel darüber zu reden, wegen Edward. „ Gibt es bei Euch irgendetwas Neues…wegen diesen Mistkerlen?“ fragte Ed mit wütender Stimme. Mustang wusste sofort, was Ed damit meinte. „ Noch nicht. Eigentlich wollte ich ja mit Alphonse sprechen…“ Auch wenn er es im Grunde nicht sagen wollte, aber er musste endlich mit den Untersuchungen voran kommen. Er wollte unbedingt verhindern, dass noch mehr Menschen zu Schaden kommen. Das, was sie Alphonse antaten, reichte. „ Herr Elric..“ immer wenn der Arzt dies sagte, zuckte Edward innerlich zusammen und bekam schreckliche Angst. In diesem Moment musste er immer an die erste Nacht im Krankenhaus denken…damals dachte er, er würde durchdrehen. Er konnte nicht ruhig sitzen, kaum atmen…aber mit der Zeit hatte er sich daran gewöhnt… Nachdem der Doktor Winry und Mustang bergüßte, kam er endlich mit der Neuigkeit: Alphonse ist aufgewacht! So, das war nun mein erstes Kapitel^^ Hoffe es hat euch gut gefallen und schriebt bitte viele commis x3 Also, bis zum nächsten kapitel ^^ Kapitel 2: Leere Hülle ---------------------- Er erkannte dieses Zimmer. Er war schon oft hier gelegen und fühlte diesen Schmerz. Aber diesmal war er anders. Er war stärker und auf seinen ganzen Körper verteilt. Seinen Kopf konnte er kaum bewegen und seinen Augen waren nur halb offen. Noch nie war es so schlimm gewesen! Doch eines beschäftige ihn mehr als alles andere: was würde er zu seinen Bruder sagen? Alphonse lag regungslos auf dem Bett, auf dem er immer lag. Er selbst wusste nicht, warum er es immer wieder tat. Aus irgendeinen Grund hörte er nicht auf… „Alphonse!!“ schrie Ed mit aufgewühlter Stimme, als er die Tür zu Als Zimmer aufriss. „E-Ed..“ mehr brachte Al nicht heraus. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Mit wütenden und zugleich verzweifelten Blick kam Edward auf seinen kleinen Bruder zu. „Du Ididot!! Ist dir klar, dass du es diesmal nur knapp geschafft hast!?“ warf der Ältere ihm vor. Er konnte einfach nicht anderes als Al anzuschreien. Diesmal wäre Al beinahe gestorben und das war einfach zu viel für Eds Nerven. Al konnte seinem Bruder nicht in die Augen sehen. Einerseits, weil er nicht sehen wollte, wie fertig Ed aussah und andererseits, weil Ed nicht merken sollte, wie elend er sich diesmal fühlte. Sonst versuchte Ed ruhig zu bleiben, aber dieses Mal war es anders. Er hätte beinahe seinen kleinen Bruder verloren…obwohl er wusste, dass im Grunde dies schon längst der Fall war. Die beiden sprachen nur mehr sehr wenig miteinander und das machte Ed noch fertiger. „ Ist deine Frau gar nicht hier?“ fragte Alphonse schließlich. „ Sie wartet draußen…mit dem Oberst…“ antwortete Ed trocken. Er starrte Al vorwurfsvoll an. Er war allmählich am Ende. Er konnte einfach nicht zu Al durchdringen. „ Was ist denn? Das sollte doch nichts Neues mehr für dich sein…“ sagte Al sarkastisch. „ Ich mache mir nunmal Sorgen!! Das habe ich immer…“ „ Von wegen…“ unterbrach Al ihn mit kühlen Ton. Ed wusste was Al meinte. Seit er und Winry zusammen waren, zog Al sich immer mehr zurück. Er zog in eine andere Wohnung, hatte neue Freunde…ja, Freunde! Diese sogenanten Freunde… „ Du solltest wissen, dass ich dich nie im Stich lassen würde. Aber du nimmst keine Hilfe von mir an!!“ sagte Edward mit verzweifelten Ton. Trocken erwiderte der Jüngere nur: „Wozu denn? Ich würde von DIR ohnehin keine bekommen….“ Al zog sich krampfhaft zusammen. Die Schmerzen zeigten sich und Al konnte sie nicht länger verbergen. „Al…was ist denn? Soll ich den Arzt holen…?“ fragte Ed besorgt. So wütend konnte er nicht sein, dass er sich keine Sorgen machte. „Lass es einfach…“sagte Al kurz und schroff, denn er wollte keine Hilfe. Er brauchte keine… so dachte er zumindest und das war auch der Grund, warum Ed so schwer zu ihm durchkam. Ed hielt kurz inne, denn mit solch einer Antwort hatte er nicht gerechnet. Er war einiges von Alphonse gewöhnt, aber es traff ihn immer wieder aufs neue. „ Was war es diesmal?“ neugierig und zugleich etwas nervös fragte Ed seinen kleinen Bruder. Dieser jedoch blickte nur leer auf die Decke. Er wollte nicht reden, und schon gar nicht mit Edward. „Al!?“ drängte Ed. „ Verschiedenes…“ Al mochte solche Gespräche überhaupt nicht. Abgesehen davon, dass er Schmerzen hatte, wollte er nicht auch noch Moralpredigten hören. Ed wusste genau, dass Al es hasste mit ihm darüber zu reden, und normalerweise ließ er ihn auch in Ruhe, aber dieses Mal musste er alles erfahren. Dieses Mal war einfach anders… „Al…ich weiß, dass mit deinen sogenannten Freunden…aber…du bist schon krank!! Hör endlich auf mit dem Zeug!!“ sagte er schon fast zu streng. Aber was sollte er sonst tun? „Warum sollte ich?!“, sagte Al kraftlos. Die letze Nacht hatte ihn zu sehr mitgenommen, „ Es entspannt und lässt mich wenigstens diesen ganzen Mist von Alltag vergessen…“ „Al? Spinnst du!? Das Zeug bringt dich noch um!!“ Ed konnte es nicht richtig glauben. Aber die Antwort von Al, ließ ihn verstummen: „Und wenn schon…das ist mir egal….“ Schmerzhaft drehte sich Al auf die Seite. Ed stand noch eine Weile neben dem Bett seines drogennehmenden Bruders, dann ging er jedoch aus dem Zimmer. Kapitel 3: Einfach nur reden… ----------------------------- Mit dunkler Miene ging er zu Winry und Mustang. „Was ist denn los?“ fragte Mustang besorgt. „Al…er..er will nicht mehr…“, antwortete Ed müde. Er war den Tränen Nahe. „Wie meinst du das?“, Winry wurde nevös. Noch nie war Ed ohne Al aus dem Zimmer gekommen. Meistens waren sie zu dritt wieder gefahren. Aber dass Ed alleine kam, musste was Schreckliches bedeuten. Ed fiel es schwer darüber zu reden. Als letzte Worte trafen ihn zu sehr. Er öffnete seinen Mund, als ob er etwas sagen möchte, allerdings kam kein einziges Wort heraus. „Edward…“, Winry wollte ebenfalls etwas sagen, wusste allerdings nicht was. Sie machte sich Sorgen, denn es war anders als sonst. „Fullmetal, sag doch was passiert ist.“, sanft klopfte Mustang Ed auf die Schulter. Er wollte ihn beruhigen. „Al…er will nicht mehr…leben…“, bracht Ed heraus und hielt sein Gesicht in seiner Hand. Er wunderte sich, dass er noch weinen konnte. Aber er wollte es nicht mehr. Edward hatte genug von dem Ganzen und dennoch wusste er, dass er nicht gehen würde, nicht ohne seinen kleinen Bruder Alphonse. Auf den Boden blickend wusste sie nichts zu sagen. Winry hatte Ed so oft unterstützt, aber das war auch zu viel für sie. Nie hatte Al so was auch nur angedeutet. Mustang merkte, wie sehr dies beide traf. „Ich muss noch mal mit ihm reden!“, sagte Ed plötzlich fest und doch weinerlich, „Er darf nicht so weitermachen!“ Ed stand auf. Er war entschlossen in das Zimmer zu treten und zu reden. Er würde nicht mehr einfach so gehen. Er würde bleiben! Bis Alphonse wieder zur Vernunft gekommen ist. Nun fasste auch Winry wieder Mut. Sie ging auf Ed zu und küsste ihn. „Soll ich mitkommen?“, fragte die Blonde sanft lächelnd. Mit einem Kopfschütteln und einem entschlossenen Blick ging er wieder auf Als Zimmer zu… Sein Kopf fühlte sich an, als ob er zerspringen würde. Er konnte sich nur mehr an einzelene Szenen erinnern. Er hätte nicht mal erzählen können, was passierte. Selbst wenn er wollte. Aber Alphonse wollte nichts erzählen. Deshalb war er auch froh, dass Edward gegangen war. „Alphonse!“, sagte Ed mit ganzer Entschlossenheit, als er die Tür aufmachte. Al war genervt. Er wollte seinen Bruder nicht sehen! Er wollte nicht mit ihm reden! Er wollte nur in Ruhe gelassen werden… „Wir müssen reden. Ich weiß, dass du das nicht magst, aber..“ „Genau so ist es, also lass mich einfach in Ruhe!“, warf Al schnell ein. Es strengte ihn an, aber er wollte sich dagegen wehren. Ed hatte Probleme seine feste Haltung zu bewahren. Immer wenn Alphonse schroff wurde, gab ihm das ein Stich ins Herz. Am liebsten wäre er gegangen oder hätte einfach nur geheult. Aber er konnte nicht! Er musste bleiben. Das war er ihm schuldig. „Es ist meine Schuld und deshalb helfe ich dir da jetzt auch raus.“ „Es ist nicht deine Schuld…das sagte ich doch schon…“, erwiderte Al genervt. Er wollte nicht, dass sein Bruder Schuldgefühle ihm gegenüber hatte. Auch wenn er kein Vertrauen mehr in Edward hatte, er hatte keine Schuld an dem, was Al tat. Alles was er nämlich tat, tat er aus freien Stücken, auch wenn dies nicht ganz so stimmte. Al hatte öfters versuchte ohne diesem Zeug auszukommen, aber es gelang ihm nie. „Dann lass uns reden!“, schlug Edward vor, „Einfach nur reden…über früher, oder auch über jetzt….“ Eds Stimme wurde weinerlicher. Das passierte ihm immer, wenn er an früher dachte. Al hätte am liebsten geantwortet, dass er einfach alleine sein möchte. Aber er war zu schwach. Die Schmerzen setzten ihm stark zu und eigentlich wollte er ja reden, nur nicht mit seinem Bruder. Er wollte mit seinen Leuten reden, aber die waren ja nicht hier. Außerdem geschah letzte Nacht etwas, dass alles änderte… Al schwieg. Ed sah ihn an und merkte erst jetzt, wie blass sein kleiner Bruder geworden war. Wenn er diese Mistkerle je in die Finger bekommen würde, würde er für nichst garantiern können. Dabei hatte er genauso daran Schuld. Er wusste ohnehin nicht, ob er sich selbst je verzeihen könne... „Ed…kannst..kannst du mir etwas zu trinken hohlen?“, fragte Al schließlich trocken. Edward konnte es anfangs nicht glauben und sah den Jüngeren ungläubig an. Aber dann ging er los. Er lächelte. Kapitel 4: Freunde? ------------------- So oft ging er die Unterlagen durch. Er suchte nach etwas Neuem, nach einem Hinweiß. Dabei war dieser genau vor ihm! Dennoch konnte er nicht hin. Hätte er Alphonse fragen können, hätte dieser einfach erzählen können und alles wäre geklärt. Oberst Roy Mustang durchstöberte fast immer, wenn er Zeit hatte, seine Unterlagen. Er musste diese Mistkerle endlich zu fassen kriegen. Er und Edward waren schon lange auf der Suche nach Beweisen. Vergeblich. Sie waren zu schlau. Aber sie taten etwas, was sie bereuen würden. Sie taten dem kleinen Bruder des großen Staatsalchemisten Edward Elric weh. Dies würde nicht ungestraft enden. Dies wusste der Flame Alchemist mit Sicherheit. Auch wenn er und Fullmetal eine Menge Zeit mit dem Fall verbrachten, wusste er dennoch nichts über die Verbindung, die Alphonse zu ihnen hatte… „Was ist denn passiert?“, fragte Ed schon etwas ungeduldig, aber dennoch voller Sorge. „Gar nichts…“, antwortete Al ruhiger Stimme. Die Schmerzen konnte man ihm dennoch ansehen. „Du wärst um ein Haar gestorben und es sei…gar nichts’?! Al!!“, schrie Ed schon fast. „Ich weiß, dass du mich hasst, und sogar zu recht. Aber bitte…bitte Al…lass mich dir helfen…“. Ed hatte Tränen in den Augen. Al hielt es nur schwer aus. Er konnte nicht vergessen, was sein Bruder ihm angetan hatte. „Es hat doch keinen Sinn…was könntest du schon ausrichten…“, erwiderte Alphonse trocken. Ed stand regungslos neben dem Bett. Er geriet immer mehr in Verzweiflung. „Ich bin mir sicher, dass er viel ausrichten könnte.“, sagte Mustang lässig, nachdem er die Tür hinter sich zumachte. Ed war überrascht. Mit dem Oberst hatte er nicht gerechnet. Aber irgendwie war es angenehm. Er fühlte sich nicht alleingelassen. Al fühlte sich eher hintergangen. Wieso musste der kommen?! Der Oberst hatte ihn schon öfters genervt, wegen seinen Freunden…Er bewegte sich nicht. Er wollte den Oberst nicht sehen, genauso wie Ed. Das machte ihn nur noch wütender. „Könnt ihr jetzt bitte gehen…“, sagte er mit genervter Stimme. „Ich muss endlich die Wahrheit erfahren!“, sagte Mustang mit strenger Stimme. Er ging auf Al zu und sah ihn fest an. „Wo ist deren Versteck?“. „Verdammt, sie sind keine Kriminelle!!...“, erwiderte Al wütend. „Ich muss es endlich wissen!Also, sag mir wo sie die Wahre verstecken!?“, befahl Mustang schon beinahe. „Oberst, beruhigt Euch wieder…“, bat Ed. „Wir können nicht länger warten! Wer weiß, wann sie den ersten Mord begehen…“, sagte Roy ruhig zu Edward. Er wollte sich nicht einmischen. Aber er wollte auch endlich diese Mistkerle in die Hände kriegen. Ed wusste dies, aber er machte sich auch Sorgen um seinen Bruder. „Es war kein Mord….“, sagte Al plötzlich nervös, „ Es war ein Unfall!“ Ed und Roy blickten sich zuerst gegenseitig an, dann zu Al. „Was meinst? Was für ein Unfall?“, fragte Edward mit ruhiger Stimme. Al schwieg. Darüber wollte er nun auf gar keinen Fall reden! Er hatte das Ganze noch nicht verarbeitet. Er wusste ja nicht mal, was eigentlich passiert war. Mustang sah den Jüngeren der Elrics mit ernster Miene an. Er wollte es aus Alphonse herauskriegen, aber er wusste, dass er nicht zu ihm durchkam. Dies konnte nur einer, der Fullmetal Alchemist. Deshalb sagte er nichts dazu. Er überließ es Edward. „Al, bitte. Was für ein Unfall?“, fragte Ed besorgt. Er setzte sich auf die Bettkante. Er blickte mit trauirgen Augen zu seinen kleinen Bruder. Es tat ihm weh, dass Al ihm nicht vertraute. „Was ist denn nur geschehen?“. Al hielt es nicht mehr aus. Er setzte sich auf und starrte beiden böse an. „Ihr wollt wissen was los ist!? Ich habe zugesehen, wie jemand gestorben ist!! Und das..und das..und das bei meinen eigenen Freunden…“, schrie Al und begann in Tränen auszubrechen. Ed war etwas geschockt. Dann aber erkannte er, wie sehr es Alphonse weh tat und nahm ihn in die Arme…. Kapitel 5: Wärme ---------------- Alphonse wehrte sich nicht. Er blieb in Eds Arme und weinte. Die ganze Zeit wollte er es, aber konnte nicht. Er unterdrückte diese Gefühle immer mit unterschiedlichem Stoff. Das, was letzte Nacht geschah, wollte er ebenfalls unterdrücken. Deshalb war er auch hier und nicht mehr dort… Edward war froh. Er war sogar glücklich! Es war schon sehr lange her, dass er Alphonse in den Armen hielt. Er wusste aber, dass dies nicht lange halten würde. Er kannte seinen Bruder. Darum genoss er diesen Moment umso mehr. „Sie sind keine Verbrecher…“, schluchzte Al. Er löste die Umarmung etwas und sah den Oberst mit feuchten Augen fest an. Mustang wusste, dass Al diese Typen als ‚Freunde’ betrachtete. Für ihn waren sie eine Art Licht in der Dunkelheit. Sie halfen ihm in dieser schwierigen Zeit. Aber sie waren einfach zu gefährlich, für Al und auch für andere! Roy wollte nicht streng sein, aber er musste. „Al, versteh doch…sie handeln mit illegalen Drogen! Sie verletzten damit andere Menschen, und auch dich!“, erklärte Mustang mit ruhiger Stimme. Nach all der Zeit fühlte er sich verpflichtet den beiden immer zu helfen. „Sie würden nichts tun, was gefährlich wäre! Sie mussten sich nur wehren…“, gab Al müde zurück. Ed wurde wieder aufmerksam und dachte an Als Worte von vorhin. Was für ein Unfall war das bloß? Diese Frage wollte er unbedingt geklärt haben. Aber er wusste nicht, wie er seinen Bruder dazu brachte, mit ihm zu reden… „Warum mussten sie sich wehren?“, fragte Ed neugierig. Er ließ nicht locker. Al überlegte einen Moment, ob er Edward tatsächlich erzählen sollte, an was er sich noch erinnern konnte. Jedoch fiehlen ihm nur noch Ausschnitte ein. Irgendwie wollte er es Edward sagen, aber es glitt kein Wort aus seinem Mund. Da! Da war plötzlich wieder dieser Schmerz, der den Jüngeren zusammen zucken ließ. Er sank den Kopf und spürte Edwards sorgenerfüllte Blicke. „Lass dir Zeit…aber..aber du musst darüber sprechen…ja?“, sagte Ed. Er versuchte seine Sorgen zu verbergen. Aber dies gelang ihm nur schwer. Al löste nun ganz die Umarmung und sah an die Decke. Man konnte den Sekundenzeiger der Uhr hören, so leise war es. Al fühlte sich wohl und das machte ihm zu gleich Angst. Als er das letzte mal sich so in Eds Nähe fühlte, wurde er sehr von diesen verletzt. „Es war schon spät und ich war nicht mehr ganz da.“, sprach Alphonse einige Minuten später, „ Sie wollten nur etwas erledigen…“. Edward verstand zwar immer noch nicht, was das Ganze zu bedeuten hatte. Aber dass Alphonse sich so öffnete, bedeutete ihm viel. Dennoch konnte er sich nicht beruhigen. Er wusste, dass die Sache noch nicht in Ordnung war. Es würde länger dauern, bis Al mehr erzählen würde. Dies konnte er auch an seinen verschlossenen Blick erkennen. „Ist es in Ordnung, wenn wir dich kurz alleine lassen?“, fragte Ed schließlich und tauschte kurz mit Mustang einen Blick. Al nickte nur. Seine Gefühle waren durcheinander. Einerseits war er gerne mit Ed zusammen, aber andererseits wusste er, dass es unsinnig war. Er konnte zu Edward kein Vertrauen mehr finden, nicht nachdem, was passierte… Mit Mustang verließ Ed das Zimmer. Winry saß noch am Stuhl und blickte fragend zu den beiden. „Was ist denn los?“, fragte der Oberst Ed. „Wir müssen überlegen, wie wir vorgehen werden..“, sagte der Staatsalchemist mit ernster Miene. Er selbst war sich jedoch nicht sicher, ob er das, was er vorhatte, wirklich tun sollte. Aber er war verzweifelt und besorgt. Sein Bruder starb fast und dennoch wollte er keine Hilfe. Nicht freiwillig. Denn Edward würde ihm helfen. Schließlich war er sein großer Bruder, der mit seinem kleinen Bruder nach Hause gehen wollte…. Kapitel 6: Erinnerung --------------------- Es war ein kurzes Gespräch. Er erzählte seiner Frau nicht die Wahrheit, er versuchte sie nur zu beruhigen. Tief in ihr wusste Winry aber, dass Edward etwas Gefährliches vorhatte. „Es wird nicht lange dauern. Mach dir keine Sorgen.“, beruhigte er sie lächelnd. „Was hast du nur vor?“, fragte Winry dennoch besorgt. Aber Ed sagte nichts. Er konnte es ihr nicht sagen, es war zu gefährlich. „Ich bin bald wieder da.“, lenkte er ab und ging. Seine Frau sah ihm noch nach, hoffend, dass ihm nichts passieren würde… Oberst Roy Mustang setzte sich zu Winry. Er wusste eben so wenig wie sie. Aber er war genauso besorgt. „Egal was passieren wird, er kommt wieder.“, sagte Mustang nach einer langen Stille. Lächelnd sah er zu der Blonden, die dies erwiderte. „Mich würde nur interessieren, wie das Ganze angefangen hat. Edward hat nie erzählt, wie Al zu diesen Verbrechern Kontakt fand.“, sagte Roy fragend. Ed hatte tatsächlich nie ein Wort über den Anfang dieses Dillemmas erwähnt. Mustang hatte zwar schon öfters nachgefragt, aber Edward lenkte jedes Mal vom Thema ab. Er merkte, wie Winry ihren Gesichtsausdruck änderte. Zuerst war dieser hoffnungsvoll, und nun voll Trauer. Winry erinnerte sich nicht gerne an damals. Es war wie kurz vor einem Sturm. Man weiß, dass etwas Schlimmes passiert, kann aber irgendwie nichts dagegen tun. Aber es gab eines, an das sie sich von damals gerne erinnerte. An Ed und Als Lächeln… „Es begann, als Ed und ich zusammen kamen… ~ Flashback ~ „D-du und Winry…seid jetzt also zusammen?“, wiederholte Alphonse schwach lächelnd. Er versuchte zu lächeln, aber es gelang ihm nur schwer. Nicht, dass er etwas gegen diese Beziehung hatte. Er hatte nur Angst… Ed nickte. „Ja, letzte Nacht haben wir geredet und sind uns über unsere Gefühle zu einander klar geworden.“, antwortete dieser etwas nervös. Winry stand genau neben ihm und sah ihm seine Nervosität an. „Ist das auch okay für dich?“, fragte Winry,um Ed zu zeigen, dass er sich keine Sorgen machen musste. Edward befürchtete, dass Alphonse wütend werden könnte oder enttäuscht. Warum genau er dies glaubte, wusste er selbst nicht. „Natürlich ist das in Ordnung. Ich freu mich für euch!“, schwindelte Al etwas. In Ordnung war das nicht, auch wenn er den Grund dafür nicht kannte. Aber er freute sich, weil sein Bruder glücklich zu sein schien. Ed lächelte breit über das ganze Gesicht. „Was hälst du dann davon, wenn wir heute gemeinsam essen gehen? Ich lad euch ein.“ „Ja, warum nicht. Wenn du zahlst.“, scherzte Al etwas. Er wollte sein Unwohlsein überdecken. „Super, also treffen wir uns heute Abend dort!“, sagt Edward erfreut, denn er war froh über Als Reaktion… Die Sonne war gerade dabei unterzugehen, was in dieser Jahreszeit um diese Uhrzeit nicht ungewöhnlich war. Dennoch war er nervös. Spielend mit dem Besteck blickte er immer wieder auf seine Uhr. „Es ist noch nicht so weit. Vergiss nicht, wir sind viel zu früh gekommen.“, beruhigten Winry ihren Freund. Sie machte sich ein wenig lustig über Edwards Nervosität. „Ja, ich weiß..aber…was ist, wenn Alphonse es doch...herausfindet..?“ Es gab etwas, was Al nicht wusste. Und Ed befürchtete, dass sein kleiner Bruder ihm dies nie verzeihen würde… ~ Present Day ~ „Es wundert mich nicht, dass Fullmetal sich über so etwas den Kopf zerbrach.“, lachte der Oberst etwas. Aber als er Winrys Blick sah, wusste er, dass etwas nicht stimmte. „Aber dennoch…“ „Dennoch zurecht…“, antwortet Winry traurig. Kapitel 7: Ungewöhnliches Aufeinandertreffen -------------------------------------------- Alphonse war gerade am Weg zum Restaurant. Er war ebenfalls nervös, aber aus einen anderen Grund. Er hatte Angst. Er hatte die beiden noch nie als Paar gesehen und wusste nicht, wie er auf so etwas reagieren sollte. Er bereute es zugestimmt zu haben. Aber er wollte seinem Bruder dieses Angebot auch nicht ablehnen. „Was ist denn nur los mit mir…ich kann Ed vertrauen. Er würde mich nie im Stich lassen. Egal was passiert!“, munterte Al sich auf. Tatsächlich hatte Al Angst, dass er von Edward zurückgesetzt wird. Es war kindisch, das wusste er. Aber das war eben was er fühlte. „Agh..“, Al fiel plötzlich auf den Boden. „Verdammt.. Pass doch auf!“, wurde er von einem Fremden angefaucht, mit dem er zusammenstieß. „Es..es tut mir leid!“, sagte Al und wollte dem Fremden seine Tasche aufheben, die beim Zusammenstoß hinunterfiel. „Lass es!“, schrie der Fremde. Er hob sie selbst auf. Er blickte sich um. Aber niemand sah den Inhalt… Alphonse entschuldigte sich nochmals und wollte schnell gehen. „Warte Mal!“, rief der Fremde plötzlich. Verwundert und etwas verängstigt blieb Al stehen und drehte sich zu diesen um. Er durchlöcherte ihn mit fragenden Blicken. Eine Weile blieben sie so stehen. „Hast du Lust mit auf `ne Party zu kommen?“, fragte der Fremde schließlich. „Wie bitte?!“, gegenfragte Al überrascht. Er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Warum fragte ihn jemand, den er noch nie gesehen hatte, ob er mit diesen weggehen möchte?! „Du wirkst, als könntest du Entspannung brauchen. Ich spüre so etwas.“, sagte der fremde Junge lässig. Er grinste. Es gab etwas an ihm, dass Al faszinierte, aber dennoch verängstigte. „Ja, irgendwie…aber ich muss weg…“, sagte Alphonse und machte eine kleine Geste als Abschied. „Überleg es dir!“, rief der Fremde ihm noch. Dann verschwand er. Seine Verspannung war nicht zu übersehen. Ed redete eine Menge Unsinn und man konnte nicht erkennen, dass er mit Winry zusammen war. Winry verstand ihn. Deshalb ging sie darauf ein und tat als ob sie alle nur Freunde wären. Für den Jüngsten unter ihnen war dies sehr angenehm. Das erkannte man an seiner gehobenen Stimmung. Als Ed dies erkannte, wurde auch er lockerer. „Also echt, das Essen hier ist echt lecker! Wir sollten öfters herkommen!“ grinste Ed beim Essen. „Ja, aber es ist doch so teuer…das ist eher was für besondere Anlässe.“ lächelte Winry. „Ja, aber wenn wir das Geld zusammenlegen, könnten wir mindestens einmal pro Woche herkommen…“ So begannen Ed und Winry belanglos über ihre Beziehung zu reden. „Ihr legt euer Geld schon zusammen?“, fragte Al etwas unruhig. Er hatte das Gefühl, dass etwas passiert war, was ihm nicht gefallen würde. „Äh, naja…Winry und ich haben überlegt….zusammen zu ziehen.“, erklärte Ed sehr zögernd. Al erschrack sichtlich. Damit hatte er nicht gerechnet. „Zu-zusammen… ziehen…?“, wiederholte er stotternd. „Es ist uns kurzfristig in den Sinn gekommen. Es wäre außerdem erst nach einiger Zeit.“, versuchte Ed sich rauszureden. Er wollte nicht so schnell über zukünftige Pläne reden, nicht vor Alphonse. Er wusste, dass Alphonse ihr Zusammenleben sehr angenehm empfand. Er hätte so etwas noch nicht sagen sollen… „Ja, verstehe…“, sagte Al. Sein Versuch zu lächeln misslang ihm, „Ich denke, dass ich jetzt gehen sollte. Danke für die Einladung…“ „Al, warte..lass uns-“ „Es ist okay, wenn ihr noch was gemeinsam machen wollt…“, unterbrach Al seinen Bruder und stand auf. Er wusste, dass er diese Fasade nicht lange aufrecht halten konnte und musste weg. Mit betrübten Ton verabschiedete Ed sich und sah seinem kleinen Bruder nach. ~ Present day ~ Erschrocken öffnete Alphonse seine Augen. Er war eingeschlafen. Er hatte wieder diesen Traum. Indem durchlebte er wieder diese Nacht, seine erste Nacht mit seinen Freunden. Damals war er am Boden, war verletzt, ohne richtig zu wissen weshalb. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, dies nie wieder zu tun. Das klappte wohl nicht. Bei diesem Gedanken lachte er schwach. Wie weit war er schon gegangen, nur um diesen Schmerz zu entgehen, der immer wieder kam… Kapitel 8: Verletzte Seele -------------------------- ~ Flashback ~ Es wollte nicht aus seinen Kopf gehen. Immer diese Angst, diesen Schmerz. Er wollte es nur vergessen, aber es ging nicht. „So sieht man sich wieder.“, rief ihm eine vertraute Stimme zu, „Musst du immer noch wo weg?“ Alphonse sah dem Fremden verwirrt und zugleich traurig entgegen. Er hatte nicht gedacht, diesen Fremden noch mal über den Weg zu laufen. Er war ihm unheimlich, aber wo sollte er sonst hin? Nach Hause?! Da wollte Alphonse im Moment auf keinen Fall hin. So zuckte er nur kurz mit den Schultern. „Warum eigentlich nicht…“, murmelte er zu sich, „Wo ist den diese Party?“, antworte Al traurig lächelnd. Erstaunt und doch eingeschüchtert begutachtete Alphonse Elric das Lokal. Es war dunkel, und dennoch angenehm. Die Musik entsprach nicht ganz seinem Stil, aber er gewöhnte sich schnell an sie. „Ich hoffte, die Musik ist nicht zu laut?!“, klopfte ihm der Fremde auf die Schulter. Al schüttelte den Kopf. Auch wenn das Alles hier ihn ablenkte, der Schmerz war noch da. Den konnte er nicht so einfach vergessen. „Mein Name ist John, aber meine Leute nennen mich auch Jonny.“, stellte er sich vor. Er merkte natürlich, dass mit dem Neuling was nicht stimmte. Al war überrascht. Er kannte diesen Jungen doch nicht. Dennoch verhielt sich dieser Jonny so offen und freundlich. „Mein Name ist Alphonse…Al...“, stellte sich Al schüchtern vor. „Komm mit, Al!“, rief Jonny und zog ihn mit. Al stand plötzlich vor einer kleinen Gruppe von Menschen. Sie saßen auf einem Sofa. Sie ähnelten etwas dem Stil von Jonny. „Das ist Al! Er ist neu hier!“, erklärte Jonny den anderen. Sie begrüßten Al nur kurz. Sie schienen ungeduldig zu sein. Sie alle waren eher dunkel gekleidet. Tücher, Sonnenbrillen. Sie trugen Sachen, die unauffällig waren. „Ist er clean?“, fragte einer. Jonny nickte nur, „Ich sagte doch, er ist neu!“. Al verstand kein Wort. Aber es war immer noch besser, als bei Ed und Winry zu sein. Wieder kam dieser Schmerz hoch. „Hier!“, sagte Jonny und drückte ihm ein Getränk in die Hand. Während sein neuer Freund etwas mit den anderen besprach, wurde er von jemand anderes angesprochen. „Du wirkst echt fertig. Hast wohl das Falsche bekommen.“, deutete ein junger Kerl auf sein Glas. Er war heller angezogen als die anderen und wirkte viel entspannter. Al sehnte sich etwas nach dem. „Ich habe ehrlich gesagt, noch keinen Schluck gemacht…“, erwiderte Al traurig. Ed und Winry wollten ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. „Dann solltest du mal was gegen deine Laune tun.“, grinste der neue Fremde ihn an. „Hey, lass den Kleinen zu Frieden! Der ist neu!“, rief Jonny grinsend. Er kam zu ihnen. „Jonny! Wie geht’s mit den Geschäften?“ „Kann nicht klagen...sie werden nur immer ungeduldiger und vorsichtiger…“ Die beiden schienen sich zu kennen. Aber Al hörte nicht zu. Seine Gedanken kreisten immer noch um seinen Bruder…Schließlich trank er von seinem unbekannten Getränk. „Oh…man…das ist echt widerlich…“, schrie Al plötzlich und er merkte, wie ihm schwindelig wurde. Die beiden kicherten. „Da hast du noch eine Menge Arbeit vor dir!“, sagte der eine Fremde zu Jonny. „Oh ja, Denny…“ ~ 3 Stunden später ~ Al hatte kein Gefühl mehr in den Beinen. Ihm war noch nie so schwindelig gewesen. Aber er fühlte sich besser. Der Schmerz war schon fast weg. „Hey, Al!“ Es klang wie Ed. Dies ließ Al kurz aufschrecken. Es war nur Denny. „Jetzt sag uns endlich, was los ist?!“, lachte dieser. Er und Jonny füllten Al mit einem Drink nach dem anderen ab. Auch wenn Al sich nicht mehr so verletzt fühlte, er wollte noch nicht darüber reden… Kapitel 9: Schwerer Schmerz --------------------------- ~ Present Day ~ Es wurde schon wieder allmählich hell. Die Sonne zeigte ihre ersten Strahlen. Aber man konnte seine müden Augen noch nicht erkennen. Sein Blick war entschlossen. Er wusste, wo sein Ziel war. Edward wusste genau, was er zu tun hatte. Auch wenn es bestimmt nicht das klügste war. Aber Ed fühlte sich nun mal schuldig und wollte etwas tun. Er hätte es schon damals erkennen sollen… ~ Flashback ~ Es war schon wieder Morgen geworden. Dabei hatte Edward kaum ein Auge zu bekommen. Ständig hatte er an seinen kleinen Bruder denken müssen. Er überlegte sich unzählige Entschuldigungen, er hatte ein schlechtes Gewissen. Ed war der Ansicht, dass er nicht so schnell mit dem Umzug hätte kommen sollen. Er hätte mit solch einer Reaktion rechnen sollen! Aber er konnte es nicht mehr ändern. Was hätte er dafür getan… Langsam öffnete Ed die Tür. „Al? Bist du schon wach?“, rief er leise in das Haus. Es war stickig. Al meldete sich nicht. „Alphonse?!“, rief er schon etwas besorgt. Er ging suchend in das Wohnzimmer. Als er noch mal nach seinen kleinen Bruder rufen wollte, erschrak er. Seine Augen waren weit geöffnet. Er konnte nicht glauben, was für eine Unordnung er vor sich fand. Wann war Al denn so unordentlich. Nun machte der Staatsalchemist sich noch mehr Sorgen… „Oh, Edward…du bist schon da…“, ertönte es hinter Ed. Mit sorgenerfüllten Blick, sah Edward seinen Bruder. Dieser war etwas verlegen. Als wollte er etwas verstecken… „Al, was ist das hier für ein Saustall?!“, fragte er besorgt. „Ach, eigentlich nichts…Ich war nur schon sehr müde und wollte dies heute erledigen.“, sagte der Jüngere und begann aufzuräumen. Ed sah sich um. Jedoch konnte er nichts erkenne. Die Vorhänge waren zu, es schien kaum Sonne hindurch. Da Al schwieg, bekam Edward noch mehr Schuldgefühle. „Wegen gestern…Es tut mir Leid-“, begann Ed. „Mach dir nichts daraus…“, gab Al von sich. Er hatte keine Lust, wieder daran erinnert zu werden. Er hatte diese Sache gerade im Griff. Dies wollte er nicht wieder ändern. Aber sein älterer Bruder ließ nicht locker. Ed wollte dies auf jeden Fall klären. Er hätte es zwar niemals zugegeben, aber er wollte sich einfach nur besser fühlen. „Ich hätte das Ganze nicht so schnell planen sollen. Es war mein Fehler. Und es tut mir Leid.“ „Es ist nicht deine Schuld…“, erwiderte Al kurz. Das letzte was er jetzt wollte war, dass Ed sich schuldig fühlte. Eher war es genau andersrum… In Eds Augen, wollte Al nur nett sein. Er war so kurz angebunden. Ed rechnete mit großer Wut, er hätte es auch verstanden. „Doch Al! So ist es. Aber ich werde es wieder gut machen. Ich helfe dir, ok?“, sagte Ed und begann Al mit dem Aufräumen zu helfen. So schnell konnte Al seinen großen Bruder nicht stoppen, dass dieser nicht schon etwas in der Hand hielt, was er nie hätte sehen dürfen… „Alphonse….was zum...?!“, fragte Ed mit wütendem Ton. Al konnte nur zusehen. Er brachte einfach kein Wort heraus. Ed wiederholte seine Worte, aber viel lauter. Sein Zorn war nicht zu überhören. In seiner rechten Hand hielt Edward eine leere Vodka Flasche hoch. Al blickte voll Scham auf den Boden. „Es ist nicht so wie du denkst..“, brachte Al hervor. Einerseits fühlte Al sich schlecht, aber andererseits verletzt. Immerhin war das alles nur passiert, wegen Ed und Winry. Und das machte ihm zugleich Kopfzerbrechen. Sie hatten sich verdient und hatten das Recht glücklich zu sein. Er war derjenige, der schuldig war. „Wie ist es denn sonst? Ich sehe dich hier mit eine Vodkaflasche…LEER!“, schrie Ed wütend und zugleich panisch. Sollte sein Bruder denn so verzweifelt sein?! „Sie gehörte einigen Freunden, die gestern Nacht da waren.“, erklärte Al. Er hoffte, das ganze noch irgendwie retten zu können. Ed sollte dies nie erfahren. Edwards Blick schien sich zu entspannen und Al atmete innerlich schwer auf. „Wieso ladest du Freunde hier ein? Vor allem wenn sie trinken!“, fing Ed von Neuem an. Als Blick wurde wieder gespannt. Am liebsten hätte er mit der Wahrheit geantwortet, aber er konnte es nicht. sie wäre zu grausam gewesen. Aber er wollte seinen großen Bruder auch nicht anlügen. Deshalb schwieg er. Er suchte nach einem Ausweg. Er fand jedoch keinen. Er bemerkte plötzlich, wie Edward zum Fenster ging. „Was- ARGH!“, schrie Al, als Ed die Vorhänge wegzog. „Verdammt! Alphonse!! Du hast doch getrunken! Das mit deinen ‚Freunden’ hast du doch nur erfunden!!“, schrie Ed wütend. So wütend hatte Al seinen Bruder lange nicht mehr erlebt. „Ich habe sie nicht erfunden!!...aber…ja, ich habe tatsächlich was getrunken…“, gestand Al eingeschüchtert. Edward wusste gar nicht, was er sagen sollte. Er hätte innerlich platzen können. Er war mehr als wütend, er war enttäuscht. Er dachte, wenn es ein Problem gäbe, dass Al mit ihm reden würde. Und nicht mit seinen ‚Freunden’…Freunden? Jetzt kam es Ed erst in den Sinn. Seit wann hatte Alphonse Freunde, mit denen er wegging?! Es gab viele Leute mit denen er sich sehr gut verstand. Aber er ging nie mit welchen aus. „Al…woher kennst du diese ‚Freunde’?“, fragte Ed misstrauisch. Al zögerte mit seiner Antwort, was Ed noch mehr beunruhigte. „Ich habe sie auf der Straße…“, sagte Al sehr zögerlich. Eds Augen weiteten sich. Ihm fehlten die Worte. „Was…? Auf..Auf der Straße….du lernst irgendwelche Säufer auf der Straße kennen und betrinkst dich gleich mit!!“, Ed konnte sich kaum beherrschen. „Sie sind keine Säufer! Außerdem waren sie sehr freundlich…sie haben mich wenigstens-“, stoppte Al rechtzeitig. Er begann wieder mit Aufräumen. „Was? Was haben sie wenigstens?“, fragte Ed stur nach. „Sie haben mich wenigstens nicht hintergangen…“, sagte Al kalt. Ed wurde wieder bewusst, was er getan hatte. All seine Schuldgefühle kamen in ihm wieder hervor. Er fühlte sich schrecklich. Er hatte seinen kleinen Bruder angeschrien, obwohl es sein Fehler war! Edward konnte im Augenblick nicht reden. Er musste raus. Er wollte nachdenken. So ging er schnell aus dem Haus. Hätte er Alphonse’ traurigen Blick gesehen, wäre er geblieben. Denn dann hätte er in seinen Augen den Wunsch nach Reden gesehen… Kapitel 10: Wolkenlos --------------------- ~ Present Day ~ Mühsam erhob er sich. Seine Körpertemperatur hatte sich eingermaßen wieder normalisiert. Dennoch fühlte er sich elendig. Nicht nur wegen seines großen Bruders, auch wegen seines Herzens… „Du solltest noch liegen bleiben.“, ermahnte der Arzt Alphonse Elric. Trotz der Mahnung setze Al sich auf. Eigentlich wollte er aufstehen und gehen. Aber er konnte nicht. Er hatte keine Kraft. Außerdem hatte er immer noch Schmerzen. „Wann kann ich denn wieder gehen?“, fragte Al. Der Arzt sah ihn verständnislos an. Er hatte Alphonse schon oft behandelt und wusste nicht, wie er ihn dazu bringen konnte, sein Leben endlich zu ändern! So wie jetzt, würde er nicht mehr lange durchhalten… „Auf jeden Fall nicht so schnell! Dieses Mal war es wirklich knapp!!“, mahnte ihn der Arzt streng. Al blickte nur aus dem Fenster. Er hatte schon lange aufgehört den Worten seines Arztes Beachtung zu schenken. Nicht weil er ihn nicht schätze, im Gegenteil. Er bewunderte seine ewigen Bemühungen. Aber es war Al einfach egal. Es war ihm egal, ob er nun sterbe oder nicht. Für ihn gab es nichts, was sich lohnte weiter zu machen. Sein Arzt wusste dies und gerade diese Einstellung machten ihm Sorgen. „Kann ich heute noch gehen?“, fragte Al monoton. Diese Frage setzte sich in seinem Arzt schon fest. Wie oft hatte er diese Frage schon gehört. Wie eine Schallplatte, wie ein Dejavu ~ Flashback ~ „Ich fühle mich echt super!“, versuchte Alphonse zu überzeugen. Aber er bekam nur wütende Blicke von seinem Arzt. „Das glaube ich dir. So würde sich jeder fühlen, der zuvor einen ‚Joint’ hatte. Aber deine Werte sind nicht sehr gut. Dein Kreislauf ist nicht stabil.“, sagte der Arzt streng. Damals lernte er Al als Patient kennen. Seine Sprache war langsam. Er lächelte, obwohl sein Kreislauf hinüber war. Auch wenn er keinen Blutest gemacht hätte, es war klar, dass dieser Junge Drogen genommen hatte. Er hatte einige solcher Patienten. Aber Al war der Bruder des berühmten Fullmetal Alchemist! Dennoch behandelte er ihn wie alle anderen. Es war erst kurz nach 12 und schon hatte er um ein Leben zu kämpfen. Al bekam von seinem Kreislaufkollaps so gut wie nichts mit. Er fühlte sich viel zu wohl dafür. Es war sein erstes Mal. Er hatte davor noch nie Drogen genommen. Eigentlich hatte er dies auch nicht vor. Aber er war wieder ein Mal deprimiert. Es war immer dasselbe, immer ging es um Ed und Winry. Seine Freunde wollten ihm nur helfen. Woher sollten sie auch wissen, dass er davon zusammenbricht. Alphonse konnte sich nur noch an die Stimmen seine Leute erinnern. Danach war alles schwarz… „Wann kann ich denn nach Hause?“, fragte Al zugedröhnt. Ihm war schwindelig, sehr sogar. Und er fühlte, wie sein Herz schneller klopfte. Aber das ganze machte ihm nichts aus! Er war im Moment so glücklich, dass ihm nicht mal Ed und Winry störten. Er liebte dieses Gefühl. Er hatte das Gefühl endlich mal wieder locker sein zu können. Der Arzt redete einiges, aber Al bekam dies nur eingeschränkt wahr. „Ich werde nun ihren Bruder benachrichtigen!“, informierte der Arzt seinen neuen Patienten. Er stand auf und ging auf die Tür zu. „Ja, wie sie meinen…rufen sie ruhig Ed a- Nein! Warten sie…“, schrie Al plötzlich mitten im Satz. Er wollte schon aufstehen. Er wurde von einem Schwindelanfall gestoppt. Als Arzt blieb stehen und wartete. Eigentlich waren die Gebrüder Elric sehr bekannt und auch, dass sie sehr an einander hingen. „Sie dürfen Edward nicht hohlen…bitte…“, bat Al. Er hielt sich am Bett fest. Trotz des kurzen Schockes konnte man erkennen, dass die Droge noch wirkte. „Es ist besser so.“, sagte der Arzt kurz. Eigentlich wollte er eher wissen, was zwischen ihnen war. Aber im Moment hatte Fragerei keinen Sinn. Al blieb alleine in seinem Zimmer zurück. Er blickte ins Nichts. Sein breites Grinsen verschwand. Er bekam Angst, Angst vor der Reaktion seines Bruders. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Die Droge ließ nach… Kapitel 11: Hoffnung -------------------- ~ Present day ~ Das Haus, vordem Edward Elric stand, war stark zerfallen. Er starrte es eine Weile an. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Vor allem musste er an seinen kleinen Bruder denken. Er hatte das Gefühl, als ob das Ganze seine Schuld wäre. Es wollte einfach nicht weg. Dieser Gedanke, dass Alphonse nur wegen ihm leiden musste, machte ihn verrrückt. Aber er wollte es wieder gut machen. Nur aus diesen Grund war er hier! Vorsichtig öffnete er die Tür. Es war dunkel. Keiner war anwesend. Ed wusste, wo Al sich immer mit seinen ‚Freunden’ aufhielt. Aber dieses Mal nicht. Er ging dorthin, wo derjenige wohnte, der mit allem anfing… ~ Flashback ~ RING RING…schon zum dritten Mal läutete das Telefon. Es war noch dunkel, aber schon Morgen. „Los, Ed! Geh ran!“, befahl Winry verschlafen. Eigentlich hatte Edward vor das Läuten zu überhören. Jedoch wollte er seine Freundin nicht verärgern. „Ok, ok…ich geh schon..“, ergab sich Ed. Gähnend ging er zum Telefon. „Edward Elric…hallo?“, sagte er noch halb schlafend in den Hörer. Als sich der Arzt vorstellte wurde Ed aufmerksam. Er konnte sich nicht erklären, warum ein Arzt ihn mitten in der Nacht anrief. Aber als der Arzt ihm erklärte, dass es Alphonse Elric hier sei, wurde er sofort munter. „Was…was ist mit Al?“, fragte Ed panisch. „Es wäre gut, wenn Sie herkommen würden. Ich würde lieber mit Ihnen von Angesicht zu Angesicht reden.“, bat der Arzt mit ruhiger Stimme. Aber Ed machte das nur noch panischer. „Was ist mit meinem Bruder? Ist ihm was passiert?!“, drängte Ed dennoch. Doch der Arzt blieb ruhig und wiederholte seine Worte. Nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, wusste Edward nicht ganz was er tun sollte. Irgendwas war mit Alphonse passiert und er wusste nicht was! Er war kurz vorm Nervenzusammenbruch. „Ed, wer war es denn? Alles ok?“, fragte Winry verschlafen. „Al, etwas ist mit ihm….er ist im Krankenhaus….ich weiß nur nicht was…was…“, stotterte Ed panisch. Winry war sofort in Sorge. Sanft lag sie ihre Hand auf Eds Schultern und Wangen. „Ganz ruhig! Beruhige dich wieder…komm, wir fahren jetzt hin und dann wird sich alles klären, ja?“, sagte die Blonde mit entspannter Stimme. Eigentlich war sie ebenfalls in großer Sorge. Aber im Moment musste sie für ihren Geliebten da sein. Zusammen fuhren sie ins Krankenhaus. Unterwegs versuchte Winry ihren Freund zu beruhigen…was sie auch teilweise schaffte. Aber Eds Angst war ständig größer… Mit suchendem Blick ging er ins Krankenhaus. Er wusste nicht was passiert war, er wusste nur, dass etwas passiert war. Mit ruhigem Gang kam der Arzt auf Edward und seine Freundin zu. „Herr Edward Elric, es ist mir eine Ehre.“, begrüßte er diesen gelassen. Mit etwas unverstandenem Blick sah Ed diesen an. Er konnte sich nicht ganz erklären, warum der Arzt so gelassen war. „Sagen Sie mir endlich, was mit meinem Bruder ist!?“, sagte Ed wütend. Seine Angst war kaum zu übersehen. „Am besten ich sage es offen…es geht hier um Drogen.“, erklärte der Arzt. Winry sah den Doktor schockiert an. Ed spürte nur, wie seine Angst stieg. Da keiner von den beiden was sagte, fuhr der Arzt weiter: „Ihr Bruder hatte Drogen genommen, jedoch war sein Kreislauf damit überlastet und es kam zu einem Kollaps. Seine Werte sind noch nicht ganz stabil, aber das müssten wir wieder hinkriegen.“ Edward war geschockt. Nicht nur, dass Al Drogen genommen hatte, er war noch nicht Mal über den Berg. Ed wusste nicht, wie er jetzt vorgehen sollte. Was sollte er zu Al sagen? Konnte er überhaupt mit ihm reden? „Ed...komm, lass uns zu ihm gehen…“, sprach Winry sanft zu ihm. Für einen Moment war Ed wieder entspannt. Sie hatte ihn vor dem Durchdrehen gerettet. Vorsichtig machte Ed die Tür zu Als Zimmer auf. Hinter ihm Winry. „Al?“, sagte der Ältere der Brüder aufgewühlt. Al blickte seinen großen Bruder traurig an. Die Wirkung der Droge hat nachgelassen und nun war er deprimiert. Außerdem hatte er ein schlechtes Gewissen gegenüber Ed und Winry. Er konnte an Eds Gesichtsausdruck erkennen, dass er sich sehr aufgeregt hatte. „Alles ok?“, fragte Ed seinen Bruder voller Sorge. Langsam ging er auf Al zu. „Es geht schon…mir ist nur etwas schwindelig…“, sagte Al so gut gelaunt wie er konnte. Allerdings erkannte Ed, dass es Al nicht gut ging. Abgesehen davon, dass der Arzt ihm die Situation geschildert hatte. Ed erkannte sofort, wenn mit Al was nicht stimmte. „Was ist denn passiert? Wieso hast du…Drogen genommen?“, fragte Edward erschüttert. Er versuchte die Fassung zu halten, aber dies gelang ihm sehr schwer. „Ich habe bloß was ausprobiert…es war nur das eine Mal…“, erklärte Al kurz. Den Grund wollte er nicht sagen…nicht vor Winry! Sie war immer für ihn dagewesen und er wollte ihre Gefühle nicht verletzten… Jedoch musste ausgerechnet von ihr diese Frage kommen: „Aber warum um alles in der Welt hast du so was überhaupt ‚ausprobiert’?!“, mahnte sie Alphonse streng. Sie konnte sich nicht erklären, warum Al so etwas Dummes getan hatte. Al verhielt sich zwar in letzten Tagen sehr zurückgezogen. Aber sie hielt ihn für sehr vernünftig. Sie fühlte, dass in ihm etwas vorging, was noch schwere Folgen haben würde…indem sie sich auch nicht irrte… „Ich weiß nicht genau…mir ging es einfach nicht gut…da habe ich einfach…“, versuchte Al zu erklären. Er wollte nicht mehr darüber reden. Und eigentlich wollte er das Ganze vergessen… „Dir ging es einfach nicht gut!? Dafür hast du aber viel riskiert!“, fuhr die Blonde Al an. Wütend drehte dieser sich zu Winry. „Es war nicht meine Idee euch anzurufen!“, gab Al etwas aggressiv zurück. Er war schon gestraft genug, da wollte er nicht auch noch Moralpredigten bekommen. „Das heißt, wenn der Doktor uns nicht…du hättest nichts gesagt?“, erläuterte Edward erschüttert. Hatte sein kleiner Bruder so wenig Vertrauen zu ihm? Al wurde bewusst, was er gesagt hatte. Er wollt ihre Gefühle nicht verletzten…er schämte sich eher für sein unvernünftiges Verhalten und wollte sie nicht damit belasten. Er wusste, dass Edward so reagieren würde. Al wusste nicht, wie er Eds Frage beantworten konnte, ohne noch mehr Chaos anzurichten. So zog er es vor zu schweigen. Ed machte die Stille nur nervöser. „Winry und ich haben nachgedacht und fänden es gut, wenn du zu uns ziehst…bist es dir wieder besser geht.“, schlug Ed mit sanften Lächeln vor. Winry war etwas überrascht. Sie hatten gar nicht darüber geredet. Aber sie sagte nichts dazu. Sie konnte sich vorstellen, was in ihrem Freund vorging. „Zu dir und Winry? Ich weiß nicht…ich will niemanden zur Last fallen…“, sagte Al betrübt. Er war von dem Angebot geschmeichelt, aber er wollte nicht zu ihnen ziehen. Noch mehr von ihren Beziehungskram ertrug er nicht. Aber die Wahrheit konnte er nicht sagen. „Hey, Al…komm schon. Das wird so wie früher! Nur eben mit Winry am Bord!“, scherzet Ed etwas. Eigentlich machte er sich Sorgen. Er wollte Al im Auge behalten, weil er tief im Inneren wusste, was los war. Al lächelte schwach. „Ich denke nicht, aber danke…für das Angebot.“, antwortete Al müde. Edward war sichtlich enttäuscht. Er wusste nicht recht, wie er damit umgehen sollte. Und dass Alphonse nicht bei ihm sein wollte, machte das Ganze nur noch schlimmer… „Mach dir nicht so viele Sorgen! Das wird bestimmt nicht wieder passieren.“, sagte Al fest. Er schaffte es noch, seine Depressionen zu verbergen. „Versprochen?“ „Versprochen!“, sagte Al fest. Damals hatte er sich tatsächlich vorgenommen, seinem Bruder und Winry nie wieder solche Sorgen zu bereiten. Wie konnte er auch ahnen, dass etwas auf ihn zukam, das alles andere übertraf… Kapitel 12: Flucht ------------------ ~ Present Day ~ Mit leisen Schritten ging er voran. Er versuchte so leise wie nur möglich zu sein. Jedoch war er nervös. Er hörte sein Herz schlagen und hatte Angst, jemand anderer könne es hören. Allerdings hätte er wissen müssen, dass er gesichtet werden würde… „Alphonse!? Was machst du hier? Solltest du nicht im Bett liegen?“, rief Oberst Mustang zu dem Jüngeren. Erschrocken drehte Al sich zu diesen um. Er hatte gehofft nicht gesehen zu werden…vergebens… „Oberst Mustang…ich…ich wollte nur Mal an die frische Luft…“, log Al. Er war immer noch wütend auf diesen. Er mochte es nicht, wenn man seine Freunde beleidigte. Deshalb sah er ihn mit kühlen Blicken an. Ausgerechnet von diesen musste er erwischt werden. Er wusste, dass man Oberst Mustang nicht so leicht täuschen konnte. Die Lüge würde er bestimmt nicht glauben… „Na, wenn das so ist…Viel Spaß“, lächelte Mustang ihm zu. Verwundert stand Al da und sah dies als seine Chance endlich davon zu kommen. Er verabschiedete sich und wollte schon hinausgehen. Jedoch wurde er fest von Mustang am Arm gepackt. „Denkst du wirklich, dass ich dir das so abnehme…?“, fragte Roy wieder ernst. Er wusste genau, dass Alphonse Bettruhe verordnet wurde. Seufzend und verärgert ließ Al locker. „So, und nun zurück..“, verordnete Mustang grinsend. Doch in dem Moment, indem Mustang sich wegdrehte, floh Al. Er rannte los, wohin genau wusste er nicht. Zunächst würde es reichen vom Oberst wegzukommen. Wütend rannte der Oberst dem Jüngeren der Elric-Brüder fluchend hinterher. Weit war Al jedoch nicht gekommen… Schon nach ein paar Sekunden bekam er keine Luft mehr und musste stehen bleiben. „So, jetzt reicht es aber!“, mahnte Roy den Kleinen. Keuchend gab Al auf. „Du bist echt manchmal ein Idiot. Wie konntest du denken, einfach so von hier zu fliehen?“, sagte Winry sanft zu Alphonse. Mustang hatte ihn wieder zurück in sein Zimmer gebracht. Still lehnte er sich nun an die Wand. Alphonse blickte wütend und schmerzverzogen auf die Decke. Sein Herz tat ihm wieder weh und er fühlte sich nicht wohl. „Ich will endlich raus…das alles…das macht das Ganze nur noch schlimmer…“, antwortete Alphonse verbittert. Er hatte das Ganze satt, dabei wusste er, dass er selbst daran schuld sei. Immer nahm er sich vor es zu lassen, und dennoch…immer passierte etwas, was Al dazu brachte die Drogen seiner Freunde anzunehmen. Er hatte es auch satt, Ed immer solche Sorgen zu bereiten. Was er immer witzig fand, da er eigentlich wütend und verletzt war. Sein eigener Bruder hatte ihn hintergangen, angelogen…er konnte ihm nie wieder vertrauen! Aber er war schließlich sein Bruder… Winry ahnte so etwas schon. Al konnte Edward trotz allem nicht loslassen. Das war das einzige, was ihr noch Hoffnung gab. Aber es war auch das, was ihr Sorgen machte. Dadurch war Al immer im Kampf mit sich selbst und verwundbar. „Du weißt, dass es nicht wo anders nicht besser ist…“, sagte Winry etwas mütterlich. Al zuckte zusammen. Er wollte dies nicht hören. Er selbst war überzeugt, dass die Drogen ihm halfen den Alltag zu meistern. Die Nebenwirkung wollte er nicht wahr haben… Plötzlich fiel Al etwas auf. „Wo ist Ed!?“, fragte dieser in einem kühlen, aber dennoch besorgten Ton. Winrys Gesichtsausdruck wurde wieder sorgenerfüllt. Sie hatte immer noch keine Ahnung, wo ihr Mann war und was er tat. Jedoch konnte sich Mustang denken, was dieser gerade trieb. „Er ist gegangen. Ich nehme an, dass er zu deinen sogenannten ‚Freunden’ geht…aber..“, sagte Roy locker. Es war schließlich nur eine Vermutung. Und er zweifelte keinen Moment, dass Edward gegen diese Verbrecher verlieren würde. allerdings fand Al diese Vorstellung erschreckend. „E-Ed ist bei…“, stotterte er panisch, „Ich…ich muss sofort hin!“ Alphonse wollte schon aufstehen, da wurde er von Winry gestoppt: „Warte, mach dir keine Sorgen…selbst wenn, Edward wird schon nichts passieren.“ Aber Al reichte diese Antwort nicht. „Das verstehst du nicht!“, schrie Al die Blonde an. Winry zuckte erschrocken zusammen. Nun mischte sich auch Mustang ein. „Beruhige dich wieder! Das ist doch nur eine Vermutung…“ Dennoch wollte Al nicht locker lassen. Jeder Gedanke daran, zeriss ihn innerlich. „Ich kann nicht hier rumsitzen...ich muss…ich…“, sagte Al aufgewühlt. Jedoch konnte er diesen Satz nicht zu ende sagen. Noch bevor alles schwarz wurde, hörte er Rufe von Winry und Roy… Kapitel 13: Unerwartetes Wiedersehen ------------------------------------ Es schauderte ihm, aber er konnte nicht gehen. Noch nicht! Nicht bevor den Typen getroffen hat, der sein und des seines kleinen Bruders Leben veränderte. Ed hatte keine Ahnung wie er hieß. Wenn Al ihn verraten hätte, hätte Ed ihn schon längst verhaften lassen. Er wusste nur, wo Al sich immer mit diesen traf. Alphonse hatte ihm Mal von seinem Stammlokal erzählt. Allerdings war das kein schöner Zeitpunkt… ~ Flashback ~ Die Blätter flogen herum. Der Wind war heute Abend sehr stark. Nachdenklich blickte Edward aus dem Fenster. Nun war es schon eine Woche her. Seit einer Woche wohnte Winry nun schon bei ihm. Al hatte sich anscheinend auch wieder gefangen. Dennoch machte er sich Gedanken um ihn. Al hatte sich eine eigene Unterkunft gesucht und kurz davor Drogen genommen. Ed wünschte sich nichts mehr, als seinen kleinen Bruder zu helfen. Er vertraute darauf, dass Al sich an sein Versprechen hielt… er hätte Al gerne bei sich. Dann müsste er sich nicht so viele Sorgen machen… Plötzlich hörte ein leises Pochen. Aufmerksam lauschte er. Als es noch mal pochte, hörte er Winry: „Mach bitte die Tür auf!!“ Etwas mürrisch ging er aus dem Zimmer Richtung Tür. Wer konnte das nur sein? Als Ed die Tür öffnete, konnte er seinen Augen nicht trauen. Al! Lächelnd und etwas verlegen stand Al vor der Tür. „Al, was machst du denn hier? Komm rein!“, sagte Ed erfreut. Er hielt es für ein gutes Zeichen, dass sein kleiner Bruder kam. Al tat dies für gewöhnlich nicht. „Nunja, ich weiß nicht...ich hatte einfach Lust dich zu sehen, außerdem habe ich Winry schon lange nicht mehr gesehen! Wie geht es ihr denn?“, sprach Al in hoher Geschwindigkeit. Ed war etwas überrascht darüber. Aber er freute sich zu sehr über Als gute Laune. „Es freut mich, dass du gekommen bist. Willst du vielleicht gleich mit uns essen?“, schlug Ed vor, als Al herein trat. Al dachte kurz nach. „Ja, gerne…nur…“, sagte der Jüngere zögerlich, „Ach, ja, sehr gerne!“, sagte er schließlich. Jedoch ließ Ed nicht ab. Er spürte, dass Al etwas beschäftigte. „Was ‚nur’? Al, du kannst doch mit mir über alles reden!“, baute Ed ihn auf. Ed wollte nicht, dass Al nicht mit ihm reden konnte. Er hatte Angst, dass sein kleiner Bruder ihm nicht mehr vertraute… denn er hatte auch eine Grund dafür…das, was er getan hatte….wenn Al dies herausfinden würde, würde das ziemlich sicher passieren. „Es ist schon okay, mir ist nur etwas komisch…aber ich will nicht, dass du dir Sorgen machst! Außerdem will ich nicht, dass du sauer auf mich-“, schnell hielt Al sich die Hand vor dem Mund. Er hatte fast schon zu viel gesagt. „Warum sollte ich sauer auf dich sein? Egal was es ist, es wird schon nicht so schlimm sein!“, sagte Ed vorlaut. Nach dieser Nacht im Krankenhaus konnte ihn nichts mehr schrecken. Das dachte er zumindest… „Also…ok…ich war, bevor ich dich besuchen kam, noch kurz mit meinen Freunden unterwegs… wir saßen da in unserem Lokal… da habe ich was Schreckliches getan…“, erklärte Al verlegen. Er konnte die ganze Situation nicht richtig einschätzen. Ed wurde mulmig. Gab es denn tatsächlich etwas, was schlimmer war als diese eine Nacht?! Ed schluckte kurz. „Was…was hast du denn getan?“, fragte Ed missmutig. Kurz stand Al neben sich. „Wann würdest du mich hassen?“, fragte Al plötzlich ernsthaft. Edward war sehr beunruhigt. Warum fragte sein Bruder ihn auf einmal so etwas? Außerdem verstand er nicht, warum Al so schnell sprach. „Alphonse, du weißt doch…ich könnte dich nie hassen!“, sagte Ed so ruhig er konnte. Jedoch zitterte er innerlich. Doch plötzlich fiel Al um. „Al?!“, schrie dessen Bruder erschrocken. Sofort ging er auf ihn zu. „Mir geht’s gut! Mir war nur plötzlich so schwindelig…“, lachte Al. Er griff sich zwar am Kopf, schien aber nicht ernsthaft verletzt zu sein. „Al, was ist los?!“, drängte Ed besorgt. Traurig sah Al seinen großen Bruder an. Sitzend am Boden, enttäuscht von sich selbst. „Ed, ich habe es versucht…aber ich konnte mein Versprechen nicht halten…Ich habe heute, in dem Lokal was Neues ausprobiert…“, gestand Al etwas verbittert. So ganz konnte er aber die Situation nicht ernst nehmen. Ed wurde kreidebleich. Er sah Alphonse fassungslos an. Er wusste nicht ganz, was er tun sollte. Sollte er einen Arzt holen, oder doch lieber Al einen Vortrag halten, wie dumm das war? Er wusste es nicht… schließlich brachte er doch ein paar Worte aus seinem Mund: „Alphonse…wieso…ich verstehe das nicht!“ Al war sichtlich traurig. „Es tut mir Leid, Edward….ich …“, mehr brachte Alphonse nicht raus. Er fühlte sich nun mies. Er hätte so was nicht einfach versprechen sollen… „Al, verdammt! Hör auf damit!“, fuhr ihn Ed plötzlich an. Er hatte Tränen in den Augen. Wie eingefroren starrte Alphonse seinen Bruder an. „Hör auf, oder ich…auf jeden Fall kann ich das nicht länger mit ansehen!!“, schrie Ed weiter. Als Gesicht verhärtete sich etwas. „Heißt das, du würdest mich einfach verstoßen??“, fragte Alphonse ungläubig. Doch Edwards Blick änderte sich nicht. Dass er nichts dazu sagte, nahm Al als ‚ja’. „Verstehe…“, mummelte Al verbittert. Er stand auf, hielt sich wackelig auf den Beinen. Aber er wollte weg von seinem Bruder! „Al...“, sagte Ed trocken. Er wollte ihn aufhalten. Jedoch war Al schneller: „Ich dachte tatsächlich, dass DU mir helfen könntest!! Warum denkst du denn bin ich da!? Aber….ich war ja so dumm…“, sagte Alphonse verärgert und rannte aus dem Haus. Deprimiert und verwirrt saß Ed noch am Boden und starrte in das Unwetter. So lange bis Winry kam und wissen wollte, was geschehen ist… Es hatte angefangen zu regen. Aber Al interessierte dies nicht. Er stand auf der Brücke, starrte ins leere. Seine Gedanken kreisten um Edward…seinen Bruder…den er enttäuscht hatte…der ihn enttäuscht hatte. Dieses Gefühlschaos war nicht zu ertragen. Ständig fragte er sich, ob er zu voreilig reagiert hatte. Andererseits begriff er Edwards Verhalten nicht. War ihm sein kleiner Bruder so unwichtig? So stand er eine Weile. Er war am Boden zerstört. Ohne es richtig zu wollen griff er in seine Jackentasche. Er nahm eine kleine, braune Dose und hielt sie in seiner Hand. Unentschlossen musterte er sie. Er hätte die Dose am liebsten in den Fluss geschmießen und die Zeit zurückgedreht. Er konnte nicht… Schließlich öffnete er sie. Jonny schenkte ihm diese. Allein aus diesem Grund konnte er sie nicht wegwerfen. Jonny half ihm und Al vertraute ihm. Nachdem er eine Pille nahm, ging er los. Er würde nicht aufhören, nicht heute. Er würde heute noch eine Tablette nehmen, um das Ganze zu vergessen… Kapitel 14: Schuld ------------------ Die ersten Sonnenstrahlen kamen schon hervor. Das Unwetter hinterließ seine Spuren. Müde blickte er aus den Fenster, welches mit vielen Tropfen beschmückt war. Edward hatte eine schwere Nacht hinter sich… Winry brachte ihn dazu, Alphonse nach zu rennen. Zum Glück hatte er diesen bald gefunden. Sitzend unter einen Baum resignierte Al seinen Bruder fast nicht. Es dauerte eine Weile bis Ed ihn dazu brachte mit ihm nach Hause zu kommen. Sie schwiegen sich fast die ganze Zeit an. Weder Ed noch Al wollte reden. Erst als Alphonse in Eds Bett lag und kurz vorm Einschlafen war, begann Al zu erzählen. Von seinen Freunden, vom Lokal… Besorgt sah Edward seinen kleinen Bruder an. Er hatte ihm nicht von der Seite gewichen. Er hatte das Gefühl, sich falsch verhalten zu haben. Immer wieder hallten in ihm die Worte von Al. Er wollte sich tatsächlich helfen lassen… ~ Present Day ~ „Mann, was für ein Drecksloch hier…“, schimpfte Edward. Er stieg die Treppen hinauf. Überall lag irgendein Müllhaufen. Dennoch hatte er nur eines im Kopf: den Mistkerl zu finden, der Als Leben zerstörte! Plötzlich kam jemand auf ihn zu. Er rannte schnell die Treppen hinunter. „Aus dem Weg!!“, rief derjenige. Er konnte nicht mehr bremsen und krachte voll in Edward, der dadurch ebenfalls das Gleichgewicht verlor. Gemeinsam stürzten sie hinunter. „Sag mal, spinnst du!?“, fuhr Ed den anderen an. Der aber legte nur seinen Finger auf die Lippen. Verwundert wurde Ed mit in eine dunklere Ecke gezogen. Nach wenigen Sekunden hörte er ein paar Männer. Sie kamen ebenfalls die Treppen hinunter. Sie sprachen nur, dass sie ‚Jonny’ schnell finden und erledigen müssten. Ohne die beiden zu finden, gingen sie weiter. Bis sie das Gebäude verließen. „Puh, das war aber Glück…“, sagte der andere Typ erleichtert und erhob sich. Auch Ed stand auf. „Weißt du, wo dieser Jonny ist?“, fragte Ed den anderen. „Woher soll ich das wissen…du hast doch gesehen, er wird gesucht!“, fuhr dieser ihn an, „Was willst du überhaupt von ihm?“ „Das geht ja wohl nur ihn und mich was an!“, gab Ed genauso schroff zurück, jedoch wusste er nicht, wo er sonst sein konnte. So musste er diesen Fremden vertrauen. „Es geht um meinen Bruder…“ „Al?!“, rief der Fremde plötzlich erschrocken. Verwundert sah Edward den Fremden neben sich an. Noch bevor er etwas antworten konnte, gestand der Fremde: „Wenn das so ist…ich bin Jonny!“ Ehe Jonny sich zu Ende vorstellen konnte, schlug Edward diesen ins Gesicht, so dass dieser umfiel. „Sorry, aber das musste jetzt sein!“ Kühlend hielt sich Jonny einen Beutel mit Eiswürfeln an die Backe. Er wollte nicht, dass sie anschwillt. Edward sah sich ein wenig in dessen Wohnung um. Sie sah nicht so aus, als ob ein Verbrecher hier wohnen würde. „Mann, ich hätte nie gedacht, dass ich jemals Als Bruder, den großen Fullmetal Alchemist, treffen würde.“, unterbrach Jonny plötzlich die Stille. „Und ich dachte nicht, dass ich dich am Leben lassen würde, wenn ich dich treffen würde.“, antworte Ed wütend. Er musste sich beherrschen. Er wollte noch so einiges mit diesem klären. Deshalb konnte er ihn noch nicht verprügeln. „Also gut, was ist los mit Al? Geht’s ihm nicht gut?“, fragte Jonny ruhig. Er brachte ein wenig Kaffe. Ed hatte Schwierigkeiten sich bei dieser Gelassenheit zu beherrschen. „Ist dir klar, dass Alphonse krank ist?“, gegenfragte er sehr wütend. Grinsend trank Jonny vom Kaffe. „Ziemlich dramatisch. Ich weiß, dass es Al schlecht geht. Aber das ist nicht meine Schuld. Ich versuche ihm ja zu helfen…“, sagte Jonny immer noch gelassen. Aber Ed wollte sich, dies nicht von diesem anhören. „Du bist genauso schuldig! Du hast seine Verletzlichkeit ausgenutzt, um Geschäfte zu machen! Du wusstest doch, wie leicht er dir vertrauen würde!!“, schrie Edward. Er war wütend. Wie konnte dieser Mistkerl das Alles nur so locker nehmen!? Jonny ließ sich dies nicht gefallen. Er musste sich nicht anhören, dass er etwas falsch gemacht hatte. „Hey, hör auf hier rum zu schreien! Okay, vielleicht habe ich mir seine Situation zu Eigen gemacht. Aber ich habe nicht, und ich hatte auch nie vor, mit ihm Geschäfte zu machen!!“, konterte Jonny ernst. Er hatte keine Schuldgefühle. Al tat ihm eher Leid. Er wusste, was er durchmachte. Er wollte ihm tatsächlich nur helfen… „Wir sitzen beide im gleichen Boot.“, sagte Ed kühl. Er beruhigte sich wieder, denn er wollte noch etwas von diesen wissen. Dennoch glaubte Ed, dass Jonny seinen Bruder nur als Mittel zum Zweck sah. „Wer sind eigentlich diese Typen von vorhin?“, fragte der Staatsalchemist eher uninteressiert. Jedoch befürchtete in etwas hineingeraten zu sein, was ihm nicht gefallen würde. Jonny blickte Ed misstrauisch an. Er wollte keinen Ärger mit dem Militär. Deshalb zögerte er. Dann antwortet er: „Kunden… die nicht sehr zufrieden sind…aber das ist nicht der Grund für dein Kommen…oder irre ich mich?“ Ed grinste etwas. „Ja, das stimmt….“ Kapitel 15: Erkenntnis ---------------------- Einen Moment lang überlegte er, ob er Jonny festnehmen sollte. Ed hatte die Möglichkeit dazu. Aber dann musste er an Al denken. Er wollte ihm nicht noch mehr Probleme machen. So ließ er es sein. „Also, was willst du nun von mir?“, fragte Jonny. Er nahm wieder einen Schluck von seinem Cafe. Er traute Edward nicht, da er doch Soldat war- sein Feind! Ed blickte stumm aus dem Fenster dessen Wohnung. Nach einigen Minuten fragte er: „Was hat Al dir so erzählt? Was macht er sonst so?...“ Ed stellte Jonny diese Fragen mit solch einem traurigen Unterton, dass dieser etwas verwundert war. Jonny überlegte etwas. Doch dann antwortete er: „Er hat nur erzählt, dass es zwischen dir und ihm Reibungen gibt. Er hasst es mit dir zu streiten…deshalb fühlte er sich öfters echt mies….“ Aufmerksam sah Ed nun seinem Gegenüber an. Aber er unterbrach ihn nicht. Er wollte mehr über seinen Bruder erfahren, da dieser ihn nichts mehr erzählte. Das war auch der Grund, warum er hier war! „Du hast irgendeine Frau, die mit euch früher zusammen war….irgend so was hatte Al noch erwähnt…“, setzte Jonny noch fort. Irgendwie tat ihm Ed Leid. Deshalb ließ er die Feindselichkeit ruhen. Er erkannte nämlich, dass der Staatsalchemist tatsächlich nicht wegen ihm da war, sondern wegen Al. Das war etwas, was er sehr schätzte…. „Was…was hat Alphonse deswegen gesagt?“, fragte Edward zögernd. Er war sich nicht sicher, ob er diese Antwort hören wollt. Denn wenn Al diese Beziehung nicht gut finden würde, würde er sich entscheiden müssen. Dies wollte und konnte er einfach nicht… Jonny seufzte einmal. Dann sah er Ed ernst an, sodass dieser mit dem Schlimmsten rechnete. „Er findet es eigentlich toll.“ Überrascht ließ Ed den Mund weit offen, als Jonny dies sagte. „I-im ernst?!“, fragte Ed sicherheitshalber nach. Jonny grinste sogar und sagte: „Ja, er freut sich. Das hat er mal nüchtern gesagt!“ Bei dem letzten Satz musste Edward eine ernste Miene ziehen. Aber als Jonny weiter erzählte, kam Ed den Tränen nahe. „Das…wusste ich nicht….“, sagte der junge Staatsalchemist nachdem Jonny zu Ende kam. Der Drogenhändler sah den Blonden etwas überrascht an. Er dachte nicht, dass Ed dies so nahe gehen würde. Plötzlich fragte Edward dessen eigentlich Gegner etwas, mit dem dieser nicht gerechnet hatte: „Warum hilfst du mir eigentlich?“. Eds Ton war erschöpft und auf keinen Fall herablassend. Jonny war sichtlich überrascht. „Naja, vielleicht kenne ich das. Ich meine, diese Situation, indem Al gerade ist. Meine Familie behandelte mich nicht gerade wie einen Schatz. Möglicherweise helfe ich Al, indem ich ihm den ganzen Stoff gebe. Indem ich ihm zuhöre und indem ich mit ihm rede. Nur weil ich es kenne.“, antworte Jonny. Auch wenn er lächelte, sah Edward dessen Schmerz. „Jedoch..“, setzte Jonny schließlich fort, „Haben meine Eltern kein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ich nicht mit ihnen redete oder wenn ich fort ging und nicht mehr nach Hause kam….ich war ihnen egal, oder eher noch im Weg.“ Nach einem Seufzer lehnte Jonny sich auf die Couch zurück und starrte ins Leere. Er hasste es an seine Vergangenheit zu denken. Noch mehr davon zu erzählen. Allerdings hätte er nie gedacht, seine Geschichte einem Soldaten zu erzählen. Bei dem Gedanken musste er lachen. Edward hatte nie gedacht, dass Jonny so offen sein würde. Einen Moment lang glaubte Ed, dass er sich vielleicht in diesen doch getäuscht hatte. Aber dann verlog dieser Gedanke sofort. Auch wenn Jonny nun so ehrlich zu ihm war, er hatte ebenfalls Schuld an dem Chaos. Er hatte sogar gestanden. Ed war immer noch misstrauisch. Jonny sah Ed an, der sich immer noch weigert sich zu setzten. Es gab etwas, dass er auch wissen wollte. Es war etwas, was Al ihm nie gesagt hatte. „Sag mal, was genau ist eigentlich bei deiner Hochzeit passiert?“ Kapitel 16: Lügen…. ------------------- Wie oft musste er daran denken. Wie oft quälten ihn Alpträume deswegen. Er hatte gelogen. Er hoffte, dass die Wahrheit nie rauskommen würde. Jedoch spürte er, dass dies nicht möglich war… Mit neugierigem Blick durchlöcherte Jonny den Staatsalchemisten. Er wartete auf eine Antwort. Dieser aber stand am Fenster und sah dem Sonnenuntergang entgegen. „Was ist bei deiner Hochzeit passiert?“, wiederholte Jonny etwas ungeduldiger. Er wusste, dass an jenem Tag irgendetwas passiert war, aber Al hatte nicht erwähnt was es war. „Ich habe….ich habe Alphonse angelogen….“, antwortete Edward verbittert. ~ Flashback ~ „Also, Ed… was gibt es den so wichtiges?“, fragte Alphonse mit gut gelaunten Ton. Es waren beinahe zwei Wochen vergangen, seit er und Al diesen fürchterlichen Streit hatten. Edward hatte erst erfahren, dass Al sich mit fragwürdigen Leuten abgab. Er und der Oberst hatten angefangen gegen diese zu ermitteln, konnten aber nichts erfahren. Alphonse wollte nichts sagen, er war von ihrer Unschuld überzeugt. Edward wollte ihn auch nicht zu sehr damit drängen. Immerhin hatte sie momentan keine gute Beziehung zueinander. „Nun ja… ich weiß nicht wie ich es sagen soll…“, stammelte der Ältere der beiden. Er traf sich mit seinen kleinen Bruder, um ihm etwas Wichtiges zu sagen…oder eher zu fragen. Das Cafe, indem sie waren, war sehr nett und half Edward sich etwas zu entspannen. „Sag schon!“, drängte Al belanglos. Seit Tagen fühlte er sich wieder gut, und das hatte mit seinen Freunden zu tun, die ihn jeden Abend helfen, und das nicht nur mit Drogen… „Also, naja…ich und Winry haben was beschlossen…wir…wir wollen heiraten…“, zögerte Edward ein wenig. Er hatte Angst vor Als Reaktion. Er hatte sich schon damals wegen des Zusammenziehens sehr aufgeregt. Aber Al lächelte nur. „Das ist doch toll!! Wann ist es soweit?“, sagte Al leicht lächelnd. Edward war sichtlich überrascht, jedoch auch erfreut. „Schon am Wochenende…“, erzählte Edward, immer noch etwas zögerlich. „So schnell schon…so lange seit ihr doch noch gar nicht zusammen??“, fragte Al überrascht. Er hatte schon öfters daran gedacht, aber das sein Bruder und Winry so schnell heiraten würden…damit hatte er nicht gerechnet. Aber er hatte angefangen, die Beziehung zwischen den beiden zu akzeptieren. Das verdanke er seinen Leuten, die ihn immer davon ablenkten. So lange bis er einigermaßen damit klar kam. Dafür sah Al die beiden nicht so oft, aber es ging ihm damit besser... „Ja, stimmt schon...aber dafür kennen wir uns ja schon länger…und so…“, stotterte Edward, „Ähm…Al…willst du nicht …naja…mein Trauzeuge werden??“. Al lächelte schwach. Er fühlte sich geschmeichelt. „Ja, gerne…“, antwortete der Jüngere der Beiden. Edward seufzte erleichtert. Er war froh, da alles so einfach lief, wie er es sich vorgestellt hatte. Er hatte sich eher damit auseinandergesetzt, dass Al sich wieder aufregen würde oder noch schlimmer…dass er ES herausfinden würde…. „Was verheimlichst du mir eigentlich…?“, fragte Al immer noch leicht lächelnd. Er spürte, dass etwas nicht stimmte. So gut kannte er seinen Bruder noch… Etwas verwirrt und geschockt blickte Edward seinen kleinen Bruder an. „Wie- wie meinst du das, Al?“, bluffte Ed verlegen. Er hatte sichtlich Angst. Er zitterte und schwitze. Al erkannte dies. „Ich weiß, dass du irgendwas hast….Ich bin schließlich nicht blöd…“, scherzte Al sogar etwas. Er erwartete nicht mehr viel. Dennoch wollte er wissen, was seinen großen Bruder bedrückte. Edward wusste, dass es kein Entkommen mehr gab. Er hatte sich immer davor gefürchtet und nun war es tatsächlich wahr geworden. Er musste Al nun die Wahrheit sagen….er konnte sich da nicht mehr rausreden…. „Al, ich habe etwas getan, wofür ich ganz bestimmt nicht stolz bin…“, begann Edward nervös. Al sah ihn locker an. Was es auch war, Ed würde bestimmt nichts Schlimmeres getan haben, als er selbst mit den Drogen. Davon war Al überzeugt. „Al, ich und Winry….wir sind schon seit Monaten zusammen…“ Nachdem diese Worte erklangen, schwiegen die beiden Brüder eine Weile. Ed wagte es nicht, Alphonse in die Augen zu sehen. Er hätte bestimmt einen Schock bekommen, hätte er Als finstere Miene gesehen. Al jedoch sah seinen Bruder ebenfalls nicht an. Nach einigen endlos wirkenden Minuten sprach Al: „Du und Winry….ihr seit…seit Monaten zusammen?!“. Als wütender Unterton war nicht zu überhören. „Es…es tut mir so….“, stammelte Ed verzweifelt. Als Blick wurde nun wieder weicher…jedoch schmerzvoll. „Warum…warum hast du mir nichts gesagt??“, fragte Alphonse mit schmerzverzerrter Stimme, „Warum?!“. In Al kamen nun all wieder diese Gefühle der Angst, der Einsamkeit hervor. Er hatte nicht gedacht sie noch ein Mal zu fühlen. „Es war damals…kompliziert!“, versuchte Ed zu erklären. Aber er selbst wusste eigentlich nicht recht, warum er nicht schon früher damit rausgekommen ist. „Du hast mir einfach nicht vertraut…du dachtest, dass ich kein Verständnis dafür hätte, nicht?!“, sagte Al verletzt. Er fasste es nicht, dass sein Bruder ihn die ganze Zeit über angelogen hatte. „Al, bitte…ich wollte es ja, aber irgendwie konnte ich nicht!! Bitte versteh doch…“, sprach Ed flehend. Doch es half nichts. Er hatte Al zu sehr mit der Lüge verletzt. Al stand auf. Er legte das Geld für sein Getränk hin. „Ich habe keine Lust mich wieder mit dir zu streiten, Ed….ich gehe jetzt…“ „Al, warte!!“, versuchte Ed seinen kleinen Bruder zu stoppen. Aber Al ging schon… es war zu spät… In Gedanken versunken setzte Edward sich wieder hin. Das ganze Problem begann von vorne… Kapitel 17: Schmerzen --------------------- ~ Present Day ~ Still hörte Jonny dem Staatsalchemisten zu. Er hätte ihn vorwurfsvoll ansehen können, wollte er aber nicht. Er sah, wie schuldig dieser sich fühlte. Ed sah verbissen aus dem Fenster und erinnerte sich sehr schmerzhaft an jenen Tag. „Eigentlich geht dich das nichts an…ich weiß nicht ein Mal, warum ich es dir erzähle…“, sagte Edward etwas geknickt. Er wusste nicht, warum er das tat. Warum er hier stand, bei seinem Feind… Warum er die Geschichten erzählte, die er eigentlich vergessen wollte. „Weil ich dir geholfen habe…“, scherzte Jonny etwas. Er wollte dessen Stimmung lockern. Dann sagte er aber darauf: „Ich dachte, dass Ganze wäre an deiner Hochzeit passiert? Er war doch dort, nicht wahr?“ Ed sah ihn ernsthaft an. „Ja, ich weiß…dafür… ist etwas Anderes passiert….“ Fragend sah Jonny den Blonden an. Er wusste nicht, dass es noch etwas gab, was Al ihm nicht erzählt hatte… ~ Flashback ~ Wieder weinte er. Er hatte schon seit Tagen keine Tränen mehr vergossen. Jede Nacht hatte er Angst davor, hatte stundenlang wach gelegen und sich die Situation in seinen Gedanken ausgemalt. Aber nie hätte er gedacht, dass es so schlimm sein würde. Edward fühlte sich mieser denn je. Er wusste nicht einmal, wie sein jüngerer Bruder jetzt darauf reagieren würde. Beim letzen Mal hatte er diesen im Krankenhaus besuchen können. Es war die Nacht vor seiner Hochzeit und er hatte seit ihrem letzten Treffen nichts mehr von Alphonse gehört. Er hatte Winry noch nichts davon erzählt. Er hatte noch gehofft, dass Al sich beruhigen würde. Aber nun musste er feststellen, dass er seinen Bruder, den letzten aus seiner Familie, verloren hatte. Ed wusste nicht, was mehr weh tat: die Erkenntnis, dass er Al angelogen hatte oder dass dieser ihm am wichtigsten Tag seines Lebens im Stich lies. Er hatte sich zurückgezogen. Er wollte mit Winry jetzt einfach nicht reden… Am nächsten Tag war fast alles perfekt. Die Gäste waren alle da. Winry war überglücklich. Und Ed konnte seine trübe Laune hervorragend überspielen. Auch das Essen und die ganze Dekoration waren perfekt. Nur eines fehlte: Al. Der junge Staatsalchemist hatte die Hoffnung aufgegeben. Al würde nicht kommen…davon war er überzeugt… „Na, Fullmetal! Für deinen Hochzeitstag hast du aber eine ganz schön traurige Miene!“, zog Oberst Mustang ihn auf. Er und andere aus dem Militär waren natürlich eingeladen. „Tja, was soll ich schon groß machen, wenn Winry noch mit ihren Freundinnen im Zimmer ist…“, sagte Ed so locker er konnte. „Nur noch wenige Stunden. Wo bleibt den Al?“, fragte Mustang unüberlegt. Ed zuckte zusammen. Er hatte nicht daran gedacht einen Ersatz zu finden. Es hätte auch keinen geben können… „Tut mir Leid für die Verspätung!“, erklang eine freundliche Stimme hinter Edward. Er hätte weinen, schreien und lachen zugleich können, als er Alphonse erblickte. „A-Al….“, brachte Ed nur heraus. „Dann werde ich mal sehen, ob die anderen noch nüchtern sind!“, sagte Mustang lachend und ging ab. „Al…du-du bist da!“, sagte Ed erleichtert. „Hör zu, du bist mein Bruder und auch wenn mich das doch sehr getroffen hat, lass ich dich nicht so einfach im Stich!“, erklärte Al mit einem sanften Lächeln. „Es…es tut mir echt Leid…ich will es wieder gut machen, ok?“, sagte Edward voller Freude. Er hatte nie damit gerechnet, seinen Bruder heute zu sehen. Er hatte überhaupt Angst Al nie wieder zu sehen! Die Hochzeit war ein reiner Erfolg. Winry sah in ihrem weißen Kleid unglaublich aus. Und Ed lächelte die ganze Zeit. Dies war für Al das Schönste am Ganzen. Die Feier im Nachhinein fand in einem ebenso schön geschmückten Garten statt. Das frisch vermählte Paar bekam etliche Glückwünsche und auch Geschenke. Etwas später trennte sich Winry von Ed, um mit ihren Freundinnen zu tratschen. Ed ging auf den sehr großen Tisch zu, wo das ganze Essen stand. Plötzlich blickte er zu Al, der dort Stand und sein Getränk in der Hand hielt. Er hatte seinen großen Bruder nicht bemerkt. Sonst hätte er viel zufriedener dreingeschaut. „Hey, Al. Stimmt was nicht?“, fragte Ed mit gehobener Laune. Al erschrak etwas, lächelte aber sofort. „Was soll denn nicht stimmen, die Hochzeit war traumhaft…“, antwortete Alphonse gut gelaunt. Doch Ed merkte, dass etwas nicht stimmte. Al sah nicht gut aus. „Willst du vielleicht wieder bei mir und Winry wohnen?“, fragte Ed vorsichtig. Es war ein schwacher Versuch Al wieder zu sich zu bringen. Al blickte auf sein Getränk. Man konnte keinen Gedanken daraus erkennen. „Hm...ich weiß nicht…“, sagte Al kurz. Seine Stimme war traurig. Dies hörte Ed gut heraus. Dann aber lächelte Al kräftig und sagte: „Du solltest nicht heute über so etwas nachdenken! Lass uns ein anderes Mal darüber reden…ok?“ Auch nur dass er darüber reden wollte beruhigte Ed. Er hatte die Hoffnung, dass nun alles besser werden würde. „Ok….ist jetzt wieder alles ok…?“, fragte er vorsichtig noch nach. Al nickte. Und so ging Edward zu Mustang und seinen anderen Kollegen, die ihn zu sich riefen. Als Miene war wieder traurig. Er hätte seinem Bruder gerne gebeichtet, dass ihm die Lüge dennoch im Magen liegt. Aber er wollte es vergessen. Für Ed, Winry…und auch für sich selbst! „Was.. ist…“, stammelte Al plötzlich. Er hielt sich am Tisch fest. Ihm war schwindelig und ganz komisch. „Was ist mit dir? Brauchst du Hilfe?“, fragte ihn einer der Gäste, der gerade daneben stand. „E-Ed…wa…“, sagte er bevor er zusammenbrach. Der Gast fing ihn noch auf und rief nach einem Ed. Andere Gäste kamen auch hin. „Was ist denn?“, rief Edward etwas genervt, denn er hatte noch nicht bemerkt was los war. Schließlich sah er Al und lief sofort zu ihm hin. „Alphonse!! Was ist passiert??““, fragte dieser, Al in den Armen haltend, den Gast. Doch auch der wusste nicht, was los war…. Kapitel 18: Probleme im Geschäft -------------------------------- ~ Flashback ~ Wieder einmal saß er da, und wartete….dieses Ticken…diese Unwissenheit… Edward Elric hatte nicht erwartet noch einmal hier zu sein. Vor allem nicht an seinem Hochzeitstag. Aber was hätte er sonst tun sollen. Al war bewusstlos und glühte. Winry war geblieben, um sich um die Gäste zu kümmern. „So sieht man sich wohl wieder…Herr Elric.“, sagte der Arzt sarkastisch. Ed stand sofort auf. „Wie schon befürchtet geht es um Drogen…“ Verzweifelt sah Ed zu Boden. Er dachte, dass es nicht mehr schlimmer gehen können würde. An seinem Hochzeitstag! Auch für Winry tat es ihm Leid. Noch am Morgen erzählte sie, wie glücklich sie war und wie sehr sie sich auf diesen Tag freute. „Aber es war nicht die Ursache des Zusammenbruchs.“, sprach der Arzt plötzlich in einem merkwürdigen Ton. Fragend blickte Edward diesen an: „Wie bitte?! Was sollte es denn sonst sein?“ Trotz dessen Tones stieg in Ed eine gewisse Hoffnung. Vielleicht hatte Al ja nur zu wenig geschlafen oder gegessen. Ed hoffte das Beste. „Nunja, er geht schon um Drogen….sein Herz ist krank, aufgrund dessen eben…“, erklärte der Arzt verständnisvoll. „Einen Moment…wie krank denn? Ich meine…“, verdutzt stand Ed da und fühlte sich vom ganzen Leben verraten. Er hatte schon seine Mutter und seinen Vater verloren, musste gegen Homunkuli kämpfen…so vieles war schon passiert und nun musste wieder alles den Bach runter gehen. Würde Al nun auch sterben? An diesen Gedanken brach Ed zusammen. Besorgt ging der Arzt auf Ed zu. Kniend starrte der Staatsalchemist hasserfüllt den Boden. „Wieso nur…WIESO?!“ ~ Present Day ~ „Ich hasse es….ich will endlich, dass alles wieder in Ordnung kommt…“, sagte Edward zum Abschluss. Jonny hatte ihm aufmerksam zugehört. Er verstand dessen Wut, aber er fand keine Schuld bei sich selbst. Deshalb sagte Jonny: „Und wie willst du das machen?“ Etwas verwundert sah Ed auf diesen. „…ich werde versuchen Al von euch Drogenhändler wegzuschaffen…“, antwortete der Staatsalchemist fest. Jonny gefiel dies nicht. „Hey, pass auf was du da sagst! Ich habe mich wenigstens um Al gekümmert, als er es brauchte.“, konterte Jonny etwas aggressiv. „Toll, mit Drogen! Das ist genau die Hilfe, die jeder haben will!!“, motze Ed zurück. Edward merkte, dass Jonny sehr von sich überzeugt war. Dennoch änderte dies dessen Vorhaben nicht im Geringsten. Jonnys Gesicht verfinsterte sich stark. Er verstand nicht, warum man ihm so was vorwarf. Er hatte nichts Falsches getan, davon war er überzeugt. „Ich denke, es ist das Beste du haltest dich da einfach raus. Kapiert!“, sagte Jonny streng. Edward blickte diesen verwundert an. Irgendwas war los mit ihm. Aber er wusste nicht was es war. „Komisch, ich dachte das Selbe über dich…“, sagte Ed frech grinsend. Jonny stand wütend auf. „Ich hab doch gesagt, pass auf was du sagst!!!“, drohte Jonny mit lauter Stimme. Er wurde ernsthaft wütend. Allmählich wurde es dem Staatsalchemist auch unwohl. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Zwei schwarz gekleidete Männer standen plötzlich vor den beiden. Jonny wurde kreidebleich. „Jonny…“, grinste einer der beiden. Der andere blickte Ed misstrauisch an. „Und du bist…?“ Edward wusste nicht wer diese Typen waren, aber er hatte sie schon mal gesehen… „Edward Elric….und ihr seid?“, sagte er mit trockenem Ton. Der ihn angesprochen hatte erschrak. „Der…Fullmetal Alchemist..?!“, stotterte dieser nur. Sein Partner sah ihn unschlüssig an. Sie waren sichtlich überrascht einen Staatsalchemist, zu dem noch so einen berühmten, hier anzutreffen. Jedoch breitete sich ein breites Grinsen auf ihren Gesichtern. „Dann machen wir den auch fertig…“ Edward wusste nicht, was hier gerade geschah. Aber mit diesen Kerlen sollte man sich nicht anlegen. Als sie plötzlich auf beide zu kamen, klatschte Ed schnell in seine Hände und erschuf eine Mauer. Er nahm Jonny am Arm und rannte mit ihm aus der Wohnung. „Wer sind diese Kerle!!“, fragte Ed wütend während er rannte. „Unzufriedene Kunden…“, erklärte Jonny kurz. Maulend merkte Ed jedoch, dass die Männer sehr schnell waren. Sie hatten sie fast eingeholt. Einer der beiden konnte Jonny sogar schon aufhalten und schlug ihm direkt ins Gesicht, so dass dieser mit blutiger Nase auf den Boden fiel. Erschrocken blieb Ed stehen und drehte sich zu Jonny. Da er allerdings seine Deckung vernachlässigte, konnte der andere ihn einen kräftigen Schlag in den Magen verpassen. Schmerzverzogen hielt Edward sich den Magen….Jedoch war es so gut wie aussichtslos…. Kapitel 19: Todesangst ---------------------- Es war still. Das ganze Haus war still. Nur einige Schritte der Männer in schwarz waren zu hören. Aus einer dunklen Ecke schauten zwei Augen hervor, wurden jedoch nicht entdeckt. Als die beiden Männer weiterzogen, kamen vorsichtig zwei weitere Junge Kerle aus der Ecke. Vor Schmerzen hielt Edward Elric sich den Magen. Er hatte einige blaue Flecken und Wunden abbekommen. Aber er konnte noch stehen. Jonny hatte es schlimmer erwischt. Er hatte viele Schläge einstecken müssen. Blut kam aus seinen Mundwinkel und er konnte sich kaum auf den Beinen halten. „Alles klar?!“, fragte Edward schroff. Bekam jedoch keine Antwort. „Was auch immer passiert ist, ich will da nicht noch mehr hineingezogen werden!“, drohte der Staatsalchemist schon beinahe. „Ach, denkst du mir macht das Spaß!? Aber das ist nun mal das Risiko…Al wusste das auch…“, gab der junge Dealer endlich von sich. Auch wenn er versuchte gelassen zu wirken, merkte man ihm die Anspannung an. „Halte Al da raus…du weißt genau, dass das nicht seine Welt ist.“, sagte Ed selbstverständlich. Kurz blickte er Jonny fragend an. „Was ist vorgestern passiert?“, fragte dieser schließlich ernsthaft. Von seinem Bruder konnte er keine Antworten finden. Aber er hoffte welche von diesen zu erhalten. „Das geht dich nichts an!“, antwortete Jonny kühl. Ed wurde wütend. „Natürlich geht mich das was an!! Al wäre beinahe gestorben und es gab auch noch eine Leiche!! Also, ich will wissen was passierte!“, forderte Ed ärgerlich. Jonny sah den Alchemisten ernst an. „Al…Al war…“, sagte Edward wütend. ~ Flashback ~ Es war schon spät. Eigentlich hätte er gut gelaunt neben seiner Frau liegen sollen. Aber er konnte nicht. Ed war seit einigen Tagen glücklich verheiratet und war sehr zufrieden… tagsüber! Nachts überkam ihn Sorge und Angst. Er wusste, dass sein kleiner Bruder ernsthafte Probleme hatte. Er zeigte diese nicht, versteckte es aber auch nicht. Außerdem wusste Ed, dass er war mit Drogen zu tun hatte. Und das machte ihm am meisten Sorgen! Mustang hatte herausgefunden, dass Alphonse sich mit Leuten abgab, die nicht Astrein waren. Es gab sogar Vermutungen, dass sie mit einigen Mordfällen zu tun haben. Aber es konnte nichts bewiesen werden…. Fast jede Nacht stand er heimlich auf und blickte ins nichts. Saß auf der Couch und dachte nach. Aber plötzlich geschah etwas, mit dem er nie gerechnet hätte… RING! Das Telefon läutete! Erschrocken setzte sich Eds Blick in dessen Richtung. Verwirrt stand er auf und hob ab. „H-hallo?“ „Ed…kannst...kannst du mir helfen...?“, sprach eine sehr vertraute Stimme. Sie war etwas verschreckt und beängstigt. Eds Blut gefror in seinen Adern. Es war Al!! „Äh…Al?! Was… was ist denn los??“, fragte Ed leicht benommen. Er konnte es kaum realisieren, dass Al ihn mitten in der Nacht anrief. „Ich…fühl mich nicht gut…ka-kannst du mir…helfen…?“, bat Al mit weinerlichen Stimme. „Wo bist du? Ich komme sofort…“, versprach Edward seinem Bruder. Nach mehreren Minuten kam Ed in seinem Auto vor einem Lokal, bei welchen ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Nach einigen Sekunden sah er seinen kleinen Bruder an, der an Wand lehnte. Er war kreidebleich und hatte einen verstörten Blick. Besorgt ging Ed sofort zu ihm: „Alphonse! Alles ok?? Was ist passiert??“ „Bring mich bitte nur nach Hause…“, bat Al mit ernstem Ton. Er klang anders als am Telefon. Das machte Ed unruhig. „Zuerst will ich wissen was los ist? Am Telefon-“ „Das ist nicht wichtig!“, unterbrach Al seinen Bruder. Es klangt so schroff wie eh und je. Jedoch sah er total verstört aus. „Komm, ich bringe dich zu mir nach Hause. Dann erklärst du mir-“, versuchte es der Staatsalchemist wieder. Aber Al unterbrach ihn noch mal: „Lass es!! Du kannst mir nicht helfen!!“ In Ed erstarrte alles, als Al dies sagte. Wie konnte Al nur glauben, dass er ihm nicht helfen konnte?! Etwas verzweifelt sah Ed sich um. Er konnte Al jetzt nicht alleine lassen, nicht in dessen Verfassung! „Al, bitte komm zu mir mit! Du ruhst dich aus und kannst dann wieder nach Hause, ok?“, schlug Ed vor, als er Al an den Schultern fasste. Aber Al sah nur auf den Boden, die Arme vor der Brust verschränkt. „Wir sollten schnell gehen…ich habe dich angerufen, weil ich sonst nicht weiß, was ich tun soll! Also, bitte… bring mich nach Hause!!“, bat der jüngere Alchemist leicht ärgerlich. Ed merkte nun, wie sehr Al schwitze, und dennoch zitterte er. Bevor dieser jedoch etwas sagen konnte, wurde er von hinten angesprochen: „Hey, Fullmetal! Was machst- ah, hallo, Alphonse…“ Ed riss die Augen auf. „O-Oberst Mustang!? Was machen sie hier!?“ Der Oberst grinste und begann zu erklären: „Hm, das selbe wollte ich dich auch gerade fragen, aber das hat sich erledigt…“, dabei sah er Al an. Dann setzte er fort: „Wir haben eine Leiche gefunden!“ Entsetzt blickten beide der Brüder Mustang an. Dieser sah den jüngeren der beiden hart an und fragte etwas wütend: „Weißt du was passiert ist, Al?!“ Der Betroffene sah ihn nur verstört an. Jedoch mischte Edward sich ein: „Momentmal, glauben sie etwa, dass Al was damit zu tun hat??“ Ed war sichtlich besorgt. „Nein, aber ich denke, dass seine ‚Freunde’ was damit zu tun haben.“, erklärte Roy ruhig. Ed wurde wieder wütend. Dies war er immer, wenn Als ‚Umgebung’ Ärger machte. „Ja, das kann ich mir vorstellen…“, sagte Edward leise, aber dennoch hörbar. Al sah seinen Bruder wütend an. Sagte aber nichts, und blickte wieder geknickt auf den Boden. Ed wunderte sich, denn normalerweise setzte Alphonse sich immer für seine sogenannten ‚Freunde’ ein. Sein Verhalten jetzt verwirrte ihn etwas. „Ich werde dem auf dem Grund gehen und herausfinden, was tatsächlich passiert ist! Es wäre besser wenn du mir sofort die Wahrheit erzählen würdest, Alphonse…“, sagte der Oberst etwas ungeduldig. Al senkte nur seinen Kopf, blickte diesen nicht an. Mustang sah für einen Moment zu Ed. „Ich werde Al nach Hause bringen…und mit ihm reden…“, versicherte Edward flüsternd. Mustang nickte und ging zurück zum Tatort. „Also, gehen wir!“, sagte der Ältere und ging zum Auto. Al ging ihm vorsichtig nach. Er hatte seinen Blick immer noch gesenkt. Ed hielt seinem kleinen Bruder die Türe offen. Dieser aber blieb davor stehen. Plötzlich sah er Edward mit verwirrtem Blick in die Augen: „Ed…ich will wirklich nach Hause…aber…“, Al legte eine kurze Pause. Er konnte nicht die richtigen Worte finden. Aber schließlich setzte er fort: „Ich bin etwas… verwirrt…verstehst du das, Ed?“ Leicht verwundert sah er auf den jüngeren und versuchte zu verstehen. Dann begriff er, was Al wollte, aber nicht sagen konnte…. „Ja, natürlich….ich verstehe das…komm, wir fahren jetzt zu mir und Winry. Keine Widerrede!“, sagte der Staatsalchemist lächelnd. Als Al ins Auto steigen wollte, wurde ihm so übel, dass er auf die Knie sank und sich übergab. „Al!!“, sagte der Ältere besorgt und fuhr Al über den Rücken, „Alles wieder klar? Sollen wir zum Ar-“ „Es geht schon…“, schnaufte Alphonse leise. Er begann zu zittern, was jedoch nicht ungewöhnlich war nachdem man erbrach. Al ging es zwar besser, aber nur kurz darauf überkam ihn eine schreckliche Angst. Angst vor dem, was er gesehen hatte… „Al? Was ist denn??“, fragte Ed besorgt. Er verstand nicht was gerade in Al vorging. Er wusste nur, dass was nicht stimmte. Al stand wieder auf. Er war total bleich und atmete schwer. „Fahren…wir…?“ fragte Al schwach. Er wollte schnell weg. Er war in Panik….aber nicht nur wegen diesem ‚Unfall’… „Al, wäre es nicht besser zu einem Arzt zu fahren?“, fragte Ed ernsthaft. Plötzlich kam ihn eine Vermutung und fragte ängstlich: „Hast du wieder...was….“ In Edward kam eine Wut hoch. Er wollte das nicht mehr! Zu oft war er schon wegen Al im Krankenhaus gesessen und bangte um diesen. Er hatte einfach keine Lust mehr auf diese Warterei. Wütend stand Ed neben seinen Bruder. „Ich habe das echt satt…Al, ich habe es dir gesagt, ich halte das nicht aus!!“, fuhr Edward seinen Bruder an. Alphonse sah ihn verbittert an. „Dann lass es…“ Er drehte sich mit verschränkten Armen um und versuchte zu überlegen, was er nun tun solle. Edward war enttäuscht und erschöpft. „Ich rufe Winry an…“, informierte er und ging zur nächsten Telefonzelle. Nachdem er seine Frau erreicht hatte, sah er noch mal enttäuscht zu Al. Doch dieser bewegte sich merkwürdig hin und her. Plötzlich brach Al zusammen und fiel zu Boden. Erschrocken stieg Edward aus der Zelle und rannte zu seinem Bruder. „Alphonse!? Was ist los???“ Er hob Al auf und hielt ihn in seine Arme. Al hatte die Augen geschlossen und antwortete ihm nicht. „Alphonse, sag bitte was!?“, flehte Edward schon. Aber Al war bewusstlos. Ed schlug ihm leicht auf die Wange. Dabei merkte er, wie heiß Al war. Er hatte bestimmt hohes Fieber. „Alphonse, halte durch. Ich helfe dir jetzt und bring dich zum Arzt. Aber du musst durchhalten, ja? Tu ein Mal was dir dein großer Bruder sagt…“, sprach Edward leicht lächelnd zu diesen. Er wusste, dass er nicht antworten konnte, aber so fühlte Ed sich besser. So hatte er das Gefühl doch etwas ausrichten zu können. Er zog seine Jacke aus und zog sie Al an. Anschließend trug er ihn ins Auto. Am Weg zum Krankenhaus murmelte Al ein paar Mal Eds Namen… ~ Present Day ~ Ed wischte sich die Tränen weg. Er hatte noch nie solche Angst gehabt, wie damals. Jonny blickte den Alchemisten mitfühlend an. Dennoch konnte er diesen nicht die Wahrheit erzählen. Nie! „Lass uns von hier verschwinden…“, sagte der Dealer trocken, so dass man dachte, er habe Edward gar nicht zu gehört. Ed blickte ihn vorwurfsvoll an. „Ich gehe zu meinem Bruder…was du machst ist mir egal, so lange du Al damit in Ruhe lässt.“ Eds Ton war drohend und Jonny wollte auch schon was dazu sagen. Doch plötzlich kamen die beiden dunklen Typen zurück. Erschrocken sank Jonny auf die Knie. Edward hatte bald keine Ideen mehr, wie er aus dieser Sache rauskommen sollte! Jonny gab auf und wurde zu Boden geschlagen. Als Ed diesen zu Hilfe kommen wollte, wurde er brutal ins Gesicht geschlagen und fiel zu Boden. Er konnte noch rechtzeitig aufstehen, bevor der Kerl ihn treten konnte. Edward sah noch mal zu Jonny, der sich allerdings nicht mehr bewegte. Er wusste nicht, ob dieser nur bewusstlos war oder gar tot… Eds Angreifer nutze diesen Moment der Unachtsamkeit. Er fasste Eds Kopf und schlug ihn gegen die graue, schon etwas zerfallene Wand… Kapitel 20: Sehen, was nicht gesehen werden sollte… --------------------------------------------------- Schmerzen. Alles tat ihm weh. Er erinnerte sich noch an Stimmen, Rufe. Aber er vergaß, was passiert war. All seine Erinnerungen waren etwas verzehrt, leicht verschwommen. Doch plötzlich war da ein Lächeln. Ein sanftes, gutmütiges Lächeln. Al…. Langsam öffnete Edward Elric seine Augen. „Al..?“, krächzte er schmerzverzogen. Sein Kopf war die Ursache dafür. Als er hingriff spürte er einen dicken Verband. Für einige Minuten war er verwirrt. Wusste nicht mehr was passiert war. Er wusste nur, dass er Al sehen wollte. Dann erkannte er plötzlich wo er eigentlich war. Er kannte diese Mauern: das Krankenhaus. Aber warum war ER verletzt? Nun sah er auch, wie stark seine Wange angeschwollen war. Von einem Moment zum anderen fiel ihm wieder ein was geschah! Jonny, diese Typen in schwarz…Nun bemerkte er, wie sein ganzer Körper schmerzte. Er hatte einige schwere Schläge einstecken müssen. Aber was mit Jonny? Ob er noch lebte? „Edward!! Wie geht es dir?? Hast du Schmerzen?“, fragte ihn eine weinende Stimme. Winrys Augen waren ganz rot. Sie hatte geweint. Das machte Ed zornig, auch wenn er es nicht zeigen konnte. Wegen diesem Mistkerl Jonny waren nun schon zwei Menschen, die ihm wichtig waren, verletzt worden!! „Winry..es..es geht schon…“, sagte der Fullmetal Alchemist grinsend. Er wollte sie mit einem Witz aufmuntern, fehlten ihm doch die Kräfte dafür. „Du Dummkopf! Was hast du nur angestellt!“, mahnte Winry ihn. Sie lächelte und zeigte, dass sie erleichtert war. „Ich muss mit Mustang reden! Es geht um Al… und den Dealern..“, sagte Ed ernsthaft. Winry sah ihn etwas mitgenommen an. „Er ist noch bei Al…der ist auch endlich aufgewacht…“ Leicht erschrocken sah Ed seine Frau an. „Wie…aufgewacht?“, fragte Edward besorgt. Ruhig lag er da. Wieder am Ende seiner Kräfte. Man hatte Al nichts von Edwards Aufenthalt erzählt. Sonst wäre er nie so ruhig geblieben, und das war im Moment wichtig. Mustang war immer wieder rein und raus gegangen. Warum hatte er nicht gesagt. Al wusste nicht, warum er überhaupt da war? Sein Herz tat ihm weh. Warum musste er auch solche Probleme haben? Er hatte genug andere… Al dachte viel über seinen großen Bruder nach. Er dachte an früher, an heute…er erinnerte sich daran, was ihm selbst wichtig war. Er hatte dies aus den Augen verloren. Er war so dumm gewesen! Aber er wollte das nicht mehr….er wollte nur mehr das, was ihm von Anfang an wichtig war…. Mit einem lauten Knall wurde Alphonse aus seinen Gedanken gerissen. Mustang blickte zur aufgeschlagenen Tür. Er war überrascht und erleichtert, als Edward Elric das Zimmer betrat. Al riss seine Augen etwas auf. „Ed!?“, sagte dieser leise. Er war etwas geschockt, als er seinen großen Bruder mit Verband und Krankenhauskleidung sah. „Al…alles ok?“, fragte Ed mit schwachem Lächeln. Al konnte nichts sagen. Tausend Gedanken schossen durch seinen Kopf. Er machte sich Gedanken, woher Edward diese Verletzungen hatte?! „Edward, ist alles wieder in Ordnung?“, mischte sich Roy ein. Er hatte sich ebenfalls Sorgen gemacht und schon bereut diesen alleine gegangen haben zu lassen. Ed nickte verlegen: „Tut mir Leid…aber es geht schon wieder- nur etwas schwindelig noch.“ Roy atmete kurz auf und sagte anschließend: „Dann werde ich euch Mal alleine lassen…“ dessen Unterton klang ziemlich ernst und machte Al unruhig. Nachdem der Oberst das Zimmer verließ, ging Ed mit leicht eingeknicktem Blick zu seinem Bruder. „Winry hat mir erzählt was passiert ist…geht es etwas?“ , fragte der junge Staatsalchemist mit einem traurigem Lächeln. Al sah Ed verständnislos an und setzte sich schmerzverzogen auf: „Du kommst verletzt hier rein und fragst mich, ob es geht?! Wo warst du? Was hast du gemacht?! Was ist passiert??“, überhäufte Al seinen großen Bruder mit Fragen. Er war sichtlich besorgt und auch wenn er wütend wirkte, hatte er eigentlich Angst. Edward war überrascht. Er hatte eher mit schroffen und kühlen Antworten gerechnet. Aber stattdessen machte Alphonse, sein kleiner Bruder, der immer derjenige war, der für Aufruhr sorgte, der stets schwieg und wütend war…der machte sich tatsächlich Sorgen! Edward hätte ihn umarmen können, in die Luft springen…aber er war vorsichtig mit solchen Momenten geworden. Mit leichtem Grinsen griff Ed sich am Kopf, auf die Stelle, wo die Wunde war. „Ich habe einen deiner sogenannten Freunde besucht…“ Als Gesicht wurde von einem auf den anderen Moment ganz blass. Ed erschrak bei dessen Anblick. „Al, was ist los? Stimmt was nicht?“, fragte dieser sofort besorgt. Al brauchte einen Moment, um sich wieder zu fangen. „Wen hast du denn…besucht?“, sagte er schließlich mit zitternder Stimme. „Na, diesen Jonny, von dem du mal erzählt hast. Wir…eigentlich er wurde von merkwürdigen Typen verfolgt…und dann wurde ich irgendwie mit einbezogen und…naja, sie haben uns eben erwischt…bis uns dann einer der Bewohner fand und herbrachte…“ Al war schockiert und fühlte sich schuldiger den je. „Es…es tut mir so Leid, Edward…das ist nur wegen mir passiert…“, entschuldigte Al sich und sah Ed mit weinerlichen Augen an. Ed wäre beinahe vom Stuhl gefallen. Hatte Alphonse sich gerade entschuldigt??? „Kannst du das wiederholen, Al..“, scherzte Ed etwas. Aber Al blieb ernst. „Weißt du, was passierte…vorgestern, als ich beinahe…“, fragte Al etwas benommen. „Nein, das hätte Jonny gerade mir wohl nicht verraten…“, Ed hielt kurz inne, „Willst du mir erzählen, was passierte?“, setze er dann vorsichtig fort. Traurig auf sein Bett blickend sagte der jüngere der beiden: „Ich habe etwas gesehen, was ich nicht hätte sehen sollen…versprich mir nur, dass du dich nicht gleich aufregst, ja?“ Ed wurde es mulmig. Er war schon seit dem Moment, als Al ihn anrief, auf das Schlimmste gefasst… „Ja, ok…“ ~ Flashback ~ // the day before yesterday… Es wurde wieder Mal viel gelacht. Und Al lachte wieder Mal nicht. Es war wieder einer von diesen Tagen, an denen er sich mies fühlte. Edward war ständig mit Moralpredigten und Tipps hinter ihm her, seit er das von seinem Herz gehört hatte. Seinen Freunden hatte Al jedoch nichts erzählt. Er wusste nicht warum, aber er tat es nicht. Dafür bekam er eine Menge Aufmunterungsgeschenke… Aber heute trank er nur ne Menge Drinks, die ihm Jonny teilweise spendierte. Dies tat er häufig, wenn Al so niedergeschlagen war. Al ging es zwar besser, aber dennoch konnte er nicht lachen. Er lächelte, war jedoch mit den Gedanken wo anders… „Al, komm schon! Du kannst doch nicht den ganzen Abend so trüb sein?“, sagte Jonny nüchtern. Ausnahmsweise trank er heute nichts. Al beachtete dies gar nichts so. Es kam öfters vor und der junge Elric hinterfragte dies nie. „Ich versuche es ja, aber das ist schwer, wenn Ed ständig an mir klebt…“, erklärte Al mit lallender Stimme. Er hatte eindeutig zu viel getrunken, aber noch nicht genug. So empfand er jedenfalls. „Achja…warum macht er das? Warum sagst du das nicht?“, drängte Jonny diesen wieder ein Mal. Doch Al schüttelte nur grinsend den Kopf. Seufzend stand dieser auf. „So, ich muss mal was erledigen. Wird nicht lange dauern.“, sagte Jonny lächelnd zu Alphonse, „Kommt!“, befahl er dann zu anderen Leuten, die Al jedoch nicht kannte. Nachdem Jonny aus dem Lokal war, dachte Al wieder an seinen Bruder. Er geriet so tief in Gedanken, dass es wieder zu Schmerzen führte. Er war wieder dabei durchzudrehen. Dann stand er auf. Er musste zu Jonny und um etwas Bestimmtes bitten. Eilig rannte Al nach draußen. Suchend blickte er umher. „Jonny?“, fragte er leise in die Dunkelheit. Plötzlich konnte er dessen Stimme hören. Er wusste nicht was er sagte, aber es war eindeutig Jonny! Erfreut und erleichtert rannte er sofort in dessen Richtung. „Hör zu! Bring mir mein Geld und alles ist geregelt!!“, wiederholte Jonny seinem Kunden ungeduldig. Dieser wiederholte wieder seine Worte, was dem Dealer nur noch wütender machten. „Hör zu, VERARSCH MICH NICHT!“, schrie Jonny mit ungehaltener Wut. Er zog seine Waffe aus dem Mantel und richtete sie auf diesen. Seine Begleiter standen da und sahen nur zu. Erschrocken blickte der Klient in Jonnys wütende Augen und stammelte etwas von sich. Doch es half ihm nichts… Ein Schuss! Und es war vorbei… Al riss seine Augen weit auf, als er das Blut sah und daneben die Leiche eines Mannes. „Was….“, brachte er leise hervor. Mit ungläubigem Blick sah er Jonny an, der immer noch die Waffe in der Hand hielt. Seine Augen waren kühl, für seinen Beruf eher professionell. Al dachte nicht nach und rannte wieder zurück ins Lokal. Dort stand er einige Sekunden und versuchte zu begreifen, was eben passiert war. Sein Freund Jonny…hatte tatsächlich jemanden erschossen? Und seine anderen Freunde standen da und taten nichts?! Al wollte es nicht glauben. Wo war er bloß da hinein geraten? Aber dann beruhigte sich der Alchemist wieder und er konnte einigermaßen klar denken. Es waren seine Freunde, die ihm schon so oft halfen und aufbauten. Das konnte einfach nicht war sein… genau! Es war nicht real… Bei diesem Gedanken lächelte Al wieder ruhig. Doch dann viel ihm wieder das ganze Blut ein der Mann, der da tot lag….Jonny hatte ihn nun mal getötet! Al hielt sich am Kopf. Ihm wurde schlecht und er wusste nicht weiter… „Alles ok?“, fragte ihn Denny plötzlich, der etwas besorgt zu Al hinging. Mit erschrockenem Blick schüttelte der jüngere den Kopf. Zusammen setzten sie sich auf eine der vielen Sofas. „Man, du siehst so aus, als hättest du einen Geist oder so gesehen!“, scherzte Denny etwas. Doch Al lächelte nur schwach- er hatte vergessen, dass Denny ja im Lokal blieb und nichts davon mitbekommen hatte. Plötzlich jedoch zuckte Alphonse nervös zusammen. „Al!!“, rief Jonny mit ernstem Ton. Überrascht blickte Denny zu seinem Kumpel. Al saß da und starrte in Jonnys kühlen Augen, aber es waren nicht die Selben, wie vorhin, als er… „Es tut mir leid! Das hättest du nicht sehen sollen…es war nicht so wie du vielleicht jetzt denkst…“, begann Jonny mit bereuenden Blick. Al war sich nicht ganz sicher, was er nun denken sollte. „Aber warum hast du das dann getan?“ Nebenbei bemerkte, wie Denny von anderen Kerlen weggeholt wurde… er war sich nicht sicher, aber diese Kerle ähnelten Jonnys Freunden von vorhin… „Es war bloß ein Unfall…Notwehr, verstehst du? Der Kerl hat mich und die anderen blöd angemacht… Geldsachen und so. Das ist sehr kompliziert manchmal.“, versuchte Jonny zu erklären. Al wusste, dass sein Freund merkwürdige Geschäfte führte, aber dass er dafür sogar töten musste, war ihm nie klar gewesen. Verunsichert blickte Al zu Boden. Einerseits wusste er, dass Jonny etwas Krummes tat- wieso hätte er sonst jemanden töten müssen. Aber andererseits wollte er diesem glauben, hatte er doch schon so viel für den jungen Alchemisten getan. Sanft lächelte Alphonse wieder. „Na bitte! Ich wusste du wärst vernünftig!!“, lachte Jonny, „Aber du musst es unbedingt für dich behalten, ja?“ Als Blick verhärtete sich wieder. „Aber…was willst du jetzt machen?“ Plötzlich kam Denny wieder zu ihnen und hielt eine kleine Box in der Hand. „Sieh her mal, Al! Ich habe etwas Besonderes für dich!!“, grinste Denny heiter. Fragend musterte Al diese Box. „Was ist das??“, fragte Al als Denny ihm eine kleine Schachtel mit kleinen Pillen aus der Box überreichte. Denny sah kurz zu Jonny, dann wendete er sich wieder seinem kleinen Freund zu und antwortete: „Da du so depri drauf bist, dachte ich du könntest wieder Mal was brauchen…“ Al wusste was Denny meinte und war erleichtert. Vielleicht würden jetzt diese Zweifel endlich fort gehen… Aber nach wenigen Minuten wurde ihm komisch. Normalerweise war er bester Laune, heiter. Jedoch fühlte er sich schlapp und er konnte nicht mehr klar sehen. „Was ist denn Al…“, fragte Jonny hämisch grinsend. Auch Denny hatte einen merkwürdigen Blick, den Al nicht kannte. „Mir…ist nicht ...gut…was…“, stammelte Al schwach. „Verschiedenes…“, grinste Jonny. Al erstarrte. Was hatten ihm seine Freunde bloß gegeben?! Wollten sie ihn jetzt etwa los werden? Wollten sie ihn selbst etwa…NEIN! Mit einem Satz war Alphonse aufgestanden und ging aus dem Lokal… „H-hallo?“ „Ed…kannst...kannst du mir helfen...?“ Kapitel 21: Neuanfang --------------------- ~ Present Day ~ Mit wütenden Augen sah der junge Staatsalchemist auf seine geballten Fäuste. „Dieser verdammte-“, schrie Ed und stand auf. Erschrocken rief Al schnell: „Nein! Bitte lass es, Edward! ...bitte…“ Ed blieb stehen und drehte sich wieder zu dessen jüngeren Bruder. Sein Gesichtsausdruck war hart. Er war wütend! Er hatte diesem Jonny beinahe geglaubt und dann wollte jener seinen Bruder umbringen!? Aber das schlimmere für Ed war, dass er dies fast geschafft… „Er wollte mich auch töten nicht… ich dachte- nein, ich wollte denken, dass es nur so schien, dass er mir eigentlich nur helfen wollte… tja…“, gestand Alphonse verletzt. Er senkte seinen Blick. Edward sah seinen Bruder mitfühlend an. Er hätte so etwas Schreckliches nicht schon wieder sehen dürfen! Jetzt wusste Ed wenigstens, warum Al so verstört war. So setzte er sich wieder zu diesen ans Bett und wollte später mit Jonny abrechnen…Wo war Jonny überhaupt?? Ed konnte sich nur mehr daran erinnern, dass der Dealer von den Typen zusammengeschlagen wurde, anschließend wurde er selbst ohnmächtig. Ob er überhaupt noch lebte!? „Alles ok, Ed?“, fragte Al leicht besorgt. Ed war so tief in Gedanken versunken, dass er vergaß, wo er war. Sanft lächelnd sagte er: „Ja, alles ok…Es tut mir Leid, dass ich dir nicht früher da raus-“ „Was redest du da! Ich war es doch, der all’ diese schlimmen Sachen gesagt hat…dabei…dabei hatte ich… nur Angst…“, erklärte Al mit zögerlicher Stimme. Verwundert sah Ed seinen jüngeren Bruder an. Er verstand nicht ganz was Al damit meinte. Aber Ed freute sich mehr, dass es Al Leid tat. „Der Arzt hat gesagt, dass ich schon gehen darf…“, blickte Alphonse seinen Bruder schwach lächelnd an, „Ich will nach Hause, Ed…“ Edwards Gesicht erhellte bei dessen Worten sichtlich. Er konnte nicht glauben, dass Alphonse freiwillig zu ihm zurück kommen wollte! Vor allem da Winry nun auch da war. Aber Al wollte es! Und das war das Wichtigste!! Nun fasste Ed wieder Hoffnung, dass alles besser werden würde… „Ja, Al. Lass uns nach Hause gehen!“, sagte Ed erleichtert, aber diesmal ohne irgendeinen Zweifel, ohne Furcht!! Eds Herz war voller Freunde… Endlich konnte er mit seinem kleinen Bruder nach Hause gehen…. Entschlossen ging er ins Zimmer, doch er hätte nichts weiter herausfinden können… Oberst Mustang betrat das Zimmer von John, dem Freund von Al und dem Dealer, den er endlich fassen konnte, gäbe es nicht ein winziges Problem: Er war im Koma. Die Schläger der Typen, die Edward beschrieb, hatten ihn mit so mit harten Schlägen getroffen, dass er ins Koma fiel. Da war er, Roy hätte klare Beweise gegen ihn und dann war er bewusstlos… „Was für ein Dilemma“, dachte Roy leicht lächelnd. Er hoffte, dass er wieder aufwachen würde. Schließlich hatte er nicht nur Al geschadet, sondern auch Edward verletzt, dies war fast schon unerträglich für Roy… „Es hat sich nicht viel verändert… nur eben, dass Winry und ich nun ein gemeinsames Zimmer haben, aber das ändert nichts!“, erzählte Edward Elric, als er mit Al ihr zu Hause betrat. Er lächelte, seit er mit Al aus dem Krankenhaus ging, konnte er nur lächeln. Alphonse war auch glücklich. Zum ersten Mal seit einigen Wochen fühlte er sich wieder wohl. Er hatte zwar immer noch Angst, aber er wollte sich bemühen, diese Fehler nie wieder zu tun! „Du, Ed?“ „Hm?“, drehte sich Ed fragend um, „Was ist denn?“ Suchend blickte Al sich noch mal um, dann fragte er schließlich: „Wo ist Winry? Ist sie noch im Krankenhaus??“ „Nein, sie hat sich noch mit jemand getroffen…“ Er wusste, dass seine Frau nur weg war, damit die beiden Brüder mehr Zeit für sich hätten. Nur gestand sie dies nicht so offen. Al war froh wieder zu Hause zu sein und er genoss die Zeit mit seinem Bruder. Auf der Fahrt hierher, hatten die beiden über alte Zeiten geredet und darüber gelacht wie dumm alles war. Zwar schämte sich Al immer noch für das, was er getan hatte, aber er war dennoch glücklich. Als er nach seiner Tasche schnappen wollte, zischte Ed schnell dazwischen: „Was machst du da!? Du kommst gerade aus dem Krankenhaus! Du ruhst dich erstmal aus und ich übernehme das Auspacken!“ Eds Grinsen war weit und sein Ton voller Freude. So lächelte Al und stimmte zu. „Dann vergiss ja nicht meine Sachen aus der alten Hütte!“, scherzte Al locker. Ed grinste und trug die Tasche hinauf. Ed war erstaunt über Als Wohnung. Al dagegen war etwas beschämt. „Al…“, sagte Ed verwundert. Es lag alles irgendwo und unordentlich. Als „Freunde“ kamen öfters und Al fand keine Zeit- und auch keine Lust- den Mist aufzuräumen… „Lass uns jetzt lieber meine Sachen hohlen…“, sagte Al schnell und holte seine Tasche. Ed betrachtete Als Wohnung mit traurigem Blick. Wieso hatte er nicht schon früher was unternommen? Diese Frage ging Edward durch den Kopf und ging nicht fort. „Ed.“, sagte Al besorgt und riss diesen somit aus den Gedanken. „Äh, ja? Was ist denn?“, fragte Ed noch etwas benommen. Al lächelte. „Wir können gehen.“ Ed lächelte ebenfalls sanft und schlug vor: „Ok, ich bringe deine Sachen ins Auto und du gibst diese Wohnung auf!“ Darauf nickte Al freudig. Gerade als Al zur Telefonzelle gehen wollte, wurde er von jemanden schmerzhaft aufgehalten. „Hey, na sieh mal an- ziehst du etwa um?!“, sagte Denny mit wütendem Ton. Al bekam leicht Angst, waren dessen Augen doch voller Zorn. „Ja, weißt du schon…Jonny liegt im Koma…“ Al war sichtlich überrascht. Er wusste dies nicht. „Dank deines missratenen Bruders…was hast du ihm erzählt?!“, drängte Denny mit gefährlichem Ton. „Was? Wie meinst du-“ „Wie konnte dein Bruder Jonny finden!? Durch ihm ist das überhaupt passiert!!“, schrie Denny wütend. Al starrte diesen nur an. Er hatte Denny noch nie so wütend gesehen. Er und Jonny waren schließlich enge Freunde. Aber Al wurde ebenfalls wütend. Wie konnte er nur so schlecht über seinen Bruder reden! „Ich war nicht ganz bei mir…. Wegen dir und Jonny..“, murmelte Al mit aggressiven Ton, „Hör auf meinen Bruder zu beleidigen! Er wollte mir schließlich nur helfen!!“ Dennys Gesichtsausdruck verhärtete sich, so dass Al es mit der Angst zu tun hatte. Er hatte ihn noch nie so erlebt… „Ich bring dich um….oh ja, das versprech’ ich dir!“, drohte Denny mit einem aggressiven Blick und einem kühlen Ton, der alles andere in den Schatten stellte… Ed war daweil mit packen beschäftigt und bekam von dem Ganzen nichts mit. Erst als er sich wunderte, dass Al so lang zum Telefonieren brauchte. Als er dann Al mit einer nicht bekannten Person sah, wurde der Staatsalchemist unruhig… „Aber…das würdest du ...nicht…“, stammelte Al verunsichert. Denny jedoch grinste schadenfroh, was dem jungen Elric leicht an Envy erinnerte, was ihm schließlich noch mehr Angst machte. „..Ich dachte du wärst jemand, dem man vertrauen könnte… Wir haben dich in unsere Gruppe aufgenommen und dich wie ein Mitglied behandelt!!“, antwortete der verrückte Denny fast schon rufend. Al drehte sich um und wollte gehen- aus Angst, aus Schuldgefühlen… Er wollte auf jeden Fall nur weg! „Ich krieg dich noch…“, sagte Denny dem jungen Alchemisten nach und verschwand selbst… „Al, wer war das!? Und was wollte er??“, drängte Edward, als dessen jüngerer Bruder, der wiederkam. „Ach, nichts Besonderes… Lass uns lieber zu Winry fahren, bei ihr muss ich mich auch noch entschuldigen…“, antwortete Alphonse lächelnd. Er wollte nichts vor Edward erwähnen, jedoch spürte dieser, dass etwas nicht stimmte. Aber er beließ es dabei, und wollte nur den Tag genießen. Immerhin war sein Bruder endlich bereit, mit ihm nach Hause zu kommen! Epilog: Winrys Tagebuch ----------------------- Liebes Tagebuch, es sind jetzt schon einige Tage vergangen, seit dem Alphonse wieder hier ist. Al muss zwar noch zu einer Therapie, aber ist wieder besser gelaunt und kaum noch zurückgezogen. Jedoch scheint er irgendwas zu verheimlichen… Abends habe ich öfters gesehen, wie er mit ernstem Gesichtsausdruck etwas in einem Notizbuch schrieb. Und immer wie ich in sein Zimmer kam, versteckte er dieses schnell… Ich würde zu gerne wissen, was er hat! Aber Edward und er verstehen sich wieder so wie früher, und das ist gut so. Ed ist wieder er selbst und jeden Tag hält er Al irgendwelche Moralpredigten- bei denen müssen wir immer anfangen zu lachen! Ed ist kann sich endlich wieder richtig konzentrieren und arbeitet wieder mehr. Er geht auch öfters mit Mustang einen trinken. Ich bin froh, dass sich alles wieder zum Guten gewandt hat! Ich glaube, dass wir das Schlimmste überstanden haben und, dass wir jetzt in Ruhe leben können!! In Liebe, Winry So, das war es nun mit meiner ersten FMA- FF^^ Ich hoffe, sie war nicht allzu schlecht x33 Bedanken möchte besonders bei Chrono18, Chibii_Nii-san und shonen-luver vielen dank für eure Kommis ^^ lg winry_16 Hosted by Animexx e.V. 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