... dann bin ich es auch. von RosaLies ================================================================================ Kapitel 27: Bedingungen? ------------------------ © by Fünf Wochen später, am frühen Morgen in einem Krankenzimmer des Konoha Hospitals Die ersten Sonnenstrahlen bahnten sich einen Weg durch die dicken Vorhänge, während der Wind das morgendliche Zwitschern der Vögel aus dem großen Krankenhausgarten herein trug, dessen gepflegte Bete sich unmittelbar hinter den Glasfenstern des cremefarbenen Raumes erstreckten. Sakura kannte dieses Zimmer. Es war das schönste im ganzen Krankenhaus. Sofern man es nicht, wie sie gerade, aus dem Bett heraus musterte und dabei von einem starken Schmerz heimgesucht wurde. Ein leises Zischen kam über ihre trockenen Lippen, als sie sich mehrmals blinzelnd auf die leicht verschwommene Deckenlampe konzentrierte und erfolglos versuchte ihren Arm anzuheben um der juckenden Nase Einhalt zu gebieten. Nach überdurchschnittlich vielen Versuchen bezüglich dieser doch recht einfachen Übung, gelang es ihr schließlich, ihren rechten Arm aus dem Deckenstapel unter dem sie begraben schien, zu entwirren und sich genüsslich seufzend dem nervigen Juckreiz zu widmen. Dabei schielte sie mehr oder weniger unabsichtlich an ihrer Hand vorbei und entdeckte zu ihrer Überraschung, nicht weit von ihr, in dem Sessel an der gegenüberliegenden Wand einen schwarzen Schopf der, da nun ihre gesamte Aufmerksamkeit auf besagtem Haar lag, leise zu atmen schien. Ein Schmunzeln schlich sich auf die Lippen der jungen Frau, als ihre Augen das friedliche Gesicht des Uchihas musterten und feststellten, dass er doch eine vermeintlich unangenehme Schlafposition gewählt hatte. Sasukes Kinn lag auf seiner Brust, während sein linker Arm zusammen mit seinem linken Bein kraftlos über der Lehne baumelte. Seinen rechten Arm konnte man von Sakuras Bett aus nicht erkennen, aber das rechte Bein schien er weit ausgestreckt zu haben, was vermutlich dazu geführt hatte, das er ein ganzes Stück tiefer in das weiche Polster gerutscht war. Alles in allem wirkte er merkwürdig verbeult und wenn die Rosahaarige nicht einen unangenehmen Stich in ihrem Rücken verspürt hätte, hätte sie sicherlich lachen müssen. Allerdings verdeutlichte das breite Grinsen auf ihrem Gesicht ebenso gut, das sie sich gerade köstlich amüsierte. Sie beobachtete den schlafenden Mann ihr gegenüber noch eine ganze Weile und konnte sich einfach nicht an diesem Bild satt sehen, bis ein unerwartetes Klicken ihre Aufmerksamkeit auf sich zog und ihre grünen Augen von den schlafenden Gesichtszügen ihres Mannes, zu der sich öffnenden Zimmertür wandern ließ. Neugierig sah Sakura dabei zu, wie sich ihre alte Meisterin betont leise in den Raum schob und mit einem Blick auf Sasuke kurz im Türrahmen verweilte, ehe sie lächelnd den blonden Schopf schüttelte und ihr Gesicht dem Krankenbett zuwandte. Die Uchiha konnte beobachten das Tsunade im nächsten Moment erschrocken der Mund aufklappte und sie unvorbereitet Luft ausstieß, bevor Sakura der älteren Frau durch ein zischendes Geräusch bedeutete leise zu sein. Diese verstand und nickte kurz, bevor sie auf leisen Sohlen den Abstand zu der Rosahaarigen überwand und ohne zu zögern nach der Hand ihrer Patientin griff. „Du bist wach …“, flüsterte Tsunade, während sie Sakura mütterlich mit dem Handrücken die Wange streichelte und lächelnd ein paar leise Danksagungen murmelte, „Kami-sama das wurde auch Zeit! Wie fühlst du dich?“ „Es ging mir schon besser …“, antwortete die Uchiha ebenso leise und schenkte ihrer alten Mentorin ein zynisches Lächeln, woraufhin Tsunade spürte wie ihr plötzlich Tränen der Erleichterung über die Wangen rannen, welche Sakura verständnislos eine Augenbraue in die Höhe wandern ließen. Doch noch bevor die Konoichi das Geschehen kommentieren konnte, hatte sich die ehemalige Hokage vorgebeugt und der erstaunten Frau überschwänglich ihre Lippen auf die Stirn gepresst. „Tsunade? Hast du etwa im Dienst getrunken?“, kam es gedämpft und zugleich tadelnd von der Rosahaarigen, während sich die Angesprochene leise glucksend wieder von Sakura löste und einen Blick in deren irritierte grüne Augen warf. „Du hast keine Ahnung, was für ein Glück du hattest, junge Dame. Ich dachte ich hätte dich verloren …“, schniefte die Blondine lächelnd, ehe sie sich tief durchatmend durch das Gesicht fuhr und die Freudentränen sanft von ihrer Wange wischte, „Du hast keine Ahnung was ich mir für Sorgen gemacht habe … und das erste was von dir kommt ist eine gemeine Unterstellung?“ Nach diesen vorwurfsvollen Worten bildete sich ein breites Grinsen auf den Gesichtern der beiden Frauen, ehe Sakuras langsam entschwand und einer ersten Miene Platz machte, bevor sie nach kurzem Zögern den Mund öffnete und ihrer ehemaligen Meisterin schuldbewusst in die Augen sah. „Danke … Tsunade.“, flüsterte sie gedämpft, während sie ihre Hand nach der ihrer ehemaligen Meisterin ausstreckte und diese ihre Finger sogleich sanft umschloss und verstehend nickte, „Ich weiß … das ich bestimmt nicht einfach wieder zusammen zuflicken war …“ „Du hast gewusst, wie hoch deine Chancen zu überleben standen, nicht wahr?“, kam die leise und zugleich traurige Gegenfrage der Älteren, woraufhin Sakura nur kurz schluckte und einen flüchtigen Blick auf Sasuke warf, ehe sie sich wieder der Blondine zuwandte und den Ansatz eines kleinen Lächelns preisgab. „Statistisch gesehen müsste ich zu 89 Prozent klinisch tot sein …“ „Dafür siehst du aber sehr lebendig aus, wenn ich das als deine behandelnde Ärztin mal so anmerken darf.“, flüsterte Tsunade, bevor sich erneut ein paar Tränen in ihren sowieso schon glasigen Pupillen bildeten und Sakura mitleidig zu ihr aufsehen ließen. Es dauerte nicht lange bis die ehemalige Hokage sich wieder gefasst hatte, nach einem Klemmbrett griff und nach ein paar provisorischen Fragen zu Sakuras Befinden bemerkte, wie der Blick ihrer Patientin in regelmäßigen Abständen zum Sessel huschte. Sie folgte den grünen Augen und beobachtete Sasuke mit gezücktem Kugelschreiber einen Moment lang nachdenklich, bevor sie die Unterlagen seufzend sinken ließ und ihr fragendes Antlitz der Rosahaarigen zuwandte. „Warum unterlassen wir nicht dieses Geflüster und wecken ihn auf, huh?“, sprach Tsunade schließlich leise und verwies mit einer Kopfbewegung auf den immer noch schlummernden Gast, „Er wird sowieso ausflippen, wenn er erfährt das wir ihm seit einer knappen Viertelstunde beim Schlafen zusehen …“ „Nein, noch nicht …“, widersprach ihr die Uchiha und schüttelte so fern es ihr möglich war leicht den Kopf, bevor sich bei einem weiteren Blick auf Sasuke ein trauriges Lächeln auf das Gesicht der Uchiha schlich, „Lassen wir ihn noch ein wenig schlafen … er sieht so müde aus …“ „Kein Wunder. Er hat die ganze Nacht darauf gewartet das du aufwachst.“, erklärte ihr Tsunade seufzend und registrierte, wie sich der fragende Gesichtsausdruck ihrer Patientin auf ihr Antlitz richtete. „Wir mussten dich in eine Langzeit-Narkose versetzen, um dich besser beatmen zu können …“, erklärte die ehemalige Hokage leise, woraufhin Sakura verstehend nickte und einen kurzen Blick auf den Verband um ihre Brust warf, „Wir haben so lange gewartet bis dein rechter Lungenflügel wieder dem normalen Luftdruck in der Lunge standhalten konnte, bevor wir gestern Abend das Narkosemittel abgesetzt - und dich aus dem künstlichen Koma geholt haben …“ „Wie lange … wie lange habe ich geschlafen?“, kam es nach kurzem Schweigen von der Rosahaarigen, während sie einen Blick auf die Uhr an der Wand warf um abzulesen, dass es kurz vor halb sieben war. „Mit heute … genau 35 Tage …“ „Was …?“, entfuhr es der Konoichi geschockt, bevor sie bei einem stechenden Schmerz in ihrer Brust zischend die Augen schloss und sofort Tsunades volle Aufmerksamkeit hatte. „Du musst deine Atmung regulieren, Sakura. Versuch sie möglichst flach zu halten, das Loch in deinem Lungenflügel ist sehr gut verheilt, aber das heißt nicht das du jetzt anfangen darfst zu hyperventilieren, verstanden?“ Die Uchiha nickte daraufhin mit schmerzverzerrtem Gesicht, ehe sie sich langsam mit gleichmäßigen kurzen Atemzügen wieder entspannte und sich geschafft tiefer in die weichen Kissen sinken ließ. „Sehr gut!“, kam es erleichtert von der Blonden, ehe sie ihrer Patientin fürsorglich über die nun schweißnasse Stirn strich und ihr auffordernd ein Glas Wasser unter die Nase schob, „Trink einen Schluck, aber schön langsam, nicht verschlucken …“ „Ja, Mama …“, murmelte Sakura und verdrehte die Augen, während ihr Tsunade vorsichtig ein wenig Wasser einflößte und ihr danach spielerisch den Kopf tätschelte. „Braves Kind …“, flötete die ältere Frau daraufhin neckisch, bevor sie nach dem Klemmbrett fischte und mit einer kurzen Bewegung etwas abzuharken schien, „Tu mir den Gefallen und ruh dich noch ein wenig aus, Shizune soll sich heute Nachmittag unbedingt noch deine Blutwerte ansehen und ein paar Tests machen …“ „Hn.“ Die ehemalige Hokage befand sich bereits auf dem Weg zur Tür, als ihr Blick noch einmal auf Sasuke fiel und sie sich mit einem schiefen Grinsen zu ihrer Patientin umdrehte. „Das ist übrigens eine sehr interessante Schlafposition, wenn er aufwacht wird er höllische Nackenschmerzen haben.“ Sakura grinste daraufhin belustigt, ehe sich die Tür hinter Tsunade schloss und es nun wieder so still wurde, das lediglich die gleichmäßige Atmung des Schwarzhaarigen und das Zwitschern der Vögel den Raum erfüllte. Es dauerte noch eine ganze Weile, in der die Konoichi ihrem Mann stumm beim Schlafen zusah und ein paar Mal selbst wegnickte, bis sich gegen acht Uhr die Lippen des Clanerben leicht öffneten und ein kurzes müdes Grummeln ausstießen. Seine Augen waren noch geschlossen, als seine Hand prompt in seinem Nacken landete und diesen, unter Sakuras mitleidigem Schmunzeln, zu massieren begann. Ein Seufzen entrann seiner Kehle, während die Uchiha ihn unbemerkt dabei beobachtete, wie sich seine Lider aufgrund des Sonnenlichtes nur schwer hoben und sein Blick wenig später auf seine eigenen Beine fiel, ehe er sich begleitet durch ein leidiges Brummen mühevoll im Sessel aufrichtete und seine schmerzenden Knochen wieder in ihre normale Position brachte. Erst jetzt hob er den Kopf an und starrte im nächsten Moment geschockt in ein grünes Paar Augen, als ihn offensichtlich die Realität mit einem Schlag traf und er sehr ungalant auf das Krankenbett zustolperte. „Sakura, du bist- …?!“ „Ja, ich bin wach …“, fiel ihm die Angesprochene belustigt ins Wort, bevor sie spürte, wie er ihr Gesicht in seine Hände nahm und seine Lippen keuchend auf ihren rosa Schopf presste. „Kami-sama danke …“, murmelte er gegen ihre Stirn und wenn Sakura nicht damit beschäftigt gewesen wäre möglichst flach zu atmen, hätte sie sicherlich gemerkt, wie der Körper des Uchihas verräterisch zitterte, bevor sie spürte wie er seine Lippen von ihr löste und sie mit einem völlig neuen Bild konfrontierte. „Sasuke …!?“, presste sie überrascht hervor, während sie mit geweiteten Pupillen in die merkwürdig glänzenden Augen ihres Mannes starrte, bevor er in einer raschen Bewegung die Schultern straffte und ihr einen fragenden Blick zuwarf. „Was ist?“, kam es versucht gefasst von ihm, doch seine kehlige Stimme verriet ihn, das wusste nicht nur Sakura. „Es sah aus als ...“, begann sie immer noch völlig konsterniert und suchte in dem, wie üblich, beherrschten Gesichtsausdruck von Sasuke vergeblich nach dem kleinsten Hinweis auf ihre Vermutung, "Es sah aus als hättest du Tränen in den Augen ..." „Ich hatte keine Tränen in den Augen …“, behauptete er patzig und ließ das ganze so klingen, als wäre allein diese Behauptung ohne jeglichen Beweis, dass er biologisch gesehen zu so einer Form von Schwäche in der Lage ist, völlig lächerlich. „Nein, natürlich nicht ...“, murmelte Sakura daraufhin enttäuscht, verfluchte im selben Moment den dämlichen Stolz ihres Mannes und spürte, wie dieser sich wenig später, scheinbar reuevoll über sie beugte und ihr scheu einen Kuss auf den Mund hauchte, bevor sie hörte wie ihre Stimme bei ihren folgenden Worten zu versagen drohte, „Ich habe dich auch vermisst ..." „Hn …“, brummte Sasuke mit ebenfalls rauer Stimme, während er spürte wie sich die Hände der schönen Frau vor ihm, in seinen Haaren festkrallten und ihn bestimmend näher zu sich zogen. Bedacht darauf ihr nicht wehzutun, lehnte er sich weiter in die Umarmung, ehe er registrierte, das sie ihr Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub und sein Kragen urplötzlich klamm wurde. „Sakura …“, seufzte er leise, während seine Hand sich in ihrem seidigen Haar vergrub und ihr immer wieder tröstend über den Kopf strich, „Wer von uns beiden muss hier heulen, huh?“ „Halt die Klappe …“, nuschelte sie leise und veranlasste den Uchiha zu einem traurigen Schmunzeln, ehe er seine Umarmung leicht verstärkte und seine Nase in dem blassrosa Schopf vergrub, „Was ist mit Kichiro?“ „Es geht ihm gut, mach dir keine Sorgen. Ausnahmslos alle haben sich aufopferungsvoll um ihn gekümmert. Tsunade hat ihm ein neues Plastik-Katana gekauft und Kaede und Tomasu verwöhnen ihn seit Wochen, ich denke sie haben unseren Sohn total verzogen. Er war fast jeden Tag hier um dich zu besuchen. Naruto hat ihm irgendeine Geschichte über dich und ein legendäres Kunai aufgebunden, das mit einem Schlaf-Zauber belegt war ... oder so ähnlich ..." Die Konoichi konnte sich während dieser Erzählung ein leises Lachen nicht verkeifen und zuckte aufgrund des entstandenen Schmerzes in ihrer Lunge augenblicklich zusammen, woraufhin Sasuke ihr verkrampftes Gesicht erschrocken musterte und sogleich hilflos nach einer Schwester gerufen hatte. Es dauerte nur wenige Sekunden bis die Tür aufflog und Tsunade mit wehendem Kittel in den Raum gerauscht kam. „Was ist los? Hat sie Schmerzen?“, fragte die Blondine auch sogleich und legte ihrer Patientin eine Hand auf die Stirn, während sie besorgt das gequälte Gesicht der Konoichi musterte, „Flach atmen, Sakura. So wie vorhin … gut so …“ Die Atmung der Uchiha regulierte sich langsam wieder und Tsunade schob ihr erneut das Glas Wasser unter die Nase, während Sasuke ebenfalls wieder zur Ruhe kam und nun irritiert die Stirn runzelte. „Warte. Was soll das bedeuten, vorhin?“ Auf die Frage des Clanerben hin konnte sich die ältere Frau ein Grinsen nicht verkneifen, ehe sie Sakura behutsam mit einem Tuch über die Stirn wischte und sich dazu herabließ dem Schwarzhaarigen eine Antwort zu geben. „Das bedeutet, das ich Sakura vor knapp zwei Stunden, als du noch friedlich in deinem Sessel geschlummert – und auf die Lehne gesabbert hast, bereits erklärt habe, das sie, um den rechten Lungenflügel nicht zu strapazieren, möglichst flach atmen soll.“ Den Uchiha traf diese Aussage wie ein Schlag, während er kurz von seiner Frau zu Tsunade und wieder zurück sah, nur um der Rosahaarigen einen skeptischen Blick zu schenken. „Du bist schon seit fast zwei Stunden wach und hast es nicht für nötig gehalten mich zu wecken?“, entfuhr es dem Clanerben ungläubig, während er verstimmt den Kopf schüttelte und sich offensichtlich entrüstet auf dem Bettende von Sakura niederließ. „Ich habe dir ja gesagt, das er nicht begeistert sein wird …“, murmelte die Blondine der Jüngeren in einem doch recht amüsierten Ton zu, woraufhin Sasuke nur ein abfälliges Schnauben vernehmen ließ und sich desinteressiert durch das ohnehin zerwuschelte Haar fuhr. „Nicht schmollen, Sasuke-kun …“, merkte Sakura daraufhin lächelnd an und registrierte, wie ihr der Angesprochene einen finsteren Blick zuwarf, bevor Tsunade ihre Aufmerksamkeit forderte und ihrer Patientin lächelnd eine Hand auf die Schulter legte. „Ich würde mir gern deinen Rücken ansehen, glaubst du du kannst dich für einen Moment aufrichten?“ Die Uchiha tat wie ihr befohlen und setzte sich unter Sasukes besorgtem Blick leise zischend auf, ehe sie spürte, wie die ehemalige Hokage begann den Verband um ihre Brust zu lösen und wenig später ihren Rücken einer genauen Musterung unterzog. Die kühlen Finger der Blondine tasteten sich behutsam auf ihrer Haut entlang, ehe sie fühlte wie Tsunade ihr Chakra frei ließ und sich ein angenehm warmes und zugleich betäubendes Gefühl über ihrer Wirbelsäule ausbreitete. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Fortschritt des Heilungsprozesses. Der Lungenflügel regeneriert sich wieder vollständig. Und bis auf eine kleine Narbe wird von der Stichwunde ebenfalls nichts übrig bleiben … du hattest wirklich unglaubliches Glück, Sakura.“ „Ja … ich weiß …“, antwortete die Rosahaarige leise, während ihre grünen Augen die dunklen ihres Mannes fanden und erst nach einem längeren stummen Blickkontakt wieder von ihm abließen und sich Tsunade zuwandten. „Wann kann ich entlassen werden?“, fragte die junge Konoichi interessiert, als sie leicht die Arme hob um Tsunade das Anlegen eines frischen Verbandes zu erleichtern. Die Angesprochene reagierte daraufhin mit einem ungläubigen Lachen, als sie Sakura fürsorglich einwickelte und der Uchiha das lange rosa Haar sanft über die Schultern nach vorne strich. „Wenn du glaubst, dass du innerhalb der nächsten Woche einfach nach Hause spazieren kannst, dann hast du dich gewaltig geschnitten! Und das solltest du als Medic-Nin doch am besten nachvollziehen können!“, kam es streng von der Blonden und als sie sah wie ihre Patientin, aufgrund ihrer Worte, offensichtlich unzufrieden die Stirn runzelte, fuhr sie in nicht minder nachdrücklichem Ton fort, „Keine Widerrede! Du wirst dieses Krankenhaus erst verlassen, wenn ich es dir ausdrücklich gestatte! Ich habe für morgen bereits einen Ultraschall festgelegt. Die nächsten Wochen über werden wir dich komplett auf den Kopf stellen, um sicherzugehen das auch wirklich alles in Ordnung ist!“ „Ultraschall? Hältst du das nicht für ein wenig übertrieben?“, grummelte Sakura daraufhin säuerlich und ließ sich vorsichtig wieder zurück auf die Matratze sinken, nachdem der Verband saß und Tsunade ihr fürsorglich das Kissen aufgeschüttelt hatte, „Gut, ich war ziemlich schwer verletzt, aber soweit ich- …“ „Schluss jetzt! Ich will nichts mehr hören!“, fiel ihr Tsunade augenblicklich ins Wort und hob mahnend den Finger, „In deinem Zustand ist es unverantwortlich dich nach dieser schweren Verletzung zu entlassen.“ „In meinem Zustand? Wovon reden wir hier eigentlich?“, kam es daraufhin irritiert von der Rosahaarigen, bevor der ehemaligen Hokage überrascht der Mund aufklappte und sie einen verunsicherten Blick auf den verdächtig stillen Uchiha warf. „Du … du hast es ihr noch nicht gesagt?“ Der erstaunte Ausdruck auf Tsunades Gesicht und ihre Frage ließen nun auch Sakura verwirrt blinzen, ehe sie von einem Anwesenden zum nächsten sah und stirnrunzelnd mitverfolgte, wie Sasuke ihrem Blick absichtlich auszuweichen schien und kurz qualvoll die Augen schloss. „Mir was gesagt?“, warf die Uchiha nach flüchtigem Schweigen beunruhigt ein und erlangte somit die Aufmerksamkeit ihrer Ärztin, welche den stummen Schwarzhaarigen ebenfalls konfus gemustert hatte und sich nun kurzerhand räusperte. „Du bist schwanger, Sakura.“ Das freudestrahlende Gesicht ihrer ehemaligen Meisterin verdeutlichte der Konoichi, das sie sich nicht verhört hatte und trotzdem konnte sie das gerade Erfahrene nicht glauben. „Was …?“, flüsterte Sakura leise, während ihre Augen verunsichert auf der schneeweißen Bettdecke landeten und sie versuchte sich in dem Chaos ihrer derzeitigen Gedanken zurechtzufinden, „Aber … wie? Ich meine … ich kann- …“ Sie erinnerte sich an die erste Nacht in dem fremden Land. An das Gewitter und die vielen Blitze. Sie erinnerte sich an die zerwühlten Laken, an Sasukes Hände, die ihr sanft das Shirt über den Kopf zogen und sie erinnerte sich an das kleine Päckchen. Es war aufgerissen gewesen. Sie hatten verhütet, da war sich Sakura sicher und doch hatte sie das Gefühl irgendetwas zu übersehen. Tsunade betrachtete das zutiefst verwirrte Gesicht ihrer Patientin währenddessen stirnrunzelnd, bevor sie mit beruhigender Stimme zu einer Erklärung ansetzte und sich eine störende Haarsträhne aus der Stirn strich. „Keine Sorge, dem Kind geht es soweit gut. Wir haben es während der Operation bemerkt. Du warst in der sechsten Woche, mittlerweile bist du natürlich ein wenig weiter …“, sprach die ältere Frau lächelnd und strich der Uchiha aufmunternd mit dem Daumen über die blasse Wange. „In der … in der sechsten Woche …?“, wiederholte Sakura leise und bekam dabei nicht mit, wie der Schwarzhaarige ihr aus den Augenwinkeln einen unsicheren Blick zuwarf und schwer schlucken musste, als er sah, wie sich die grünen Pupillen seiner Frau erschrocken weiteten. Verschwommene Bilder aus einer Dusche vermischten sich mit einem unangenehmen Ziehen in Sakuras Brust, als sie die gesuchte Erinnerung fand und sich an jenen Moment in Ame-Gakure zurück erinnerte. Die kalten Fliesen in ihrem Kreuz, der eiserne Griff ihres Mannes und das leise Stöhnen hinter zusammengebissenen Zähnen, veranlassten die Konoichi dazu sich krampfhaft auf die Lippen zu beißen, ehe sie den Kopf hob und noch mitbekam wie Sasuke sein kummervolles Gesicht ruckartig von ihr abwandte. Sie musterte sein Profil mit trauriger Miene und fuhr sich mit zitternden Fingern flüchtig über die Stirn, ehe sie ihren Blick der scheinbar verwirrten Medic-Nin zuwandte und ihr ein entschuldigendes Lächeln schenkte. „Tsunade? Könntest du … uns bitte für einen Moment alleine lassen?“ Die Frage der Uchiha ließ die Angesprochene kurz verständnislos zwischen dem Paar hin und her sehen, bevor sie schließlich nickend seufzte und Sakura aufmunternd den Arm tätschelte. „Natürlich. Ich bin in der Nähe, wenn du mich brauchst.“, erklärte Tsunade und versuchte sich an einem Lächeln, dass ihr nicht so recht zu gelingen schien, bevor sie sich nach einem weiteren irritierten Blick auf den Uchiha und seine Frau aus dem Zimmer entfernte. Sakura wartete geduldig bis das weiß gestrichene Holz mit einem leisen Klicken ins Schloss fiel, ehe sie ihre grünen Augen wieder auf den Clanerben richtete, welcher mit dem Geräusch der zufallenden Tür aufgestanden war und sich nun, den verspannten Nacken reibend, vor der großen Fensterreihe positioniert hatte. Er wandte ihr nicht sein Gesicht zu und auch nachdem mehrer Sekunden des Schweigens verstrichen waren, machte er keine Anstalten etwas zu sagen, während sich die dunklen Augen in regelmäßigem Abstand qualvoll schlossen und der Rosahaarigen seine Reue nur allzu sehr verdeutlichten. „Sasuke … was ist los?“, sprach die junge Frau schließlich seufzend, woraufhin der Angesprochene geräuschvoll auszuatmen schien und sich, entgegen Sakuras Erwartungen, doch noch zu der im Bett sitzenden Konoichi umdrehte. Sie erschrak leicht als seine schmerzerfüllten dunklen Augen die ihren trafen und er scheinbar mit aller Macht seine Zahnreihen aufeinander presste, bevor seine ganze Haltung in sich zusammenfiel und er bedrückt die Schultern hängen ließ. „Du weißt was los ist …“, erklärte er ihr mit rauer Stimme und fuhr sich einmal verzweifelt durch das pechschwarze Haar, „Ich habe deinen Blick gesehen, ich weiß woran du gedacht hast …“ „Es ist egal woran ich gedacht habe ... ich verzeihe dir …“, hauchte die Uchiha leise und beobachtete wie ihr Gegenüber einen Moment lang sprachlos erstarrte, ehe er langsam begann vor ihrem Bett auf und ab zuschreiten und verzweifelt beide Hände in seinem dunklen Schopf vergrub. „Tu das nicht, Sakura …“, stöhnte er gequält und schloss unter dem überraschten Blick seiner Frau beschämt die Lider. „Ich habe dich- …", setzte er an, brach jedoch zischend ab, als ihm die Schwere seines Vergehens die Kehle zuschnürrte und überdachte seine folgenden Worte mehr als einmal, "Ich habe dir ... Dinge angetan, für die ich mich hasse. Ich habe dir wehgetan, Sakura ... du ... du hast allen Grund der Welt mich zu hassen ..." „Sasuke …“, begann die Konoichi sanft, wurde jedoch im nächsten Moment unterbrochen und sah stumm dabei zu, wie der sonst so stolze Clanerbe vor Verzweiflung zu zittern begann. "Nein, hör mir zu. Das alles ist meine Schuld ...“, keuchte er wehmütig und krallte sich an dem Fußteil des Bettes fest, während er seinen Kopf gesenkt hielt und somit dem Blick der Medic-Nin auswich, „Du ... du hättest sterben können. Du bist fast gestorben, verdammt. Wenn ich nur einmal auf dich gehört hätte, nur einmal nicht … nicht so blind gewesen wäre. Ich hätte das alles verhindern können ... und das weißt du. Ich hätte dir das alles hier ersparen können. Wenn ich dich nur nicht in all das hineingezogen hätte, dann- ..." Sasuke brach zischend ab und die Rosahaarige beobachtete besorgt, wie seine Fingerknöchel weiß hervortraten, als er den Griff um das glänzende Metall des Bettes noch einmal verstärkte und schließlich das blasse, müde Gesicht hob um ihr einen bedauernden Blick zuzuwerfen. "Es tut mir leid ... Sakura. Ich hätte dich niemals ... niemals in diese Situation bringen dürfen.", sprach er tief durchatmend und ließ die schöne Frau, durch einen kurzen reuevollen Blick über ihren Körper, erschrocken begreifen was er als den größten seiner Fehler zu betrachten schien, "Ich habe dir ... Schreckliches angetan ... dieses ... dieses Baby- ..." „Ist deins, Sasuke …“, fiel ihm Sakura aufgebracht ins Wort und spürte wie ihr heiße Tränen über das blasse Gesicht rannen, während sie den Schwarzhaarigen durch ihren plötzlichen Ausbruch dazu verleitete überrascht die Augenbrauen zu heben, „Und das ist alles was ich über die Zeugung dieses Kindes wissen muss, hast du verstanden?“ Die Augen des Clanerben weiteten sich aufgrund dieser Worte entgeistert und als er in ihren Augen die Ernsthaftigkeit ihrer Worte sah durchströmte ihn ein gewaltiges Gefühl der Erleichterung. Sakura ließ lediglich ein leises Keuchen vernehmen, ehe sie versuchte sich selbst zu beruhigen um den aufkommenden Schmerz in ihrer Lunge zu unterdrücken. Der Uchiha bemerkte erschrocken ihr verzerrtes Gesicht und stand wenig später neben der hübschen Frau, bevor er sanft eine Hand an ihre Wange schmiegte und ihr zitternd ein paar blassrosa Haarsträhnen aus der Stirn strich. „Es tut mir so leid …“, flüsterte er seufzend und presste seine Lippen gegen die Schläfe der jungen Frau, als diese ihm nur kopfschüttelnd ein sanftes Lächeln schenkte und erleichtert registrierte, wie der starke Schmerz in ihrer Lunge nachließ, „Ich … ich habe das alles nicht gewollt …“ „Ich weiß ...“, kam es ebenso leise von Sakura, ehe sie zaghaft eine Hand hob, ihre schlanken Finger in dem Pullover des Uchihas vergrub und ihn sanft aber bestimmt zu sich hinunter zog. Sie bemerkte wie er sich, sobald sich ihre Lippen berührten entspannte, ihren Duft einzuatmen schien und sich voll und ganz auf den zärtlichen Kuss konzentrierte, bis sie sich schließlich wieder voneinander lösten und Sasuke seine Nase erneut in ihrem Schopf vergrub. Keiner der beiden bemerkte, wie die Tür geöffnet wurde und zwei kleine schwarze Augen neugierig den Raum inspizierten. „Mama?! Du bist aufgewacht!“, rief Kichiro erfreut, woraufhin seine Eltern leicht erschrocken auseinander fuhren und beobachteten, wie der Dreijährige in Windeseile auf sie zugeschossen kam. Mit einer schwungvollen Bewegung hatte Sasuke seinen zappelnden Sohn hochgehoben um ihn neben Sakura auf das Bett setzen zu können, als er bemerkte, wie Kaede und Naruto nun ebenfalls das Zimmer betraten und nicht weniger überrascht schienen. „Kichiro! Ich hab dich so vermisst, Süßer! Lass dich ansehen. Du bist gewachsen!“, stellte die Uchiha verblüfft fest, während sie das Kind in ihre Arme nahm und ihm einen liebevollen Kuss auf das pechschwarze Haar drückte. Sie spürte bereits wie ihr erneut Tränen in die Augen stiegen und als sie Kaede vor Freude weinen sah, konnte sie die salzige Flüssigkeit ebenfalls nicht länger zurück halten. Im nächsten Moment war ihr die alte Frau auch schon um den Hals gefallen und bei einem Blick über ihre Schulter konnte sie ganz deutlich Narutos ebenfalls glasige blaue Augen erkennen. „Ein Glück das Sie endlich aufgewacht sind, Sakura-san!“, schluchzte die Angestellte erleichtert, ehe sie sich von der jungen Konoichi löste und sich, peinlich berührt über ihren Ausbruch, mehrmals fahrig durch das graue Haar fuhr, „Ich bitte vielmals um Verzeihung! Wir haben uns nur alle solche Sorgen gemacht …“ „Ich weiß. Und das tut mir leid …“, sprach die Rosahaarige entschuldigend, ehe ihr Blick den von Naruto traf und der Uzumaki den geringen Abstand zu seiner ehemaligen Teamkollegin augenblicklich überwand und sie in eine innige Umarmung zog. „Naruto …“, seufzte die junge Frau und schloss erleichtert die Lider, während sie ihre feuchten Wangen in der Halsbeuge des Blonden vergrub, ihn zitternd noch näher an sich zog und stumme Tränen vergoss, „Danke das du- …“ „Gern geschehen …“, fiel ihr der Angesprochene ins Wort, bevor er der hübschen Frau vor sich sanft durch das glatte Haar strich und seine Lippen kurz auf ihre Schläfe presste, „Du weißt ich bin immer da, wenn du mich brauchst …“ Der Uzumaki spürte wie sie zaghaft nickte, ehe er sich von ihr löste und ihr lächelnd ein paar Tränen aus dem Gesicht wischte. Sasuke hatte Kichiro inzwischen wieder auf den Arm genommen und beobachtete schweigend den intensiven Blickaustausch zwischen seiner Frau und seinem besten Freund. Er konnte nicht verhindern, dass ihn ein schwaches Gefühl der Eifersucht überkam, da er wusste wie viel die beiden miteinander verband. Er hatte sich schon lange damit abgefunden, dass es neben ihm und seinem Sohn wahrscheinlich einen weiteren Mann in Sakuras Leben gab, den sie zu ihrer Familie zählte und bis an ihr Lebensende lieben würde. Und er hatte die leise Vermutung, dass sich Hinata ebenfalls mit dem Gedanken auseinandergesetzt – und ihn lächelnd akzeptiert haben musste. „Wie fühlst du dich?“, fragte Naruto nach längerem Schweigen schließlich neugierig, ließ von der Rosahaarigen ab, zog einen der Besucherstühle an das Bett und setzte sich ohne Umschweife auf das helle Holz. „Matschig …“, antwortete Sakura ehrlich und verzog die vollen Lippen zu einem schiefen Grinsen, während Kaede mitleidig lächelte und sich kurz darauf, an das bereits zappelnde und offensichtlich gelangweilte Kind in Sasukes Armen wandte. „Und wir zwei gehen jetzt eine Runde im Krankenhausgarten schaukeln und kaufen dir ein leckeres Eis, was meinst du Herzchen?“, schlug die ältere Frau schmunzelnd vor und beobachtete, wie der kleine Clanerbe begeistert nickte, ehe Sasuke sie mit einem dankbaren Blick besah und ihr das Kind behutsam übergab. „Sie haben sicher einiges zu besprechen.“, erklärte die Angestellte den Erwachsenen nach einer knappen Verbeugung und trat mit Kichiro auf dem Arm vor die Tür, „Ich gehe mit dem Wirbelwind hier eine Runde an die frische Luft.“ „Danke, Kaede.“, kam es daraufhin nickend von Sakura, ehe sie beobachtete, wie ihre Haushälterin ihr ein warmes Lächeln schenkte und kurz darauf mit dem Kind das Krankenzimmer verließ. „Also … was ist passiert nachdem ich ohnmächtig geworden bin?“ Die Frage der Uchiha ließ ihren Mann und Naruto einen knappen Blick austauschen, ehe sie beobachtete wie Sasuke mit gesenktem Haupt die Arme vor der Brust verschränkte und der Blonde durch ein Räuspern ihre Aufmerksamkeit forderte. „Wir haben … mehrere Teams ausgesandt und das ganze Feuerreich nach Uchiha Madara absuchen lassen, aber so wie es aussieht, ist er vermutlich gewarnt worden …“, offenbarte der Uzumaki seiner Freundin seufzend und ließ die Hände in seinem Schoß immer wieder unruhig mit dem Reißverschluss seiner Weste spielen. „Dann ist er entkommen …“, definierte die junge Frau Narutos Ausführung und sah den beiden Männern an, dass sie alles andere als begeistert darüber waren, ehe Sasuke sich nun ebenfalls auf einen der Stühle sinken ließ und sich grummelnd durch das pechschwarze Haar fuhr. „Tsunade hat drei Dutzend Shinobis nach Ame-Gakure geschickt …“, erklärte der Uchiha in leisem Ton und warf der Konoichi einen verstimmten Blick zu, „Akatsuki wurde zerschlagen und fast alle Mitglieder konnten gefangen genommen- oder eliminiert werden. Von Madara fehlt jedoch jede Spur. Niemand hat etwas gehört oder gesehen.“ Die drei Freunde tauschten einen weiteren Blick aus, ehe die Uchiha verstehend nickte und sich mit einer flüchtigen Bewegung ein paar längere Haarsträhnen aus dem Gesicht wischte. „Sasuke, ich weiß nicht wie viel du schon weißt- …“ „Mach dir keine Sorgen, Sakura.“, pflichtete ihr Naruto bei und schenkte der schönen Frau ein aufmunterndes Lächeln, „Wir haben ihm bereits alles geschildert, was du uns auf dem Weg nach Konoha-Gakure erzählt hast. Die Wahrheit über Itachi und Orochimarus Plan, einfach alles. Und Tsunade-sama hat bereits alle Dörfer vor Uchiha Madara gewarnt. Es wird nicht leicht für ihn werden, jetzt da alle wissen, dass er am Leben ist und im Bingo-Buch vermutlich auf der ersten Seite steht.“ „Vermutlich.“, wiederholte Sakura nickend und verzog ihre vollen Lippen zu einem schiefen Grinsen, ehe sie beobachtete wie ihr Mann gereizt den Kopf schüttelte und ihr einen entschlossenen Blick zu warf. „Er wird mit dem was er getan hat nicht davonkommen, dafür werde ich sorg- …“ „Nein!“, fiel ihm die Rosahaarige mahnend ins Wort, woraufhin Sasuke überrascht innehielt und die junge Konoichi mit gerunzelter Stirn musterte, „Du kannst dein Leben nicht noch einmal der Rache widmen, Sasuke.“ „Aber er hat- …“ Der Clanerbe versuchte seinem Groll lauthals Luft zu machen und hob verteidigend beide Hände an, bevor Sakura ihm erneut zuvorkam und ihn mit einem Blick besah der ihn abrupt ruhig werden ließ. „Nein.“, entfuhr es ihr erneut, während ihre Augen so flehend und schmerzerfüllt zugleich wirkten, das sie die beiden Männer ihr gegenüber dazu brachte, verhalten zu schlucken, „Sasuke, bitte! Versprich mir, dass du dich nicht aktiv an der Suche nach Madara beteiligen wirst!“ „Sie hat Recht, Teme …“, stimmte der Uzumaki Sakura zu und registrierte, wie ihm der angesprochene Clanerbe nun angesäuert sein mürrisches Gesicht zuwandte, „Wenn du deine Familie beschützen willst … funktioniert das am Besten, wenn du bei ihr bist. Es gibt andere Shinobis die jagt auf Madara machen können.“ Sasuke schien die Worte seines besten Freundes einen Moment lang zu überdenken, ehe seine Augen erneut die von Sakura fanden und er ihrem eindringlichen Blick wenige Sekunden später nachgab, indem er seufzend die Lider schloss. „Was immer du willst …“, murmelte er leise und registrierte das erleichterte Lächeln auf Sakuras Lippen, ehe auf ihrem Gesicht plötzlich ein Hauch von Skepsis lag und den Uchiha dazu verleitete verständnislos eine Augenbraue anzuheben. „Was?“, fragte er perplex und setzte sich in dem Stuhl unsicher etwas auf. „Versprich es mir!“, forderte Sakura misstrauisch und konnte beobachten, wie sich die Pupillen ihres Mannes ungläubig etwas weiteten und er ihr scheinbar erheitert entgegensah. Jedoch ließ der todernste Gesichtsausdruck seiner Frau das belustigte Schmunzeln auf seinen Lippen sogleich verschwinden und veranlasste ihn zu einem ergebenen Seufzen. „Ich werde Madara nicht suchen, versprochen.“ Zur selben Zeit, in einem weit entfernten, verschneiten Dorf Mit zielstrebigen Schritten und einem großen Korb unter dem Arm, lief die junge Frau die schneebedeckte Straße entlang und warf einen flüchtigen Blick in den bewölkten Himmel. Vereinzelte Schneeflocken landeten auf ihrer blassen Haut und schmolzen sogleich bei der Berührung, während sie genießerisch die Lider schloss und einen Moment lang auf das Treiben des kleinen Dorfes lauschte. Es lebten nicht viele Menschen in diesem abgelegenen Ort und doch hatte sie das Gefühl ständig neue Gesichter zu entdecken. Die meisten Leute hier waren einfache Fischer, die bei Wind und Wetter raussegelten und auf den großen Fang hofften. Allerdings besaßen nur wenige mehr als ein oder zwei Boote und hielten sich und ihre Familien durch die Fischerei gerade mal so über Wasser. Ein kleines Schmunzeln huschte über ihr Gesicht, als sie zwei Kinder dabei beobachtete, wie sie lachend im Schnee tobten, ehe sie an der nächsten Kreuzung abbog und einem unbefestigten Pfad direkt am Waldrand folgte. Bereits nach ein paar Minuten drängte sich eine alte modrige Hütte in ihr Blickfeld, die auf einem kleinen Hügel stand und von einem alten zum Teil umgefallen Zaun umrundet wurde. Sie eilte den mit ein paar Steinplatten versehen Weg zum Gebäude hinauf und schlüpfte, sich die eiskalten Finger reibend, in die willkommene Wärme des offenen Wohnzimmers. „Hast du im Dorf irgendwas erfahren können?“ Die tiefe Stimme eines Mannes holte sie aus ihren Gedanken und noch während sie sich aus dem dicken Mantel schälte und den restlichen Schnee von ihrer Kleidung klopfte, drehte sie sich zu jener Person um und schüttelte verneinend den Kopf. „Nein nichts, Madara-sama. Dieses Dorf ist zu abgelegen. Ich habe das Gefühl das bis hierhin nicht viele Informationen gelangen. Wir sollten hier erstmal sicher sein.“, antwortete die Blauhaarige ehrlich, ehe sie mit dem Korb in die kleine Kochnische trat und das frisch erstandene Brot in einem der zwei hängenden Schränke verstaute. „Das mag momentan ein Vorteil für uns sein …“, stimmte der Angesprochenen der hübschen Frau zu und lehnte sich in dem Sessel vor dem knisternden Kamin weiter zurück, „Aber irgendwann werden wir Informationen über Konoha-Gakures Vorhaben benötigen, Konan, vergiss das nicht.“ „Natürlich habt Ihr recht, Madara-sama.“, pflichtete ihm die Konoichi bei, trat, nachdem sie die letzten Kartoffeln in eine Kiste unter der Spüle geworfen hatte, auf den Uchiha zu und wärmte sich unter dessen aufmerksamem Blick am Feuer, „Jedoch könnte es sehr auffällig sein, wenn wir immer wieder die selben Fragen stellen und uns für die selben Leute interessieren.“ „Deswegen werden wir nicht ewig an diesem Ort verweilen können.“, sprach Madara ruhig und richtete seinen Blick auf die Flammen im Kamin, ehe er seine Hände anhob und die Maske umfasste, „Das Geschehene zwingt uns dazu unseren Aufenthaltsort von jetzt an regelmäßig zu wechseln … allerdings … hat das Ganze auch etwas Gutes mit sich gebracht …“ „Und das wäre?“, kam es sogleich neugierig von Konan, bevor sie überrascht beobachtete, wie Uchiha Madara zum ersten Mal in ihrer jahrelangen Mitgliedschaft bei Akatsuki die Maske absetzte und sein wahres Gesicht preisgab. Er wirkte älter und fahler als sie ihn sich vorgestellt hatte und scheinbar konnte er anhand ihrer erschrockenen Gesichtszüge ihre Gedanken lesen, bevor er die Hände in seinem Schoß verschränkte und lächelnd ihre Frage beantwortete. „Orochimaru ist tot. Und somit ein weiterer Punkt auf meiner Liste abgeharkt.“ Kurze Zeit später, im Krankenhaus von Konoha-Gakure Mit einem leisen Rascheln spannte sich der Kragen von Sasukes Pullover über seine festen Schultern und gab den Blick auf blasse markelose Haut frei, ehe er den Stoff wortlos wieder in seine normale Position rutschen ließ und Sakuras erleichtertes Gesicht musterte. „Ich habe es nicht gleich bemerkt …“, begann der Uchiha ehrlich und fuhr sich einmal durch das dunkle Haar, „Als ich zusammen mit Madara auf die Abenddämmerung gewartet habe, spürte ich ein leichtes Ziehen in meiner Schulter … aber ich habe mir nichts dabei gedacht … bis Naruto mir von Orochimarus Tod erzählt hat …“ „Dann sind wir ihn also diesmal endgültig los …“, stellte die Rosahaarige seufzend fest und vergewisserte sich unter Sasukes mürrischem Blick noch einmal davon, dass das Juin auch gänzlich verschwunden war, indem sie kurzerhand nach seinem Pullover griff und ihn zwang sich weiter vorzubeugen. „Ame-Gakure hat uns Orochimarus toten Körper vor wenigen Wochen übergeben, Sakura. Denkst du nicht du übertreibst ein wenig …?“, erklärte Naruto daraufhin schmunzelnd, während er kopfschüttelnd dabei zusah, wie seine beste Freundin mehrmals misstrauisch über den Teil von Sasukes Haut strich, auf dem sich seit seinem dreizehnten Lebensjahr das Juin befunden hatte. „Diese Schlange wollte Kichiro …“, presste die Uchiha wütend hervor, ließ von ihrem Mann ab und besah den Blonden mit hochgezogenen Augenbrauen, „Wie würdest du reagieren wenn du wüsstest das Orochimaru hinter einem deiner Kinder her war …?“ Sakuras Worte ließen das Lächeln des Uzumakis augenblicklich verschwinden, bevor er entschuldigend die Lider schloss, sich zu der jungen ANBU hinüberlehnte und sanft nach ihrer zarten Hand griff. „Du hast Recht, es tut mir leid …“, murmelte er leise, während er eine Zeit lang ihre Finger betrachtete und sich plötzlich überrascht an etwas zu erinnern schien, da er im nächsten Moment den Kopf hob und die junge Frau neugierig musterte. „Ich war dabei als Shizune Tsunade-sama den Obduktionsbericht der alten Schlange übergeben hat …“, setzte er an und auch Sasuke wurde nun hellhörig, während sein Freund weiter sprach, „Und Shizune erwähnte, das Orochimarus Tod sofort eingetreten wäre, als du seine Bauchhöhle durchbohrt hättest, allerdings wies das Fleisch, wo dein Katana in seinen Körper eingetreten ist, sehr starke Verbrennungen auf … als wenn er Starkstrom ausgesetzt gewesen wäre …“ „Du hast das Chidori Nagashi benutzt …“, schlussfolgerte Sasuke und registrierte, wie die hübsche Konoichi daraufhin knapp nickte, bevor Naruto die beiden erstaunt betrachtete und sich in seinem Stuhl verblüfft aufsetzte. „Du beherrscht das Chidori …?“ Die Frage des Blonden veranlasste Sakura zu einem schiefen Grinsen, während sie ihrem besten Freund einen amüsierten Blick zuwarf und leicht die Augen verdrehte. „Ja genau, und dein Rasengan habe ich übrigens ebenfalls perfektioniert …“, antwortete die Uchiha daraufhin sarkastisch und registrierte, wie Naruto unter Sasukes belustigtem Blick verwirrt die Stirn runzelte, ehe sie den unwissenden ANBU lächelnd aufklärte, „Ich beherrsche das Chidori nicht wirklich. Zumindest nicht so wie Sasuke. Ich bin lediglich dazu in der Lage um meinen Körper herum eine gewisse Stromspannung aufzubauen, die ich dann in einem ausgewählten Moment entladen kann. Das hat einen gewissen Überraschungseffekt auf die Gegner.“ „Ähnlich wie damals, als Itachi dir mit dem Kunai die Kehle aufschlitzen wollte und Sasuke durch die Sharingan das Chidori auf deinen Körper übertragen hat. Der Stromschlag ließ Itachis Hand aufzucken und die Waffe fiel zu Boden ...“, erinnerte sich der Uzumaki und besah den Schwarzhaarigen mit einem anerkennenden Blick, „Es war eine gute Idee ihr diese Grundtechnik beizubringen, Teme.“ „Wenn es nach mir gegangen wäre, würde sie das Chidori in vollem Umfang beherrschen…“, kam es in pikiertem Ton von dem Angesprochenen, woraufhin ihm Sakura ohne Umschweife einen finsteren Blick entgegenschleuderte und beleidigt die Arme vor der Brust verschränkte. „Ich habe es schon zigmal gesagt, Sasuke … und ich sage es wieder. Ich besitze genug eigene Techniken, die ich dazu verwenden kann um mich zu schützen.“, pflichtete die Rosahaarige dem ANBU bei und registrierte, wie Naruto offenbar belustigt zwischen ihr und Sasuke hin und her sah, während Letzterer sie nun mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. „Tatsächlich …?“, kam es hörbar siegessicher von dem Uchiha, ehe er sich in seinem Stuhl zurücklehnte und unter dem mahnenden Blick seiner Frau die Lippen zu einem provokativen Lächeln verzog, „Und dennoch hast du, laut dem Autopsiebericht, aus offensichtlich unerklärlichem Grund und in einem augenscheinlichen Anflug von Gedankenlosigkeit, das, in erster Linie, völlig unbrauchbare Chidori Nagashi benutzt?“ „Schon gut, ich habe verstanden. Du hattest Recht. Deine blöde Technik hat sich als äußert nützlich erwiesen. Ist es das was du hören wolltest?“, presste die Angesprochene gereizt hervor, woraufhin Sasuke ein tiefes Lachen ausstieß, sich zu der Konoichi herüberlehnte und ihr einen versöhnlichen Kuss auf die mürrisch verzogenen Lippen drückte. Am späten Nachmittag, im Hospital von Konoha-Gakure Das leise Quietschen des Krankenbettes kündigte Sakuras Rückkehr an und ließ die Besucher in ihrem Zimmer aufsehen, bevor unter den Blicken der vier Männer die Tür aufschwang und eine ältere Schwester die rosahaarige Konoichi behutsam über die Schwelle schob. Dem Anschein nach waren die Anwesenden in ein Gespräch verwickelt gewesen, doch beim Erscheinen der beiden Frauen senkten sie unverzüglich ihre Stimmen und sahen stumm dabei zu, wie das Bett mitsamt der Uchiha wieder an der linken Zimmerwand platziert wurde. „Keine Sorge. Es ist alles in Ordnung. Sie ist nur ein wenig aufgewühlt …“, erklärte die Schwester an die Besucher gewandt und setzte ein müdes Lächeln auf, da Sasuke, Naruto, Shikamaru, und Neji bereits von Sakuras erschöpften, blassen Gesichtszügen Kenntnis genommen hatten und jetzt gleichermaßen besorgt aussahen, „Shizune-san hat ihr etwas zur Beruhigung und ein leichtes Schlafmittel gespritzt.“ „Was ist passiert?“, fragte Neji ohne den Blick von seiner Teamkollegin zu nehmen, während ihre geröteten Augen geistesabwesend auf ihren Schoß hinuntersahen und keinerlei Einblick in Sakuras Gefühlswelt ermöglichten. „Sie hatte während der Untersuchung einen schwachen Nervenzusammenbruch.“, sprach die Schwester leise und ein unüberhörbarer Ton von Mitleid schwang in ihrer Stimme mit, „Als wir ihr das Hemd ausgezogen haben, hat sie die kleine Wölbung ihres Bauches gesehen und fing an zu weinen. Wir vermuten, die heftige Reaktion rührt daher, dass sie keine Zeit hatte sich mit der Schwangerschaft auseinander zu setzen.“ „Man kann es schon sehen …?“, sprach Shikamaru überrascht, während seine Augen und die der anderen Besucher zum Bauch der Rosahaarigen huschten und registrierten, dass Sakura ihre Finger gewaltsam in die Bettdecke um ihren Unterleib krallte. Die Schwester nickte daraufhin bestätigend und warf einen knappen Blick zur Uhr, ehe sie sich an den Nara wandte und offensichtlich entschieden hatte, die Zeit für eine ausführlichere Antwort aufbringen zu können. „Das ist in der 11. Woche nicht ungewöhnlich. Das erste Drittel der Schwangerschaft nähert sich dem Ende und bei schlanken Frauen, wie Sakura-san, wird meistens zu Beginn des nächsten Drittels bereits eine kleine Rundung sichtbar. Allerdings hat sie durch die Langzeitnarkose an Gewicht verloren, deswegen kann man die Wölbung bereits jetzt erkennen. Die Untersuchungsergebnisse waren jedenfalls zufrieden stellend. Und ab der nächsten Woche ist auch das Risiko einer Fehlgeburt gebannt.“ „Also ist mit Sakura und dem Baby alles in Ordnung?“, fasste Sasuke das gerade Erfahrene erleichtert zusammen und fuhr sich seufzend durch das dunkle Haar, während er beobachtete, wie die ältere Dame ihn aufmunternd anlächelte und sich bereits halb der Tür zugewandt hatte. „Es besteht momentan kein Grund zur Sorge. Wir haben Sakura-sans Ernährung bereits so umgestellt das sie in den nächsten Wochen an Gewicht zunimmt. Das hat jetzt erstmal oberste Priorität damit das Baby in der wichtigen Wachstumsphase ausreichend Nährstoffe erhält.“, erklärte die Schwester beiläufig und legte bereits eine Hand auf die Klinke, als sie sich noch einmal umdrehte und die vier Männer mit einem ernsten Gesichtsausdruck besah, „Wir haben Tsunade-sama bereits über den Nervenzusammenbruch informiert und sie wird im Laufe der nächsten Stunde vorbeischauen. Bis dahin sollte sich Sakura-san ausruhen. Die Wirkung des Schlafmittels wird bald einsetzten.“ Nach diesen Worten war die Ältere mit einem letzten wachsamen Blick auf ihre Patientin verschwunden und ließ die Freunde allein, während Sasuke ohne zu zögern neben das Bett trat und der offensichtlich unter Medikamenten stehenden Frau, beunruhigt seinen Handrücken gegen ihre Stirn lehnte. „Sakura …?“ Seine Stimme schien sie nicht zu erreichen und seine Augen huschten kurz verständnislos über die befangenen Gesichter der ebenfalls ahnungslosen Shinobis, ehe er sich neben der hübschen Konoichi auf die helle Bettdecke sinken ließ. Ihre Pupillen wirkten dunkler als sonst, während sie wie erstarrt die weiß hervortretenden Knöchel ihrer Hände fixierte, welche sich krampfhaft an das Laken über ihrem Bauch klammerten und dem Uchiha verdeutlichten, dass sie gerade äußerst angespannt war. Naruto trat nun zusammen mit Neji und Shikamaru ebenfalls näher, bevor der Blonde nach den Handgelenken seiner alten Teamkollegin griff und ihre Finger mit sanfter Gewalt von der weichen Bettwäsche löste. Diese Aktion schien die junge Frau aus ihrer Trance zu holen, da sie im nächsten Moment einen erschrockenen Blick in die blauen Augen des Uzumakis warf und dieser, zusammen mit den restlichen Anwesenden, wenig später unvorbereitet die Luft anhielt. Große salzige Tränen flossen plötzlich über die Wangen der Rosahaarigen, woraufhin Sasuke ohne Umschweife ihr Gesicht in seine Hände nahm und sie somit zwang ihn anzusehen. „Ganz ruhig, Sakura …“ Noch während er besorgt ihren Namen aussprach, befreite sie ihre Hände aus dem leichten Griff des Uzumakis und krallte sie zitternd in die Weste des Schwarzhaarigen, ehe sie schluchzend die Lider senkte und unter dem aufkommenden Schmerz in ihrer Lunge dem fragenden Blick ihres Mannes auswich. „Flach atmen …“, befahl er sanft, griff mit dem Daumen unter ihr Kinn und nötigte sie erneut dazu in seine Augen zu sehen, „Was ist los? Hast du Schmerzen? Soll ich Shizune rufen?“ Doch als Antwort schüttelte die hübsche Konoichi nur immer wieder ihren Kopf, während das blassrosa Haar in Wellen über ihre Schultern nach vorne fiel und ihr gerötetes Gesicht umrundete. Ein schmerzerfülltes Keuchen entfuhr ihrer Kehle, woraufhin sich Sasuke alarmiert etwas aufrichtete und leise, beruhigende Geräusche von sich gab. „Es ist alles gut. Ich bin hier …“ Der Hyuuga und die zwei restlichen Anwesenden beobachteten derweil aufatmend wie sich ihre Freundin langsam wieder etwas zu beruhigen schien, jedoch ließen die Tränen immer noch nicht nach, während Sasuke sie dazu brachte ihre Atmung zu regulieren und ihr sanft eine Haarsträhne aus der Stirn strich. „Schon besser …“, murmelte er leise, als seine Hände noch immer auf ihren feuchten Wangen lagen und seine dunklen Augen sie wachsam musterten, „Warum weinst du, Sakura? Die Schwester hat doch gesagt es ist alles in Ordnung.“ Die Männer beobachteten wie sich erst nach kurzem zögern ihre Lippen öffneten und erneut Tränen die weiße Bettdecke benetzten, ehe die Konoichi ihre Stimme zu finden schien und sich schluchzend an dem Uchiha festkrallte. „Ich … ich … ich hätte es verlieren können, Sasuke!“, entfuhr es ihr plötzlich panisch, während sie ihre Finger in den Ärmeln seines dunklen Oberteils versenkte und mit angsterfüllten Augen in die ihres Mannes starrte, „Ich hätte unser Baby verlieren können …“ „Komm her …“, hauchte der Uchiha nicht minder gequält, zog die weinende Frau behutsam an seine Brust und dämpfte ihre Schluchzer mit Hilfe seines Pullovers, während er ihren zitternden Körper mit beiden Armen umschlang und schützend eine Hand auf ihren Hinterkopf legte. „Ich hätte es verlieren können …“, keuchte sie immer wieder leise, während er ihren Tränen diesmal freien Lauf ließ, seine Lippen auf das rosa Haar presste und einen bedrückten Blick in die schwermütigen Gesichter der anwesenden Shinobis warf, „Ich hätte es verlieren können, Sasuke … mein Baby … mein Baby …“ „Ich weiß …“, flüsterte er ihr leise zu, woraufhin sie ihre Fingernägel schmerzhaft in seine Arme bohrte und ihre Angst durch ein weiteres Wimmern verdeutlichte, „Ich weiß …“ Er wusste was sie in diesem Moment fühlte. Er empfand seit über dreißig Tagen nicht anders. Die Vorstellung von dem was hätte passieren können, ließ ihn jede Nacht hochschrecken. Träume in denen sie den Kampf gegen Orochimaru verlor. Träume in denen Naruto und die Anderen sie nicht rechtzeitig fanden. Träume in denen sein Sohn den toten Armen seiner Mutter entrissen wurde. Jenes Repertoire an Alpträumen würde ihn bis an sein Lebensende begleiten, das wusste er. „Mein Baby …“, hörte er sie erneut leise murmeln, bevor er ihr seufzend eine blassrosa Strähne hinter das Ohr strich und beobachtete, wie sie ihr Gesicht offenbar beschämt in dem weichen Stoff seines Oberteils verbarg. Es dauerte eine ganze Weile bis sich das Weinen in regelmäßige Atemzüge verwandelte und obwohl Sakura sich beruhigt zu haben schien und aufgrund des Schlafmittels und vor Erschöpfung in einen leichten Schlaf gefallen war, krallte sie sich weiterhin an dem Schwarzhaarigen fest und schmiegte ihr gerötetes Gesicht an seine Brust. Sasuke schien das nicht zu stören, während er ihr immer wieder wie mechanisch über den Kopf strich und den Blick nur widerwillig von seiner Frau löste um den fragenden Gesichtern der drei Männer zu begegnen. Der Uchiha nickte ihnen bestätigend zu und schien sie damit aus ihrer gegenwärtigen Zurückhaltung zu entlassen, ehe sich Naruto betrübt auf einen der Besucherstühle plumpsen ließ und kurzerhand, aus Gründen der Bequemlichkeit, die Beine auf das Krankenbett schwang. „Wo waren wir vorhin eigentlich stehen geblieben …?“, fragte er plötzlich nachdenklich und warf einen kurzen mitfühlenden Blick auf die schlafende Frau in den Armen des Uchihas, ehe Neji und Shikamaru nun jeweils einen weiteren Stuhl heranzogen und sich ermattet, wie der Blonde zuvor, niederließen. „Ich wollte euch gerade mitteilen, dass man unsere Anwesenheit auf der nächsten großen Ratssitzung erwartet …“, half ihm der Nara auf die Sprünge und auch Sasuke zog nun interessiert eine Augenbraue in die Höhe, während er seine wachsamen Augen in regelmäßigen Abständen über Sakuras entspannte Gesichtszüge schweifen ließ. „Hoffentlich werden sich die Clanoberhäupter dieses Mal einig. Danzous Position sollte schnellstmöglich neu besetzt werden. Ohne eine intakte ANBU-Abteilung in Konoha-Gakure wird die Suche nach Uchiha Madara nur verkompliziert.“, pflichtete Neji den Anwesenden bei, woraufhin ihm Shikamaru durch ein Nicken seine Zustimmung signalisierte, bevor er ebenfalls seine Meinung zur derzeitigen politischen Lage preisgab. „Ich denke sie werden sich mit der Abstimmung beeilen.“, antwortete der Nara schulterzuckend und ließ ein leises Gähnen vernehmen, ehe er die Arme hinter dem Kopf verschränkte und seinen Blick auf den Uchiha richtete, „Da fällt mir ein … ich soll dir von den Ältesten ausrichten das sie sich, solltest du wieder nicht zu der Sitzung erscheinen, dazu gezwungen sehen Madaras Schriftrolle bis auf weiteres zu verwahren.“ „Es steht ihnen nicht zu die Schriftrolle zu behalten. Sie ist Eigentum des Uchiha-Clans …“, warf Neji, noch bevor der Angesprochene irgendetwas erwidern konnte, kopfschüttelnd ein und zog damit Narutos und Shikamarus überraschte Blicke auf sich. Dem Braunhaarigen schienen die erstaunten Gesichter seiner Freunde nicht entgangen zu sein, da er kurz darauf genervt die fliederfarbenen Augen verdrehte und schulterzuckend zu einer Antwort ansetzte. „Was?“, brummte er, offensichtlich pikiert darüber, dass es seine besten Freunde verblüffte, wenn er sich für das Wohl von Sasukes Familie einsetzte und verschränkte abwehrend die Arme, „Eine Schriftrolle ist innerhalb eines mächtigen Clans ein wertvolles Erbe. Und Madara ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zufällig in den Besitz dieses Dokumentes gelangt.“ „Nein, das ist er nicht …“, warf der Uchiha plötzlich nachdenklich ein und bemerkte, wie im nächsten Moment die drei Augenpaare der Shinobis forschend auf seinem Antlitz lagen und ihn eingehend zu mustern schienen. „Du hast sie gelesen, oder? Du hast die Schriftrolle bereits gelesen ...“, stellte Shikamaru perplex fest und auch Neji und der Uzumaki hoben leicht die Augenbrauen, während sie beobachteten, wie sich Sasuke vorsichtig von Sakuras festem Schlaf überzeugte und ihnen bestätigend zunickte. „Tsunade hat sie mir, ohne das Wissen der Ältesten, letzte Woche gezeigt.“, erklärte der Schwarzhaarige ruhig und sprach nun gedämpfter als zuvor, „Sie hat gehofft anhand der Schriftrolle etwas über Madaras Vorhaben herauszufinden …“ „Sakura meinte die Schriftrolle handle von einer Art Legende …“, erinnerte sich Naruto zerstreut und fuhr mit den Fingern nachdenklich die Linie seines Kiefers entlang, „Zumindest hätte dieser rothaarige Akatsuki das behauptet …“ „Sasori …“, sprach Shikamaru gähnend, während er sich in seinem Stuhl weiter zurücklehnte und Sasuke mit einem ernsten Gesichtsausdruck besah, „Und? Hatte er Recht mit seiner Behauptung …?“ „Gewissermaßen …“, antwortete der Uchiha knapp und lauschte ein paar Sekunden lang auf Sakuras regelmäßige Atemzüge, bevor er flüsternd weiter sprach, „Der erste Teil der Schriftrolle enthält eine Art Prophezeiung … allerdings liegt ihr großer Wert für Madara vermutlich an dem zweiten Teil des Textes.“ „Spann uns nicht auf die Folter, Teme. Was ist der zweite Teil …?“, zischte der Uzumaki beinahe lautlos, ließ seine Hände abwartend in die Taschen seiner schwarzen Hose gleiten und besah Sasuke mit einem wissbegierigen Blick. „Er handelt von der Perfektionierung des Mangekyou Sharingan durch dessen drei mächtigste Techniken. Tsukuyomi, Amaterasu und Susanoo.“, antwortete der Schwarzhaarige wahrheitsgemäß und ließ seine unergründlichen dunklen Augen über die ernsten Gesichter der Anwesenden schweifen, „Die Aufzeichnung besagt, dass das Mangekyou Sharingan so konzipiert ist, das es auf einem hohen Level ein weiteres Dojutsu aktivieren kann … ein sehr altes Dojotsu um genau zu- ...“ „Warte, stopp!“, entfuhr es dem Nara schockiert, während er in einer knappen Geste eine Unterbrechung der Konversation forderte und Sasuke mit einem eindringlichen Blick besah, „Habe ich das gerade richtig verstanden? Wir reden hier von einer Art dritten Stufe des Sharingan … etwas das noch mächtiger ist als das Mangekyou Sharingan? Weiß Tsunade davon?“ Der unantastbare Ausdruck des Uchihas ließ keine Gefühlregung erahnen und verriet doch gleichzeitig so viel, das Shikamaru sich seufzend eine Hand auf seine Stirn legte und die Lippen zu einem mürrischen Lächeln verzog. „Natürlich nicht …“ Nach der Aussage des Naras war es Naruto, der als erstes wieder das Wort an den Schwarzhaarigen richtete und diesen durch blaue Augen hindurch sichtbar verärgert musterte. „Sasuke, wenn Madara eine solch mächtige Waffe besitzt, muss der Rat das wissen …“ „Madara kann dieses Dojutsu nicht besitzen …“, erklärte der Uchiha daraufhin monoton und beobachtete schweigend, wie der Blonde sich im nächsten Moment weiter vorlehnte und ihn mit einem skeptischen Blick besah. „Woher willst du das wissen?“ „Das benötigte Level des Mangekyou Sharingan kann er unmöglich mit nur einem Auge erreicht haben. Es ist nur in Verbindung mit zwei unbeschädigten Sharingan zu bewerkstelligen. So steht es im Text …“ „Das muss nicht zwangsweise bedeuten, dass es wahr ist …“, warf der Hyuuga schulterzuckend ein und verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust, „Naruto hat Recht. Der Rat sollte über den Inhalt der Schriftrolle informiert werden …“ „Ich traue dem Rat nicht.“, zischte der Uchiha daraufhin kühl und richtete seinen unzufriedenen Blick kurzerhand auf Neji, als Naruto plötzlich ein gereiztes Brummen ausstieß und sich aufgebracht von seinem Stuhl erhob. „Was du nicht sagst, Sasuke …“, knurrte der Uzumaki bedrohlich und verlieh seiner Stimme unüberhörbaren Sarkasmus, während er neben dem Bett auf und ab schritt und sich fahrig in den blonden Schopf griff, „Keine Sorge. Uns ist dein leerer Platz bei den letzten beiden Ratssitzungen nicht entgangen.“ Das darauf folgende Schweigen des Schwarzhaarigen ließ Naruto verärgert die Augen verdrehen, bevor er sich wieder etwas zu beruhigen schien und sich stöhnend mit der Hüfte gegen das Bettende lehnte. „Vertraust du überhaupt noch irgendjemandem?“ Die Frage des Blonden hallte an den Wänden des geräumigen Zimmers wieder und schien Sasuke im ersten Moment zu überraschen, bevor er seine gewohnt gleichgültige Ausstrahlung zurück gewann und seine ruhigen Worte die Männer ihm gegenüber verblüfft aufsehen ließen. „Ich vertraue euch …“ Die drei Angesprochenen tauschten aufgrund dieser Aussage nachdenkliche Blicke aus und nickten sich kurz zu, ehe Shikamaru seine Ellenbogen begleitet von einem ergebenen Seufzer auf seinen Oberschenkeln abstützte und die langen Finger scheinbar mutlos unter seinem Kinn verschränkte. „Ich weiß jetzt schon, dass ich das bereuen werde, aber … was hast du mit der Schriftrolle vor?“, fragte der Nara leise und vergewisserte sich noch während er sprach, von dem andauernden Schlaf der rosahaarigen Konoichi, bevor er beobachten konnte, wie Sasuke ebenfalls einen prüfenden Blick in seine Arme warf und schließlich unter Sakuras regelmäßigen Atemzügen eine leise Antwort gab. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich dazu in der Lage sein werde mir das Dojutsu anzueignen … aber ich würde es gern versuchen.“, erklärte der Clanerbe knapp, ließ seine dunklen Augen über die neutralen Gesichter der Shinobis gleiten und begriff, dass sie mit einem derartigen Bekenntnis längst gerechnet haben mussten, ehe er schließlich teilnahmslos den Hyuuga fixierte, „Allerdings … brauche ich dazu leider deine Hilfe …“ „Jetzt bin ich neugierig, Uchiha …“, sprach Neji daraufhin hörbar verblüfft und machte kein Geheimnis aus seiner Verwirrung, während er sich in seinem Stuhl weiter aufsetzte und schmunzelnd die Brauen zusammenzog, „Was ist das für ein altes Dojutsu, das dich dazu bringt mich um Hilfe zu bitten?“ „Das Kamiketsueki Sharingan …“ Eine unangenehme Stille legte sich über die Anwesenden, während Naruto und Shikamaru irritiert dabei zusahen, wie sich die Augen des Hyuugas derweil erschrocken weiteten und er für einen kurzen Moment sprachlos schien, bis er leicht den Kopf schüttelte und sich somit aus den eigenen Gedanken riss. „Das ist unmöglich …“, zischte er lauter als beabsichtigt und warf einen alarmierten Blick auf Sakura, bevor seine fliederfarbenen Augen die des Uchihas fanden und ihn ungläubig musterten, „Das Kamiketsueki ist ein Märchen. Es hat nie einen Beweis für die Existenz dieser Technik gegeben.“ „Kamiketsueki …?“, wiederholte Shikamaru und schien ebenso ratlos wie der Uzumaki, woraufhin Neji sich seufzend an seinen Teamkollegen wandte und sich gestresst das lange Haar aus der Stirn schob. „Das Kamiketsueki gilt als das mächtigste Dojutsu der Welt, also die mächtigste Pupillentechnik.“, erklärte der Braunhaarige den zwei Unwissenden eindringlich und setzte sich unter deren aufmerksamen Blicken räuspernd etwas auf, „Ihr wisst doch, dass der Rikudo Sennin, der allererste Shinobi und Schöpfer unserer Welt, angeblich das Rinnegan besaß und sich daraus das Byakugan und das Sharingan entwickelt haben soll. Die drei großen Dojutsu entstammten also ein und demselben Gen und wurden jahrhundertelang als Kekkei Genkai von Generation zu Generation vererbt, entwickelten sich weiter und wurden dadurch immer unterschiedlicher. Und einer alten Legende nach, soll der Rikudo Sennin, zu seiner Zeit, die Grenzen des Rinnegan überwunden- und somit ein neues mächtiges Dojutsu geschaffen haben. Das Kamiketsueki. Nach dem Tod des Rikudo Sennin wurde prophezeit, dass es in seinen Erben eines Tages wieder zum Vorschein treten würde. Dagegen spricht, dass das Kamiketsueki sehr wahrscheinlich nie weitervererbt worden ist, da weder der Hyuuga- noch der Rikudo- oder der Uchiha-Clan, die allesamt von der Blutlinie des Rikudo Sennin abstammen, es jemals erwecken konnten. Es wird vermutet, dass das Kamiketsueki, sollte es wirklich existiert haben, in der Blutlinie des Rikudo-Clans gelegen hat und zusammen mit diesem bereits vor über hundert Jahren ausgestorben ist.“ Nach der Schilderung des jungen ANBU blieb es eine Weile lang still im Zimmer, bis Shikamaru offenbar eins und eins zusammenzählte und einen sichtlich erschrockenen Eindruck machte. „Nur damit ich das auch wirklich verstanden habe …“, fasste der Nara leicht erschüttert zusammen und besah zuerst seinen Teamkollegen und dann den Uchiha mit einem entgeisterten Gesichtsausdruck, „Die Schriftrolle die in Madaras Besitz war, handelt von einer Prophezeiung, die besagt, dass das Kamiketsueki eines Tages von einem Erben des Rikudo Sennin wieder erweckt werden wird …?“ „Um genau zu sein, handelt das Dokument nicht von der Prophezeiung …“, widerlegte Sasuke die Aussage des Braunhaarigen leise und überprüfte wachsam den Schlaf seiner Frau, während alle Anwesenden gebannt auf seine folgenden Worte warteten, „Diese Schriftrolle ist die Prophezeiung.“ „Aber … warum trägt sie dann das Symbol des Uchiha-Clans …?“, murmelte Neji irritiert und runzelte unter dem undefinierbaren Gesichtsausdruck des Clanerben seine Stirn, „Die Prophezeiung hätte, den Erzählungen nach, ein Erbe des Rikudo-Clans sein müssen … es sei denn- …“ „Das Kamiketsueki hat nie in der Blutlinie des Rikudo-Clans gelegen …“, beendete Sasuke den Satz seines Gegenübers und registrierte wie dieser nun alarmiert den Kopf hob und ihn durch große fliederfarbene Augen geschockt musterte. „Das darf doch nicht wahr sein …“, brummte Neji wenig später fassungslos und zog seine Augenbrauen misstrauisch zusammen, während er immer wieder sein Haupt schüttelte und seine Lippen zu einem gequälten Lächeln verzog, „Der Uchiha-Clan also, huh?“ Die Antwort des Schwarzhaarigen war lediglich ein knappes Nicken, woraufhin Shikamaru und Naruto ein synchrones Seufzen ausstießen und letzterer Sasuke sein besorgtes Gesicht zuwandte. „Wenn dieses Dojutsu so mächtig ist, wie ihr behauptet, dann ist es bestimmt nicht einfach zu meistern …“, mutmaßte der Uzumaki und kratzte sich leicht am Hinterkopf, ehe Neji diese Aussage kurzerhand bestätigte und zurück gegen die Lehne seines Stuhles sank. „Ich habe die Schriftrolle zwar nicht gelesen, aber ich schätze es wird Jahre dauern, bis sich überhaupt zeigt, ob Uchiha dazu in der Lage ist es zu erwecken …“, erklärte der Hyuuga mit ruhiger Stimme und ließ seine argwöhnischen Augen über die unergründlichen Gesichtszüge des Genannten schweifen, „Und selbst wenn dem so wäre, gäbe es keine Garantie dafür das sein Körper dem Kamiketsueki standhält …“ „Seit wann sorgst du dich so um mich, Hyuuga?“, sprach Sasuke daraufhin neckend und besah Neji mit einem amüsierten und zugleich auch verächtlichen Blick, ehe er beobachtete wie der Angesprochene aufgrund seiner Worte kurz genervt mit den Augen rollte und ihm wenig später ein überlegenes Grinsen schenkte. „Sei brav, Uchiha.“, sprach der Braunhaarige offensichtlich belustigt, verschränkte genüsslich die Arme vor der Brust und hob unter dem missgünstigen Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen provokativ eine seiner Brauen, „Ich glaube du hast vorhin erwähnt, das du meine Hilfe bräuchtest, oder habe ich mich da verhört?!“ Mit unverhohlener Genugtuung verfolgte der Hyuuga wie Sasuke ihm gegenüber seine gleichgültige Maske in eine vor Ärger verzerrte Grimasse verzog und ein leises Schnauben ausstieß, bevor er sich einmal grummelnd durch die dunklen Haare fuhr und erneut das Wort ergriff. „So wie ich das verstanden habe, ähnelt das Kamiketsueki dem Byakugan in gewisser Weise. Und da ich, wie du vielleicht mitbekommen hast, keine Byakugan besitze, kann ich den Text an manchen Stellen nicht nachvollziehen. Deswegen bin ich offensichtlich auf deine amateurhaften Fähigkeiten angewiesen und muss mich wohl oder übel damit abfinden. Allerdings werde ich ganz sicher nicht auf Knien vor dir rumrutschen und um deine kostbare Zeit betteln, Hyuuga … also wirst du mir nun helfen, oder nicht?“ So neutral wie möglich hatte der Clanerbe seine Frage herausgepresst und besah nun, wie alle anderen auch, Neji mit einem abwartenden Blick, während dieser scheinbar ernsthaft über das Anliegen seines Teamkollegen nachdachte und erst nach einigen Sekunden des Schweigens zu einer Antwort ansetzte. „Einverstanden …“, sprach der Hyuuga seufzend und untermalte seine Entscheidung mit einem knappen Nicken, ehe seine hellen Augen sich zu kleinen Schlitzen verzogen und Sasuke dazu veranlassten forschend eine Braue zu heben, „Ich helfe dir … unter drei kleinen Bedingungen …“ „Was für Bedingungen?“, entfuhr es dem Schwarzhaarigen misstrauisch, woraufhin auch Shikamaru und Naruto ihre Gesichter neugierig in Nejis Richtung drehten. „Du wirst das Versprechen das du Sakura gegeben hast halten und nicht versuchen dich an Madara zu rächen.“, verkündete der Angesprochene ohne zu zögern, wurde sich Sasukes überraschtem Ausdruck bewusst und registrierte, wie dieser plötzlich Naruto einen finsteren Blick zuwarf. „Dobe …“, knurrte der Clanerbe aufgrund der Geschwätzigkeit seines besten Freundes drohend und bemerkte, wie der Blonde lediglich triumphierend schmunzelte und sogar erleichtert darüber schien das Sasuke vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. „Die zweite Bedingung …?“, brummte der Uchiha schließlich hörbar angesäuert, stimmte somit offensichtlich der ersten Regel zu und unterbrach in seinem Groll sogar die sanften Berührungen, die er Sakura seit nun mehr als einer halben Stunde zukommen ließ. „Du willst nicht das Sakura von dem Inhalt der Schriftrolle erfährt, richtig?“ Aus Nejis Worten war zu entnehmen das er es ernst meinte und zum Erstaunen von Shikamaru und Naruto nickte Sasuke daraufhin nur bestätigend und besah die schlafende Frau in seinen Armen mit einem kurzen besorgten Blick. „Dann sind wir uns über die zweite Bedingung bereits einig. Sakura wird von alledem nichts erfahren.“, offenbarte der Hyuuga ruhig und sah sich im nächsten Moment dem unzufriedenen Gesichtsausdruck seines Teamkollegen gegenüber. „Findet ihr nicht, ihr geht zu weit?“, sprach Shikamaru in anklagendem Ton und warf ebenfalls einen Blick in das entspannte Gesicht der Rosahaarigen, „Sie sollte bescheid wiss- …“ „Nein …“, fiel ihm der Uzumaki überraschend ins Wort, während seine traurigen Augen auf der zusammengekauerten Gestalt in Sasukes Armen lagen, „Es reicht. Sie ist schwanger, Shikamaru. Und du hast gesehen, wie sie darauf reagiert hat.“ Die Worte des Blonden veranlassten alle Shinobis dazu der Konoichi in ihrer Mitte einen kurzen Blick zuzuwerfen, bevor der Nara seufzend nachgab und sich auf seinem Stuhl, als Zeichen der Kapitulation, schulterzuckend zurücklehnte. „Kommen wir zur dritten Bedingung …“, setzte Neji an und registrierte, wie nun wieder die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf ihm lag und er den Uchiha auffordernd fixierte, „Du wirst ab sofort wieder an jeder anstehenden Ratssitzung teilnehmen und deinen Verpflichtungen als Clanoberhaupt innerhalb von Konoha-Gakure ordnungsgemäß nachkommen.“ „Tse …“, kam es daraufhin nur verächtlich von Sasuke und als Naruto ihn mit unverhohlener Missbilligung besah, verdrehte er trotzig die Augen und bekam nicht mit, wie sich die Frau in seinen Armen leicht bewegte, „Was erwartest du von mir, Dobe? Das ich, nach allem was geschehen ist, vor den Rat trete, ein paar Hände schüttele und ihnen blind vertraue? Ich weiß nicht mal ob ich ihnen überhaupt vertrauen will …“ „Ich weiß …“, antwortete der Uzumaki daraufhin ehrlich und fuhr sich gestresst durch das kurze blonde Haar, während er verstimmt mit den Schultern zuckte und weiterhin lässig an dem Bettgestell lehnte, „Und ich kann es sogar nachvollziehen, Sasuke … aber du gibst ihnen nicht einmal die Chance dein Vertrauen zu gewinnen. Der Rat ist mehr als betrübt … und auch beschämt darüber, dass Danzou, einer ihrer Ältesten, für den Mord an deiner Familie verantwortlich ist.“ „Es ist mir gleich, ob der Rat das, was damals passiert ist, plötzlich bedauert. Es ist zu spät …“, sprach Sasuke kühl und lockte damit Naruto offensichtlich aus der Reserve, da dieser sich plötzlich laut schnaubend von dem Bettende abstieß, der Matratze dadurch einen leichten Ruck verpasste und somit Sakura aus ihrem seichten Schlummer riss und sie dazu veranlasste irritiert den Kopf zu heben. „Es ist nie zu spät für etwas einzustehen, das man aus tiefstem Herzen und Überzeugung bereut. Das ganze Dorf, Konoha-Gakure … das sind nicht nur die Menschen die im großen Rat sitzen, das bin ich, Hinata, Shikamaru, Neji, TenTen, Ino, Temari, Kakashi, Shizune und noch viele mehr … wir alle sind Konoha-Gakure … und wenn Tsunade vor dem versammelten Rat für uns alle spricht, dann solltest du dich wenigstens dazu herablassen deinen Freunden zuzuhören, oder liege ich da falsch Sasuke?“ Es dauerte ein paar Sekunden bis die fesselnde Atmosphäre im Krankenzimmer verflog und einer unangenehmen Stille Platz machte, woraufhin Sakura ihre grünen, überraschten Augen nur langsam von dem entschlossenen Gesicht des Uzumakis abwandte, um schlussendlich in das unergründliche Antlitz ihres Mannes sehen zu können. Lediglich seine geweiteten Pupillen verwiesen auf den Schock der ihn erfasst hatte und auch Shikamaru und Neji wirkten verblüfft, bevor sie beobachten konnten, wie ein kleines Lächeln an den Mundwinkeln des Uchihas zupfte und er schließlich kopfschüttelnd die Lider schloss. „Nein, du hast Recht, Naruto …“, offenbarte der Schwarzhaarige dem Uzumaki, woraufhin sich die beiden Männer, zu Sakuras Überraschung, ein vertrauliches Lächeln schenkten, als im nächsten Moment die Tür aufschwang und eine grinsende Tsunade auf der Schwelle erschien. „Wie erfreulich, dass ich bei meiner letzten offiziellen Amtshandlung dein Gehör haben werde, Sasuke.“, sprach sie auch sogleich charmant und wirkte äußerst unbeschwert, während sie sich an Naruto wandte und den offensichtlich verdutzten Shinobi kurzerhand an ihre üppige Brust zog, „Du bist also doch noch erwachsen geworden, Naruto. Ich wollte deiner kleinen ergreifenden Rede wirklich nicht lauschen, aber bei der Lautstärke war das nicht zu überhören.“ Und während Sakura grinsend beobachtete wie ihre alte Meisterin dem verwirrten Uzumaki lobend die Wange tätschelte, traf die Bedeutung von Tsunades Worten sie mit einem unvorhersehbaren Schlag und sorgte dafür, dass der jungen Uchiha entgeistert der Mund aufklappte. „Deine letzte Amtshandlung?“, entfuhr es der Rosahaarigen plötzlich ungläubig, woraufhin ihr alle Besucher ein entschuldigendes Lächeln schenkten und im Gegensatz zu der jungen Frau offensichtlich nicht überrascht wirkten, „Warte, was? Was soll das heißen, deine letzte Amtshandlung …? „Das heißt das ich in ein paar Wochen nicht mehr dein Oberhaupt sein werde.“, antwortete Tsunade wahrheitsgemäß und sah innerlich stöhnend dabei zu, wie die schöne ANBU in ihrem Krankenbett hochschnellte und ihr alarmiert entgegensah. „Du … du legst dein Amt nieder? Aber … wann hast du- …?“ Sakura konnte beobachten, wie Tsunades breites Grinsen langsam verblasste und sich in ein schwaches Lächeln verwandelte, bevor die Hokage an das Bett ihrer einstigen Schülerin trat und sich seufzend neben eben dieser auf das helle Laken sinken ließ. „Um ehrlich zu sein, habe ich den Titel bereits vor knapp sechs Wochen abgelegt, doch die gegenwärtigen Geschehnisse, wie Danzous Verhaftung und die Ratssitzungen, haben mich dazu gezwungen mein Amt noch ein wenig länger auszuüben. Als eine Art Übergangslösung. Aber nächsten Monat werde ich den knochenzermürbenden Job ein für alle Mal an den Nagel hängen. Auf Wiedersehen, Papierkram …“ Sakura hatte der ruhigen Stimme ihrer alten Meisterin stumm gelauscht und zog bei jedem ihrer Worte die Stirn ein wenig stärker in Falten, ehe sie sich wortlos eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustete und das Gesagte scheinbar erstmal verdauen musste. Es vergingen ein paar Sekunden bis sie, nachdem sie das Gesicht der Blondine nachdenklich gemustert hatte und auf ihre volle Unterlippe biss, in einer fragenden Geste schließlich die Arme anhob. „Aber … warum …?“ Die grünen Augen der jungen ANBU verrieten Tsunade das sie offensichtlich nach einem Grund verlangte und mit der Entscheidung ihrer ehemaligen Meisterin nicht wirklich einverstanden schien. „Weil es an der Zeit ist, Sakura …“, antwortete die Blondine sachlich und schenkte ihrer Gesprächspartnerin ein warmes Lächeln, „Dieses Dorf braucht wieder einen richtigen Hokage … und keine glücksspielsüchtige Schnapsdrossel wie mich, oder einen alten gebrechlichen Knacker wie Hiruzen Sarutobi es war. Möge er in Frieden ruhen!“ Die unangemessenen Worte über den Sandaime entlockten jedem der Anwesenden ein schiefes Grinsen, ehe Sakura spürte, wie die Finger ihrer alten Mentorin mütterlich durch ihr seidiges Haar strichen und ihre karamellfarbenen Augen nach so etwas wie Verständnis in dem Gesicht der Uchiha zu suchen schienen. Diese ließ daraufhin ein leises Seufzen vernehmen, ehe sie jenes gewünschte Verständnis durch ein kurzes Nicken signalisierte und bemerkte, wie Tsunade sie wenig später sichtlich erleichtert in den Arm nahm. „Aber genug von mir …“, sprach die Blondine schließlich besorgt, drückte die junge Medic-Nin in einer kurzen Bewegung von sich weg und betrachtete sie eingehend, „Shizune hat mir von dem Nervenzusammenbruch berichtet. Ich habe mir schon gedacht, dass das alles ein wenig viel auf einmal für dich wird. Du hast lange geschlafen …“ Im nächsten Moment konnten alle Anwesenden beobachten, wie Sakura verlegen den Kopf senkte und sich nach ihrem, durch Medikamente hervorgerufenen Schlaf, an ihr vorheriges Verhalten zurückerinnerte. Die grünen Augen huschten kurz zu Sasuke, bevor sie schnell wieder das helle Bettlaken fixierten und sich im nächsten Moment unschlüssig auf Tsunades Gesicht legten. „Ich …“, setzte die Rosahaarige schluckend an und fuhr sich in einer flüchtigen Geste durch das blasse rosa Haar, „Ich habe Panik bekommen … glaube ich.“ „Das ist völlig normal, Sakura.“, pflichtete ihr die ältere Frau bei und tätschelte ihrer Patientin dabei mitfühlend den Arm, „Bevor wir dich in die Langzeitnarkose versetzt haben, hast du nicht einmal gewusst das du schwanger bist …“ „Ich habe … ich habe nicht damit gerechnet, das man es schon sieht …“, murmelte die Uchiha leise und senkte traurig ihren Blick auf ihren Unterleib, „Ich war darauf nicht vorbereitet- …“ „Ich weiß.“, fiel ihr Tsunade tröstend ins Wort und griff nach den Händen der jungen Medic-Nin, ehe sie diese aufmunternd drückte und beobachtete, wie Sakura, aufgrund ihrer Geste, zögernd den Kopf hob, „Die Zeit in der sich der Körper normalerweise auf die Schwangerschaft einstellt, hast du verschlafen. Es ist als wärst du in deinem Körper eingeschlafen und in einem fremden wieder aufgewacht. Das würde jeden aus der Bahn werfen, Liebes.“ Die Aussage ihrer alten Meisterin beruhigte Sakura offensichtlich ein wenig, da sie im nächsten Moment vorsichtig nickte und registrierte, wie die Blondine kurz darauf hinter sie trat und mit einem geschulten Blick den Verband um ihre Brust kontrollierte. Sie spürte, das die Wärme von Tsunades heilendem Chakra ihre schmerzende Lunge betäubte und sich in ihrem Körper auszubreiten schien, während sie erschöpft die Augen niederschlug und sich voll und ganz auf das angenehme Gefühl konzentrierte. „Du wirst dich sicher noch ein paar Wochen schonen müssen …“, murmelte die Ältere der beiden Frauen nachdem sie das erleichterte Seufzen ihrer Patientin vernommen hatte, „Die Verletzung verheilt sehr gut, allerdings ist dir jede körperliche Anstrengung bis auf weiteres untersagt, verstanden Sakura?“ „Ja, ich weiß. Kein Training, Keine Missionen, kein Joggen- …“ „Sehr richtig …“, unterbrach Tsunade die patzige Aufzählung der Konoichi, stellte sich wieder neben das Bett und hob, als wenn sie mit einem Kind reden würde, mahnend den Zeigefinger, „Alles was dich auch nur im Entferntesten aus der Puste bringen – oder deine Atmung beschleunigen könnte, ist verboten. Und in diese Kategorie gehört natürlich auch Sex.“ Mit einem Mal war es so ruhig im Krankenzimmer, dass das Ticken der Uhr plötzlich in den Vordergrund rückte. „Wie bitte …?“ Die irritierte Stimme der Rosahaarigen ließ vermuten, dass sie glaubte sich verhört zu haben, aber dem Grinsen von Naruto, Shikamaru und Neji nach zu urteilen, hatte ihre ehemalige Meisterin dieses Thema tatsächlich gerade vor allen hier versammelten Shinobis angesprochen. Lediglich Sasuke wirkte ebenso fassungslos wie die junge Konoichi und verzog jetzt unzufrieden das Gesicht, während Tsunade ihrer Patientin eine Antwort gab die keinerlei Widerrede zuließ. „Kein Sex. Bis ich es ausdrücklich gestatte.“ © by Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)