Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 171: "Leute, auf die Michael schlecht zu sprechen ist, haben die dumme Angewohnheit zu… sterben" -------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 171/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Unerwartete Konsequenzen… Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: *lach* Du hast genau getroffen, Herr Müller ist nicht ganz unbeschädigt aus dem Zwischenfall hervorgegangen. Übrigens war es nicht wirklich Dummheit, die ihn so handeln ließ. Was Brad im heutigen Teil ansprechen wird ^.~ @Kralle: *winkz* ^^ Teil 171 „Leute, auf die Michael schlecht zu sprechen ist, haben die dumme Angewohnheit zu… sterben“ „Wo hast du eigentlich Herrn Müller gelassen?“, wollte Michael nach einer Weile wissen, durchbrach die Stille, die sich über sie gelegt hatte. „Herr Schumann wollte ihn erst einmal auf die Krankenstation bringen, dort wird er wohl noch sein“, erwiderte er mit einem Schulterzucken. Michaels Gestalt wurde für einen Moment völlig regungslos, dann runzelte er die Stirn. „Es ist etwas passiert?“ Eine Augenbraue rutschte unwillkürlich nach oben. „Soll das heißen, du hast mich nicht auf Schritt und Tritt verfolgt?“ Brad war davon ausgegangen, dass der Ältere bereits Bescheid wusste. Seine Überraschung wurde mit einem Seufzen quittiert. „Zuerst war da ein kleines Hindernis in Form des Talents meines Vaters. Und dann wollte ich dich nicht ablenken, falls es wirklich zu einem Zwischenfall kommt. Von daher habe ich mich zurückgehalten und nur aufgepasst, ob du dich meldest.“ Er strich durch sandblonde Strähnen, ließ sie durch seine Finger laufen. „Dass du das überhaupt durchgehalten hast…“ „Sehr witzig…“ Seine Hand wurde eingefangen und dann fest umschlossen. „Und jetzt verrat mir endlich, warum Herr Müller auf der Krankenstation gelandet ist.“ Genau das tat Brad als nächstes. Michael hörte zu, ohne ihn zu unterbrechen, schnaubte trocken, nachdem Brad geendet hatte. „Man muss schon verrückt sein, um dich direkt anzugreifen und auch noch zu glauben, damit durchzukommen.“ Seine Mundwinkel kurvten in ein schmales Lächeln. „Ja, genau das wird wohl das Problem gewesen sein…“ Er ließ dem Älteren keine Zeit, darauf zu reagieren. „Wann werdet ihr euer Urteil fällen?“ „Rachegedanken?“, wurde er amüsiert aufgezogen, aber Michael konnte nicht ganz verbergen, dass dieser genau die gleichen Gedanken hegte. Er wollte ihm dafür einen Stoß in die Rippen verpassen, doch Michael kam ihm zuvor und umarmte ihn fest. Dann sprach der Ältere auch schon weiter. „Bevor wir ein Urteil fällen können, müssen wir zunächst den Sachverhalt erheben, meinst du nicht auch? Bisher haben wir noch keine Bestätigung von Herrn Müller selbst, dass er tatsächlich für den Angriff von Schuldig verantwortlich war.“ Eine kurze Pause. „Obwohl er sich mit seinem Verhalten natürlich ausgesprochen verdächtig gemacht hat…“ „Ha, wenigstens müssen wir uns nicht auf seine Aussage verlassen.“ Er spürte das kühle Lächeln des Anderen, auch wenn er es nicht sehen konnte. „Ich werde die benötigten Antworten erhalten, auf dem einen oder anderen Wege“, wurde ihm dann zugestimmt. „Zweifellos…“ Er stupste Michael an. „Frag in der Krankenstation nach. Deinen Vater kannst du ja nicht erreichen.“ „Du gehst davon aus, dass wir uns unmittelbar treffen? Ist das nicht nur Wunschdenken?“ „Als könntet ihr es euch leisten, anders zu handeln“, gab er unbeeindruckt zurück. „Außerdem würde dein Vater dir so etwas nicht antun. Er weiß schließlich, wie gerne du dir Sorgen um mich machst und dass du jetzt den Drang verspürst, ein Exempel zu statuieren.“ Letzteres mit leiser Belustigung. Michaels Hand legte sich über seinen Mund, um ihn von weiteren Kommentaren abzuhalten. „Mach dich darüber nicht lustig.“ Eine gewisse Anspannung lag in diesen Worten und das ließ ihn jedes Amüsement verlieren. Er musste sich nur daran erinnern, dass es ihm im umgekehrten Fall nicht anders gehen würde und schon war die Sache gar nicht mehr zum Scherzen. Brad wandte das Gesicht, so dass Michaels Hand wegrutschte, vergrub das Gesicht am Hals des Älteren. Eine Entschuldigung, die gänzlich ohne Worte auskam. Und Michael lächelte in seine Haare hinein, griff nach draußen und besorgte die Information, die er haben wollte. „Herr Müller ist vor kurzem aufgewacht und mein Vater wurde bereits informiert.“ „Dann stellt sich also nur noch die Frage, ob auch Herr Franken Zeit hat.“ Der Ältere rutschte im Sessel ein Stück nach vorne und forderte Brad damit auf, aufzustehen. Eine Aufforderung, der er nur mit gewissem Widerwillen nachkam. „Er würde sie sich im Zweifelsfall bestimmt nehmen, von daher sollte ich mich langsam in Richtung Ratszimmer begeben.“ Kaum dass Michael stand, griff er nach dessen Hand, was ihm einen nachdenklichen Blick aus eisblauen Augen einbrachte. „Wir werden dich wahrscheinlich als Zeugen befragen, aber du kannst nicht die ganze Zeit dabei sein“, wurde seine Geste mühelos interpretiert. „Aber wenigstens kann ich dich bis dorthin begleiten, nicht wahr?“ Ein Mundwinkel zuckte, bevor er unter Kontrolle gebracht wurde. „Ich werde dich ganz bestimmt nicht davon abhalten. Und damit du dich nicht langweilst, kannst du anschließend die restlichen Zeugen einsammeln. Brad nahm die Aufgabe mit einem Nicken an, zog Michael dann in Richtung Tür. Das Ratszimmer war noch leer, als sie es erreichten und der Ältere hielt kurz inne, bevor er hinein ging. „Auch wenn die anderen Mitglieder noch nicht da sind, kann ich dich nicht mit reinnehmen.“ Er lächelte und das war nicht einmal gespielt. „Das war mir schon klar. Und so eine große Sehenswürdigkeit ist der Raum nun auch wieder nicht.“ Michael stieß als Antwort nur ein Schnauben aus und der Druck um seine Hand verstärkte sich zum Abschied kurz, bevor sie losgelassen wurde. Braune Augen verfolgten den Älteren für einen Moment und irgendwie war es beruhigend zu sehen, dass die Tür noch nicht geschlossen wurde. Er bekam gar nicht erst die Gelegenheit sich einsam zu fühlen, denn er hatte kaum ein paar Schritte getan, als ihm Herr Schneider entgegenkam. „Brad…“ Blaue Augen musterten ihn amüsiert. „Warum bin ich nicht überrascht, dich hier zu sehen.“ „Sie kennen mich eben fast so gut wie Michael, da kann das nicht ausbleiben.“ Der ältere Mann lächelte, sah dann an ihm vorbei zur halbgeöffneten Tür. „Michael konnte es wohl gar nicht erwarten…“ Sein erwiderndes Lächeln fiel etwas starr aus, auch wenn das rein gar nichts mit Herrn Schneider zu tun hatte. „Er war nicht der Einzige“, gab er leise zurück. „Natürlich…“ Und dann schien der Ältere ein anderes Thema zu suchen. „Hat Michael mit dir schon über seine Pläne gesprochen was Schuldigs zukünftiges Training angeht?“ Er neigte interessiert den Kopf. „Nein, hat er nicht. Wie genau sehen die denn aus?“ „Nun, er selbst möchte es anscheinend übernehmen.“ Beide Augenbrauen rutschten in die Höhe, bevor er unwillkürlich den Kopf schüttelte. „Ich hoffe, Sie haben sich dagegen ausgesprochen.“ Nun war an dem Triumviratsmitglied, ihn interessiert zu mustern. „Würdest du mir auch verraten, warum du anscheinend so sehr dagegen bist?“ Brad zögerte, aber nur kurz, bevor er den Gedanken aussprach, der ihm vorhin gekommen war, als sie Herrn Müller holten. Schließlich hatte er es hier mit Michaels Vater zu tun und der würde nichts tun. „Leute, auf die Michael schlecht zu sprechen ist, haben die dumme Angewohnheit zu… sterben, nachdem er in ihrem Kopf war. Früher oder später zumindest. Und man kann guten Gewissens behaupten, dass Schuldig sich nicht besonders beliebt bei ihm gemacht hat, erst recht nach dem heutigen Zwischenfall.“ Blaue Augen weiteten sich kaum merklich und mit dem nächsten Wimpernschlag war die Miene des Älteren wieder völlig unbewegt und sie beide unter sich. „Du beziehst dich auf Bernard, natürlich. Aber das passt nicht zu dem später…“ Herr Schneider stockte. „Du meinst Herrn Müller?“ Seine Schultern hoben sich in einem angedeuteten Zucken. „Ich will es zumindest nicht ausschließen. Michael ist derjenige, der für Herrn Müllers Renovierungsdrang gesorgt hat.“ Der ältere Mann schien zuerst nicht zu wissen, wie er reagieren sollte, lachte aber schließlich leise auf. „Mir kam das ja schon immer ein wenig seltsam vor, aber diese Erklärung hatte ich nicht erwartet…“ „Es ist wohl besser, wenn Sie sie für sich behalten.“ Er erhielt ein etwas schief ausfallendes Lächeln. „Du wusstest doch schon vorher, dass ich nichts sagen würde, sonst hättest du es mir niemals verraten…“ Das ließ sich nicht leugnen, also neigte er lediglich den Kopf. „Ich hoffe, Sie werden mich dabei unterstützen, Michael von diesem Training abzuhalten.“ „Natürlich“, wurde ihm bestätigt. Und damit schien alles gesagt, denn er hatte sein Talent zurück. Bevor er noch etwas hinzufügen konnte, wurde ihrer beider Aufmerksamkeit auf sich nähernde Schritte gelenkt. Braune Augen verengten sich, als er Herrn Müller erkannte. Der sah noch etwas mitgenommen aus, konnte sich aber alleine vorwärts bewegen, auch wenn Dr. Stephenson ihn nicht aus den Augen ließ. Und dann war da noch ein Instruktor, der zweifellos aufpasste, dass Herr Müller keine Dummheiten versuchte. Der Instruktor stand sehr gerade, als er seinerseits das Triumviratsmitglied erspähte. „Guten Tag, Herr Schneider. Wie gewünscht habe ich Herrn Müller herbegleitet.“ „Vielen Dank, Herr Reinke. Ich benötige Sie dann nicht weiter.“ „Wie Sie wünschen.“ Mit einem Nicken, das in eine halbe Verbeugung überging, verabschiedete sich der andere Mann. Danach richteten sich die blauen Augen auf Dr. Stephenson. „Sie allerdings bleiben wohl besser noch hier.“ Herr Müller wurde von beiden etwas zweifelnd gemustert und auch Brad war von irgendetwas irritiert, auf das er noch nicht den Finger legen konnte. Herrn Müllers Blick war etwas unfokussiert, als wäre er mit seinen Gedanken ganz woanders, was in der Gegenwart eines Triumviratsmitglieds wirklich ungewöhnlich zu beobachten war. Aber in diesem Moment schien der Instruktor endlich auf Herrn Schneider aufmerksam zu werden. Er schüttelte den Kopf, als müsste er einen Schleier vertreiben, was aber nicht viel half. Und dann fixierte er sich mit sichtlicher Mühe auf den älteren Mann. „Hören Sie auf damit!“ Dr. Stephenson entgleisten bei diesem Umgangston die Gesichtszüge, während Herr Schneider lediglich eine Augenbraue hochzog, vollkommen unbeeindruckt. „Ich versichere Ihnen, ich tue rein gar nichts. Es geht vielmehr darum, was Sie getan haben.“ Mit einem Nicken in Brads Richtung. Und nun hatte er die zweifelhafte Ehre von Herrn Müllers Aufmerksamkeit. Er erwiderte den Blick des Älteren kühl, sah genau die Grimasse, die der Ältere schnitt, bevor dieser sprach. „Ich habe so gut wie gar nichts getan. Das war Schuldig. Laufend hat er sich innerlich darüber beschwert, wie wenig er Crawford ausstehen kann. Nicht, dass man das nicht nachvollziehen könnte... Ich habe ihm nur einen winzigen Stoß in die richtige Richtung gegeben.“ „Das ist doch ein wenig untertrieben… Ihre Rolle war zweifellos von etwas aktiverer Natur.“ Von den anderen unbemerkt – Brad natürlich ausgenommen – war Michael zu ihnen gestoßen. Er schenkte Michael ein Lächeln, doch sein Blick wurde sofort wieder von der Reaktion der anderen Anwesenden angezogen. Bis auf Herrn Schneider schien jedem gerade kalt geworden zu sein und da nur Michael daran schuld sein konnte, strich er ihm besänftigend über den Unterarm. Prompt floss Wärme auf ihn über, die nur für ihn ganz allein gedacht war, während der Telepath Herrn Müller nicht aus den Augen ließ und weitersprach. „Glauben Sie bloß nicht, dass Sie sich herausreden können. Sie wissen, dass ich ohne Probleme die Wahrheit aus Ihrem Kopf herausholen kann.“ So etwas wie Furcht regte sich im Blick des anderen Mannes, bevor sie mit einer verächtlichen Grimasse überdeckt wurde. „Das will ich sehen. Im Moment scheint ja Herr Schneider mit seinem Talent für allseitige Ruhe zu sorgen.“ Ah, das war es also, womit Herr Schneider aufhören sollte… Endlich verstand Brad. Aber da gab es ein kleines Problem und er hatte keines damit, den Finger genau auf den wunden Punkt zu legen. „Sie irren sich, Herr Müller. Unsere Talente funktionieren tadellos. Und Ihres sollte das auch.“ Er neigte den Kopf leicht zur Seite, kalkulierend. „Aber das tut es nicht, nicht wahr?“ Der andere Instruktor wurde bleich und ein finsteres Lächeln zog an seinen Mundwinkeln, bevor er sich an Dr. Stephenson wandte. „Gibt es Nachwirkungen, von denen Sie uns noch nicht erzählt haben?“ Der Arzt runzelte die Stirn. „Mir sind bei der Untersuchung keine physischen Schäden aufgefallen.“ Der Blick wanderte zu Herrn Müller hinüber, der offenbar verzweifelt bemüht war, sein Talent einzusetzen – und nicht den geringsten Erfolg damit hatte. Brad sah auf einmal, wie das Ganze ausgehen würde und stieß ein ungläubiges Lachen aus. Michael, der als einziger wusste, woher seine Reaktion kam, schüttelte genauso ungläubig den Kopf. Dann griff sein Talent nach Herrn Müller, um sich von der Wahrheit von Brads Vision zu überzeugen. Was Brad ihm nicht wirklich übelnehmen konnte, schließlich hatte er noch nie von so einem Fall gehört. „Was ist?“, wollte Herr Schneider leise wissen. Michael schüttelte schon wieder den Kopf. „Er… er ist wie ein Talentloser… Ich kann nichts von seinem Talent entdecken, genauso wenig wie von seinen Schilden. Nicht einmal ein Rest von der Energie, die dort sein müsste.“ Brad durchbrach als erster das entstandene Schweigen. „Herr Schumann hatte also Recht. Es fühlte sich nicht nur so an, als würde er ausbrennen, er ist es tatsächlich.“ Er schloss mit einem Schulterzucken. „Auch wenn Herr Müller eigentlich tot sein sollte.“ Der sah ganz so aus, als würde er das am liebsten sein und den beinahe mitleidigen Blicken nach zu urteilen, die die anderen zeigten, konnten sie das nur zu gut nachvollziehen. >Ich muss zugeben, eine bessere Strafe würde mir nicht einfallen.< >Deine Schilde müssen genug Energie absorbiert haben, dass ihn der Rückprall nicht umgebracht hat, aber es hat nicht gereicht, um sein Talent zu retten…< Der Ältere klang, als wäre ihm schlecht. Braune Augen verengten sich. >Er hat es sich selbst zuzuschreiben. Ohne den Angriff wäre wahrscheinlich nichts passiert.< >Ich versuche hier nicht, ihn zu verteidigen. Es ist nur…< Er drückte Michaels Hand. >Ja, ich weiß.< Herr Schneider war es, der das Heft in die Hand nahm. „Nun, das Ganze entbindet uns nicht von unserer Verpflichtung, den Vorfall vollständig aufzuklären.“ „Jawohl, Herr Schneider.“ Die Aufforderung wurde von allen verstanden. Brad hielt Michael nur für eine Sekunde zurück. >Ihr werdet ihn wegschicken, in eines der Büros, wo er noch ein bisschen nützliche Arbeit leisten kann, ohne die Schüler hier zu verderben…< Eisblaue Augen funkelten ihn amüsiert an. >Wenn du es sagst…< Und dann schlossen sich die Flügeltüren. Brad wandte sich ab, um wie abgesprochen die anderen Zeugen zu holen, aber innerlich war der Fall für ihn bereits abgeschlossen. Denn es könnte keine schlimmere Strafe für den… ehemaligen Instruktor… geben als das, was bereits passiert war. ~TBC~ Übrigens wollte Brad zuerst ‚verrückt zu werden‘ sagen, hat sich dann aber für das endgültige Ergebnis entschieden. Womit sich die Frage stellt – da Herr Müller bereits das erste Stadium erreicht hat, wie wird es wohl zu diesem Ergebnis kommen… (das heißt: ja, es wird nicht Herrn Müllers letzter Auftritt gewesen sein ^^) cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)