Akuno Musume von abgemeldet (daughter of evil) ================================================================================ Kapitel 2: The beloved princess... ---------------------------------- Verfasser MeriMeri Email Merime@gmx.de Beschwerden per Email oder ENS °3°~ Disclaimer Nichts meins :3~ Habe es nur aufgeschrieben. Dank an die Leute, die so nett waren und Kommis geschrieben haben xD Nur deswegen lade ich das hier hoch xD Widmung vielleicht nächstes Mal? XD Sonstiges Das Kapitel lag lange rum, ich habe es jetzt nur noch zu Ende geschrieben, also wenn wem der plötzliche Stilwechsel auffällt, gibt es 10 KT XD ~~~ KAPITEL 2 „Du kannst... meine Geschichte eigentlich mit einem Märchen vergleichen. Nun... vielleicht ist es auch eines, wenn auch keines mit einem glücklichen und schönen Ende.“ Sie machte eine kurze Pause, in der sie schließlich den Blick von ihm abwandte und wegsah. Er stand weiterhin vor ihr und starrte sie an, als hätte man ihm plötzlich etwas eröffnet, was man nicht glauben konnte und wollte, auch wenn man es mit eigenen Augen sah. Genau so ein Fall war das für den Jungen und er konnte nicht anders, als diese alte Frau anzustarren, die da so erhaben auf dem Thron saß, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Er ließ die Geschichte vom Mittag nochmal Revue passieren und biss sich dann auf die Unterlippe. Eine Prinzessin, die so schön gewesen war wie die Morgenröte, so jung wie der Tag und so strahlend wie die Sterne bei Nacht saß da vor ihm. Auch wenn sie gealtert war, er konnte genau erkennen, wer sie war und als er den Blick hob, war er nicht erstaunt darüber, die Frau so zu sehen, wie er sie schon einmal am Stadtrand gesehen hatte: als junges, bildhübsches Mädchen. Und auch wenn der Moment selbst jetzt nur einen Augenblick währte, so war er sich sicher, wen er vor sich hatte und in einem Anflug von Demut senkte er sein Haupt. Es war eine fast schon unterwürfige Geste, die ihm lächerlich vorkam, doch es war ihm ernst und dann hörte er auch schon ihre Stimme. Klar und hell, nicht mehr alt und gebrechlich. „Setz dich und höre zu. Du wirst Zeit aufbringen müssen, also mach es dir bequem.“, meinte sie leise und deutete dann neben sich, wo einige Kissen lagen. Sofort stand er auf und nahm sich einige von diesen, ehe er zurück zu dem Platz vor dem Thron ging und sich dann dort niederließ. Die alte Frau wartete geduldig und beobachtete ihn mit wachen Augen, ehe sie zufrieden nickte, als er sich gesetzt hatte. „Gut... Nun lausche und sei aufmerksam. Du bist der erste, der die richtige Geschichte erfahren wird, also sei dir dessen bewusst.“ Sie holte noch einmal Luft und schloss die Augen. Wind wehte durch den Saal, ließ die Kerzenflammen flackern und den Jungen frösteln, doch nichts auf der Welt hätte ihn jetzt davon abhalten können, der alten Frau zuzuhören. „Damals... Als ich noch jung war, wurde mir nachgesagt, dass ich die schönste Prinzessin des ganzen Landes sei. Mein Volk war stolz auf mich und hätte sich nie eine andere Prinzessin gewünscht. Vorallem, weil ich gerechter war als mein Vater, der das Volk mit eiserner Hand regiert hatte. Meine Mutter war früh, als ich noch ganz klein war, wieder zurück in ihre Heimat gegangen. Es hieß, sie konnte es nicht ertragen, dass mein Vater so grausam zum Volk war und ihr kaum Aufmerksamkeit und Zuneigung entgegebenbrachte. Also wuchs ich unter seiner strengen Hand auf und wurde in den verschiedensten Dingen unterrichtet. Seine Enttäuschung darüber, dass ich kein Junge war und mich eigentlich nicht zum Nachfolger eignete, ließ er mich deutlich spüren. Trotzdem... Trotzdem tat ich mein Bestes und versuchte immer, alles für ihn perfekt zu machen. Das klingt ziemlich... wie soll ich sagen... wie in allen Märchen... Die arme Prinzessin, die ein schweres Leben hatte und trotzdem glücklich wurde... Doch so war das nicht bei mir. Ich wurde nicht glücklich, denn obwohl ich alles tat, was mein Vater von mir verlangte, war er nie zufrieden mit mir. Im Gegenteil. Er wurde immer strenger und hatte kaum noch ein gutes Wort für mich übrig. Es war grausam, denn das einzige was ich mir wünschte war, dass er mich aktzeptierte. Ich wurde kränklicher und schwächlicher, doch ich strengte mich weiter an und gerade als ich glaubte, dass es mir sowieso nichts bringen würde... dass ich auch aufgeben konnte... Da starb mein Vater. Er war in der Stadt gewesen und dort von jemanden hinterrücks erstochen worden. Das Volk war wütend und glücklich zugleich. Denn obwohl sie den König nicht mehr gewollt hatten, waren sie ohne ihn doch verloren und so wurde ich zur Königin ernannt. Der engste Berater des Königs hatte es verkünden lassen, auch wenn er es so hatte aussehen lassen, als sei es der Wille meines Vaters gewesen. Doch ich wusste ganz genau, dass dies nie in seinem Interesse gelegen hatte. Er hatte mich nie als Tochter oder gar als Thronerbe akzeptiert. Mein Platz auf dem Thron wäre aus seiner Sicht... nein... Er hätte mich vorher umgebracht, als dass ich Königin geworden wäre. Dessen war und bin ich mir immer noch sicher. Kurz nach meiner Krönung wurde mir dies bewusst und da ich eh schon kränklich war, wurde ich bettlägerig. Es gab keinen Tag, wo ich nicht Fieber hatte oder es mir einfach schlecht ging. Ich aß kaum etwas, schlief viel und war kaum wach, schlief noch mehr und war nur noch seltener wach. Mein Zustand wurde immer schlechter ohne Sicht auf Besserung. Der Berater hatte mich schon abgeschrieben und mich willkürlich im Fieberwahn ein Testament unterschreiben lassen, dass er selbst ausgestellt hatte. Sein Ziel war es gewesen, dass ich sterben würde und er zum König ernannt werden würde. Auch dass ich auf dem Thron saß, diente nur dem Zweck, dass er mich hätte lenken können. Somit scherte er sich einen Dreck darum wie es mir ging und er zählte nur die Tage, in denen er bald König sein würde. Klingt grausam, oder etwa nicht? Kaum wie in einem Märchen, sondern wie in einem ganz normalen Leben, das zwar von außen schön anzusehen , aber innen verrotten und verfault ist. Und genau das war es auch. Es kommt vielleicht vor, dass eine Prinzessin in so einer Geschichte ohne Mutter aufwächst, aber dann hat sie noch einen Vater, der sich liebevoll um sie kümmert. Meiner hat es nicht getan. Für ihn war ich eine Last, eine Notwendigkeit, welche da vor und sich nicht einfach wegschicken ließ. Und auch als er tot war, war ich nicht erwünscht, sondern nur ein Mittel zum Zweck, ein Mittel um Macht zu erlangen. Immerhin sollte ich die Funktion einer Marionette einnehmen. Selbst jemanden, dem ich vertrauen sollte, welcher für mich da war, damit ich ihn um Rat fragen konnte... Selbst diesem Mann konnte ich nicht vertrauen... Doch einen hatte ich... In der Zeit wo ich krank war, wich jemand kaum von meiner Seite. Er redete immer wieder mit mir, egal ob ich schlief oder wach war, hielt immer meine Hand und hielt mich so am Leben. Ich weiß noch... damals... da hatte er gesagt, dass das ganze Volk sich um mich sorgte und es etwas eigens für mich zum Schloss gebracht hätten, damit ich gesund werden würde. Das war so unheimlich lieb gewesen, dass ich geweint hatte. In dem Moment brachte ich es nicht übers Herz ihm zu sagen, dass ich sterben wollte. Also sagte ich ihm, dass ich diese Überraschung gerne sehen würde. Doch ich war so schwach, dass ich mich nicht mal alleine aufrichten konnte. Also... hob er mich vorsichtig hoch und trug mich wie eine Prinzessin nach draußen auf einen Balkon, von dem aus ich in die Vorgärten sehen konnte.“ „Die Rosen...“ „Genau. Es war das schönste, was ich je gesehen hatte. Der ganze Garten blühte in einem leuchtenden gelb. Überall waren Rosen und sie dufteten... nie in meinem Leben war ich so glücklich gewesen. Ich vergaß meinen Vater und meinen Berater und war einfach nur überwältigt davon, was die Bewohner meines Volkes für mich getan hatten. Für mich. Nur damit ich wieder gesund werden würde. Und das war der ausschlaggebende Punkt für mich gewesen, an dem ich mich schließlich von meinem Vater löste und von all den Gedanken die mich plagten. Ich entschloss mich dazu wieder zu leben, damit ich meinem Volk danken konnte, welches jetzt schon so viel für mich getan hatte...!“ Sie stockte und Tränen liefen über ihre Wangen, während sie leicht lächelte. Für sie war die Erinnerung an damals etwas kostbares, doch auch etwas, was sie nie wieder hatte anrühren wollen. Dass sie es jetzt tat, war für sie ein besonderer Moment, ein Moment, von dem sie gedacht hätte, dass er nie kommen würde. Doch es schmerzte sie auch, weil die Erinnerung gerade hier, gerade hier an diesem Ort so klar und deutlich waren, dass sie das Gefühl hatte nur die Augen schließen zu müssen um die ganzen Leute, Dinge und Momente deutlich vor sich sehen zu können. Schließlich atmete sie angespannt aus und legte die Hände in ihren Schoß. „Er... Mein Diener war glücklich gewesen, als er dies von mir hörte und brachte mich sofort zurück in mein Zimmer. Kannst du dir vorstellen, wie er gelächelt hatte, als ich meinte, ich hätte Hunger? Oh, er war so überglücklich gewesen... Es war das schönste Lächeln, was ich je bei einem Menschen gesehen hatte. Ohne zu zögern fragte er mich was ich wollte und lief dann los um es mir zu besorgen. Ich war gerührt, aber kaum dass ich alleine war, musste ich an meinen Vater denken und ich zweifelte an meiner Entscheidung. Ich... Es war mir ja durchaus klar gewesen, dass er mich nie auf dem Thron gebilligt hätte. Doch... Ich wollte es ihm beweisen und ihm zeigen, dass ich eine gute Königin hätte werden können! Seit dem Tag strengte ich mich an wie nie zuvor, lernte noch mehr, während ich meinem Volk eine gerechte und wohlwollende Königin war. Auch wenn ich kaum nach draußen kam und mich kaum einer meiner Untertanen sah... für sie war ich die schönste Prinzessin gewesen und jetzt die hübscheste Königin. Sie liebten mich und standen hinter mir. Für sie war ich ihre Prinzessin, der sie gelbe Rosen geschenkt hatten, die sonst niemand besaß.” Sie machte eine Pause und lächelte ganz leicht, aber es wirkte fast so, als müsste sie sich dazu zwingen. Und nicht nur dazu. Es fiel ihr auch schon schwer, überhaupt weiter zu sprechen. So zögerte sie die Pause hinaus und sah schließlich den Jungen, als wolle sie, dass er was fragt und das tat er dann auch. “Warst du nun ihre Prinzessin oder ihre Königin?” “Sowohl als auch. Meine Funktion war die einer Königin, weil ich ja über mein Volk regierte, aber sie sprachen immer als Prinzessin von mir. Wahrscheinlich weil ich so jung war oder weil sie es besser fanden. Ich weiß es nicht und werde es nie erfahren. Aber eines weiß ich ganz sicher, nämlich dass ich ihnen regelrecht heilig war, seit mein Vater nicht mehr regierte. Für sie war ich gerechter, warmherziger und verständnisvoller. Für nichts in der Welt hätten sie mich gegen jemand anderen hergeben wollen und so erging es auch mir. Ich hatte das wunderbarste Volk, was sich eine Prinzessin, Königin oder Herrscherin je hätte wünschen können. Und jedes Mal, wenn ich die gelben Rosen in meinem Garten betrachtete, wurde mir dies klar. Jetzt hatte ich das erfüllte und märchenhafte Leben einer Prinzessin gefunden und konnte mir nichts anderes wünschen. Ich war rundum glücklich.” Ihre Augen geschlossen, hielt sie beide Hände ineinander verhakt an ihre Brust und ihr Gesicht vermittelte einen erfüllten Eindruck. Die Erinnerung war eine schöne und glückliche, die kein anderes negatives Gefühl zuließ und doch wusste sie, dass dies nicht von Dauer war. Sie wusste wie die Geschichte weiterging und auch wie sie enden würde. “Was... war mit dem Berater? Was hatte er gemacht, nachdem du wieder gesund warst?” Die Stimme des Jungen drang zu ihr durch wie durch Watte. Zuerst vernahm sie sie gar nicht, doch dann sickerte sie langsam zu ihm durch. “Ich habe ihn seines Amtes enthoben, nachdem mein Diener mir das Testament vorgelegt hatte, welches er mich im Fieberwahn hatte unterschreiben lassen. Das war Verrat gewesen, also entließ ich ihn und verstieß ihn des Landes. Danach wurde mein Diener auch mein Berater und er machte seine Sache mehr als gut, er machte sie perfekt. Vielleicht zu perfekt...” “Was...?” “Geduld... Wir sind noch lange nicht am Ende meiner Geschichte. Du wirst es noch früh genug erfahren, was genau passiert ist... Aber... Erst eine Frage... Weißt du was der Nachteil von Glück ist? Von währendem Glück? Nein? Man gewöhnt sich dran und Gott verfluche mich dafür, aber genau das habe ich getan und es gibt nur zwei Sachen die ich mehr bereue als diesen einen Fehler von mir, den, dass ich mich an mein Glück gewöhnt hatte.” “Mein treuer, lieber Len... Mein Diener, Berater und vorallem Freund tat alles was in seiner Macht stand, damit ich glücklich und zufrieden bin. Am Anfang war es leicht. Ein bequemes Kissen wenn mein Nacken schmerzte, ein Tee zur Mittagszeit, ein Fächer an heißen Tagen.... Kleinigkeiten die er mir schon automatisch brachte. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, dass er so perfekt war und wurde... ja, ich wurde wirklich anspruchsvoller. Nicht mehr so leicht zufrieden zu stellen. Ich hatte Wünsche, die aufwendiger waren und die er nicht mehr so leicht erfüllen konnte. Ich wollte zu den unmöglichsten Zeitpunkten ein Buch lesen oder rausfahren, an den See. Es wurde immer schlimmer. Es fing an mir Spaß zu machen ihn so beschäftigt und teilweise auch gequält zu sehen!” Abrupt brach sie ab, etwas klapperte und ein Kerzenständer der neben ihr gestanden hatte, fiel um und die Kerzen erloschen. Sofort wandte ich meine Aufmerksamkeit ihr zu, sah wie sie gekrümmt auf dem Thron saß, ihr Gesicht vor Schmerz an die Erinnerung verzerrt. Als sie mich dann ansah, sah ich Wahnsinn. Doch der Moment verflog und ihr Blick war traurig, ehe sie sich langsam aufsetzte. “Ich hatte ihm so viel Mühe bereitet und irgendwann reichte es mir nicht mehr! Er war nicht genug und ich war nicht glücklich. Doch das musste ich doch sein, als Prinzessin, Königin, Herrscherin! Ich musste glücklich sein und wenn es mein Diener nicht schaffte... Ich befahl mein Volk damit, mich glücklich zu machen. Ich veranstaltete ein großes Fest. So viel herrliche Musik. Bunte Fahnen. Blumen, die im Himmel tanzten. Gelächter.” Ihre Stimme überschlug sich und ich hatte das Gefühl, als würde sie gleich durchdrehen. Noch immer war ihr Gesicht von Trauer und Schmerz gezeichnet und ihre Hände gruben sich verzweifelt in ihr Haar, während sie leise stöhnte. “Ich war so... so grausam...! Das Fest war nicht genug! Ich ließ die Leute mit Preisen locken, sie sollten mir was vorführen, mich zum Lachen bringen. Er stand die ganze Zeit neben mir, nichts sagend, ohne eine Miene zu verziehen! Und die Leute... mein Volk...! Sie strengten sich so an... Sie taten ihr bestes und gaben alles und was tat ich? Ich richtete den Mann hin, der während seiner Vorstellung meine Hand genommen hatte. Einfach so. Und dabei lachte ich. Aus ganzem Herzen.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)