Wolf's Rain von hazuki77 (A new beginning) ================================================================================ Kapitel 2: Erinnerung --------------------- Der Mond schien hell am Himmel und warf sein Licht auf eine alte Ruine. Diese war fast vollkommen zerstört und gab freie Sicht auf zwei Personen, nein, auf zwei Wölfe. Einer lag verletzt auf dem Dach, der Andere saß vor ihm und lächelte immer noch freundlich. Kiba sah ihn grimmig an. „Was willst du?“ „Nun, da lag plötzlich so ein starker Blutgeruch in der Luft“, Hige kratzte sich verlegen an der Nase und sah in den sternenklaren Himmel, „ Da musste ich doch mal nachschauen. Soll ich dir helfen?“ Er wandte sich wieder Kiba zu, welcher die Augen geschlossen hatte. „Nein! Verschwinde!“ Hige war leicht überrascht und näherte sich dem am Boden liegenden Wolf etwas. „Bist du sicher? Du siehst ziemlich ramponiert aus...“, langsam berührte er die stark blutenden Stellen im Fell des weißen Wolfes. Dieser reagierte aggressiv, schlug wütend mit seiner Pfote nach Higes Hand, sprang auf und fletschte drohend die Zähne. „Verdammt noch mal, verschwinde! Lass mich in Ruhe!“, Kiba brüllte ihn förmlich an. Der Braunhaarige war erschrocken und landete deshalb rücklings auf dem Boden. Kiba stand knurrend über ihm. „Ich warne dich. Fass mich nicht an!“ Hige sah ihn eingeschüchtert an und kroch langsam aus seiner unterwürfigen Stellung. „Ist ja gut. Sei doch nicht so angepisst“, meckernd stand er auf und klopfte seine Sachen ab. Kiba sah ihn gleichgültig an. Auf dem Dach machte er kehrt und lief humpelnd die Treppen hinunter. Hige hatte seinen Kopf beleidigt zur Seite gewand und sah aus den Augenwinkeln wie Kiba sich mühevoll die Stufen hinunterschleppte. Eingeschnappt musste er sich entscheiden, ob er ihm half oder nicht. Schließlich musste er sich geschlagen geben. „Warte. Du hast mir noch nicht deinen Namen gesagt“, rief er ihm hinterher, doch Kiba war bereits unten angekommen. Er bemerkte wie er kurz hochsah und dann wieder weiterlief. Kopfschüttelnd sprang er die Treppe herunter und landete neben Kiba. „Und?“, fragte er und richtete sich auf. Dabei bemerkte Hige wie der Wolf stolz am Eingang stand und seinen Blick nach vorn in die Gassen warf. Er sah ihn etwas seltsam an, schaute aber dann in die selbe Richtung. Higes Augen weiteten sich. „Wow...“ Vor ihnen stand ein junges blondes Mädchen mit hellgrünen Augen. Mit offenem Mund starrte der Braunhaarige sie an, dann bewegte er sich allmählich auf sie zu, hypnotisiert von ihrem Blick. Aber Kiba versperrte ihm den Weg. „Hey, wa...“ „Schau sie dir genau an“, fiel er ihm ins Wort. Hige kniff die Augen zusammen und betrachtete sie von oben bis unten. „Ein Luchs...“ Er konnte es kaum glauben, vor ihnen stand tatsächlich ein Luchs. Und ein wunderschöner noch dazu. Langsam tapste sie auf die beiden Wölfe zu. „Keine Sorge. Die Soldaten sind nicht mehr hier.“ Kiba sah sie skeptisch an. „Was willst du hier!“, seine Frage klang komplett emotionslos und sein Blick war ernst. Das Mädchen lief dennoch auf die Beiden zu. „Ich habe einen...“, mitten im Satz blieb sie stehen und spitzte die Ohren. Sie hörte Schritte. Und sie kamen immer näher. Jetzt nahmen auch Hige und Kiba die Witterung auf und schauten die Straße hinunter. Dort lief ein schwarzgekleideter großer Mann mit einer Narbe auf seiner Brust. Trotz seiner Sonnenbrille konnte er genau sehen was sich vor ihm befand. „Oh je, ist das so was wie ein Familientreffen“, sagte er leicht genervt, als er die Wölfe sah. „Du bist also ein Artgenosse.“ Respektlos schaute er auf die Jungs vor sich. „Kann schon sein. Aber ich will mit euch Beiden nichts zu tun haben. Schon gar nicht mit so einem Schwächling, wie dir.“ Kiba fühlte sich in seinem Stolz verletzt und knurrte ihn drohend an: „Jetzt spiel dich mal nicht so auf!“ Nun verlor auch der Grauhaarige langsam die Geduld: „Du hast mir gar nichts zu sagen!“, knurrte er ihn ebenfalls an und nahm seine Angriffposition ein. „Hört auf!“ Kiba schenkte sofort dem Mädchen seine Aufmerksamkeit. Er fand sie interessant und sie roch auch ganz anders als normale Luchse. Der graue Wolf ließ ebenfalls von dem Streit ab und sah sie verachtend an. „Halt dich daraus. Du hast hier gar nichts zu sagen!“, schnauzte er. Doch sie reagierte nicht auf seine Drohung, dass machte ihn aggressiv. Er wollte sich gerade auf das Luchsmädchen werfen, als Hige ihn mit voller Wucht rammte. Der Wolf landete einige Meter entfernt auf der Straße. Der Braunhaarige stellte sich schützend vor das Mädchen. „Lass sie in Ruhe! Sie hat damit nichts zu tun.“ Er richtete sich auf und sah Hige wütend an. „Wie tief seid ihr gesunken, dass ihr euch mit Katzen abgebt“, genervt kehrte er dem Geschehen den Rücken zu, doch bevor er sie entgültig verließ, bemerkte er zwei goldene Augen, die sich hinter einer Mülltonne versteckt hatten. Aufgebracht attackierte er das Wesen hinter den Tonnen und es versuchte zu fliehen, vergebens. Ein kurzes aufheulen und ein vierter Wolf lag ängstlich zusammengekauert vor Kibas Füßen. Er fiepte unüberhörbar. „Da ist ja noch so eine kleine Töle, die nicht auf sich aufpassen kann!“ Traurig saß der junge Wolf auf der Straße und war den Tränen nah. Hige beugte sich zu ihm herunter. „Keine Sorge, dass meint er nicht so. Er sagt das nur, weil er es doch selbst auch nicht kann. Mein Name ist Hige.“ Er hielt dem ihm seine Hand hin und der Junge schaute ihn verunsichert an. „To...Toboe“, zögerlich griff er nach dieser und wurde von Hige auf die Beine gehoben. Der Grauhaarige jedoch winkte verachtend ab und schritt davon. „Tsume, warte. Bleib stehen.“ Erschrocken blieb der Mann stehen und drehte sich entgeistert um. Woher kannte das Mädchen seinen Namen. Ruhig schritt sie auf Tsume zu. Dieser war wie angewurzelt. Sanft legte sie eine Hand auf seine Stirn, dann schloss sie ihre Augen und eine leise Melodie erklang. Sie beruhigte Tsumes aufgewühlte Seele und ließ ihn einschlafen. Kraftlos fiel er zu Boden. Auch die anderen Wölfe lagen ohnmächtig in der beleuchteten Seitenstraße. Nur Kiba stand noch erschöpft vor ihr. „Wer bist du?“ Sein Blick war vernebelt und in seinem Kopf drehte sich alles. Sie ging auf ihn zu und kniete sich vor ihm hin, dann brach Kiba müde in ihren Armen zusammen. Sie hielt ihn fest und kraulte ihn liebevoll hinter den Ohren. „Keine Sorge. Wenn du aufwachst wirst du dich an alles erinnern.“ Er schloss seine Augen nun entgültig und alles wurde schwarz. Schwerfällig hob er seine Lider. Langsam führte er seine Hand an seine schmerzende Stirn, ihm tat der Kopf unglaublich weh. Plötzlich stieg ihm der Duft von Mondblumen in die Nase und sofort schaute er sich um. Überrascht schaute er in das riesige Feld aus tausenden weißer Blumen, in dem er saß. Nach einer Weile erhob er sich und realisierte ein Mädchen, welches einige Meter von ihm entfernt stand. Ihre Augen sahen ihn verlangend an. „Kiba“, rief sie. „Kiba.“ Sie hob ihre Hand und winkte ihn zu sich. Wie in Trance bewegte sich der weiße Wolf auf das Mädchen zu. „Kiba. Du musst dich erinnern...“ Sein Verstand war vernebelt, er wusste nicht was sie meinte. „Wo... woran soll ich mich erinnern?“ Er stand nun direkt vor ihr. Sie umarmte ihn und flüsterte leise in sein Ohr: „An das Paradies...“ „Was?“, er verstand ihre Worte nicht. Sie ließ ihn los und ging einige Schritte rückwärts. „Das Paradies.“ Kibas Verstand wurde klarer. „Ich werde auf dich warten...“ Wenige Sekunden später zerfielen die Mondblumen zu Staub. Kiba realisierte erst spät was um ihn herum geschah. Als er voll bei Sinnen war, bemerkte er wie das Mädchen sich immer weiter entfernte, als würde sie den Zerfall der weißen Blumen steuern. Die Erde unter Kibas Füßen verschwand und fiel ins Bodenlose, nur er schien davon unberührt, während der Sog alles in der Umgebung in sich aufnahm und zerstörte. „Warte!“, schrie er und versuchte dem Mädchen in die Dunkelheit zu folgen, streckte seine Hand nach ihr aus, doch sie war zu weit entfernt und bevor er sich versah, war sie verschwunden. Er verlangsamte seinen Gang bis er endgültig zum Stillstand kam und schaute enttäuscht in die Leere. „Cheza...“ Plötzlich fiel Kiba in die Dunkelheit, in die schwarze Endlosigkeit seiner Erinnerung. „Cheza!“, Kiba schreckte auf. Schwer atmend sah er in ein smaragdgrünes Augenpaar. Das Mädchen lächelte ihn freundlich an. „Schön, du bist wach“, sagte sie mit sanfter und beruhigender Stimme. Er schaute sich um und bemerkte wie Hige, Tsume und Toboe leblos auf dem Boden lagen. Sofort sprang er auf und knurrte die Blondine an. „Was hast du mit ihnen gemacht!“ Er fletschte die Zähne, er war bereit anzugreifen. Sie stand auf und reagierte keinerlei auf seine Drohgebärden. „Keine Sorge. Es geht ihnen gut. Sie schlafen nur“, dabei ging sie auf den hellbraunen Wolf zu und kraulte ihn liebevoll hinter den Ohren. Kiba ließ seinen Blick nicht von ihr ab und beobachtete sie ganz genau, denn er war bereit sie zu töten, würde sie auch nur eine falsche Bewegung machen. Gähnend streckte sich Hige, öffnete langsam seine Augen und setze sich auf. Verträumt kratze er sich am Hinterkopf und sah kurz darauf in Kibas drohendes Gesicht. „Kiba? Was machst du da?“ Überrascht hielt dieser einen Moment inne. Langsam erwachten auch Tsume und Toboe. „Was ist passiert?“, Tsume schaute sich, noch etwas orientierungslos, seine nahe Umgebung an, „Wo sind wir hier verdammt noch mal?“ Toboe erblickte als allererstes das blonde Luchsmädchen, das neben Hige saß. „Wer bist du denn?“, vorsichtig näherte sich der junge Wolf der Fremden, um sie zu beschnuppern und genauer einschätzen zu können, doch ehe er ihr auch nur eine Schritt zu nahe kommen konnte, wurde er von Tsume zurückgehalten. „Lass das sein! Sie könnte ein Feind sein, sie hat uns sicher in eine Falle gelockt“, er stellte sich von Toboe, fletschte die Zähne und ließ ein drohendes Knurren erklingen. Toboe wich einige Meter zurück und klemmte verängstigt den Schwanz zwischen die Beine. Gegen Tsumes Dominanz konnte er sich nicht wehren. Hige stand auf und sah Tsume kopfschüttelnd an. „Red nicht so einen Schwachsinn. Warum sollte sie der Feind sein? Außerdem würde ich dann kaum so sorglos neben ihr stehen können, oder?“, dabei schaute er sie grinsend an und auch das Luchsmädchen lächelte kurz zurück, ehe sie sich wieder Tsume zuwandte. Der graue Wolf schnaufte verachtend und musterte Hige von oben bis unten. „Wer weiß, vielleicht steckst du mit ihr unter einer Decke? So wie damals mit Jaguara? Damals wären wir alle fast draufgegangen!“, seine Stimme wurde zunehmend lauter. „Wie bitte? Was soll das heißen, huh?“, er schritt auf Tsume zu, den Schwanz hoch erhoben und mit aufgestelltem Nackenfell, „Denkst du etwa ich habe das damals freiwillig gemacht? Willst du damit behaupten, ich würde euch erneut hintergehen?“ „Genau das will ich damit behaupten!“ Die beiden Wölfe standen sich nun genau gegenüber, mit gefletschten Zähnen und gesträubtem Fell. Die Luft wurde stickiger und es würde nicht mehr lange dauern bis sie sich gegenseitig in Stücke reißen würden. Toboe hatte sich bereits verängstigt auf den Boden gekauert und seine Pfoten über seine Schnauze gelegt. Er konnte es nicht leiden wenn sich seine Freunde streiten. „Hört auf, bitte...“, flehte er, doch das laute Knurren ließ den leisen Hilfeschrei ohne jegliche Reaktion verschwinden. Kurz bevor sie sich an die Kehle springen konnten, schleppte sich Kiba dazwischen. „Hört sofort auf damit! Spart euch lieber eure Kräfte, ihr werdet sie brauchen wenn wir die Stadt verlassen.“ Erneutes Schnaufen von Tsume, als er Kiba einen abfälligen Seitenblick zuwarf. „Warum sollten wir die Stadt verlassen?“, seine Stimme klang immer noch gereizt. „Wegen dem Paradies.“ Plötzlich schauten Hige und Tsume gleichzeitig in Kibas Gesicht, vergaßen dabei ihre angestaute Wut und wirkten leicht überrascht. Auch Toboe löste sich aus seiner unterwürfigen Haltung und setzte sich nun auf. Alle drei überlegten kurz, ehe sie geistesabwesend das eben Gesagte wiederholten. „Das Paradies?“ -------------------------------------------------------------------------------- So ich habs endlich fertig bekommen :D Tut mir schrecklich Leid das ich das Kapitel erst jetzt reinstelle, doch ich hatte einfach den Faden verloren (Ja ich weiß nach dem ersten Kapitel den Faden verlieren ist schon ganz schön mies)aber jetzt ist es ja da^^ Bitte sagt mir eure Meinung dazu. Jetzt eine schlechte Nachricht: Ich werd die FF erstmal pausieren, bis ich wieder Lust habe weiter zu schreiben^^ Ich mein jetzt fängt die Reise ja erst an und ich hoffe das es nicht allzu lange dauern wird, bis ich wieder die Lust am Schreiben finde. Hoffentlich bleibt ihr mir trotzdem treu >.< Eure hazu :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)