a cascade of dreams von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: Der zweite Japaner ----------------------------- Ich hatte, als ich zur Uni kam, bemerkt, das Jun sich scheinbar mit einen Komillitonen stritt. Nun gut, Streit konnte man das nicht nennen, denn es schien mehr so als hätte ein männliches Exemplar nun offen interesse an Jun gezeigt. Was eigentlich nichts ungewöhnliches war, da ich öfters mal für Liebesbriefe an sie weiterleiten durfte. Aber mir war das egal, denn es gab wichtigeres als nur über Jungs und andere Dinge nach zu denken. Dennoch wollte ich mich auch dazu erbarmen sie von ihrem Verfolger zu erlösen und tippte sie sanft an ihre Schulter. Sprechen hätte schließlich nichts gebracht, da sie ihre Kopfhöhrer aufhatte. Ich seufzte leise, weil sie nicht einmal diese Berührung wahrnahm. Und plötzlich spürte ich diese Blicke, die auf mir ruhten. Solangsam fühlte ich mich wie in einem schlechten Horrofilm selbst wenn ich wusste, das dies hier die Ralität war. „Willst du mit Jun sprechen? Soll ich ihr was ausrichten?“ Zum Glück war das kein Horrofilm, denn es gab noch eine Stimme, die mich ansprach und die gehörte sicher nicht dem Mörder. „Ähm nein... ich versuche sie nur gerade an etwas zu erinnern. Aber scheinbar... Mag sie lieber Musik hören. Naja man soll keine beschäftigten Menschen stören.“ Ich achtete nicht darauf wer es war, denn vielmehr wollte ich jetzt weg, weil ich zu meinen Unterricht musste. Ohne was zu sagen war ich dann doch gegangen. Ich hatte einfach Pech gehabt denn schließlich war Jun nun mehr als abgelenkt und ich im Streß. Meinen Unterrichtsraum zu finden war ja nicht sonderlich schwer, schließlich kannte ich die Uni in und auswendig, aber der Typ der in meiner Klasse saß... Sagen wir es so, er war mehr als merkwürdig. Er hatte weiß gefärbte Haare und wirkte nicht wie einer, der oft hier war. Zumindest war er im letzten Semester noch nicht hier und auch noch nicht, wo das Semester begann. Es war äußerst seltsam, das studenten einfach mal mitten im Semester an die Uni kamen. „Ähm Sumimasen...“ Schon bei dem ersten Wort war klar, es war ein Japaner, die standen wohl zur Zeit hoch im Kurs an unserer Uni, denn ich sah jeden Tag welche hier rum laufen. Es war fast so als wollte mich der liebe Gott dafür bestrafen, dass ich eine heimliche Leidenschaft für Asiaten jeglicher Art hatte. „Ist hier jetzt das Seminar für Metalyrik?“ Etwas in mir sagte mir jedoch, dass ich diesen Studenten dennoch kannte. Ich wusste nur gerade nicht, wo ich ihn schon einmal gesehen hatte. „Ja das ist Metalyrik. Bist du neu hier?“ Ohne ein Wort zu sagen nickte er. Mich interessierte der Name nicht wirklich, denn in den nächsten Tagen würde ich ihn sowieso vergessen, demnach war er nicht relevant. „Ja ich bin neu. Ich bin aus meiner Stadt hier her gekommen um mein Studium ab zuschließen. Mein Name ist im übrigen Yuji Baba.“ Und schon wusste ich den Namen den ich bis spätestens Morgen vergessen haben würde. Aber was sollte das schon groß, wusste ich eben wie er hieß. „Mein Name ist Erenya Attarath. Sehr erfreut.“ Ohne ein weiteres Wort mit dem Fremden zu wechseln, setzte ich mich an meinen gewohnten Platz und zog meine Unterlafen für diesen Tag heraus. Das Gedicht, welches wir interpretieren wollten war das von Friedrich Hölderlin. Ich halte ihn für einen Begnadeten Dichter, denn ich mochte ehrlich gesagt seine Werke sehr. Er war auch als Person ein sehr interessanter Mensch und irgendwie konnte ich nie verstehen, das so ein Mensch wie er in Einsamkeit leben musste. „Ehm Erenya? Könntest du mir sagen was wir heute lesen oder Besprechen?“ Erstaunt sah ich auf, denn ich hatte diesen Yuji gar nicht bemerkt. Dennoch lächelte ich, wie es für mich einfach normal war und hielt ihm meine Kopie von Hölderlins Werk „Dichterberuf“ hin. Ich selbst hatte ein ganzes Büchlein von Hölderlins Gedichten und mir gefielen sie, man konnte mit ihnen Philosophieren und natürlich über den Inhalt diskutieren. Wäre Hölderlin noch am Leben gewesen, so hätte ich mich wohl an ihn rangemacht nur um zu erfahren was er bei seinen Werken dachte. „Hölderlin??? Der Name ist seltsam.“ Natürlich punktete der Frischling nicht unbedingt. „Hör zu. Hölderlin ist ein Mann der mehr als eine interessante Geschichte hat. Er ist Begnadet. Für mich ist er sogar besser als Goethe oder Schiller. Also sag nicht nochmal das du ihn seltsam findest.“ Mir war es so peinlich. Denn jetzt erst verstand ich wieder, dass er kein Deutscher war. Demnach war ich auch froh, als das Seminar endlich vorbei war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)