Dance With The Devil von kittyleinchen (Jeder muss einmal erwachsen werden! Erst Stern, dann Schnuppe. - für koko <3) ================================================================================ Kapitel 1: Nr. One ------------------ Nr. One You make a list of all what is wrong, I make a list of al the people who did wrong things... Wanna know what the list is for? There always has to be a first one. „Wo steckt Kitty denn schon wieder? Verflucht, Kurt, ich sagte doch, du sollst sie nicht aus den Augen lassen.“ Keifte Jubilee. Sie stand neben Kurt und vor dem Schulgebäude der Bayvill High School. Die Schule war eben aus. Eben schritt Duncan erhobenen Hauptes an ihnen vorbei und zwinkerte der Asiatin dabei zu. Diese würdigte ihn nur eines sehr arroganten und abschätzigen Blickes, ehe sie erneut zu Kurt sah. „Du hättest auch mal auf sie aufpassen können.“ Schliesslich war er nicht der einzige Babysitter hier. Sie teilten sich diese Arbeit schon seit zwei Monaten. Manchmal waren Rogue und Bobby dran, dann wieder er, dann Jubes. Aber sicher nicht nur alleine er. Sie war seine UND Jubes beste Freundin. „Flirte ein bisschen weniger mit Angel rum, dann hast du Zeit, dich um Kitty zu kümmern.“ Wurde hinzugemurmelt. Jubilees Kopf fuhr herum und sie fauchte: „Weißt du, wie wichtig die ersten Tage sind, huh? Ausserdem sind wir ja noch nicht zusammen, also muss ich mich etwas anstrengen.“ Sie wackelte kichernd mit ihrem Po und fügte hinzu: „Wenn du verstehst, was ich meine, Fussel.“ Sie leckte sich über die Lippen und meinte dann, sich noch ein weiteres Mal rechtfertigen zu müssen: „Ausserdem hat Warren endlich mal seine Schüchternheit ein wenig abgelegt. Die Jagdsaison ist eröffnet, geschossen wird ein Engel.“ Sie lachte erneut auf. Kurt schüttelte den Kopf. „Kommst du dir dabei nicht langsam billig vor?“ Beide fuhren herum. Lance war inzwischen zu ihnen gestossen. Er war im Institut geblieben, hatte er denn wirklich eine andere Wahl? Ausserdem ging es Kitty nicht sonderlich gut, sie konnte jede Aufheiterung gebrauchen. Moment, wo war der Schnuckel denn überhaupt? Der Braunhaarige sah sich ratlos um. Jubilee verdrehte nun genervt die Augen und meinte dann: „Wenn du den ständigen Wechsel von Freunden bei mir billig nennst bitte, dein bester Freund.“ Ein bitterböser Blick traf sie und sie fügte gespielt heuchlerisch hinzu: „Oh, entschuldige. Dein Ex-Bester Freund ist ja das allerbeste Beispiel für eine männliche Schlampe.“ Die Asiatin verschränkte die Arme vor der Brust und drehte den Kopf weg. Leise hörten die anderen sie murmeln: „Der hat sich sicher schon durch die gesamte Brotherhood gefickt.. und durch noch sehr viel mehr. Scheiss Fähigkeit.“ Klang Jubilee etwa verletzt? „Achso, das is ne Racheaktion an dem Highspeedjunkie?“ Lance steckte sich eine Kippe an und bliess den Rauch dann langsam aus ehe er kühl meinte: „Schätze, das interessiert den nfeuchten Dreck, kannst also gleich damit aufhören. Er hatte dich einmal, das reicht dem normalerweise. Dann kommt die nächste, ähnlich wie bei dir, nur extremer.. und schneller.“ Kurt warf Lance einen warnenden Blick zu, doch dieser schien es gerade wirklich darauf anzulegen, Jubilee zu provozieren. Er war allgemein ständig der, der etwas an seinen neuen Kameraden zu meckern hatte, eigentlich blieb nur Kitty davor verschont. „Guck nicht so dämlich aus der Wäsche, Blaumeise.“ Wurde er angeknurrt, ehe Lance die Hände in den Hosentaschen vergrub und sich umdrehte, um zum Institut zu gehen. „Schätze ich werde mal den kleinen Engel vor unserem Männerverschlingenden Biest hier warnen.“ „Arsch!“ Brüllte Jubilee ihm hinterher und blinzelte dann einige Male. Rasch fuhr sie sich übers Gesicht und blinzelte erneut, dann wurde ein tiefer, erstickter Atemzug genommen. „Ich geh Warren suchen. Und danach ist Alvers dran.“ Lance schien gar nicht zu wollen, dass die X-Men ihn mochten. Er wusste, dass er eigentlich gar nicht hier her gehörte. Es war ihm auch nicht wirklich wohl dabei. „Ey Jubes.. lass dich von ihm nicht nerven..“ Versuchte Kurt die aufgebrachte Asiatin etwas zu beruhigen. Aber gut, wahrscheinlich hatte sie wirklich Gefühle für Pietro, noch immer und Lance wusste genau, dass er sie mit solchen Aussagen ziemlich verletzten konnte. „Jajah, halt die Klappe und geh lieber mal Kitty suchen. Vielleicht ist sie schon längst im Institut.“ Brummte Jubilee. Sie klang ziemlich mies drauf, aber zugleich auch weinerlich. Kurt war sich sicher, dass sie erst einmal in Ruhe sein wollte, um zu weinen. Sie tat zwar so, als ob es ihr nichts ausgemacht hatte, dass Pietro gemeinsam mit John und Aura spurlos verschwunden war, doch das war dann wohl nicht so. Kurt wandte sich um und ging ebenfalls langsam den Weg zum Institut. Zwei Monate war das ganze nun schon her. Zwei Monate, und noch immer keine Spur von John und Aura. Man glaubte allgemein, die beiden seien entführt worden, denn Cole war einer der besten Kanditaten für die Präsidentschaft. Frank Cole gewann diese auch überlegen und schaltete seinen Gegner aus. Das hing auch damit zusammen, dass ihn die Leute auch aus Mitleid gewählt hatten, da seine beiden Kinder – wie Cole behauptet – von Mutanten entführt worden seien. Die Meinungen darüber waren gespalten. Aber wahrscheinlich hatte er ausnahmsweise mal recht. Doch das hiess immer noch, dass Pietro dafür verantwortlich war. Kein Wunder also, dass das ziemlich hart war für Jubilee. Die Cole-Allerdyces hatten inzwischen jede Möglichkeit ausgenutzt, um ihre Kinder zurückzuholen. Überall hingen Fandungsplakate von John und Aura. Eine hohe Belohnung war ausgesetzt für Hinweise und Cole hatte schon in etlichen Ansprachen im Fernsehen betont, dass Betreffender es noch bereuen würde, dass er es gewagt hatte, seinen Sprössling und seinen Adoptivsprössling zu entführen. Ausserdem war der Hass gegen Mutanten in der Bevölkerung durch diese Entführung – Cole gab sich betont traurig, entsetzt und emotional, wie man es vom neuen Präsidenten gar nicht gewohnt war – so weit angewachsen, dass das Registrierungsgesetzt nun wieder in Kraft gesetzt worden war. Cole hatte seine Vorlage durchgebracht. Auch noch etwas, dass mysteriös an Coles Amtsübernahme gewesen war war, dass er zwar die Wahl gewonnen hatte, aber wie jeder Präsident erst im Januar hätte vereidigt werden sollen. Trotzdem war er nun zwei Wochen vor Weihnachten bereits Präsident, denn der frühere Präsident war früher als erwartet von seinem Amt zurückgetreten und kurze Zeit später spurlos verschwunden. Darum kümmerte sich jedoch keiner, da Cole, schlau wie er war, zu viel Wirbel um die Entführung veranstaltete, da war die frühzeitige Amtsübergabe einfach weniger wichtig. Schliesslich hatten die Coles früher aus ihren Flitterwochen kommen müssen, als sie davon gehört hatten, dass Aura und John spurlos verschwnden waren. Kurt seufzte. In den letzten Monaten war einfach viel zu viel passiert. Ausserdem wussten nun alle in Bayville, auch an der Schule, dass sie Mutanten waren. Wegen dem Registrierungsgesetz. Dass hiess, dass sich praktisch alle menschlichen Freunde von ihnen abgewandt hatten und sie wie Ausssätzige behandelten. Die einzige, die sich noch gerne in seiner Nähe aufhielt, war ein Menschenmädchen namens Amanda. Sie war niedlich, wie Kurt fand. Er wurde rot bei dem Gedanken an sie. Der einzige, der sich nicht hatte registrieren lassen, war Lance. Obwohl er sich damit in Lebensgefahr brachte und Xavier ihm auch davon abgeraten hatte, hatte er seinen Kopf durchgesetzt. Doch war das gefährlich. Denn wenn man herausfand, dass auch er ein Mutant war, galt er sozusagen als Vogelfrei und Leute wie Duncan würden dann sicherlich liebend gerne auf ihn losgehen. „Scott.. Jean!“ Rief er aus, als das Pärchen eben aus der Schule trat. Einige der Schüler zogen gerade Jean wegen ihrer Kräfte auf und Scott verteidigte sie wie immer Löwenhaft und griff sich drohend an seine Brille. Doch alle Mutanten wussten, dass Kräftegebrauch tabu war. Sonst würden sie alle von der Schule fliegen. Aber verhasst waren sie sowieso schon. Jean hatte auch schon ihre Position als beliebteste Schülerin der Schule eingebüsst. „Was ist denn, Kurti?“ Obwohl man der Rothaarigen ansah, dass die gegenwärtige Lage sie ziemlich belastete, wirkte sie freundlich und schenkte Kurt ein Lächeln. Scott war immer noch damit beschäftigt, den Schülern irgendetwas wütend hinterherzurufen. „Hat einer von euch Kitty gesehen?“ Fragte der blaue Fussel, auch wenn er zurzeit wegen dem Inductor nicht so aussah. Jean sah sich kurze Zeit um, ehe sie mit den Schultern zuckte. Scott schien ebenfalls recht ratlos. „Keine Ahnung.. ich hab sie seit Mittag nicht mehr gesehen.“ Gab die Rothaarige schliesslich Auskunft und meinte dann: „Ach lass sie, Kurti. Vielleicht ist sie ja schon nach Hause gegangen.“ Kurt machte Anstalten, wieder in das Schulgebäude zu gehen. „Jetzt komm schon, du wirst dir noch was abfrieren.“ Meinte Jean und klang dabei schon fast so streng und befehlend, wie Storm. Sie war inzwischen auch schon 20 Jahre alt. Scott 21. „Ja man, jetzt beweg dich schon.“ Scott klang eher missgelaunt. Man merkte ihm die Wut an. „Ich werde mit dem Professor deswegen reden. So kann das nicht weitergehen.“ Knurrte er, schob die Hände in die Hosentaschen und stapfte dann los durch den Schnee. „Schatz, reg dich nicht auf.“ Meinte Jean sanft, ehe sie ihm hinterhereilte. Sie war immer die, die friedlich blieb und versuchte, alles mit Reden zu regeln. Kurt seufzte erneut und trottete den beiden dann hinterher, vorbei an einem Plakat, auf dem John und Aura – sie hatte sich gegen seine Brust gelehnt und poste, er wirkte gelangweilt – abgedruckt waren. Wieder wurde der blaue Mutant daran erinnert, dass sich einfach alles geändert hatte. Ihr Leben war härter geworden, sehr viel härter und das alles nur wegen Frank Cole. Weil dieser die Entführung zu seinen Gunsten genutzt hatte. Irgendwie war das doch schon pure Ironie, wo sein eigener Stiefsohn doch einer von „ihnen“ war. ~ Kitty wachte auf, um sie herum war es stockdunkel. Erst bekam sie Panik, wusste nicht mehr genau, wo sie eigentlich war. Doch dann kamen die Erinnerungen zurück. Sie war von zwei Mädchen in ihren Spint gesperrt worden, mit den Worten: Verschwindet, ihr Mutanten, wir wollen euch hier nicht! Da an der Schule der Einsatz von Kräften mit Rauswurf bestraft wurden, hatte sie warten müssen, bis sicher war, dass keiner sie sehen würde. Bis dahin hatte sie an die Schranktüre gepoltert, doch niemand hatte sie gehört und dann war sie irgendwann eingeschlafen. Die Braunhaarige fuhr sich durch die Haare. Ihre anfängliche Panik hatte sich schon längst gelegt. Erneut wurde gegen die Türe gepoltert. „Hilfe! Holt mich hier raus!!! Bitte..“ Sie lehnte sich gegen die Türe und kämpfte nun gegen ankommende Tränen. Wieso taten diese Menschen das nur? Sie konnten auch nichts dafür, so zu sein, wie sie waren. Kitty kämpfte weiter gegen die Tränen und blieb stumm so angelehnt einige Zeit lang. Schliesslich biss sie sich auf die Lippen und riss sich zusammen. Es wurde Zeit, etwas zu riskieren. Langsam schob sie ihren Kopf durch die Türe. Draussen war es ebenfalls dunkel. Die Gänge waren ruhig. Kitty erschrak. War sie etwa schon so lange in dem Spint? Verdammt, der Rest würde sich bestimmt schon sorgen machen. Weil sie wegen der Sache mit John zurzeit praktisch alle für Selbstmordgefährdet hielten. Kitty schnaubte bei dem Gedanken daran ärgerlich auf, ehe sie ganz aus dem Spint trat. Als ob sie wegen so einem Idioten ihr Leben loswerden wollen würde. Er war ein Riesenidiot. Der Grösste, der ihr je unter die Augen gekommen war, und.. ach, gar nicht mehr drüber nachdenken! Also, von wegen Selbstmordgefährdet. Ausserdem, so glaubte Kitty, wäre sie nicht einmal fähig, sich selbst etwas anzutun. Die Sorge war also vollkommen unbegründet. Sie ging einige Schritte. Wenn sie der neue Schuldirektor hier erwischte würde es garantiert eine Verwarnung geben und die konnten sich Mutanten erst recht nicht leisten. Alle behandelten einem so, als wäre man ein schlechterer Mensch und weniger wert als die „wahren“ Menschen. Kitty hasste ihre momentane Situation, und wenn sie nicht der Optimist in Person gewesen wäre, wäre sie wohl auch schon längst im Selbstmitleid versunken. So hoffte sie einfach, dass es bald besser werden würde und die Menschheit wieder mal erkennen würde, dass nicht nur Mutanten die bösen waren. Aber nun war ein Anti-Mutanten Politiker an der Macht, das würde das ganze wohl sehr erschweren, wo der Präsident schliesslich der Mächtigste Mann Amerikas war. Kitty beschleunigte ihre Schritte, um so schnell wie möglich hier raus zu kommen. Sich beim Rektor über diese beiden Mädchen zu beschweren würde ihr nichts bringen, dieser war sowieso immer nur auf einer Seite. Nämlich der der Menschen. Und dann wurden die besten Lügen erzählt um am Ende alles so hinzubiegen, als wären einzig die Mutanten dafür verantwortlich. Das war wirklich zum kotzen. Die Braunhaarige tastete sich den Wänden entlang, da rund um sie herum praktisch nur Dunkelheit herrschte. Sie spürte einen Türgriff. Stockte kurz. Daneben war ein Lichtschalter, sie würde jedoch nicht das Licht anmachen. Jemand würde es am Ende noch sehen. Aber sie wusste trotzdem, wo sie stand. Sie standen genau vor der Besenkammer, in die sie und John sich gerettet hatten, als sie beinahe von Raven Darkeholme beim Einbruch in die Schule erwischt worden wäre – mal ganz abgesehen, dass sie kurze Zeit später trotzdem noch erwischt worden waren. Hier drin hatte er fast auf ihr gekauert und sie hatten gehofft, dass keiner sie entdeckte. Kitty knurrte leicht, bei dem Gedanken daran. Denn der Gedanke gefiel ihr und sie wollte nicht, dass er ihr gefiel. Das alles hatte sie aus ihrem Gehirn verbannt, weit weg, auf nimmer wiedersehen. Genauso weit weg, wie John jetzt wohl war und genauso auf nimmer wiedersehen, wie John jetzt wohl war. Entschlossen ging sie weiter. Schliesslich wollte sie nicht ein zweites Mal wegen dem Typen bei einem vermeintlichen Einbruch in die Schule erwischt werden. Schliesslich erreichte sie den hinteren Ausgang der Schule. Zwar wäre sie lieber vorne raus und dann gleich auf und davon, aber erstmal raus aus dem Gebäude reichte ja auch. Für den Anfang. Der Rest war dann wieder ein Kinderspiel. Also phaste Kitty sich rasch durch die Türe und stand nun in der Kälte. Aber das tat ihr gut. Sie sog die frische Luft in ihre Lungen und schloss kurz die Augen. Dann sah sie sich nach dem schnellsten Weg um. Ein Blick zur Turnhalle, es brannte noch Licht. Das Footballteam trainierte also noch, oder das Training war vielleicht auch bereits zu Ende und der Trainer war mit aufräumen beschäftigt. Deshalb, weil sie nun wirklich auf keinen dieser aufgeblasenen Typen und schon gar nicht auf Duncan Matthews – sie hatte ihn niedergeschlagen und zwar ziemlich heftig und das hatte er ihr bis heute nicht verziehen – zu treffen. Denn denen war alles, aber auch wirklich alles zuzutrauen. Deshalb wählte sie einen einsameren weg auf der anderen Seite des Schulgebäudes durch. Sie eilte durch den noch unberührten Schnee und als sie die Ecke des Gebäudes beinahe erreicht hatte, konnte sie eine Stimme hören, die sie erstarren liess. „Na, Matthews, hast du mich vermisst?“ Das konnte nicht wahr sein. Das war absolut unmöglich. Ihre Ohren mussten ihr einen Streich spielen, einen schlechten wohl angemerkt. Aber es hatte sich so echt angehört. Er hatte sie so angehört wie immer, nur kühler, abgebrühter. Aber das war nicht möglich. Sie hatte kurz nachdem er verschwunden hatte immer solche Halluzinationen gehabt, hatte ihn gesehen und gehört, obwohl er gar nicht da war. Inzwischen hatte das aufgehört, aber nun schien es wieder von vorne zu beginnen. „Allerdyce?“ Irgendetwas in Duncans Stimme zitterte und zeigte an, dass er Angst hatte. Grosse Angst. So, wie er sie sonst eigentlich nicht hatte. Kitty konnte sich immer noch nicht vom Fleck rühren. Duncan war also auch da, das konnte keine Halluzination sein, denn sie war sich sicher, dass bei solchen Einbildungen niemals Duncan Matthews vorkommen würde. Nicht dieser Dreckskerl. „Überrascht?“ Sie konnte ein dreckiges Lachen hören und bewegte sich weiterhin nicht vom Fleck. „Gut so. Angst?“ Eine erneute Frage, nun blieb es still. Nicht ein Ton war zu hören. Kitty wagte es aufzuatmen, das war sowieso nur Einbildung gewesen. Einbildung. Einbildung. Alles Einbildung. Versuchte die Braunhaarige sich zumindest einzureden. „Vor einem Knirps, der mir mit Streichhölzern was antun will? Willst du mich verarschen, Allerdyce?“ Duncan zwang sich zu einem Lachen, doch er schaffte es nicht, das von John an kühle zu überbieten. Ausserdem klang seine Stimme immer noch recht zittrig. „Pyro.“ Meinte John knapp. „Ach, wie niedlich. Der Kleine hat sichn Spitznamen zugelegt. Warte, ich hol gleich deine Mummy und deinen Daddy und streich diese Belohnung ein. Das sind inzwischen schon zehn Millionen.“ Duncan hatte sich scheinbar von seiner überraschtheit bestens erholt und markierte nun wieder den lässigen Typen. „Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, hab ich dir sicherlich gesagt, dass du für alles büssen wirst...“ John klang gedankenverloren, fast selig bei. Kitty sah nun, wie eine Flamme aufflackerte, oder zumindest, wie sie Schatten warf. Wahrscheinlich spielte er gerade mit einem Feuerball. „Was du getan hast..“ „Ui.. ich zitter ja schon richtiggehend vor dir. Willst du jetzt Gott spielen? Vergiss es und komm brav mit. Deine Eltern werden mich dafür lieben.“ Duncan liess sich weiterhin nicht beeindrucken. „Jeder, wird büssen. Sie alle... nur.. das wirst du nicht mehr erleben.“ John sagte es eher beiläufig, so als ob man das ruhig hätte überhören können. Obwohl es sich dabei ganz ersichtlich um eine Todesdrohung handelte. Und das liess das ganze wiederum Psychopathisch wirken. Nachdem er das gesagt hatte, blieb es ruhig. Dann begann er leise zu lachen, wobei er immer lauter wurde. „Soll heissen?“ Duncan klang eher genervt, aber ihn hatte die Angst scheinbar wieder ergriffen, denn in der Genervtheit war ganz klar die Angst herauszulesen. „Soll heissen, dass du die Nr. One bist. Ist das nicht nett, ich hab dir einen Platz ganz vorne frei geräumt. Nur schade, dass du dann das grosse Finale nicht miterleben wirst. Aber naja.. man kann ja nicht alles haben, oder?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, oder auch nur irgendwie Zeit zu vergeuden, flammte das Feuer auf. Ein markerbitternder Schrei war zu hören. Kitty gefror dabei praktisch das Blut in den Adern. Sie biss sich auf die Lippen, das war alles nur pure Einbildung. Aber trotzdem konnte sie sich immer noch nicht bewegen. War wie eingefroren. Sie hielt den Atem an. Lauschte. Der Schrei hielt an und wurde gepaart vom Geräusch des Feuers, dass loderte ausserdem mischte sich inzwischen auch noch Johns Lachen darunter. Es klang verdammt nach Wahnsinn. „Das, wollte ich dir schon immer mal sagen.“ Meinte John triumphierend. Genau, wie Duncan es getan hatte, in der Nacht von Johns 18-tem Geburtstags. Der Feuerteufel schien nichts davon vergessen zu haben. „Und weißt du was das schönste ist. Ich kann dich hier liegen lassen, bis du elendig und qualvoll an deinen Schmerzen verreckt bist. In.. sagen wir.. acht Stunden vielleicht?“ Ein Schnipsen, mit diesem Schnipsen kehrte das Feuer zu John zurück. Er balancierte den kleinen Ball auf seinem Finger, aber natürlich so, dass die Haut unberührt blieb. Duncan wimmerte, winselte, konnte überhaupt nichts mehr sagen. Es stank nach verbrannter Haut. Bestialisch. Aber John schien das nicht einmal zu bemerken. „Merk dir eins! Das war nur der Anfang. Nur die Nummer eins.“ Zischte John auf ihn herab, er schien Duncans Röcheln zu geniessen, seinen Todeskampf. Sadismus pur. „Warte bitte noch, mit verrecken.. will den Moment nicht verpassen, aber jetzt, muss ich jemand anderes begrüssen..“ Kitty zuckte zusammen, als sie das hörte, sie spürte, wie sie zu zittern begann und sich dann eher widerwillig in Bewegung setzte und ins Licht trat. Sie kam sich vor, als würde sie von etwas unsichtbarem gesteuert werden. Ihr gesamter Körper zitterte und ihre Augen weiteten sich, als sie sah, dass das wohl doch nicht blosse Einbildung gewesen war. Ihr Blick war gefesselt von dem Körper. Verkohlt, aber er lebte noch, er lebte noch. Verdammt. Und er wimmerte. Kitty presste ihre Augenlieder aufeinander, sie konnte so etwas nicht sehen, nicht einmal hören. Aber irgendwie konnte sie sich wieder nicht bewegen. „Wolltest du mir gar nicht hallo sagen?“ John spielte den enttäuschten. Allerdings wirkte es diesmal offensichtlich aufgesetzt. Sollte es wohl auch, das war Absicht. Er liess den Feuerball schweben, sich teilen und um sie herum schweben. Sodass sich praktisch ein Kreis um sie gebildet hatte. Irrte sie sich, oder war er besser geworden. Im Koordinieren. Immerhin waren das ganz schön viele verschiedene Punkte, die gesteuert werden mussten. Und irgendwie war das bedrohlich. Sie zitterte nun schon so sehr, dass er es einfach sehen musste. „Du willst nicht reden.. besser so .. ich hätte gedacht, dass ich von dir zu hören bekomme: John.. wie konntest du nur, du hättest mir was sagen wollen, ich hätte dir geholfen.. ich ich ich ich ich. Und dann hätte ich gekotzt.“ Er äffte sie nach. Kitty sah ihn nur kurz an, dann wanderte ihr Blick wieder nach unten zu Duncan, der zwischen ihnen lag. „Stört er dich etwa? Soll ich ihn verschwinden lassen?“ Ein Ball schwebte zu seiner Hand, die er erhob. Der Feuerball wurde schnell grösser, John holte aus. „Nein! Lass ihn in Ruhe!“ Brüllte Kitty nun endlich. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und sie sah John an, wobei sie versuchte, so entschlossen und selbstsicher wie möglich zu schaunen. Das Zittern vermasselte das jedoch wieder. Jetzt verteidigte sie sogar schon Duncan. John reagierte nicht gross. Sondern hielt seinen Finger in die Nähe des Feuerballs und zog eine Feuersträhne daraus heraus. Wenn es nicht unglaublich gefährlich gewesen wäre, hätte es klasse ausgesehen, wie er das Feuer lenkte, wie es das tat, was er wollte. Er zog den Faden, dieser Peitschte in der Luft. Eine Feuerpeitsche. John grinste amüsiert über sein eigenes Werk. Bückte sich dann jedoch leicht und liess den Faden zu Boden gleiten. „Ich hasse Schnee..“ Meinte er dann völlig ohne irgendwelchen Zusammenhang, während sich der Faden, der den Schnee unter sich wegschmolz, in eine Schlange verwandelte, die Duncan umkreiste und sich schliesslich genüsslich über seinen Körper schlängelte. John war definitiv besser geworden. Kitty sah ihn nur kurz an, starrte dann wieder auf den Körper zu ihren Füssen. „Hör auf damit!“ Rief sie erneut aus. „Lass ihn.. das hat selbst er nicht verdient!“ Das war ausserdem zu grausam für ihre Augen. Sie würde Alpträume davon bekommen, dass wusste sie schon jetzt, sie konnte ja nicht einmal einen anständigen Horrorfilm sehen ohne dass sie es mit der Angst zu tun bekam. Duncan schrie nun wieder, obwohl es inzwischen ein Röcheln war. Kitty war gar nicht aufgefallen, dass John sich bewegt hatte und dass er nun direkt hinter ihr stand. „Ich alleine bestimme, wer was verdient hat.“ Zischte er ihr leise ins Ohr. „Klar?!“ Die Schlange wurde zu einem Bügeleisen, John lachte auf, er selbst schien seinen Humor zu mögen. „Matthews hat sich sicher schon immer gefragt, wie es sich anfühlt, wenn man gebügelt wird.“ Kitty sass die Angst zwar immer noch in den Knochen und sie hoffte, dass es sich hierbei um einen bösen Traum handelte. Trotzdem nahm sie ihren Mut zusammen und drehte sich langsam zu ihm um. Sie blickte direkt in die dunkelbraunen wunderschönen Augen. Doch sie waren kühl und das, obwohl in ihnen ein grosses Feuer loderte. Sie blieben kühl. Und trotzdem hatte er sie von diesem Augenblick wieder. Sie sah ihn einfach nur an. „Küsst du mich bitte?“ Irgendwie eine merkwürdige Bitte. Aber sie schien gänzlich vergessen zu haben, was er Duncan gerade antat. Ohne ein Wort zu sagen strich er ihr sanft übers Haar – wirklich sanft. Fuhr hinter ihren Nacken und zog sie dann langsam zu sich und küsste sie. Kitty legte die eine Hand um seinen Hals und die andere gegen seine Brust, während er seine Hand auf ihren Rücken legte. Es schien alles wie immer zu sein. Alles vergessen. Alles nie passiert. Wie an dem Tag vor zwei Monaten. Sie waren zusammen, glücklich und nichts konnte ihnen etwas anhaben. Überhaupt nichts. Der Kuss hielt an und Kitty genoss jede Sekunde davon, doch plötzlich hörte sie einen Schrei hinter sich und fuhr herum. John war gerade dabei, Duncans einen Fuss abzu..brennen.. oder wie auch immer man das nennen wollte. Kitty fuhr sich an ihre Lippen. Realisierte, dass das die Wirklichkeit sein musste, auch wenn es unwirklich wirkte. „Ich sagte doch, ich alleine bestimme.“ Hörte sie John leise sagen. Sie konnte sich vorstellen, wie jetzt gerade ein sadistisches Grinsen auf seinem Gesicht lag. Die Braunhaarige fuhr zum Feuerteufel herum. Er sollte endlich damit aufhören. Ausserdem hatte er nichts tun müssen, um sie zu küssen. Sie hatte es ja gewollt. Das war peinlich und ausserdem war es dämlich von ihr gewesen, in so einem Moment, wo er dabei war, so etwas grausames zu tun . „Schön für dich. Interessiert mich nur nicht.“ Zischte sie zurück. Sie tat gerade mutiger als sie war und dann nahm sie das beste Mittel um jemanden zu verletzen. Gefühle. Und sie wollte ihn verletzen, nur damit er aufhöre.. damit er normal wurde. „Ich dachte du wärst tot. Wäre schön gewesen, dann wäre ich dich endlich los gewesen.. aber naja..“ Es tat ihr selbst weh, so etwas zu sagen, aber irgendwie war diese Begegnung.. nicht real... Nicht so, wie sie sich die erste Begegnung mit John nach seiner Gefangenschaft vorgestellt hatte. Nicht so, wie John gewesen wäre. Er sah sie an. Seine Mimik sagte überhaupt nichts darüber aus, was gerade in ihm vorging. Dann packte er sie an beiden Schultern und schlug sie regelrecht gegen die Mauer des Schulgebäudes. Er hielt sie auch weiter da, indem er sie gegen den kalten Beton drückte. Kitty hätte beinahe aufgeschrien, doch sie biss sich auf die Lippen. Schloss die Augen und zitterte erneut. Jetzt würde er das auch noch spüren. „Denkst du wirklich, das macht mir etwas aus?“ Meinte er leise. Er roch nach Zigaretten, Alkohol, verbranntem. So wie früher, nur noch stärker. Sie schloss kurz die Augen. Sie hätte sich einfach wegphasen können, doch irgendwie war sie wieder wie gelähmt. „Du willst also Psychospielchen spielen, jah? Sicher? Die kannst du haben, aber schätze du weißt nicht, worauf du dich da einlässt. Hör genau zu.“ Er kam ihrem Gesicht bedrohlich nahe. „Denkst du wirklich, dass das für mich mehr gewesen ist, als ein Spiel? Ein dämliches kleines Spiel indem ich lediglich sehen wollte, wozu man ein naives kleines Mädchen so bringen kann.“ Verdammt. Diese Worte trafen sie. Sehr hart sogar. Kitty musste schlucken. Biss sich erneut auf die Lippen und konnte bereits Blut schmecken, so heftig biss sie inzwischen. Aber noch kamen keine Tränen hoch. Noch nicht. Aber noch war John auch nicht fertig.. „Es gab doch ne Wette oder.. wegen der der ganze Mist begonnen hatte.“ Meinte John und lachte dabei leise auf. „Es ging einzig und alleine drum, ob ich es schaffe, dich bis zu den Herbstferien flach zu legen. Aber du kannst dich ja nichtmal flachlegen lassen, nicht einmal das kannst du und zu dumm dazu wärst du sicher auch noch.“ Kittys Gesicht verzog sich verräterisch und John schien das regelrecht zu geniessen. Ihre Augen wurden feucht. Von der Wette hatte sie gewusst, aber nicht vom Inhalt. „Und dummerweise hatte ich dich dann an der Backe.. naja.. ich dachte mir, könnte witzig werden dich zu verarschen. War ja auch witzig. Nur ficken hast du dich leider nicht lassen.. hättest du aber, ich hatte dich soweit.. musste ja dann leider verschwinden. Aber denk dran, ich hatte dich soweit.“ Kitty schloss die Augen. So viele harte Worte auf einmal waren selbst für ihr neu gefasstes Selbstvertrauen einfach zu viel. Sie lehnte ihren Kopf an die Wand. „Zufrieden, jetzt wär das zwischen uns nämlich geregelt!“ Fügte er hinzu. Wieso hatte er sie dann geküsst? Wenn er nichts für sie empfunden hatte? Der Kuss war nämlich gewesen wie immer. Einfach nur schön. „So, und jetzt kannst du weinen. Jetzt hast du einen Grund dazu, Kitten. Und jetzt kannst du mich fragen, wieso ich so etwas sage und dass ich lüge, und natürlich auch noch, dass du glaubst, dass das alles nicht nur gespielt war und dann werde ich dir sagen, natürlich war das nur gespielt, ich würde mich niemals freiwillig mit jemandem wie dir abgeben. Also.. leg los, Kätzchen.“ John hielt sie weiterhin fest und sie konnte nichts dagegen unternehmen loszuheulen, absolut rein gar nichts. Die Tränen liefen einfach, auch wenn sie es gar nicht mehr wirklich wollte, nachdem er sie auch noch dazu aufgefordert hatte. Kittys Kopf sank nach vorne, er sollte ihr Gesicht dabei nicht sehen. Die Genugtuung wollte sie ihm nicht geben. Nicht auch noch. „Phase dich doch einfach weg. Tu es..“ Meinte er, während sie weinte. Er war unglaublich hart, es schien ihn so gar nicht zu berühren. Geschweige denn zu interessieren. „Lass mich raten..“ Fuhr er fort, als sie nichts sagte. Kitty spürte, wie er eine Hand von ihrer einen Schulter nahm und damit unter ihr Kinn fuhr und sie so zwang, zu ihm hoch zu sehen. „Du kannst nicht einmal das.“ Sie sah in die dunkelbraunen Augen. Sie waren nicht wie früher, in ihnen verlor man sich nicht, man sah nur Feuer, und derzeit loderte es und machte Angst. Duncan war nur noch ziemlich leise im Hintergrund zu hören. Doch obwohl sie immer noch zitterte, konnte sie sich wieder nicht bewegen. Diese Magie, die sie zwang, ihm in die Augen zu sehen und die sie dazu brachte, ihn schon wieder küssen zu wollen. „Du lügst..“ Hauchte sie, verhältnismässig leise. „Soll ich dich nochmal küssen?“ John schien das mit der Magie auch gemerkt zu haben. Spüren tat er es wohl nicht, aber merken, dass sie ihm einfach nicht widerstehen konnte. Und immer noch – das war ja das schlimme – liefen ihr Tränen über die Wangen. Doch jetzt war ihr etwas eingefallen, was sogar diesen John, diesen Pyro treffen würde. Auch wenn es gelogen war, das konnte er ja nicht wissen. „Nein, sollst du nicht. Und wenn wir gleichmal bei Psychospielchen sind...“ Kitty phaste sich durch den Boden davon und tauchte hinter John wieder auf, er drehte sich langsam zu ihr. „Ich hab mit Lance geschlafen, und dreimal darfst du raten, wann das war..“ Sie grinste. Und es sah sogar echt aus. Auch wenn es gelogen war und auch wenn sie immer noch weinte. Johns Augen zeigten erstmals, dass er irritiert war. Treffer! Aber sowas von. Kittys Grinsen wurde breiter. „Wann?!“ Er war lauter als zuvor, seiner Stimme war anzuhören, dass er das nun wohl doch nicht so locker nahm, wie er sie glauben lassen wollte. Perfekt. Absolut perfekt! Kitty ertappte sich dabei, dass sie dieses Gesicht genoss. John machte einige Schritte auf sie zu. Packte sie erneut und zog sie zu sich hin. „Wann?!!!“ Brüllte er. Kitty schloss kurz die Augen. Liess ihn sie aber weiter festhalten und meinte dann: „Schon blöd, dass du mich eigentlich gar nicht festhalten kannst. Ich allein bestimme.“ Sie verwendete die gleichen Wörter wie er zuvor. Er hatte sie unterschätzt, soviel war sicher. Und, sie hasste es, unterschätzt zu werden. „Ob ich dir sage wann, oder ob ich mich von dir festhalten lasse. Gerade lasse ich mich nur festhalten um zu geniessen, wie sehr du dabei verzweifelst.“ Eigentlich wollte sie das nicht geniessen, aber die Enttäuschen und über die „Wahrheit“, die er ihr zuvor um die Ohren gehauen hatte, rächte sich nun an ihm. „Sag es mir...“ John schüttelte sie. Doch Kitty lachte dabei nur auf. „Sag es!!!“ Brüllte er erneut. Sein Griff war eisern geworden. Er schüttelte sie erneut, sodass sie zu Boden ging und nun über ihr war. „Du kannst mich zu nichts zwingen.“ Bevor er ihr noch irgend etwas antat, phaste Kitty sich erneut, machte einige Schritte rückwärts und grinste immer noch. „Zu überhaupt nichts. Ich habe dich um den Kuss gebeten, nur um zu sehen, ob du es auch wirklich machst. Du hast gemacht, was ich will.“ Das würde er sicherlich nicht gerne hören. „Und du tust auch jetzt wieder genau das, was ich will.“ Sie hatte doch mehr Ahnung von Psychospielchen, als er vielleicht gedacht hatte. Pyro sah sie an, sie konnte die Wut in seinen Augen aufflackern sehen. Er war immer eifersüchtig auf Lance gewesen. Immer. Auch wenn er, wie er sagte, niemals etwas für sie empfunden hatte, er war eifersüchtig gewesen. Er schwieg, sie zitterte wieder. Jetzt lag sie sowieso auch noch im kühlen Schnee. „Ich habe mit ihm geschlafen, als du mit Aura geschlafen hast. Aber nur ich war von uns beiden so schlau, mich nachher absolut traurig und enttäuscht zu stellen, sodass du auf allen Vieren angekrochen kamst und mir jeden Wunsch von den Lippen abgelesen hast. Dachtest du, du wärst der einzige, der so etwas kann. Und weißt du was, ich bin mir sicher, dass Lance viel besser war, als du es jemals sein wirst.“ Sie wusste zwar nicht, wie Lance war, aber gerade war ihr das ganz egal. Es traf ihn und das war das einzige, was zählte. „Und jetzt.. weißt du, was das für ein Gefühl ist.“ John hatte sie einfach nur angesehen, ohne etwas zu sagen. Nun phaste sie sich durch ihn hindurch, sodass er zu Boden ging. Schnell hatte der Feuerteufel sich herumgerollt und aufgerappelt, aber in dieser Zeit war Kitty bereits losgerannt, so schnell sie konnte und durch alle Hindernisse hindurch. Sodass sie bald in der Dunkelheit verschwunden war. John schlug mit der Faust gegen die Wand. „Verdammtes Kätzchen..“ Zischte er leise, ehe sein Blick zu Duncan wanderte. „Du bist hier noch nicht fertig.“ Sagte eine strenge Stimme und eine Blondine trat aus dem Schatten, der Nacht. „Wir drei hübschen haben noch was zu erledigen, nicht wahr, Duncan?“ Sie lächelte auf den verkohlten Körper herab, er war immer noch nicht tot. Pyro fuhr herum, als er ihre Stimme hörte. „Frost.. so früh schon.. ich hatte noch gar nicht wirklich viel Spass.“ Brummte er leise und versuchte so zu tun, als ob nichts wäre. „Hör auf dummes Zeug zu reden, wir haben nicht ewig Zeit.“ Meinte sie bestimmt. ~ Kitty rannte, so schnell sie konnte. Sogar die Tränen auf ihrem Gesicht gefroren, bei dem kühlen Wind, der ihr durch die rasche Fortbewegung entgegenwehte. Doch es kamen immer noch viele Tränen nach. Sehr viele, aber jetzt musste sie sie nicht mehr aufhalten. John hatte sie so sehr getroffen, so sehr verletzt, wie er es nicht einmal mit seinem Feuer gekonnt hätte. Jetzt war sie vielleicht wirklich suizidgefährdet, aber das würde sie niemals tun, nicht wegen dem Idioten. Sie fuhr sich über ihr Gesicht. Wenigstens hatte sie zurückgeschlagen. Ihre Worte hatten ihn ebenfalls getroffen, sie hatte es gesehen. Ein schwacher Trost, vor allem da sie wusste, dass das gelogen war, und dass es ganz anders gewesen war. Dass sie wirklich zutiefst traurig und verletzt gewesen war, damals. Sie keuchte, wäre beinahe auf dem Schnee ausgerutscht und kümmerte sich darum trotzdem nicht. Schliesslich erreichte sie endlich, vollkommen übermüdet und immer noch zitternd das Institut. Sie phaste sich durch das Gitter und eilte dann die Auffahrt nach oben, es brannte bereits Licht, wahrscheinlich war der grösste Teil im Gemeinschaftsraum. Sie mussten gewarnt werden, alle. Vor diesem irren Monster, dass früher einmal John gewesen war. Aber von dem, was er gesagt hatte, würde sie nichts erwähnen. Denn das wollte sie nicht wahr haben. Sie phaste sich durch die Eingangstür, eilte die Treppe nach oben und hörte schon von weitem lautes, aufgeregtes Gerede. Sie betrat den Gemeinschaftsraum, immer noch nach Atem ringend. Da sassen einige der Jüngeren Schüler direkt vor dem Fernseher. Auf der Couch waren Bobby und Rogue, Arm in Arm, daneben Jubilee, die Warren wohl gezwungen hatte, neben sie zu hocken. Ihm schien das eher etwas unangenehm und peinlich zu sein. Wolverine trank ein Bier in einem der Sessel, Lance schaute aus dem Fenster und Kurt rief erleichtert aus: „Kitty, da bist du ja endlich! Du musst dir unbedingt...“ Er fuchtelte in Richtung Fernseher, schien dann aber zu sehen, dass es ihr nicht gut ging. Jubilee hatte sie nun auch endlich bemerkt und eilte zu ihr. „Hey, Maus.. alles in Ordnung?“ Fragte die Asiatin besorgt. Sie legte ihr die Hand auf die Stirn. „Verdammt, du glühst ja. Wie lange warst du in der Kälte draussen? Das sollst du nicht tun, hab ich dir doch gesagt!“ Kitty stiess sie sanft aber bestimmt zur Seite und rief dann: „John.. ich habe.. John.. Pyro.. gesehen.. er.. Footballfeld.. er..“ Sie taumelte. Lance stand neben ihr und fing sie auf. „John.. er.. er.. Duncan..“ Keuchte Kitty und klammerte sich an Lance fest. Wieder kamen die Tränen hoch. Wieder dachte sie an all das, was John gesagt hatte. „Jep, den haben wir alle gesehen..“ Bemerkte Wolverine eher trocken. Kitty hob den Kopf und sah ihn irritiert an. Keine weitere Erklärung, stattdessen nickte Logan in Richtung des Fernseher. „Das wollte ich dir eben zeigen.“ Hörte Kitty von Kurt, der nun auch neben ihr stand. Sie sah zum Fernseher, auch wenn das Bild, das ihre Augen an ihr Gehirn sandten langsam zu verschwimmen begann. Auf dem Bildschirm war Auras eigentlich schönes Gesicht zu sehen, jedoch war es arg zugerichtet, diverse Schnitte und Katzer bedeckten ihre zarte Haut und sie weinte bitterlich. „Bitte.. Daddy.. bitte.. hilf mir.. so hilf mir doch.. Es.. es tut so weh.. es..“ Kittys Blick wanderte über den Hintergrund, grösstenteils war da Dunkelheit zu sehen, doch dann sah sie ihn. Er hing in Ketten an der Wand hinter ihr. John. Der, den sie zuvor doch noch gesehen hatte. Hatte sie sich das nur eingebildet. Wurde sie langsam verrückt? „Bitte.. ihr müsst.. AAAAHhhh..“ Aura schrie auf, ein Knacksen war zu hören. „Hilfe..“ Wurde leise geflüsterte und ein Wimmern war zu hören, ehe die Kammeraübertragung abbrach und eine Nachrichtensprecherin verkündete: „Dieses Video wurde heute an sämliche Nachrichtenargenturen gesendet. Noch fehlen vom Täter jede Spur. Die beiden Entführten scheinen sich jedoch in wirklicher Lebensgefahr zu befinden. Präsident Cole wollte heute dazu noch keine Stellung nehmen, hat aber für morgen eine Rede angekündigt..“ Blablabla.. es ging weiter mit, wie grausam das doch war, und die armen Kinder und so weiter. Kitty starrte auf den Bildschirm, Wirkte irgendwie benommen. Die Leute um sie herum redeten mit ihr, doch das drang kaum an ihre Ohren. Das war John heute gesagt hatte hallte in ihrem Schädel wieder und dazu das Bild, und das ergab schlicht und einfach keinen Sinn. Sie spürte nun auch die Hitze, von der Jubilee gesprochen hatte. War das alles nur ein Traum gewesen, den sie in dem Spint gehabt hatte? Das musste einfach nur ein böser Traum gewesen sein.. Es musste.. es musste.. es.... musste.. es.. Ihre Pupillen wanderten nach oben, sodass nur noch das weisse zu sehen war und Kitty fiel in Ohnmacht. ~*[Nr. One – End. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)