Blue eyes melting von midoriyuki (~Wildkatze in action---> andere Vorschläge willkommenxDD) ================================================================================ Prolog: -------- Nachdenklich strich er sich durch die Haare. Er wusste nicht was aber irgendetwas lief schon verdammt lange verdammt falsch. Das Mädchen, das grade damit beschäftigt war sich an seinem Hals festzusaugen ließ ihn völlig kalt. Wie eigentlich alle mit denen er gelegentlich mal was laufen hatte. Langweilig. Genervt schob er sie von sich, während er ihr verwirrtes Gesicht ignorierte. Sich das enganliegende schwarze Oberteil wieder zurecht zupfend stand er auf und wandte sich ohne ein weiteres Wort ab. „Hey! Was soll das? Das kannst du doch nicht machen!“ Langsam wandte er den Kopf und zog eine Augenbraue hoch. „Wie du siehst kann ich.“ Gleichgültig drehte er sich um und lief weiter. Dass er ihr jetzt grade wahrscheinlich vor Kopf gestoßen hatte interessierte ihn nicht. Wie so vieles ihn einfach kalt ließ. Wirklich bewusst wann er das letzte Mal wirklich richtig etwas gefühlt hatte war ihm kein einziger Moment. Klar er hatte seinen Spaß aber irgendetwas fehlte. Hass war schon längst Gleichgültigkeit gewichen und Liebe…Woher sollte er die denn schon kennen? Angenervt trat er gegen eine leere Cola-Dose die scheppernd gegen den nächsten Baum flog. Langsam hatte er es satt nur noch genervt oder gleichgültig zu sein. Er ging sich selbst mächtig auf den Keks. Und das schlug nur noch mehr auf seine sowieso schon permanent schlechte Laune. Auf die Party auf die er eigentlich eingeladen worden war hatte er jetzt auch keinen Bock mehr, da das einzig annehmbare Mädel bereits mit wahrscheinlich gebrochenem Teenie-Herzchen im Wald hockte und sich die Augen aus dem Kopf heulte. Knurrend stapfte er also durch die Dunkelheit nach Hause. Kapitel 1: Damn idiot --------------------- Fluchend hielt er sich den Kopf, während er versuchte auf einem Bein hüpfend zur Tür zu gelangen und sich gleichzeitig seine Hose anzuziehen. So ein verdammter Dreck. Nicht nur, dass er an einem SONNTAG vor 12 Uhr aus dem Bett geklingelt wurde, nein das wäre ja noch zu freundlich gewesen. Er war ja so ein Held sich auch noch den Kopf an dieser gottverdammten Dachschräge anzustoßen. Wer auch immer ihn diesen Qualen ausgesetzt hatte würde das bitter bereuen, denn unausgeschlafen war er wirklich noch unausstehlicher als sonst. „Was zum…!“ Bevor er jedoch weiterreden konnte fiel sein Blick auf die beiden Personen vor seiner Tür, die er grade schwungvoll aufgerissen hatte. Scheisse. Zunächst spöttisch dann lächelnd sah der Wohnheimsleiter auf seine zwar angezogene jedoch noch offen stehende Hose. „Na da haben wir dich wohl aus dem Bett geschmissen.“ Angenervt grummelte Laurin in sich hinein. Das hatte dieser Blitzmerker ja schnell gemerkt. Herzlichen Glückwunsch. Bei Gelegenheit würde er dem gebührenden Respekt zollen. „Was gibt’s denn?“ Seine Laune bewegte sich immer weiter in schon fast unterirdische Bereiche und er hatte absolut keine Lust weiter halbnackt in der Tür zu stehen und sich das dämliche Grinsen dieses senilen alten Spinners anzugucken. Immer noch lächelnd deutete eben dieser auf die Person neben sich, die Laurin bis jetzt völlig ignoriert hatte. „Ich bringe dir deinen neuen Mitbewohner. Sebastian ist ja schließlich letzten Monat vor dir geflüchtet.“ Ohne sich weiter um den Jungen zu kümmern oder ihn auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen knurrte er kurz unwillig, um sich dann wieder umzudrehen. „Dann zeigen sie ihm sein Zimmer. Ich geh wieder schlafen.“ Sprachs und verschwand wieder hinter seiner Zimmertür, die er demonstrativ zuschlug. Mitleidig lächelnd sah der Heimleiter auf seinen neuen Schützling und zuckte mit den Schultern. „Mit dem wirst dus etwas schwerer haben. Komm ich zeig dir dein Zimmer…Deine Sachen kannst du ja später hoch holen.“ Ein leichtes Nicken folgte auf diesen wohlgemeinten Rat und ein vorfreudiges Glitzern stahl sich in die leuchtend grünen Augen. Das versprach interessant zu werden. Stinksauer schleuderte er sein Kissen gegen die Tür. Seit dieser Typ seine Sachen hier hoch geschleppt hatte und seine Musikanlage angeschlossen hatte, dröhnte laute Musik durch die ganze Wohnung und so wie der den Bass aufgedreht hatte sprangen auch noch die Kaffeetassen des Hausmeisters aus den Regalen. Soviel zum Thema weiterschlafen. Genervt und zu allem bereit riss er die Tür zum Zimmers seines neuen Mitbewohners auf und wollte diesen grade mal gehörig zusammenstauchen, als er wie versteinert stehen blieb. Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Da plagte er sich mit diesem endlosen Gedröhne ab, während er immer noch Kopfschmerzen von seiner liebevollen Begegnung mit der Dachschräge hatte und dieser dreiste Kerl lag quer über seinem Bett und schlief. „ Ich glaub es hackt!“ Fest entschlossen diesem selig schlafenden Plagegeist die Träume zu zerstören, griff er nach der Wasserflasche die neben dem Bett stand und schüttete mit einem zufriedenen Lächeln den gesamten Inhalt in das Gesicht des Störenfrieds. Panisch fuhr dieser auf und sah sich verwirrt um. Na also warum nicht gleich so. Verwirrt blinzelnd sah der Neue zu ihm hoch und wischte sich mit der Hand einige seiner schwarzen nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Anstatt jedoch wie erwartet sauer zu werden und rumzumeckern, zogen sich die Mundwinkel des anderen verdächtig nach oben und zur völligen Verwirrung Laurin begann er schallend zu lachen. Vollkommen überfordert stand Laurin neben dem sich vor Lachen Krümmenden und kam sich mit der leeren Flasche reichlich bescheuert vor. Langsam wich die Lähmung die für kurze Zeit sein Sprachzentrum befallen zu haben schien und unfreundlich fuhr er den anderen an. „Sag mal geht’s dir noch ganz gut? Ich kipp dir Wasser ins Gesicht und du lachst? Du hast doch einen anner Meise! Und mach die verdammte Musik aus! Ich hab eh schon Kopfschmerzen wegen dir also treib mich nicht komplett in den Wahnsinn klar!“ Während seines hitzigen Vortrages hatte der Grünäugige sich wieder halbwegs beruhigt und sah durch seine schwarzen Stirnfransen hindurch mit einem interessierten Glitzern in den Augen zu Laurin hoch. „Na wenns weiter nichts ist…Hättest du doch schon früher sagen können.“ Gelassen erhob er sich von seinem Bett, Laurin bemerkte nebenbei, dass der Neuankömmling störenderweise ein Stück größer war als er selbst und drehte die Lautstärke der Anlage am dafür vorgesehen Schalter runter. Lächelnd wandte er sich wieder Lian zu und hielt ihm seine feingliedrige Hand entgegen. „Ich heiße übrigens Collin. Freut mich dich kennen zu lernen.“ Argwöhnisch sah Laurin auf die ihm dargebotene Hand, dann wieder in das Gesicht von Collin. Sein Lächeln und der Ausdruck seiner Augen wirkten ehrlich und deshalb ergriff er die Hand und drückte sie kurz. „Laurin.“ informierte er knapp, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand wieder in sein Zimmer. Collins Lächeln vertiefte sich und ein zufriedener Ausdruck schlich sich in seine Augen. „Kleine Wildkatze…“ Damit begann er leise vor sich hinsummend seine Sachen auszupacken. Was war das eigentlich für ein Spinner? Mit immer noch dröhnendem Kopf warf Laurin sich wieder auf sein Bett und drehte sich auf den Rücken. Unwillig zog er die Augenbrauen zusammen und starrte missmutig an die Decke. Er wollte niemanden hier in seinem kleinen Reich. Es war schon ein großes Stück Arbeit gewesen diesen dickfelligen Volltrottel Sebastian irgendwie aus der Wohnung rauszubekommen und dann ging das gleiche einen Monat später schon wieder los. Konnte der tatterige Heimleiter nicht einfach akzeptieren, dass er mit niemandem zusammenwohnen wollte? Die nervten ihn doch nur und stellten ihn und sein Leben in Frage. Und diesmal würde er schwieriger werden diesen Störenfried loszuwerden, denn der Neue schien nicht auf den Kopf gefallen zu sein und seine Ausbrüche schienen ihn auch eher zu belustigen als abzuschrecken. Verdammter Mist. Das er aber auch immer so ein wahnsinniges Glück hatte. Genervt verzog er das Gesicht, als er hörte wie die Kaffeemaschine in Gang gesetzt wurde. Na ganz toll, der fühlt sich ja schon richtig heimisch. Als das laute Brummen der Kaffeemaschine wieder verstummt war zog er sich die Decke über den Kopf und rollte sich auf die Seite. Nur weil irgendein Spinner meinte in seiner Wohnung wohnen zu müssen, würde er sich bestimmt nicht von seinem gewohnten Tagesablauf abbringen lassen. Und der sah jetzt erstmal schlafen bis in den späten Nachmittag vor. Kapitel 2: tonights breakfast ----------------------------- Mit flatternden Lidern öffnete er langsam die Augen, nahm noch nicht richtig seine Umgebung wahr. In sich hineinmurmelnd wollte er sich wieder zur Seite drehen und weiter schlafen, als eine sanfte Stimme von einem leisen Lachen begleitet seine Ruhe störte. „Hey du Schlafmütze! Es gibt Abendessen.“ Noch immer nicht richtig wach drehte Laurin den Kopf in die Richtung der Stimme und blinzelte gegen das Licht des Sonnenuntergangs, welches grade schräg durch das Fenster in sein Zimmer schien. Schwarze Haare mit vereinzelten roten Strähnen umrahmten ein helles Gesicht in dem zwei stechend grüne Augen übermütig blitzten. Die vollen Lippen, die von einem Piercing geziert wurden verzogen sich zu einem Grinsen und gaben den Blick frei auf makellos weiße Zähne. Als habe jemand einen Schalter umgelegt schnellte Laurin hoch und starrte den Eindringling wütend an. „Wer verdammt noch mal hat dir erlaubt in mein Zimmer zu kommen?!“ Vergnügt stand sein Gegenüber auf und zwinkerte ihm im Rausgehen zu. „Niemand aber wenn ich schon Abendessen mache kann ich dich auch wohl wecken oder meinst du nicht, Kleiner?“ Bevor er von dem hinterher sausenden Kissen getroffen werden konnte zog er grinsend die Tür hinter sich zu. „Nenn mich nicht Kleiner!“ Wütend starrte Laurin auf die geschlossene Tür hinter der er das amüsierte Lachen von Collin hörte. Der Typ schaffte es mit Leichtigkeit ihn auf die Palme zu bringen und das war etwas wovon sich die meisten möglich weit entfernt hielten. Seine Wutausbrüche waren in der ganzen Schule, wie auch im Wohnheim schon eher berüchtigt als berühmt. Trotzig warf er die Bettdecke zur Seite und sprang aus dem Bett. Normalerweise brauchte er Stunden um richtig wach zu werden aber diese wundervolle Art des Weckens jagte bereits soviel Adrenalin durch seinen Körper, dass es ihm wahrscheinlich schwer fallen würde einen Löffel still zu halten. Wie ihn dieser Kerl aufregte! Missmutig stapfte er aus seinem Zimmer in die Küche, da er allmählich doch Hunger bekam und nicht ernsthaft damit gerechnet hatte, dass Collin seine Worte ernst gemeint hatte. Daher blieb er verwirrt im Türrahmen und sah fragend abwechselnd zum Tisch und dann wieder zu Collin der grade an die Küchenzeile gelehnt in ein Brötchen mit Marmelade biss. Das war ja schon mehr Frühstück als sonst irgendwas. Irgendwoher hatte Collin Brötchen bekommen, sowie Marmelade, Nutella und so weiter. Eine Augenbraue hochziehend verschränkte Laurin die Arme vor der Brust und starrte Collin vernichtend an. „Was soll das hier werden?“ Collin grinste und steckte sich erstmal den Rest seines Brötchens in den Mund bevor er antwortete. „Naja eigentlich wollte ich zum Einstand mit dir frühstücken aber da du ja noch nicht früher ansprechbar warst hab ich das Frühstück einfach mal auf den Abend verschoben. Und so wie unser Kühlschrank aussieht müsstest du eigentlich Hunger haben wie sonst was.“ Mist, da hatte er sogar Recht. In den letzten Tagen war er irgendwie nicht dazu gekommen einkaufen zu gehen und daher gähnte sein Kühlschrank ihn nur mit erschreckender Leere an. Eigentlich verstieß es ja gegen seine Art irgendwas anzunehmen, aber in diesem Fall konnte man ja schon mal eine Ausnahme machen. Nur um seinen Stolz nicht sang- und klanglos untergehen zu sehen würde er bestimmt nicht vor sich hin hungern. Widerwillig ließ er sich auf einen der schwarzen Klappstühle fallen die rund um den kleinen Küchentisch standen. „ Aber glaub bloß nicht, dass ich damit käuflich bin.“ Obwohl Collin schon wieder lachte störte es ihn nicht besonders, da sein Lachen nicht künstlich oder aufgesetzt klang, sondern warm und ehrlich. Sich nicht weiter mit diesem Gedanken beschäftigend wandte er sich einem Brötchen zu, das er dick mit Nutella zukleisterte. In das Zeug könnte er sich reinlegen und er hatte schon mehrmals mit dem Gedanken gespielt sich irgendwie die Herstellerfirma unter den Nagel zu reissen, aber die Umsetzung seiner Pläne gestaltete sich dann doch mehr als utopisch. Ein Helikopter mit integriertem Nutella-Suchsystem ließ sich nun mal nicht so leicht auftreiben. Über sich selbst verwundert schüttelte er den Kopf und seufzte. Er sollte nicht immer so viel Mist denken. War ja langsam nicht mehr auszuhalten, was für eine Zumutung sein Gedankengut inzwischen für jeden Psychologen sein musste. Währenddessen hatte Collin sich auf dem Stuhl niedergelassen, der ihm gegenüber stand und stützte den Kopf auf die auf dem Tisch liegenden verschränkten Arme. Seine Augen schienen nahezu Funken vor Belustigung zu sprühen. Immer wieder verstohlene Blicke zu seinem neuen Mitbewohner werfend aß Laurin schweigend auf, bevor er jedoch irgendetwas sagen konnte grinste Collin ihn an und stand gähnend auf. „So mein Kleiner. Ich hab das fertig gemacht du räumst ab.“ Mit schief gelegtem Kopf sah er kurz in Laurins Gesicht, der bereits den Mund aufgerissen hatte um gegen seinen Kosenamen energisch zu protestieren, und beugte sich zu ihm hinunter. „Du solltest das mit dem Essen noch mal üben.“ Ohne weiter auf Laurins entsetzten Blick zu achten legte er ihm eine Hand an die Wange und leckte kurz über eine Stelle oberhalb von Laurins Oberlippe. Lächelnd richtete er sich wieder auf und verschwand mit den Worten „Schlaf gut“ in sein Zimmer. Mit vor Schreck offen stehendem Mund starrte Laurin auf die geschlossene Tür und rührte sich nicht. Was zum Teufel war das denn gewesen?! Hätte doch gereicht wenn er ihm gesagt hätte, dass er noch Nutella im Gesicht hat! Was bildete der sich eigentlich ein ihn einfach abzuschlabbern?! Auf dem Rücken liegend wartete Collin auf eine Reaktion die auch wie erwartet nicht lange ausblieb. Das laute Krachen eines Tellers der wohlplatziert gegen seine Tür flog und von einem wütenden Aufschrei begleitet wurde ließ ihn zufrieden grinsen. Die kleine Wildkatze schien ja doch sehr temperamentvoll zu sein. Genau das was ihn unglaublich an dem Kleineren reizte. Immer noch in sich hinein lächelnd steckte er sich seine Kopfhörer in die Ohren und schaltete die Musik an. „Verdammter Mistkerl…Was soll denn so ein Mist…argh…Arschloch…“ Aufgebracht vor sich hinfluchend rubbelte Laurin seine Haare trocken, da er grade aus der Dusche kam, und motzte weiter mit durch das Handtuch gedämpfter Stimme in sich hinein. Das würde er diesem eingebildeten Lackaffen nicht so schnell verzeihen, dass er ihn einfach ableckte, wegen ihm die Küche aufräumen und die Scherben des Tellers entsorgen musste. Besonders was den Teller betraf sah er keinerlei Schuld bei sich schließlich hätte der andere ihn nicht so reizen müssen. Nur mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt stapfte er immer noch grummelnd in sein Zimmer und zog sich nur schnell ein viel zu großes T-Shirt und Boxershorts über bevor er sich wieder ins Bett warf. Dreck verdammter. Der Typ brachte ihn dermaßen auf die Palme, dass es schon fast bewundernswert war. Das schaffte sonst niemand mehrmals am Tag beziehungsweise nach dem ersten Mal wagten es die wenigsten ihn noch mal anzusprechen. Und bisher hatte ihn auch keiner ungefragt einfach abgeleckt! Durch diesen Gedanken beflügelt flammte sein Zorn wieder auf und er schwor sich, dass das nicht noch mal passieren würde. Und wenn er diesem Vollidioten die Zunge abbeißen müsste. Mit diesem beruhigenden Gedanken schlief er selig lächelnd wieder ein. Kapitel 3: Hey little boy ------------------------- Mal kurz zum Kapitelnamen...Am besten einfach mal "Hey little girl" von den Ramones anhören und jedes "girl" mim "boy" ersetzenxD Dann passtsxD Viel Spaß beim lesen^-^ „Mhhh….“ Sein Gemurmel hörte sich fast an wie das Schnurren einer Katze die grade nach allen Regeln der Kunst gestreichelt wurde, als er sich näher an die Wärme neben sich kuschelte. Sanfte Hände strichen über sein Gesicht und seinen Hals, während sich weiche Lippen an seinem Mund entlang küssten. Begierig nach mehr öffnete er den Mund ein wenig und die fremde Zunge fuhr neckend über seine Lippen ohne jedoch weiter auf seine Aufforderung einzugehen. Dadurch gestört öffnete der so Abgewiesene die Augen und sah direkt in vor Belustigung funkelnde grüne Malachitaugen. Geschockt riss Laurin die Augen auf und stieß Collin von seiner Bettkante auf den Boden. Schwer atmend starrte er auf den Größeren der im ersten Moment überrascht dann jedoch immer noch belustigt aussah. „Was fällt dir eigentlich ein?! Mach das du hier rauskommst sonst vergesse ich mich!!“ Mit geballten Fäusten und vor Wut zitternd stand er jetzt vor dem immer noch auf dem Boden Sitzenden und seine Gesichtsfarbe schwang in ein ungesundes knallrot um. Dieser dreiste Mistkerl! Gelassen und ohne sich von seinem Wutausbruch beeindrucken zu lassen stand Collin auf und klopfte sich seine schwarze Röhrenjeans ab. „Wenn du nicht wach wirst muss ich mir ja irgendwas überlegen oder meinst du nicht? Und ich finde meine Weckmethoden wesentlich netter und angenehmer als deine.“ „Wa…Sag mal spinnst du? Du kannst mich doch nicht einfach küssen!!“ Zornbebend starrte Laurin den Schwarzhaarigen weiter an und konnte einfach nicht fassen wie locker dieser das nahm. Klar er machte auch viel mit irgendwelchen Mädchen rum aber…Das war was anderes!! Schließlich war dabei von vornherein klar, dass er nicht mehr wollte als sich einen Abend lang die Zeit zu vertreiben. Und das waren Mädchen!! Schulterzuckend grinste Collin ihn an. „Wo ist denn das Problem? Du bist wach, kommst nicht zu spät, mir hats gefallen und dir ja ganz offensichtlich auch.“ Bei seinen letzten Worten glitt sein Blick an Laurin runter und da dieser nicht verstand was der Andere meinte sah er ebenfalls an sich hinunter. Wäre es möglich gewesen wäre er in diesem Moment am liebsten im nächsten Loch verschwunden, hätte sich nach China durchgegraben und von da aus hätte er sich auf den Mond schießen lassen. Ruckartig drehte er sich um und rannte zum Bad, dessen Tür er mit voller Wucht zuschlug. Collin mit sämtlichen Verwünschungen und Flüchen bedenkend die er kannte riss er sich förmlich die Klamotten vom Körper, stellte sich unter die Dusche und drehte den eiskalten Wasserstrahl voll auf. Wie in drei Teufels Namen konnte er bitte vom Kuss eines Jungen, man beachte das es KEIN Mädchen war, so dermaßen erregt werden? „Himmer Herrgott noch mal…Verdammter Mistkerl…“ Die Stirn gegen die kalten Fliesen lehnend fuhr er sich vollkommen verwirrt übers Gesicht und versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Irgendwie musste er diesen Kerl auf Abstand halten und das möglichst so, dass er nicht mehr nah genug an ihn rankam, um ihn irgendwie berühren zu können. Denn das sein Körper zweifellos auf den Anderen ansprang und mehr wollte war ihm grade mehr als klar geworden. „Verdammter Mistkerl…“ Als er mit Weltuntergangsmiene aus seinem Zimmer kam, saß Collin völlig entspannt in der Küche auf dem Tisch und trank seinen Kaffee. Mit dem Kopf in Richtung Kaffeemaschine nickend hob er wieder die Tasse an die Lippen und trank weiter. Mit vernichtendem Blick musterte Laurin erst den Größeren, sah dann aber doch in die angedeutete Richtung und musste feststellen, dass sein etwas ungewöhnlicher Wecker ihm bereits Kaffee fertig gemacht hatte. Missmutig nahm er die Tasse und setzte sich auf den am weitesten von Collin entfernten Stuhl, nachdem er ihn noch ein ganzes Stück weiter weggezogen hatte. Zwar kam er sich dabei unglaublich kindisch vor, aber das war ihm im Anbetracht der Tatsache wie er nur kurz zuvor auf den Anderen reagiert hatte völlig egal, denn anscheinend hatte sein Körper beschlossen sich gegen ihn zu stellen und zu machen was er wollte. Und das passte ihm überhaupt nicht in den Kram. Allerdings gab es da noch etwas anderes zu klären. Nachdem sie einige Minuten schweigend ihren Kaffee getrunken hatten, Collin las nebenbei noch völlig entspannt in irgendeiner Zeitschrift und summte vor sich hin, während Laurin ihn mit giftigen Blicken durchlöcherte, stellte Collin seine Tasse ins Spülbecken und wandte sich zum Gehen. „ Warum hast du mich geküsst?“ Stur in seine Tasse starrend hatte Laurin sich doch dazu durchgerungen den Anderen anzusprechen, auch wenn er ihm am liebsten den Hals umgedreht hätte. Überrascht blieb er stehen, da er nicht damit gerechnet hatte, dass seine kleine Wildkatze vor heute Abend überhaupt wieder mit ihm reden würde. Zwar schwang ein aggressiver Unterton mit aber den ignorierte Collin gekonnt. Mit schräg gelegtem Kopf musterte er den Jüngeren kurz, um dann grinsend zu antworten. „ Das ist relativ einfach. Du bist süß, du bist verdammt hübsch und ich steh auf dich.“ Bei Laurins halb ungläubigen halb entsetzten Reaktion verkniff er sich das Lachen und verschwand einfach in sein Zimmer. Sollte der Kleine erst mal was zum Nachdenken haben. Mit vollkommen entgleisten Gesichtszügen starrte Laurin auf die sich schließende Tür. Das war doch wohl jetzt nicht sein Ernst?! So unglaublich dreist hatte ihm noch niemand gesagt, dass er auf ihn stand. Und Teufel auch wie kann er sich da jetzt schon so sicher sein? Sie kannten sich doch grade mal einen Tag lang! Völlig überfordert fuhr er sich durch die schwarzen Haare. Das meinte dieser Spinner doch mit Sicherheit nicht ernst. Konnte doch gar nicht sein. Außerdem war er nicht schwul. Auf gar keinen Fall. „Argh…verdammter Vollidiot…“ Und schon wieder hatte er es geschafft ihn in Rage zu bringen und das nicht zu knapp. Das in die nächste Ecke fliegende Spültuch und besonders die knallenden Türen beim Verlassen der Wohnung hatten jetzt auch wohl jeden anderen Heimbewohner darüber informiert ihn heute besser ihn Ruhe zu lassen, wenn sie nicht Opfer eines verbalen Massakers werden wollten. Allerdings wurde er das Gefühl nicht los, dass er in nächster Zeit öfter das Verlangen nach einem blutigen Gemetzel haben könnte, bei denen er irgendwelche armen Deppen allein durch seine Worte in der Luft zu zerfetzen gedachte. Und das nur wegen dieses verdammten Vollidioten. Nachdem Laurin sich lautstark davon gemacht hatte suchte auch Collin seine restlichen Schulsachen zusammen und machte sich auf den Weg zu seiner neuen Schule. Eigentlich war er über sich selbst verwundert. Klar war es absolut seine Art genau das zu machen wonach ihm grad der Sinn stand, auch wenn das unter anderem das Wecken seines Mitbewohners mit dem ein oder anderen Kuss einschloss, aber derart offen zu sagen, was er wirklich dachte war auch bei ihm eine Seltenheit. Aber der Kleine hatte es ihm einfach angetan. Seine vor Zorn funkelnden strahlend blauen Augen hatten ihn vom ersten Moment an total in ihren Bann gezogen, ebenso wie das ebenmäßige Gesicht, das halb von schwarz-blauen Strähnen verdeckte wurde und der schlanke aber trainierte Körper. Was ihn aber am meisten faszinierte, anzog und fast nicht schlafen ließ war diese unglaubliche Ausstrahlung die der Kleine hatte. Es juckte ihn richtig in den Fingern diese ungebremste Energie in die, seiner Meinung nach, geeigneten Bahnen zu lenken und das war nun mal im Bett und vor allen Dingen mit ihm. Ihm war allerdings klar, dass das keine rein körperliche Angelegenheit war. Bereits im ersten Moment hatte er sich rettungslos in seine kleine Wildkatze verliebt. Und irgendwie würde er seinen kleinen Kater auch dazu bekommen ihn zu wollen und wenn er ihn erst körperlich abhängig machen musste war ihm das nur recht. So wie es aussah stieß er da ja auch auf Resonanz, zumindest schien sein Körper durchaus auf ihn zu reagieren und das relativ heftig. Irgendwie würde er schon erreichen, dass der Kleine sich in ihn verliebte. Zufrieden grinsend steuerte er inzwischen auf den Haupteingang der Schule zu. Kapitel 4: You´re disturbing my world ------------------------------------- Genervt warf Laurin seinen quatschenden Mitschülern vernichtende Blicke zu. Ihm wäre es nur lieb, wenn einer von ihnen sich ihm gegenüber irgendwie so verhielt, dass er einen Grund gehabt hätte seine angestaute Wut an ihm auszulassen. Das wussten allerdings auch seine Mitschüler und so hielten sie sich wohlweislich von ihm fern und ließen ihn in Ruhe. Resigniert ließ er den Kopf auf den Tisch sinken und verfluchte sich selbst dafür Sebastian nahezu rausgeworfen zu haben. Er war zwar ein unerträglicher Langweiler und schien einen Stehplatz auf seiner Leitung für die nächsten paar Jahre reserviert zu haben aber wenigstens hatte er ihn nie geweckt, indem er ihn küsste. Nur beim Gedanken daran schoss ihm schon wieder das Blut ins Gesicht und er hätte Collin jetzt am liebsten mit dem Kopf gegen die nächste Wand gedonnert. Dieser dreiste Kerl brachte ihn total aus dem Konzept, warf sein wohlgeordnetes Leben in dem alles nach seinem Kopf ging völlig durcheinander und das das wurmte ihn gewaltig. Aber warum zum Teufel reagierte sein Körper so extrem auf ihn? Das war doch nur ein simpler total unspektakulärer Kuss gewesen und trotzdem...Die meisten Mädchen mussten ihr komplettes Kusstalent aufwenden, um ihn dazu zu bringen wenigstens in Gedanken zu seufzen, weil es ihn einfach kalt ließ und in keinster Weise berührte. Okay, es war ganz nett und so vertrieb man sich auch ganz unterhaltsam die Zeit aber so wahnsinnig toll fand er es dann doch nicht. Und dieser…Kerl schaffte es innerhalb von wenigen Sekunden ihn mehr zu erregen, als zig Mädchen vor ihm und das auch noch, während er halb schlief! Das machte ihn völlig wahnsinnig. Er wollte das nicht. Sein Körper sollte gefälligst nur auf ihn hören und nicht einfach eigenmächtig beschließen irgendjemanden unglaublich anziehend zu finden. Mal abgesehen davon…Er stand ja noch nicht mal auf Männer! Auch wenn sich daran so langsam Zweifel einschlichen, die er aber sofort wieder verwarf. Das lag nicht daran, dass Collin ein Typ war, sondern einfach an ihm selber. Seine Art, seine Gestik und besonders das er Laurins geballten Gefühlsentladungen nicht als negativ, sondern normal und nicht weiter nennenswert betrachtete machte ihn interessant. Aufstöhnend stützte er den Kopf in die Hände. Na ganz toll. Dann kann ich mich ja gleich in meinem Zimmer verbarrikadieren und nur rauskommen, wenn er mal nicht da ist. „Mistkerl…“ Warum musste der auch auftauchen und alles durcheinander bringen? Durch seine mehr oder weniger geordneten Gedanken total abgelenkt hatte er nicht mitbekommen, dass ihre Lehrerin bereits in den Raum gekommen war. Erst als diese in die Hände klatschte und lächelnd um Ruhe bat hob er den Kopf. Zu mehr kam er auch nicht, da sein Blick direkt auf Collin fiel, der freundlich lächelnd neben ihrer Lehrerin stand und sich in der Klasse umsah. Als sein Blick auf Laurin fiel glomm es in seinen Augen kurz auf und das Lächeln vertiefte sich zu einem Grinsen. Wie hypnotisiert starrte Laurin ihn weiter an, während seine Gedanken rasten. Nicht nur, dass er in seiner Wohnung diesem Pheromonmonster ausgesetzt war, nein jetzt musste er sich auch noch in der Schule von ihm fernhalten und so wies aussah würde sich das verdammt schwierig gestalten, da der einzige freie Platz neben ihm war. Hatte sich denn alles gegen ihn verschworen? Hilflos fuhr er sich durch die Haare. „Hm…Collin setz dich doch bitte neben Laurin ja?Ihr wohnt ja auch zusammen, dann wird das bei euch ja wohl keine Probleme geben…Hoffe ich.“ Frech grinsend lief Collin zu seinem Platz neben Laurin und wuschelte ihm kurz durch die Haare, die mitleidigen Blicke seiner Mitschüler geflissentlich ignorierend, bevor er sich wieder der Lehrerin mit einem gewinnenden Lächeln zu wand. „Ich glaube nicht, dass das Probleme geben wird.“ Als habe er einen elektrischen Schlag bekommen riss Laurin schnell seinen Kopf zurück und erdolchte Collin fast mit seinen Blicken. Nicht ganz überzeugt war das Lächeln der Lehrerin ein wenig skeptisch, dennoch nickte sie. „Gut. Dann lasst uns anfangen…Letzte Stunde haben wir…“ Weiter hörte Laurin nicht mehr zu, zu sehr war er damit beschäftigt seinen Sitznachbarn zu ignorieren. Verbissen auf die Tischplatte starrend schoben sich lediglich Collins Hände in sein Sichtfeld, wenn dieser etwas mitschrieb. Dabei fiel ihm auf, dass der Ältere nicht nur schöne Hände, sondern auch ein fast schon peinlich ordentliche Schrift hatte. Das Ende der Stunde hatte er gar nicht mitbekommen, da er viel zu vertieft war in die Beobachtung von Collins Händen die jetzt entschlossen und in einer geschmeidigen Bewegung den Collegeblock zuschlugen. Verwirrt sah Laurin auf und direkt in Collins amüsiertes Gesicht. „Die Stunde ist zu ende du Schlafmütze. Oder soll ich dich noch mal wecken?“ Fast schon panisch griff Laurin nach seiner Tasche, schüttelte den Kopf und rannte aus dem Raum. Draussen blieb er schwer atmend an eine der Wände gelehnt stehen und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, das inzwischen wie eine rote Verkehrsampel wirken musste. „Verdammte Scheisse…“ Das war definitiv nicht mehr lustig. Den Rest des Tages hatte er zwar noch mit Collin Unterricht, saß aber nicht mehr direkt neben ihm oder in seiner Nähe und da der Neue auch direkt von seinen Mitschülern freudig angenommen und mit Beschlag belegt wurde hatte Laurin den restlichen Tag Zeit den Kopf wieder halbwegs frei zu bekommen. Langsam machte er sich nach dem letzten Klingeln der Schulglocke auf den Weg zu seiner Wohnung. Als habe er alle Zeit der Welt trottete er mit gesenktem Kopf daher, als er von einer Stimme, aus der man das Lächeln schon heraushören konnte, in seinen Gedanken unterbrochen wurde. Kurz kniff er die Augen zusammen, lief dann aber nach kurzem Innehalten schneller weiter. „Hey! Laurin, warte mal eben.“ Mit nur wenigen Schritten hatte Collin ihn eingeholt und lief mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen gut gelaunt neben ihm her. „Sollen wir nachher noch eben einkaufen gehen? Hab ja nur die Sachen fürs Frühstück mitgehabt und der Kühlschrank ist ja auch gähnend leer.“ Gottverdammter Körper…Er läuft nur neben mir her und alles kribbelt wie verrückt! Die wenigen Meter, die sie noch zu ihrer Wohnung zurücklegen mussten schwieg er sich aus und versuchte halbwegs Sinn in seine Achterbahn fahrenden Gedanken zu bekommen. Mit zitternden Händen schloss er die Tür auf, drehte sich dann halb zu Collin um ohne ihm jedoch richtig ins Gesicht zu sehen. „Einkaufsgeld liegt in der Küche auf der Anrichte. Ich muss noch lernen.“ Damit wandte er sich schnell um und ließ seine Zimmertür hinter sich zufallen. Über sich selbst entsetzt rutschte er an der Tür hinunter und vergrub das Gesicht in den Händen. Das ging doch gar nicht, dass jemand nur durch seine Anwesenheit in der Lage war ihn völlig fertig zu machen. Sein Herz raste, seine Hände waren schweißnass und sein ganzer Körper schrie danach von Collin irgendwie berührt zu werden, aber er kämpfte diesen Drang entschloss zurück. Er war verdammt noch mal nicht schwul und so einen arroganten Kerl wie Collin würde er bestimmt nicht geil finden. Nachdem man einige Minuten lang hören konnte wie Collin in der Wohnung umherlief und einige Sachen zusammenzusuchen schien, fiel endlich die Wohnungstür ins Schloss und Laurin lehnte erleichtert den Kopf zurück. Nur langsam entspannte er sich wieder, denn die Wut auf sich selbst verrauchte nur langsam. Wie konnte er nur so verdammt dämlich sein so auf Collin zu reagieren? In sich hineinfluchend und seinen Körper verfluchend stand er schließlich auf und begann einige der liegen gebliebenen Hausaufgaben zu machen. Mit irgendetwas musste er sich ja ohnehin ablenken und Hausaufgaben machte er eh viel zu selten. Kapitel 5: You´re my sin ------------------------ Zum Titel...Joaaaaa..*grins* Man beachte einfach mal Laurins Gedanken im Zusammenhang mit Collin*lach* Dann erklärt sich das von selbst denk ichxD Gähnend hielt er die Hand vor den Mund und legte den Kopf in den Nacken. Seitdem er aus der Schule gekommen war hatte er nichts anderes getan außer Hausaufgaben zu machen. Ihm war zwar klar gewesen, dass er eine ganze Menge würde machen müssen aber mit so einer gigantischen Schreibarbeit hatte er dann doch nicht gerechnet. Seine schmerzende rechte Hand massierend schloss er die Augen und summte bei dem Lied was grade lief mit. Dadurch hörte er nicht wie die Tür nicht grade leise aufgedrückt wurde und Collin gut gelaunt und grinsend hinter ihm stand. „Uaah!“ Er fiel vor Schreck fast vom Stuhl, als Collin ihm irgendetwas Kaltes an den Hals hielt und sachte in sein Ohr blies. „Sag mal spinnst du?? Willst du mich umbringen oder was soll das werden?!“ Sein Herz raste und so wie es gegen die Rippen hämmerte hätte es ihn nicht gewundert, wenn es geplant hätte außerhalb seines Körpers auf Wanderschaft zu gehen. Collin jedoch zog die Augenbrauen zusammen, als überlege er ob es wirklich eine Option sei ihn umzubringen, schüttelte dann aber den Kopf. Lächelnd hielt er ihm dann das Eis, welches er kurz zuvor als Laurin-Schock-Mittel genutzt hatte, hin. „Wäre doch eine Verschwendung so was Hübsches wie dich einfach der Menschheit vorzuenthalten.“ Angeekelt verzog Laurin das Gesicht, während er nach dem Eis griff. „Noch schleimiger und heuchlerischer gings ja wohl nicht oder?“ Erneut legte Collin den Kopf schräg, das schien eine Eigenart von ihm zu sein, die Laurin sehr zu seinem Ärger extrem anziehend fand, und lächelte ihn weiter an. Jetzt jedoch mit einem amüsierten Glitzern in den strahlend grünen Augen. „Wenn du willst kann ich auch direkt und ehrlich sein.“ Grummelnd bückte Laurin sich zu seinem Mülleimer, der unter dem Tisch stand, um die Eisverpackung hineinzuwerfen. Daher klang seine Stimme nur gedämpft unter dem Tisch hervor als er antwortete, jedoch nicht weniger gereizt. „ Ich bitte darum.“ Collins Lächeln schlug in ein Grinsen um und er setzte sich völlig entspannt auf Laurins Bett, während er den inzwischen immer nervöser Werdenden musterte. „Hmmm… Das ist eigentlich relativ einfach. Du bist einfach zu geil um dich umzubringen. Da würde ich mir doch ins eigene Fleisch schneiden.“ Mit aufgerissenen Augen und offen stehendem Mund starrte Laurin sein Gegenüber an, der gelassen weiter an seinem Eis leckte. „Wa…“ Das war noch nie passiert. Ein sprachloser Laurin. Aber in diesem Moment funktionierte einfach nichts wie es sollte. Sein Kopf schien zu explodieren vor gegensätzlichen Gedanken, sein Herz raste, ihm wurde unglaublich warm und alles fing an zu kribbeln. Collin sah verwundert zu ihm rüber, als er einfach schwieg und zog eine Augenbraue hoch. Ein Grinsen begleitet von einem spöttisch-erfreuten Ausdruck in den Augen schlich sich dann aber in sein Gesicht. Na das lief ja wunderbar. Sein Grinsen beruhigte Laurin auch nicht wirklich, sondern trieb ihm das Blut noch mehr ins Gesicht. Zu seinem Entsetzen allerdings auch in Richtungen in die es nicht sollte. Das er Collin immer noch wie ein stummer Fisch anstarrte bemerkte er gar nicht. Er war viel zu geschockt von sich selbst. So eine Aussage hätte ihn höchstens belustigen sollen aber er reagierte völlig anders, warf alles in ihm über den Haufen und stürzte ihn in einen nicht enden wollenden Sog von kontroversen Emotionen. Nur als nebensächliche Bewegung die sein Hirn nicht richtig wahrzunehmen schien bekam er mit, dass Collin aufstand und auf ihn zukam. Als er ihm die Hände auf die Schulter legte hob er verwirrt den Kopf und blinzelte gegen das Licht der Deckenlampe. Auf Collins sanft von der Lampe beleuchtetem Gesicht lag ein liebevolles Lächeln und in seinen Augen leuchtete es warm. Ohne darauf zu warten, dass Laurin wieder zu klarem ´Verstand kam beugte er sich zu ihm hinunter, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Dabei strich er mit seinen Lippen wie zufällig kurz über die empfindliche Haut an seinem Hals und bemerkte mit einem zufriedenen Lächeln wie Laurin leicht zusammenzuckte und sich die feinen Haare an seinen Armen aufstellten. „Mach lieber den Mund zu. Wer weiß was da sonst rein fliegt.“ Wie elektrisiert starrte Laurin mit weit aufgerissenen Augen entsetzt an ihm vorbei. Was zum Teufel machte dieser Mistkerl mit ihm? Wollte er ihn vollkommen in den Wahnsinn treiben? Das war die reinste Folter ihm so nahe zu kommen. Einerseits wollte er ihn wegstoßen, beschimpfen und mit aller Kraft auf ihn einschlagen, andererseits wollte er, dass er es nicht bei so einer flüchtigen Berührung beließ. Irgendwie kristallisierte sich dann jedoch ein einziger Gedanke in seinem vernebelten Bewusstsein heraus. „…us.“ „Hm?“ Collin hatte nicht verstanden was er gesagt hatte, da er den Kopf gesenkt hatte und seine gepresste Stimme nicht laut genug gewesen war. Mit brennenden Augen hob er wieder den Kopf und starrte Collin an, als wünsche er ihm alles Leid der Welt. „Raus!“ Diesmal klang seine Stimme ruhig und beherrscht, jedoch schneidend kalt. Mit einem Schulterzucken nahm Collin die Hände von seinen Schultern, drehte sich um und zog nach einem letzten amüsierten Blick in seine Richtung die Tür hinter sich zu. „Scheisse…“ Obwohl er sich grade noch so beherrscht hatte konnte er nichts dagegen machen, dass ihm jetzt bewusst wurde in was für einer Zwickmühle er sich befand. Er wohnte mit einem unglaublichen attraktiven und anziehenden Typen zusammen, der ziemlich offensichtlich an ihm interessiert war und sein Körper schien nicht das Geringste dagegen zu haben. Im Gegenteil. Wäre es nur danach gegangen was sein vermaledeiter Körper wollte, wäre er Collin jetzt hinterher gerannt und hätte sich ihm ohne weiter darüber nachzudenken an den Hals geworfen. Aufstöhnend stützte er den Kopf in die Hände. Ihm war leider viel zu bewusst, dass er bestimmt nicht nur mit Collin kuscheln wollen würde. Genervt trat er halbherzig gegen seinen Schreibtisch. „So ein verdammter Dreck…“ Er hatte nicht vor Collin kleines Bettspielzeug zu werden und genauso wenig würde er mit jemandem schlafen den er nicht liebte. Da konnte Collin seinetwegen nackt in seinem Bett liegen. Auch wenn er rotwerdend zugeben musste, dass es ihm verdammt schwer fallen würde den Älteren dann abzuweisen. Scheinbar entspannt lehnte Collin am Balkongeländer, eines der Dinge die ihn bei seinem Einzug positiv überrascht hatten war der weitläufige Balkon gewesen, und sah verträumt den Rauchschwaden nach die langsam von seiner Zigarette aufstiegen. Erst als er sich fast die Finger verbrannte schnippte er den Glimmstängel in die unter dem Balkon liegende Gartenanlage. Der rote Lichtpunkt der noch schwelenden Glut bildete den einzigen Kontrast in der alles verschluckenden Dunkelheit, aber genauso mochte Collin diese stillen Sommernächte. Tiefschwarz und nichts außer einigen Insekten die die Ruhe durchbrachen. Seufzend legte er den Kopf in den Nacken und starrte ohne wirklich hinzusehen in den Himmel. Sein Inneres war nicht ansatzweise so ruhig wie er es gerne gehabt hätte. Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte musste er sich eingestehen, dass die Ablehnung durch den Jüngeren weh tat. So rettungslos wie er sich Hals über Kopf verliebt hatte war das aber auch kein Wunder. Seiner eigenen Gedanken überdrüssig stieß er sich vom Geländer ab, ging wieder in die Wohnung und zog die Glastür leise hinter sich zu. Bevor er kopfschüttelnd in sein Zimmer ging hing sein Blick noch einen Moment lang auf Laurins geschlossener Tür. Warum musste er sich auch in so eine Wildkatze verlieben. Kapitel 6: Jealous ------------------ „Collin! Du verdammter Mistkerl! Ich bring dich um!“ Wutschnaubend und heftig atmend stand Laurin neben seinem Bett von dem er grade wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen war. Sich genüsslich streckend und unter seinen schwarzen Stirnfransen nach oben blinzelnd lächelte Collin verschlafen zu Laurin hoch. „Was hast du denn? Ich kann nun mal besser hier schlafen.“ Das wurde allerdings nur mit einem wütenden Knurren kommentiert und schon im nächsten Moment flog ihm eins von Laurins unzähligen Kissen ins Gesicht. „Verdammter Vollidiot! Dafür musst du mich aber nicht umarmen!“ Mit diesen Worten knallte er die Badezimmertür hinter sich zu und schloss ab. Sicherheitshalber drehte er den Schlüssel gleich dreimal um. So langsam aber sicher fiel es ihm immer schwerer seinen Körper irgendwie unter Kontrolle zu halten. Besonders seitdem Collin in den letzten Tagen angefangen hatte in sein Bett zu krabbeln, wenn er bereits schlief. Beim ersten Mal hatte er sich dermassen erschrocken, dass er aus dem Bett gefallen war, was ihm ein nicht enden wollendes Lachen von Seiten Collin einbrachte, aber inzwischen rastete er jedes Mal total aus, wenn er beim Aufwachen direkt in Collins hübsches Gesicht sah. Wie zum Henker sollte er sich unter Kontrolle halten, wenn dieser verdammt verführerische Kerl neben ihm lag? Selbst wenn er schlief strahlte er etwas aus, das Laurin schon fast magisch anzog. Immer noch genervt von sich selbst und seiner mangelnden Selbstbeherrschung vor sich hingrummelnd stellte er sich unter die Dusche und versuchte den Kopf klar zu bekommen. Das Beste würde sein, wenn er sich eine Ablenkung suchte. Irgendetwas was ihn garantiert auf andere Gedanken bringen würde. Und die Party auf die er am Abend eingeladen war würde, so hoffte er es zumindest, genug Gelegenheiten bieten, um sich dieses Pheromonmonster aus dem Kopf zu schlagen. Zufrieden vor sich hinsummend stand Laurin vor dem Spiegel und war damit beschäftigt sein Lippenpiercing rein zu machen, als Collin plötzlich genervt die Tür aufstieß. Den ganzen Tag über hatte er sich, sehr zu Laurins Freude, nicht blicken lassen, da seine Eltern auf einen Familientag bestanden hatten. Mit verschränkten Armen lehnte er sich an die Wand hinter Laurin und starrte ihn durch sein Spiegelbild missmutig an. Für einen kurzen Moment lang war Laurin versucht zu fragen was denn los sein, aber dann warf er doch nur einen fragenden Blick zu dem offensichtlich schlecht gelaunten Collin und wand sich dann wieder seinem Spiegelbild zu. Wenn er etwas wollte dann sollte er den Mund aufmachen. Schließlich war er nicht sein Kindermädchen. Als er fertig war mit schminken und Haare machen wurde er allerdings doch unsicher. Collin hatte ihn die ganze Zeit nur schweigend angestarrt als warte er auf etwas. Und das nervte. Er hasste es durchgehend angestarrt zu werden, wenn derjenige nicht mit ihm sprach. Sich zu Collin umdrehend zog er eine Augenbraue hoch und verschränkte ebenfalls die Arme trotzig vor der Brust. „Was ist eigentlich dein Problem? Entweder du sagst was du willst oder du verschwindest.“ Ein dunkler, beinahe undeutbarer Blick aus den grünen Augen jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken und ließ ihn unsicher einen Schritt nach hinten machen. So kannte er Collin nicht. Collin war frech, dreist und auch ziemlich verrückt aber er hatte noch nie so…ja wie eigentlich? Er wusste mit diesem Ausdruck und auch mit dem Verhalten des Anderen nichts anzufangen, da sie völlig im Gegensatz zu dem standen was er von Collin gewohnt war. Nach einigen Sekunden in denen sich Collins Blick in den seinen zu brennen schien und er den Kopf abwandte um nicht noch mehr verunsichert zu werden, schien der Ältere doch beschlossen zu haben zu reden. „Gehst du heute Abend zu Daniels Party?“ Seine Stimme klang genervt. Verwirrt, jedoch alarmiert, sah Laurin jetzt wieder hoch und zog die Augenbrauen zusammen. „Ja warum?“ Ein aggressives Glitzern trat in Collins Augen und er fuhr sich aufgebracht durch die Haare. Einen Moment lang hing sein abwesender Blick an einem Punkt hinter Laurin, jedoch schien dies noch mehr seinen Ärger zu schüren. „Versprich mir, dass du dich von niemandem anfassen lässt.“ Absolute Ernsthaftigkeit lag in seinen Augen, als er Laurin beschwörend ansah. Laurin schüttelte verwirrt, inzwischen aber auch ärgerlich den Kopf. Seit wann hatte ihm irgendjemand zu sagen was er machen sollte und durfte oder nicht? „Warum sollte ich? Ist doch meine Sache was ich mit wem mache.“ Collins Blick verdunkelte sich wieder bedrohlich und er ballte die Hände. Seine Kiefermuskeln zeichneten sich deutlich ab, als er sich auf die Zähne biss, um Laurin nicht einfach anzuschreien. „Dann nicht.“ Ruckartig wandte er sich um und warf die Tür hinter sich zu, einen Laurin hinterlassend, der grade an seinem Weltbild zweifelte. Das passte doch so überhaupt nicht zu Collin. Kopf schüttelnd steckte er sich seinen Schlüssel in die Hosentasche und schaltete seinen MP3-Player ein. Sollte er doch machen was er wollte. Ihm war das ja nur Recht, wenn er sich von ihm fern hielt. Bevor er jedoch die Haustür hinter sich zu zog blieb er noch einen Moment stehen und lauschte auf die Musik die aus Collins Zimmer drang. Bullet for my valentine…Also schien er wirklich schlechte Laune zu haben, denn soviel hatte er in den letzten zweieinhalb Wochen in denen sie jetzt zusammenlebten mitbekommen. Bullet for my valentine hörte er nur, wenn er sehr gute oder sehr schlechte Laune hatte. Und so wie es aussah hatte er momentan bodenlos schlechte Laune. Was das allerdings mit seiner Einladung auf die Party ihres Klassenkameraden zu tun hatte verstand er absolut nicht. Seufzend wandte er sich ab und schloss die Tür hinter sich. Seit einiger Zeit saß Laurin jetzt bei einigen seiner Klassenkameraden, hörte ihren Gesprächen zu und starrte in sein Glas. Ihm war nicht nach reden zumute, denn Collins seltsames Verhalten hatte ihm doch einige Rätsel aufgegeben. Genervt schüttelte er den Kopf und sah sich um. Bisher war ihm noch niemand besonders aufgefallen was seinem Plan sich seinen persönlichen versauten Traum aus dem Kopf zu schlagen nicht wirklich entgegenkam. Noch völlig in die Beobachtung seiner Umgebung versunken hatte er nicht gemerkt, dass sich jemand von hinten genähert hatte. Erst als sich eine Hand sacht auf seine Schulter legte, drehte er sich fragend um. Vor ihm stand ein zierliches Mädchen deren bestrumpften Beine von einem schon fast zu kurzen schwarzen Faltenrock nur unzureichend bedeckt wurden und ihre schwarzen Haare mit den leuchtend türkisen Strähnen bildeten einen interessanten Kontrast zum allgemein vorherrschenden schlichten braun oder blond. Ihre schwarz umrandeten rauchig grauen Augen hatten genau den Ausdruck den er den ganzen Abend schon gesucht hatte. Er versprach folgenlosen Spaß. Ein anzügliches Lächeln legte sich über ihr Gesicht, als sie seinen abschätzenden Blick bemerkte. „Darf ich mich zu dir setzen?“ Ihre Stimme hatte einen angenehm warmen Klang, jedoch lag auch etwas Lauerndes darin. Nicht weiter darüber nachdenkend nickte Laurin und rutschte lächelnd zur Seite. Hauptsache er bekam Collin und sein unnormales Verhalten aus dem Kopf. „Collin? Hey Collin!“ Ein wenig grob wurde der Angesprochene in die Seite geknufft, als Carsten versuchte seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Seit er in der neuen Schule war hatte er sich mit Carsten angefreundet und auch von Zeit zu Zeit über Laurin geredet. Carsten hatte vorbehaltlos akzeptiert, dass sein neuer Freund schwul war und versuchte ihm auch soweit er konnte zu helfen. Jetzt hatte er bemerkt, dass Collins Blick wie festgenagelt an Laurins Rücken und dem Mädchen klebte, das sich neben den Jüngeren gesetzt hatte. Widerwillig löste Collin jetzt allerdings den Blick und sah zu seinem blonden Freund. „Was ist denn?“ Carsten beachtete den deutlich genervten Klang seiner Stimme nicht und nickte in Richtung des Mädchens. „Was ist denn mit der, dass du sie fast mit deinen Blicken erdolchst?“ Ein unwilliges Knurren war von Collin zu hören. „Ganz einfach. Das ist meine Cousine und die nimmt einfach alles und jeden der halbwegs in ihr Beuteschema passt. Und Laurin passt da perfekt rein. Was meinst du warum ich nicht wollte, dass er heute kommt?“ Verstehen blitzte in Carsten mausbraunen Augen auf. „Eifersüchtig. Mein Lieber du bist eifersüchtig.“ Collins vernichtender Blick hatte sich wieder an die Rücken der Beiden geheftet. „Sag mir was, was ich noch nicht weiß…“ Carsten seufzte und sah mitleidig auf den Schwarzhaarigen, der schon die ganze Zeit aggressiv mit einem der Cocktailstrohhälme rumhantierte. Als er in seiner Bewegung stockte sah Carsten in die Richtung in die auch Collin grade mit versteinertem Gesicht starrte. Laurin und Collins Cousine waren aufgestanden und schlenderten auf den Ausgang zu. Lachend und mit glitzernden Augen zog das Mädchen Laurins Hand zu sich und mit ineinander verschränkten Händen zog sie die Tür hinter ihnen zu. Kapitel 7: Thinking about you...you idiot ----------------------------------------- Mel, zumindest hatte sie sich so vorgestellt, als sie sich zu ihm gesetzt hatte, fuhr mit der Hand schon fast vorsichtig über seine Wange und schob ihn dann sanft aber bestimmt in die Richtung einer Bank. Widerstandslos ließ Laurin sich darauf fallen und sah abwartend zu ihr hoch. Ihre rauchigen Augen glitzerten siegessicher im Mondlicht und er war sich ziemlich sicher nur eine Trophäe in ihrer Sammlung zu sein, aber das war ihm herzlich egal. Solange sie ihn von Collin ablenkte hätte sie auch ein männermordender Dämon sein können. Der eindringliche und schon fast hypnotisierende Blick ging ihm einfach nicht aus dem Kopf und er konnte nicht anders, als sich zu fragen was mit dem Älteren los war. Mel setzte sich lasziv neben ihn und strich mit der Hand langsam seinen Oberschenkel auf und ab. Was war wenn Collin irgendwie Ärger am Hals hatte und deshalb so schlecht gelaunt war? Aber das könnte höchstens mit der Schule zusammen hängen, weil er bisher noch nicht mitbekommen hatte, dass er irgendwie großartig in seiner Freizeit etwas anderes machte, als sich in der Wohnung aufzuhalten und ihn durch Anzüglichkeiten, wie das weit offen stehen lassen der Badezimmertür, während der Ältere duschte bis aufs Blut zu reizen. Ihre Hand wanderte höher bis zu seinem Brustkorb und fuhr langsam auf und ab. Die halb geschlossenen Augen wirkten zufrieden, als sie schließlich ein Bein über seine legte und sich an seiner Schulter in einer fließenden Bewegung auf seinen Schoß zog. Geistesabwesend legte er die Hände auf ihre Oberschenkel, die jetzt nur noch einige Zentimeter vom Rock bedeckt wurden und er bereits sah, dass sie einen rosafarbenen String trug. Warum nur war Collin so anders gewesen? Hatte er vielleicht Stress mit seinen Eltern gehabt? Er hatte mal irgendwann nebenbei erzählt, dass er ins Wohnheim gezogen ist, weil seine Eltern ihn zwar von Herzen lieben aber nicht wirklich mit seinen sexuellen und optischen Vorlieben klarkommen. Um sich und ihnen unnötigen Streit zu ersparen war er also lieber ausgezogen. Aber vielleicht hatten sie ja doch gestritten? Mit Nachdruck begann Mel sich an seinem Hals entlang zu küssen, da sie inzwischen gemerkt hatte, dass Laurin nicht ganz bei der Sache war. Und das passte ihr nicht. Sie wollte ungeteilte Aufmerksamkeit. Näher zu ihm hinrückend hinterließ sie mit ihrer Zunge eine feuchte Spur an seinem Hals, legte seine Hand an ihren Hintern und zog sich noch näher an ihn. Laurin schüttelte kurz leicht den Kopf. Warum dachte er immer noch über diesen Vollidioten nach? Wenn er sich ablenken wollte sollte er das jetzt auch tun, denn das war ja keine schlechte Gelegenheit die sich ihm hier bot. Mit der noch freien Hand begann er Mel über den Rücken zu streichen und dadurch bestärkt in ihrem Tun lehnte diese sich vor und legte ihre vollen Lippen auf seine. Sanft begann sie seine Lippen mit ihrer Zunge zu bearbeiten und schob diese schließlich geschickt auseinander. Ihre Hände befanden sich inzwischen unter seinem schwarzen, nahezu hautengen Shirt. Aber irgendetwas war nicht richtig. Ihm war nicht langweilig wie sonst, wenn er mit einem Mädchen rummachte. Es fühlte sich einfach unglaublich falsch an. Ganz anders als der Kuss von Collin mit dem er ihn geweckt hatte. Völlig anders. Mels Spielversuche mit seiner Zunge stießen ihn jetzt nur noch ab und er drehte schnell den Kopf zur Seite. Ein verwirrter und ärgerlicher Blick aus grauen Augen traf ihn, als er mit glühend rotem Gesicht zur Seite sah. „Was soll das? Jetzt doch keine Lust mehr oder was?“ Man hörte ihrem Tonfall mehr als deutlich an, dass sie es nicht gewohnt war abgewiesen zu werden und ihre ganze Arroganz hatte sie anscheinend in diesen einen Satz gelegt. Über sich selbst verwundert fragte er sich wirklich was in drei Teufels Namen ihn geritten hatte, dass er überhaupt daran dachte so ein unsympathisches Wesen zu küssen. Und Collin durch sie ersetzen zu wollen. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Mit einer fast groben Bewegung schob er sie von seinem Schoß, sodass sie wieder auf der Bank saß, klopfte sich die Hose ab und ging wieder zurück zur eigentlich Party. „Sag mal spinnst du! Du kannst mich nicht einfach sitzen lassen! Du verdammtes Arschloch! Ich wird dafür sorgen, dass du nie wieder irgendwo eingeladen wirst und ne Tusse abkriegst!“ Mels wütendes Gekeife ignorierend lief er weiter. Ihm war es völlig egal was sie anstellen wollte oder würde, weil er viel zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war. Hatte Collin ihn bereits so von sich abhängig gemacht, dass er nicht einmal mehr jemanden küssen konnte ohne ihn im Kopf zu haben? Vor allem sein verletzter, enttäuschter, brennender…Laurin wusste einfach nicht was für ein Gefühl es war was in diesem Blick gelegen hatte. Er hatte gesagt, dass er sich von niemandem anfassen lassen sollte. Hatte er etwa gewusst, dass hier jemand wie Mel sein Unwesen trieb und ihre Opfer zusammensuchte? Aus Collins Verhalten wurde er einfach nicht schlau. Sich seinen Weg durch die Menge bahnend, erreichte er nach einer gefühlten Kissenschlacht mit tollwütigen Zebras die Garderobe und suchte nach seiner Jacke. Ohne weiter auf die verwunderten Blicke der Anderen zu achten zog er sie sich über und verließ die Party. Was sollte er noch auf der Party, wenn Mal mit Sicherheit noch eine Riesenszene machen würde und er eh viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt war? Den ganzen Heimweg über hatte er sich den Kopf darüber zerbrochen was eigentlich mit ihm los war. Ihm war klar, dass sein Körper überaus heftig auf Collin reagierte, aber warum auch sein Kopf einfach nicht anders konnte, als immer und ständig gedanklich bei dem Schwarzhaarigen zu sein verstand er nicht. Das war doch nicht normal. Und das war noch nie in seinem ganzen bisherigen Leben so gewesen. „Argh…“ Als wären seine verwirrten Gedanken noch nicht genug fiel ihm jetzt auch noch der Schlüsselbund runter und ehe er ihn in der Dunkelheit wiedergefunden hatte dauerte es eine ganze Weile, da die Deckenbeleuchtung des Flures schon seit Wochen kaputt war. Ich glaube ich hab nen Pechmagneten oder so…Ist doch nicht mehr witzig so langsam. Nachdem er es doch endlich geschafft hatte in die Wohnung zu kommen führte sein erster Weg ihn in die Küche. Seine Jacke in die nächste Ecke werfend wandte er sich dem Kühlschrank zu, denn sobald er auch nur geringe Mengen Alkohol getrunken hatte, wie an diesem Abend irgendeinen Cocktail, bekam er einen Mordshunger, wenn er nach Hause zurückkam. Nachdenklich blieb er jedoch vor dem geöffneten Kühlschrank stehen ohne etwas herauszunehmen. Zu bewusst wurde ihm in diesem Moment wie sehr er sich schon an Collin gewöhnt hatte. Der Ältere achtete darauf, dass immer etwas zu Essen da war und auch darauf, dass er regelmäßig aß, was er vorher gerne mal vernachlässigt hatte, wenn er einfach keine Lust hatte. Aber auch sonst konnte er es sich kaum noch vorstellen, dass Collin irgendwann nicht mehr da sein sollte. Er gehörte inzwischen mit all seinen seltsamen Macken und seinen spöttischen Blicken und Gesten als fester Bestandteil zu Laurins Leben dazu. Verwundert schüttelte er den Kopf, während er die Augenbrauen zusammenzog. War das etwa nicht nur sein Körper der Collin anziehend fand? Dieser Gedanke beunruhigte ihn zwar aber nicht in dem Maße in dem es ihn eigentlich hätte aufregen sollen. Seinen Hunger völlig vergessend, schloss er die Kühlschranktür und lehnte sich mit der Stirn dagegen. Was genau war Collin eigentlich für ihn? Nur ein sexuell unglaublich anziehendes Objekt oder doch viel mehr? Seine Gedanken überschlugen sich und er kam einfach nicht auf eine vernünftige Lösung. Bis auf eine und die behagte ihm gar nicht. Ausprobieren. Kapitel 8: Don´t know what I want --------------------------------- Collin lag die ganze Zeit mit offenen Augen im Bett und lauschte in die Dunkelheit hinein. Das leise Fluchen vor der Tür und das Klackern des Schlüssels kündigten Laurins Rückkehr an und sein Blick richtete sich auf die Tür, die er im Dunkeln nur dadurch wahrnahm, dass ein schmaler Lichtstreifen darunter hervorschien, als Laurin das Licht eingeschaltet hatte. Nachdem er in die Küche gegangen war, war einige Zeit lang nichts zu hören und Collin runzelte besorgt die Stirn. Hatte er doch zuviel getrunken? Als er gesehen hatte, dass Laurin mit Mel verschwunden war hatte ihn nichts mehr halten können. Ohne weiter auf Carsten, der versuchte ihn irgendwie zu beruhigen, zu achten war er nach draußen gestürzt und einfach losgerannt. Bis er zu Hause war hatte der Schmerz in seinen Beinen fast schon bestialische Ausmaße angenommen aber das war ihm nur recht. Er wollte nicht daran denken, dass Mel wahrscheinlich grade dabei war Laurin in den Hals zu kriechen. Allein schon durch den Gedanken daran wurde ihm unglaublich schlecht. Wäre er auch nur eine Sekunde länger geblieben wäre er ausgerastet und hätte Mel zum Teufel gejagt. Aber wenn er das getan hätte, hätte er wohl nie eine Chance bei Laurin. Das gedämpfte Geräusch vorsichtiger Schritte ließ ihn wieder aufhorchen und ein Schatten blieb vor seiner Tür stehen. Nervös biss Laurin sich auf die Unterlippe und starrte auf die Klinke von Collins Zimmer. Wenn er wissen wollte, was er wirklich wollte musste er nun mal irgendwie Klarheit bekommen. Und so wie es aussah war das nur möglich indem er den Faktor der ihn am meisten irritierte ausschaltete. Tief einatmend schloss er die Augen und drückte langsam die Klinke nach unten. Vorsichtig schob er die Tür einen Spalt breit auf, um dann schnell hindurch zu schlüpfen. Sein Herz hämmerte wie verrückt und das Blut rauschte ihm viel zu laut in den Ohren, als er die Tür leise wieder zudrückte. Reglos verharrend wartete er darauf, dass sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnten, dann erst drehte er sich um, sodass er mit dem Rücken zur Tür stand. Collin hatte sich halb aufgesetzt und ein überraschter Blick aus seinen waldseegrünen Augen ruhte auf ihm. Das Blut schoss ihm in den Kopf und unsicher wich er wieder einen Schritt zurück. Vielleicht war das doch eine blöde Idee gewesen. Vielleicht verloren sich seine Verwirrung und diese ganzen seltsamen Gedanken wieder, wenn er sich einfach nur lange genug von Collin fern hielt. Bei dem Klang der vertrauten, tiefen Stimme schreckte er leicht zusammen und hob langsam den Kopf. „Laurin? Was machst du hier?“ Fahrig strich der Jüngere sich durch die schwarzen Haare, während sein Blick unsicher nach etwas unverfänglichem suchte nur um nicht auf Collin zu verweilen. „Ich…ehm…“ Ihm war nicht klar gewesen, dass er sein Vorhaben dem anderen auch würde erklären müssen und das warf ihn jetzt gewaltig aus dem Konzept. So kannte er sich selbst nicht. Normalerweise war er doch nicht so schüchtern und schon gar nicht so…so lieb. Fast schon trotzig schürzte er die Lippen und sah Collin wieder ins Gesicht. Warum machte er sich eigentlich so einen Kopf drum, dass der Ältere ihn ablehnen könnte? Er hatte ihm ja schließlich oft genug gezeigt, dass er ihn anziehend fand. Oder geil wie Collin es so gern formulierte. Dessen verwirrter, jedoch abwartender Blick ruhte immer noch auf ihm, während sein Gehirn so auf Hochtouren arbeitete, dass er glaubte die kleinen Zahnräder quietschen hören zu können. Jetzt fehlt nur noch, dass mein Kopf raucht. Trotzdem brachte er einfach nicht über die Lippen was er wollte. Collins Blick schnürte ihm die Kehle zu und seine schweißnassen Hände krallten sich in den schwarzen Stoff seiner Jeans. An seinen viel zu schnellen Herzschlag wollte er nicht einmal denken, da er ihn überdeutlich spürte. Wie ein gefangener Vogel, der versucht aus seinem Käfig herauszukommen. Etwas ähnliches hatte er einmal in einem Gedicht gelesen und es für völlig schwachsinnig gehalten, jetzt jedoch konnte er den Autor mehr als nur verstehen, da er glaubte einen ganzen Taubenschlag hinter seinen Rippen umherflattern zu haben. Völlig in abstrakte Gedanken über rauchende Köpfe und flatternde Vögel vertieft hatte er nicht mitbekommen, dass Collin mit ihm gesprochen hatte. „…habt?“ Verwirrt blinzelnd sah er auf und sah direkt in Collins vor Schmerz dunklen Augen, als dieser ihn unverwandt ansah. „Ehm…Sorry aber ich war grad in Gedanken. Was hast du gesagt?“ „ Hast du wenigstens deinen Spaß mit Mel gehabt?“ Der kalte Ton seiner Stimme ließ Laurin kurz zurückweichen, dann aber explodierte er nahezu. Dieser Vollidiot fragte ernsthaft, ob er Spaß mit ihr gehabt hatte!? Wütend schnaubend baute er sich jetzt vor dem Bett des Älteren auf und stemmte die Arme in die Hüften. „Sag mal, bin ich dir Rechenschaft schuldig oder was soll das werden? Ich frag dich ja auch nicht über irgendwelche Beziehungen aus oder? Verdammt noch mal du bist doch nicht mein Aufpasser! Und woher kennst du sie überhaupt?!“ Sich nicht weiter von Laurins bissigem Tonfall reizen lassend, legte Collin den Kopf schief und sah kalt zu ihm hoch. „Mel ist meine Cousine. Und es interessiert mich halt was du mit wem machst, auch wenn dir das ja herzlich egal zu sein scheint mit wem du abziehst.“ Scharf sog Laurin die Luft ein. Was dachte sich dieser aufgeblasene Mistkerl eigentlich? Seine Sicht verschwamm, als ihm vor Wut Tränen in die Augen stiegen. Die Hände zu Fäusten geballt stürzte er sich mit einem unterdrückten Aufschrei auf den Älteren. „Du verdammter Idiot! Du verstehst doch überhaupt nichts! Du machst mir alles kaputt…“ Collin hatte seine Hände abgefangen und hielt den über ihn Knienden an den Handgelenken fest, sodass er nicht doch noch auf ihn einschlagen konnte. „Was mach ich dir denn kaputt?“ Ehrliche Verwunderung stand in den grünen Augen, aber Laurin sah alles nur noch hinter einem verschwommenen Tränenschleier. Dieser Blödmann. Warf sein ganzes Leben durcheinander. Er biss sich fest auf die Unterlippe, um nicht anzufangen haltlos zu schluchzen, da ihm die Tränen jetzt unaufhaltsam über die Wangen rannen. Der Griff um seine Handgelenke lockerte sich und sofort riss er seine Hände los und stützte sich auf Collins Oberkörper. Mit der einen Hand versuchte er die Tränen irgendwie wegzuwischen mit der anderen hielt er Collins Oberkörper auf dem Bett, obwohl der eigentlich wesentlich Stärkere keinerlei Probleme gehabt hätte ihn einfach zur Seite zu schieben hätte er wirklich aufstehen wollen. Er blieb jedoch ruhig liegen und verstand überhaupt nicht mehr was los war. Warum weinte sein kleiner Wildkater denn jetzt? Er selbst müsste doch eigentlich heulend im Bett liegen und sich Schnulzen anhören. Langsam legte er seine Hände auf die Arme des Jüngeren. Dieser ließ ihn gewähren und starrte tränenblind weiter vor sich hin, als er ihn vorsichtig zu sich hinunter und in seine Arme zog. In seiner von Kissen gestützten halb sitzenden Position lag Laurin jetzt also mit dem Kopf auf seinem Brustkorb. Die schmalen Hände des Weinenden waren in sein Schlaf-Shirt vergraben und seine zuckenden Schultern zeugten immer noch davon, dass er wie verrückt weinte. Hilflos strich Collin über das weiche schwarze Haar und war sich nicht wirklich sicher was er tun sollte. Laurin wollte zwar genau das eigentlich nicht, aber Collins angenehme Wärme und sein ihm eigener Geruch schienen ihn nahezu zu fesseln und er blieb mit dem Kopf auf dem Oberkörper des Älteren liegen. Sein Gesicht nahm eine immer dunklere Rotschattierung an, was jedoch nicht nur daran lag, dass er zunächst auf Collins Schoß und dann auch noch halb auf ihm lag, sondern daran, dass der ganze Frust und die Wut der letzten zweieinhalb Wochen hochstiegen. „ Alles durcheinander…“ Collin schreckte bei den Worten des Kleineren nahezu auf, da er in die Beobachtung des schmalen Körpers und in das unglaublich gute Gefühl seine kleine Wildkatze im Arm zu haben vertieft gewesen war. „Was ist?“ Laurin hob den Kopf und funkelte ihn wütend an. „Du machst mir alles kaputt. Seit du da bist ist alles irgendwie total durcheinander und ich weiß nicht mehr was ich denken soll! Kannst du das nicht einfach mal lassen? Mir macht das nämlich keinen Spaß nicht zu wissen was ich will!“ Kapitel 9: I love you...idiot ----------------------------- Ein erstaunter Blick aus den grünen Augen traf ihn und er senkte schnell wieder den Blick. Warum musste Collin auch so verdammt noch mal einfach alles sein was er im Moment wollte? „Ehm…Und was willst du jetzt hier?“ Obwohl er glaubte, dass es nicht mehr möglich wäre glühte sein Gesicht noch mehr und er vergrub es an Collins Brust. Scheiss drauf. Sollte Collin doch denken was er wollte, Hauptsache er bekam wieder Ordnung in seine momentan total verkorkste Gefühlswelt. Noch einmal tief einatmend richtete er sich wieder auf und stützte sich mit den Händen links und rechts von Collins Kopf ab. Immer noch verwundert sah Collin zu ihm hoch und schien nicht ganz zu begreifen, was der Jüngere jetzt vorhatte. Als er sich jedoch mit dem Gesicht immer näher zu seinem beugte weiteten sich seine Augen erstaunt, dann jedoch schlich sich ein begeistertes Glitzern hinein. Einen kurzen Moment lang zögerte er noch, dann legte er seine Lippen scheu auf Collins. Sofort löste er sich wieder ohne mehr zu versuchen, als diesen schmetterlingsähnlichen Kuss, drehte seinen hochroten Kopf zur Seite und starrte hochinteressiert auf einen Punkt an der Wand. „Das…will ich…“ Collins Blick ruhte noch kurz auf seinem Gesicht, dann hob er langsam die Hand und strich ihm über die Wange. „Sicher?“ Das kurze Nicken war ihm Antwort genug. Die Hand die vorher nur sacht über die Wange gestrichen war, legte sich jetzt an Laurins Hinterkopf und zog ihn zu sich hinunter. Kurz vor seinen Lippen stoppte er jedoch und sah Laurin in die Augen. Diese glänzten schon fast fiebrig und sein Mund stand leicht offen, während sein Brustkorb sich schnell hob und senkte. Der warme Atem des Anderen strich sanft über seine Lippen und er hielt sich jetzt nicht mehr zurück. In Laurins Blick hatte genau die gleiche Sehnsucht gestanden, die auch ihn schon seit Tagen zu zerreissen drohte und das war ihm Zustimmung genug. Mehr als alles was der Jüngere hätte sagen oder tun können. Bevor Laurin überhaupt anders reagieren konnte, hatte Collin sich mit ihm im Arm auf die Seite gedreht und saß nun halb auf seinem Becken und stützte sich wie er zuvor mit den Händen neben seinem Kopf ab. Allerdings ließ er seine Hände nicht dort, sondern streichelte mit einer sanft an seinem Hals entlang, während er sich auf der anderen Seite langsam hoch küsste. Das Kribbeln was schon seit Tagen sein ständiger Begleiter war, wenn Collin in der Nähe war verstärkte sich zu einem ausgewachsenen Beben, welches seinen ganzen Körper erfasste. Collin sollte nicht so mit ihm herumspielen. Entschlossen zog er den Kopf des Älteren zu sich und drückte seine auf die weich geschwungen Lippen des Anderen. Collin lächelte in den Kuss hinein, löste vorsichtig Laurins Hände und küsste sich aufreizend langsam die Lippenkonturen entlang. „Nnnh…“ Laurin öffnete unwillig den Mund, leckte sich kurz über die Lippen und sah mit verschleiertem Blick zu ihm hoch. Sanft fuhr er jetzt mit der Zunge über die Unterlippe des Kleineren und wartete auf eine Reaktion. Die blieb auch nicht lange aus, da dieser zufrieden aufseufzte, den Rücken durchbog und die Arme um seinen Nacken schlang. Er hatte definitiv genug von diesen Spielchen. Er wollte richtig geküsst und nicht nur heiß gemacht werden. Neckisch fuhr er jetzt seinerseits mit der Zunge über Collins Lippen, um diese dann sanft auseinander zu drängen. Vorsichtig tastete er sich vor, erkundete jede Stelle die er erreichen konnte und spielte mit Collins Zunge. Diesem wurde es allerdings schnell genug nur passiv zu sein und drängte Laurins Zunge wieder zurück und nahm nun seinerseits die Erkundungstour auf. Seine Hände indessen strichen über Laurins Bauch und seine empfindlichen Brustwarzen und ließen ihn immer wieder unterdrückt in den nicht enden wollenden Kuss hinein stöhnen. Ihm kam es vor, als würde sein Blut kochen, während sein Verstand sich langsam aber sicher in einen nahezu undurchdringlichen Nebel verabschiedete. Gott was mache ich hier eigentlich? Genauso schnell wie die Frage in seinem Kopf aufgetaucht war, verschwand sie auch schon wieder. Er wollte jetzt nicht darüber nachdenken was Collin hier eigentlich mit ihm machte, sondern einfach nur genießen. Jede Berührung, jeden Blick von Collin voll und ganz auskosten und nie wieder vergessen. Collins rechte Hand machte sich inzwischen an seiner Hose zu schaffen und knöpfte diese langsam auf. Der Gürtel fiel kurz darauf neben dem Bett auf den Boden. Laurin nahm das alles kaum wahr. Das einzige was ihn wirklich interessierte waren Collins Hände auf seiner brennenden Haut. Plötzlich erstarrte er jedoch. Collins Hand hatte sich ein Stück weit unter den Bund seiner Shorts geschoben und streichelte dort die weiche Haut seiner Leiste. Moment. Zu weit. Sofort zog Collin seine Hand zurück und sah besorgt zu dem schwer atmenden Laurin hinunter. Dieser starrte schon beinahe ängstlich zu ihm hoch und schien irgendeine Reaktion zu erwarten. „Ist alles okay mit dir, Laurin?“ Ein Nicken, dann doch ein Kopfschütteln waren die Antwort und Collin zog verwirrt eine Augenbraue hoch. Was denn jetzt? Sich auf eine längere Unterbrechung ihrer momentanen Beschäftigung einstellend, ließ er sich neben Laurin aufs Bett fallen und strich ihm über die erhitzte Wange. „Komm schon was ist denn los?“ Laurin starrte erst auf seine Hände, die er beinahe schützend vor den Oberkörper gezogen hatte, dann blickte er schon fast scheu auf und sah ihm in die Augen, als suche er darin eine Antwort auf seine ungestellte Frage. Seufzend senkte er den Kopf und lehnte die Stirn gegen den Oberkörper des Älteren. „…erstes Mal…weiß nicht…nicht liebe….“ Collin hatte zwar nicht alles verstanden, da der Jüngere gegen seine Brust genuschelt hatte, aber er glaubte zu wissen was seine kleine Wildkatze bedrückte. „ Das ist dein erstes Mal, du hast Angst und du willst nicht mit jemanden schlafen du nicht liebst?“ Ein zögerndes Nicken war die Antwort und er zog den Kleineren enger an sich. „Hör mal, wenn du das nicht willst dann musst du auch nicht. Ich bin bestimmt der letzte der dir deswegen böse wäre. Ist ja nur verständlich, dass du Angst hast. Und ob du mich liebst musst du schon selber wissen.“ Seine beruhigende Stimme ließ Laurin näher an ihn rücken, seine Hände auf seinen Oberkörper legen und vertrauensvoll, wenn auch immer noch unsicher, zu ihm hochsehen. Collins Lächeln ließ sein Herz beinahe aus der Brust springen und er schaute schnell wieder auf seine Hände, die jetzt auf Collins Brust lagen. Verdammt noch mal. Tränen stiegen ihm in die Augen und er versuchte sie hastig wegzuwischen, bevor Collin etwas davon mitbekom. Das war jedoch zu spät, da dieser schon das verräterische Glitzern in den blauen Augen seiner Wildkatze gesehen hatte. „Laurin? Sag doch einfach was los ist…“ Ehrliche Besorgnis schwang in seiner Stimme mit, die Laurin jedoch nur aufregte. Wäre er nicht immer so um ihn besorgt und hätte er sich nicht immer so fürsorglich verhalten…Er hätte sich bestimmt nicht so sehr in Collin verliebt. Die Tränen liefen ihm jetzt die Wangen hinunter ohne, dass er versuchte sie noch wegzuwischen. Er wollte einfach nicht nur irgendeines von Collins Betthäschen sein. Das was er wollte war mehr. Viel mehr. Und das war ihm soeben klar geworden. Collin war nicht einfach nur anziehend und sexuell anregend. Er hatte sich rettungslos in diesen hoffnungslosen Pazifisten, Romantiker und Gute-Laune-Menschen verliebt. Ein trockenes Schluchzen ließ ihn zusammenzucken und er versuchte es zu unterdrücken, als er Collins warme Hand behutsam über seinen Rücken streichen spürte. „Laurin?“ „Mhm…“ „Liebst du mich?“ Alles in ihm verkrampfte sich und er wäre am liebsten weggerannt. Schweigend presste er das Gesicht noch mehr an Collins Oberkörper und atmete tief dessen Geruch ein. „Versprichst du mir was?“ Seine gedämpfte Stimme zitterte ein wenig vor Unsicherheit und er atmete erleichtert aus, als er spürte, dass Collin nickte. Vorsichtig löste er sich aus der Umarmung des Anderen und setzte sich im Schneidersitz neben ihn. Nach einem tiefen Einatmen, einem kurzen Blick in Collins fragende Augen und etlichen gedanklichen Flüchen auf seine eigene Unsicherheit begann er wieder zu sprechen. „Versprichst du mir, dass ich nicht nur irgendein Spielzeug bin? Und dass du mir mindestens dreimal am Tag sagst, dass du mich liebst? Und dass ich der Einzige, der absolut Einzige bin, den du noch irgendwie anfasst? Wenn ich jemals mitbekommen sollte, dass du mich betrügst werde ich dir das nie verzeihen und …und…Ich werde dich wirklich auf ewig hassen!“ Während er sich in Rage geredet hatte waren ihm wieder Tränen in die Augen gestiegen und er hatte seine Hände zu Fäusten geballt. Lächelnd sah Collin zu ihm und zog ihn an einer Hand wieder zu sich runter, um ihm einen kurzen Kuss auf den Mund zu drücken. „Glaubst du wirklich ich würde das hier mit dir machen, wenn ich nicht wahnsinnig in dich verliebt wäre?“ Laurin schüttelte langsam den Kopf, sah aber immer noch auf seine Hand, die sich in die Bettdecke gekrallt hatte. „So…Und was ist mit dir? Liebst du mich?“ Würde er hier sonst so einen Zwergenaufstand machen, wenn es nicht so wäre? Laurin hob den Kopf und eisblaue Augen blitzten Collin wütend an. „Natürlich du Vollidiot!“ Lachend zog Collin ihn wieder in die Arme und ließ sich mitsamt seiner fauchenden Wildkatze nach hinten fallen. ~~~~~~ Soo~ und wieder ist eine Story zu ende x3 Unglaublich, dass das gar nicht so lange gedauert hat o_O Aber nuja...Hoffe es hat euch irgendwie gefallen und danke für die Kommis und Favos*___* Hab mich über jedes einzelne wahnsinnig gefreut x3 In diesem Sinne...*kekse hinstell* Danke und hab euch toll x3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)