Vom Erwachsen werden und Erfahrungen sammeln von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 10: Ein Geschenk für Shinya ----------------------------------- Vom Erwachsen werden und Erfahrungen sammeln Kapitel 10 - Ein Geschenk für Shinya Am nächsten Morgen steckte Toshiya müde den Kopf aus den Laken. Er war so richtig ausgepowert und hätte noch ein paar Stunden Schlaf vertragen können, doch leider rief die Schule nach ihnen. Kyo lag dicht neben ihm und schlief ebenfalls wie ein Murmeltier. Da wanderte Toshiyas Blick zu seinem Wecker und er schrie auf. "OH GOTT!!!" Mit zwei Sätzen war er aus dem Bett und fegte zum Kleiderschrank. "Kyo!! Wir sind viel zu spät dran!! Kyo! Steh auf, wir kommen sonst auch noch zur dritten Stunde zu spät!!" Die Antwort, ohnehin nur aus einem unwilligen Brummen bestehend, wartete er gar nicht erst ab, sondern warf sich T-Shirt und Lederhose über, um anschließend in die Küche zu rennen. Dort saß zu seinem großen Erstaunen Die am Küchentisch, trank Kaffee und ließ in aller Ruhe die Tageszeitung. "Die!! Warum hast du uns denn nicht geweckt?!" Der Rothaarige lächelte. "Nach der ganzen Anstrengung hab ich mir gedacht, wir könnten doch alle ruhig einen Tag blau machen. Die Kleinen können Ruhe wirklich gebrauchen." Der Mund des Schwarzhaarigen klappte auf, doch dann schien er sich anders zu besinnen und machte ein nachdenkliches Gesicht. "Hm. Warum eigentlich nicht? Die Idee ist gut, verdammt gut sogar... Okay, dann gehe ich wieder ins Bett. Bis später..." Er trottete zurück in sein Zimmer, wo Kyo bereits auf der Bettkante saß und irgendwie versuchte, zumindest die Augen zu öffnen. Toshiya klatschte seine Klamotten in irgendeine Ecke und kroch neben Kyo zurück ins Bett. "Wir gehen heute net zur Schule...", verkündete er. Kyo gab seine Zustimmung mit einem weiteren Brummen kund und schmiss sich neben Toshiya. Sekunden später war er eingeschlafen. *** Im Gästezimmer, das direkt neben Totchis Zimmer lag, schlief auch noch jemand tief und fest. Über sein Gesicht zog sich ein glückliches Lächeln und er hatte sich in die Decken gegraben, um nicht zu frieren. Die saß an der Bettkante und streichelte liebevoll durch seine dunklen Haare. "Mi... wach auf, Kleines... Du solltest noch duschen gehen, bevor wir die Polizei aufsuchen..." Miyabi blinzelte kurz, nickte und erhob sich langsam. "Braver Junge...", flüsterte Die, küsste ihn auf die Wange und verließ das Zimmer, um Shinya zu wecken. Weit musste er nicht gehen, denn der Junge kam ihm auf dem Flur entgegen geschlichen. "Ist denn keine Schule, heute...?", murmelte er müde. "Heute nicht. Wir gehen morgen wieder hin, okay?" "Hmhm... und wo is Michan?" "In meinem Zimmer. Er pennt noch halb." Shinya verschlafenes Gesicht wechselte schlagartig zu einem leicht verärgerten und er stapfte mit einem Knurren an Die vorbei, um im Badezimmer zu verschwinden. Die Tür schloss sich mit einem lauten Knallen und daraufhin ertönte das Rauschen der Dusche. Der Rothaarige seufzte und ging in die Küche zurück, um den beiden etwas zum Frühstück zu machen. *** Eine halbe Stunde später saßen sie zu dritt am Küchentisch und alle hatten gute Laune. Miyabis Haare trieften vor Nässe noch richtig und ab und zu tropfte ein wenig Wasser auf den Küchentisch. Jedesmal wischte Shinya das Wasser mit etwas verkniffener Miene wieder weg, grinste aber, wenn Miyabi ihn entschuldigend ansah. Schließlich stand Die auf, streckte sich und meinte: "Macht euch fertig, wir gehen sobald ihr soweit seid. Shin, wo ist das Telefon? Ich müsste mal jemanden anrufen!" Die bekam das Telefon in die Hand gedrückt und Shinya holte seinen Mantel aus der Garderobe, während Miyabi noch schnell im Bad verschwand, um sich ein wenig ,frisch' zu machen. Als Die nach fünf Minuten sein Gespräch beendet hatte, war Miyabi noch immer nicht zurück und musste aus dem Bad verscheucht werden, doch dann konnten sie gehen. *** "Ich hab's doch gewusst, das war sooo klar...", knurrte Die wütend, als sie zu dritt in einem winzigen Vorzimmer hockten und auf den Polizisten warteten, der sie vernehmen sollte. "Hat der nicht gesagt, es geht schnell...?", fragte Miyabi zögerlich. "Hier ist das ein Ausdruck für >>Es wird noch ein paar Stunden dauern, tut uns sehr leid!<<", echauffierte Die sich weiter und begann zu allem Überfluss auch noch, hektisch im Raum auf und ab zu laufen. Shinya saß still in einer Ecke, blickte aus dem Fenster und warf hin und wieder einen Blick auf seine ungeduldigen Kameraden. "Die...? Darf ich dich was fragen...?" "Was denn, Shinya?" "Ich... ich wollte dich das gestern schon die ganze Zeit fragen, aber... aber ich hab mich nicht getraut, w-weil ich..." "Sag's doch einfach..." Der Rotschopf hockte sich vor Shinya auf den Boden und lächelte den Jüngeren sanft an. "Ich werd dir sicher nicht böse sein." "W-woher kanntest du Shinnosuke? Und die Polizei... denen scheinst du ja auch sehr bekannt zu sein..." Miyabi drehte sich überrascht um. Shinya hatte Recht! Woher kannte Die all diese Leute...? Hatte er irgendwas ausgefressen? Darüber hatte er ja noch gar nicht nachgedacht! Dies Blick zeugte von ebensolcher Überraschung, dann seufzte er und drehte den Kopf zur Seite. "Daidai...?", fragte Miyabi besorgt und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Ist schon gut. Ich erzähl's euch..." Er stand auf und nahm wieder auf seinem Stuhl Platz. "Shinnosuke kannte mich, weil ich mal zu seinen Leuten gehört habe..." Der Rothaarige sah auf, blickte in die erschrockenen Gesichter seiner Begleiter und seufzte noch einmal tief. "Das ist aber alles ne etwas längere Geschichte... Egal, passt schon." "Erzähl. Wir hören dir zu." Der schwarzhaarige setzte sich neben Die und nahm dessen Hand. Die lächelte. "Okay. Also, meine Familie lebt in Japan. Außer meinen Eltern habe ich noch nen kleinen Bruder. Er dürfte jetzt etwa 15 sein. Vor 6 Jahren etwa gingen Okasan und mein Bruder zurück nach Japan. Zuvor hatten wir alle hier in Deutschland gelebt. Ich war damals 12. Mein Vater hat sich nicht um mich gekümmert und ich begann zu verwildern. Als ich 14 war, ging er ebenfalls zurück nach Japan und ließ mich bei meinem Onkel. Ich sollte weiterhin hier zur Schule gehen. Mich hat natürlich niemand gefragt. Mit meinem Onkel verstand ich mich überhaupt nicht. Ich trieb mich rum, er schlug mich. Aus Trotz blieb ich noch länger weg, er verprügelte mich. Irgendwann hat er auch versucht, mich zu vergewaltigen und da hat's mir gereicht. Ich bin abgehauen und bei nem Freund untergekommen, der um einiges älter war. Mit dem hatte ich auch was, aber das ist egal... Ich begann zu trinken, Drogen zu nehmen, rutschte immer mehr ab... Mein Freund nahm mich mit zu seiner Bande. Ich wurde nach einer Art Mutprobe aufgenommen und dann wurde alles noch schlimmer. Ich klaute, schlug andere zusammen, trieb mich immer mehr auf der Straße rum und so weiter. Tja, und irgendwann wurde ich dann erwischt. Jugendgericht, Entzugsklinik, Therapieprogramm... Und er war wirklich erfolgreich. Es hat geklappt. Das lag daran, dass ich schon seit langem von der Straße runter wollte, es aber alleine nie geschafft hätte. Und jetzt ergriff ich meine Chance. Aber während dieser ganzen Zeit haben sich meine Eltern nicht ein einziges Mal bei mir gemeldet. Wahrscheinlich haben sie sich für mich geschämt. Ich kam in ne Jugend WG, ging wieder zur Schule und all dieses Zeug. Doch Shinnosuke und seine Leute wollten mich anscheinend zurück. Ich war ein zu wertvolles Mitglied ihrer Bande gewesen, als dass sie mich umgebracht hätten. Sie ließen mich nicht in Ruhe und sorgten dafür, dass ich einmal fast wirklich in den Knast gewandert wäre. Irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten und wollte wieder Kontakt mit meiner Familie. Ich schrieb an meine Mutter, aber eine Antwort kam nie. Stattdessen wurde ein ganzer Batzen Geld auf mein Konto überwiesen, was es mir ermöglichte, in eine eigene Wohnung zu ziehen. Und da lebe ich jetzt immer noch." Shinya und Miyabi schwiegen betroffen. Die hatte Details ausgeschwiegen, aber es war klar, dass er unglaublich viel durchgemacht hatte. "Und dann?", fragte Shinya zaghaft. "Wie alt warst du da? Und was ist später passiert? Ich meine... Shinnosuke schien dir ja zu vertrauen, als wir ihn getroffen haben..." "ich war 17, als ich meine Wohnung bekam. Und ich hatte wirklich noch dann und wann Kontakt zu meiner alten Bande. Aber ich gönne es ihnen so sehr, dass man sie endlich erwischt hat." "Wirst du gegen sie aussagen?" "Auf jeden Fall! Vor einer Rache muss ich mir keine Sorgen machen... Die kommen da lange nicht mehr raus. Und ihr braucht euch auch nicht zu fürchten. Ich passe auf euch auf." "Daidai..." Miyabi schlang seine Arme um den Älteren und miaute leise. "Schon gut, Mi... Ist schon gut...", flüsterte er sanft. Da schlangen sich noch zwei Arme um ihn und ein zweiter Körper drückte sich an seinen. "Die..." "Shinya... arigatou..." In diesem Moment öffnete sich eine Tür und ein Polizeibeamter schaute ziemlich dämlich auf die sich ihm bietende Szene. "Yamamura Miyabi, bitte..." Mi seufzte und stand auf. *** Toshiya lag in seinem Bett und blätterte verschlafen in einem Manga herum, während Kyo hinter ihm lag. Er hatte einen Arm um die Taille des Schwarzhaarigen geschlungen und knabberte liebevoll an dessen Nacken. "Hmm... Kyochan..." "Totchi..." Kyos Hand wanderte über seine Hüfte weiter nach vorne und streichelte ihn zärtlich. "Toshiya..." "Kyo~" "Ich will deine Stimme hören..." Die Hand des Blonden schloss sich um Toshiyas Glied. "Aaaaaaaaahhhhhhhhh!!!!" *** "Oh Gott..." "Ich bin so tot..." "Uääähh... Xx " Über 3 Stunden waren sie verhört worden, dann durften sie endlich gehen. Die lief vor, die Treppen runter, raus aus dem Gebäude. "Beeilt euch, wir werden abgeholt!!", brüllte er nach oben. Shinya und Miyabi stolperten hinterher. "Wie - wir werden abgeholt?" "Weiß auch nicht..." Sie traten nach draußen, blinzelten ins grelle Sonnenlicht und trabten die Stufen runter. Die wartete bereits auf dem Parkplatz und neben ihm... ein Junge mit violetten Haaren? "Kaoru?!" Miyabi lief grinsend auf ihn zu. "Hi Mi!" Shinya kam langsam hinterher und bekam von Kaoru ein strahlendes Lächeln geschenkt. Da trat Die an seinem Freund vorbei und lächelte ebenfalls sanft. "Shin, ich hab ein Geschenk für dich..." Er ging mit beiden Händen vorsichtig in Kaorus riesige Jackentasche und holte etwas kleines heraus, das er Shinya langsam entgegenstreckte. Der Braunhaarige hob eine Augenbraue. Es sah aus, wie eine übergroße, pelzige Raupe und bewegte sich auch noch. "D-Die...?" "Für dich. Er passt auf dich auf, wenn er groß ist..." Shinya sah Die lange an, dann nahm er zärtlich den winzigen Welpen auf den Arm. Der kleine Hund blinzelte Shinya aus seinen süßen Knopfaugen müde an, gähnte und begann an Shinyas Fingern zu lecken. Und der Junge starrte das winzige Wesen einfach nur an. "Shinchan...?", fragte Die unsicher. Der Braunhaarige sah auf, Tränen glitzerten in seinen Augen und er öffnete die Lippen. Aber da er nicht wusste, was er sagen sollte, fiel er dem Rothaarigen plötzlich stürmisch um den Hals. Dabei hielt er das Hündchen vorsichtig in einer Hand, um es nicht zu erdrücken. Und ehe Die wusste, wie ihm geschah, hatte Shinya schniefend seinen Kopf an die Brust des Größeren gedrückt und weinte leise. Er war total gerührt. Miyabi hatte mit einem ziemlich blöden Gesichtsausdruck daneben gestanden und löste nun Shinyas Griff um das kleine Tier. Er nahm es selbst ganz zärtlich auf den Arm und streichelte über den winzigen Kopf. Der Pelzball gab ein Geräusch von sich, das Miyabi zum Quietschen brachte. "Niiii, wie süüüüüß!!" "Es ist eine Hündin!", sagte Kaoru und streichelte die Kleine ebenfalls. Shinya hatte sich in der Zwischenzeit von Die gelöst und nahm sein neues Haustier wieder an sich. "Vielen, vielen Dank, Die!!", strahlte Shinya und drückte das Tier an seine Wange. "Wie willst du es nennen?", fragte Kaoru. "Weiß noch nicht..." "Ist ja auch egal. Lass uns die Zwei erst mal nach Hause bringen!" Die öffnete die hintere Tür und stopfte Miyabi und Shinya auf den Rücksitz. *** "Meinst du, dein Bruder liegt noch im Bett?", fragte Miyabi, als Shinya ihnen die Haustür aufschloss. Dieser schnaubte verächtlich. "Der fickt wahrscheinlich sogar immer noch mit Kyo rum..." Im Flur warfen sie ihre Jacken und Schuhe in eine Ecke, um anschließend im Wohnzimmer Platz zu nehmen. Shinyas Hund saß auf seinem schoss. "Hast du dir mittlerweile einen Namen überlegt?" " ... Miyu ..." To be continued... ^___________________^ Endlich!!! Ich wollte Miyu eigentlich schon im 8. Teil anbringen und jetzt hab ich's endlich hingekriegt! *froi* Oki, weiter abtippen. ^^~ Hab nämlich 6 Blätter hier rumfliegen, die ich am Wochenende bei Katsumi geschrieben habe. ^^ Und aufhören durfte ich auch net, denn sonst kam immer jemand angekrochen und hat gebettelt/befohlen, dass ich weitermachen soll. Diese Person weiß schon, dass sie gemeint ist. XDDD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)