Akuno Musume von abgemeldet (daughter of evil) ================================================================================ Prolog: Once upon a time... --------------------------- Verfasser MeriMeri Email Merime@gmx.de Beschwerden entweder dahin, also an die EmailAdresse, oder via Ens! xD DisclaimerMir gehört weder die Geschichte, noch die Charaktere, oder sonstiges hieran oo Ich habe mir lediglich die Frechheit rausgenommen, meine Fantasie aus der Oberstübchen zu befreien und das hier zu tippen ._. Und wie gesagt... Geschichte, Charaktere und Vocaloid allgemein gehören (leider) ihren rechtmäßigen Besitzern. Dank an banji || Inome || miharu91 fürs betan x3~ Widmung KagamineRin die meine Vocaloid Sucht zu teilen scheint |3~ Sonstiges Genug der langen Rede... Bitte lest endlich und hinterlasst mir ein Kommentar! O_O xD~ ~~~ Prolog „Es lebte einst, vor langer langer Zeit, in einem Königreich eine Prinzessin, die so schön war wie die Morgenröte, so jung wie der Tag und so strahlend wie die Sterne bei Nacht. Und obwohl kaum einer der dort in dem Königreich lebenden Menschen sie je zu Gesicht bekommen hatte, liebte das Volk sie. Doch die so schöne, junge und strahlende Prinzessin war längst von Machtgier, Neid, Eitelkeit und Jähzorn zerfressen. Denn obwohl sie alles besaß, was ein Mensch sich nur wünschen konnte, wünschte sie sich immer mehr. Sie war mehr eine Furie, als ein unschuldiges Mädchen. Trotzdem begab es sich, dass sie sich verliebte und niemand anderes als der junge Prinz aus dem Nachbarkönigreich war ihr Auserwählter. Ihre Sehnsucht nach ihm trieb sie dazu, dass sie nur seinetwegen regelmäßig nach draußen ging. Nur um ihn zu sehen, um seine Blicke auf sich zu lenken, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Sie liebte ihn so sehr, dass sie nicht glauben mochte, dass sein Herz jemand anderen gehörte. Und doch bemerkte sie, dass seine Blicke nicht ihr galten, dass seine Augen immer auf einem jungen Mädchen aus der unteren Adelsschicht ruhten, dass so lieblich und bezaubernd war, wie sie es nie sein würde. Die Prinzessin erkannte voller Neid und Hass, dass sie keine Chance haben würde und vor lauter Verzweiflung und Zorn ließ sie das Mädchen in eine Falle locken und nahm ihr das Leben. Die Schreie des Mädchens hallten aus dem leeren Brunnen, während ihr zarter Körper von den Flammen umschlossen wurde und sie in dem lodernden Rot verschwand. Sofort machten sich die Menschen daran, das Feuer zu löschen und obwohl es ihnen gelang, war sie jämmerlich gestorben. Jegliche Hilfe war zu spät gekommen und der Prinz weinte um sie und sein ganzes Volk tat es ihm gleich. Doch die Prinzessin frohlockte insgeheim, tanzte, sang und war so glücklich, wie selten zuvor. Nun war ihr Weg zum Herzen des Prinzen frei. Doch in ihrem vermeintlichen Glück übersah sie, dass das tote Mädchen eine gelbe Rose in ihrer Hand eingeschlossen hatte. Eine gelbe Rose, die nur aus dem Garten der Prinzessin stammen konnte. Der Prinz brannte innerlich vor Hass und Wut auf die Prinzessin, die so nett lächelte und ihn tröstete und sogar vorgab, mit ihm zu leiden. Der Prinz war so voller Hass, dass er nur an Rache danken konnte und so rief er seine besten Ritter zusammen, unter denen auch seine loyalste Ritterin war, und gab ihnen den Befehl, sich auf den Weg zum Schloss zu machen, um die Prinzessin festzunehmen. In Windeseile verbreitete sich die Neuigkeit von den herannahenden Rittern und da das Volk, welches wegen der Tat ihrer Prinzessin so schockiert war, nicht eingriff oder auch nur vermochte etwas zu unternehmen, hatten die Ritter ein leichtes Spiel. Mit dem Prinzen an ihrer Seite drangen sie in das Schloss ein und fanden die Prinzessin, welche sie sogleich gefangen nahmen. Man brachte sie in das Königreich des Prinzen und sie wurde zum Tode verurteilt, ehe man sie in den Kerker warf. Nur wenige Tage blieben ihr noch, in denen sie ohne ein Wort zu sagen in ihrer Zelle verharrte und kaum etwas zu sich nahm. Der Tag der Hinrichtung rückte näher und schließlich versammelten sich Menschen aus beiden Königreichen auf dem Hinrichtungsplatz. Die Guillotine stand bereit, ein Scharfrichter direkt daneben und unweit davon entfernt der Prinz mit seiner treuen Ritterin und einer verschlossenen Miene. Er gab einen Wink, eine flüchtige Handbewegung, sie entfernte sich und kam nach einer Weile mit der Prinzessin wieder, deren Hände gefesselt worden waren. Sie trug ein wunderschönes, schwarzes Kleid, dass mit gelben Rosen bestickt war und ihr Haupt war erhoben, während man doch sichtlich sah, dass sie abgemagert war. Ihr Volk stöhnte vor Entsetzen auf, doch niemand rührte sich. Ein Schrei hallte über die Massen hinweg und man sah, wie sich ein Junge versuchte durch die Massen zu kämpfen, doch zurückgedrängt wurde. Er schrie, kämpfte und weinte, die Prinzessin ging langsam und mit fließenden Bewegungen weiter und drehte sich zu ihm um, als sie oben vor der Guillotine stand. Sie sahen sich an, sie lächelte, er schrie und sie legte ihren Kopf nieder und kaum dass sie das getan hatte, hallte ein stumpfes Geräusch durch die Luft. Es war vorbei.“ Kapitel 1: The destroyed town... -------------------------------- Verfasser MeriMeri Email Merime@gmx.de Beschwerden entweder dahin, also an die EmailAdresse, oder via Ens! xD Disclaimer Mir gehören weder die Geschichte oder die Charaktere, noch sonstige Sachen. Ich habe es nur niedergeschrieben xD Dank an banji fürs betan x3 Widmung niemanden xD" Sonstiges Habe lange gebraucht... aber... <_< Egal xD" ~~~ KAPITEL 1 „Ja... Es war wirklich vorbei...“ Das Wispern der alten Frau vibrierte regelrecht in der Luft, doch sie kümmerte sich nicht darum, sondern lehnte sich nur in ihrem Stuhl zurück und seufzte schwer. Dann sah sie in die Gesichter der Kinder, die vor ihr auf dem Boden saßen und mit großen Augen zu ihr aufsahen. Augen, die vor Furcht, aber auch vor Begeisterung weit geöffnet waren. Sie lächelte sanft und nickte, schloss die Augen und wippte etwas in ihrem Stuhl, ehe sie wieder den Blick den Kindern zuwandte. „Das war die Geschichte die ich euch versprochen hatte. Hat sie euch gefallen?“, fragte sie auf die gleiche sanfte Art und Weise nach, mit der sie auch gelächelt hatte. Die Kindern hingegen starrten sie an und dann, es war als würden sie aus einer Starre erwachen, nickte ein Kind und alle taten es ihm gleich. Plötzlich ging Leben durch die kleine Gruppe, sie holten Luft, als müssten sie das Gehörte erst nochmal verarbeiten, dann fingen sie alle an durcheinander zu reden. Die Augen der alten Frau strahlten, während sie weiterhin lächelte und andeutungsweise nickte. „Schön schön... Das freut mich.“, sagte sie nach einer Weile leise und die Kinder wandten automatisch ihre Aufmerksamkeit wieder der Geschichtenerzählerin zu. Gebannt warteten sie auf etwas, doch das tat auch die Alte. Sie wusste, was als nächstes passieren würde. Schon so oft hatte sie die Geschichte erzählt und die Reaktionen waren immer die gleichen geblieben. Und ihre Erwartungen wurden erfüllt, als das erste Kind fragte. Es waren simple Fragen, die gleichen wie überall und das freute sie. So beantwortete sie geduldig und sanftmütig die vielen Fragen der Kinder. Viele wollten wissen, ob die Prinzessin wirklich tot war, oder ob der Prinz sich ihrer nicht erbarmt hätte. Sie fragten auch, was mit dem Prinzen und der Ritterin geschehen sei, wo denn die Eltern der Prinzessin waren und dann, warum die Prinzessin das alles getan hätte. Kaum dass diese Frage ausgesprochen war, stimmten die anderen Kinder mit ein und wollten ebenfalls begierig die Antwort wissen. Die alte Frau lächelte geheimnisvoll und zwinkerte, ehe sie den Finger hob. „Aus Liebe tut man viele Dinge, die man nachher bereut!“, belehrte sie leise lachend und aufgeregtes Murmeln ging durch die kleine Gruppe. Die Frau seufzte und sah weg, betrachtete ihre Hände und instinktiv wussten die Kinder, dass es Zeit war zu gehen. Eines nach dem Anderen erhoben sie sich und schlenderten lachend davon. Dann war sie allein. „Sag...“ Erschrocken fuhr die alte Frau hoch und sah zu der Person, die dort zu ihr sprach und atmete gleich erleichtert aus, als sie erkannte, dass es nur eines der Kinder war. Ein Junge wohl, doch das konnte sie weder an der Stimme, noch an der Kleidung festmachen. Erst recht nicht am Gesicht, denn das Kind sah zu Boden, nicht zu ihr. Zudem verdeckte die große Mütze zusätzlich das Gesicht. Das einzige was sie deutlich erkennen konnte, waren die blonden Strähnen, die unter der Mütze hervorblitzten. „Ja?“, fragte sie und lächelte freundlich. Das Kind hob auch jetzt nicht den Kopf, doch es scharrte mit dem Fuß nervös auf dem Boden und schien noch unsicher zu sein. Geduldig wartete die Alte und dann blickte das Kind sie an und schon an dem Blick konnte sie erkennen, dass es ein Junge war. „Sag... die Geschichte ist doch wahr... oder?“ Vorsichtig und behutsam stellte er seine Frage, sah aber mit festem und ernstem Blick in die Augen der Frau. Diese erwiderte seinen Blick genauso ernst, nickte dann langsam und wandte ihren Blick ab. „Ja. Das ist sie durchaus.“ Kaum dass sie den Satz beendet hatte, nickte der Junge und wurde etwas mutiger. „Ja...! Dann... dann hat sie sich hier ereignet, oder?“ Der Kopf der alten Frau schnellte hoch. Eben hatte sie noch auf ihren Schoß gesehen und ihre Hände betrachtet, doch jetzt sah sie den Jungen aufmerksam an und Unbehagen machte sich in ihr breit. Bisher hatte noch nie jemand gefragt, ob die Geschichte wahr war und erst recht nicht, ob sich hier ereignet hatte. Bisher hatte jeder angenommen, dass sie sich die Geschichte ausgedacht hätte, auch wenn das ganz und gar nicht der Fall gewesen war. Doch damit, dass niemand weiter hinterfragt, hatte sie sich zufrieden gegeben. Es war das Beste, dass wusste sie, auch wenn sie sich gewünscht hatte, dass jemand fragt, nur damit sie die Geschichte nochmal und dann anders erzählen konnte. Sie hatte es sich gewünscht, aber war glücklich darüber gewesen, dass wirklich nie jemand nachgefragt hatte. Lag es nun daran, dass sie hier in ihrer Heimatstadt war, dass ein Junge nachfragte? „Wie kommst du darauf?“, fragte sie zögerlich und der Andere verzog missbilligend das Gesicht, weil seine Frage mit einer Gegenfrage beantwortet worden war. Trotzdem antwortete er, wenn auch etwas trotzig. „Die Stadt wurde wieder aufgebaut, als sie einmal völlig in einem Flammenmeer untergegangen war, doch nicht an alter Stelle, sondern ein ganzes Stück weiter südlich. Rund um die Stadt ist ein dichter Wald, auch im Norden. Dort, wo die alte Stadt steht, wird er immer undurchdringlicher und... ich war dort. Bei der alten Stadt... Ich meine... Es gab nicht viel zu sehen... Verbrannte Überreste halt... Kein Stein stand auf dem Anderen... Alles war völlig verwüstet und trotzdem bin ich weitergegangen und... und dann habe ich ein Schloss entdeckt. Es war noch ziemlich intakt im Vergleich zu der Stadt, aber auch das Schloss war den Flammen ausgesetzt gewesen. Doch... um das Schloss wuchsen gelbe Rosen. Unzählige gelbe Rosen, die eigentlich gar nicht dort blühen dürften, wenn man bedenkt, wie verwittert der ganze Ort ist... Aber... Es waren die schönsten Rosen, die ich je gesehen hatte.“ Der Junge sah auf und lächelte leicht, ehe er den Kopf wegdrehte und die Frau folgte seinem Blick und wusste, in welche Richtung er sah. „Bei der Geschichte vorhin musste ich sofort an das Schloss denken.“ „Bringst du mich hin?“ „Was?“ Erschrocken schüttelte der Blonde den Kopf und sah dann leicht spöttisch zu der alten Frau. Sie wusste, was sein Blick bedeutete, lächelte aber nur leicht. „Bring mich hin und ich erzähle dir die Geschichte. Dieses Mal die richtige Geschichte. Aber... wenn du nicht willst, dann geh ich alleine.“ Wie um ihre halbe Drohung zu bestätigen und wahr werden zu lassen, stand sie leise ächzend auf und streckte sich unbeholfen. Obwohl sie so alt aussah, hatte sie doch etwas lebendiges an sich und ihre Augen strahlten noch mehr, als zu dem Zeitpunkt, an dem die Kinder angefangen hatten über die erzählte Geschichte zu diskutieren. Der Junge sah sie mit knirschenden Zähnen an, dann schüttelte er den Kopf und murrte leise, ehe er zu ihr ging und ihr den Weg versperrte. „Du wirst umkommen, wenn du alleine gehst. Die Stadt ist so unzugänglich, dass dort eigentlich nie jemand hinkommt. Du musst mir also genau folgen, sonst gehst du verloren und... und ich will doch die richtige Geschichte hören...!“, nuschelte er zum Schluss hin und sah kurz zu der alten Frau. Sie lächelte dankbar, ehe sie nickte und sich in Bewegung setzte. Der Junge folgte und ging ihr dann voran. Die Stunden waren nur so dahingestrichen, während das ungleiche Paar den langen Weg zur zerstörten Stadt auf sich genommen hatte. Am späten Nachmittag hatten sie die lebhaften Straßen hinter sich gelassen und nun, mitten in der Nacht, sahen sie sich leeren und leblosen, aber vor allem zerstörten Straßen gegenüber. Sie hatten den ganzen Weg schweigend hinter sich gebracht. Keiner hatte sich getraut etwas zu sagen, oder auch nur die Stille zu durchbrechen, die auf ihnen gelastet hatte. Nur der immer schwerer werdende Atem hatte sich unter die Geräusche des Waldes gemischt und auch jetzt, in der gespenstischen Ruhe der Nacht, hörte man nur ihren Atem. Der des Jungen ging schnell, wurde aber allmählich wieder ruhiger und gleichmäßiger. Der der Frau war ächzend und schleppend, ihre Atemzüge rasselten. Doch nicht nur die Art und Weise wie sie atmeten unterschied sich, auch ihre Blicke und Haltungen. Während sein Blick von Stolz überwiegend beeinflusst und er einfach nur glücklich war, endlich das Ziel erreicht zu haben, stand er ein ganzes Stück weiter in der Nähe der Stadt, nahe bei einem zerstörten Haus. Sie hingegen sah geschockt und von Schmerz und Trauer überwältigt auf die Trümmer, ließ ihren Blick langsam und bedächtig über alles schweifen und nahm jedes Detail wahr. Es sah aus, als würde sie gleich zusammenbrechen oder weglaufen, denn sie stand im Schutz der Bäume. So verharrten die beiden und sahen nur im klaren Mondlicht auf die Trümmer und Überreste der Stadt, bis schließlich die Stille durchbrochen wurde. Der Junge zuckte zusammen, als er die leise und traurige Stimme der alten Frau hörte und fuhr herum. „Ich... hätte nie gedacht, dass es so schlimm ist.“ Ihre Stimme zitterte und war so leise, dass er sie nur verstehen konnte, weil der Wind sie zu ihm trug. Eigentlich hätte es ihm auch egal sein können, was das alte Weib dort sagte oder nicht. Er hatte sie nur hierher gebracht, um die richtige und echte Geschichte zu hören. Dennoch drehte er sich ganz zu ihr um und bewegte sich ihr entgegen. Im Mondlicht glitzerte ihr Gesicht und er erkannte mit einem leichten Schock, dass sie weinte. Sofort lief er zu ihr und für einen Augenblick, als er blinzelte und sie auf die Knie fiel, sah er an ihrer Stelle ein junges Mädchen in einem wunderschönen Kleid. Im nächsten Moment saß da auf dem Boden nur die weinende alte Frau und seine Schritte wurden langsamer. Fast schon gemächlich ging er zu ihr und hockte sich dann neben sie auf den Boden. Jetzt erst hörte er ihre leise Stimme und ihr Schluchzen. „Warum...? Die Stadt... die... die Stadt...!“ Ohne noch länger zu warten, stand er auf und entfernte sich wieder von ihr. Das wollte er nicht hören und er wusste auch, dass er, selbst wenn er gewollt hätte, kein Recht dazu gehabt hätte sie zu trösten. „Sag... Bist du in dieser Stadt aufgewachsen?“ Gedankenverloren starrte die Frau ins Feuer, während sie den Blick des Jungen ignorierte. Es hatte gedauert, bis sie sich beruhigt hatte und wieder etwas wahrgenommen hatte. In dieser Zeit, hatte niemand den Anderen angesprochen und beide waren insgeheim dankbar dafür. Die eine, weil sie keinen Trost bekommen und der Andere, weil er keinen spenden wollte. Dafür hatte der Junge nach einer Weile angefangen Äste und Zweige zu suchen und hatte dann ein Feuer entfacht. Nun saßen sie in einem der zerstörten Häuser und taten nichts. „Nun sag doch bitte, ob du in dieser Stadt aufgewachsen bist...! Ich meine... Ich...!“ Sein Magen knurrte und als wäre es ein geheimes Kommando gewesen, hob die alte den Kopf, griff dann mit einem sanften Lächeln in die Tasche ihres Rockes und holte ein Leinentuch raus. Mit langsamen, aber sicheren Griffen, wickelte sie das Bündel auseinander und holte einen Brotlaib hervor, von dem sie ein Stück abbrach. „Hier. Iss.“ Sie reichte es ihm und er nahm es mit einem leisen 'danke'. Dann aß er und es herrschte Stille, in der das Feuer leise knisterte und er kaute. „Ja... Ich bin in dieser Stadt aufgewachsen. Es ist mein Heimatort.“, sagte die alte Frau schließlich nach einer Weile und starrte ins Feuer, wobei ihr Blick leer war. „Eigentlich... hatte ich nicht hier herkommen wollen. Nicht mal in die Nähe von diesem verfluchten Ort... Doch jetzt... wo ich dem Tod immer näher entgegengehe, konnte ich nicht anders.“ Sie machte eine Pause und brach sich ein kleines Stück von dem Brotlaib ab, welches sie dann aß. Ihr Blick ruhte weiterhin auf dem Feuer, welches knisterte und knackte. „Zuerst... hatte ich gedacht, eure Stadt sei diese. Doch... ich hatte schnell festgestellt, das es nicht so war. Hier ist die Stadt, die ich gesucht hatte. Es ist... schmerzhaft alles so zerstört zu sehen. Damals... war ich gegangen, bevor es so aussah. Nie hätte ich gedacht, dass sie das tun würden... Nie...“ Sie verstummte und wisperte noch etwas unverständliches, während sie sich wieder etwas vom Brot abriss und es aß. Dann legte sie das Leinentuch wieder um den Laib und sah den Jungen an. Dieser hatte nur auf so etwas gewartet. „Wer hat was getan?“, fragte er sofort und schluckte einen Kloß in seinem Hals runter. „Geduld... Ich erzähle dir alles, wenn wir im Schloss sind.“ Sie lächelte nicht, in ihrem Gesicht konnte man nicht ablesen, was sie dachte, doch ihr Blick flackerte und schließlich stand sie langsam auf und klopfte sich den Dreck von ihrem Rock. Einen Moment lang starrte sie noch den Anderen an, dann wandte sie den Blick ab und sah zum Schloss. „Lass uns weitergehen. Es ist weit, nicht?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, ging sie los und stieg über die eingerissene Mauer nach draußen und auch jetzt wartete sie nicht, sondern lief unbeirrt weiter. Sie wusste, dass der Junge ihr folgen würde und genau das war auch der Fall. Schnell sprang der Andere auf die Beine und sprang über die Mauer, ehe er hinterher rannte und erst dann stehen blieb, als er neben der Frau herlief. Unbewusst suchte er ihren Blick, doch sie schien ihn nicht zu beachten und sah nur zum Schloss, das mit jedem Schritt näher kam. Und mit jedem Schritt wirkte es in dem Schutz der Dunkelheit bedrohlicher. Der Weg von der Stadt zum Schloss hoch war schnell geschafft und nun standen sie beide vor dem imposanten Tor. Doch das war falsch, denn nur er stand da und bewunderte die vielen filigranen Ornamente auf dem Tor. Jedes einzelne war etwas besonderes und egal wo er hinsah, er entdeckte immer wieder etwas anderes und neues, was sich von dem letzten unterschied und noch perfekter und besser schien. Schon das letzte Mal war er hier stehen geblieben und hatte, unendlich lange wie es ihm vorkam, alles begutachtet und regelrecht in sich aufgesogen. Umso erschrockener war er, als er feststellte, dass die alte Frau weg war, als er den Blick von dem Tor löste und dazu ansetzen wollte, hindurchzugehen. Aus dem Schock wurde Verwirrung, und ihr folgten Panik und Entsetzen. Jetzt war das alte Weib doch tatsächlich alleine weitergegangen und hatte ihn hier stehen lassen! Was, wenn sie sich verlaufen oder sich irgendwie verletzt hatte? So alt das Schloss war, so brüchig war auch der Stein aus dem es gemacht worden war und selbst wenn es in einem besseren Zustand war, als die Stadt an sich, so hatte es seine besten Tage längst gesehen. Unverzüglich rannte der Junge los, durch den riesigen Vorgarten in denen überall gelbe Rosen auf den neuen Tag warteten, um wieder ihre strahlende Schönheit zu präsentieren, über die zwei Treppen, welche mit ebenso vielen Ornamenten versehen waren wie die Tore an der Mauer und durch das schon geöffnete, riesige Tor, bis er in die Eingangshalle kam. Da blieb er keuchend stehen und sein Blick hetzte durch den großen Raum, er erblickte die vielen brennenden Kerzen, die links und rechts vom zerfressenen und befleckten Teppich standen und den Weg erleuchteten. Bis zu einer großen Tür. Ohne zu Zögern ging er weiter und als er am Ende angelangt war, hob er wie von alleine die Hand, legte sie auf die alte Türklinke und drückte diese herunter. Dann stieß er die Tür auf und mit einem leisen, ächzenden Quietschen schwang sie auf und ihm wurde der Blick auf einen riesigen Saal eröffnet, in dem noch mehr Kerzen standen. Langsam trat er ein und sah sich ehrfürchtig um, ehe sein Blick auf die alte Frau fiel, welche da auf dem Thron saß und ihn beobachtete. „Nun kann ich sie dir erzählen. Die wahre und richtige Geschichte. Meine, Geschichte.“ Kapitel 2: The beloved princess... ---------------------------------- Verfasser MeriMeri Email Merime@gmx.de Beschwerden per Email oder ENS °3°~ Disclaimer Nichts meins :3~ Habe es nur aufgeschrieben. Dank an die Leute, die so nett waren und Kommis geschrieben haben xD Nur deswegen lade ich das hier hoch xD Widmung vielleicht nächstes Mal? XD Sonstiges Das Kapitel lag lange rum, ich habe es jetzt nur noch zu Ende geschrieben, also wenn wem der plötzliche Stilwechsel auffällt, gibt es 10 KT XD ~~~ KAPITEL 2 „Du kannst... meine Geschichte eigentlich mit einem Märchen vergleichen. Nun... vielleicht ist es auch eines, wenn auch keines mit einem glücklichen und schönen Ende.“ Sie machte eine kurze Pause, in der sie schließlich den Blick von ihm abwandte und wegsah. Er stand weiterhin vor ihr und starrte sie an, als hätte man ihm plötzlich etwas eröffnet, was man nicht glauben konnte und wollte, auch wenn man es mit eigenen Augen sah. Genau so ein Fall war das für den Jungen und er konnte nicht anders, als diese alte Frau anzustarren, die da so erhaben auf dem Thron saß, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Er ließ die Geschichte vom Mittag nochmal Revue passieren und biss sich dann auf die Unterlippe. Eine Prinzessin, die so schön gewesen war wie die Morgenröte, so jung wie der Tag und so strahlend wie die Sterne bei Nacht saß da vor ihm. Auch wenn sie gealtert war, er konnte genau erkennen, wer sie war und als er den Blick hob, war er nicht erstaunt darüber, die Frau so zu sehen, wie er sie schon einmal am Stadtrand gesehen hatte: als junges, bildhübsches Mädchen. Und auch wenn der Moment selbst jetzt nur einen Augenblick währte, so war er sich sicher, wen er vor sich hatte und in einem Anflug von Demut senkte er sein Haupt. Es war eine fast schon unterwürfige Geste, die ihm lächerlich vorkam, doch es war ihm ernst und dann hörte er auch schon ihre Stimme. Klar und hell, nicht mehr alt und gebrechlich. „Setz dich und höre zu. Du wirst Zeit aufbringen müssen, also mach es dir bequem.“, meinte sie leise und deutete dann neben sich, wo einige Kissen lagen. Sofort stand er auf und nahm sich einige von diesen, ehe er zurück zu dem Platz vor dem Thron ging und sich dann dort niederließ. Die alte Frau wartete geduldig und beobachtete ihn mit wachen Augen, ehe sie zufrieden nickte, als er sich gesetzt hatte. „Gut... Nun lausche und sei aufmerksam. Du bist der erste, der die richtige Geschichte erfahren wird, also sei dir dessen bewusst.“ Sie holte noch einmal Luft und schloss die Augen. Wind wehte durch den Saal, ließ die Kerzenflammen flackern und den Jungen frösteln, doch nichts auf der Welt hätte ihn jetzt davon abhalten können, der alten Frau zuzuhören. „Damals... Als ich noch jung war, wurde mir nachgesagt, dass ich die schönste Prinzessin des ganzen Landes sei. Mein Volk war stolz auf mich und hätte sich nie eine andere Prinzessin gewünscht. Vorallem, weil ich gerechter war als mein Vater, der das Volk mit eiserner Hand regiert hatte. Meine Mutter war früh, als ich noch ganz klein war, wieder zurück in ihre Heimat gegangen. Es hieß, sie konnte es nicht ertragen, dass mein Vater so grausam zum Volk war und ihr kaum Aufmerksamkeit und Zuneigung entgegebenbrachte. Also wuchs ich unter seiner strengen Hand auf und wurde in den verschiedensten Dingen unterrichtet. Seine Enttäuschung darüber, dass ich kein Junge war und mich eigentlich nicht zum Nachfolger eignete, ließ er mich deutlich spüren. Trotzdem... Trotzdem tat ich mein Bestes und versuchte immer, alles für ihn perfekt zu machen. Das klingt ziemlich... wie soll ich sagen... wie in allen Märchen... Die arme Prinzessin, die ein schweres Leben hatte und trotzdem glücklich wurde... Doch so war das nicht bei mir. Ich wurde nicht glücklich, denn obwohl ich alles tat, was mein Vater von mir verlangte, war er nie zufrieden mit mir. Im Gegenteil. Er wurde immer strenger und hatte kaum noch ein gutes Wort für mich übrig. Es war grausam, denn das einzige was ich mir wünschte war, dass er mich aktzeptierte. Ich wurde kränklicher und schwächlicher, doch ich strengte mich weiter an und gerade als ich glaubte, dass es mir sowieso nichts bringen würde... dass ich auch aufgeben konnte... Da starb mein Vater. Er war in der Stadt gewesen und dort von jemanden hinterrücks erstochen worden. Das Volk war wütend und glücklich zugleich. Denn obwohl sie den König nicht mehr gewollt hatten, waren sie ohne ihn doch verloren und so wurde ich zur Königin ernannt. Der engste Berater des Königs hatte es verkünden lassen, auch wenn er es so hatte aussehen lassen, als sei es der Wille meines Vaters gewesen. Doch ich wusste ganz genau, dass dies nie in seinem Interesse gelegen hatte. Er hatte mich nie als Tochter oder gar als Thronerbe akzeptiert. Mein Platz auf dem Thron wäre aus seiner Sicht... nein... Er hätte mich vorher umgebracht, als dass ich Königin geworden wäre. Dessen war und bin ich mir immer noch sicher. Kurz nach meiner Krönung wurde mir dies bewusst und da ich eh schon kränklich war, wurde ich bettlägerig. Es gab keinen Tag, wo ich nicht Fieber hatte oder es mir einfach schlecht ging. Ich aß kaum etwas, schlief viel und war kaum wach, schlief noch mehr und war nur noch seltener wach. Mein Zustand wurde immer schlechter ohne Sicht auf Besserung. Der Berater hatte mich schon abgeschrieben und mich willkürlich im Fieberwahn ein Testament unterschreiben lassen, dass er selbst ausgestellt hatte. Sein Ziel war es gewesen, dass ich sterben würde und er zum König ernannt werden würde. Auch dass ich auf dem Thron saß, diente nur dem Zweck, dass er mich hätte lenken können. Somit scherte er sich einen Dreck darum wie es mir ging und er zählte nur die Tage, in denen er bald König sein würde. Klingt grausam, oder etwa nicht? Kaum wie in einem Märchen, sondern wie in einem ganz normalen Leben, das zwar von außen schön anzusehen , aber innen verrotten und verfault ist. Und genau das war es auch. Es kommt vielleicht vor, dass eine Prinzessin in so einer Geschichte ohne Mutter aufwächst, aber dann hat sie noch einen Vater, der sich liebevoll um sie kümmert. Meiner hat es nicht getan. Für ihn war ich eine Last, eine Notwendigkeit, welche da vor und sich nicht einfach wegschicken ließ. Und auch als er tot war, war ich nicht erwünscht, sondern nur ein Mittel zum Zweck, ein Mittel um Macht zu erlangen. Immerhin sollte ich die Funktion einer Marionette einnehmen. Selbst jemanden, dem ich vertrauen sollte, welcher für mich da war, damit ich ihn um Rat fragen konnte... Selbst diesem Mann konnte ich nicht vertrauen... Doch einen hatte ich... In der Zeit wo ich krank war, wich jemand kaum von meiner Seite. Er redete immer wieder mit mir, egal ob ich schlief oder wach war, hielt immer meine Hand und hielt mich so am Leben. Ich weiß noch... damals... da hatte er gesagt, dass das ganze Volk sich um mich sorgte und es etwas eigens für mich zum Schloss gebracht hätten, damit ich gesund werden würde. Das war so unheimlich lieb gewesen, dass ich geweint hatte. In dem Moment brachte ich es nicht übers Herz ihm zu sagen, dass ich sterben wollte. Also sagte ich ihm, dass ich diese Überraschung gerne sehen würde. Doch ich war so schwach, dass ich mich nicht mal alleine aufrichten konnte. Also... hob er mich vorsichtig hoch und trug mich wie eine Prinzessin nach draußen auf einen Balkon, von dem aus ich in die Vorgärten sehen konnte.“ „Die Rosen...“ „Genau. Es war das schönste, was ich je gesehen hatte. Der ganze Garten blühte in einem leuchtenden gelb. Überall waren Rosen und sie dufteten... nie in meinem Leben war ich so glücklich gewesen. Ich vergaß meinen Vater und meinen Berater und war einfach nur überwältigt davon, was die Bewohner meines Volkes für mich getan hatten. Für mich. Nur damit ich wieder gesund werden würde. Und das war der ausschlaggebende Punkt für mich gewesen, an dem ich mich schließlich von meinem Vater löste und von all den Gedanken die mich plagten. Ich entschloss mich dazu wieder zu leben, damit ich meinem Volk danken konnte, welches jetzt schon so viel für mich getan hatte...!“ Sie stockte und Tränen liefen über ihre Wangen, während sie leicht lächelte. Für sie war die Erinnerung an damals etwas kostbares, doch auch etwas, was sie nie wieder hatte anrühren wollen. Dass sie es jetzt tat, war für sie ein besonderer Moment, ein Moment, von dem sie gedacht hätte, dass er nie kommen würde. Doch es schmerzte sie auch, weil die Erinnerung gerade hier, gerade hier an diesem Ort so klar und deutlich waren, dass sie das Gefühl hatte nur die Augen schließen zu müssen um die ganzen Leute, Dinge und Momente deutlich vor sich sehen zu können. Schließlich atmete sie angespannt aus und legte die Hände in ihren Schoß. „Er... Mein Diener war glücklich gewesen, als er dies von mir hörte und brachte mich sofort zurück in mein Zimmer. Kannst du dir vorstellen, wie er gelächelt hatte, als ich meinte, ich hätte Hunger? Oh, er war so überglücklich gewesen... Es war das schönste Lächeln, was ich je bei einem Menschen gesehen hatte. Ohne zu zögern fragte er mich was ich wollte und lief dann los um es mir zu besorgen. Ich war gerührt, aber kaum dass ich alleine war, musste ich an meinen Vater denken und ich zweifelte an meiner Entscheidung. Ich... Es war mir ja durchaus klar gewesen, dass er mich nie auf dem Thron gebilligt hätte. Doch... Ich wollte es ihm beweisen und ihm zeigen, dass ich eine gute Königin hätte werden können! Seit dem Tag strengte ich mich an wie nie zuvor, lernte noch mehr, während ich meinem Volk eine gerechte und wohlwollende Königin war. Auch wenn ich kaum nach draußen kam und mich kaum einer meiner Untertanen sah... für sie war ich die schönste Prinzessin gewesen und jetzt die hübscheste Königin. Sie liebten mich und standen hinter mir. Für sie war ich ihre Prinzessin, der sie gelbe Rosen geschenkt hatten, die sonst niemand besaß.” Sie machte eine Pause und lächelte ganz leicht, aber es wirkte fast so, als müsste sie sich dazu zwingen. Und nicht nur dazu. Es fiel ihr auch schon schwer, überhaupt weiter zu sprechen. So zögerte sie die Pause hinaus und sah schließlich den Jungen, als wolle sie, dass er was fragt und das tat er dann auch. “Warst du nun ihre Prinzessin oder ihre Königin?” “Sowohl als auch. Meine Funktion war die einer Königin, weil ich ja über mein Volk regierte, aber sie sprachen immer als Prinzessin von mir. Wahrscheinlich weil ich so jung war oder weil sie es besser fanden. Ich weiß es nicht und werde es nie erfahren. Aber eines weiß ich ganz sicher, nämlich dass ich ihnen regelrecht heilig war, seit mein Vater nicht mehr regierte. Für sie war ich gerechter, warmherziger und verständnisvoller. Für nichts in der Welt hätten sie mich gegen jemand anderen hergeben wollen und so erging es auch mir. Ich hatte das wunderbarste Volk, was sich eine Prinzessin, Königin oder Herrscherin je hätte wünschen können. Und jedes Mal, wenn ich die gelben Rosen in meinem Garten betrachtete, wurde mir dies klar. Jetzt hatte ich das erfüllte und märchenhafte Leben einer Prinzessin gefunden und konnte mir nichts anderes wünschen. Ich war rundum glücklich.” Ihre Augen geschlossen, hielt sie beide Hände ineinander verhakt an ihre Brust und ihr Gesicht vermittelte einen erfüllten Eindruck. Die Erinnerung war eine schöne und glückliche, die kein anderes negatives Gefühl zuließ und doch wusste sie, dass dies nicht von Dauer war. Sie wusste wie die Geschichte weiterging und auch wie sie enden würde. “Was... war mit dem Berater? Was hatte er gemacht, nachdem du wieder gesund warst?” Die Stimme des Jungen drang zu ihr durch wie durch Watte. Zuerst vernahm sie sie gar nicht, doch dann sickerte sie langsam zu ihm durch. “Ich habe ihn seines Amtes enthoben, nachdem mein Diener mir das Testament vorgelegt hatte, welches er mich im Fieberwahn hatte unterschreiben lassen. Das war Verrat gewesen, also entließ ich ihn und verstieß ihn des Landes. Danach wurde mein Diener auch mein Berater und er machte seine Sache mehr als gut, er machte sie perfekt. Vielleicht zu perfekt...” “Was...?” “Geduld... Wir sind noch lange nicht am Ende meiner Geschichte. Du wirst es noch früh genug erfahren, was genau passiert ist... Aber... Erst eine Frage... Weißt du was der Nachteil von Glück ist? Von währendem Glück? Nein? Man gewöhnt sich dran und Gott verfluche mich dafür, aber genau das habe ich getan und es gibt nur zwei Sachen die ich mehr bereue als diesen einen Fehler von mir, den, dass ich mich an mein Glück gewöhnt hatte.” “Mein treuer, lieber Len... Mein Diener, Berater und vorallem Freund tat alles was in seiner Macht stand, damit ich glücklich und zufrieden bin. Am Anfang war es leicht. Ein bequemes Kissen wenn mein Nacken schmerzte, ein Tee zur Mittagszeit, ein Fächer an heißen Tagen.... Kleinigkeiten die er mir schon automatisch brachte. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, dass er so perfekt war und wurde... ja, ich wurde wirklich anspruchsvoller. Nicht mehr so leicht zufrieden zu stellen. Ich hatte Wünsche, die aufwendiger waren und die er nicht mehr so leicht erfüllen konnte. Ich wollte zu den unmöglichsten Zeitpunkten ein Buch lesen oder rausfahren, an den See. Es wurde immer schlimmer. Es fing an mir Spaß zu machen ihn so beschäftigt und teilweise auch gequält zu sehen!” Abrupt brach sie ab, etwas klapperte und ein Kerzenständer der neben ihr gestanden hatte, fiel um und die Kerzen erloschen. Sofort wandte ich meine Aufmerksamkeit ihr zu, sah wie sie gekrümmt auf dem Thron saß, ihr Gesicht vor Schmerz an die Erinnerung verzerrt. Als sie mich dann ansah, sah ich Wahnsinn. Doch der Moment verflog und ihr Blick war traurig, ehe sie sich langsam aufsetzte. “Ich hatte ihm so viel Mühe bereitet und irgendwann reichte es mir nicht mehr! Er war nicht genug und ich war nicht glücklich. Doch das musste ich doch sein, als Prinzessin, Königin, Herrscherin! Ich musste glücklich sein und wenn es mein Diener nicht schaffte... Ich befahl mein Volk damit, mich glücklich zu machen. Ich veranstaltete ein großes Fest. So viel herrliche Musik. Bunte Fahnen. Blumen, die im Himmel tanzten. Gelächter.” Ihre Stimme überschlug sich und ich hatte das Gefühl, als würde sie gleich durchdrehen. Noch immer war ihr Gesicht von Trauer und Schmerz gezeichnet und ihre Hände gruben sich verzweifelt in ihr Haar, während sie leise stöhnte. “Ich war so... so grausam...! Das Fest war nicht genug! Ich ließ die Leute mit Preisen locken, sie sollten mir was vorführen, mich zum Lachen bringen. Er stand die ganze Zeit neben mir, nichts sagend, ohne eine Miene zu verziehen! Und die Leute... mein Volk...! Sie strengten sich so an... Sie taten ihr bestes und gaben alles und was tat ich? Ich richtete den Mann hin, der während seiner Vorstellung meine Hand genommen hatte. Einfach so. Und dabei lachte ich. Aus ganzem Herzen.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)