Blue eyes melting von midoriyuki (~Wildkatze in action---> andere Vorschläge willkommenxDD) ================================================================================ Kapitel 4: You´re disturbing my world ------------------------------------- Genervt warf Laurin seinen quatschenden Mitschülern vernichtende Blicke zu. Ihm wäre es nur lieb, wenn einer von ihnen sich ihm gegenüber irgendwie so verhielt, dass er einen Grund gehabt hätte seine angestaute Wut an ihm auszulassen. Das wussten allerdings auch seine Mitschüler und so hielten sie sich wohlweislich von ihm fern und ließen ihn in Ruhe. Resigniert ließ er den Kopf auf den Tisch sinken und verfluchte sich selbst dafür Sebastian nahezu rausgeworfen zu haben. Er war zwar ein unerträglicher Langweiler und schien einen Stehplatz auf seiner Leitung für die nächsten paar Jahre reserviert zu haben aber wenigstens hatte er ihn nie geweckt, indem er ihn küsste. Nur beim Gedanken daran schoss ihm schon wieder das Blut ins Gesicht und er hätte Collin jetzt am liebsten mit dem Kopf gegen die nächste Wand gedonnert. Dieser dreiste Kerl brachte ihn total aus dem Konzept, warf sein wohlgeordnetes Leben in dem alles nach seinem Kopf ging völlig durcheinander und das das wurmte ihn gewaltig. Aber warum zum Teufel reagierte sein Körper so extrem auf ihn? Das war doch nur ein simpler total unspektakulärer Kuss gewesen und trotzdem...Die meisten Mädchen mussten ihr komplettes Kusstalent aufwenden, um ihn dazu zu bringen wenigstens in Gedanken zu seufzen, weil es ihn einfach kalt ließ und in keinster Weise berührte. Okay, es war ganz nett und so vertrieb man sich auch ganz unterhaltsam die Zeit aber so wahnsinnig toll fand er es dann doch nicht. Und dieser…Kerl schaffte es innerhalb von wenigen Sekunden ihn mehr zu erregen, als zig Mädchen vor ihm und das auch noch, während er halb schlief! Das machte ihn völlig wahnsinnig. Er wollte das nicht. Sein Körper sollte gefälligst nur auf ihn hören und nicht einfach eigenmächtig beschließen irgendjemanden unglaublich anziehend zu finden. Mal abgesehen davon…Er stand ja noch nicht mal auf Männer! Auch wenn sich daran so langsam Zweifel einschlichen, die er aber sofort wieder verwarf. Das lag nicht daran, dass Collin ein Typ war, sondern einfach an ihm selber. Seine Art, seine Gestik und besonders das er Laurins geballten Gefühlsentladungen nicht als negativ, sondern normal und nicht weiter nennenswert betrachtete machte ihn interessant. Aufstöhnend stützte er den Kopf in die Hände. Na ganz toll. Dann kann ich mich ja gleich in meinem Zimmer verbarrikadieren und nur rauskommen, wenn er mal nicht da ist. „Mistkerl…“ Warum musste der auch auftauchen und alles durcheinander bringen? Durch seine mehr oder weniger geordneten Gedanken total abgelenkt hatte er nicht mitbekommen, dass ihre Lehrerin bereits in den Raum gekommen war. Erst als diese in die Hände klatschte und lächelnd um Ruhe bat hob er den Kopf. Zu mehr kam er auch nicht, da sein Blick direkt auf Collin fiel, der freundlich lächelnd neben ihrer Lehrerin stand und sich in der Klasse umsah. Als sein Blick auf Laurin fiel glomm es in seinen Augen kurz auf und das Lächeln vertiefte sich zu einem Grinsen. Wie hypnotisiert starrte Laurin ihn weiter an, während seine Gedanken rasten. Nicht nur, dass er in seiner Wohnung diesem Pheromonmonster ausgesetzt war, nein jetzt musste er sich auch noch in der Schule von ihm fernhalten und so wies aussah würde sich das verdammt schwierig gestalten, da der einzige freie Platz neben ihm war. Hatte sich denn alles gegen ihn verschworen? Hilflos fuhr er sich durch die Haare. „Hm…Collin setz dich doch bitte neben Laurin ja?Ihr wohnt ja auch zusammen, dann wird das bei euch ja wohl keine Probleme geben…Hoffe ich.“ Frech grinsend lief Collin zu seinem Platz neben Laurin und wuschelte ihm kurz durch die Haare, die mitleidigen Blicke seiner Mitschüler geflissentlich ignorierend, bevor er sich wieder der Lehrerin mit einem gewinnenden Lächeln zu wand. „Ich glaube nicht, dass das Probleme geben wird.“ Als habe er einen elektrischen Schlag bekommen riss Laurin schnell seinen Kopf zurück und erdolchte Collin fast mit seinen Blicken. Nicht ganz überzeugt war das Lächeln der Lehrerin ein wenig skeptisch, dennoch nickte sie. „Gut. Dann lasst uns anfangen…Letzte Stunde haben wir…“ Weiter hörte Laurin nicht mehr zu, zu sehr war er damit beschäftigt seinen Sitznachbarn zu ignorieren. Verbissen auf die Tischplatte starrend schoben sich lediglich Collins Hände in sein Sichtfeld, wenn dieser etwas mitschrieb. Dabei fiel ihm auf, dass der Ältere nicht nur schöne Hände, sondern auch ein fast schon peinlich ordentliche Schrift hatte. Das Ende der Stunde hatte er gar nicht mitbekommen, da er viel zu vertieft war in die Beobachtung von Collins Händen die jetzt entschlossen und in einer geschmeidigen Bewegung den Collegeblock zuschlugen. Verwirrt sah Laurin auf und direkt in Collins amüsiertes Gesicht. „Die Stunde ist zu ende du Schlafmütze. Oder soll ich dich noch mal wecken?“ Fast schon panisch griff Laurin nach seiner Tasche, schüttelte den Kopf und rannte aus dem Raum. Draussen blieb er schwer atmend an eine der Wände gelehnt stehen und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, das inzwischen wie eine rote Verkehrsampel wirken musste. „Verdammte Scheisse…“ Das war definitiv nicht mehr lustig. Den Rest des Tages hatte er zwar noch mit Collin Unterricht, saß aber nicht mehr direkt neben ihm oder in seiner Nähe und da der Neue auch direkt von seinen Mitschülern freudig angenommen und mit Beschlag belegt wurde hatte Laurin den restlichen Tag Zeit den Kopf wieder halbwegs frei zu bekommen. Langsam machte er sich nach dem letzten Klingeln der Schulglocke auf den Weg zu seiner Wohnung. Als habe er alle Zeit der Welt trottete er mit gesenktem Kopf daher, als er von einer Stimme, aus der man das Lächeln schon heraushören konnte, in seinen Gedanken unterbrochen wurde. Kurz kniff er die Augen zusammen, lief dann aber nach kurzem Innehalten schneller weiter. „Hey! Laurin, warte mal eben.“ Mit nur wenigen Schritten hatte Collin ihn eingeholt und lief mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen gut gelaunt neben ihm her. „Sollen wir nachher noch eben einkaufen gehen? Hab ja nur die Sachen fürs Frühstück mitgehabt und der Kühlschrank ist ja auch gähnend leer.“ Gottverdammter Körper…Er läuft nur neben mir her und alles kribbelt wie verrückt! Die wenigen Meter, die sie noch zu ihrer Wohnung zurücklegen mussten schwieg er sich aus und versuchte halbwegs Sinn in seine Achterbahn fahrenden Gedanken zu bekommen. Mit zitternden Händen schloss er die Tür auf, drehte sich dann halb zu Collin um ohne ihm jedoch richtig ins Gesicht zu sehen. „Einkaufsgeld liegt in der Küche auf der Anrichte. Ich muss noch lernen.“ Damit wandte er sich schnell um und ließ seine Zimmertür hinter sich zufallen. Über sich selbst entsetzt rutschte er an der Tür hinunter und vergrub das Gesicht in den Händen. Das ging doch gar nicht, dass jemand nur durch seine Anwesenheit in der Lage war ihn völlig fertig zu machen. Sein Herz raste, seine Hände waren schweißnass und sein ganzer Körper schrie danach von Collin irgendwie berührt zu werden, aber er kämpfte diesen Drang entschloss zurück. Er war verdammt noch mal nicht schwul und so einen arroganten Kerl wie Collin würde er bestimmt nicht geil finden. Nachdem man einige Minuten lang hören konnte wie Collin in der Wohnung umherlief und einige Sachen zusammenzusuchen schien, fiel endlich die Wohnungstür ins Schloss und Laurin lehnte erleichtert den Kopf zurück. Nur langsam entspannte er sich wieder, denn die Wut auf sich selbst verrauchte nur langsam. Wie konnte er nur so verdammt dämlich sein so auf Collin zu reagieren? In sich hineinfluchend und seinen Körper verfluchend stand er schließlich auf und begann einige der liegen gebliebenen Hausaufgaben zu machen. Mit irgendetwas musste er sich ja ohnehin ablenken und Hausaufgaben machte er eh viel zu selten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)