Search your Future in the Past von WildeRose (Draco x Harry und viele mehr) ================================================================================ Kapitel 41: Gausame Visionen - Teil 4 (Raven) --------------------------------------------- Grausame Visionen – Teil 4 (Raven) Raven machte langsam die Augen wieder auf… und sah sich erstaunt um. Sie lag in einem großen Bett mit dunkelroter Satinbettwäsche. Neben ihr war ein kleiner Nachttisch mit einer Leselampe, einem Buch, etwas zu trinken und allerlei kleinem Krimskrams, der sich im Laufe dort angesammelt hatte. Gegenüber stand ein großer Schreibtisch mit einem Stuhl. Auf dem Schreibtisch lagen mehrere Schulbücher, Schreibutensilien, Pergamente, ein Lexikon und Zaubertrankzutaten. Rechts neben ihr nahm eine komplette Schrankwand die Rechte Wand ihres Zimmers ein. Die Schiebetür ihres Kleiderschrankes, der natürlich mit in der Schrankwand untergebracht war, bestand komplett aus einem Spiegel. Ihr Gegenüber befand sich die Tür zu diesem Zimmer. Sie war in der Mitte. Rechts und links befanden sich Regale mit allerlei verschiedenen Sachen, wie Büchern, Ordnern, kleineren Nippesfiguren und weiterem Krimskrams. Der Boden war mit dunklem Laminat ausgelegt. Ein roter, großer Teppich ließ ihn nicht ganz so kahl wirken. Auf diesem Teppich stand ein kleiner, runder Tisch mit drei Korbsesseln, sodass man dort gemütlich Tee trinken konnte. Erhellt wurde der Raum durch zwei Doppelfenster, die nebeneinander in der Wand, wo auch ihr Schreibtisch stand, eingelassen waren. Allerdings fiel nur mäßig, aber immer noch genug Sonnenlicht, durch sie hindurch, da die schweren dunkelroten Vorhänge noch vorgezogen waren. Das Zimmer war ziemlich groß. So um die 20 Quadratmeter. Raven kannte dieses Zimmer… es war ihr eigenes. Oder eher das von Raven Shaslos. Aber, warum bei Merlin und Morgana, war sie bitteschön hier? Sie sollte doch eigentlich in Hogwarts sein, oder? Sie konnte sich nicht daran erinnern, nach Hause gefahren zu sein. Mal ganz davon zu schweigen, dass das zweite Halbjahr gerade erst angefangen hatte. Und so krank, dass man sie hätte nach Hause schicken müssen, war sie auch nicht gewesen… immerhin hatte sie von ihrem Bruder gehört, dass die Schulkrankenschwester eine ziemlich gute Medihexe war. //Okay, ganz ruhig. Tief durchatmen und dann versuch dich zu erinnern, was heute passiert ist//, versuchte sich Raven zu beruhigen und atmete tief ein und wieder aus. Dann versuchte sie sich zu erinnern, was an diesem Tag alles passiert war. //Okay, wir waren Frühstücken, keine Frage. Die Blicke, die sie, ihr Bruder und Neville zugeworfen bekommen hatte, waren genial gewesen… Was man mit neuen Klamotten so alles anrichten konnte…//, leise kicherte das Mädchen. //Gut, weiter im Text. Danach haben wir uns zu unserer ersten Stunde für diesen Tag aufgemacht und das war… Verteidigung gegen die dunklen Künste! Bei unserem… Vater…//. Sofort schoss Raven wieder der vorletzte Abend durch den Kopf. Das Abendessen am letzten Feriensonntag. Wie ihr und Chris´ Vater am Lehrertisch gesessen hatte, mit seinen beiden ´Kollegen`. War sie erschrocken gewesen, als sie Tom Riddle bzw. Slytherin- Gryffindor so plötzlich dort hatte sitzen sehen… Aber sie schweifte ab. Kurz schüttelte sie ihren Kopf, um sich wieder konzentrieren zu können. //Okay, wir waren also im Klassenraum und wir haben mit den Deterior Visums angefangen… die Deterior Visums!!//, , erinnerte sich die Schwarzhaarige wieder. Kurz tauchte die Situation im Klassenzimmer vor ihren Augen auf. Wie sie und alle anderen Schüler nach vorne getreten waren, um der reihe nach einen dieser Kreaturen gegenüber zu stehen. Dann hatten die Deterior Visums die Kiste zerstört und waren auf sie, ihren Bruder, Fred und George zugeschossen… und das Gesicht ´ihrer´ Kreatur hatte sich in das einer großen, haarigen Bestie verwandelt… in ein Werwolfgesicht. Raven erschauderte. Ihre Hände krallten sich in den kühlen Stoff ihrer Bettdecke. Erneut schüttelte sie den Kopf. //Jetzt bloß nicht panisch werden!//, dachte sie, //Du hast immer noch keine Ahnung, warum du wieder hier bist. Nach dem Angriff von dem Deterior ist alles schwarz geworden. Mmmh vielleicht sollte ich mich einfach mal umsehen. Vielleicht weiß eine der Hauselfen, warum ich wieder hier bin. Kann ja sein, dass diese komischen Tiere mich irgendwie verletzt haben, oder so//. Schnell kletterte Raven/Christie aus dem Bett und bemerkte verwundert, dass sie alte Klamotten von sich anhatte. Ein gelbes Tanktop und eine schwarze ¾ Hose. Aber… diese Sachen besaß sie doch gar nicht mehr… sie waren kaputt gewesen. Der Werwolf, der sie angegriffen… Sofort verbot sich Christie, weiter in diese Richtung zu denken. Sie würde nur wieder panisch werden und das konnte sie jetzt überhaupt nicht gebrauchen. Doch dass sie leicht zitterte, konnte sie nicht verhindern. Als sich die Schwarzhaarige der Zimmertür zuwenden wollte, blieb ihr Blick kurz an dem großen Schiebetürspiegel hängen. Kurz stutzte sie und trat dann näher an den Spiegel heran. Ihr Spiegelbild schaute ihr entgegen… doch irgendetwas war anders. Stirnrunzelnd betrachtete sie sich selbst. Da waren ihr Gesicht und ihre Kleidung, die sie, wie Christie schon festgestellt hatte, eigentlich gar nicht mehr besaß. Klar, dass war komisch, aber das war es nicht, was ihr falsch vorkam. Nachdenklich wanderte ihr Blick wieder über ihr Gesicht und anschließend zu ihren Haaren. DAS WAR ES!! Ihre Haare! Sie hatte wieder schulterlanges, komplett schwarzes Haar! Dabei war sie doch in den Weihnachtsferien beim Frisör gewesen und… Moment mal! Weihnachtsferien… Weihnachten… Winter… und sie hatte solche Klamotten an?!... Und fror nicht?! Mit ein paar schnellen Schritten war sie neben ihren Schreibtisch getreten und zog mit einem Ruck die Vorhänge auseinander. Helle Sonnenstrahlen fielen ihr ins Gesicht, sodass Christie ihre Augen für einen Moment schließen musste. Das war keinesfalls eine Wintersonne, schoss es ihr durch den Kopf. Nach einiger Zeit traute sie sich, ihre Augen langsam wieder aufzumachen. Unter heftigem Geblinzelt gewöhnten sich ihre Augen schließlich an das helle Licht und Raven konnte nach Draußen, in den Garten der Shaslos blicken. Kurz schnappte sie überrascht nach Luft. Der Garten blühte!? Das Rosenbeet ihrer Stiefmutter leuchtete in dem hellen Rot der Rosen, die vielen Bäume trugen leuchtend grüne Blätter und die Kirschen des großen Kirschbaumes waren fast reif?! Hatte sie was verpasst!?! Das sah viel eher nach Sommer, als nach Winter aus! Hatte sie etwa SO lange geschlafen?! „Quatsch! Krieg dich wieder ein Mädel! Kein Mensch kann so lange schlafen… okay, ob du wirklich ein Mensch bist musst du noch rausfinden, aber soweit ich weiß halten nur Muggeltiere Winterschlaf!“, murmelte sie sich selbst zu und wandte sich dann vom Fenster ab. Wurde Zeit, dass sie herausfand, was hier gespielt wurde. Energisch öffnete sie ihre Zimmertür und schritt den Flur nach rechts hin entlang. Ihr Zimmer lag im ersten Stock und die Hauselfen waren zu meist in der Küche anzutreffen… und genau dort wollte sie jetzt hin. Ein plötzlicher, lauter Knall ließ das Mädchen allerdings zur Salzsäule erstarren. Kurz darauf hörte sie einen Schrei, der sie so heftig zusammen zucken ließ, dass sie fast das Gleichgewicht verlor. Dieser Schrei… sie kannte diese Stimme. Aber das war unmöglich. Sie war Tod!! Verwirrt stand Christie noch immer bewegungslos auf dem Flur. Sie zitterte am ganzen Körper und ihr Gesicht hatte eine ungesunde Blässe angenommen. Dann zerschnitt das laute Splittern von Glas die bis dahin andauernde Stille und ließ Raven drei Schritte zurückweichen. Das konnte nicht wahr sein… das war nicht möglich. DAS GING NICHT!! Noch blasser werdend schüttelte Christie heftig den Kopf, während sie die Tränen in sich aufsteigen fühlen konnte. Das hier kam ihr gerade wie ein ziemlich grauenhaft realer Traum vor. Das musste eine Art Déjà- vü sein. Diese Situation ähnelte dem Tag, an dem sie von den zwei Werwölfen angegriffen worden waren. Schon alleine bei der Erinnerung an diesen Tag liefen ihr die Tränen über die Wangen. Der Lärm von Unten nahm zu. Erneut drangen Schreie zu ihr hinauf. Schreie von Stimmen, die Christie mehr als nur bekannt vorkamen. Sie erkannte eindeutig die Stimmen von ihrem Stiefvater und ihrer Stiefmutter. Eine eiskalte Hand schien ihr Herz zu umklammern. Laut aufschluchzend fiel Christie auf die Knie, hielt sich die Ohren zu und kniff die Augen zusammen. Sie wollte es nicht hören. Bilder, wie ihre Stiefmutter blutend im Flur lag und wie ihr Stiefvater gegen den übergroßen Werwolf kämpfte erschienen vor ihrem geistigen Auge. Heftig schüttelte die Schwarzhaarige den Kopf. Das war ein Alptraum. Ein einziger grauenhafter Alptraum. Ein lauter Knall drang durch ihre Hände an ihr Ohr und ließ sie erneut erstarren. Sogar ihr weinen stoppte. Ihre Eltern kämpften dort unten um ihr leben… und sie stand ihr oben und wagte nicht, sich zu rühren. Genauso, wie das letzte Mal… Christie ballte die Hände zur Faust. Sollte es wirklich schon wieder so ablaufen?! Sie stand einfach da wie erstarrt, während ihre Stiefeltern vor ihren Augen umgebracht wurden?! NEIN! Kräftig kniff sich die Schwarzhaarige selbst in den Arm, um wieder vollends in die Wirklichkeit zurückzukehren und die schrecklichen Erinnerungen abzuschütteln. Langsam und mit noch immer zitternden Knien stand sie auf und schlich den Flur entlang zur Treppe. Warum sie schlich konnte sie sich selbst nicht beantworten. Der Lärm, der von unten her hinauf hallte, übertönte fast alles. Trotzdem konnte sie sich nicht dazu aufraffen, normal zu laufen. Ihre Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und als sie die Treppe hinunter stieg wäre sie fast gefallen. Als sie endlich unten angekommen war, musste sie nur noch dem Lärm nachgehen. So wie es sich anhörte fand der Kampf auf der Terrasse oder im Wohnzimmer statt, von wo eine große Glastür auf die Terrasse hinaus führte. Die Tür zum Wohnzimmer stand einen Spalt breit offen. Doch Raven traute sich nicht, die Tür aufzustoßen. Das Zittern hatte nicht nachgelassen. Ganz im Gegenteil, es hatte sich eher noch verstärkt und schüttelte schon fast ihren ganzen Körper durch. Die Kälte in ihrem inneren war ebenfalls nicht gewichen. Plötzlich hörte sie die Stimme von Ryan Shaslos. „Wer hat es euch verraten, ihr verdammten Bestien?! Na los, rede schon!! Ihr hättet nur 15 Minuten später kommen müssen, dann wärt ihr genauso Tod gewesen, wie der größte Teil eures verdammten Rudels!“, zischte der Mann hasserfüllt. „Ja, wir wären euch in die Falle getappt… nur waren wir dieses Mal schlauer. Allerdings hätte ich euch niemals für so feige gehalten, dass ihr wehrlose Mütter mit ihren Jungen angreift. Auch wenn sie Werwölfe sind. Sie haben keinem etwas getan!“, knurrte eine weitere männliche Stimme. Christie stutzte. Mit wem redete ihr Vater da? Sie waren doch von Werwölfen angegriffen worden und soweit sie wusste, konnten die doch gar nicht reden, oder? Vorsichtig und langsam stellte sich die Schwarzhaarige so hin, dass sie durch den Türspalt in das Wohnzimmer lunkern konnte. Die Inneneinrichtung war weitestgehend zerstört. Falls ihre Stiefmutter schon am Boden liegen sollte, konnte Christie sie nicht sehen. Schnell kniff sie die Augen zu und schüttelte den Kopf. Nicht dran denken. Vorsichtig und mit immer noch zitternder Hand vergrößerte sie den Türspalt noch ein wenig. Jetzt konnte sie mehr von dem Wohnzimmer sehen. Auch die Glastür, die hinaus auf die Terrasse führte. Dort standen zwei Männer. Allerdings stand die Sonne so niedrig, dass sie Christie mitten ins Gesicht schien, sodass sie nur deren Schemen erkennen konnte. Anscheinend war es gerade Abend. Den einen Schatten konnte sie erkennen. Es war ihr Vater. Aber der zweite Mann war Christie unbekannt. „Tse, was heißt hier wehrlos?! Wenn die Jungen erwachsen geworden währen, hätten sie ebenso angefangen Menschen zu jagen, wie ihr es tut!“, rief Ryan. „Wir greifen nur die Menschen an, die uns angreifen! Dass wir nur zu unserem Vergnügen Menschen angreifen habt ihr uns angedichtet und alle Ahnungslosen Zauberer und Hexen glauben euch! Ihr greift uns an, wir verteidigen uns und sofort tischt ihr die Lüge auf, dass wir diese unschuldigen Menschen ungebracht haben.“, widersprach der Mann heftig. „Sollten wir vielleicht so lange warten, bis ihr euch soweit vermehrt habt, dass ihr uns zahlmäßig überlegen seid? Solange, bis ihr die weiße Seite mit 100%iger Wahrscheinlichkeit besiegen könnt!“, hielt Christies Stiefvater an seinen Überzeugungen fest. Christie stand bewegungslos da und konnte nicht glauben, was sie da gerade hörte. War ihr Stiefvater wirklich so grausam? Hatte er wehrlose Werwolfsmütter und –kinder getötet, die bis jetzt noch niemanden Angegriffen hatten? Fassungslos schüttelte sie den Kopf. Nein, das konnte doch nicht wahr sein… aber hatte Ryan es nicht freimütig zugegeben? `Sollten wir vielleicht solange warten, bis ihr euch soweit vermehrt habt, dass ihr uns zahlmäßig überlegen seid?`… Das kam doch fast schon einem Geständnis gleich, oder? Vorsichtig und leise zog sie sich ein paar Schritte von der spaltbreit geöffneten Tür zurück und ließ sich dann mit dem Rücken an der Wand hinab rutschen. Die Hände schlug sie vor ihr Gesicht. Christies Kopf schmerzte. Immer und immer wieder hallten die Sätze, die ihr Vater vor wenigen Sekunden gesagt hatte, in ihrem Kopf wieder. Sie hätte ihrem Stiefvater niemals zugetraut, so etwas Grausames zu tun. Hatte sie ihn wirklich so wenig gekannt?... Ja! So schmerzhaft es auch war dies zuzugeben, es war die Wahrheit. Sie hatte ihren Stiefvater und ihre Stiefmutter niemals richtig kennen gelernt. Jedenfalls nicht so, wie ein Kind seine Eltern kennen sollte… auch, wenn es nur adoptiert war. Ryan und Rachel Shaslos waren nicht oft Zuhause gewesen. Die Hauselfen und ihre Hauslehrer waren es, die Christie/Raven erzogen hatten. Seitdem Christie wusste, dass sie adoptiert worden war, fragte sie sich, warum die Shaslos sie genommen hatten. Sie hatten kaum Zeit und selbst wenn sie einmal Zuhause waren, unternahmen sie so gut wie nie etwas mit ihr. Also warum hatten Rachel und Ryan Christie zu sich genommen?... Aber diese Frage hätte wohl niemand außer den beiden beantworten können und da sie nun Tod waren, würde Christie wohl auch niemals eine Antwort auf diese Frage bekommen. Indessen tobte der Kampf zwischen Ryan und dem Angreifer weiter. Fluch um Fluch wurde aufeinander abgeschossen, bis Ravens Stiefvater auf einmal schmerzhaft aufschrie. Erschrocken fuhr Christie aus ihrer sitzenden Position hoch und trat schnell wieder an die spaltbreit geöffnete Wohnzimmertür. Ryan kniete auf dem Boden des Wohnzimmers. Offensichtlich war er im Verlauf des Kampfes dorthin zurückgedrängt worden. Der zweite Mann stand vier Meter von ihm entfernt und hatte immer noch seinen Zauberstab in der einen Hand. In der anderen Hand hielt er noch einen zweiten… wahrscheinlich der von Christies Stiefvater. Doch dann begann der fremde Angreifer mit etwas, was Christie fassungslos und vollkommen entsetzt zurückweichen ließ. Der Fremde begann sich zu verwandeln. Die zwei Arme wurden dünner und beharrter. Die Beine wurden ein klein wenig kürzer und ebenfalls dünner. Der Kopf begann sich in die Länge zu ziehen. Begleitet wurde dies alles von einem Knurren, das fast so, wie ein Donnerschlag klang. Der Angreifer verwandelte sich in einen 1,50 Meter großen Werwolf. Immer und immer wieder schüttelte Christie den Kopf. Das war doch gar nicht möglich. Draußen schien noch immer die Abendsonne. Wie konnte sich der Mann dann auf einmal in einen Werwolf verwandeln. Eine Animagusgestalt konnte es auch nicht sein. Man konnte sich nur in einen Werwolf verwandeln, wenn man von ihnen gebissen wurde. Noch immer hörte man Kampfgeräusche aus dem Wohnzimmer. Offensichtlich gab sich Ryan nicht so schnell geschlagen auch, wenn er keinen Zauberstab mehr in der Hand hatte. Die Schwarzhaarige stand, immer noch zitternd, mitten im Flur und wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. Einerseits wollte sie in das Wohnzimmer stürmen und ihrem Stiefvater helfen, andererseits hatte sie immer noch das Gespräch zwischen den beiden Männern im Ohr. Wie hatte ihr Stiefvater nur so was tun können? Doch bevor sie sich für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden sollte, hörte sie ein weiteres Knurren. Dieses Mal nicht im Wohnzimmer, sondern hier auf dem Flur. Angstvoll riss sie die Augen auf und blieb kurz stocksteif stehen. Sie wusste nur zu gut, was dieses Knurren bedeutete. Langsam, Millimeter für Millimeter, drehte sich die Schwarzhaarige um. Das Zittern ihres Körpers hatte sich verstärkt. Ihr Gesicht konnte man schon fast als durchscheinend bezeichnen, so blass war sie. Angstschweiß stand auf ihrer Stirn und ihr Körper fühlte sich eiskalt an. Als sie sich endlich umgedreht hatte, wünschte sich das Mädchen nur noch eines, so schnell wie möglich aus diesem Alptraum wieder aufzuwachen. Kurz vor ihr, nur 2 Meter entfernt, stand eine weitere Alptraumgestalt in Form eines Werwolfes. Auch wenn dieser nicht so groß war, wie der im Wohnzimmer, furchteinflößend genug war er auf jeden Fall. Panisch stolperte Christie drei Schritte zurück. Sie wusste, dass sie niemals schneller als der Werwolf sein könnte. An ihren Zauberstab dachte sie in diesem Moment auch nicht, geschweige denn daran, ob sie ihn überhaupt dabei hatte. Ihre ganze Welt hatte war in den letzten 2 Sekunden nur auf sie und dem zweiten Werwolf zusammen geschrumpft. Mit kalten, schwefelgelben Augen starrte die Bestie sie an. Wie ein Jäger auf der Pirsch betrachtete er sie und Christie wusste, dass es auch genauso war. Sie war die Beute und der Werwolf der Jäger. Dann ertönte noch einmal ein lautes Knurren und der Werwolf sprang auf sie zu. Vor Angst laut schreiend riss Christie die Arme hoch, obwohl sie genau wusste, dass das nichts bringen würde. In Erwartung auf den Schmerz kniff das Mädchen die Augen zusammen. Dann löste sich plötzlich alles um die Schwarzhaarige herum auf und sie hatte das Gefühl zu fallen… -------------------------------------Oo Ende oO------------------------------ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)