Lovin' You von _Majuda_ ================================================================================ Kapitel 1: Ich muss mein Versprechen brechen -------------------------------------------- Fast ein wenig gelangweilt saß Hero an seinem Keyboard und surfte wahllos in der Gegend herum. Wieso tat er das? Hätte ja genauso im Proberaum, mit dem Rest der Band, rum sitzen können. Doch da es regnete, entschloss er sich gleich mal krank zu sein. Noch ein wenig surfte er ziellos, bis er auf ihre eigene Homepage stieß. Nun, doch etwas besser gelaunt, blätterte er in einigen Galerien und blieb schließlich bei einem Bild stehen. „Lovin’ You“. Es war nur ein Spaßphoto. Hero lag mit dem Kopf auf Max’ Knien. Dessen Finger lagen sanft auf Heros Lippen. Ihre Blicke sprachen Bände. Es war eine Aufnahme, kurz nach einer langen, durchzechten Nacht. Hero war später einfach auf seinen Knien eingeschlafen. Ein wenig lächelnd sah er sich das Bild an. Gegen Max hatte er nie etwas gehabt. Klar hatten sie sich hin und wieder auch mal in der Wolle gehabt. Aber das kam in den besten Bands vor. Hero blätterte noch ein wenig weiter und entdeckte noch viele Lustiges. Mit der Band konnte man echt einen drauf machen. Max war immer für ihn da gewesen. Wenn er jemanden zum Reden brauchte, war er der erste. Tja, nicht umsonst waren sie seit Jahren nun die besten Freunde gewesen. Kurzerhand schloss Hero sämtliche Fensterchen und fuhr den PC herunter. Draußen regnete es immer noch. Der junge Koreaner ging in die Küche. Schließlich hatte er seit den letzten Tagen nur wenig gegessen. Immer gemeint, er hätte keine Zeit dafür. Es einfach nur vergessen gehabt. Dementsprechend war sein Kühlschrank nicht gerade voll gewesen. Doch einkaufen? Nein, dafür war er ja „zu krank“. Außerdem war es draußen kalt gewesen. Leider sagte ihm sein Magen etwas anderes. Es half ja doch nichts. Ein tiefes Seufzen. Von der Küche aus, folgte sein Gang in den Flur zur Jacke und den Schlüsseln. Dann war auch schon die Tür hinter ihm zugegangen und er machte sich auf den Weg in die Stadt. Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust zum Einkaufen. Besorgte daher nur ein paar Eier und eine Packung Milch. Omelett gab’s schon lange nicht mehr. Der Einkauf wäre damit dann auch erledigt. Eigentlich hätte Hero ja wieder nach Hause gehen können, doch irgendetwas trieb ihn in eine andere Richtung. Den Regen hatte er fast vergessen. Erst als Hero vor seiner Haustür stand, zog er sich seinen Blazer enger um den Körper. Gerade als er klingeln wollte, hielt Hero inne. Was würde Max jetzt von ihm denken? Schließlich war Hero ja „scheinkrank“. Und was sollte er Max sagen, warum er gerade vor seiner Tür hockte und nicht rein kam? Lange blieb ihm nicht, darüber nach zu denken, denn hinter ihm tat sich die Tür auf. „Hey Hero. Was machst du denn hier?“ Hero wandte sich an Max. „War gerade einkaufen und bin an deiner Wohnung vorbei gekommen“. So ganz gelogen war das ja jetzt auch nicht. „Geht es dir denn wieder besser?“ „Ja, ein wenig.“ Max schloss die Tür hinter sich und hielt Hero einen Schirm hin. Dieser blickte zu ihm auf und bedankte sich kurz. „Du solltest bei einer Erkältung nicht einfach im Freien hocken. Komm rein.“ „Stör ich dich denn nicht?“ Der Braunhaarige schloss die Tür wieder auf und schob seinen besten Freund in die Wohnung. „Ich will dich nicht stören oder dich von dem Abhalten, was du gerade am machen bist“, erklärte Hero. Doch Max hatte ihn bereits in die Wohnung geschoben und die Tür geschlossen. „Ich mach uns einen Tee.“ Dann war er auch schon in der Küche verschwunden. Hero kannte diesen Satz nur zu gut. Denn es bedeutete immer, dass Max sich jetzt ganz seinem besten Freund widmen würde. Ihm konnte er alles sagen. „Hey Hero, wie lange willst du noch im Flur stehen. Zieh deine Klamotten aus, geh duschen. Sonst wird der Tee kalt“, herrschte Max ihn an. Ja, auch diese Marode kannte er an ihm. Nannte ihn oft einfach nur seine Mama. Runzelte kurz die Stirn und tat, wie ihm geheißen wurde. Seine Jacke hing brav an der Garderobe und seine Schuhe im Schrank. Schnell war er ihm Bad verschwunden und zog sich aus. Sein Blick wanderte durch den Raum. Es hatte sich nur kaum etwas verändert, seit er das letzte mal hier war. Es war ein sehr spontaner Besuch gewesen. Hero hatte sich etwas im gegenüberliegenden Laden gekauft und dann hatte ihn seine Blase zu seinem besten Freund geführt. Später hatte Max ihm noch einen Tee angeboten. Und nach dem Abendessen hatte er dann auf der Couch gepennt. Max hatte seitdem nur ein paar neue Shampooflaschen besorgt, doch der Rest war wie sonst auch. Hero huschte unter die Dusche. Ließ das Wasser über seine Haut laufen. Es war warm und angenehm. Ließ ihn für ein paar Augenblicke alles um ihn herum vergessen. Aber was gab es eigentlich zu vergessen? ... Den Tot seiner Eltern? Den Tot eines Freundes? ... Dabei war er doch darüber hinweg. Oder auch nicht. In diesen Momenten hasste er sich. Er hasste diese schwache Seite an sich. Ließ seinen Kopf gegen die nassen Fliesen prallen. Einmal, dann ein weiteres Mal, solange bis sich eine feine Blutspur ihren Weg zu Boden bahnte. Natürlich waren diese dumpfen Geräusche seinem Freund nicht entgangen. „Hero? ... Was treibst du da drin? ... Dir einen runter holen kannst du auch leiser, oder?“ Ein fieses Lachen schallte durch die Wohnung. Doch sein Freund antwortete nicht. „Bist du jetzt beleidigt?“ Wieder folgte nur Stille. „Hey Hero, ich hab’s doch nicht so gemeint.“ Als ihm das Schweigen zu lange andauerte, griff er zum Türgriff. „Du hast die Tür nicht abgeschlossen. Ich komme jetzt rein.“ Max öffnete die Tür und ging zur Dusche. Sog schwer die Luft ein, als er den jämmerlichen Anblick seines Freundes vor sich hatte. „Hero? ... ... HERO? MEIN GOTT, WAS IST PASSIERT?“ Max hatte schnell das Wasser abgedreht und Hero aus der Kabine gezogen. Seine Stirn war übersäht mit Blut und eine riesige, offene Wunde zog sich über seine Haut. Hero war bewusstlos geworden. Wie viel Blut hatte er eigentlich verloren? Eilig hatte Max ihn in seinen Bademantel gewickelt und in sein Zimmer gebracht. Was sollte er jetzt tun? Hero hasste Krankenhäuser. Und wenn er seinem besten Freund versprochen hatte, ihm das zu ersparen, dann würde Max das auch tun. Max huschte durch die Wohnung und holte Tücher, warmes Wasser und Verbandszeug. Er wusch Heros Gesicht und verarztete seine Wunde. Erste Hilfe Kurse konnten also doch nützlich sein. Dann ließ er seinen Freund eine Weile schlafen. Max stand am Fenster und lauschte dem Tuten seines Handys. „Hier Yunho ... . Bist du das Max?“ „Ja.“ „Was gibt’s? Ich bin gerade beschäftigt.“ Eigentlich wollte Max den anderen nichts sagen, sie nicht beunruhigen. „Hero geht’s schlecht. Er ist bei mir.“ „Hero? Ist er nicht erkältet? Was macht er dann bei dir?“ „Weiß nicht. Er sah schon vorhin nicht gut aus.“ „Vorhin? Wie lange ist er schon bei dir?“ „Etwa eine Stunde nehm’ ich an.“ „Gut, ich komm gleich rüber.“ „Sag den anderen bitte auch bescheid.“ „Gut, mach ich. Bis gleich.“ Max legte sein Handy weg und sah zu Hero herüber. Er kannte ihn schon ziemlich lange. Sie waren schon im Sandkasten die besten Freunde. Hatten einander immer alles erzählen können. Gaben einander Halt. Doch seit einer Weile war irgendetwas anders. Max hatte das Gefühl, Hero hatte ein Problem, worüber er nicht reden wollte. Denn er kannte seinen besten Freund einfach zu gut, als dass dieser ihn belügen könnte. Doch ihn zum Reden zwingen, das wollte er auch nicht. Er sah seinen Freund einfach nur eine Weile an und überlegte, was in ihm wohl vorging. Dann klingelte es an der Tür. Max ließ den Rest der Band in seine Wohnung. Zusammen saßen sie nun in seinem Wohnzimmer. „Wie geht es ihm?“, fragte Micky. „Weiß nicht. Er schläft. ... Ich hab ihn noch nie so gesehen“, sagte Max und teilte eine Runde Tee aus. Wirkte scheinbar beruhigend. „Erst diese lange Erkältung. Dann das hier jetzt. ... Irgendwas stimmt mit dem Kleinen doch nicht.“ Xiah rieb sich nachdenklich das Kinn. „Was sollen wir denn jetzt tun?“, Max nippte an seinem Tee. Der Rest der Band saß da und schwieg. Ihrem Freund schien es echt schlecht zu gehen. Und was taten sie? Nichts. Abwarten und Tee trinken. „Wieso bringen wir ihn nicht ins Krankenhaus?“ „U-Know, er hasst Krankenhäuser. Außerdem hab ich ihm damals versprochen, dass ich ihn nie wieder da hin bringe.“ „Das ist jetzt was ganz anderes Max. Damals war es nur der Blinddarm. Was ist, wenn es heute schlimmer ist?“ Yunho sah seinen Bandkollegen besorgt an. Doch dieser schüttelte nur den Kopf. „Wir warten noch ein wenig. Er soll jetzt erstmal schlafen.“ „Schlafen? ... Mh. Vielleicht hast du Recht. Aber das ist es nicht, was dich bedrückt, hab ich Recht?“, fragte Xiah und sah einmal in die Runde. Yunho hatte die Stirn in tiefe Falten gelegt. Micky hatte sich ein Kissen geschnappt und sich auf den Boden gehockt. Und Max stand mittlerweile am Fenster und nippte an seinem Tee. Selten war die ganze Band wegen einem ihrer Member so bedrückt. Die Zeit schien nur schleichend voran zu gehen. Eine lange Zeit herrschte einfach nur noch Schweigen. Niemand wusste so recht, was er sagen sollte. Selbst Xiah, der eigentlich immer und in jeder Lage die Stimmung im Griff hatte und für gute Laune sorgte, schien zum ersten Mal nicht zu wissen, was er machen sollte. „Kann ich noch einen ... Tee haben?“, fragte er schließlich, um das ätzende Knistern in der Luft zu lösen. Zuerst schien ihm Max überhaupt nicht zu zuhören. Doch als Xiah noch einmal fragte, riss er ihn aus den Gedanken. „Tee? ... Ja, klar. In der Küche müsste noch etwas sein.“ Geistlos schlurfte er aus dem Raum und nur kurz darauf hörte man, wie etwas im Nebenzimmer zu Boden ging. Sogleich war Yunho aufgestanden und Max gefolgt. Als er in die Küche kam saß sein Kumpel auf dem Boden und hielt seine zerbrochene Teeschale in der Hand. „Max? Ist alles okay?“, fragte Yunho vorsichtig. Dieser nickte leicht. Wischte sich mit dem Ärmel über die Augen und fing an die Scherben auf zu sammeln. „Sie ist mir herunter gefallen. Ich wollte Xiah seinen Tee bringen. Und dann ist sie mir einfach herunter gefallen.“ Max’ Stimme klang müde und voller Sorge. „Ist nicht schlimm. ... Komm, ich helf dir.“ Yunho hatte sich neben ihn gekniet und halft ihm die wenige Scherben auf zu heben. „Hast du dich verletzt? ... Lass mal sehen.“ Ohne ein weiteres Wort hatte Yunho nach Max’ Hand gegriffen und sah die tiefen Schnittwunden in der Innenfläche. Er nahm sich ein Paar Küchentücher, die in der nähe, standen und sorgte erst einmal dafür, dass die Wunde aufhörte zu bluten. „So, und jetzt lass uns zurück zu den anderen gehen. Ich mache noch schnell einen neuen Tee für Xiah und dann komm ich nach.“ Max antwortete nicht. Nickte kurz und erhob sich. So verstört hatte ihn der andere noch nie gesehen. Schnell füllte er eine neue Schale mit Tee und stellte sie auf dem Tisch ab, als er sah, wie Max wieder am Fenster stand und sich nicht im Geringsten darum kümmerte, dass seine Wunde immer noch blutete. Yunho seufzte. „Max. Du blutest immer noch.“ Doch dieser schien das nicht zu hören. „Chang Min? ... Hey Chang Min!“ Ruckartig wandte angesprochener sich an Yunho. „Was ist?“ „Hörst du mir überhaupt zu? Deine Hand ... sie blutete immer noch.“ Vollkommen gleichgütig sah der Jüngst auf seine Hand. Zuckte mit den Schultern. „Egal. Hero geht’s jetzt schlecht. Und ich weiß nicht was ich machen soll.“ Er seufzte. „Ist es nicht doch besser, wenn wir ihn ins Krankenhaus bringen?“ Max schüttelte heftig den Kopf. „Nein. Ich kann mein Versprechen nicht brechen.“ Gerade wollte Yunho etwas antworten, als auch schon Xiah herein gestürmt kam. „Hero ... er atmet kaum noch!“ Max starrte seinen Kumpel aus großen Augen an. „Micky ist gerade bei ihm und ruft den Notarzt.“ Geschockt starrte Max ihn an. Doch seine Beine wollten sich nicht bewegen. Was sollte er jetzt tun? Dabei war alles doch so sonnenklar. Sicher, Hero musste sofort ins Krankenhaus. Aber er hatte seinem besten Freund damals versprochen, dass er ihn nie wieder an diesen schrecklichen Ort bringt. „Los, Max. Wir müssen ins Krankenhaus.“, drängte Micky. Auch Yunho sah ihn bittend an. Doch Max schüttelte nur den Kopf. „Ich kann nicht, ich kann es ihm nicht an tun. Nicht schon wieder.“ „Das damals war doch nur eine Blindarm OP. Diesmal ist es anders.“ Yunho hatte ihn am Arm gegriffen. „Max, komm schon. Oder willst du, dass dein bester Freund wegen einem dummen Versprechen ins Gras beißt?“ Wie durch Geisterhand, wurde Max in diesen Momenten in die Realität zurück katapultiert. Er nickte und rannte fast schon an den beiden vorbei, in sein Zimmer. Micky saß neben Hero auf dem Bett und packte eine kleine Tasche mit dem Nötigsten. Doch Max schien dies im Moment egal zu sein. Er riss die Decke weg und hob Hero, der immer noch seinen Bademantel an hatte, auf seine Arme. „Ich lass dich jetzt nicht sterben, Kleiner.“ Max lief aus dem Zimmer. Der Rest war ihm gefolgt. Das er gerade barfuss durch die Stadt lief, schien ihm vollkommen gleich zu sein. Auf den Krankenwagen wollte er nicht mehr warten. Also würde er eigenhändig dafür sorgen, dass sein bester Freund im Krankenhaus ankommen würde. Das Krankenhaus befand sich nur zwei Block weiter. Als die Jungs endlich ankamen, wurde auch schon ein Bett für Hero bereitgestellt. Doch Max wollte ihn immer noch nicht los lassen. Erst als der Rest der Band lange genug auf ihn eingeredet hatte, übergab er seinen Freund den Ärzten. Max wollte nicht von seiner Seite weichen. Doch den Gang zur Intensivstation verweigerten sie ihm. Verzweifelt hatte er sich schließlich auf einem Stuhl niedergelassen und wartete mit den anderen, vor dem Zimmer. Es dauerte lange. So unendlich lange. Irgendwann war Yunho aufgestanden. „Ich hol uns was zu trinken. Kommst du mit mir Micky?“ Dieser nickte und machte sich mit seinem Kumpel auf den Weg. Xiah hatte einen blick auf seinen Kollegen geworfen, ihn dabei beobachtet, wie er nervös auf seiner Lippe kaute und irgendetwas vor sich her murmelte. Er atmete tief aus. „Das wird schon wieder. Hero lässt sich nicht so einfach um die Ecke bringen.“ Xiah versuchte optimistisch zu sein. Doch es gelang ihm nicht. Max nickte zwar, antwortete jedoch nicht. „Max, war das damals wirklich nur eine Blinddarm OP?“ Max sah ihn fragend an. „Na ja, ich hab da etwas gehört, vielleicht ist es auch nur ein Gerücht.“ Sofort wirkte Max verkrampft und warf Xiah einen ernsten Blick zu. „Es war sein Blinddarm, okay?!“, herrschte er ihn an. Auf einmal war er nicht mehr gelassen und ruhig. Wirkte fast schon aggressiv und unbeherrscht. „Max, wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann kannst du es uns ruhig sagen. Wir sind doch deine Freunde.“ „Es ist alles okay, wie ehrlich! ... Es war nur der Blinddarm, mehr nicht!“ Xiah seufzte und antwortete ihm nicht mehr. Er wollte ihn jetzt nicht noch mehr aufregen. Dann würde er halt später mit ihm darüber reden. Wenig später kamen auch die anderen beiden zurück. Jeder von ihnen hielt zwei Becher in der Hand. Drei mit Kaffe und einen mit Tee. Max nahm seinen mit zitternden Händen entgegen, hätte ihn fast fallen lassen, wenn Yunho nicht so schnell agiert hätte. „Danke“. Yunho nickte. Sie verweilten noch ein wenig mit ihren Getränken, bevor das rote Licht der Intensivstation erloschen war. Max war der erste, der wenige Sekunden später beim Arzt stand. „Wie geht es ihm? ... Was hat er? ... Kann ich zu ihm?“ „Nur mit der Ruhe. Herr Kim ist in Ordnung.“ „Was heißt hier in Ordnung?“, herrschte Max. „Was hat er denn?“ „... Sind sie ein Verwandter von ihm?“, fragte der Arzt und blätterte in seinen Notizen. „Was? ... Was soll denn diese Frage jetzt?“ „Ich kann Ihnen nichts sagen, wenn sie nicht mit ihm Verwand sind. Ich unterliege der ärztlichen Schweigepflicht.“ Max sah zu seinen Freunden. Xiah trat neben ihn und legte die Hand auf seine Schulter. „Wir sind nicht mit Herrn Kim verwandt. Wir sind nur seine Freunde. Herr Shim ist sein bester Freund. Außerdem sind wir alle Bandkollegen. Wir sind wie eine Familie. Bitte machen Sie doch eine Ausnahme“, meinte er und sah den Arzt ruhig an. Dieser überlegte kurz, nickte dann jedoch. „Sie können aber nicht alle zu ihm. Ich kann nur einen zu ihm hereinlassen.“ Die Jungs nickten und waren sich schnell einig. Max öffnete vorsichtig die Tür. Hero lag ruhig im Bett und schien zu schlafen. Der jüngere setzte sich vorsichtig auf das Bett und sah ihn an. „Du hast uns ganz schön Angst eingejagt, Kleiner. Vor allem mir. ... Leider musste ich mein Versprechen brechen. ... Ich weiß du hast diese weißen Zimmer und das was damals passiert ist, dass kann man nicht rückgängig machen. Aber ich verspreche dir, dich nicht allein zu lassen. Sie werden dir das nicht wieder antun. Versprochen.“ Er lächelte. Müde. Strich dem Kleinen eine wirre Strähne aus dem Gesicht. Er mochte diesen Menschen, den er seinen besten Freund nennen durfte. Wollte immer für ihn da sein. Egal wann und wo. Er war der einzige Mensch, dem er alles anvertrauen konnte. Max musterte ihn noch ein wenig. Die zerzausten, schwarzen Haare, die wirr auf dem Kopfkissen lagen, die langen, doch wunderschönen Wimpern und vor allem die sanft geschwungen, weichen Lippen. Je länger Max ihn ansah umso mehr kam ihm der Gedanke, dass sein Kollege eigentlich gar nicht mal so schlecht aussah. Bei der Tatsache musste er schmunzeln. Wie lange kannten sie sich schon? Fast 20 Jahre. Und jetzt kam er mit solch idiotischen Gedanken. Etwas zurückhaltend fuhr er die Konturen seiner Lippen nach, welche sich fast unweigerlich öffneten. Kurz hielt er inne, war überrascht ob dieser Reaktion. Ließ den Finger kurz ruhen und strich dann zaghaft mit dem Daumen über die warme Unterlippe. Wie sie sich wohl anfühlten? Gerade wollte er sich zu ihm herunter beugen, als Hero zu zwinkern begann und dabei war, aufzuwachen. Schnell hatte Max sich von ihm entfernt und saß wieder ruhig neben ihm. „Hey, wie fühlst du dich?“, fragte er fast schon flüsternd. Hero sah ihn an und nickte leicht. „Ganz ... gut ... denk ... ich.“ Das Sprechen fiel ihm noch viel zu schwer. „Schhht, nicht reden. Du musst dich noch ausruhen. Soll ich die anderen holen, sie warten draußen?“, fragte Max und wollte gerade aufstehen, als Hero seinen Arm griff und den Kopf schüttelte. Fragend sah ihn sein Freund an. „Was hast du? Die freuen sich, wenn sie dich sehen.“ Doch Hero schüttelte wieder den Kopf. „Mh. ... Ist es wegen der Sache von damals? ... Willst du deshalb die anderen nicht sehen?“ Dieses Mal nickte der Kleine und schloss die Augen. „Keine Angst, ich habe niemandem davon erzählt. ... Und eins sag ich dir, dieses Mal wird es keiner schaffen dich ...“ Er wollte gerade seinen Satz beenden, als Hero seine Finger auf Max’ Lippen legte und den Kopf schüttelte. Max verstand diese stille Bitte, nicht mehr darüber zu reden, und ging ihr nach. Er nahm die Hand seines Kumpels in seine eigene und sah ihn ruhig an. „Ich hatte ganz schön Angst um dich, weißt du das?“ „Tut ... mir ... ... leid.“ Hero zwang sich zu einem Lächeln. „Ist schon okay. Jetzt bist du ja wieder wach. Geht es dir denn besser?“ „Ja. ...“ „Willst du vielleicht darüber reden?“ Wieder schüttelte Hero nur den Kopf und sah Max schweigend an. Er machte sich doch nur Sorgen um ihn. Doch wie sollte er dem Kleinen sagen, dass er sich ausgerechnet in seinen besten Freund verliebt hatte? Seine Gefühle leugnen, konnte er schließlich nicht. Vielleicht war ja gerade jetzt der richtige Moment. Die anderen waren eh nicht da. Hero versuchte sich zu erheben, wäre dabei fast aus dem Bett gekippt, wenn Max ihn nicht aufgefangen hätte. Der jüngere stütze ihn nun mit einer Hand im Rücken, während die andere immer noch die von Hero hielt. So nah waren sich die beiden nur sehr selten und dann meist vor der Kamera. Doch hier war es keine Aufnahme für ein Video oder für ein paar Photos. Kapitel 2: Das stille Geständnis -------------------------------- Kurzerhand beugte sich der Jüngere über den anderen und berührte sanft und nur ganz kurz seine Lippen. Erst war Hero einwenig verwirrt, ließ sich dann jedoch auf den Kuss ein. Sie waren also wirklich so weich, wie Max sie sich vorgestellt hatte. Warum hatte er dann das Gefühl nie wieder damit aufzuhören seinen besten Freund zu küssen? Es war ein seltsamer Moment, den beide allerdings nicht für schlecht empfanden. Sie trennten sich erst, als jemand an der Tür klopften. Ruckartig zog Max sich zurück und ging zum Fenster. Tat so, als öffnete er es. Hero sah ihm kurz nach. Seufzte. Fühlte Max denn nicht, wie sehr er ihn liebte? Das er mehr als nur diesen einen Kuss wollte? ... Dann ging die Tür auf und der Rest der Band stand im Raum. „Hero, Mensch hast du uns ne Angst eingejagt.“, sprudelte es aus Micky hervor. Sogleich war er zum Bett gestürmt und hatte den Kleinen fest an sich gedrückt. Hero hatte gelächelt. Es war ein gequältes Lächeln. Er war müde, wollte niemanden sehen. Außer Max. Wollte eigentlich mit ihm reden, doch das ging jetzt nicht mehr. „Hey, Micky! Sei vorsichtig mit ihm“, herrschte ihn Yunho an und zog ihn vom Bett zurück. Die anderen lächelten und sahen Hero ruhig an. „Der Arzt meinte, du hast dir ne üble Gehirnerschütterung zugezogen. Wie geht es dir jetzt?“ „Gut. ... Ich will einfach nur noch nach Hause.“ Hero lächelte. Es war aufrichtig, doch schwach. „Klar. Das ist verständlich, aber du musst noch eine Weile hier bleiben. Bis du wieder ganz gesund bist.“ Yunho hatte ihm die Hand auf den Kopf gelegt und durch das dichte, schwarze Haar gewuschelt. Der Rest grinste. „Ja, Papa“, seufzte der Älteste und warf einen heimlichen Blick ans Fenster, wo Max immer noch damit beschäftigt war, es zu öffnen. Dabei war es nicht einmal schwer. Doch seine Hände wollten nicht. Sie zitterten. Was war da gerade passiert? Er hatte Hero geküsst, mehr nicht. Okay, warum hatte Hero sich dann auf den Kuss eingelassen? ... Verwirrt verweilte er noch ein wenig in seiner trüben Gedankenwelt, als ihn eine bekannte Stimme dieser entriss. „Chang Min? ... Hey Max? Was machst du da so lange?”, fragte Xiah, dem sein Verhalten nicht entgangen war. „Ich? ... Das Fenster öffnen“, versuchte der Kleine zu erklären. Xiah runzelte die Stirn. „Lass das Fenster zu. Hero ist Krank. Außerdem ist es draußen wieder am Regnen. Das kann er im Moment nicht gebrauchen. Du willst doch auch, dass er so schnell wie möglich wieder hier raus kommt?“, meinte Yunho, der Hero die Decke bis zum Hals hochgezogen hatte. Manchmal konnte man diese Vaterrolle echt hassen. „Tut mir leid.“ Max zog sich vom Fenster zurück und stand wenig später an der Tür. „Ich hol dir mal was zu trinken, Hero.“ Dann war er auch schon verschwunden. Die Tränen in seinen Augen bemerkte keiner. „Wow, das Max schüchtern ist, das ist mir ja klar, aber das er so verschlossen drauf ist, ... . So hab ich ihn nur selten gesehen.“ Xiah wandte sich zur Tür. „Am besten ist es, wenn ich ihm nachgehe. Nicht, dass er noch gegen die Wand läuft, so verpeilt wie er im Augenblick ist.“ Yunho nickte. „Tu das. Ist ja schon schlimm genug, dass Hero im Krankenhaus liegt. Wir müssen jetzt nicht auch noch Max verlieren.“ Xiah nickte und war auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Hero hatte den beiden noch kurz nachgesehen, bevor Micky wieder anfing von seiner riesigen CD-Sammlung zu erzählen, von der ja jeder unbedingt wissen musste. Max war eine Weile durch die langen, weißen Gänge geirrt, bis ihn jemand am Arm gegriffen hatte und zum Stehen zwang. „Max, was ist los mit dir?“ Xiahs Stimme klang ruhig und sehr besorgt. „Nichts, was soll schon sein“, versuchte der andere sich herauszureden. „Lüg nicht. Ich seh doch, dass es dir schlecht geht. Und es ist nicht nur, weil dein bester Freund im Krankenhaus liegt. ...“ Max antwortete ihm nicht. Xiah wartete noch ein wenig. Dann meinte er: „Max, was ist genau mit Hero los? In letzter Zeit ist er ganz seltsam drauf. Wirkt nicht mehr so cool und gelassen wie sonst. Kein Stück mehr eitel oder gut gelaunt. ... Wenn du etwas weißt, dann kannst du es uns ruhig sagen. Schließlich sind wir doch eine Familie.“ „Es ist aber nichts. Das sagte ich doch schon.“ Doch Xiah ließ nicht locker. „Hat es etwas mit diesem Gerücht zu tun, dass ich vor kurzem gehört hatte?“ Etwas genervt, weil der andere ihn einfach nicht in Ruhe lassen wollte, wandte Max sich an ihn. „Welches Gerücht?“, fragte er schließlich. „Ich hab zufällig mitbekommen, wie jemand darüber geredet hatte.“ „Über was denn?“, drängte Max. „Damals, ... vor drei Jahren mein ich. Da war Hero auch im Krankenhaus, nach dieser Nacht, wo wir alle zusammen wieder einmal etwas feiern waren. ...“ „Ja, und?“ „Na ja, Hero, Micky und Yunho hatten eine Runde getrunken. Waren schon ein wenig angetrunken, als dieser Kerl von dieser Band an unseren Tisch kam. Ich glaube sein Name war Die. Wenn ich mich recht daran erinnere, ist er ein Mitglied von Dir en Grey. Na ja. ...“ „Und weiter?“ „Hero hatte sich eine Weile mit dem Kerl unterhalten. Sie schienen sich gut zu verstehen. Dann war Die auch schon wieder weg. Kurz darauf war Hero aufm Klo. Du warst an der Bar und hattest dir noch etwas zu trinken bestellt. Nach einer Weile, als Hero nicht wieder zurück kam, wurde ich misstrauisch. Ich war ihm kurzerhand gefolgt. Fand ihn zusammengebrochen vor den Toilettenräumen wieder. Max, er sah so schrecklich aus! ... Dann haben wir ihn zusammen ins Krankenhaus gebracht. Du warst der einzige, den er zu sich gelassen hatte, als er aufgewacht war. ... Er erzählte uns einige Tage später, dass er eine Blinddarmentzündung hatte und deshalb vor der Toilette zusammengebrochen war. ... Ich habe ihm geglaubt. Die anderen auch. Bis ich zufällig dieses Gespräch zwischen dir und Hero mitbekommen hatte. Du musst mir glauben, ich wollte nicht lauschen.“ „Was? Du hast uns nachspioniert?“, herrschte der Jüngere ihn an. Dabei durfte niemand erfahren, was damals der wirkliche Grund für den Krankenhausaufenthalt war. Und jetzt drohte dieses schlimme Geheimnis doch aufgedeckt zu werden. „Ich wollte es nicht. Ich wollte ihm doch nur ein Glas Wasser holen. Die Tür stand ein wenig offen. Ich wollte doch noch klopfen, aber als ich es gehört hatte, hat mich der Mut verlassen. Ich war fassungslos. ... Max, wer hat ihm das angetan? Sag es mir. Bitte. ... War es dieser Die? Oder irgendein anderer perverser Dreckssack?“ Mittlerweile war auch Xiah außer sich. „Nein, es war nicht Die. Das ist jetzt auch egal. Das ist Vergangenheit! Und jetzt lass mich in Ruhe damit!“, herrschte ihn Max an. Erhob sich und ging zurück zu den anderen. Er konnte es ihm nicht sagen. ... Er konnte es einfach nicht. Eine Woche später wurde Hero schließlich aus dem Krankenhaus entlassen. Er war wieder vollkommen gesund und alberte schon wieder mit den anderen herum. Nur Yunho tadelte ihn immer noch. Er solle sich noch ein wenig ausruhen. Doch Hero hatte nur gegrinst und sich bei Max und Micky eingehackt. „Los, lasst uns aus diesem ätzenden Krankenhaus gehen. Ich will wieder in meine Freiheit zurück.“ Micky hatte gelacht. „So will ich dich sehen.“ Auch Max hatte gelächelt und genickt. Was sein Gespräch mit Xiah anging; er hatte es niemandem erzählt und auch Xiah hatte es dabei belassen. Alles schien scheinbar wieder in Ordnung zu sein. Schließlich hatten die Jungs das Krankenhaus verlassen und saßen alle zusammen in Heros Wohnung. „Ich bin immer noch dafür, dass jemand bei Hero bleiben sollte. Zumindest mal ein paar Tage. Im Krankenhaus hatte er ja die Schwestern. Aber hier...“ „Yunho, du machst dir viel zu viele Sorgen. Ihm geht es doch wieder gut“, meinte Micky und klopfte Hero auf die Schulter. „Ja, mir geht es wieder gut. Ich bin ja nicht tot-krank, als dass man auf mich aufpassen müsste.“ „Trotzdem. Jemand sollte bei dir bleiben.“ Yunho blieb hartnäckig. „Zumindest mal bis wir wieder mit den Proben beginnen können. Solange nehmen wir uns einfach einen Kurzurlaub. ... Also, wer bleibt hier?“ „Sorry, aber ich habe keine Zeit. Hab noch was dringendes zu erledigen“, meinte Micky und warf Xiah einen kurzen, doch unbemerkten Blick zu. „Ich würde gern meine Eltern besuchen. Hab ich schon lang nicht mehr gemacht“, erklärte Xiah. „Ihr seid mir ja tolle Freunde. Ich kann auch nicht gleichzeitig bei Hero bleiben und alles für unseren nächsten Gig vorbereiten.“ Micky und Xiah zuckten mit den Achseln und sahen Yunho fast schon unschuldig an. Max seufzte. „Ich bleibe hier. Ich werde mich um Hero kümmern. Schließlich bin ich sein bester Freund.“ „Aber ich brauche echt keinen Babysitter.“ Verzweifelt versuchte Hero sich zu beschweren, doch Yunho hatte nur genickt. „Gute Idee. Dann wäre das ja jetzt auch geklärt. ... Wir sehen uns dann in einer Woche im Proberaum wieder.“ „Was? Wohin willst du so schnell?“, fragte Xiah. „Der Gig? Hast du ihn vergessen. Es muss noch einiges vorbereitet werden.“ Yunho wandte sich an den Kleinen. „Also, pass auf dich auf Kleiner.“ Dieser nickte. Auch Micky und Xiah hatten sich kurz darauf verabschiedet und waren scheinbar jeder ihrer eignen Wege gegangen. Das sie allerdings zusammen ein paar Tage wegfuhren, dass hatten sie keinem erzählt. Max saß nun ruhig in der Couch neben seinem besten Freund und wusste nicht, was er sagen sollte. Dann erhob er sich und ging in die Küche. „Ruh dich noch ein wenig aus, ich mach dir einen Tee.“ Hero nickte und lächelte. Auch wenn er diesen Tee mittlerweile hasste, nahm er ihn gern an. Nur, weil Max ihn so liebevoll für ihn anrichtete. Der Nachmittag war schnell verstrichen. Max saß lange am Klavier und spielte einfach so vor sich hin. Währenddessen hatte Hero in ein paar Zeitschriften geblättert, etwas kleines gegessen und seinem Freund zugehört. Irgendwann war er jedoch eingeschlafen. Als die Uhr fast Mitternacht schlug, wandte sich Max zu ihm um und wollte ihn fragen, ob er noch etwas brauchte, entdeckte ihn dann jedoch schlafend auf dem Sofa. Er schloss das Klavier und trat zu Hero hin. „Hey, Kleiner. Wach auf. Du kannst nicht hier schlafen.“ Doch Hero reagierte nicht im Geringsten. Also blieb Max nichts anderes übrig, als den Kleinen ins Bett zu tragen. Wenn er es schon geschafft hatte ihn durch die halbe Stadt zu schleppen, würde er diese paar Schritte auch schon hinbekommen. Vorsichtig hatte er ihn auf seine Arme gehoben und ihn auf sein Zimmer gebracht. Mit dem Fuß hatte er es irgendwie geschafft, die Decke bei Seite zu schieben und den schlafenden Körper in die Tücher gebettet. „Sag mit jetzt bitte nicht, dass ich dich auch noch umziehen soll?“ Doch Hero schlief einfach weiter. Nach einem tiefen Seufzen machte sich der Jüngere schließlich an die Arbeit, den Kleinen aus seinen Klamotten zu schälen. Jacke und Strümpfe machten ihm keine Probleme. Auch die schwarzen Handschuhe waren kein Thema. Als er ihm schließlich anfing das Hemd aufzuknöpfen und es halb offen vor ihm lag, hielt er plötzlich inne. Was tat er da eigentlich? ... Nichts besonderes oder? ... Nein, er half seinem Kumpel einfach nur, sich Bett fertig zu machen. Mehr nicht. ... Oder doch? ... Max fing wieder an, den fremden Körper zu begutachten. Wenn auch eher unbewusst, wanderte sein Blick von dem schlafenden Gesicht, den wirren Strähnen und den wunderschönen Lippen, weiter zur Brust. Hero hatte eine so schöne, reine Haut. Warum war ihm das bislang nie aufgefallen? Oder hatte es ihn einfach nicht interessiert? Wieso jetzt auf einmal? Er öffnete noch einen Knopf und einen weiteren, bis Heros Brust vollkommen nackt vor ihm lag. Max schluckte schwer. Sog scharf die dicke Luft ein, die um ihn zu knistern begann. Seine Rechte hatte sanft die Konturen des schlafenden Gesichts nachgefahren. Unweigerlich war er Hero ein wenig näher gerückt. Ein ruhiger Sturm war in ihm ausgebrochen. Gefühle, die er sich bislang nicht erklären konnte. Empfindungen die er noch nie für den Kleinen hegte. Das er gerade dabei war, sich in seinen besten Freund zu verlieben, daran dachte er nicht einmal. Noch ein wenig fühlte er die warme Haut des anderen, bevor er sich schließlich tief zu seinen Lippen beugte. „Du bist so wunderschön.“ Sein Daumen fuhr über den leicht geöffneten Mund des anderen. War das gerade ein Seufzen? War Hero vielleicht wach? Nein, seine Augen waren nach wie vor geschlossen. Dann würde er es nicht einmal merken. ... Max’ Finger aalten sich über den Hals zum Schlüsselbein und erkundeten jeden Millimeter dieser zarten, puren Haut. Sein Gesicht war Heros so nah, dass er nicht einmal bemerkte, wie dieser zaghaft die Augen öffnete. Er lächelte. „Hero, ... du bist so wunderschön“, hauchte er noch einmal und sah seinem Freund in die dunklen Augen. „Dann küss mich“, flüsterte dieser. Nur zu gern ging der Kleinere dieser Bitte nach. Kapitel 3: Es wird noch eine Weile dauern ----------------------------------------- Diesmal berührten sich ihre Lippen nicht nur kurz. Erst lagen sie auf einander. Dann drängte Max seine Zunge gegen Hero, der ihm sogleich Einlass gewährte und von seiner Zunge zu einem leidenschaftlichen Duell herausgefordert wurde. Heros Hände hatten den anderen Körper aufs Bett gezogen, so, dass Max nun über ihm kniete. Noch lange hatten sie sich so leidenschaftlich geküsst, bis sie auch mal wieder atmen mussten. Noch kurz hatte Hero in den Kuss geseufzt, als sich die wohligen Lippen von den seinen lösten. Jetzt sahen sich die beiden jungen Männer einfach nur in die Augen. „Was ... war das eben?“, fragte Hero. Seine Stimme zitterte und Max konnte auch nicht leugnen, dass diese Augenblicke spurlos an ihm vorüber gegangen waren. Er atmete tief durch. Versuchte wieder zu klaren Gedanken zurück zu finden. „Weiß nicht. Ich glaub wir haben uns geküsst.“ Hero nickte. „War es falsch?“ „Weiß nicht. Kann ich dir nicht sagen. ... Findest du denn, dass es falsch war?“, fragte Max vorsichtig. Der Größere schüttelte den Kopf. „Nein, ich denk nicht. ... Wenn es nach mir geht, war es genau richtig. ... Max, ich muss dir da was sagen ...“ Hero wirkte nervös und unausgeglichen. Gerade wollte er ihm seine Liebe gestehen, als Max’ Handy klingelte. Erst hatte dieser es nicht einmal realisiert, doch als das störende Geräusch nicht aufhören wollte, ging er dran. „Ja?“ „Hey, Max. Ich bin’s Yunho. Wie geht es unserem Kleinen?“ „Hero? Ihm geht’s ganz gut.“ Immer noch kniete er auf dem Kleinen. Mittlerweile hockte er auf seinem Schoß. Heros Hände lagen ruhig auf seinen Oberschenkeln. Er hatte sich verlegen auf die Unterlippe gebissen, als er sah, wie Hero ihn regelrecht anstarrte. „Max? Bist du noch dran?“ „Was? ... Ja klar. Hero geht’s soweit ganz gut.“ „Was macht er? Kann ich mit ihm reden?“ „Ja, warte.“ Max gab Hero sein Handy und konnte es sich nicht nehmen ihm noch einen kleinen Kuss auf seine Lippen zu drücken. „Hallo?“ „Hey, Hero. Ich bin’s Yunho. Wie geht es dir Kleiner?“ „Danke, ganz gut denk ich.“ „Hast du heute schon was gegessen?“ Hero runzelte die Stirn. „Yunho? Weißt du wie spät es ist? Es ist schon nach Mitternacht. ... Klar hab ich da schon gegessen.“ Max musste schmunzeln und strich Hero sanft über die Wange. Er konnte einfach nicht aufhören mit diesen Liebkosungen. „Ja, hast Recht. Ich dachte nur, ... weil ich nicht wusste, ob Max gekocht hat oder nicht.“ „Yunho. Mach dir keine Sorgen. Max hat uns was gekocht und nach einer Tasse Tee hab ich mich gleich ins Bett gelegt.“ „Und wo ist Max jetzt?“ „Max? Er sitzt neben mir. Einer musste mir ja das Handy geben.“ Hero schmunzelte und genoss die sanfte Berührung seines Bandmembers. „Okay ich wollte auch nicht lange stören. Nur mal so hören, wie es dir geht. Grüß Max noch von mir und schlaf gut.“ „Du auch, Yunho.“ Dann hatten sie aufgelegt. Hero hatte das Handy ganz ausgemacht und es neben sich, auf die Kommode gelegt. Seine Hände hatten sich daran gemacht, Max’ Hemd aufzuknöpfen und es ihm auszuziehen. Als der Große nun auf ihm saß, so halbnackt und so nah, wie es sich Hero immer erträumt hatte, hielt er inne. Er besah sich lange den nackten Oberkörper des Großen und schmunzelte dann. „Max? ... Wie lange sind wir eigentlich schon die besten Freunde?“ „Ähm, ich glaube fast zwanzig Jahre. Wieso?“ „Mh. Schon so lange. Wieso ist es mir dann nie aufgefallen?“ „Was meinst du, Hero?“ „Warum hab ich erst so späte gemerkt, wie toll du eigentlich aussiehst?“ Max schmunzelte. „Weiß nicht. Das selbe könnte ich dich auch fragen.“ „Max?“ „Ja?“ „Liebst du mich?“ Die Frage kam etwas plötzlich für den Großen. „Weiß nicht. Ich hab noch nie darüber nachgedacht, weil ...“ „Weil wir eigentlich nur beste Freunde sind ... und dazu noch Männer. Hab ich Recht?“ Max nickte. „Ja, ich denke schon. Ich meine, ... Hero ..., wir sind seit fast zwanzig Jahren die besten Freunde. Da hab ich noch nie in Erwägung gezogen, dass ich irgendwann einmal mehr als nur Freundschaft für dich empfinden könnte“, gestand Max und strich Hero sanft durchs Haar. „Verstehe. Und jetzt? Was fühlst du jetzt für mich. ... Ich meine jetzt, nach dem wir uns geküsst haben?“ „Ich bin mir nicht sicher. Eigentlich hat sich nichts verändert. Außer diesem seltsamen Sturm der in mir tobt, wenn ich nur deine nackte Haut sehe. ... Und du? Was ist mit dir?“ Hero nickte und stahl Max noch einen kleinen Kuss. „Erst wollte ich es dir überhaupt nicht sagen, doch je länger ich es vor mir herschiebe, um so schlimmer wird es. ... Max, ich liebe dich. Ich weiß nicht, wann es angefangen hatte, doch irgendwann habe ich mich in dich verliebt.“ Max sah seinen besten Freund mit großen Augen an. Konnte nicht fassen, was hier gerade abging. „Wie soll das zwischen uns jetzt weiter gehen? ... Wie hast du dir das denn vorgestellt?“ „Ich habe keine Ahnung, Max. Aber ich kann dich auch nicht zwingen, mich zu lieben.“ Max nickte. „Dann gib mir Zeit. Ich kann nicht sagen, wie lange, und ich kann dir auch nicht sagen ob ich mich je in dich verlieben werde. Doch wenn du willst, können wir es miteinander versuchen. Verlange aber bitte nicht sofort von mir, dass ich mit dir schlafe.“ Hero nickte. „Keine Angst. Ich hab’s nicht eilig. Ich lass dir so viel Zeit du willst. Und wenn du irgendwann zu mir kommst und mir sagst, dass ich nur dein bester Freund bin, so muss ich auch das akzeptieren. ... Wenn du magst, müssen wir niemandem hiervon erzählen. Es soll unser kleines Geheimnis sein. Ein weiteres Geheimnis, das nur wir beide uns teilen.“ Der Große schwieg. Nickte dann jedoch. „Was sollen wir jetzt machen?“, fragte Hero und strich Max über die festen Oberschenkel. „Weiß nicht. Vielleicht schlafen. Schließlich musst du dich noch ausruhen.“ „Ja, das ist eine gute Idee. ... Max?“ „Ja?“ „Schläfst du diese Nacht hier? Bitte?“ Etwas verwirrte hatte der Große den anderen angesehen. „Klar. Mach ich.“ „Danke.“ Wieder hatten sie sich geküsst, bevor Max vom Bett gestiegen war und auch seine Hose und Strümpfe ausgezogen hatte. Auch Hero hatte sich Bett fertig gemacht und lag jetzt nur noch in knappen Shorts in seinem Bett. Max hatte noch das Licht ausgemacht und war dann zu Hero unter die Decke gekrochen. Dieser hatte sich sogleich an den Großen geschmiegt. „Du riechst so gut Chang Min.“ Max war es nicht gewohnt, dass ihn seine Kollegen bei seinem Namen nannten, also tat er es auch nicht. Doch als Hero ihn so sanft ansprach fühlte es sich schön an. „Du auch Jea Joong“, hauchte er ihm leise gegen die Stirn und hinterließ einen kleinen Kuss auf der feinen Narbe, welche sich noch immer quer über Heros Stirn zog. „Lass uns jetzt schlafen. Es ist schon spät“, bat Max und zog die rote Satindecke noch ein Stückchen höher. Hero nickte. War auch gleich darauf schon eingeschlafen. Max hatte ihn noch ein wenig angesehen und tief ausgeatmet. Er lag noch lange wach und dachte nach. Über sich. Über Hero. Über seine Gefühle zu Hero. Über dessen Gefühle zu ihm. Über die Band und über das, was sich vor drei Jahren ereignet hatte. ... Was war er eigentlich für ein Freund? War immer für Hero da, wenn es ihm schlecht ging, doch auf der anderen Seite? ... Nein, er konnte ihm nicht die Wahrheit sagen. Nicht Hero. Nicht seinem Großen. Am nächsten Morgen war Max der erste, der von ihnen wach wurde. Noch ein wenig müde und durcheinander sah er sich im fremden Zimmer um. Klar, er war hier bei Hero. In seiner Wohnung, in seinem Bett. Der Ältere schlief noch. Sollte er ruhig. Solange würde Max das Frühstück machen. Großartig Lust sich anzuziehen hatte er nicht, schlurfte also einfach so in seinen Shorts in die Küche. Doch zunächst wollte er sich waschen. Wenigstens ne kurze Katzenwäsche. Im Bad hatte er dann noch kurz seine Notdurft erledigt und stand nun vorm Spiegel. Ließ das kalte Wasser aus dem Hahn über seine Hände laufen und spritzte es sich dann ins Gesicht. Es tat gut, wirkte erfrischend. Max wiederholte das ganze noch ein paar mal und schnappte sich das flauschige Handtuch, neben ihm. Die Stirn runzelnd darüber, dass auf der einen Seite ganz groß HERO stand, trocknete er sich ab. Als er jedoch diesen Fleck an seinem Hals bemerkte, ließ er entrüstet das Handtuch fallen. Was hatte Hero ihm da angetan? Das Ding war ja riesig. Und vor allem, ... wann? Schnell hatte er das Handtuch zur Seite gelegt um dann in die Küche zu gehen, wo Hero schon am Tisch hockte und in irgendeiner Zeitschrift blätterte. „Guten Morgen, Großer“, meinte er ruhig und gähnte noch einmal herzhaft. „Mor~n“, nuschelte Max kaum verständlich und ging zum Kühlschrank. „Max? Bist du böse?“, fragte Hero, dem die Laune seines Freundes nicht entgangen war. Dieser schüttelte jedoch den Kopf und füllte den Wasserkocher mit Wasser. Suchte im Schrank verzweifelt nach irgendeinem Tee. Fand neben drei Dosen Kaffee lediglich noch ein halbtotes Päckchen Kakao und eine kleine Dose, in der er den Inhalt nicht einmal definieren konnte. Er seufzte. „Hast du etwa nur Kaffee?“ „Mh. Der macht einen sofort wach“, erklärte Hero und blätterte weiter. Auch der Kühlschrank bot nicht gerade viel Essbares. Max runzelte die Stirn. „Hero, du musst ganz dringend mal wieder einkaufen gehen“, tadelte er ihn. „Kann sein“, entgegnete er ein wenig desinteressiert und las einfach weiter in der Zeitschrift. Resigniert wandte sich der Große nun zu ihm. Als er wenig später vor ihm stand, hatte Hero keine andere Möglichkeit, als ihn anzusehen. Hero schmunzelte als auch er den großen Knutschfleck an Max’ Hals entdeckte. „Er steht dir. ... Ich konnte es mir einfach nicht nehmen.“ Max antwortete nicht. „Bist du mir jetzt sehr böse. ... Ich weiß, ich gebe dir auch Zeit. Aber du hast gestern so süß neben mir gelegen. Da konnte ich einfach nicht davon ablassen. ... Tut mir leid.“ Hero hatte Max aus großen, dunkle Augen angesehen. Eigentlich hätte dieser sauer sein sollen, doch bei diesem Anblick hatte sich seine Wut schnell gelegt. Hero hockte wie ein kleines unschuldiges Kind vor ihm. Trug nur seine engen, schwarzen Shorts, während sein Haar zerzaust zu seinen Schultern hingen. Max schmunzelte. Sein Kumpel war doch eine Augenweide. Gelassen hatte er Hero zu sich gezogen und ihn einfach so geküsst. „Ist schon in Ordnung. ... So lange du es bist, ist es nicht schlimm.“ Hero hatte gegrinst und sich einfach auf den Kuss eingelassen. Noch ein wenig waren sie so da gestanden, als ein unschönes Geräusch aus Heros Magengegend die schöne Stimmung zerstörte. „Hast du Hunger, mein Kleiner?“, neckte Max und drückte ihm noch einen kleinen Kuss auf. „Denk schon. ... Aber mein Kühlschrank ist leer.“ „Dann lass uns ne Runde einkaufen. Ich brauch da auch noch ein paar Sachen. Außerdem muss ich noch mal in meine Wohnung.“ Wieder ein sanfter Kuss. Dann hatten sie sich von einander gelöst. „Und was ist mit dem Knutschfleck?“, fragte Hero. „Was soll schon damit sein? Ich zieh mir einfach ein Hemd mit Kragen an. Dann geht das.“ „Ja. Tu das.“ Noch kurz hatten sich die Jungs angezogen und hatten dann die Wohnung verlassen. Doch bevor sie sich auf den Weg zu Max’ Wohnung machten, liefen sie über den nahe liegenden Großmarkt. Kauften ein paar Früchte, frisches Obst, worauf vor allem Max bestanden hatte, Fleisch und etwas anständiges zu Trinken. Natürlich durfte der Tee nicht fehlen. Dann folgte noch ein kurzer Besuch zum Arzt, wo Hero sich mal wieder untersuchen lassen sollte. Hätte Yunho nicht ausdrücklich darauf bestanden, wäre Hero nie hingegangen. Nachdem auch das erledigt war, schlenderten sie gemütlich in den Park. „Lass uns ein Eis essen. Ich hab richtigen Hunger auf Eis“, bat Hero und lief fast schon zur nächsten Eisdiele. Max musste lachen und war seinem Freund gefolgt. Von weitem hörte er schon, wie Hero seine Bestellung aufgab und Max zu rief, ob er denn auch etwas wollte. Heute schien es ihm wieder sehr gut zu gehen, was Max ungemein freute. „Warte, ich bin ja gleich da“, hatte ihm der Große noch zugerufen, bevor er wenig später neben ihm stand und sich auch ein Eis bestellte. Natürlich konnte Hero es sich nicht nehmen, gleich für sie beide zu zahlen. Auch wenn Max die Stirn runzelte und meinte, es wäre ja nicht nötig, tat Hero es dennoch. „So, und jetzt suchen wir uns ein Platz im Park und essen unser Eis“, schlug Hero vor und grinste übers ganze Gesicht. Als sie sich ein wenig von dem Trubel der Stadt entfernt hatten, hatte Max gemeint: „Hero? Ist das hier etwa ein Date oder was? ... Zusammen Einkaufen, dann Eis essen und das noch im Park?“ Der Ältere grinste verlegen. „Wäre es so schlimm, wenn es eins wäre?“ Darauf antwortete Max nicht. Ging einfach nur neben Hero her, bis sie eine gemütliche Bank fanden. Hero war der erste, der sich einfach darauf fallen ließ. „Hey, Kleiner, ich will mich ja auch noch setzten“, nörgelte Max spielerisch und versuchte Hero von der Parkbank zu ziehen, wobei dieser allerdings rücklings stolperte und Hero prompt auf ihm landete. Leider war auch das Eis der beiden hin. Doch Hero kümmerte es nicht. Gut das dieser Park im Moment nicht besetzt war. Hero hatte es sich auf Max’ Brust gemütlich gemacht. Hatte seine Arme auf ihm verschränkt und ihn angesehen. „Max, ... jetzt wo grad keiner hier ist, ... darf ich dich da küssen?“ Max überlegte kurz, sah sich noch einmal um und nickte dann jedoch. Hero hatte ihn zu sich gezogen und seine Lippen vorsichtig auf die von Max gelegt. Er war so angenehm warm, dass Hero einfach nicht mehr von ihm lassen konnte. Ihre Zungen rangen miteinander, bis sie fast keine Luft mehr bekamen. Währenddessen hatten sich Heros Finger in Max’ Hemd gekrallt. Es leicht nach oben gezogen. Doch dieser hatte seine Hände gegriffen und den Kopf geschüttelt. „Hero, nicht hier. Nicht so schnell“, bat er und schob den Älteren einwenig von sich. „Tut mir leid, aber ich bin noch nicht soweit.“ Hero nickte, wenn auch ein wenig missmutig und stieg von ihm runter. Als Max diese Reaktion bemerkte, griff er den Kleineren am Arm. Er zog ihn zu sich und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Dieses Mal jedoch lag Hero unter ihm und genoss die warmen Finger, die sich unter sein Shirt aalten. „Ist es das, was du von mir willst? Das ich dich so streichle? Dich verführe und dann ...“ Seine Hände waren mittlerweile an Heros Gürtel angelangt. Wieso war er nur so weit gegangen? Sollte er es jetzt einfach tun? „Ja?“, keuchte Hero und japste nach Luft, als er die rauen Finger seines Freundes an sich spürte. „Tu es doch einfach“ , hätte er am liebsten gesagt. Er hätte hier und jetzt auf der Stelle mit Max geschlafen. So sehr wollte er ihn. Wollte sich nicht mehr zurückhalten. Als er allerdings spürte, wie Max mit sich selbst kämpfte, warf er all seine Wünsche über Bord und schob ihn leicht von sich zurück. „Max, du musst dir nichts beweisen. Ich lass dir alle Zeit der Welt.“ Der Große hatte ihn unsicher angesehen. Waren das da etwa Tränen in seinen Augen? Hero seufzte. Jetzt hatte er den Jüngeren sogar zum Weinen gebracht. Sanft hatte er ihn in eine enge Umarmung gezogen. „Beruhig dich. Es ist nicht schlimm, dass hab ich doch schon gesagt.“ Max schluchzte. „Es tut mir leid.“ Sekunden schienen wie Stunden vorbei zuziehen. Momente in denn Max sich immer mehr hasste. Sich dafür verabscheute, wie er mit seinem besten Freund umging. Wie konnte er ihm nur so entgegentreten? Ihn belügen? ... Doch was blieb ihm anderes übrig? Er konnte ihm nicht die Wahrheit sagen! Das würde ihre Freundschaft nicht verkraften. Und was wäre dann mit der Band? ... Max schüttelte innerlich den Kopf, verweilte noch einwenig in den Armen seines Freundes, bevor er sich erhob und auch Hero auf die Beine half. „Sollen wir wieder nach Hause?“, fragte Hero leise und stand nun neben Max. Dieser nickte. „Mh. Gute Idee. Ich kann uns ja was zu essen machen. Wenn du willst?“ „Ja. Klingt gut.“ Max nickte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach Hause. Kapitel 4: Ich konnte es dir nicht sagen! ----------------------------------------- Die nächsten zwei Tage vergingen relativ schnell. Hero und Max waren oft im Park oder liefen durch die Stadt. Kauften ein, saßen zusammen am Klavier, zockten sogar an Heros Konsole und gingen erst spät in der Nacht schlafen. Das sie sich ein Bett teilten, war für sie schon zur normalsten Sache der Welt geworden. Hin und wieder hatten sie sich auch geküsst. Dann herrschte wieder eine Weile Schweigen. Gegen Ende der Woche entschlossen sie sich mal wieder eine Bar aufzusuchen und etwas zu feiern. Beide waren sie in schwarzen Lederklamotten aus dem Haus gegangen. Hatten sich noch die Haare gestylt, um dann in der Menschenmenge der Nacht unterzugehen. Schnell war ihre Stammkneipe gefunden und das erste Bier bestellt. „Xiah würde sich jetzt bestimmt ein Wasser bestellen. Und Yunho ..., der würde mit mir schimpfen, ich sollte doch nicht so viel trinken, da ich ja immer noch krank bin. Micky hätte bei der ganzen Sache einfach nur breit gegrinst und ihm auf die Schulter geklopft. „Lass ihn doch machen, Yunho“, hätte er gesagt. Und du, du hättest geschwiegen und einfach gelächelt“, philosophierte Hero. „Und was hättest du getan?“, fragte Max und nahm noch einen Schluck seines Cocktails, da er hier eh keinen Tee bekommen konnte. „Ich? Ich hätte wahrscheinlich gegrinst, genickt und mir so meines gedacht. Dann hätte ich dir ganz heimlich einen Blick zugeworfen und geseufzt, weil ich dachte, dass meine Liebe nie erhört wird.“ Auch Hero nippte kurz an seinem Glas. Die Luft war schwer, die Musik lud nicht gerade zum Tanzen ein, also entschieden sie sich, noch eine Weile einfach so da zu sitzen und zu trinken. Wieder erinnerte sich Max an damals. An das, was in dieser einen Nacht passiert war. Es war eine wie diese. Doch dieses mal würde er nichts falsch machen. „Max? ... Alles klar?“ Heros Stimme klang ruhig, als er ihn fragte. Doch Max schien nicht zuzuhören. Immer noch waren seine Gedanken an dieses Ereignis gebunden. Er wusste, warum es damals so abgelaufen war. Doch er wusste auch, dass Hero es niemals erfahren durfte. Lange noch haderte er mit sich, bis er durch einen plötzlichen Kuss in die Realität gekickt wurde. „Du kannst doch nicht die ganze Zeit Trübsal blasen“, raunte Hero und löste sich wieder von ihm. „Nein. ... Tut mir leid.“ „Besser so. ... Und jetzt lass uns tanzen. Die legen grade was von Dir en Grey auf. Also komm.“ Eilig hatte Hero den Jüngeren auf die Tanzfläche geschleift. Der Abend hatte ziemlich lange angedauert. Gut gelaunt hatten die Jungs ihn gegen vier Uhr morgens verlassen. Das sie beide nicht mehr nüchtern waren, war verständlich. Irgendwie hatten sie es schließlich zu Heros Wohnung geschafft. „Mach ess dia bequem. Isch bin gleich wieda daaaa ...“, lallte Hero und torkelte in sein Schlafzimmer. Max grinste und wankte seinerseits durch die Wohnung. „Setschen? Aba wohin?“ Irgendwann hatte auch er das Schlafzimmer erreicht, nachdem er endlose Male ziellos durch den Flur hin und her getorkelt war, fast die Wohnung verlassen hatte oder beinahe die Badewanne mit dem Bett verwechselt hatte. „Warum isss’es hia so dungel?“, fragte er und taumelte ins Zimmer. Hero sah ihn aus engen Augen an. „Dann mach doch ’s Licht aaaaan.“ „Lischt? ... Dass is ma ne jute Idee, ne?“ Max tastete sich an der Wand entlang und suchte vergebens den Lichtschalter. Wo war denn jetzt schon wieder der andere? In dieser Dunkelheit konnte man ja nicht mal die Hand vor den Augen sehen. „Jea Jo ich find dassss Lischt nisch ... . Wo bis’n u ?“ „Am Bett, u Baka!“ „Ah, ward ma. Isch bin gleich bei ir.“ Max hatte die Suche nach dem Schalter aufgegeben. Hatte sich irgendwie aus seinen Klamotten geschält und tot müde neben Hero ins Bett fallen lassen. Auch der Ältere lag nur noch in seinen Shorts im Bett und verfiel ins Land der Träume. Als der erste von ihnen erwachte, war es schon später Nachmittag. Hero rieb sich am Kopf und hatte das Gefühl irgendwo auf der Kirmes von gestern stehen geblieben zu sein. Warum war er denn nicht aus dem Karussell ausgestiegen? Mit höllischen Kopfschmerzen machte er sich auf den Weg ins Bad. Ließ den Großen neben sich einfach weiter schlafen. Der hatte es gut. Aber diese scheiß Kopfschmerzen würden noch auf ihn zukommen. Bei diesem fiesen Gedanken musste er grinsen. Warum hatte er überhaupt so viel getrunken? ... Boah ... So mies ging es ihm schon lange nicht mehr. Kurz hatte er sein Gesicht gewaschen, die Notdurft verrichtet. Duschen konnte er auch später noch. Da sein Kühlschrank jetzt wieder voll war, wäre frühstücken wohl angebracht. Hero nickte kurz und schlenderte in die Küche. Doch sein erster Griff führte ihn zum Medizinschrank. Irgendwo mussten doch diese verdammten Kopfschmerztabletten sein? Nach endlosem Wühlen im kleinen, weißen Schrank, gab Hero diese Suche auf und ging zurück ins Schlafzimmer. Max saß derweil aufrecht und gähnte herzhaft. „Hey Hero, wo hast du deine Wunderpillen gegen ’nen dicken Kater?“, stöhnte er leise. „Würd ich auch gern wissen. ... Maaaaann ich fühl mich wie tot.“ „Nie wieder, sach ich dir. Nie wieder trink ich so viel. ...“ Hero hatte sich neben Max gehockt und genickt. „Und jetzt? ... Es ist schon Nachmittag. Eigentlich müssten wir was essen“, bemerkte Hero und ließ seinen Kopf auf Max’ Knie sinken. „Ich hab aba keine Lust, Max.“ Der Große hatte gegrinst und Hero eine der unzähligen, wirren Strähnen aus dem Gesicht gestrichen. „Ich auch nicht. ... Aba ich muss mal aufs Klo.“ „Na gut. ...“ Hero war gerade dabei sich zu erheben, als er sein Gleichgewicht verlor und mit dem Gesicht prompt zwischen Max’ Schenkeln landete. Peinlich berührt verweilten beide erste einmal so, bevor Max sich von ihm wandte und fast schon fluchtartig ins Bad huschte. Hero seufzte. Der Jüngere hockte auf dem Klodeckel und konnte nicht fassen, wie er doch so schnell eine so derartige Beule in die Hose bekommen konnte. Gut, das von eben war nur zufällig passiert, er hatte überhaupt nicht damit gerechnet. Wie würde er dann reagieren, wenn sie es irgendwann wirklich mit einander tun würden?! Aber jetzt musst er erst einmal dieses riesige Ding loswerden. Leider blieb ihm dafür nur eines möglich. Er seufzte tief. Sog schwer die Luft ein und kam mit zitternden Fingern seiner Körpermitte langsam näher. Seine Augen waren fest geschlossen. Musste sich ja nicht gerade dabei zusehen. Immer unruhiger wurde er, je näher er seiner Shorts kam. Doch im nächsten Moment war alles anderes. Max öffnete ruckartig die Augen, als er zwei warme Hände an seinen Oberschenkeln spürte. Er sah wie sich ein schwarzer Kopf zwischen seinen Beinen auf und ab bewegte und spürte, dass er noch härter wurde, als ohne hin schon. Heros Zunge hatte sanft seinen Schwanz umspielt. Leckte geschickt den Schaft auf und ab. Erst ganz langsam zog er eine feuchte Spur. Saugte sich dann etwas fester an ihn. Was Max ein herbes Keuchen entlockte. Seine Hände hatten sich in die schwarzen Haare gekrallt und den Kopf unweigerlich fester auf sich gedrückt. Er hatte seine Beine noch ein wenig breit gemacht, um sein Becken besser nach vorne bewegen zu können und in den feuchten Mund des anderen zu stoßen. Der Ältere hatte mit dieser plötzlichen Reaktion nicht gerechnet, hatte sich nach einem kurzen Durchatmen wieder gefangen und da weiter gemacht, wo er unterbrochen hatte. Seine Linke hatte sanft den straffen Oberschenkel gestreichelt, während die andere seinen Mast gegriffen hatte und im selben Rhythmus zu pumpen begonnen hatte. Dieses Mal verfiel Max in ein tiefes Stöhnen. „Ngh. Warum machst du das?“ Hero antwortete nicht. Knabberte weiter an Max harter Erregung. Hörte nur zu gern, wie der andere gequält stöhnte. Langsam ließ er von ihm ab. Nur um ihn dann noch einmal in sich aufzunehmen. Brutal stieß sich der Jüngere wieder in seinen Mund, wobei Hero fast zu ersticken drohte. Seine Zunge schob den kräftigen Schwanz ein Stück weit zurück nur um dann leicht die Vorhaut zurück zu ziehen und an der Eichel zu knabbern. Quälend langsam leckte er über das nackte Fleisch und spürte mit Freuden, wie Max jedes Mal unter ihm erzitterte. „Hero ... mach schnell ... . Ich kann nicht ... Ich kann nicht mehr! ... Agh. ...“ Noch ein wenig hatte Hero ihn verwöhnt, bis Max kraftvoll in ihn gespritzt hatte! ... Brav hatte Hero alles geschluckt, noch mal kurz über die erschlaffte Spitze geleckt und sich dann erhoben. Er sah Max lange in die Augen. Dieser konnte vor Verlegung nicht einmal diesem ruhigen Blick stand halten. Wandte sich ab. Deutliche Röte hatte sich auf seine Wangen gelegt. Das er immer noch mit offener Hose vor seinem besten Freund hockte und dieser ihm gerade einen geblasen hatte, daran wollte er nicht einmal mehr denken. Dabei war es nicht schlecht gewesen. Nein, es hatte ihm irgendwie gefallen. Das Hero gut küssen konnte, das wusste Max bereits, doch das jetzt, schlug dem Fass den Boden aus. Wie sollte er dem Älteren jetzt in die Augen sehen? Hero hatte seine Finger an Max’ Kinn gelegt und sein Gesicht zu ihm gezogen. „Max, es ist alles in Ordnung. Mach dir darüber mal keinen Kopf. ...“ „Aber ...“ „Ich hab dir nur geholfen. Nichts ... aber.“ Hero hatte Max die Shorts gerichtet und den Großen in eine warme Umarmung gezogen. Dieser hatte sich fest an ihn geklammert. Er mochte zwar die coole und gelassene Seite seines Kumpels, doch diese Leidenschaft liebte er. Ja, er sehnte sich nach dieser ruhigen Seite. Diese warme Brust, an die er sich immer wieder anlehnen konnte. Ihn sogar küssen durfte. Das Gefühlschaos, in seinem Kopf, schien an Überhand zu nehmen. Max seufzte. Hätte am liebsten geschrieen. Doch seine Stimme versagte. „Was ist los mit dir? ... War das jetzt etwa so schlimm?“, erkundigte sich Hero und hielt Max immer noch fest. „Nein“, schluchzte dieser. Dann küssten sie sich. Das Durcheinander in seinem Kopf wurde größer, je länger sie sich küssten. Je tiefer er in diesen bodenlosen Strudel fiel. Als der Druck ihn zu zerreißen drohte, löste er sich aus dem Kuss. Hero sah ihn verwundert an. „Ich mach uns jetzt was zu essen. ...“, stammelte er unruhig und hatte sich von Max gelöst. Doch ihm missfiel das Gefühl des Alleinseins. Er hatte seine Hand nach Hero ausgestreckt und nur noch kurz dessen Arm gestreift. „Hero ... bitte bleib“, schluchzte der Jüngere. Der Schwarzhaarige hielt Inne. Hatte sich nicht einmal zu ihm gedreht. Max machte noch ein paar Schritte und lehnte nun an Heros Rücken. „Hero ... Schlaf mit mir ... bitte.“ Diese Bitte kam doch etwas plötzlich. Doch Max ging noch einen Schritt weiter. „Lass mich dich nicht nur küssen ... . Ich will mehr. ... Hero ich hab versucht es zu verstehen, aber ich kann es nicht. Ich weiß nicht, was in mir vorgeht. ... Ich bekomme schon einen Gedankenstau, wenn ich nur einen Millimeter deiner nackten Haut zu viel sehe. Du kannst dir nicht vorstellen, was in mir vorgeht, wenn du mich küsst. Wenn du mich an dich ziehst und deine Finger mich verführen. ... Gott Hero! ... Es muss aufhören. Ich will wieder klar denken können. ... Ich will aber auch dieses unbeschreibliche Gefühl nicht missen wollen, wenn du mich so ansiehst, so berührst ... . Und ...“ Hero lächelte. Wandte sich an den Jüngeren. „Max, du musst dich zu nichts zwingen. ... Ich will dich nicht bedrängen.“ „Das weiß ich doch. ... Aber ich ... Hero, bitte schlaf mit mir.“ „Ist das dein ernst?“ „Hai.“ „Vielleicht sollten wir noch ein wenig warten?“, meinte er und wollte nur das beste für Max. Dieser schwieg und löste sich langsam von ihm. „Dann geh ich jetzt mal was zu essen machen.“ Der jüngere war an Hero vorbeigelaufen und in der Küche verschwunden. Hero selbst hätte sich für diese Worte am liebsten geohrfeigt. Jetzt wollte seine große Liebe schon mit ihm schlafen und was tat er? Zog sich zurück. Ließ ihm Zeit. Gottchen, er wollte doch auch nicht mehr warten. Er seufzte. Vielleicht sollte er ja auch etwas essen gehen. Wie spät war es eigentlich schon? Etwas anziehen musste er sich ja auch noch. Also wieder der Gang zurück ins Schlafzimmer. Schnell war eine gemütliche Hose angezogen und irgendein Shirt aus dem Schrank gegriffen. „Max, ist das Essen schon fertig?“, rief er fröhlich, um die Stimmung aufzulockern und schlenderte in die Küche. Was sich ihm hier bot, konnte er zunächst nicht einmal begreifen. Max lag zusammengekauert auf dem Boden und hielt sich seinen rechten Arm. Unter ihm eine riesige Blutlache. Fast hätte Hero sich übergeben bei diesem schrecklichen Anblicks seines Freundes. „Max? Lass den Scheiß!“, rief er und versuchte irgendwie das Blut zu stoppen. ... ... Etwa eine halbe Stunde später lag Max auf der Intensivstation, während seine Freunde im Flur hockten und jeder einen Kaffee nach dem nächsten schlürfte. „Ihr seid zwar die besten Freunde, müsst ihr euch aber deshalb alles nachmachen?“, tadelte Yunho wütend. „U-Know, lass diese Sprüche. ...“, hakte Xiah ein und wandte sich an Hero. „Was ist eigentlich los mit euch beiden? Ihr benehmt euch schon seit unserem letzten Treffen so. Seid voll neben der Spur. Du landest im Krankenhaus, Max landet im Krankenhaus. Man könnte beinah sagen, ihr seid unzertrennlich.“ Hero schluckte kurz. Xiah hatte ihn seltsam angesehen. Micky wieder an seinem Kaffee genippt und Yunho geschwiegen. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen ihr benehmt euch, wie frisch verliebt“, gluckste Micky und verfiel in ein leises Kichern. Auch Yunho stimmte mit ein. Hero, der sich versuchte, aus der Situation zu retten, grinste breit und schlug Micky spielerisch auf die Schulter. „Tja, nur zu dumm, dass das nicht so ist und ihr alle leider nichts zum Nachdenken bekommt. ...“ „Ja, das wär doch mal ne Story. ... Ich hätte sie schon in den Schlagzeilen gesehen. ~ Liebesgeflüster im DBSK Nest. Was spielt sich wirklich auf ihren Touren, in ihrem kleinen, engen Bus ab? ~ Witzig wäre es schon. Hero nickte. „Ähm ja, denk ich auch. ... Nicht wahr Xiah?“ „Ja, ... .“ Gerade wollte er etwas sagen, als auch schon das kleine, rote Licht erlosch und der Arzt zu ihnen trat. Seine Miene hatte sich verdunkelt. Sorgenfalten hatten sich über seine Stirn gezogen. „Was ist mit ihm Sensei?“, erkundigte sich Xiah. „Wie geht es ihm?“ „Den Umständen entsprechend. Er hat viel Blut verloren. Zu viel. ...“ „Und was heißt das jetzt?“, drängte der DBSK-Sänger. „Wir müssen eine Bluttransplantation durchnehmen.“ „WAS? ... Is es so schlimm?“ Der Arzt nickte. „Sie haben doch bestimmt noch genug Blutreserven da? Das kann doch nicht so schwer sein.“ Doch dieses Mal schüttelte er den Kopf. „Unsere letzten Flaschen sind für die letzte Epedemie, vor geraumer Zeit, verwendet worden.“ „Heißt das etwa, ... Sie haben keinen einzigen Tropfen mehr für ihn?“ „So leid es mir tut!“ Die Jungs konnten es nicht fassen. Wütend hatte Hero die Fäuste geballt und den Arzt am Kragen gepackt. „Soll das heißen, Sie lassen unseren Kumpel da drinnen einfach so verrecken? ... Was sind Sie denn für’n scheiß Arzt?!“, schrie er und wäre fast dem Arzt ins Gesicht gesprungen, wären Yunho und Micky nicht dazwischen gegangen. „Beruhigen Sie sich bitte und lassen Sie mich erst einmal aussprechen. Ihr Freund hat sehr viel Blut verloren, auch wenn wir kein Blut mehr vorrätig haben, können wir einen Blutspender suchen. Am besten ist es, Sie lassen sich alle testen. Vielleicht ist ein möglicher Spender unter Ihnen.“ Die Jungs zögerten nicht lange und unterzogen sich alle einem Spendertest. Wobei sich herausstellte, dass Xiah der einzig mögliche Spender war. Fast schon selbstverständlich ließ er sich an die ganzen Geräte anschließen und lag nun neben Max im Zimmer. „Du musst jetzt durchhalten Großer. Wir brauchen dich. ... Hero braucht dich.“ ... Die Transplantation schien eine ganze Ewigkeit zu dauern. Immer unruhiger stromerte Hero im Gang umher, kippte sich einen Kaffee nach dem nächsten ein und war der erste, als sich die Tür wieder öffnete, der am Arzt hing. „Wie geht’s den beiden, Sensei?“ „Ganz gut soweit. Die Transplantation ist reibungslos verlaufen. Sie müssen sich nur noch eine Weile ausruhen.“ „Können wir zu ihnen?“ „Ja, aber bitte seien Sie leise.“ Hero nickte und war an ihm vorbeigelaufen. Micky bedankte sich ebenfalls und folgte seinem Freund. Nur Yunho hatte sich noch einmal an den Arzt gewandt. „Danke, das du uns geholfen hast.“ „Das ist mein Job, U-Know. ... Und jetzt geh und kümmere dich um deine Kleinen.“ Yunho hatte genickt, ihm einen leichten Kuss aufgedrückt und war gegangen. Kapitel 5: Lass mich jetzt nicht allein --------------------------------------- Hero hockte schluchzend an Max’ Bett, nachdem er sich erkundigt hatte, wie es dem anderen ging. „Max, hörst du mich? ... Du schaffst das schon. Das weiß ich“, flüsterte Hero und hielt seine Hand. Xiah sah ihn nachdenklich an. Dann waren die anderen beiden auch schon im Zimmer. Auch Micky und Yunho hatten ihm einen fragenden Blick zugeworfen, den er nicht einmal wahrnahm. Selbst als er angesprochen wurde, reagierte er nicht. Xiah hatte sich aufrecht gesetzt. „Ich will mir ein wenig die Beine vertreten, helft ihr mir hoch?“, sagte er und lenkte die Aufmerksamkeit von Hero. „Klar. Aber mach langsam“, tadelte Yunho und fasste ihn unterm Arm. Mit Micky auf der anderen Seite schleppten sich die drei Jungs aus dem Raum und wurden auch schon gleich vom Sensei angehalten. „Sie sollten doch noch im Bett sein“, tadelte er und wollte gerade wieder die Tür zu ihrem Zimmer aufmachen, als Yunho ihn am Arm griff. „Micky, bring Xiah schon mal in die Kantine, ich hab noch was zu erledigen.“ „Is okay. Wir sehen uns.“ „Lass uns in mein Sprechzimmer gehen. Da können wir in Ruhe reden“, meinte Sensei. Wenige Augenblicke später saß der Arzt hinter seinem Schreibtisch und Yunho darauf. „Ihr seid in letzter Zeit oft hier, kann’s sein?“, fragte der Älter und zog den jungen Koreaner in einen heißen Kuss. Dieser hatte es noch geschafft zu nicken und wurde dann zum Opfer der gierigen Lippen. „Touya, Sensei! ... Nicht so schnell“, keuchte er, als die großen Finger seinen Gürtel gelöst und den Reißverschluss geöffnet hatten. „Du weißt doch, dass wir kaum Zeit haben. ... Immer wieder bist du mit den Jungs unterwegs. Bedeute ich dir denn so wenig?“ „Du bist mein Sensei. Bist ein wenig Spaß für zwischendurch. Die Jungs allerdings sind meine Familie.“ Der Arzt nickte. „Dann sollten wir uns aber beeilen, bevor sie ihren Papa vermissen.“ Jetzt hatte Yunho genickt, sich auf den Bauch gewandt und den Arzt lüstern angesehen. „Du willst ihn doch. Dann nimm ihn dir!“ Kurzerhand hatte Touya ihm die Jeans und die Shorts herunter gezogen. „Gott, warum hat dich deine Mutter nur mit einem so geilen Arsch geboren?“ „Damit du ihn ficken darfst! ... Und jetzt mach endlich oder lass mich in Ruhe.“ Yunhos Stimme war ungewohnt hart geworden. „Diese Art an dir kenn ich ja überhaupt nicht. Du scheinst ein wenig gestresst zu sein, Honey“, bemerkte der Arzt und lehnte sich über Yunho. Ließ seine Hand über dessen Hintern gleiten um mit dem Finger gegen die Öffnung zu drängen. Der junge Koreaner sog scharf die Luft ein und stöhnte heiser. „Das gefällt dir, was? So will ich dich sehen. Wie du winselst, stöhnst und dich nuttich unter meinen Berührungen windest.“ „Dann hör verdammt noch mal auf mit mir zu spielen!“ Yunho hatte sich irgendwie auf dem Tisch abgestützt. Noch einmal laut gestöhnt, als er spürte, wie sich der feste Finger tiefer in ihn zu graben schien. „Oh Gott! ...“ „Was ist los mein Kleiner? Tut es etwa weh? ... Dabei hab ich noch nicht einmal richtig angefangen“, grinste Touya und biss ihm in den Nacken. Hero keuchte herzhaft auf. „Agh. ... Ngh“ „Du hörst dich so süß an, wenn du geil bist. ... Stöhnst du noch einmal, für mich?“ Sein Finger drang noch tiefer in den unschuldigen Hintern. „Was laberst du da fürn Scheiß? ... Halt die Klappe und fick mich endlich.“ „Okay. ... Aber heul später nicht, wenn du nicht mehr gerade gehen kannst.“ Yunho nickte. Gesagt getan. Touya hatte seine Finger aus ihm zurückgezogen und sich tief in ihn gestoßen. Der Koreaner hatte laut aufgeschrieen und sich fest in die Tischplatte gekrallt. Während sich der Arzt mal langsamer, mal schneller in ihn stieß und es einfach nicht mehr schaffte, sich zu beherrschen, spürte Yunho auch seine Hände. Sie hatten sich fest um seine harte Männlichkeit gelegt und auf und ab gestreichelt. Mal schneller, wieder langsamer, bis Yunho heiser gekommen war. ... Hero saß immer noch an Max’ Bett und hielt dessen Hand. Er atmete ruhig, schien zu schlaf. Doch plötzlich ging sein Atem schwer. Max röchelte, schien keine Luft mehr zu bekommen. „Max? ... MAX?“, schrie Hero und sprang auf. „Was hast du? Sag doch was? ... Oh Gott, ich muss schnellstens einen Arzt rufen.“ Hero verließ fluchtartig das Zimmer und rannte durch die Gänge. Hier musste doch irgendwo einer sein. Dann, endlich fand er das Zimmer von Sensei Touya. Klopfte nicht einmal an, stürmte sogleich herein ... „Sensei, kommen Sie schnell. Max geht es ... .“ Abrupt hielt er inne, als er die beiden Männer sah. Yunho hatte aufgesehen. Auch der Arzt hielt Inne. „Was ... was ... . ... Boah Yunho du perverse Sau! ... Max geht es beschissen und du lässt dich von dem Arzt da ficken! ... Verdammtes Arschloch!“ „Hero, warte, ich kann’s dir erklären“, versuchte er sich zu rechtfertigen, doch Hero hatte schon das Zimmer verlassen. „Scheiße! ... Scheiße, scheiße, scheiße! ... So sollte das jetzt nicht sein!“, fluchte Yunho und zog sich die Hose an, nachdem sich Sensei aus ihm zurückgezogen hatte. „Er wird sich schon noch beruhigen“, meinte Touya ruhig und zog sich an. „Viel wichtiger ist jetzt, dass wir deinem Kumpel helfen. Ich muss nachsehen, was mit ihm los ist.“ Yunho nickte und folgte Touya. In Max’ Zimmer herrschte derweil große Aufruhr. Hero hockte zusammengekauert auf dem Stuhl und winselte „Er stirbt! ... Er wird nicht überleben!“. Xiah stand, immer noch sehr schwach auf den Beinen, neben ihm und hielt ihn im Arm, während Micky mit den Krankenschwestern stritt, sie sollen doch endlich etwas tun. Als der Arzt das Zimmer betreten hatte, hatten sie ihn alle sofort angesehen. „Was ist los, Schwester Yuki?“ „Er atmet kaum noch, hat Fieber und vor allem ... sehen Sie sich das mal an.“ Er war zum Bett getreten, und hatte sogleich die rote Verfärbung auf seiner Haut entdeckt. „Los, bereitet eine OP vor. Wir müssen jetzt schnell handeln“, meinte er ernst und überprüfte den Blutdruck des jungen Koreaners. „Was ist mit ihm? ... Ich dachte es gehe ihm jetzt besser?“, schluchzte Hero vollkommen aufgelöst. „Ihr Freund leidet an einer Lymphangitis. Seine Lymphgefäße sind entzündet. ... Eine bakterielle Entzündung, herführend von einer vorangegangenen Krankheit oder einer Hautverletzung. ... Oder um es einfach zu sagen, er hat eine Blutvergiftung.“ Die Jungs waren auf einmal blass wie eine Wand. „Blutvergiftung?“, hauchte Hero und starrte zu Boden.“ „Eine offene Wunde? ... Hatte Max sich nicht die Hand aufgeritzt?“, stellte Xiah fest und sah Hero an. Dieser nickte. „Ich weiß aber nicht mit was? ... Ich habe weder ein Messer noch sonst etwas anderes gefunden.“ „Was ist mit seinem Butterfly?“, hakte Xiah nach. „Ich wusste nicht einmal, dass Max so was bei sich trägt.“ „Dir gibt auch niemand die Schuld dafür, Hero. Wir müssen einfach wissen, wodurch diese Infektion herführt“, erklärte ihm sein Kollege und versuchte den anderen zu beruhigen. „Sollte es von diesem Messer herführen, dann werde ich sogleich jemanden in seine Wohnung schicken. Einer von Ihnen müsste ihn begleiten.“ „Kein Problem. Ich mach das“, meldete sich Yunho und warf Hero einen fragenden, unsicheren Blick zu. Die anderen hatten genickt. „Wird ... wird Max sterben?“, schluchzte Hero und sah den Arzt aus tränengefüllten Augen an. „Wenn wir rechzeitig handeln, dann können wir ihn noch retten. Wir müssen die betroffene Körperstelle schonen und ruhig halten. Für die erfolgreiche Bekämpfung der Bakterien geben wir ihm Antibiotika beziehungsweise Penicillin. Da aber einige Erreger gegen bestimmte Antibiotika resistent sind, muss festgestellt werden, mit welchen Bakterien man es im jeweiligen Fall zu tun hat, um das passende Medikament zu verwenden. Werden die Bakterien nicht effektiv abgetötet, ist es möglich, dass sich eine chronische Lymphangitis entwickelt.“ „Was heißt das?“, fragte Micky. „Im schlimmsten Fall, bleibt nur noch die Möglichkeit eines operativen Eingriffs, bei dem die betroffenen Lymphknoten und Lymphbahnen entfernt werden. In Zusammenhang mit einer Krebserkrankung ist eine erfolgreiche Behandlung häufig leider nicht möglich“, erklärte der Arzt. „Krebs? Hat Max etwa Krebs?“ „Nein. Wir können hier Gott sei Dank davon absehen.“ Erleichtert atmeten Hero aus. „Kann es zu möglichen Komplikationen kommen, Sensei?“, erkundigte sich Xiah. „Nun ja, die gefährlichste Komplikation, die eine Lymphangitis hervorrufen kann, ist eine in diesem Fall wirkliche Blutvergiftung, die so genannte Sepsis. Wird eine Lymphangitis nicht ausreichend therapiert, kommt es möglicherweise zu einer Streuung von Bakterien, Viren oder Pilzen in die Blutbahn. Diese Infektion des Blutes ist ein hochgefährlicher Notfall und muss umgehend behandelt werden. Die Hälfte der Sepsis-Fälle endet tödlich, da die Behandlung zu spät erfolgt oder der streuende Infektionsherd nicht gefunden werden kann.“ „Also wird Max jetzt doch sterben?“, schrie Hero und schluchzte noch lauter. Gerade wollte ihnen der Arzt antworten, als eine Schwester ins Zimmer huschte. „Wir wären soweit. Bringen wir den Patienten jetzt in den OP-Saal.“ ... Wieder hieß es für die Jungs von DBSK warten. Diese Ungewissheit machte sie noch verrückt. Irgendwann war auch Yunho mit einer Krankenschwester wieder zurückgekommen. In einem kleinen Plastiktütchen trug sie ein blutverschmiertes Butterfly mit sich. „Wir haben es in der Küche gefunden. Er muss es wohl versucht haben, zu verstecken.“ „Warum macht Max nur so’n Scheiß?“, fragte Micky ratlos. „Ich weiß es nicht...“, antwortete Yunho. „Vielleicht hat er ja Probleme? ... Hero, du bist doch sein bester Freund ...“ „Und? Ich weiß es nicht... . Ich habe keine Ahnung. ...“, schluchzte er immer noch. „Es ist doch jetzt egal. Wir müssen einfach nur hoffen, dass Max wieder gesund wird.“ „Dabei ist er doch noch so jung“, seufzte Hero und handelte sich sogleich eine Ohrfeige ein. „U-Know? ... Hey, was soll das?“, geiferte Micky. „Hört euch doch an wie er redet! Max wird gerade mal operiert und er erklärt ihn schon für tot! Was bist du nur für ein Freund, der seinen besten Kumpel schon für tot erklärt?“ Yunho hatte seine Fäuste geballt und ihn wütend, aber auch verzweifelt angesehen. Hero hatte sich über die Wange gerieben. „Freund? ... Das selbe könnte ich dich auch fragen? ... Während Max hier liegt und mit dem Leben ringt, lässt du dich von diesem Arzt vögeln! Hast du denn nicht einen Moment lang an Max gedacht?!“ Micky und Xiah hatten Yunho fragend angesehen. Dieser war ihren Blicken jedoch ausgewichen. „Stimmt das, was Hero da sagt?“, wollte Xiah wissen. Doch Yunho antwortete nicht. „Ich hab dich was gefragt, Jun Ho?! ... Stimmt das, was Hero eben gesagt hat?!“ Der andere nickte. „Boah ... ich fass es nicht!“, schrie Xiah jetzt und wollte schon auf Yunho losgehen, hätte Micky ihn nicht zurückgehalten. „Hört auf euch zu streiten. Dafür haben wir später noch genug Zeit.“ Xiah hatte sich wieder neben Hero gesetzt und ihn fest in den Arm genommen. Yunho hatte sich von ihm abgewandt und aus dem Fenster gesehen, während Micky einfach da saß und abwartete. Fast drei Stunden später war das rote Licht erloschen und der Arzt kam aus dem Saal. „Was ist mit Max?“, sprudelte es gleich aus Hero. „Machen Sie sich keine Sorgen. Wir haben die Lymphknoten entfernt und ihm Penicillin verabreicht. Er schläft jetzt. Ist noch sehr schwach. Aber in ein paar Stunden müsste er wieder aufwachen. Dann können Sie zu ihm.“ „In ein paar Stunden erst?“ Der Arzt nickte. „Hero, du solltest ein wenig schlafen. Komm, wir gehen nach Hause. Micky und ich passen auf dich auf, während Yunho hier bleibt und uns gleich bescheid gibt, wenn Max aufwacht.“, meinte Xiah. „Nein. Ich bleibe hier. Geht ihr nach Hause. Ich will hier jetzt nicht weg.“ Hero war stur. Xiah wusste, dass jeglicher Widerstand zwecklos war. Er nickte. ... Hero hockte noch lange im Wartezimmer, bis ihn der Arzt zu sich gerufen hatte. „Wenn Sie möchten, dann können Sie jetzt zu ihm.“ „Danke. ...“ Hero wandte sich von ihm. „Aber denken Sie jetzt nicht, ich würde die Sache vergessen!“, zischte er wütend. „Mh. Das ist mir egal. ... Doch Jun Ho ist auch nur ein Mensch, genau wie Sie und die anderen.“ Dann waren sie ihrer Wege gegangen. Hero klopfte leise an der Tür und freute sich, als Max ihn hereinbat. Tränen standen dem Kleineren in den Augen. „Hey, heul doch nicht gleich. ... Mir geht es wieder besser“, schmunzelte Max. Hero nickte und setzte sich neben ihn aufs Bett. „Ich hatte solche Angst um dich. Ich dachte schon, ich würde dich nie wieder sehen. ... Warum? ...“ „Jetzt beruhig dich doch endlich. Ich lebe ja noch. ...“ „Mh. ... Aber warum hast du das getan? ... Ich versteh es nicht. Wir können uns doch alles sagen.“ Max hielt kurz Inne. Dann nahm er die Hand des Älteren fest in die seine. „Hero...“, fing er leise an. „Da gibt es dir etwas, dass ich dir erzählen muss. ... Ich weiß, du wirst mich dafür hassen, doch ich kann nicht länger mit diesem Geheimnis leben.“ Max Stimme war leise, fast flüsternd. „Ein Geheimnis? ... Du kannst mir alles erzählen, das weißt du doch.“ Max nickte. „Also gut. ... ... Weißt du noch, damals vor drei Jahren. Da warst du in diesem Krankenhaus, nach dem ... nach dem dich dieser Kerl ... vergewaltigt hat.“ Max schluckte schwer. Auch Hero war erstarrt. „Die anderen wissen nichts davon. Bis auf Xiah. ... Nicht das ich je mit ihm darüber geredet habe. ... Er hatte dir etwas zu trinken bringen wollen und stand dann an der leicht offenen Tür. ... Er hat es mir erst vor kurzem erzählt. Xiah ist fest der Meinung, dass Die dich damals vergewaltigt hätte.“ „Die? Aber er war danach doch nicht mehr im Club“, bemerkte Hero. „Ich weiß. Wir fanden dich vor den Toilettenräumen wieder. Du lagst bewusstlos auf dem Boden. ... Hero, du musst mir glauben, ... ich wollte das alles nicht!“, versuchte Max zu erklären. „Was? Ich verstehe nicht ... . Was hast du mit der ganzen Sache zu tun?“ „Da waren diese Antifans. Es waren so viele. Sie waren alle bewaffnet und stromerten um den Club. Dann hatte mich einer von ihnen erwischt, als ich etwas aus dem Auto holen wollte. ... Er hatte mir seine Waffe an den Kopf gehalten und gemeint, wenn ich es nicht tue, bringen sie dich um!“ ... „Was? ... Was haben sie von dir verlangt?“, fragte Hero mit zitternder Stimme. Max schwieg lange. ... „Hero, ich ... ich ... . Fuck! Ich war das! ... Ich habe dich damals in diesen dunklen Raum gedrängt und dich vergewaltigt! Ich war dieser perverse Mistkerl, den die Polizei nie schnappen konnte!“ Hero erstarrte. In seinem Inneren schien auf einen Schlag, die komplette Welt untergegangen zu sein. Er konnte es nicht fassen! ... Sein bester Freund, ... die Liebe seines Lebens, hatte ihn missbraucht. „Du hast mich die ganze Zeit angelogen!? Hab ich Recht?!“, fragte er und hatte seinen Blick gesenkt. Wusste nicht, ob er jetzt wütend sein sollte, oder doch glücklich darüber, dass er ihm so das Leben gerettet hatte. „Hero ... es tut mir ... so leid. Das musst du mir glauben. ... Als du mir dann noch gestanden hast, in mich verliebt zu sein, ist für mich die Welt zusammengebrochen. Ich wusste, dass du mich dafür hassen würdest. Und das auch zurecht. Darum habe ich dir nie etwas erzählt. Doch je näher wir uns kamen, umso schlimmer wurde es für mich. Letzten Endes wollte ich mich einfach nur noch umbringen. Es wäre die gerechte Strafe gewesen!“ Max schluchzte und senkte seinen Blick. Das Hero ihm eine Ohrfeige verpassen würde, hatte er dann nicht bemerken können. „Du verdammter Arsch! ... Du Idiot! ... Ich hätte jetzt Lust dich umzubringen, für das, was du mir all die Jahre angetan hast. ... Aber ich liebe dich einfach zu sehr. ... Gott ich liebe dich Chang Min!“ Kapitel 6: Gibst du mir noch eine Chance? ----------------------------------------- Hero fiel Max in um den Hals. „Du hast mich all die Jahre belogen! ... Hast mir schlimmes Leid angetan und doch ... weißt du was seltsam ist? ... So gern ich auch auf dich sauer wäre, ich kann es nicht. ... Ich kann es nicht, weil ich dich liebe. Weil du mir damit das Leben gerettet hast.“ Hero schluchzte und wurde von Max fest an sich gedrückt. Auch dieser hätte seinen Tränen am liebsten freien Lauf gewährt, doch er tat es nicht. Wollte jetzt ruhig bleiben, stark sein und für Hero da sein. Auch wenn er ihm damals diese schlimme Sache angetan hatte. „Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich dir gegenüber so bin. ... Ich würde gern mit dir schlafen, aber ich habe einfach Angst. ... Ich will nicht, dass du das selbe durchmachen musst, wie damals. Hero nickte. „Dieses Mal wäre etwas anderes. Ich weiß ja, wer ... ... na ja...“ Hero wirkte nervös. „Wer dich verwöhnt?“, schmunzelte Max, der sichtlich erleichtert war, dass ihm dieser riesige Stein vom Herzen gefallen war. Hero errötete. Vorsichtig hatte Max ihn auf seine Beine gezogen und ihm über die Wange gestreichelt. „Du bist so hübsch, Jea Joong. Wieso hab ich so lange dafür gebraucht, um das zu erkennen?“ „Weiß ich doch nicht“, antwortete Hero lächelnd und tippte Max an die Nase. „Hey, lass das. ...“, spöttelte Max und fing an Hero zu kitzeln. Dieser quiekte vergnügt auf und ließ auch seine Finger spielen. Fast wäre der Ältere dabei vom Bett gekippt, hätte Max ihn nicht am Rücken ergriffen. Mit einem schneller Ruck befand sich Hero wieder auf Max’ Beinen, war jedoch seinem Gesicht so nah, dass sein Herz unweigerlich zu rasen begann. Sein Blut ging in Wallungen. Er wurde sogar ein wenig rot, was Max nicht entgangen war. War Hero denn so empfindlich? Gott, er sah so süß aus, wenn er ihn so an sah. Max konnte es sich einfach nicht nehmen und küsste Hero. Zunächst nur sehr vorsichtig, doch dann, immer stürmischer. Seine Zunge fuhr die Konturen der kräftigen Lippen nach, kostete noch ein wenig den süßen Geschmack und forderte dann um Einlass. Sogleich hatte ihn Hero gewähren lassen. Hatte tief in den Kuss geseufzt und sich einfach nur gehen lassen. Genau das wollte er jetzt. Seine Zunge hatte sich in ein leidenschaftliches Spiel verwickeln lassen. Während seine Hände, Max die Decke langsam wegzogen. Dieser hatte es erst bemerkt, als ein kühler Luftzug über seine nackte Haut fuhr. Er hielt inne, stoppte abrupt den Kuss. Enttäuscht sah Hero ihn an. Lächelte dann jedoch und beugte sich noch tiefer über Max. „Hey Jea Joong, wir sind hier im Krankenhaus. ... Was ist wenn ...“, versuchte Max auszuweichen, doch leider sagte ihm sein „bester Freund“ etwas anderes. Er versuchte tief und ruhig zu atmen, was ihm jedoch nicht gelang. Für ihn war jetzt klar, was er fühlte, was er wollte, worauf er so richtig Bock hatte. Aber im Krankenhaus? >.< „Hey Chang, weißt du was? ... So ein Krankenhaus kann mich echt heiß machen ...“, hauchte Hero lasziv gegen Max’ Lippen. Der Größere konnte seinen Ohren nicht trauen. Jetzt wo Hero wusste, dass auch Max etwas von ihm wollte, konnte er sich nicht mehr zurück halten. „Hier kann man echt viel machen, weißt du. Es gibt so viele Dinge, die man als super Spielzeug benutzen kann.“ Heros Blick war herausfordernd und doch verspielt. Cool und sehr lasziv. Seine Finger waren unter den weißen Krankenhausmantel gehuscht und hatten Max’ Bauch gekrault. Dieser hatte leicht geseufzt und seine Augen geschlossen. Ließ sich noch ein wenig tiefer in die Laken sinken. Hero leckte sich über die Lippen und zog Max das Hemd einfach über den Kopf. Langsam wurde es Max doch zu heikel. Schnell hatte er seine Hände gegriffen. „Mom ...Momentchen mal. ... Das geht mir jetzt ein bisschen zu schnell“, keuchte Max. Hero lächelte. „Da sagt uns dein Freund aber etwas anderes.“, grinste er und fuhr mit dem Finger leicht über den Hosenbund. Max musste schwer schlucken. ... ~Halleluja, war das Teil riesig!~ ... „Tut das denn nicht langsam weh?“, säuselte Hero und ließ eine Spur Arroganz einfließen. Max nickte. Warum nickte er? Klar tat es weh, und wie! Warum musste so eine Shorts auch so wahnsinnig eng sein?! „Soll ich dir helfen? ... Soll ich dir den Schmerz nehmen?“ Bei dieser Frage platzte Max der Kragen. „Hero, lass es uns tun! ... Schlaf mit mir.“ ... „Nichts lieber als das“. Wieder küssten sie sich, stürmisch leidenschaftlich, hemmungslos und wild. Während Hero dabei war, Max’ Bauch zu verwöhnen, riss dieser ihm förmlich das Hemd auf. „Wie willst du es? ... Sollen wir es lieber langsam angehen? Oder hemmungslos und wild?“ „Ich ... ähm, na ja, ... ich weiß nicht. ... Also... du bist bis jetzt der erste, der mich das fragt.“ „Heißt das ..?“ Hero hielt Inne. Schmunzelte. Bedeutete es etwa, Max war noch ... Jungfrau? Dieser Gedanke gefiel ihm. Ja, er fand es sogar irgendwie verlockend; der erste zu sein. „Mh. ... Wenn das so ist, ... dann sollte ich lieber nicht hier über dich herfallen. ... Wir könnten warten, bis wir wieder Zuhause sind und du vollkommen gesund bist“, meinte Hero. Max seufzte. „Solange kann ich nicht warten“, entkam es Max spontan. Nur wenige Sekunden später hätte er sich für diese peinlich Antwort auf die Zunge beißen können. „So schlimm?“, spöttelte Hero neckend. Strich noch einmal, wenn auch etwas fester, über den Hosenbund. „Du bist aber noch zu schwach. Wenn wir es jetzt tun, verschlimmern sich deine Wunden noch.“ Hero hatte ja Recht. Wer weiß, vielleicht war Hero ja so wild, dass Max in Ohnmacht fallen würde. Ein tiefer Rotschimmer hatte sich auf Max’ Wange gelegt. Ja, dieser Gedanke gefiel ihm, ... sehr! Er grinste. Leckte sich unbewusst über die Lippen und schwelgte grade in den obszönsten Gedanken, als ihn etwas feuchtes in die Realität zurück riss. „Agh!“, er keuchte leise auf. „Was hast du, Chang Min? ... Soll ich weiter machen?“ Noch bevor Hero die Antwort abgewartet hatte, schnellte seine Zunge wieder an Max’ hartem Schwanz entlang. Umspielte diesen sanft. Max spürte wie die raue Zunge ihn um den Verstand brachte. Zwischendurch hatte der Ältere leicht in die Küsse gekeucht, um den anderen so noch mehr zu erregen. Auch Max kam um ein tieferes Keuchen nicht herum. Fest hatte er sich auf die Finger gebissen, um ja nicht laut zu sein. Bei dieser Geste musste Hero schmunzeln und schenkte dem festen Mast noch ein paar heiße Küsse mehr. Seine Linke lag auf Max’ Oberschenkel, während die andere seinen Schwanz an der Wurzel hielt und im selben Rhythmus langsam zu pumpen begann. Hero nahm ihn nun ganz in sich auf, hörte mit Wohlwollen wie Max unter ihm stöhnte und sein ganzer Körper mit jeder Berührung von neuem erschauderte. So hatte er den Jüngeren noch nie erlebt. Wieder ein zartes Schmunzeln. Dann war der Schwanz auch schon wieder bis zum Anschlag in seinem Mund verschwunden. Max schrie unweigerlich auf und stieß sein Becken gegen ihn. Er wollte mehr. Noch so wahnsinnig viel, dass seine Stöße immer unkontrollierter wurden. Bevor Hero jedoch drohte an dieser immensen Größe zu ersticken, hatte er mit beiden Händen Max’ Hüfte gepackt und ihn zur Ruhe gezwungen. „Nicht so schnell, mein Großer. Wir wollen ja nicht, dass du gleich loslegst.“ Ein weiterer Kuss folgte. Eine weitere Streicheleinheit über den harten Mast, bis sich Hero leicht in die feuchte Haut gebissen hatte. Wieder schrie Max auf. „Mh ... . Mach schnell ... ich kann nicht mehr. ... . Ich glaub ich komm gleich!“ Doch Hero hatte scheinbar vor ihn noch ein wenig mehr zu quälen. Ließ seinen Schwanz wieder aus seinem Mund tauchen, um ihn dann wieder tief in sich aufzunehmen. Max spürte nur noch die feucht-heiße Enge um sich und ließ alle guten Vorsätze über Bord fallen. Seine Hände hatten sich fest in den schwarzen Schopf gekrallt und ihn noch fester zwischen seine Beine gepresst, welche er noch ein Stück weiter auseinander gespreizt hatte. Hero sollte ihn haben. Er sollte sich alles nehmen, was er wollte; nur, damit Max endlich zu seinem heiß ersehnten Höhepunkt kam. Noch ein wenig hatte ihn Hero mit leichten Küssen gepeinigt, bis er mit den Zähnen die dünne Vorhaut zurückgezogen hatte und langsam über die freie Eichel leckte. „HERO! ... Agh! ... Hör nicht auf!“ Das ließ sich der Ältere nicht zweimal sagen. Leckte ruhig weiter, während seine Rechte sich den Weg zu Max’ Hintern bahnte. Sie streichelte seinen Schwanz, massierte mit einem leichten, doch angenehmen Druck, seine Hoden, nur um dann fordernd gegen Max Öffnung zu drängen. Gepeinigt ließ er wieder einen heiseren Laut von sich. Wusste nicht einmal mehr wo oben und unten war. Hatte nur noch den dringenden Wunsch heftig zu kommen. Aber Hero spielte noch eine Weile mit ihm. Verstärkte den Druck, nur um ihn dann wieder schwächer werden zu lassen. Als Max plötzlich spürte, wie sich Heros Finger anfing in seinen After zu schieben, bäumte er sich tierisch auf und stieß sein Becken noch wilder gegen Hero. Dieser saugte noch ein paar Mal etwas fester an ihm und spürte mit einem Ruck, wie sich Max bald darauf, heiß in seinen Mund ergoss. Müde schloss Max die Augen und ließ alles noch einmal langsam an sich vorbei ziehen. Er hatte es also wirklich getan. So eben hatte ihm sein bester Freund einen geblasen. Auf der einen Seite war es das Geilste, was er bislang erlebt hatte, auf der anderen Seite plagten ihn schon wieder die Gewissensbisse, was wohl der Rest der Band nun von ihnen halten würde? Aber darüber wollte er sich zunächst keinen Kopf machen. Hero hatte noch sorgsam das Sperma von seinen Lippen geleckt, Max die Shorts wieder gerichtet und sich nun dicht über ihn gebeugt, um ihm eine nasse Strähne, seiner hellen Haare, aus dem Gesicht zu streifen. Er hatte ihm noch einen flüchtigen Kuss auf die Lippen gedrückt und gemeint: „Na? ... Ich hoffe dir hat die kleine Vorstellung gefallen?“ Max grinste pervers. „Gefallen ist wohl der falsche Ausdruck dafür!“, antwortete der andere und zog ihn erneut in einen Kuss. Hero schmunzelte und zog leichte Kreise über Max’ Brust. „Hast du Lust weiter zu machen?“, fragte er neugierig. Wieder kam ein Nicken vom Anderen. „Aber nicht hier. ... Ein Krankenhauszimmer ist vielleicht keine schlechte Atmosphäre für einen Blowjob, aber für etwas mehr, ist es einfach zu ... sauber!“ >.< Hero musste lachen. „Damit könntest du Recht haben. ... Dann sollten wir warten, bis du entlassen wirst. ... Obwohl du mir doch jetzt schon fehlst.“ „Tja, ist Vorfreude denn nicht die schönste Freude? ... Bis wir wieder daheim sind, musst du dich wohl oder übel noch ein wenig in Askese üben.“ „Ich kann ja solange mit einem der anderen rummachen“, neckte Hero spielerisch. „Na ja, Xiah und Micky hätten bestimmt nichts gegen einen flotten Dreier!“ „Xiah und Micky?“, wunderte sich Max und wuschelte Hero durchs dichte, schwarze Haar. „Ja. Wusstest du denn nicht, dass die was mit einander haben? ... Das ist manchmal so offensichtlich, das sieht sogar ein Blinder mit Krückstock!“ „Mh. Weiß U-Know davon? ... Ich meine ja nur, er als Leader muss doch über alles bescheid wissen.“ Hero zuckte mit den Achseln. Sogleich hatte sich seine Miene verzogen. „Was ist los Hero? Hab ich was falsches gesagt? ... Stimmt etwas nicht?“, wunderte sich Max. „Nein, ist schon gut. ...“, versuchte dieser sich rauszureden. Jedoch ohne Erfolg. „Lüg nicht. Ich kenne dich zu gut, als dass du mich jetzt anlügen könntest“, stippelte Max und kniff Hero verspielt in den Hintern. Nach dem dieser gequält gequiekt hatte, meinte er: „U-Know hat was mit Sensei Touya.“ Max hatte ihn erstaunt angesehen. „Ist das nicht der leitende Stationsarzt?“ „Ja. ... Stell dir mal vor, ... während du hier fast tot im Bett gelegen hast, hat unser Leader-sama sich den Arsch wund vögeln lassen. ... Das ist doch echt nicht mehr auszuhalten!“, herrschte Hero. Max jedoch musste lachen und konnte die ganze Aufregung seines Freundes nicht verstehen. „Das ist nicht witzig. ... Ich meine, du hättest drauf gehen können. Und ihm wäre es bestimmt noch egal gewesen. Hauptsache, sein Quicky hat’s ihm gegeben. Gefühlsloses Arschloch!“ „Hero, jetzt beruhig dich doch mal. ... Also, erstens, ich bin nicht krepiert und zweitens, was die Sache mit dem Arzt angeht, kann U-Know tun und lassen was er will. ... Er ist doch auch nur ein Kerl. Und wie du selbst genau weißt, haben wir Kerle so unsere Bedürfnisse.“ Max zwinkerte. „Aber ... . Ich mein. ..., du wärst fast drauf gegangen!“, beschwerte sich Hero, der die Gelassenheit seines Großen nicht verstehen konnte. „Hero, was machst du, wenn es dir schlecht geht, oder du einfach mal alles um dich herum vergessen willst? ... Wenn du einfach mal allein sein willst?“ Hero schwieg und errötete leicht. „Siehst du, Kleiner? ... Genau das meinte ich damit. So wie wir manchmal etwas Abwechslung brauchen, so holt sich unsere Leader-sama eben seine Abwechslung bei Sensei Touya. ... Sei nicht so nachtragend. ... Hör einfach auf dir darüber Gedanken zu machen. ...“ Hero wollte etwas antworten, wurde jedoch in einen stürmischen Kuss gezogen. „Ähm, ... wofür war der denn jetzt?“, wunderte er sich. „Dafür, dass du bei mir bist. Das du mir gezeigt hast, was ich für dich bedeute.“ Hero lächelte. „Hero, kannst du mir noch einmal verzeihen und mir eine zweite Chance geben?“, bat Max. Hero nickte und meinte ruhig: „Das habe ich doch schon längst, ... mein kleiner Hornochse.“ Kapitel 7: Einfach nur unbeschwert sein --------------------------------------- Kaum drei Tage später hockten die Jungs von DBSK im Studio und waren am Proben. Die beiden Patienten hatten sehr schnell wieder zu ihren alten Formen gefunden; zur Freude aller. Yunho war fast eine halbe Stunde früher da. Saß gemütlich auf dem Sessel und schien in irgendwelche Papiere vertieft zu sein. Dementsprechend hatte er nicht mal realisiert, dass Xiah irgendwann im Raum stand und ihn eingehend musterte. „Hey, Leader-sama! ... Seit wann hockst du hier schon?“ Jetzt hatte er aufgesehen. „Jun Su? ... Wo ist der Rest?“ Xiah hatte ihn etwas verwundert angesehen. „Wie bist du denn drauf? Kannst mich auch gern Xiah nennen. ... Aber was den Rest angeht, der müsste auch bald da sein. Micky muss noch kurz was in der Stadt erzählen. Hab eben ne SMS von ihm bekommen. ... Hat aber versprochen sich zu beeilen“, entgegnete Xiah und setzte sich an das große, schwarze Klavier, welches am Fenster stand. Erst war er einfach nur über die Taste gehuscht. Dann hatten seine Finger fast von selbst ein sanfte Melodie angestimmt. Sie war ruhig und hatte etwas trauriges. Sogleich wurde der andere hellhörig und ließ sein Papierkram einfach liegen. Gesellte sich neben Xiah und summte ein wenig mit, bis er leise zu singen begann. Auch wenn es nur eine einzelne Zeile war. ... „oh everyday boku no tonari de waratteta” Die beiden Jungs hielten Inne. „Hey, das hatte was. Hat voll gepasst. ...“, bemerkte Xiah und sah Yunho fragend an. Dieser nickte. „Mh. Wenn wir noch ein wenig mehr Zeit hätten, dann würde ich sagen, wir sollten noch ein wenig daran feilen. Aber der Gig ist schon morgen Abend. Bis dahin schaffen wir es nie.“ „Ja, hast wahrscheinlich Recht. Dann halt beim nächsten Mal“, schlug Xiah vor und wollte gerade weiter sprechen, als ihm jemand ins Wort fiel. „Seit wann fangt ihr denn ohne uns an?“ Xiah hatte sich zu ihm gewand. Auch Yunho hatte Micky fragend angesehen. „Hey, du da bist du ja endlich.“ „Ja, und wie ich sehe, scheine ich zu stören, oder?“ Seine Laune war sichtlich schlecht. Er hätte eigentlich der glücklichste Mensch der Welt sein können, doch leider musste Xiah aus ihrer Beziehung immer so eine riesiges Geheimnis machen. Klar, jeder wusste, dass es ihn wütend machte, wenn Leute mit ihm über Schwule redeten, doch nur, weil er selbst Schiss hatte aufzufliegen. „Ist dir in der Stadt ne Laus über die Leber gelaufen, Micky? ... Wir haben nur was neues ausprobiert“, sagte Yunho ruhig und konnte die Sache nicht verstehen. „Oh, was neues!“ Sein Blick fiel unweigerlich auf Xiah, der ihn bittend ansah. „Und was kam dabei raus?“ Micky hatte seine Jacke auf das Sofa geworfen und sich zu den anderen gestellt. Xiah stimmte wieder das kurze Stück an, welches ihm vorhin so spontan eingefallen war. Micky sah ihn Stirn runzelnd an. Das Stück hatte etwas. War sehr melodisch und was fürs Herz. „Ähm ... . Gibt es auch schon den passenden Text dazu? ... Ich mein, so was wäre doch ne Verschwendung, wenn wir es einfach so links liegen lassen würden?“ Yunho hatte genickt. „Mh. Eigentlich nur eine Zeile. Ist mir auf Anhieb so eingefallen.“ „Gut, gut. Dann lasst mal hören.“ Sogleich war Mickys schlechte Laune wie weggeblasen, wenn es um ein neues Lied ging. Und wenn Xiah darauf gekommen war, musste es etwas tolles werden. Jun Su hatte das Stück kurz angestimmt und Yunho seinen Part dazu getragen. Micky gefiel diese Mischung. Er nickte und stimmte gleich mit ein. „Wie wäre es, mit ... ~ you far away mou nido to ano hi no kimi ni aenai ne ~ ? Davor brauchen wir aber noch Etwas. Die erste Strophe. Wenn nicht gleich zwei. Dann dieser zwischen Part und dann der Refrain ... . Vielleicht kann ihn Hero ja übernehmen. Würde gut passen.“ „Passen? ... Was würde gut zu mir passen?“, schaltete sich Hero ein, der soeben in Begleitung von Max, den Raum betreten hatte. „Ihr seid spät!“, herrschte Yunho und wollte ihnen gerade eine Standpauke halten, als Micky ihn davon abhielt. „Boah Mädels, hört auf zu zicken. Das ist doch jetzt egal. ... Wir waren grade dabei was neues zusammen zu stellen. Und du kommst uns gerade gelegen, Hero. ... Du musst dir unbedingt anhören, was wir bis jetzt haben. Es ist zwar noch nicht so viel. Aber es wird bestimmt gut ...“, sprudelte Micky und wollte sich nicht mehr beruhigen. Hero hatte ihm durchs Haar gewuschelt und gegrinst. „Dann lasst mal hören“, hatte er noch kurz gemeint und seine Jacke über die Sessellehne gelegt. Xiah stimmte nun zum unzähligen Male das kleine Stück an und Yunho und Micky legten auch schon gleich los. Max hatte sich ruhig aufs Sofa gesetzt. Sollten die Jungs doch ne Runde singen. Wenn sie ihn brauchten, würden sie ihn schon nach seiner Meinung fragen. Eigentlich kam es ihm gerade gelegen. Er wollte im Moment einfach nur da sitzen und an nichts anderes, als an Hero denken. War das Aufwachen an seiner Seite doch etwas schönes gewesen. Und vor allem das, was danach noch im Bad folgte. ... Er grinste dreckig, was Hero nicht entgangen war, da er direkt gegenüber von ihm stand. Auch er hatte kurz gelächelt und wäre am liebsten rot geworden. War es doch echt peinlich heute morgen gewesen. „Hero, ist alles okay?“, fragte Xiah und legte ihm die Hand an die Stirn. „Sicher das du kein Fieber hast, du glühst ja fast.“ ~Scheiße, war es denn etwa so offensichtlich?~ „Öhm, nein. Alles okay. ...Wirklich“, log er und war mit seinen Gedanken schon wieder bei Max. Er hörte nicht einmal wirklich zu, was die Jungs da von sich gaben. Erst als er an der Reihe war, ertappte ihn Yunho dabei, wie er vollkommen neben der Spur war. „ ...ro! ... Hero...? ... Herr Gott, Jea Joong! Pennst du etwa mit offenen Augen?“, herrschte Yunho. „Äh....? .... Sorry, was hast du gemeint?“ Max hatte heimlich gegrinst und sich verführerisch über die Lippen geleckt. „Ich hab dich gefragt, ob du dich nackt ausziehst!“, fauchte Yunho. „Ja, klar ist gut“, antwortete ihm der Ältere und sah ihn fragend an. Der Rest verfiel in ein schallendes Gelächter. „Jungs, ich glaube Hero ist total verknallt!“, lachte Micky und klopfte Hero auf die Schulter, der erst jetzt bemerkte, dass er sich gerade dabei war, zum Affen zu machen. „Verliebt? ... So ein Quatsch! .... Es ist alles okay. ... Und jetzt lasst uns weiter machen!“ „Na gut, wie du meinst. ... Aber wenn du wieder ’nen Aussetzer hast, sag uns davor bescheid. ... Du hättest dein dummes Gesicht sehen sollen“, triezte ihn Micky und musste wieder lachen. Hero antwortete nicht und konzentrierte sich nur noch auf die Musik. Max hatte leicht gegrinst. Die Proben konnten echt noch witzig werden. Amüsiert hatte er sich von der Couch erhoben und sich zu den anderen gesellt. „Dann lasst doch endlich mal hören, wie weit ihr schon seid“, forderte er und stellte sich neben Hero ans Klavier. Xiah hockte auf dem Schemel, Micky auf dem dunklen Deckel, Yunho zu Xiahs Linken und die beiden Turteltäubchen zu seiner Rechten. Schnell war eigentlich der Rhythmus gefunden und jeder trug etwas dazu bei. Wenn auch hin und wieder nicht viel Brauchbares. Doch nach fast drei Stunden stand schon eine Art Konzept. „Wir sollten es morgen spielen. Es wird die Fans von den Socken reißen“, jauchzte Micky. „Nein, dafür ist es noch nicht gut genug. Wir brauchen noch viel mehr Zeit zum Proben“, sagte Xiah. „So schwer kann es doch nicht sein. Den Rest können wir aus dem FF und den Ablauf sind wir schon hundert mal durchgegangen. ... Also können wir uns doch dem hier widmen.“ „Micky, wir haben nur noch knapp zwei Tage. Und die nicht einmal mehr ganz. Das ist vollkommen unmöglich. Es muss noch so viel getan werden. Denkt mal an die Outfits, die Maske, das ganze drum und dran. Die Generalprobe. ...“ Yunho seufzte. „Machen wir doch lieber mal ne Pause und denken danach weiter. ... Ich muss jetzt mal an die frische Luft.“, meinte Max. „Ja, gute Idee. Ich hol uns mal was zu essen“, schlug Xiah vor. „Ich komm mit, tragen helfen“, rief Micky und hüpfte vom Klavier. „Wenn der Rest gestattet, dann geh ich mal aufs Klo“, grinste Hero und war auch schon weg. Yunho seufzte. „Also gut, dann sehen wir uns in ner halben Stunde wieder. ... Nicht später!“ Die anderen hatten genickte und waren auch schon gleich aus dem Studio verschwunden. Wieder hockte Yunho allein im Zimmer, auf der kleinen, weißen Couch. Er war nicht blöd. Wusste ganz genau, was zwischen den anderen abging. Micky und Xiah hatte er erst vor zwei Tagen knutschend im Bad entdeckt. Ihnen aber nichts gesagt. Seit sie sich alle zusammen eine Wohnung teilten, war es nicht mehr zu vermeiden, dass man hin und wieder zwei knutschende Kerle im Bad oder in der Küche entdeckte. Auch wenn sie versuchten es geheim zu halten. Yunho war ja nicht doof. Genauso war es mit Max und Hero. Die Blicke, mit denen sie sich förmlich auszogen, waren mehr als nur eindeutig. Wieder seufzte er. Wieso hatte er nie so ein Glück? ... Klar hatte er schon was mit Männern gehabt. Doch seit er die kleine Affäre mit Sensei Touya beenden musste, weil dieser in die USA geflogen war, fühlte er sich allein und unausgeglichen. Als Bandleader hatte er stets viel Verantwortung zu tragen und wenn ihm die ganze Sache mal über den Kopf gewachsen war, war Touya für ihn da gewesen und hatte ihn auf andere Gedanken gebracht. ... Man konnte nicht sagen, dass er in diesen Arzt verliebt gewesen war. Nein, er wollte einfach nur ein wenig Abwechslung und Spaß haben. Doch auch damit war es jetzt vorbei. Yunho hockte noch eine ganze Weile auf dem Sofa, bevor auch er sich erhob und entschloss an die frische Luft zu gehen. Er verließ das Zimmer, ging den langen Flur entlang und kam unweigerlich an den Toilettenräumen vorbei, aus denen er eindeutige Geräusche hörte. ~ Konnten es Max und Hero denn nicht wo anders mit einander treiben? ~ Genervt verließ er das Gebäude und schlenderte ein wenig durch die Stadt, kaufte sich irgendwo etwas für zwischendurch und hatte auf einer Bank Platz gefunden. Gelangweilt biss er in den Burger und kaute ein wenig auf ihm herum. ... ... „Dieser Blick steht dir nicht Jun“, hatte jemand in seinem Rücken gemeint, woraufhin er sich sogleich umgedreht hatte und in die dunklen Augen seines Bekannten gesehen hatte. „Aoi?“ Der andere hatte genickt und seinem Kumpel die Hand auf die Schulter gelegt. Yunho war sofort aufgesprungen und ihm um den Hals gefallen. „Maaaaann Aoi, was machst du denn hier? ... Wie lange haben wir uns schon nicht mehr gesehen? ... Ein Jahr oder zwei?“, sprudelte es aus Yunho heraus, der es einfach nicht fassen konnte, dass sein bester Kumpel endlich wieder aus den Staaten zurück gekommen war. „Acht. ... Es sind acht Jahre vergangen. U-Know“, hatte der Gitarrist von The Gazette geantwortet. „Wow, schon so lange.“ „Mh. ...“ Dann hatten sie sich wieder losgelassen. Yunho hatte seinen besten Freund lange angesehen. Er war älter geworden. Seit ihrem letzten Abschied waren doch tatsächlich acht Jahre vergangen. Damals standen The Gazette vor einer wichtigen Tour und Aoi vor der Entscheidung seines Lebens. Sollte er mit seiner Band gehen und berühmt werden oder bei seinem besten Kumpel bleiben? Er hatte sich für die Band entschieden. Umso seinen großen Traum zu verwirklichen. Klar, hatte Yunho es ihm damals übel genommen. Fast drei Jahre hatten sie keinen Kontakt mehr zu einander, bis der Koreaner endlich eingesehen hatte, dass es schwachsinnig war. Kurzerhand hatte er seine Sachen gepackt und seinen Freund in den Staaten besucht um sich mit ihm auszusprechen. Seit diesem letzten Treffen war wieder eine lange Zeit vergangen, doch Aoi hatte sich an sein Versprechen gehalten. „Wie geht es dir? ... Was macht die Band?“, wollte Yunho wissen und lud seinen Freund spontan auf einen Burger ein. Dieser hatte gelacht. Sein Kumpel hatte sich in den Jahren wirklich nicht verändert. „Uns geht es gut. Wir sind gestern nach Hause gekommen. Werden etwa einen Monat hier bleiben, bevor unsere Europa Tour anfängt. ... Reita und Ruki besorgen uns grad was zu essen. Kai und Uruha wollten sich nur kurz die Beine vertreten. ... Und wie geht es euch so? DBSK soll mittlerweile echt groß raus gekommen sein.“ Yunho nickte eifrig. „Komm, ich erzähl es dir alles, beim Essen.“ Aoi hatte genickt und Yunhos Hand gegriffen. Ganz so, wie in alten Zeiten. Wenig später hockten sie in einer Eisdiele. „So, und jetzt pack mal aus, was ist in den letzten Jahren hier so abgegangen?“, fragte Aoi. „Na ja, du kennst mein Leben ja. Das Familiengeschäft meiner Eltern lief nicht besonders. Darum bin ich weggezogen. Ich habe lange auf der Straße gelebt, habe mich mit vielen kleinen Jobs über Wasser gehalten. Das wenige was ich damit verdiente, habe ich für mich und meine Schwester ausgegeben. Ein richtiges Zuhause hatte ich nie. Brücken waren mein neues Zuhause. Herr Gott, ich musste um jede Münze betteln. Du kannst dir nicht vorstellen wie hart diese Jahre für mich waren. Das Leben mit den Jungs scheint das reinste Paradies zu sein. Ich habe ein Dach über dem Kopf. Habe eine Familie, die stets um mich herum wuselt. Auch wenn es nur vier durchgedrehte Jungs sind, geht es mir gut. ... Wie du siehst, habe ich auch diesen Vergiftungsversuch eines Antifans überlebt. ... und morgen Abend steht uns dieser große Gig bevor.“ „Wow, das hört sich ja echt hart an. Aber ich freue mich für dich. ...“ „Und was ist mit euch? ... Was hast du die letzten vier Jahre gemacht?“, fragte Yunho und stocherte in seinem Eis herum. „Na ja, nicht viel. ... Mit der Band geht’s immer noch aufwärts. Wie ich schon erwähnt habe, machen wir hier nen kleinen Zwischenstopp, bevor wir in einem Monat nach Europa gehen. Wir besuchen unsere Eltern, Familie und vor allem lang vermisste Freunde.“ Aoi schmunzelte. „Und wie geht es den anderen? ...“ „Gut. Wir können nicht klagen. ... Reita und Ruki hängen nur noch zusammen. Ob knutschend in der Ecke oder einfach nur Händchen haltend irgendwo in ner Kneipe. Kai und Uruha sind zu mir wie zwei ältere Brüder und kümmern sich um mich, wenn ich mal Probleme habe. ... Tja und ich, ... ich bin immer noch auf der langen Suche nach dem ...“ „Nach dem passenden Gegenstück“, beendete Yunho den Satz und steckte den Löffel in den Mund. „Scheint dir wohl wie mir zugehen“, stellte Aoi fest und aß auch sein Eis weiter. „Was machen deine Jungs so?“ Yunho schluckte noch kurz und fächerte abweisend in der Luft umher. „Das übliche Halt. Xiah und Micky versuchen mit ihrer kleinen Liebelei nicht aufzufallen und Hero und Max treiben es schon, in der Hoffnung nicht entdeckt zu werden, auf den Toiletten im Proberaum. Und was ich mache, das siehst du ja selbst. ... Eigentlich hat sich mein Leben kein Stück verändert.“ Yunho hatte geseufzt. Aoi mochte es nicht, seinen Freund so traurig zu sehen. Aufmunternd klopfte er ihm auf die Schulter. Er hatte ihm zu gezwinkert. „Komm schon, irgendjemand muss es doch geben? ... Ich mein, ein Mann in deinem Alter hat auch Bedürfnisse.“ „Bedürfnisse hin oder her. ... Klar es gab da schon so manches. Wenn auch nichts festes. Das letzte war eine kurze Affäre mit einem Arzt. Der hat sich aber in die Staaten verpisst.“ „Oh ha, ein Arzt. ... Das ist ja mal was neues. Ich dachte du stehst nicht auf Medizinmänner. Waren deine Flirts denn nicht immer Kerle, aus der Musikszene? ... Wie kommt der Sinneswandel?“ „Weiß nicht. ... Ich war einsam. ...“, gestand der Koreaner und aß noch ein Stück von seinem Eis. „Ich hasse es, wenn du guckst, als würde gleich die Welt untergehen. ... Das ist nicht mein bester Kumpel, der sonst immer voller Lebensfreude und Spaß war. Du kannst dich wegen deinen Gefühlen nicht so runterziehen lassen“, ermutigte ihn der andere. Yunho hatte ihn fragend angesehen. „Du bist ein toller Kerl. Die Mädchen fallen reihenweise in Ohnmacht, wenn sie dich sehen. Und was machst du? ... Trauerst längst vergessenen Quickys nach.“ Fast hätte Yunho sich verschluckt. Hatte doch die Direktheit seines Kumpels ganz vergessen. Verlegen warf er ihm einen Blick zu. „Ich will aber keine dieser blöden Ziegen. Ich will jemand, mit Verstand im Kopf. Jemand der weiß, was er will. Bodenständig bleibt, und nicht bei jedem Erfolg zum Himmelsstürmer wird.“ Aoi seufzte. „Du denkst immer noch wie früher. ... Es ist schwer, so jemanden zu finden, in der heutigen Gesellschaft.“ „Ich weiß, darum suche ich erst gar nicht. ... Aber lass uns jetzt nicht darüber reden. ... Ich muss zurück zur Band. Wenn ihr wollt, könnt ihr ja gern zum Gig kommen.“ „Klar gern. ... Yunho? Machen wir heut Nacht die Gegend unsicher?“ ... Dieser hatte genickt. „Hai. Wie in alten Zeiten.“ Kapitel 8: Lust auf eine Mutprobe? ---------------------------------- Die Proben verliefen weitgehend angenehm und das neue Stück hatte jedem der Jungs gefallen. Kurzerhand wurde beschlossen, es am nächsten Abend auf dem Konzert zu spielen. „Am besten ist es, wenn wir für heute Schluss machen. Es ist schon spät. Wir können morgen noch dran sitzen, ...“, verkündete Yunho und warf einen Blick auf die Uhr. ~ Gleich eins. ... Ob Aoi noch auf ist? ~ Der Rest der Band war einverstanden. „Soll ich uns noch was zu essen holen?“, fragte Xiah. Micky hatte sogleich genickte. Auch Hero und Max konnten nicht nein sagen. Vor allem nicht Max. Yunho jedoch hatte seine Jacke geschnappt. „Geht ihr ruhig schon nach Hause, ich komm später nach. Hab noch was zu tun.“ „Um diese Uhrzeit? ...“, wunderte sich Xiah. Die anderen hatten gegrinst. „Er hat bestimmt ein Date“, stippelte Hero und konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. Sogleich hatten sie alle ihren Leader angesehen. Dieser hatte sich jedoch von ihnen gewandt. „Vergesst nicht, die Tür zu schließen. Meinen Schlüssel hab ich ja. ... Kann spät werden.“ Er ging. „Meint ihr, er hat da wirklich was am Start?“, fragte Max und stellte sich hinter Hero, der am Klavier stand. „Weiß nicht. Er tut zwar immer so, als wäre da nichts, aber glauben kann ich es irgendwie nicht“, antwortete Xiah und warf Max und Hero einen fragenden Blick zu. „Euch scheint es ja scheinbar auch erwischt zu haben?“ Micky sah sie an. „Seit wann läuft da was?“ Hero hatte mit den Schultern gezuckt. Auch Max hatte nicht geantwortet und nur verlegen zur Seite gesehen. „Maaaaaaaann ist doch jetzt auch egal. Lass die beiden doch einfach. ... Ist doch egal, wie, wo, wann und wie oft sie es mit einander treiben. ...“, meinte Micky gerade heraus und ergriff Xiah an der Hand. „Lasst uns nach Hause gehen. Ich bin müde.“ „Ja, das ist ne gute Idee. Ich könnte auch ein wenig Schlaf gebrauchen“, entgegnete Max, dem die ganze Sache ein wenig peinlich geworden war. Hero und Xiah hatten genickt und kurzerhand waren sie alle zusammen nach Hause gegangen. Ihr Leader stromerte zur gleichen Zeit in der Stadt umher. Kramte nach einem kleinen Zettel, den er irgendwo in seiner Jacke verstaut hatte. Irgendwo musste das Mistding doch sein. ... Ah, da war es ja. Yunho hatte das kleine Blatt entfaltet und die Adresse gelesen. War ja gar nicht weit weg von hier. ... Dann machte er sich auf den Weg. Vielleicht sollte er ihm ja auch eine SMS schreiben? Wer weiß, ob er nicht schon am Schlafen war? ... Gute Idee. Yunho hatte schnell eine kurze Nachricht verfasst und sie abgeschickt. War immer noch unterwegs, als kurz darauf eine Antwort auf seinem Display erschien. Sie war nur kurz, doch eindeutig. ~ Hai. ~ Er hatte gelächelt. Seinen Schritt ein wenig beschleunigt und stand schon bald vor der Wohnung der Gazette Jungs. Zu seiner Überraschung brannte überall noch Licht. Mussten wohl noch alle auf sein. Also konnte man ruhig mal klingeln. Gesagt, getan. Yunho läutete ein Mal, dann ein weiteres Mal, bis die Tür vor ihm aufging und ein blonder Kopf zum Vorschein kam. „Wer is’n da?“, fragte er und gähnte kurz. „U-Know.“ Yunhos Antwort war genauso knapp, wie die Frage, die ihm gestellt wurde. Die Tür ging noch einen Spalt breiter auf und Sänger der Band stand nun vor ihm. „U-Know? ... Tohoshinki?“, fragte er jetzt aufgedreht und konnte seinen Augen nicht trauen. „Ja, der bin ich.“ Der andere musste lachen. Hatten sie sich das letzte Mal auch vor Acht Jahren gesehen. „Das is ja mal ne Überraschung!“, hatte der Blondschopf gequiekt und war ihm um den Hals gefallen. Der Koreaner liebte die Herzlichkeit des Sängers. Von drinnen schien jemand näher zu kommen. „Wer ist denn an der Tür, Ruki?“, fragte eine Stimme, die Yunho nur allzu bekannt vor kam. „Es ist U-Know.“ „U-Know? ... Der Kleine, den wir das letzte mal vor fast zehn Jahren mit seiner Band gesehen haben?“, wunderte sich der andere und stürmte fast schon zur Tür. Riss sie fast aus den Angeln und starrte in das lächelnde Gesicht des Koreaners. „Hi, Kai. Lange nicht mehr gesehen, was?“ Yunhos Stimme war ruhig und doch verspielt. „Wow, wie geil ist das denn?“, fragte dieser und wuschelte ihm durchs Haar. „Was machst du hier? ... Egal, komm erstmal rein. ... Es gibt bestimmt viel zu erzählen. ... Wo ist der Rest der Band? Sag bloß, du bist allein hier?“, sprudelte es aus dem Leader heraus. U-Know nickte. „Jetzt lass ihn doch auch mal zu Wort kommen, Kai“, tadelte Ruki und zog ihn in die Wohnung. Er selbst hatte von seinem Gast gelassen und war durch die Wohnung gerannt. „Jungs, wir haben Besuch“, grölte er und verschwand irgendwo in einem der vielen Räume. Yunho hatte tief ausgeatmet. „Sorry, aber wir freuen uns, dass du hier bist. Komm doch erstmal rein“, lächelte der Leader und schloss auch gleich die Tür hinter ihnen. Als Yunho ins Wohnzimmer trat, wurde er auch gleich von dem Rest der Band begrüßt. Einer nach dem anderen hatte ihn fest an sich gedrückt und erzählt, wie toll es doch sei, dass sie sich wieder sehen. Yunho, der sich ein wenig erdrückt gefühlt hatte, nickte nur und sah flüchtig zu Aoi herüber, der angezogen und gestylt am Fenster stand. „Ihr könnt ihn ruhig wieder loslassen Jungs“, hatte er gelacht und sich neben seinen Kumpel gestellt. „Du bist spät. Hattet ihr wieder ne stressige Probe?“, fragte Aoi, als wäre es das normalste der Welt, dass sein Kumpel so neben ihm stand. Dieser nickte. „Wir sind grad noch was am umrüsten. Darum konnte ich nicht früher“, erklärte er und sah Aoi ruhig an. Die anderen konnten ihren Ohren nicht trauen. „Sag bloß, du wusstest, dass er in der Stadt ist?“, fragte Reita und nippte an seiner Coladose. Aoi hatte gegrinst. „Ich weiß halt ein wenig mehr über meinen besten Freund, als ihr.“ Er hatte kurz gezwinkert und sich wieder an den Koreaner gewandt. „Können wir los?“ „Ja, von mir aus.“ „Los? Ihr wollt noch weg? ... So ganz ohne uns und deinen Jungs?“, protestierte Kai. „Hai. Wir haben viel nach zuholen. ... Außerdem seht ihr euch alle auf dem Konzert, morgen Abend. ... Also dann. Bis später.“ Mit diesen Worten hatte Aoi Yunho aus der Wohnung geschoben, nach seinem Schlüssel gegriffen und die Tür geschlossen. Draußen waren die beiden Jungs in eine herzhaftes Lachen verfallen. „Durchgedrehte Meute, sag ich dir“, erklärte Aoi und hatte sich eine Zigarette angesteckt. „Ja, kenn ich. ...“ Yunho hatte gelächelt. „Worauf hättest du Lust, U-Know? Sollen wir wieder ein paar Kneipen unsicher machen?“ „Klar. ... Das ist jetzt genau das Richtige, was ich gebrauchen könnte.“ „Sag ich doch. ... Ich weiß halt, was mein bester Freund mag und was nicht.“ Zusammen waren sie schließlich losgezogen. Hatten nach und nach einen Laden nach dem nächsten unsicher gemacht, viel gelacht und vor allem viel getrunken. Irgendwann, es musste etwa fünf Uhr morgens gewesen sein, ließen sie sich auf einer Bank im Park nieder und nippten noch jeder an seinem Bier, als Aoi seinen Kumpel grinsend ansah. Die letzten Stunden hatten sie sich alles erzählt, was in den letzten Jahren passiert war. Hatten viel über die Band gesprochen, sich über Fans ausgelassen und hockten schließlich hier. „So, und was machen wir jetzt?“, fragte Yunho und nahm noch einen Schluck. Er war erstaunt über sich selbst, wie viel er doch eigentlich vertrug. Auch Aoi war noch weitgehend bei klarem Verstand. Der Gittarist hatte gelächelt und mit den Schultern gezuckt. „Weiß nicht. Können ja einfach noch ne Weile hier hocken bleiben.“ Yunho hatte ihn mit hochgezogener Augenbraue angesehen. „Rumhocken? Etwas besseres fällt dir wohl nicht ein?“ Beide mussten sie lachen. ... Aois Blick hatte sich verdunkelt, war provozierend geworden. „Gut, wie wäre es mit einer kleinen Mutprobe?“ „Mutprobe? ... Soll ich jetzt übern Friedhof latschen oder nackt durch die Stadt laufen?“, grinste Yunho belustigt. Auch der andere musste lachen. „Ich rede doch nicht von so kleinen Kinderspielchen“, entgegnete der Gitarrist. „Gut, was dann?“ Aoi nahm noch einen großen Schluck seines Weizengetränks. „Okay, dann küss mich.“ Verwirrt hatte ihn der Koreaner angesehen. „Oder bist du zu feige? ... Es ist doch nichts dabei.“ Aois Blick wurde durchdringender, doch er grinste. Nachdem Yunho begriffen hatte, das es sich nur um ein Spiel handelte, nickte er. „Wenn du mich kennen würdest, wüsstest du, dass ich nicht zu feige bin.“ „Gut, dann küss mich. ... Dann mach ich auch ne Mutprobe.“ Yunho hatte genickt und Aoi kurzerhand an sich gezogen, um ihn zu küssen. Um seinen Kumpel noch einen drauf zu geben, drängte seine Zunge sich gegen ihn. Unerwartet hatte ihn Aoi fragend angesehen. Stieß jedoch auf einen auffordernden, provokanten Blick. Er hatte Yunho aus funkelnden Augen angesehen und in den Kuss gegrinst. Auch der Koreaner musste grinsen. Ein wildes Spiel war entfacht. Sie neckten sich lange, kosteten fast schon jeden Winkel des anderen, bis ihnen der Sauerstoff fehlte. Keuchend ließen sie von einander ab. „Und?“, Yunho atmete schwer. „Hab ich bestanden?“ Aoi nickte und leckte sich über die Lippen. Beide mussten sie laut auflachen. Eigentlich waren so Mutproben etwas für kleine Jungs, doch es machte Spaß. Es war so unbeschwert und vor allem, es war alles nur ein Spiel. „So, jetzt bist du an der Reihe. ... Kannst du dich noch daran erinnern, was du mir vor acht Jahren versprochen hast? ... An meinem 14. Geburtstag mein ich?“, fragte Yunho. Aoi überlegte und hielt plötzlich in seinem Denken inne. Nur zögerlich gab er ein leises Hai von sich. „Und, hast du Schiss?“, fragte Yunho grinsend. ... Fies grinsend! Aoi schluckte schwer. Natürlich wollte er vor dem anderen jetzt nicht als Loser dastehen, also schüttelte er den Kopf. Vorsichtig stellte er sein Bier auf den Boden und wandte sich an seinen Kumpel. Yunho hatte sich zurück gelehnt. Er dachte sich nichts dabei. War doch alles nur ein Spiel. Doch als Aois Finger anfingen, seinen Gürtel aufzumachen, kam im plötzlich ein seltsamer Gedanke. Es fühlte sich seltsam an. Immer noch sahen sich die beiden Männer an, als Yunho im nächsten Augenblick Aois Finger in seiner Hose spürte. Fast automatisch schloss Yunho seine Augen. Doch der andere ließ es nicht zu. „Sieh mich wenigstens an.“ Seine Stimme war nicht mehr gelassen oder verspielt. Sie hatte jetzt eine tiefe Laszivität in sich, die dem Koreaner einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Aois Finger hatten sich unter seine Shorts geaalt und ihn sanft gegriffen. Spielte leicht an den Hoden und fuhr allmählich an Heros Schwanz auf und ab. Leider war das nicht spurlos an diesem vorüber gegangen. Er hatte leise aufgestöhnt und gemerkt, wie er langsam hart wurde. Eigentlich war die Probe hiermit bestanden, doch Aoi ging noch einen Schritt weiter. Er verstärkte seine Streicheleinheiten, während seine andere Hand durch Yunhos Haare glitten. Dieser hatte ihn mit einem festen Ausdruck angesehen. „Hab ich meine Mutprobe auch bestanden?“, fragte er verrucht. Yunho hatte den Kopf geschüttelt. Aoi verstärkte seinen Griff, rieb mit dem Daumen ein wenig gegen die Eichel und ließ Yunho herzhaft aufstöhnen. Er machte sich nichts draus, laut zu sein. Hatte diese Hand doch einfach etwas Geiles. Vielleicht fehlte ihm auch etwas? Fand er es etwa bei dem Gitarristen? Doch was war es? Aoi pumpte noch weiter den Schaft, während sie versuchten ihre Blicke einander stand zu halten. ... ... Eigentlich war es damals nur ein dummer Jungenspruch gewesen, der Aoi das machen ließ, was er gerade tat. Yunho hatte seinen 14. Geburtstag gefeiert. Er hockte mit ein paar anderen Jungs in ihrem Geheimversteck, einem kleinen Schuppen, irgendwo in einer dreckigen Gasse in Tokio. Sie hatten sich heimlich, nachts aus dem Haus geschlichen. Aoi hatte für die Getränke gesorgt. Neben Bier, Sake und Cognac standen unzählige hochprozentige Getränke auf dem Boden und mittendrin hockten sechs junge Asiaten um sich heftig die Kante zu geben. Man wurde ja nur einmal im Leben 14. Und was durfte zu einem solchen Geburtstag neben den Getränken nicht fehlen? ... Schnell waren die Schmuddelheftchen ausgepackt und es wurde auch schon heftig darin geblättert. Hin und wieder wurde heftig gekichert und teilweise versucht nach zumachen, was da auf den witzigen Bildern zu sehen war. Es machte Spaß. War interessant etwas neues auszuprobieren. Und vor allem, man war nicht allein. Irgendwann in der späten Nacht, waren nur noch Aoi und Yunho im Versteck. Den anderen war es doch dann zu spät geworden. Na ja, die beiden konnten auch zu zweit Spaß haben, also tranken sie noch eine Weile weiter, bis die letzte Flasche leer war und die Jungs kotzend über einem Mülleimer lehnten. „Mir ist so schlecht!“, stöhnte Yunho und steckte seinen Kopf noch tiefer in den Eimer. „Frag mich mal. ... Alter! Bin ich breit!“, entgegnete Aoi wehleidig. „Warum hab ich auch so viel gesoffen? ... Meine Mutter bringt mich um!“ „Eins sag ich dir, U-Know ... , sollten wir uns das nächste Mal sehen und auf die dumme Idee kommen, irgendwelche Mutproben zu machen, hol ich dir lieber einen runter, bevor ich wieder so viel saufen muss! ... Das versprech ich dir.“ Yunho hatte genickt. „Ja, tut das.“ Am nächsten Morgen wurden sie fast bewusstlos in ihrem kleinen Versteck gefunden. Das war leider auch das Ende einer unbeschwerten Kindheit. Die Clique musste sich auflösen und Aoi war in die Staaten gegangen. Damals hatte Yunho seine Eltern gehasst, da sie ihm seine besten Freunde verboten hatten, heute hatte er nur noch darüber gelacht. ... ... Aois Finger streichelten nach wie vor Yunhos harten Schwanz, der sich in Windeseile gegen seine Hand gereckt hatte. Ein leichter Rotschimmer hatte sich auf seine Wangen gelegt. „Und jetzt? ... Hab ich sie jetzt bestanden?“, hauchte Aoi und massierte fast schon brutal die Hoden. Yunho hatte laut aufgeschrieen und seine Hände in Aois Jacke gekrallt. Jedoch wieder den Kopf geschüttelt. „Noch nicht. ... Warte noch einen Moment. ...“, hatte er gekeucht und den Gitarristen aus weit aufgerissenen Augen angestarrt. Die nächsten Worte gaben ihm schließlich den Rest und er spritzte heftig in die Hand des anderen. ~ Spritz endlich ab, du verdammter Loser! ~ hatte er gesagt. Yunho lag ausgelaugt auf der Bank und hatte seine Hände nach wie vor in dem festen Stoff verkrallt. Sein Atem ging schnell und seine Stirn glänzte vor Schweiß. Vorsichtig hatte Aoi ihm die Hose wieder zugemacht und ihm geholfen, sich wieder aufrecht zu setzen. „Und? ... Hab ich jetzt bestanden, Jun?“, fragte er leise und leckte sich fast schon genüsslich die Finger. Bei diesem Anblick musste Yunho schwer schlucken. „Mh. ... Ich denke schon. ...“ Dann schwiegen beide eine Weile, bis der Koreaner ein leises Lächeln von sich gab. „Was ist los, Kumpel?“, erkundigte sich der andere und strich sich eine Strähne aus der Stirn. „Schon witzig, ... . Noch vor acht Jahren haben wir zusammen in einen Mülleimer gekotzt und heute? ... Heute sitzen wir zusammen hier und du holst mir einen runter. ...“ „Mh. ... Hätte ich es lieber nicht tun sollen?“, fragte der Japaner vorsichtig. „Weiß nicht, ... kann ich dir nicht sagen. ...“ „War es denn so schlecht? ... Oder war es dir unangenehm?“ Aoi sah ihn verwirrt an. „Nein. ... Eigentlich nicht. ... Es war nur eigenartig. ...“, gestand Yunho. „Vielleicht hätte ich es lieber nicht machen sollen, hab ich recht?“ Yunho zuckte mit den Achseln. „Sorry. Ich hätte dir das Versprechen nicht einmal geben dürfen. ...“ „Hör auf dir darüber Gedanken zu machen. ... Geschehen ist geschehen. ... Außerdem, muss ich zugeben, kannst du das echt gut. ...“ Yunho hatte ihn frech angesehen. „Was? ... Was kann ich echt gut?“ Aoi kannte die Antwort zwar, wollte es aber von ihm hören. Der Koreaner hatte wieder nach seinem Bier gegriffen und einen großen Schluck genommen. „Wie vielen Kerlen hast du schon einen geblasen, Aoi?“, fragte er jetzt geradeaus. Aoi schluckte. „Ähm ... na ja, nicht vielen. ...“ „Glaub ich dir nicht. ... Hattest du noch nie etwas mit nem anderen? Vielleicht einer deiner Bandkollegen?“ Jetzt musste auch Aoi wieder grinsen. „Doch, da gab es den einen. Sein Name ist Gackt. ... Ziemlich geiler Kerl sag ich dir. Tja, aber leider lief da nicht viel. ... Wir waren auf einer dieser After-Show-Partys und hatten alle ziemlich viel gesoffen. ... Irgendwann hockte ich dann auf seinen Beinen und hab ihm einen geblasen. ...“ Yunho grinste. Sein letzter Blowjob war nicht einmal lange her. Doch dieses Spielchen hier, hatte ihm eindeutig besser gefallen. ... Die Jungs hockte noch eine Weile auf der Bank, bis Aoi aufgestanden war und beide noch eine runde durch den Park geschlendert waren. Der Mond schien hell und bei dem Blick auf seine Uhr, stellte Yunho fest, dass es fast schon fünf Uhr morgens war. Er grinste. „Es ist wie damals. ... Gleich fünf Uhr und unsere Eltern finden uns irgendwo in der Gosse, halb tot, weil wir so viel getrunken haben. Stell dir einfach nur mal vor, wir hätten damals die kleinen Spielchen gespielt, wie in den hübschen Schmuddelheftchen unserer Eltern. ... Ich glaube, ich wäre heute schon nicht mehr am Leben.“ Aoi musste lachen. „Ja, das ist wahr.“ Dann hatte er seinen Kumpel fragend angesehen. „Lust auf eine weitere Mutprobe?“ Yunho hatte genickt. Aoi hatte sich ganz dicht zu ihm gestellt und leise geflüstert: „Dann fickst du mich jetzt!“ Kapitel 9: Wo bleibst du, Yunho? -------------------------------- Am nächsten Morgen, es war eher fast schon Mittag, wachte Yunho mit einem derben Kater auf. Wo er war, konnte er nicht so richtig definieren. Unter ihm ein Bett, irgendwo in der Ecke, ein Jackenständer, hier ein Schrank, da eine Kommode. Und ein kleiner Spiegel, in der Nähe der Tür. Dann noch eine zweite Tür; musste wohl in ein anderes Zimmer führen. Ein Badezimmer vielleicht? ... Keine Ahnung. Ihm war es auch egal. Das einzige, was ihn jetzt störte, waren diese beschissenen Kopfschmerzen. Vorsichtig versuchte er sich aufzurichten, merkte jedoch, dass sich die Welt viel zu schnell drehte und ließ sich einfach wieder fallen. „Maaaaaaaaann is mir schlecht!“, stöhnte er und wollte seine Augen wieder zumachen, als er ein leises Lachen hörte. Woher kam es? Jetzt hatte er es doch geschafft, sich aufzurichten und sich genauer im Zimmer umzusehen. ... ~ Ein Hotelzimmer? ~ „Na, gut geschlafen, Kleiner?“, fragte ihn eine bekannte Stimme, zu der er sich gleich wandte. Aoi stand in einem Bademantel an der Tür, die scheinbar doch in ein Badezimmer führte, und grinste. „Beschissen!“, hatte der Koreaner geflucht und zog vorsichtig die Decke bei Seite. Als er jedoch feststellen musste, dass er nackt war, zog er sie gleich wieder zu sich. Aoi lachte. „Keine Sorge, ... so bin ich heute morgen auch aufgewacht.“ „Aha. ... Und was heißt das jetzt im Klartext? ... Haben wir jetzt, oder haben wir nicht?“ Aoi zuckte mit den Schultern und zog seinen Bademantel aus. Er trug eine knappe Shorts, latschte gemütlich zum Bett und fing an sich anzuziehen. „Kann ich dir nicht sagen. ... Um ehrlich zu sein, hab ich keine Ahnung. ... Das letzte, woran ich mich erinnern kann, waren unsere Spielchen im Park. Dann hast du auf die Uhr geguckt und dann ..., dann sind wir glaub ich hierher gekommen. ... Mehr weiß ich jetzt auch nicht.“ „Mh. ... Okay.“ Im Grunde wussten beide, was in dieser Nacht passiert war, doch wollten sie es nicht zugeben. Yunho hatte versucht sich anzuziehen. Nach dem es irgendwie geklappt hatte, schlurfte er halbtot ins Bad und kümmerte sich erst einmal um seine kurze Katzenwäsche, wobei er einen riesigen Fleck, an seinem Schlüsselbein entdeckte. „Fuck!“, schrie er auf und musste noch einmal hinsehen. Ganz genau. Um zu realisieren, dass er diesen tiefroten Knutschfleck hatte. „Was ist los?“, wollte Aoi wissen, der sich gerade das Hemd zu knöpfte. Wenig später kam auch Yunho wieder aus dem Bad und zeigte ihm, was los war. Aoi runzelte die Stirn. „Das ist los! ... Boah Alter, schau dir den Knutschfleck an! ... Die Jungs werden denken, dass ne ganze Horde über mich hergefallen ist! ...“, fluchte Yunho und zog sich an. „Mach dir da mal keine Sorgen. Heute Abend kannste ihn ja mit Make Up verdecken. Den Fans wird er schon nicht auffallen“, erklärte Aoi und zog sich nun auch seine Schuhe an. „Heute Abend? Fans? Wovon redest du da?“ „Sag jetzt nicht, du hättest euren Gig vergessen?“ „Gig?“ In diesen Augenblicken fiel es Aoi wie Schuppen von den Augen. „Scheiße! Das Konzert! ... Ich muss ganz dringend zu den Jungs. Es muss noch so viel gemacht werden. ... Und der neue Song!“, fluchte Yunho und zog sich in Windeseile an. „Soll ich dich nach Hause bringen?“, fragte Aoi. Der Koreaner schüttelte den Kopf. „Nicht nötig. Ich nehm mir ein Taxi. ... Aber trotzdem danke.“ Schnell hatte Yunho sein Handy aus der Hosentasche gekramt und wollte gerade ein Taxi rufen, als der Display schwarz wurde und diese fiesen Worte erschienen. ~ Law Baterie ~ „Scheißdreck! Warum muss mein Akku auch ausgerechnet jetzt an Arsch gehen?!“, schrie er und fuhr sich nervös durchs Haar. Aoi hatte ihm seine Hand hingestreckt. „Hier, kannst meins benutzen.“ „Danke, Mann.“ ... Etwa zehn Minuten später stand ein Taxi abholbereit vor dem Eingang des Hotels und Yunho war eingestiegen. „Wir sehen uns später“, hatte ihm Aoi zugerufen. Zur selben Zeit, an einem anderen Ort, saßen vier junge Koreaner und warteten auf ihren Leader. „Mann, wo bleibt dieser Idiot denn? ... Weiß er denn nicht, dass wir noch proben müssen?“, beschwerte sich Hero und zupfte nervös an seiner frisch gestylten Haarsträhne. Woraufhin er prompt eine geklatscht bekam. „Hör auf, du machst noch alles kaputt, herrschte Micky, der ebenfalls an seinen Klamotten zupfte. „Musst du ja grade sagen! ... Fuck aber auch, wo bleibt er denn?“ „Jetzt beruhigt euch doch mal, er wird uns schon nicht vergessen haben“, meinte Xiah und blätterte noch ein wenig in seinen Noten. „Wir haben nur noch ein paar Stunden. Und der neue Song steht auch noch nicht. ... Das wird ein Desaster, sag ich euch.“ Hero stand auf und fing an nervös durch den Raum zu tigern. „Dann proben wir halt ohne ihm. Ich übernehme seine Parts und der Rest seine eigenen. Aber zunächst gehen wir den ganzen Ablauf noch mal durch. ...“, schlug Xiah vor. Die anderen nickten. Die nächsten zwei Stunden hockten sie so zusammen in ihrem Proberaum. Irgendwann hatte die Uhr halb fünf geschlagen und Yunho war immer noch nicht da. „Jetzt reicht es mir! Wo bleibt der Arsch nur so lange?!“, brüllte Hero und griff sein Handy. Er wählte Yunhos Nummer und wartete. Legte jedoch nach dem zehnten Tuten wieder auf. „Und sein Handy hat er auch nicht an! Wie soll man sich auf ihn verlassen können?! ... Wir müssen in knapp fünf Stunden auf die Bühne und er ist immer noch nicht da!“ „Und was ist, wenn er überhaupt nicht mehr kommt?“, fragte Max vorsichtig. „Dann werden wir wohl oder übel ohne ihm auftreten müssen. ... So leid es mir tut.“, erklärte Xiah. Micky schüttelte den Kopf. „Ein Auftritt ohne Yunho ist wie ein Burger ohne Fleisch. Er gehört dazu. Er singt fast den kompletten Text. ... Das geht nicht.“ „Was sollen wir deiner Meinung nach machen? ... Sollen wir den Gig abblasen, nur weil er nicht da ist?“, fragte Xiah gereizt. Hero schnaubte wütend. „Wahrscheinlich hat er einfach keinen Bock auf uns. Lässt sich stattdessen lieber wieder irgendwo von einem Arzt vögeln!“, knurrte Hero, der die Sache im Krankenhaus einfach nicht vergessen konnte. „Das ist doch längst vergessen“, meinte Max ruhig und versuchte seinen Freund zu beruhigen. Dieser jedoch hatte grade viel zu schlechte Laune, als noch normal zu reden. „Damals hätte er dich doch auch verrecken lassen!“ „Es ist okay, Hero. ... Reg dich nicht darüber auf.“ „Okay? ... Auf diesen Arsch ist einfach kein Verlass!“ Max seufzte. „Wahrscheinlich gibt es einen ganz plausiblen Grund für sein Fehlen.“ „Dann nenn ihn mir doch, Max!“ Dieser schwieg jedoch. „Jetzt hört doch endlich auf euch zu streiten. ... Wenn Yunho in drei Stunden nicht kommen sollte, dann spielen wir halt ohne ihm. Max übernimmt seine Parts und der Rest bleibt bei seinen“, sagte Xiah und stand auf. „Ich geh kurz an die frische Luft. Bin gleich wieder da.“ Was niemand von den Jungs ahnen konnte, war, dass zur selben Zeit, ein junger Koreaner verzweifelt versuchte, dem Taxifahrer beizubringen, dass es doch ein Notfall wäre und er schneller fahren sollte. „Junger Mann, wir stehen gerade in einem dicken Stau, da kann ich nicht einfach so fahren“, erklärte der ältere Mann, der einem nun richtig leid tun konnte. „Wir stehen schon seit der letzten Stunde im Stau. Wie lang soll ich denn noch hier sitzen bleiben? ... Ich muss ganz dringend zum Konzert. ... Sie wissen wohl nicht, wer ich bin?“ Der Fahrer sah ihn mit hochgezogener, desinteressierten Miene an. „Mein Name ist Yung Jun Ho. Ich bin der Kopf der besten Band in ganz Asien. Aber wahrscheinlich kennen sie uns eh nicht. ... Egal! Meine Kollegen warten schon auf mich, weil wir in wenigen Stunden ein Konzert geben. ... Wir können unsere Fans doch nicht enttäuschen!“, herrschte Yunho und sah den Fahrer bittend an. Dieser sah wieder nach vorn. „Mir doch egal, wer Sie sind. Auch wenn sie der Dalai Lama persönlich wären, könnte ich nichts tun. ...“ Yunho schrie wütend auf. „Sie verstehen auch gar nichts!“ „Ich weiß nur so viel, dass wir uns hier nicht vom Fleck bewegen können. Also beruhigen Sie sich und schreien mich nicht so an, U-Know!“ Die Betonung lag vor allem auf dem letzten Wort. „Sie ... . Äh, woher kennen Sie meinen Namen?“, fragte der Koreaner perplex. „Ich bin zwar älter als Sie, aber eines sollten Sie wissen, meine beiden Töchter stehen sich seit drei Tagen die Beine in den Bauch, nur um Sie und ihre Band heute Abend zu sehen. ... Und Sie sind so blöde und verpassen noch Ihr eigenes Konzert.“ Der Fahrer lachte laut auf. „Trotzdem kann ich nichts für Sie tun. ...“ Yunho ließ den Kopf hängen. ... Wie konnte er nur zu spät zu seinem eigenen Konzert kommen? Das schaffte auch wirklich nur er. „Wenn Sie es so eilig haben, warum laufen Sie dann nicht zu Fuß hin?“, spöttelte der Fahrer. Yunho hatte die Augenbraue hochgezogen. ~ Klar! Das war die Lösung! ~ Warum war er da nicht schon viel früher drauf gekommen? Kurzerhand war er aus dem Auto gestiegen, nachdem er dem Fahrer ein wenig Geld und zwei Autogrammkarten dagelassen hatte, und machte sich auf den Weg. Lief quer über die Straße, erntete dabei wildes Hupen und lautes Schreien. Doch ihm war es egal. Er hatte nur noch knapp drei Stunden. Und der Weg in die Halle war noch sau weit! ... Immer nervöser wuselte Hero durch den Raum. „Langsam sollten wir aufbrechen. Unser Bus kommt gleich. ... Auch wenn es nicht anders geht, so werden wir heut das erste Mal ohne Yunho auftreten“, erklärte Xiah und zog seine Jacke an. Die anderen hatten mit den Schultern gezuckt und genickt. Was blieb ihnen auch anderes übrig. Zehn Minuten später kam auch schon ihr Bus und sie fuhren zur Konzerthalle. Draußen wurden sie wie immer von zahllosen, kreischenden Fans begrüßt, die Hinter einer Absperrung her winkten und alle möglichen Plakate hochhielten. Die Jungs hatten kurz gegrüßt und waren auch schon im Gebäude verschwunden. Überhörten die vielen Fragen, wo denn ihr fünfter Mann abgeblieben war und gingen in ihre Umkleidkabine. Auf dem Weg, durch die vielen, langen Gänge, kamen sie unter anderem an Bands wie The Gazette oder Dir en Grey vorbei. Auch diese hatten sie seltsam angesehen und sich nach Yunho erkundigt. „Er hat noch was zu erledigen. Wird gleich auch hier sein“, log Xiah und ging weiter. Wenig später hatten sie ihr Zimmer erreicht und fingen an, sich fertig zu machen. Ihnen blieben nur noch knappe zwei Stunden, bevor sie sich der Meute stellen und erst einmal erklären mussten, warum einer von ihnen fehlte. Bei diesem Gedanken lief es den Jungs jetzt schon kalt der Rücken hinunter. Wenig später hatten sie ihren Backstageraum erreicht. Micky ließ sich aufs Sofa fallen, während Hero und Max vor den Spiegeln hockten. Xiah stand nachdenklich an der Wand. Kaum eine Minute später hatte es an der Tür geklopft. „Wer ist da?“ Die Tür ging auch und ein dunkler Schopf lugte in den Raum. „Hey, bist du nicht dieser Aoi? ... Gitarrist von The Gazette?“, wunderte sich Micky. Aoi nickte. „Was machst du denn hier?“ „Wusstet ihr das denn nicht? Heute Abend seid nicht nur ihr dran. ... Da draußen wuseln noch Dir en Grey, D’espers Ray und Größen wie Gackt und Miyavi rum. Das heut Abend wird ein Megaevent“, erklärte Aoi und sah sich im Raum um. Fragend hatte er dann die Jungs angesehen. „Ja, bevor du irgendwelche Fragen stellst, wir sind heut nur zu viert. Leider wissen wir nicht, wo unser Leader rumhängt“, erläuterte Xiah und zuckte mit den Achseln. „Ich dachte eigentlich, dass er schon längst unterwegs ist“, stellte Aoi fest. „Unterwegs? ... Sach mal wusstest du, wo Yunho diese Nacht war?“, fragte Hero einfach geradeaus. Aoi nickte. „Wir haben noch ne Weile die Gegend unsicher gemacht. Und heut Mittag hat er sich ein Taxi genommen und ist sofort losgefahren. ... Wo er im Moment allerdings steckt, kann ich euch nicht sagen.“ Die Jungs von DBSK sahen ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Und wir dachten schon, er habe den Gig vergessen. Maaaaaaaaaann, aber so langsam könnte er kommen“, ärgerte sich Hero. „Wir haben nur noch ne knappe halbe Stunde. ...“ Leider war auch diese schneller verflogen, als den Jungs lieb war. Mit einem tosenden Applaus wurde ihre Vorband von der Bühne gejubelt und im nächsten Moment erklang auch schon eine tiefe, männliche Stimme: „Freut euch jetzt auf die heißen Jungs, ...eure Lieblinge aus Korea. DBSK!“ Die Meute tobte. Doch die Jungs schluckten noch einmal schwer. Perfekt gestylt ging es dann auf die Bühne. Der Raum lag in einem tiefen Dunkel, genauso, wie es die Jungs geplant hatten. Und gleich als erstes auf der Liste, stand ihr neuer Song. Die Jungs hatten sich in Position gebracht. Hatten die Hoffnung aufgegeben, dass ihr Leader-sama auftauchen würde. Dann erklang die Musik. Die Fans wurden auf einmal mucksmäuschenstill. Als die Musik dann allmählich wieder etwas abklang, setzte Heros Stimme ein. Er sang seinen ersten Part, während die Fans mit voller Euphorie seiner Stimme lauschten. Dann, war Xiah an der Reihe. Als Max schließlich Yunhos Part übernehmen wollte, erklang von der anderen Seite der Halle, eine tiefe, sanfte und doch bekannte Stimme. ... Kapitel 10: Aftershowparty -------------------------- Als die Jungs erkannt hatten, dass es sich um ihren vermissten Leader handelte, fiel allen ein schwerer Stein vom Herzen. Sogleich fiel das Licht eines Scheinwerfers, auf den jungen Koreaner, der anmutig über eine der hohen Balustraden ging. Ein neuerlicher Ansturm an lautem Getose und Geklatsche erfüllte den Raum. Doch die Jungs sangen einfach weiter, als wäre all das so geplant gewesen. Als Yunho wieder an der Reihe war, stand er schon auf der Bühne und sang seinen Part genüsslich und ließ sich nicht anmerken, dass er gerade durch halb Tokio gerannt war. Zwei Stunden, unzählige Songs und zwei kurze Zugaben später, hockten die Jungs ausgelaugt und müde, nach einer solchen Bühnenpräsens, in ihrem Zimmer und wie nicht anders gedacht, fielen die Blicke erst einmal alle auf Yunho. Dieser sah sie verlegen an. „Wo warst du so lange, du Idiot? ... Wir hätte fast ohne dich gesungen!“, herrschte Hero. „Tut mir ja leid. Aber ich hab es nicht rechzeitig geschafft“, meinte Yunho und erklärte ihnen die ganze Geschichte, bis ins kleinste Detail. Eine halbe Stunde und etliche Fragen später, saßen sie nun sehr ausgelassen dar und mussten über das lachen, was ihnen ihr Leader erben erzählt hatte. Auch er stimmte in das Gelächter ein und war erleichtert, dass die ganze Sache vergessen war. „Aoi hat dich vorhin gesucht“, erinnerte sich Micky, während er sich umzog. „Aoi? ... War er hier?“, wunderte sich der andere und fing ebenfalls an, sich umzuziehen. „Ja, ich glaub er hat dich gesucht. ... Wo ist er eigentlich hin?“ „... Shit! ... Sein Auftritt. Die Jungs sind jetzt auf der Bühne“, erinnerte sich der Leader und stürmte, halbnackt, wie er war aus dem Raum. Seine Kollegen hatten ihm noch nach geschrieen, er solle sich wenigstens ein Hemd anziehen, doch das hatte er schon nicht mehr gehört. Barfuss und nur in seiner schwarzen Hose, rannte er durch den Backstagebereich, vorbei an staunenden Gesichtern, bis er schließlich am Rand der Bühne stand. Die Show der Gazette-Jungs war bereits im vollen Gange. Kai hämmerte kräftig auf seine Drums, die anderen drei sorgten mit ihren harten Gitarrenklängen für eine geile Stimmung, untermalt von Rukis bahn brechender Stimme. Yunho war sogleich völlig fasziniert von diesen Klängen. Er ließ sich, wie die Fans, einfach mitreißen. Lehnte sich an die Wand und lauschte diesen geilen Vocals. Er stand lange da, feierte mit den Fans und nahm sich ein paar Inspirationen, bis eine gewisse Stimme ihn aus der Traumwelt kickte. „Und das nächste Lied widme ich einem ganz bestimmten Menschen. ... Hey, wir waren immer die besten Freunde. Hatten ne lange Zeit einfach nur Mist gebaut. Auch wenn’s manchmal echt voll daneben war und unsere Eltern uns am liebsten tot gesehen hätten. Doch heute lachen wir darüber. Darum will ich dir mit dem nächsten Song danke sagen. Danke für die geilste Kindheit meines Lebens, danke, für den besten Menschen der Welt. Danke, für die Liebe meines Lebens!“ Im Saal war es totenstill geworden. Niemand wagte mehr, weder zu klatschen, noch zu atmen. Die Fans waren viel von den Jungs gewöhnt, doch diese Worte schlugen dem Fass doch den Boden aus. Aois ruhige Stimme hallte durch den ganzen Raum. Erweichte jedes Herz und brachte sogar Eis zum schmelzen. Selbst seine Bandkollegen staunten nicht schlecht, ob dieser Worte. Dann wurde es noch einmal dunkler in der Halle. Nur noch der Schein von unzähligen Feuerzeugen und Kerzen erhellte den Raum. Die Gazettejungs hockten alle auf dem Boden. Nur Aoi saß auf einem kleinen Hocker und man hörte nur noch seinen Atem. Spürte förmlich, wie sein Herz schlug und die Spannung in ihm, in den nächsten Worten abklang. Seine Stimme war dunkel, rau und doch zart. Er sang von einem jungen Mann, viel Spaß im Leben und einer unerwartet, schnellen Trennung. Wie schlecht es ihm ging und wie allein er sich fühlte. Er sang von tiefen und großen Gefühlen. Sang sich quasi die letzten acht Jahre aus seinem Herzen. Als Yunho merkte, dass sich alles um ihn drehte, erstarrte er. Irgendwo erzählte das Lied von seiner Freundschaft zu dem Gazette Gitarristen. Doch das so viel Liebe dahinter steckte, ahnte er die letzten Jahre nicht einmal. Aoi ließ seinen Blick durch die Konzerthalle gleiten und entdeckte irgendwann den Koreaner. Als sich ihre Blicke jedoch trafen, ergriff Yunho ruckartig die Flucht. Er lief durch den langen Backstagebereich, jedoch nicht zurück zu seinen Jungs. Die würden ihn sowieso nur wieder fragen, was los sei. Dabei hatte er gerade absolut keine Lust, mit jemandem zu reden. Er seufzte tief. Fand sich irgendwann in den Toilettenräumen wieder. Hier ließ er sich einfach an der Wand herabsinken und versuchte nachzudenken. Doch er schaffte es nicht. Er bekam keinen klaren Gedanken in seinen Kopf. Wieso hatte Aoi eben dieses Lied gesungen? Was wollte er damit bezwecken? Und dann dieser seltsame Blick zum Schluss ... Was wollte der Gitarrist von ihm? Yunho hockte noch eine ganze Weile auf dem Boden, bis jemand von außen an den Griff langte und die Tür sich langsam öffnete. Ruckartig war er aufgesprungen und hatte sich mit dem Gesicht zum Waschbecken gestellt. „Oh, du bist hier?“, fragte ihn Aoi und machte die Tür wieder zu. Yunho nickte. „Warum bist du so schnell abgehauen? ... Ich weiß, das Lied war nicht gerade toll, wir haben es auch nicht mit den Jungs abgesprochen. Aber ich dachte wenigstens so, ...“ „Wenigstens so, kannst du mich vor dem ganzen Publikum blamieren?!“, zischte Yunho. „Blamieren?“, Aoi runzelte die Stirn. „Wieso sollte ich dich blamieren?“ „Was weiß ich. ... Diese ganzen peinlichen Worte. ... Was sollte das eigentlich?“ Aoi sagte nichts mehr. So, war ihm das ganze peinlich gewesen? ... Verstand er denn überhaupt nichts? Aoi seufzte und wandte sich von ihm. Dann verließ er den Raum. Wütend stieß der Koreaner seine Fäuste auf das Waschbecken. ~ Warum? ... Warum musste er ihn so anpöbeln? ~ Wenn der andere ihn jetzt hasste, hatte er sich da mehr als nur verdient. Noch ein wenig verweilte er in dem Raum, bis er auch ging. Doch wohin jetzt? Zurück zur Band? Oder sollte er Aoi vielleicht hinterher gehen? ... Er entschied sich dagegen. Ging auch nicht zurück zur Band. Bis zu Aftershowparty hatte er noch eine halbe Stunde. Also verließ er die Halle durch den Hinterausgang. Es war dunkel geworden. Ihm war es egal. Seine Beine trieben ihn quer über den Parkplatz zu ihrem Tourbus. Hier würde er allein sein. Erleichtert darüber, dass er Recht behielt, stieg er ein und griff sich auch gleich ein Bier aus dem kleinen Kühlschrank. Müde ließ er sich auf die Couch fallen. Genoss das kalte Getränk, welches so herrlich durch ihn floss. Schnell waren seine Schuhe und sein Jackett ausgezogen und er schloss müde die Augen. Zog sich seine Kopfhörer an und lauschte noch ein wenig den Stimmen, seinen MP3-Players. Die anderen würden ihn bestimmt wieder suchen. Waren wahrscheinlich schon auf 180. Aber Yunho war es egal. Gerade war ihm alles egal. ... ... Er genoss die tolle Musik. Schnell war die Flasche leer, das sich der Koreaner noch eine zweite nahm. „Trinken steht dir nicht“, meinte eine ruhige Stimme und kam näher. Yunho hatte sich aufgerichtet. Er hatte den anderen ernst angesehen. „Was willst du hier? ... Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? ... Hast du mich denn nicht genug blamiert?“, zischte Yunho und nahm noch einen Schluck. Aoi hatte die Schnauze echt voll. Entriss seinem Kumpel die Flasche und warf sie achtlos in die Ecke. „Was hab ich dir eigentlich schlimmes getan?“, fragte er jetzt verzweifelt. „Gib mir die Flasche und hau ab“, pöbelte Yunho und wollte seinem Freund nicht einmal zuhören. Der Japaner jedoch gab ihm eine gehörige Ohrfeige. „Du sollst mich ansehen, wenn ich mit dir rede.“ Yunho verstummte. Sah ihn verwirrt an. „Jetzt sag mir einfach, was ich dir getan hab? ... Bitte“, bat Aoi und hob die Flasche wieder auf. „Wieso fragst du eigentlich? ... War es dir etwa nicht peinlich? ... Deine Worte. Dein ... Geständnis?“ Das letzte Wort war viel mehr ein leises Hauchen gegen seine Hände, die er jetzt vor seinem Mund verschränkt hatte. Aoi musste lächeln. „Hat dir schon mal jemand gesagt, was für ein doofer Hornochse du bist?“ „Was? ... Was soll denn das jetzt?“, fragte Yunho beleidigt. „Du verstehst auch überhaupt nichts, hab ich recht? ... Aber das war schon immer so. Weißt du noch, an deinem 14. Geburtstag?“ „Was soll das, Aoi? Warum fängst du jetzt wieder mit alten Geschichten an?“, fragte er gereizt. „Weißt du’s noch? ...“, drängte Aoi weiter. Yunho zuckte mit den Achseln. „Wir haben so wahnsinnig viel getrunken bis uns schlecht wurde. Und dann, dann hab ich dir dieses dumme Versprechen gegeben. Aber ich wusste damals schon, was ich wollte. ... Ich hatte damals schon ein genaues Bild von meiner Zukunft. ... Yunho, ich wollte dich ... . Nur dich!“ Der Koreaner konnte seinen Ohren nicht trauen. „Lass den Scheiß! ... Das ist doch totaler Schwachsinn!“, pöbelte er lauthals. „Für dich ist alles nur ein Spiel, nicht wahr? ... Wenn dir jemand etwas sagt, denkst du es ist nichts besonderes. Spielst immer den Coolen. ... Du bist ein sehr guter Schauspieler. ... Aber wenn es dir zu eng wird, dann ziehst du den Schwanz ein. Mag sein, dass du eine schwerer Kindheit hattest, aber deshalb musst du dich nicht hinter deiner Mauer verstecken! ... Wie lange willst du dich noch abschotten? Willst du für immer so allein sein? ... Das ist nichts Schönes, glaub’s mir.“ „Mh... . Bist du jetzt fertig? ...“ „Du hörst mir nicht mal zu, hab ich recht?“ Yunho schüttelte den Kopf. „Was ich mache und vor allem wieso ich es mache, das geht dich nichts an.“ „So, das geht mich nichts an. ... Deinen besten Freund geht es nichts an, wenn du ihn so behandelst“ Yunho schwieg und hatte die Couch verlassen. „Gut, wenn es deine letzte Antwort ist, dann sollte ich lieber gehen. ... Aber verlange nicht, dass ich wieder komme.“ Aois Worte waren hart, doch ehrlich. Gerade hatte er sich abgewandt, da glaubte er ein leises Schluchzen zu hören. ... Tatsächlich. Yunho stand da und ließ diese, fast lautlosen, Geräusche von sich. Sogleich blieb der Japaner stehen. Jetzt standen die jungen Männer fast Rücken an Rücken. Niemand wagte es ein Wort zu sagen. „Was verlangst du von mir, Aoi?“, fragte Yunho nach geschlagenen zehn Minuten des Schweigens. „Nichts. ... Ich will nur, dass du ehrlich zu dir selbst bist. Ich will, dass du mir vertraust. ... Auch wenn ich die letzten acht Jahre nicht da sein konnte. Selbst wenn wir eine lange Zeit keinen Kontakt zu einander hatten. ... Klar ist es dann schwer dieses Vertrauen aufrecht zu erhalten oder wieder aufzubauen. ... Aber ich bitte dich darum. ... .“ Yunho nickte, auch wenn Aoi es nicht sehen konnte. „ ... Mal ehrlich Jun Ho ... ; fandest du den Song wirklich so schlecht?“ Die Stimme des Japaners klang ruhig. Versuchte die ganze Situation zu lockern. „Mh. ... Nein. ... Ganz im Gegenteil. ... Er war ... ja, ... schön. ... Wow, wie kitschig das jetzt war“, lachte Yunho und griff nach Aois Hand. Immer noch standen sie mit dem Rücken zu einander. „Das ist nicht kitschig. ... Das ist süß, U-Know.“ „Süß? Das hast du mir noch nie gesagt.“ Beide mussten lachen. „Dann sag ich es halt jetzt. ... Du, ich find dich echt süß, Jun.“ „Und was soll ich jetzt darauf antworten? ... Was willst du hören?“ „Hier geht es nicht darum, was ich hören will. ... Sag einfach, was du sagen willst.“ Yunho nickte. „Okay. ... Mh ... Klar, fand ich das Lied toll. Es war richtig klasse und deine Stimme erst. Aber auch das, was das Lied ausgemacht hat. Der Text, die Gefühle, die ganze Stimmung. ... Was unsere Mutprobe angeht, ... so ganz spurlos ist sie nicht an mir vorbei gegangen. ... War ja auch nicht schlecht. ... Ich weiß zwar nicht, was dann passiert war, aber der Knutschfleck ist fast schon eindeutig. ... Gott, ich weiß auch nicht, ob ich gut war oder nicht. ... Warum denk ich eigentlich darüber nach? ... Wer weiß das schon. ...“, meinte Yunho und senkte seinen Kopf. „ ... Du warst toll. ...“, hauchte Aoi leise und wandte sich einwenig zur Seite. „ ... Ähm, ich ... ich kann mich echt nicht dran erinnern. ... Sorry“, gestand der Koreaner und errötete. Doch Aoi lachte laut auf. „Ich weiß nicht, ob du gut warst. ... Ich hab auch keine Ahnung, wie ich war. Du hast nur so ein rosiges Schlüsselbein gehabt, da konnte ich nicht anders.“ „Das heißt, ... wir haben überhaupt nicht?“, stellte der junge Koreaner erstaunt fest. ... „Nein.“ Er schwieg kurz und wandte sich an ihn. Stand nun an Yunhos Rücken gelehnt. „Aber, wenn du willst, können wir ja herausfinden, wie gut du bist. ...“, säuselte Aoi leise. „Dann musst du mir aber auch zeigen, was du so kannst“. Auch Yunhos Stimme war leise geworden. Tief lasziv und herausfordernd. Er wollte ein wenig mit dem Japaner spielen. Einfach nur Spaß haben. ... Oder doch mehr? ... Aois Finger hatten das Shirt des Koreaners ein wenig hochgezogen und sanft über seinen Bauch gestreichelt. Yunho hatte seinen Kopf an seine Brust gelehnt und geseufzt. Aoi biss im leicht ins Ohr. „Darf ich mit dir schlafen?“, hauchte er leise. Yunho nickte. „Hai“. Dann küssten sie sich. „Weißt du wie es ist, wenn man sich acht Jahre nach jemandem sehnt? ... Soll ich dir zeigen, was ich all die Jahre, jeden Tag, Nacht für Nacht getan habe, nur um diesen innerlichen Druck loszuwerden?“ Aois Finger strichen leicht über Yunhos Hosenbund. Wobei er ihm einen heiseren Laut entlockte. „Ist es nicht traurig, wenn du deine eigene Hand nicht mehr ansehen kannst, weil du ganz genau weißt, dass sie dich in der tiefsten Nacht so sinnlich berührt, dass du immer wieder zergehen möchtest?!“ Sein Druck wurde etwas stärker. „Irgendwann hörst du selbst auf zu zählen, wie oft du dir in deine Hand wichst. Schmeckst nicht mehr den Geschmack, deines eigenen Spermas. Der sich anfangs so geil auf deiner Zunge angefühlt hat.“ Aois Stimme war sehr rauchig und tiefdunkel geworden. Noch ein wenig hatte er den Griff verstärkt und spürte die aufkommende Härte in Yunhos Hose. "Wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Damals an meinem Geburtstag wäre ich schon wahnsinnig gern über dich hergefallen...." Yunho schluckte schwer. Seine Augen waren nur noch einen schmalen Spalt breit geöffnet. Schwer fiel es ihm mittlerweile noch ganz ruhig zu atmen. Aois Griff wurde intensiever. Seine Finger öffneten den Knopf der schwarzen Hose, die sowieso schon viel zu eng an Yunhos Hose lag. Er merkte wie sich der andere anfing unter ihm zu winden. Ein breites Lächeln hatte sich auf Aois Lippen gelegt. "Was soll ich denn jetzt mit dir machen? Jetzt wo du mich so gierig ansiehst? Sag mir was du willst!", forderte er mit harter, dunkler Stimme und raunte gegen dessen Brust. Jea Joong quiekte laut auf. "Ich.... ich weiß nicht....", gestand er leise und schloss nun ganz die Augen. Kapitel 11: Feuchte Erinnerungen -------------------------------- Aoi sog scharf den süßen Geruch seines Gegenübers ein. Seinen Verstand hatte er abgeschaltete. Acht Jahre waren eine verdammt lange Zeit. Doch hatte es sich letzten Endes gelohnt zu warten. Ohne dem Zutun seiner Band wäre er wahrscheinlich niemals wieder hier her zurück gekommen. Nach dem sie zueinander den Kontakt abgebrochen hatten war für Aoi eine Welt zusammengebrochen. In den Staaten hatte für ihn eine harte Zeit begonnen. Diese verdammte Privatschule war nie etwas für ihn gewesen. Er wollte diese Vorzüge nicht. War immer allein und hatte lange keine Freunde, weil sich niemand mit einem eigenartig aussehenden Japaner abgeben wollte. Der Damals sechzehnjährige lief nachts oft von zuhause weg und bereitete seinen Eltern großen Kummer. Aber das war ihm egal. Heute bereute er diese Taten auf der einen Seite. Auf der anderen Seite erinnerte er sich, wie er damals von diesem jungen blonden Kerl aufgegabelt wurde, als er besoffen durch die Slums zog. Heute waren sie alle Teil einer erfolgreichen Band. Ruki hatte er zu verdanken, dass sein Leben wieder einen Sinn bekommen hatte. Bis heute fühlte er sich nie zu ihm hingezogen. Der Blonde war für ihn nie mehr als ein Bruder gewesen. Wahrscheinlich war es auch gut so, dass gäbe sonst nur Ärger in der Band. Aoi wusste, dass es jemand anderen gab, der sich für den Blondling interessierte und so hatte er sogar ein wenig dabei mitgeholfen Ruki und Reita zusammen zu bringen. Aoi schmunzelte bei diesem Gedanken. Wie oft hatte er sie irgendwo knutschen sehen und nicht weniger oft irgendwo stöhnen hören, als sie mal wieder die Finger nicht von einander lassen konnten. In diesen Momenten war ihm aufgefallen, wie allein er doch war und bei langem Grübeln kam ihm immer wieder nur ein einziges Gesicht in den Kopf. U-Know. All die Jahre hatte er den gewaltigen Trennungsschmerz unterdrückt bis die Sehnsucht ihn übermannt hatte. Das sich wenige Tage später ausgerechnet der Koreaner bei ihm gemeldet hatte und das endlos lange Schweigen zwischen ihnen gebrochen hatte, freute Aoi umso mehr. Damals war U-Know sogar zu ihm geflogen und sie hatten zusammen zwei echt tolle, witzige Wochen verbracht. Waren um die Häuser gezogen, von einer Bar zur nächsten und Yunho lernte sogar den Rest der Band kennen. Aoi hatte in der ganzen Zeit nie einen Versuch unternommen ihm irgendwelche Avancen zu machen. Bei ihrem Abschied hatten sich die Jungs in den Arm genommen und sich gegenseitig versprochen irgendwann das gleiche zu wiederholen. Als Yunho wieder im Flieger saß wurde es schwer um Aois Herz. Er verbarg seine Gefühle vor seinen Kollegen, jedoch schaffte er es nicht, wenn er allein war. Wie viele Nächte vergingen in denen er allein in seinem Bett lag und darüber nachdachte, was wohl geschehen wäre, wenn er dem anderen seine Liebe gestanden hätte. Doch es war sinnlos darüber zu sennieren. Er war schließlich nicht mehr da. Aoi seufzte und konnte einfach nicht schlafen bis er auf eine Idee kam, die seine folgenden Nächte zwar besser machte, sein Gefühlschaos jedoch schlimmer werden ließ. Er wollte den Gedanken schon über Bord werfen, schüttelte dann jedoch ruckartig den Kopf und hatte sein Bett verlassen. Aoi schlüfte schnell aus seinem Shirt und ließ auf die Shorts zu Boden sinken. Dann stieg er in die Dusche und drehte den Wasserhahn auf um sie von dem warmen Nass umschmeicheln zu lassen. Die Wärme auf seiner Haut fühlte sich toll an. Dann hatte er sich einen weiteren Ruck gegeben und sanft seine Hand an seinen Schwanz gelegt. Er wollte sich noch vergewissern, ob er wirklich das tat, wonach es sich anfühlte, ließ es jedoch bleiben und schloss seine Augen. Seine Hand begann wie von selbst an seiner Männlichkeit auf und ab zu gleiten. Mal langsam, dann wieder schneller. Sein Griff wurde härter je länger er sich an sich verging. Aoi stöhnte heiser. Wäre die ganze Situation nicht schon peinlich genug erschien jetzt auch noch das Bild des Koreaners vor seinem inneren Auge. Schweiß rann Aoi die Stirn hinab und vermischte sich mit dem heißen Wasser, dass seinen Körper noch mehr in Wallung brachte. Der Japaner biss sich erregt auf die Unterlippe und rubbelte noch fester über seinen beinahe steinharten Penis. "Oh... Gott! Was mach ich da?", dachte er immer wieder, bevor seine Gedanken in einem Strudel aus Hitze und Leidenschaft untergingen. Aoi hatte sich gegen das kalte Gestein der Duschkabine gelehnt und stöhnte noch herber, je wilder er mit sich wurde. "Oh Junho... wenn du das jetzt sehen könntest", hauchte er leise vor sich her und schob mit zwei Fingern seine Vorhaut bei Seite, damit seine empfindliche Eichel frei lag. Mit dem Daumen fing er an wild über sie zu reiben, während er mit dem Rest der Hand weiterhin heftig auf und ab rieb. "Verdammt, fühlt sich das so geil an!", knurrte er in Rage und konnte einfach nicht mehr damit aufhören. Sein Schwanz wurde immer härter und am liebsten hätte er jetzt schon abgespritzt doch es reichte noch nicht. Aoi ließ sich auf alle viere auf den Boden sinken und nahm gierig zwei Finger in seinen Mund um diese anzufeuchten. Dann bewegten diese sich fast wie von allein zu seinem Hintern. Aoi war es egal, was er jetzt über sich denken musste, er wollte nur noch Befriedigung. Das Bild in seinem Kopf wurde größer und sein Gehirn fing an die geilsten und obszänsten Handlungen mit Junho auszumalen. Aois Knurren wurde tiefer und wilder. Dann drückte er sich einen Finger gegen die rosige Rosette seines Hinterns und stöhnte noch heftiger auf. "Oh fuck... Junho. Fick mich. Fick mich hart. Hier und jetzt!", raunte er und schob den Finger in sich. Verflucht war das geil. Er konnte nicht mehr demit aufhören und nahm noch gleich einen zweiten Finger dazu, während seine andere Hand weiterhin gierig seinen Schwanz massierte. Aoi beschleunigte sein Tun, schob seine Finger noch tiefer in sich um sie galant darin zu bewegen und sich noch mehr aufzugeilen. Es dauerte auch nicht mehr lange, bis er mit einem dumpfen Schrei auf den Boden der duschkabine spritze. Noch kurz hatte er seine Finger aus seinem Hintern gezogen sich abgeduscht und war dann zufrieden und doch peinlich berührt über sich selbst, im Bett eingeschlafen. Die nächsten Nächte vergingen nicht weniger wild, bis er es sich nicht nehmen konnte, es auch tagsüber in irgendwelchen Bartoiletten zu tun. Aoi war vollkommen süchtig nach seinem kleinen Japaner gewesen. Eines Tages war er mal wieder auf einer Bartoilette verschwunden und holte sich einen runter, als sein Kumpel Ruki die Kabine neben ihm aufsuchte um sein Geschäft zu erledigen. Als er sich die Hose angezogen hatte und den Knopf schloss, hörte er eine bekannte Stimme aus der anderen Kabine und war erstaunt als er auch den Namen Yunho hörte. Er war zwar nur sehr leise, doch Ruki verstand ganz genau, wer da wessen Namen erregt stöhnte. Der blonde ließ seinen Teamkollegen machen und wusch sich bereits die Hände, als angesprochener kurz darauf, zurecht gerichtet, aus der Kabine trat. Erschrocken blieb er stehen als er in die dunklen Augen des anderen Blickte. Hatte er etwa gerade alles mitbekommen? Peinlich berührt wusch er sich seine Hände und Ruki konnte sich einen liebevollen Kommentar einfach nicht verkneifen. "Du vermisst ihn sehr, hab ich recht?" Aoi wusste, dass er seinen Kopf nicht aus der Schlinge ziehen konnte und nickte. Beschämt stützte er sich auf dem Waschbecken ab und ließ seinen Kopf hängen. Der andere legte ihm einen Arm auf die Schulter und meinte: "Dann lass uns doch einfach wieder nach Hause fahren. Wir sind jetzt schon lange genug hier." Aoi sah ihn verwirrt an und schüttelte den Kopf. "Nein, ich kann ihm so nicht unter die Augen treten. Er würde sofort etwas merken und wahrscheinlich würde er es dann für abstoßend finden." Ruki nickte und dachte kurz nach. "Dann fahren wir eben in ein paar Jahren nach Japan. In fünf Jahren ist ein Megaevent geplant, an dem alle bekannten Japanischen Bands auftreten, die die Nation zu bieten hat. Und bis dahin solltest du dein kleines Problem in den Griff bekommen haben." Ruki grinste und zwinkerte ihm zu. Auch Aoi musste kurz grinsen. Bis heute hatte der schwarzhaarige Japaner diese Entscheidung nicht bereut. Er war älter und erfahrener geworden und wusste nun genau, wie er seine Gefühle unter Kontrolle hallten konnte. Doch jetzt, hier in diesem Bus, seiner großen Liebe so nah, würde er es nicht mehr lange aushalten sich unter Kontrolle zu halten. Aoi atmete schwer aus, als ihn jemand ruckartig in die Gegenwart katapultierte. "Hey... Aoi. Träumst du?" Junhos Stimme war klar, deutlich und definitiv nicht nur in seinen Gedanken. Er sah den Koreaner ein wenig verstört an und staunte nicht schlecht, als dieser in der letzten Reihe des Busses hockte und in angrinste. Aoi hatte schon fast vergessen, wes wegen er eigentlich hier war, doch bei diesem betörenden Anblick fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. U-Know hatte seinen Kopf zur Seite gelegt, wodurch ein paar seiner dunklen Strähnen ins Gesicht rutschten. Seine Beine hatte er einladend auseinander geschoben und sich verrucht über die Lippen geleckt. Aoi schluckte schwer und ging mit Butter weichen Knien auf den anderen zu. Er ergötze sich an der nackten Brust des anderen, die immernoch ein wenig verschwitzt von ihrem Auftrit glüänzte. "Oh U-Know... was machst du mit mir?", hauchte er leise und stand gleich vor ihm. "Ich weiß nicht, ich dachte du willst es so?", entgegenete der andere ihm und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, während seine andere an seinem Hosenbund lag. Ein weiteres mal schluckte Aoi schwer und drängte sich jetzt gegen den Japaner. Er nahm dessen Hände und stieß ihn leicht zur Seite, sodass er längst auf der hintersten Reihe des Busses, unter dem Japaner lag. Seine Hände hatte dieser über seinem Kopf zusammen gehalten und sich über ihn gebeugt. U-Knows Augen weiteten sich leicht. Doch er empfand es keinesfalls als unangenehm. Aoi beugte sich tief zu ihm hinab und verlieh U-Know einen sanften Kuss, der sich bald zu einem lodernden Flammenspiel entwickelte. Die beiden Zungen suchten einander, drangen tief in die dunkle, heiße Höhle des anderen hinein und liebkosten einander lange, wild und girig. Dabei war U-Know aufgefallen, welch gewaltige Beule sich gegen seine eigene, anschwellende Männlichkeit drückte. Er löste sich mit einem tiefen Raunen aus ihrem Kuss und senkte die Lider. Du bist schon ganzschön hart, Aoi", hauchte er dem anderen zu und blickte an ihnen herab. Der Japaner lief rot an. U-Know grinste nur breit und meinte dann genauso erregt weiter: "Zieh mir meine Hose aus." Die Einladung kam etwas unerwartet und doch ging der Japaner seiner Bitte nach und konnte es sich nicht nehmen, gleich auch noch seine auszuziehen. Junho nickte. Er hob sein Becken und fing an es gegen Aois zu reiben, dem er dadurch ein tiefes Stöhnen entlockte. "Das turnt dich ganz schön an, nicht wahr?" Der größere von ihnen nickte und beugte sich wieder tiefer über ihn um Junho jetzt auch noch die Shorts etwas runter zu ziehen und dessen, Männlichkeit freizulegen, die sich ihm straff entgegen bog. "Du bist aber auch nicht ganz abgeneigt von unserem kleinen Spiel hier!", neckte Aoi und spührte wie der Koreaner mit Hilfe seiner Beine die Shorts des anderen herunter schob, dabei waren sie einander so dicht, dass sich ihre Schwänze eng berührten. Beide atmeten sie schwer und konnten sich nicht mehr lange ihm Zaum halten. Aoi nickte und presste sich ganz eng an den anderen, sodass sich ihre Glieder noch enger berührten. U-Know konnte sich einen leisen Schrei nicht verkneifen, der jedoch gleich wieder von einem wilden Kuss unterdrückt wurde. Aoi fing an seinen Körper an den des anderen zu reiben und entlockte ihm weitere heiße Geräusche. Wie ein wildes Tier kam ein Knurren aus seinem Inneren. "Oh Mann, Yunho... ich würde dich am liebsten...f..." Doch weiter konnte er nicht reden, da sich irgendetwas um den Bus zu bewegen schien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)