Reise, Reise von beatbulette ================================================================================ Kapitel 1: Heimkehr ------------------- Er kam gerade aus dem Urlaub. Ein ganzes Jahr war er weg. Irgendwie hatte er ja schon ein schlechtes Gewissen dabei, seine Freundin Dana alleine zu lassen. Sie wusste zwar, wir sehr es ihn immer wieder in die Ferne zog und sie brachte auch unglaublich viel Verständnis auf, als er mit der Idee ankam, ein Jahr lang wegzufahren. Trotzdem hatte Jan ein schlechtes Gewissen Dana gegen über. Sie war so ein zerbrechliches Wesen. Manchmal wirkte sie etwas hilflos und unbeholfen als wenn sie mit dem ganzen Leben überfordert wäre. Sie war so emotional. Manchmal hatte Jan das Gefühl, sie hätte Angst davor, alleine zu sein. Aber sie sagt immer, es wäre ok, wenn er in den Urlaub fährt und sie alleine zurück lässt. Sie sagt, sie verstehe, wie sehr er das liebe, so wie sie ihre Stunden langen Spaziergänge alleine mit ihren beiden Hunden liebte. Da stand er nun vor ihrem gemeinsamen Haus. Es war für seinen Kontostand relativ klein. Jan war ein bescheidener Mensch. Den einzigen wirklichen Luxus, den er sich in diesem Haus gönnte, war ein eigenes Aufnahmestudio. Ansonsten war es wie alle anderen Einfamilien-Häuser auch: 2 Zimmer, Küche, Bad, ein kleiner Balkon und ein Garten. Nichts besonderes. Er stellte seinen Koffer ab um die Haustür aufzuschließen. Dana stand in der Küche und konnte fast schon hören, wie Jan die Tür aufschloss. Seit Monaten fürchtete sie diesen Tag. Sie war im achten Monat schwanger – und nicht von Jan. Er ging hinein. „Schatz?“, rief er durch den Flur. Stille. Ob sie mit den Hunden unterwegs war. Bellen. Nein, die beiden waren im Garten und bellten um die Wette um Jan zu begrüßen. Plötzlich hörte man ein Glas auf den Boden fallen. Das Geräusch kam aus der Küche. Er ließ verschreckt seinen Koffer stehen und eilte zur Küche. Als er im Türrahmen stand, sah er Dana, die versuchte sich zu bücken um die Scherben aufzusammeln. Jan hockte sich zu ihr und wollte ihr helfen. Als ihre Hände sich berührten als beide zeitgleich die gleiche Scherbe aufheben wollten, zuckte Dana zusammen. Jan sah sie verwirrt an. Jetzt fiel ihr auf, dass Dana einen dicken Bauch hatte. Dana stand auf und warf die Scherben weg. Sie wollte ein Kehrblech holen um die kleinen Scherben aufzufegen. Dazu kam sie aber nicht. „Von wem ist das?“ Dana stockte in ihrer Bewegung. Langsam drehte sie sich zu ihrem Freund um. „Es ist nicht das, wonach es aussieht!“ Es war nicht mehr als ein flehendes Wispern. Tränen standen in ihren Augen. Sie es hat es doch nicht so gewollt. „Was ist es denn dann?“ Jan stand auf. Er legte die Scherben achtlos auf den Küchentisch neben ihm. Er war äußerlich ruhig, versuchte die Fassung zu bewahren. Innerlich kochte er vor Wut und Dana wusste das genau. Er ging auf sie zu – ganz ruhig. Er wollte sie nicht erschrecken. Stress wäre bestimmt nicht gut für das Kind. Dana wich mit jedem Schritt, den Jan auf sie zu kam, weiter zurück bis ihr Rücke auf den Kühlschrank traf. Jan stütze sich auf seine Ellbogen, die er neben ihren Gesicht platzierte. Er war viel größer als die gerade einmal 1,57m kleine Frau. Er sah sie an. Seine Augen waren kalt und voll von Wut und verletztem Stolz. Sie erwiderte seinem Blick. In ihren Augen spiegelte sich so viel Schmerz und Trauer wieder, die Jan nicht zu bemerken schien. Tränen liefen ihre Wangen hinab. „Lass die Mitleidstour!“ Seine Stimme war genau so gefühlskalt wie seine Augen. „Hat es dir Spaß gemacht?“ Sie blickte bei der Frage runter. Sie hielt seinen Blick nicht mehr stand. „Nein, Jan“ „Sieht man!“, Die Ironie war nicht zu überhören. Er glaubte ihr nicht. Abwertend sah er auf den Bauch der schwangeren Frau. „Wie heißt er?“ Sie schwieg. Einen Moment standen sie still da. Die Spannung, die im Raum lag, war unerträglich. Sie sah noch immer runter, traute sie nicht, ihn anzusehen. „Rede mit mir!“ Er schrie sie an und schlug gegen den Kühlschrank. Sie zuckte wieder zusammen. Zum ersten mal in all den Jahren, die sie schon ein Paar waren, hatte sie Angst vor ihrem Jan. Und sie hatte Angst diesen jetzt zu verlieren. „Ich werde es zu Adoption frei geben. Ich will dieses Kind nicht haben“ Es war kaum mehr als ein flüstern. Sie zitterte. „Wieso hast du es nicht abgetrieben?“ „Weil ich es nicht töten wollte.“ Ein Schluchzen schallte durch den Raum. Sie sackte endgültig zusammen. Jan blieb vor ihr stehen und sah auf sie herab als wäre sie Müll. „Das ändert nichts daran, dass du mich betrogen hast!“ Er war immer noch wütend auf sie. Wieso sollte er Mitleid mit ihr haben? Sie ist fremdgegangen und hat sie dabei schwängern lassen. Sie war selbst schuld an ihrer Lage. „Ich habe die nicht betrogen, Jan!“ „Was hast du dann gemacht?“ Wieder schrie er sie an. Wieder schlug er gegen den Kühlschrank. Er würde gerne seine Wut an ihr herauslassen, aber niemals könnte er eine Frau schlagen. „Jan.. ich..“, sie sah zu ihm auf. Er war über 1,90m groß und sie saß auf dem Küchenboden. Er sah auf sie herab. Sein Blick war immer noch kalt und von Wut erfüllt. „Ich wurde vergewaltigt!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)