Chaos der Gefühle von abgemeldet (Wen liebe ich noch mal?) ================================================================================ Kapitel 19: Familienbesuch bei Tanabe, Teil 1 --------------------------------------------- Innig hielt Tanabe seinen blonden Schatz umklammert und küsste ihn unentwegt leidenschaftlich, während sie sein Elternhaus betraten. Kurz wollte der Kleinere sich von ihm lösen, doch der Ältere hauchte ihm auf die Lippen: „Keine Sorge, wir haben die Wohnung für uns alleine.“ Ihn weiter küssend dirigierte der Schwarzhaarige Misugi darauf in sein Zimmer und fuhr ihm dabei gierig unters Oberteil, strich über seine weiche Haut. Doch plötzlich drückte ihn sein Liebling weg. „Hey, was ist denn los? Wir sind alleine mein Schatz, ehrlich.“ Tanabe setzte zu einem weiteren Kuss an, doch Misugi drückte ihn erneut an der Brust von sich weg: „Tanabe! Schau doch bitte mal zu deinem Bett!“ Der Schwarzhaarige tat wie ihm geheißen und entdeckte ein kleines Mädchen mit schwarzen Zöpfen und großen grünen Augen. Neugierig schaute die Kleine sie an, während sie fest ihre Puppe in den Armen hielt. Kurz wanderten Misugis Augen zwischen den Dunkelhaarigen hin und her und stellte schließlich an Tanabe gewandt fest: „Sie sieht aus, wie du.“ „Kunststück, sie ist ja auch meine Nichte, Tari“, erwiderte der Ältere immer noch erstaunt und ließ endlich von Misugi ab, ging auf die Kleine zu: „Was machst du denn hier, Süße? Wo steckt deine Mami?“ „Unten“, lautete die knappe Antwort, während Tari den Blonden von unten nach oben musterte und schließlich ihre Puppe zur Seite legte. Lächelnd tippelte sie auf Misugi zu, schnappte sich seine Hand und zog ihn zu sich runter, verkündete: „Du bist hübsch! Wie heißt du?“ Diese Aussage machte den Blauäugigen verlegen, weshalb er sich an der Wange kratzte und ihr ein wenig zögerlich antwortete: „Ich heiße Misugi und ich bin… der Freund von deinem Onkel Tanabe.“ „Hihi… ich habe auch eine Freundin, wollen wir auch Freunde sein?“ Tanabe bemerkte, dass Misugi nach kurzer Überlegung antworten wollte und schnitt ihm sofort das Wort ab: „Weißt du Tari, Misugi ist sicher gerne auch mit dir befreundet, aber lass uns jetzt erst mal runter gehen und deine Mama begrüßen.“ Kurzerhand drehte er die Kleine in Richtung Tür und schickte sie quasi schon mal vor, sie setzte sich jedoch nur widerwillig in Bewegung. Tanabe hingegen neigte sich kurz zu seinem Liebling, wisperte ihm ins Ohr: „Versuch ihr lieber nicht zu erklären, dass du mein Schatz bist, dann stellt sie nur tausend Fragen und ist im Endeffekt bockig, weil ihr die Antworten nicht gefallen.“ Gemeinsam gingen sie also runter und fanden Taris Mutter in der Küche. „Da bist du ja, Yuna. Was machst du hier alleine“, fragte Tanabe sie ein wenig patzig. Die Angesprochene blickte ihren Bruder verärgert an und tadelte ihn: „Was soll denn der patzige Ton, mein Lieber? Mein Mann musste übers Wochenende geschäftlich verreisen und deshalb hab ich beschlossen mit Tari herzukommen, immerhin sieht sie euch so selten.“ Misugi entging es nicht, was für eine wunderschöne Frau Yuna war, mit ihren langen schwarzen Haaren, ihren kastanienbraunen Augen und ihren doch sehr weiblichen Rundungen. Gerade hatte er diesen Gedankengang beendet, meldete sich seine neue Freundin zu Wort: „Guck mal Mami, ich hab einen neuen Freund!“ „Das sehe ich, Süße“, entgegnete ihre Mutter liebevoll lächelnd und wandte sich anschließend an Tanabe: „Willst du ihn mir gar nicht vorstellen, Bruderherz?“ Sofort zeigte sich ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen und er legte einen Arm um Misugis Schultern, zog ihn näher an sich ran: „Das ist Misugi, er ist mein Freund und ’ne echte Schönheit, nicht wahr?“ „Oh ja“, gestand die Ältere und strich dem Blonden schmunzelnd über die Wange, kniff sogar leicht hinein: „Freut mich dich kennen zu lernen, hier bei uns bist du herzlich willkommen.“ Sie neigte sich zu ihm runter, hielt dabei die Hand neben den Mund - wollte offensichtlich, dass nur Misugi sie hören konnte - und wisperte: „Außerdem wird mein Brüderchen wohl nie wieder so eine Schönheit abkriegen.“ Frech zwinkerte sie dem Kleineren zu und richtete sich wieder auf. „Was hast du ihm gesagt, Mami?“ „Genau, was hast du wieder über mich gelästert“, grummelte Tanabe. „Tja, da wirst du wohl dumm sterben müssen, ich verrat’s dir bestimmt nicht.“ Sie schaute wieder Misugi an und fragte ihn: „Sag mal, Misu-chan, haben Tanabe und du nicht Lust mit Tari Eis essen zu gehen? Ich gebe euch auch etwas Geld mit und dann kann ich ganz in ruhe auf unsere Eltern warten und sie begrüßen.“ „Na klar, machen wir doch gerne“, erklärte der Blonde sich sogleich einverstanden und Tari begann zu jubeln: „Juchhu! Misugi geht mit mir Eis essen!“ „War ja klar, dass du dich freust“, meinte Tanabe daraufhin, lächelte sie aber schmunzelnd an und streckte seiner Schwester die flache Hand entgegen: „Na dann, rück raus die Kohle.“ „Hier“, strahlte die Ältere und drückte ihm Geld in die Hand, welches sie zuvor aus ihrer Handtasche hervorgeholt hatte. Zu dritt verließen sie anschließend das Haus und setzten sich in ein Eiscafé, doch Tanabe hatte sich zu früh gefreut, als er geglaubt hatte, dass er sich neben seinen Liebling setzten konnte, denn den Platz blockierte bereits seine Nichte. „Hey, das ist mein Platz, Schnecki. Hop, auf die Bank gegenüber.“ Doch anstellte, dass die Kleine gehorchte, spürte der Schwarzhaarige einen Ruck an seinem Ohr. Misugi hatte ihn gepackt und ein wenig grob zu sich runter gezogen, tadelte ihn nun: „Tanabe, benimm dich. Tari ist doch noch so klein, sie bleibt hier sitzen, kapiesch?“ „Na, kapiesch“, äffte Tari Misugi begeistert nach. „Du sei lieber still, du Frechdachs“, murrte der Schwarzhaarige und steckte Tari die Zunge aus, wofür ihn sein Freund erneut am Ohr zog. „Hey, jetzt ist aber gut, ich hab’s ja kapiert. Also, was für’n Eis möchtest du, Süße?“ Sich geschlagen gebend setzte Tanabe sich ihnen gegenüber und gab der Bedienung ein Zeichen, dass sie bestellen wollten. Die Kleine aber antwortete ihm nicht, sondern blickte Misugi mit großen Augen an: „Was für Eis willst du?“ „Na ja, wenn du es gerne möchtest, dann können wir uns ja einen Eisbecher teilen.“ „Ja! Dann nehmen wir einen Erdbeereisbecher, ja?“ Als Misugi dem zustimmte, strahlte ihn Tari übers ganze Gesicht an und kuschelte sich an den Älteren, der schüchtern einen Arm um sie legte. Eifersüchtig beobachtete Tanabe das Ganze derweil, kam sich dabei jedoch ein wenig dumm vor, denn was hatte er schon von einem kleinen Mädchen zu befürchten? Nichts. ‚Na ja, ist ja nur für heute, dann gehört er wieder ganz mir.’ Seufzend gelobte der Schwarzhaarige sich ein wenig geduldiger zu sein und beobachtete stumm, wie Tari mit Misugi den gewünschten Erdbeereisbecher verspeiste, während er sich aus Frust einen Haufen Sahne mit Nougateis hinter die Kiemen schob. „Misu? Spielst du nachher mit mir?“ „Wenn dafür noch Zeit ist, gerne. Aber nachher ist schon Abendbrotzeit und dann musst du ja auch schon ins Bett.“ „Schade. Aber du kommst doch mit zum Abendbrot, oder?“ Tari klimperte bettelnd mit den Wimpern und der Blauäugige konnte nur erwidern: „Tja, da müssen wir deine Großeltern fragen.“ „Hihi, die schlagen mir keinen Wunsch ab“, freute sich die Schwarzhaarige wie ein kleines Teufelchen. „Ach!“ „Was bedeutet das“, fragte die Kleine ihren Onkel verwirrt. „Ich meine nur, dass Oma und Opa nichts dagegen haben werden, sie mögen Misugi und er ist immer willkommen.“ „Toll“, strahlte Tari und aß dann noch einen Löffel Eis, bevor sie meinte. „Ich bin satt, darf ich aufhören, Misu-chan?“ „Ja, na klar.“ Der Blonde aß also den Rest alleine auf und dachte dabei über die Worte seines Freundes nach. Er fragte sich, ob Tanabes Eltern ihn wirklich so offen empfangen würden, wie dieser meinte. Hibaris Eltern waren ihm ja nie auch nur ein bisschen wohl gesonnen gewesen. Schließlich waren die Eisschalen leer und sie machten sich auf den Rückweg. Dabei lief Tari an Misugis rechter Seite und hielt seine Hand, während der Älteste links von ihm ging, die Hände locker in den Hosentaschen. Das gefiel dem Blondschopf nicht so ganz, immerhin hielten sie sonst auch Händchen und er sah keinen Grund das jetzt nicht auch zu tun. Er nahm also Tanabes Hand und lächelte ihn zuckersüß an, woraufhin diesen eine regelrechte Glückswelle durchströmte und er das Lächeln des Blonden erwiderte. Wie gerne hätte er ihn in diesem Moment an sich gezogen und einfach nur im Arm gehalten, doch das konnte er ja leider schlecht vor ihrem Miniaufpasser machen und so sehnte er sich den Moment herbei, in dem sie wieder alleine sein würden. Zu Hause angekommen, fanden sie die restliche Familie in der Küche und ein wahrer Begrüßungssturm ging los. „Oma, Oma, Misu-chan darf doch zum Essen bleiben, oder?“ „Aber natürlich, warum denn nicht“, lautete die Antwort von Taris Oma, die nicht nur ihr, sondern auch dem Blonden ein sanftes Lächeln schenkte, woraufhin Tanabe dem Blonden leicht mit dem Ellenbogen in die Seite stieß: „Siehst du, ich hab doch gesagt, dass sie nichts dagegen haben.“ Daraufhin nickte Misugi knapp und meinte: „Vielen Dank.“ So kam es, dass sie alle gemeinsam den Tisch deckten und dann gemütlich miteinander Abendbrot aßen. Jeweils zu Misugis rechten und linken Seite saßen dabei natürlich Tari und Tanabe, wie hätte es auch anders sein sollen, wo sie beide doch auf ihre Weise einen Narren an ihm gefressen hatten. Als sie dann mit ihrem Essen fertig waren und den Tisch abräumten zupfte auf einmal Tari an Misugis Shirt. Der Blonde schaute der Kleinen in ihre großen Kulleraugen und sie fragte mit einem leicht bettelnden Unterton: „Misu~? Kannst du heute Nacht nicht hier bleiben. Du bist der Einzige der die Monster vom Bett fernhalten kann, da bin ich mir hundertprozentig sicher.“ „Also, ich weiß nicht genau...“ „Biiitte~.“ Die Kleine zog eine Schnute und Misugi schaute sich hilfesuchend nach Tanabe oder Yuna um. Sein Freund lächelte ihn breit an und schnurrte: „Da hat Tari ausnahmsweise mal eine richtig gute Idee. Bleib ruhig heute Nacht hier, du kannst sehr gerne bei mir mit im Bett schlafen.“ „Ja~“, kreischte die Kleine an Misugis Seite sofort und zupfte wieder an seinen Sachen, war total ausgelassen. „Ich weiß nicht, Tanabe. Vielleicht ist das keine so gute Idee.“ Diese Worte waren kaum ausgesprochen, da zogen Tari und Tanabe gleichzeitig einen Schmollmund und auch Tanabes Mutter meinte: „Also, falls du dir Gedanken um uns machst, wir haben da überhaupt nichts gegen.“ Daraufhin gab Misugi sich geschlagen: „Also gut, aber nur für diese eine Nacht.“ Die Gesichter von Onkel und Nichte begannen zu strahlen und Tari kreischte: „Juhu~!“ Circa ein halbe Stunde später waren Misugi und Tanabe dann bereits bettfertig. Der Schwarzhaarige hatte dem Kleinen einen Schlafanzug geliehen, da dieser natürlich nicht darauf vorbereitet gewesen war die Nacht in diesem Haus zu verbringen. Nun aber legte er sich ins Bett und roch an Tanabes Kissen, meinte schwärmerisch: „Hm~, das riecht so toll nach dir...“ Darüber musste Tanabe lachen: „Was gibst du denn da für niedliche Sachen von dir? wenn du so was sagst, dann möchte ich dich glatt auffressen.“ Mit einem breiten Grinsen legte er sich zu ihm, schlang die Arme sogleich um Misugis schmale Taille und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Sanft schmuste er sich an seinen Hals, verführte ihn zu einem leidenschaftlichen Kuss, der von Yuna unterbrochen wurde. Mit einem Ruck öffnete sie die Zimmertür und trat mit ihrer Tochter einfach ein. „Na Jungs, tut ihr auch nichts unanständiges“, grinste sie frech, bevor sie verkündete, dabei Tanabes wütenden Blick völlig ignorierte: „Tari ist jetzt bettfertig, also rutscht mal ein Stückchen auseinander, damit sie sich dazu legen kann.“ „Wie jetzt? Wer hat denn gesagt, dass Tari auch in meinem Bett schlafen darf?!“ „Jetzt hör mal zu du schwanzgesteuerter Teenager, es war die Rede davon, dass Misugi bei Tari schläft. Also, entweder du lässt Tari mit in deinem Bett schlafen, oder Misu und Tari schlafen im Gästezimmer und ich bin heute Nacht deine Bettpartnerin. Das kannst du dir jetzt aussuchen, Bürschchen.“ Tanabe wollte schon lautstark zurück brüllen, doch Yunas Augen funkelten ihn auf eine so bösartige Weise an, wie er es nur selten von ihr gesehen hatte und er wusste, dass sie ihre Worte mehr als ernst meinte. Bockig legte er die Stirn in Falten, drückte seinen Schatz noch einmal ganz fest und machte dann widerwillig für seine kleine Nichte Platz. Diese sprang sofort aus den Armen ihrer Mutter und krabbelte ins Bett, legte sich in die Mitte und wandte sich dem Blonden zu. Ungeniert kuschelte sie sich in seine Arme und fragte: „Misu, was is schwanteuerter Teen... ager?“ „Das ist nicht für deine Ohren bestimmt gewesen, am besten du vergisst das gleich wieder, okay“, antwortete ihr der Angesprochene ein wenig verunsichert und hoffte, dass sie sich damit zufrieden gab, denn dieses Wort wollte er ihr ganz sicher nicht erklären müssen. Die Kleine - die ihre Haare zum schlafen gehen aufgebunden hatte - überlegte einen kurzen Moment und sagte schließlich: „Na gut, aber nur wenn ich dafür einen gute Nacht Kuss kriege.“ Frech grinste die Kleine und Misugi dachte: ‚Die Blutsverwandtschaft zu Tanabe kann man echt nicht von der Hand weisen.’ Liebevoll schaute er die Kleine an, streichelte ihr kurz übers Haar: „Kriegst du.“ Sofort bekam die Schwarzhaarige einen sanften Kuss auf die Stirn und ihre schon vorher roten Bäckchen verfärbten sich noch ein bisschen intensiver. „So und jetzt mach die Augen zu und schlaf schön.“ „Ja~.“ Grummelnd beobachtete Tanabe wie sein Blondschopf diese kleine freche Hexe auch noch küsste und war beleidigt, dass er jetzt sicher keinen Kuss bekommen würde, immerhin waren sie ja nicht alleine. Knurrend legte er sich hin und nuschelte nur: „Nacht.“ Er war fürs erste bedient, doch dann kam ihm eine Idee. Geduldig wartete er darauf, dass Tari eingeschlafen war, er wusste ja, wie schnell das bei ihr immer ging und hob sie dann vorsichtig hoch. Zu Misugi machte er nur kurz ‚pscht’ und legte dann die Kleine behutsam an die Wand, sicherte sich selbst den Platzt in der Mitte und schlang die Arme um seinen Schatz, wisperte: „So, jetzt hab ich dich wieder ganz für mich alleine.“ „Du bist ja ein Frechdachs“, meinte der gespielt empört und kuschelte sich an den Schwarzhaarigen: „Ich nehme an der Junge Herr will sich seinen Gutenachtkuss abholen, liege ich da richtig?“ Ein keckes Grinsen zierten die Lippen des Älteren, bevor diese sich denen des Blauäugigen näherten und mit ihnen zu einem Ganzen verschmolzen. Angeregt ließen sie ihre Zungen miteinander tanzen, immer zärtlicher und intensiver, bis sie sich wieder voneinander lösten und Tanabe begann den Jüngeren verlangend am Hals zu küssen. Doch Misugi wies ihn vorsichtig ab: „Tanabe das geht nicht. Tari ist hier bei uns. Darauf müssen wir Rücksicht nehmen.“ „Ja, leider“, murmelte der Ältere, der ihn am liebsten noch viel mehr verwöhnt hätte, immerhin hatte er lange warten müssen, bis sie endlich zusammen gekommen waren und nun wollte er ihre Beziehung in vollen Zügen genießen. Noch dazu, wo sein Schatz so eine Schönheit war und so herrliche Laute von sich gab, wenn er ihn mit Zärtlichkeiten überhäufte. Noch einmal küsste er seine weichen Lippen und schmiegte dann den Kopf an seine schmale Brust, wollte einfach mal die Schmusekatze von ihnen sein, wo er schon den ganzen Nachmittag mit Tari um Misugis Aufmerksamkeit hatte buhlen müssen. „Schlaf schön, mein kleiner Liebling.“ „Das werde ich, immerhin bist du ja bei mir.“ Liebevoll lächelten sie sich an, bevor sie die Augen schlossen und wohlig ihren Schlaf fanden. Die Kleine Tari wachte am nächsten Morgen als erstes auf, sah dass sie nicht mehr mit dem Gesicht zu Misugi lag und drehte sich deshalb einmal um. Dabei erschrak sie, denn was sie zu sehen bekam, war nicht das Gesicht ihres blonden Engels, sondern der Rücken des Schwarzhaarigen. „Wie gemein, er hat mich austrickst!“ Mit etwas Mühe drehte sie ihren tief schlafenden Onkel so, dass er auf dem Rücken lag, setzte sich auf seine Brust, nahm die Wangen von Tanabe in die Hand und zog einmal kräftig an ihnen. Der Schwarzhaarige wusste gar nicht wie ihm geschah, brauchte sogar einen Moment, bis er überhaupt realisiert hatte, wo er war und was gerade wer mit ihm veranstaltete. „Tari“, fauchte er aufgebracht und weckte dabei aus versehen den Blonden. Ruckartig setzte er sich auf, wobei er die kleinen Hände aus seinem Gesicht entfernte und die Kleine von seiner Brust auf seinen Schoß plumpste. „Sag mal, was fällt dir eigentlich ein mich zu kneifen?! So was gehört sich doch nicht und das nachdem du sogar mit bei uns schlafen durftest“, tadelte er sie aufgebracht, doch die Kleine blies nur ihre roten Bäckchen auf und motzte: „Du bist selbst schuld!“ „Wieso sollte ich denn an deinem ungezogenen Benehmen auch noch schuld sein?! Jetzt benimm dich mal und entschuldige dich gefälligst, das hat weh getan!“ Von dem Lärm unliebsam geweckt rieb sich Misugi erst einmal den Schlaf aus den Augen, bevor er sich aufsetzte und fragte: „Was ist denn hier los?“ Wie aufs Stichwort fing die kleine Tari an zu weinen und kuschelte sich an die Brust des Blonden, schluchzte: „Onkel Tanabe ist so gemein! Er hat mich einfach zur Bettkante geschoben, so dass ich nicht neben dir schlafen konnte und jetzt bin ich auch noch die Böse! Bühä~.“ Er nahm die Kleine in die Arme und blickte etwas verunsichert zu Tanabe hinüber. Dem Älteren hingegen klappte die Kinnlade runter und ihm schoss augenblicklich ein Gedanke durch den Kopf: 'Dieses kleine Monster!' „Jetzt reicht’s aber, Tari! Glaub bloß nicht, dass du mit deinem Geheule irgendwas erreichen kannst, darauf fällt hier keiner rein!“ Geradewegs fing die Kleine noch doller an zu weinen und klammerte sich eng an Misugi, plärrte: „Misu-chan, Onkel Tanabe schreit mich an!“ „Na, na, nun beruhige dich doch mal. Ich kenne deinen Onkel jetzt schon etwas und deshalb weiß ich auch, dass er nur schreit wenn etwas vorgefallen ist. Also Tari, was hast du gemacht, dass er so sauer ist?“ „Nichts Schlimmes!“ Die Kleine hatte sich etwas beruhigt und der Blauäugige lächelte sie warmherzig an: „Na wenn es nichts Schlimmes ist, kannst du es mir doch erzählen.“ Nach einem kurzem Zögern setzte die Kleine an: „Ich habe ihm in die Backen gekniffen.“ Als sie das sagte, schaute sie etwas beschämt in Misugis klare blaue Iriden und dieser erklärte: „Na, das macht man aber nicht, Tari. Ich glaube es wäre das Beste, wenn du dich entschuldigst.“ „Okay...“ Etwas ängstlich, wegen der Reaktion des Schwarzhaarigen, guckte sie aus der Sicherheit von Misugis Armen hoch und fiepte: „Es tut mir leid.“ „Hm… na ja, will ich noch mal so durchgehen lassen, meine Kleine. Aber nicht mehr so was machen, ja? Wir haben uns doch lieb, oder?“ Liebevoll strich er ihr über den Schopf, woraufhin sie ihn breit anlächelte: „Ja.“ „Gut, dann möchte ich mich jetzt auch entschuldigen, dass ich dich zur Seite gelegt habe, das war von mir auch nicht nett.“ „Okay“, fiepte Tari scheinbar zufrieden, dennoch blieb sie an den Blonden gekuschelt. „Gut, dann würde ich sagen, dass wir aufstehen, wach sind wir ja nun alle eh schon und du magst doch sicher deine Mama wecken gehen, ’ne?“ „Hmh.“ Lächelnd verschwand sie und Tanabe legte sich mit dem Oberkörper auf Misugis Schoß: „Das wäre geschafft. Aber sag mal, mein Schatz? Magst du nicht heute Nacht auch noch mal hier bleiben und dann schlafen wir alleine in meinem Bett? Du weißt ja nun, dass meine Eltern nichts dagegen haben und Sachen könnten wir dir doch holen gehen. Außerdem verlange ich Wiedergutmachung.“ Liebevoll krauelte ihn der Blonde im Nacken, was der Schwarzhaarige sichtlich genoss und meinte dann vorsichtig: „Das wird leider nicht gehen, ich bin heute mit Noriko verabredet. Wir wollen die ganze Nacht im Gamecenter abhängen, tut mir leid.“ Schmollend setzte der Ältere sich wieder hin und schaute seinen Freund finster an: „Das ist jetzt nicht wahr, oder? Du kannst mich doch nicht alleine lassen, wo ich solche Sehnsucht nach dir habe. Bitte, kannst du Nori nicht absagen? Nur dieses eine Mal? Ich bin doch dein Freund und ich möchte dich heute am Tag für mich haben und auch wenn Tari uns sicher heute Abend wieder zu stören versucht, möchte ich, dass du heute noch mal hier bei mir übernachtest. Du bist sozusagen gerade offiziell in die Familie aufgenommen worden. Bitte... bitte bleib mein Schatz, ich liebe dich und du willst doch nicht, dass ich eingehe, oder?“ Tanabe versuchte ihn mit seinem besten Bettelblick und vielen kleinen Küssen zu überzeugen, die er auf Misugis Gesicht und dem Hals verteilte. „Das klingt so als seiest du ein Inkubus. Ich will deine Liebe doch auch nicht missen, aber auf den Tag mit Nori freue ich mich eigentlich schon lange. Seit wir beide eine feste Beziehung haben, sehen wir uns so selten. Ich kann heute Nacht nicht wieder hier schlafen.“ Auf einmal schrie Tari, die das ganze gehört hatte: „Doch, du musst hier schlafen, Misu-chan! Wer beschützt mich sonst vor den Monstern unterm Bett? Auf Onkel Tanabe kann ich mich da nicht verlassen, der ist ja selber ein Monster!“ „Schönen Dank, Tari. Dich werd ich bestimmt nicht mehr beschützen, brauchst gar nicht mehr ankommen“, murrte Tanabe, schmiegte sich aber sofort wieder an Misugis Schulter und schnurrte: „Bitte bleib doch, mit Nori kannst du dich doch noch in der Woche treffen oder nächstes Wochenende. Bitte, bitte.“ Den Rest wisperte er dem Blonden nur ins Ohr, da ja nun die kleine Zopfträgerin wieder anwesend war: „Außerdem, wer weiß denn, ob ich nicht wirklich ein Inkubus bin? Seit ich dich kennen gelernt habe, kann ich jedenfalls definitiv nicht mehr ohne dich sein.“ Frech grinsend blickte er in die schönen blauen Augen des Jüngeren, strich ihm dabei über den Rücken runter zum Hintern, da das die Kleine aus ihrem Winkel nicht sehen konnte. „... Na okay, aber das nächste Mal hat Noriko auf jeden Fall Vorrang für mich!“ „Juhu~!“ Tari sprang Misugi direkt in die Arme und verpasste Tanabe noch eine mit dem Fuß, der sich allerdings seinen Kommentar dazu verkniff. Mit einmal hörten sie Yuna rufen: „Kommt Frühstücken.“ „Ja, Mami, wir kommen!“ Sie gingen runter zum Frühstückstisch der reichlich gedeckt war und aßen ausgiebig zusammen. Gleich danach machte sich das junge Pärchen fertig, um nach Hause zu Misugi zu gehen und Wechselsachen zu holen. „Misu, nimmst du mich mit zu dir nach Hause?“ Mit großen Augen schaute sie den Blonden an, der ging in die Knie, auf die Höhe von Tari und sagte: „Das geht nicht. Oma, Opa und Mama gehen doch gleich mit dir in den Tierpark, freust du dich denn nicht?“ „Doch, aber ich wäre viel lieber bei dir“, schmollte die Kleine woraufhin Misugi ihr liebevoll über die Wange streichelte und meinte: „Wir sehen uns heute Abend doch wieder. Außerdem freuen sich deine Großeltern riesig, dass du Zeit mit ihnen verbringst.“ „Du hast recht. Ich mache mir einen schönen Tag mit Omi, Opi und Mami.“ Die Kleine strahlte richtig nach dieser Erkenntnis und fiepte: „Dann bis heute Abend!“ Nach diesen Worten lief Tari in die Küche und Misugi ging mit Tanabe zu sich nach Hause. Unterwegs sprachen sie kaum miteinander, hielten sich einfach nur an den Händen, während der Schwarzhaarige ein ziemliches Tempo an den Tag legte. Er konnte es kaum mehr erwarten mit Misugi endlich alleine zu sein und dabei war es ihm auch egal, dass sein kleiner Schatz über seine Ungeduld lachte. ~~*~~*~~*~~*~~*~~ Ja, ja, die liebe Familie *lach* Da muss unser armer Tanabe ja wieder ganz schön was aushalten, aber dafür hat Misugi jetzt endlich „Schwiegereltern“, die ihn mögen und akzeptieren ^.~ Wir hoffen, dass es euch wieder gefallen hat und ihr auch beim nächsten Kapitel wieder vorbei schaut -^ô^- *plätzchen & heißen kakao bereitstell* viele liebe Grüßelies Luci-Maus und Shizuka_Hiou ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)