Vampire High School von abgemeldet (Ein gefährliches Spiel zwischen Blut und Verlangen (SasuxSaku, ItaxSaku?) ================================================================================ Kapitel 13: Mörder ------------------ Vorsichtig spähte Sakura in das stockfinstere Innere des Hauses. Ein seichter Lichtschein drang durch die geöffnete Türe und auf den dunkelroten Teppich vor ihr. Sie selbst warf einen langgezogenen Schatten auf den Boden, der langsam verschwamm als sich dunkle Wolken über den Himmel schoben. Es war totenstill im Haus, nichts zeugte von Leben, welches sich hier befinden sollte. "Hallo?" Ihre Stimme hörte sich seltsam hohl an und hallte im Flur wieder. Doch nur Schweigen folgte ihrem Ausruf, wie ein schweres Tuch das sich über das Anwesen gelegt hätte. Sakura trat mit langsamen Schritten ein und tastete nach einem Lichtschalter an der Seite. Ihre Hände fuhren über *die* kühle Tapete und einen einzelnen Kleiderhaken sowie dem Rahmen eines Bildes. Sie hatte absolut keine Lust hier im Dunkeln hereinzuschleichen! Dann berührte sie endlich ein eckiges Stück Plaste, das sich als Schalter entpuppte. Mit einem leisen Klicken drückte sie ihn nach unten und atmete auf, als es heller wurde. Eine gedämpfte Lampe an der Decke sowie eine Stehleuchte gingen an und gaben Ausblick auf einen weitläufigen Flur, der sich in der Dunkelheit am hinteren Ende verlor. Die Wände waren sehr hoch und mit Gemälden behängt, welche Gesichter von verschiedenen Personen zeigten. Ansonsten war alles sehr spärlich eingerichtet, eine Kommode stand gleich links neben der Tür und an einem geschwungenen Kleiderständer hingen mehrere Mäntel. Sakura schloss die Tür hinter sich, welches mit einem leisen Ächzen ins Schloss fiel, und nahm all ihren Mut zusammen um nicht sofort wieder umzukehren. So leise wie möglich, als würde sie etwas Verbotenes tun, schlich sie den Flur entlang über den weichen Teppich. Ihre Schuhe hatte sie lieber anbehalten, dass würde ihr Temari sicher nicht übel nehmen. Sakura fragte sich, wie sie herausfinden sollte wo ihre Freundin war. Sie konnte doch nicht jedes Zimmer durchkämmen! Langsam ärgerte sie sich immer mehr über die Art der Blonden, in Ordnung war das jedenfalls nicht. Ein wenig zögerlicher ging sie auf den hinteren Teil des Flures zu, wo es immer dunkler wurde. Sie spähte nach einem weiteren Lichtschalter, konnte aber keinen entdecken. Gerade als sie sich entschloss, noch einmal laut zu rufen, hörte sie etwas. Überrascht drehte sie den Kopf und stellte fest, dass das Geräusch aus dem zweiten Stockwerk kam, zu der eine Treppe neben ihr hinaufführte. Sie hatte diese in der Dunkelheit ganz übersehen! Es war ein dumpfes Poltern, als ob etwas Schweres zu Boden fiel. Anscheinend war Temari dort. Unglücklicherweise war es aber dort oben noch finsterer als unten und Sakura wollte keinen Schritt da hoch tun, ohne Licht zu haben. Am Ende brach sie sich nur das Genick. Obwohl, einfach umzukehren wäre vielleicht doch die beste Lösung. Sie kam sich mittlerweile wie ein Einbrecher vor und ihre Instinkte warnten sie die ganze Zeit über, das hier etwas faul war. Doch die Rosahaarige hatte keine Lust, sich ständig wie ein Feigling zu benehmen. Das war kindisch und dumm, was glaubte sie denn was sie erwartete! Ein Vampir? Lächerlich... Mit festen Schritten ging sie an den Treppenabsatz und stellte zufrieden fest, dass sie dort ein Lichtschalter erwartete. Na also, ging doch! Mit einem selbstsicheren Lächeln drückte sie ihn herunter und das Licht ging aus, während sie erschrocken zusammenzuckte. Sakura musste sich stark zusammenreißen, damit kein Schrei ihrer Kehle entfuhr. Von einem Augenblick zum anderen stand sie in vollkommener Finsternis. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben und drückte noch einmal an dem Schalter, doch nichts passierte. Es blieb weiterhin stockfinster. Nur ruhig, dachte sie, nicht die Nerven verlieren! Das war sicher nur ein Defekt in der Sicherung, sonst nichts! Sakura versuchte sich zu beruhigen, doch nun wurde ihr klar, dass nicht alles Zufall sein konnte! Irgendjemand wollte sie hier mächtig auf den Arm nehmen, im harmlosesten Fall. Nun stand sie hier in der Dunkelheit und spürte, wie panische Angst in ihr hochkroch. Eigentlich hatte sie das alles in der festen Überzeugung getan, Temari zu helfen, doch nun sah es so aus als ob diese nicht einmal hier war. Oder doch? Was, wenn Sasuke Recht gehabt hatte und ihr jemand etwas antun wollte? Und wieder einmal war die Rosahaarige ein Teil davon, ob sie nun wollte oder nicht! Sakura atmete leise auf und überlegte so ruhig wie möglich, was sie jetzt tun könnte. Umkehren wäre das intelligenteste, am besten noch die Polizei informieren. Aber dann würde dieser Kakashi wieder auf den Fall aufmerksam werden und Sasuke sie dafür hassen. Aber war das nicht eigentlich egal? Sie hielt hier doch jetzt nichts mehr... "Verdammt!" murmelte sie leise und tastete sich die Treppe nach oben. Auch wenn es gegen jede Vernunft war, Sakura war sich sicher, dass sie nicht umsonst bei Temari war. Es konnte kein Zufall sein, nicht wenn die Blonde ausgerechnet ein Überlebender Zeuge der Tragödie im Park war! Und sie fühlte sich verpflichtet, ihr zu helfen, egal wie! Sakura redete sich diese Gedanken immer wieder ein, während sie langsam Stufe für Stufe nach oben ging. Dabei musste sie sich mit Händen am Geländer entlang tasten, um überhaupt eine ungefähre Richtung zu haben. Und eigentlich wusste sie, dass auch ihre Neugierde die Oberhand behielt. Nun konnte sie sich selbst beweisen, dass sie in der Lage war, etwas zu tun, auch wenn sie sich im Klaren darüber war, wie leichtsinnig sie doch handelte. Dann hörte sie wieder etwas und zuckte erschrocken zusammen. Sakura hatte nun den ersten Stock erreicht und versuchte die Richtung zu deuten, aus welcher das Geräusch gekommen war. Ihre Augen gewöhnten sich langsam an die Finsternis und durch ein kleines Fenster am Ende des Ganges konnte sie spärliches Licht wahrnehmen. Nach kurzem Zögern ging sie ein paar Schritte nach links, wo sie vermeinte etwas gehört zu haben. Die Rosahaarige blieb kurz stehen und lauschte. Wieder stieg Angst in ihr auf und nahm ihr die Luft, sodass Sakura krampfhaft versuchte ruhig zu atmen. Was machte sie hier eigentlich? Am liebsten wäre sie sofort wieder nach unten gerannt, doch sie konnte sich nicht bewegen. Wie erstarrt verharrte sie, bis erneut ein Geräusch zu ihr drang. Diesmal kam es ganz unverkennbar aus der Tür rechst neben ihr, deren Umrisse nur schwach zu erkennen waren. Sie verkrampfte sich und versuchte weiter nach Luft zu schnappen. Nun konnte sie entweder die Tür öffnen, in Ungewissheit was sie erwartete, oder fliehen solange es noch ging. Entweder vernünftig und feige, oder dumm, aber entschlossen. Sakura seufzte leise und schloss kurz die Augen. Sasuke hatte gesagt, sie sollte sich um keinen Preis in Gefahr begeben. Alles ihm überlassen. Er würde die Sache regeln. Und er hatte einmal zu ihr gesagt, dass sie ängstlich war. Trat er ihr deshalb so verächtlich gegenüber? Und war sie in der Lage sich zu beweisen, dass dies nicht stimmte? "Du arroganter Idiot!" flüsterte sie und legte die Hand auf die Türklinke. Drinnen war es nun totenstill. Wie die Maus, die in das Katzenkörbchen springt um zu erfahren, ob deren Zähne wirklich so scharf sind. Einfach nur dämlich. Mit einem Ruck riss sie die Türe auf, die mit einem Knall gegen die Wand krachte. Es dauerte einen Augenblick bis Sakura sich an die ungewohnte Helligkeit gewöhnte, mit welcher der Mond durch das Fenster schien und jedes Detail des Zimmers in fahles Licht tauchte. Doch was sie sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Sie stolperte einen Schritt zurück, doch wusste sie, dass sie längst bemerkt worden war. Ihre Augen weiteten sich vor blankem Entsetzen, als sie langsam registrierte was die Szene vor ihr bot. Ein lautloser Schrei entfuhr ihrer Kehle, gefolgt von zwei winzigen Wörtern: "Sasuke. Nicht." In der Mitte des Zimmers, welches komplett verwüstet war, stand der Schwarzhaarige. Seine Augen leuchteten dunkelrot, während sein Gesicht aschfahl war. Blutspritzer liefen über die porzellanfarbene Haut und benetzten die zusammengepressten Lippen. In einer Hand hielt er ein langes, weißes Zahnmesser, welches komplett mit rotem Lebenssaft besudelt war. Seine Hände umklammerten es so fest, das seine Armmuskeln unter der Anstrengung zitterten. Starr sah er Sakura an, die vor Schrecken gelähmt auf den Boden starrte. Dort lagen zwei regungsloser Körper, vollkommen entstellt und zerrissen. Sie kannte keinen von ihnen, doch das war auch nicht nötig. Ein blonder Haarschopf einer hübschen Frau und die einst klaren Gesichtszüge eines rotbraunhaarigen Mannes verrieten, wer hier das Opfer geworden war. Fassungslos bemerkte sie die sorgfältig durchtrennten Kehlen, aus denen kleine Blutlachen auf den Boden flossen. Als ihr Blick auf den geöffneten Bauch des Mannes fiel, wandte Sakura würgend den Blick ab. Warum war das passiert? Warum mussten Temaris Eltern sterben? "Haub ab. Sofort!" Sasukes Stimme durchbrach die Stille wie ein eisiger Lufthauch, so kalt und mit einem unglaublichen Hass, wie sie es noch nie erlebt hatte! Seine Arme zitterten immer noch und er hielt den Blick auf den Boden gesenkt, sodass sie nicht in seine Augen blicken konnte. Sie rührte sich nicht, unfähig etwas zu sagen. Warum? "Ich sagte du sollst verschwinden!" knurrte er und hörte sich an wie ein wütendes Tier. Seine Worte waren mehr ein düsteres Knurren, als wollte er sich jeden Moment auf sie stürzen. Sakura verkrampfte sich noch mehr und ihre Hände krallten sich in den Stoff ihrer Jacke. "Wieso hast du das getan? Wie konntest du nur!" hauchte sie entsetzt, trotz aller Furcht vor ihm. Mörder. Einen kurzen Moment lang hob er den Blick und zwischen all dem animalischen Hass und der Wut glaubte sie kurz etwas wie Entsetzen darin lesen zu können. "Ich habe es nicht getan." Seine Stimme war nun fast unhörbar und verlor trotzdem nichts an ihrer Schärfe. "Ich habe sie nicht umgebracht." Sie spürte wie ein kurzer Hoffnungsfunke in ihr aufloderte, der mit einem Blick auf sein blutbeschmiertes Messer sofort wieder erstickte. Sasuke sah sie nicht mehr an, doch sie spürte den Hass der von ihm ausging. Sie konnte das nicht glauben, er durfte kein Mörder sein! Nun klebte das Blut der Unschuldigen an ihm, die er auf dem Gewissen hatte. Trotz seines Versprechens hatte er es getan...er hatte sie verraten. "Warum, Sasuke? Warum konntest du so etwas tun?" Sakura spürte die Furcht in sich, doch zugleich eine derart Panik das er es wirklich war, dass sie alles andere vergaß. Sie hatte ihm vertraut, sich ihn in ihrer Nähe gewünscht und nun das? Ein Mensch, den sie zwar immer hassen wollte doch es nie konnte, er durfte es nicht gewesen sein! Warum antwortete er nicht? Warum sah er sie immer noch so ausdruckslos an? "Verdammt noch mal antworte mir!" schrie sie und kämpfte mit den Tränen. "Warum bist du hier? Was ist passiert?" Alles brach aus ihr heraus und sie brüllte ihn an wie noch nie jemanden zuvor. Ohne nachzudenken rannte sie auf ihn zu und wollte ihn packen, sich an ihn drücken, ihn schlagen - alles zusammen. Hauptsache sie konnte endlich sicher sein, das er es nicht war. Eine verzweifelte Hoffnung. Doch als sie ihn berühren wollte fuhr er herum und sein ausgestreckter Arm krachte gegen ihren Körper. Mit unglaublicher Wucht wurde sie zur Seite geschleudert und knallte gegen die Wand neben dem Fenster. Sakura wurde für einen Moment schwarz vor Augen und ihr Schädel dröhnte. Benommen versuchte sie die Augen wieder zu öffnen, obwohl ihr alles wehtat. In ihrem Mund hatte sich ein metallischer Geschmack gebildet, anscheinend blutete sie. Sasuke stand immer noch regungslos in der Mitte des Raumes, während sein Körper bebte. Die Rosahaarige versuchte einen klaren Gedanken zu fassen und starrte ihn entsetzt an. Sie war sich sicher, dass er sie in diesem Zustand ohne zu zögern töten würde! Etwas Warmes rann über ihre Stirn, sie musste nicht nachsehen um zu wissen, dass es Blut war. In diesem Moment drehte er sich zu ihr. Seine Augen waren für ein paar Sekunden auf einmal eisblau und sahen sie durchdringend an. In diesem Moment war er der Junge, den sie zum ersten Mal auf einer Grillparty getroffen und der sie beschützt hatte. Seine Stimme klang eindringlich und zugleich befehlend. "Geh Sakura. Du kannst hier nicht bleiben!" Sie wusste nicht was sie sagen sollte und starrte ihn weiter an, in der Hoffnung er würde immer so bleiben. Er konnte kein Mörder sein! Dann veränderte sich sein Blick wieder. Er wurde wieder so hart und eiskalt wie vorher, auch wenn die Augenfarbe blieb. Es war als würde das Eis direkt in seinen glänzenden Iriden liegen. Für einen Herzschlag war er der sanfte Krieger gewesen, nun der raue Mörder. Mit langsamen, fast schleichenden Schritten kam er näher. Sakura sah ihn flehend an, doch seine Miene blieb unverändert. Wie eine Raubkatze, die sich ihrer wehrlosen Beute näherte, kam er auf sie zu. Sie drückte sich fester an die Wand, doch aufstehen konnte sie nicht. Nur noch einen Meter war er von ihr entfernt. Egal was seine Absicht war, sie hatte keine Chance. Was auch immer aus dem Sasuke geworden war, den sie zu kennen geglaubt hatte, das war er nicht mehr. Jetzt gab es nur noch den eiskalten Mörder! Die letzten Sekunden an die sich Sakura an diesem Abend erinnern konnte, waren sehr verschwommen. Nur das etwas auf sie zukam und Sasuke zu Boden warf. Sie sah ein helles Augenpaar aufblitzen und hörte ein wütendes Fauchen. Dann traf sie etwas Schweres am Kopf und sie sank bewusstlos zu Boden. "Was verdammt nochmal war denn das?" Hidan kickte kräftig gegen die Bordsteinkante und fluchte lauthals, als ein schmerzender Stich durch seinen Fuß fuhr. Anscheinend war das etwas zu schwungvoll gewesen. Daraufhin rammte ihm Deidara den Ellenbogen in die Seite und zischte wütend: "Geht’s vielleicht noch lauter? Willst du das ganze Viertel aufwecken oder wie?" Der Silberhaarige zuckte mit den Schultern und zeigte ihm den Mittelfinger. Beinahe wäre es zu einem lautstarken Streit gekommen, doch Itachi gebot ihnen Einhalt. "Hört auf. Deidara hat Recht, wir sollten uns etwas unauffälliger benehmen." sagte er, woraufhin der Blonde Hidan triumphierende Blicke zuwarf. Sie schlenderten durch die dunklen Straßen, welche nicht einmal mehr von den Lampen erhellt wurden. Es war schon tiefste Nacht und außer ihnen niemand man mehr wach oder gar draußen. Der Mond wurde von dunklen Wolken verdeckt, die im brausenden Wind über den Himmel jagten und somit die Erde ins Dunkle tauchten. Alle drei trugen schwarzen Jacken und bewegten sich wie normale Menschen, die einen Mitternachtsspaziergang machten. Doch in ihren Augen loderte es wie glühendes Feuer, sogar die Iriden des Schwarzhaarigen glänzten ein wenig. Er hatte den Blick zum Himmel gerichtet und fixierte ihn nachdenklich, als wäre da etwas das nur er sehen konnte. Deidara leckte sich die Lippen. "Ein verdammter Zwischenfall war das, sonst nichts. Aber anscheinend ist die Kleine trotzdem unbehelligt nach Hause gekommen, ohne was mitzukriegen. Gut oder schlecht Itachi?" Der Angesprochene schwieg kurz und blinzelte zum ersten mal seit einigen Minuten. "Gut. Jedenfalls in diesem Moment. Wie sich das weiterentwickelt, weis ich nicht." antwortete er und ging langsam weiter. Hidan grinste breit. "Hat ja Mordsarbeit geleistet, dein kleiner Sasuke. Beeindruckend!" feixte er und sah streitlustig zu dem Schwarzhaarigen, als erhoffte er sich einen Anlass für eine Auseinandersetzung. Doch zu seiner Enttäuschung ging Itachi nicht darauf ein. „Ich muss zugeben das es besser gelaufen ist, als ich gehofft hatte. Und der Zwischenfall am Schluss kam uns nur Recht, wohlmöglich hätten wir sonst noch eingreifen müssen!“ Deidara nickte zustimmend aber Hidan schnaubte laut und abfällig. „Was wäre daran so schlimm gewesen? Ich hätte ihn erledigt und somit dieses scheiß Problem ein für alle Mal gelöst.“ erboste er sich und kickte diesmal gegen einen kleinen Stein, der mit einem Scheppern gegen eine der ausgeschalteten Straßenlaternen flog. Deidara ließ sich diese Chance nicht entgehen, ihm mit voller Wucht eine runterzuhauen. „Du beschissener Arsch!“ fauchte Hidan und tastete nach seiner schmerzenden Schläfe. Der Blonde grinste zufrieden und wich seinem Tritt elegant aus. Itachi verfolgte das Treiben der beiden missbilligend und griff erst ein, als der Silberhaarige Deidara ernsthaft angreifen wollte. „Schluss. Wir können uns jetzt keine Spielchen erlauben.“ Hidan knurrte wütend während er von seinem Gegner abließ und streckte den beiden den Mittelfinger entgegen. Doch er startete keinen weiteren Provokationsversuch und trottete mit gereizter Miene hinter ihnen her. Sein Blick verriet, dass das nächste Wesen, welches ihm über den Weg laufen würde, die längste Zeit gelebt hatte und er fluchte leise. „Und du hättest ihn nicht umbringen können.“ begann Itachi wieder. „Nicht in diesem Zustand und solange er die Kralle bei sich hatte. Du weist ganz genau, dass das nicht möglich ist. Genau deswegen machen wir doch die ganze Sache, vergesst das nicht.“ Hidan grummelte etwas unverständliches, widersprach aber nicht und Deidara nickte abermals. „Und jetzt?“ Der Schwarzhaarige blinzelte in den Himmel, wo sich die Wolkenfelder gerade für einen Moment verzogen. Helles Mondlicht brach auf die Erde und spiegelte sich in seinen schimmernden Augen. Der silberne Glanz, der wie eine leuchtende Träne in den Iriden funkelte, hielt nur einen kurzen Augenblick ehe es wieder dunkel wurde. Itachis Augen glänzten wieder feuerrot. „Wir werden sehen, wie sich die Sache entwickelt. Sasuke ist denke ich erst mal kein Problem mehr, der andere schon eher. Aber das dürfte uns nicht stören, nach dem alles so gut gelaufen ist. Hidan, du und Sasori sorgt euch morgen um die Sache mit der Kleinen. Aber passt auf und haltet Abstand, ich denke der Rest ergibt sich von selber.“ Deidara runzelte die Stirn. „Und wo bist du?“ Der Schwarzhaarige sah ihn kurz an und starrte dann wieder in die Nacht. „Du wirst dich mit Orochimaru um die Formalitäten kümmern. Wegen der Familie und diesem Kakashi. Ich werde jetzt aufbrechen und die Lage im Versteck besprechen.“ sagte er worauf der Blonde eine zufriedenen Miene auflegte und sich Hidan wieder zu Wort meldete. „Du kannst dem Obertrottel gleich sagen das er selber mal seinen Arsch hierher bewegen kann um von einer kleinen Nervensäge paar auf die Fresse zu kriegen, klar?“ keifte er, während Deidara die Augen verdrehte und Itachi ihn einfach ignorierte. „Wir sehen uns.“ Für menschlichen Augen nicht wahrnehmbar schnell,verschwand er in der Dunkelheit und ließ die beiden allein zurück. Sakura hatte keine Ahnung mehr, wie sie weiterleben sollte. Alles in ihr fühlte sich seltsam kalt und leer an, wie noch nie zuvor. Ihre Eingeweide brannten und jeder Gedanke schmerzte. Sie fühlte weder den Wind in ihrem Gesicht noch das Wasser auf ihrer Haut. Die Zeit verging quälend langsam und scheinbar unendlich. Jedes Geräusch das sie wahrnahm war ein verschwommenes, monotones Hämmern in ihrem Kopf, der fast zu bersten drohte. Einsamkeit. Noch nie hatte dieses Wort eine solche Bedeutung für sie gehabt wie in diesem Moment. Es war als wäre sie als der einzige Mensch allein auf der Welt zurückgeblieben, zwischen kaltem Eisen und Stahl. Sie konnte mit niemandem reden, wollte es auch nicht. Nur noch alleine. Stundenlang schon lag sie auf ihrem Bett, obwohl sie schon längst hätte aufstehen müssen. Der Unterricht begann in einer halben Stunde. Eigentlich würde sie gerne jemanden bei sich haben, der ihr das Gefühl des alleineiseins nahm, aber nicht unter so vielen Leuten! Sie konnte sich nicht dazu durchringen, zu Menschen zu gehen die sie mit jedem Wort, in jedem Augenblick an die Nacht vor zwei Tagen erinnern würden. Irgendwie hatte sie es geschafft, die letzten Tage die Grippekranke zu mimen und daheim zu bleiben. Und mit niemanden außer ihrer Mutter reden zu müssen, doch heute, wo sie wieder in die Schule sollte, würde es unvermeidbar werden. Sicher hatte sich das Ereignis mit Temaris Familie schon längst herumgesprochen, es ging gar nicht anders. Dieser Kakashi würde wieder da gewesen sein, sicher übernahm er die Ermittlungen. Temari würde vielleicht zu einem Seelsorger kommen, falls ihr nichts geschehen war. Ob sie irgendwann wieder zur Schule kommen würde? Sakura dachte über alles das nach, musste aber feststellen, wie wenig sie darüber entsetzt war. Es war als hätten sie die Ereignisse abgestumpft, abgekühlt und vereist. Natürlich tat ihr die Blonde leid und auch Angst um sich selber verspürte sie noch, genauso wie um ihre eigenen Familie. Doch nichts war vergleichbar mit dem Gefühl, Sasuke verloren zu haben. Sie hatte keine Ahnung, wie sie vor ihm gerettet wurden war oder von wem. Aber das war ein Rätsel welches sie als nebensächlich einstufte, verglichen mit dem was zuvor geschehen war. Sie hatte Sasuke als Mörder gesehen, der Unschuldige auf dem Gewissen hatte. Er hatte versprochen, sie zu beschützen. Aber warum hatte er dann so etwas getan, warum? War es notwendig gewesen um etwas viel Schlimmeres zu verhindern? Doch aus welchen Gründen auch immer, Sakura hatte das Gefühl ihn für immer verloren zu haben. Er hatte sie verletzt, wie sie es nie für möglich gehalten hatte. Und nun hasste sie ihn, dafür das er sie verraten hatte, für das was er getan hatte! Sie hatte ihm geglaubt, gedacht er wäre auf der guten Seite und würde anderen helfen. Alles eine Lüge! Jede Hoffnung die er in ihr geweckt hatte war eine Lüge gewesen, alles was er ihr glaubhaft machen wollte. Vielleicht gab es Vampire, aber sie waren nicht die Mörder, wie er es gesagt hatte. Er war es. Diese Erkenntnis ließ Sakura erneut schluchzend in ihrem Kissen versinken, sie fühlte sich so unglaublich schrecklich! Was sollte sie jetzt nur tun, so alleine? Sie hatte doch keine Ahnung worum es überhaupt ging, kein bisschen! Alleine in einer Welt, die sie nicht verstand. „Sakura? Eh….uhn…stören wir?“ Zu Tod erschrocken hob sie den Kopf und starrte Naruto an, der verlegen in ihrem Zimmer stand. Shikamaru lehnte in der Tür, die Stirn bei ihrem Anblick in tiefe Falten gelegt. Sie musste ziemlich verheult aussehen und vollkommen verwirrt. Mit den beiden hatte sie nun gar nicht gerechnet, was suchten die hier? „Also…tut mir ja Leid, aber die Tür war auf und als du nicht kamst sind wir reingegangen weil die Schule gleich anfängt! Du hattest geschrieben das du heute wieder kommst…“ sagte der Blonde vorsichtig und sah sie an, als wüsste er nicht so recht was er davon halten sollte. Shikamaru trat langsam ein und setzte sich an ihr Bett. „Geht’s dir immer noch nicht gut?“ fraget er sanft und legte seinen Arm um ihre Schulter. „Was ist los?“ Sakura zuckte ein wenig zusammen, musste aber zugeben das sie tief im Inneren ein bisschen froh war, die zwei zu sehen. Aus irgendeinem Grund schien ihre Anwesenheit sie ein wenig in das Leben zurückzuholen und das fühlte sich richtig gut an. Trotzdem schüttelte sie den Kopf. „Mir ist schon wieder besser. Es war noch von der Grippe.“ murmelte sie und versuchte, ihn nicht anzusehen. Naruto nickte verständnisvoll. „Schon klar. Willst du noch zu Hause bleiben?“ Sie wollte als erstes nicken, hatte keine Lust mit anderen reden zu müssen. Aber eigentlich merkte sie, wie sich in der Gegenwart ihrer Freunde ein bisschen besser fühlte. Und zu verlieren hatte sie eh nichts mehr. Sakura schüttelte den Kopf. „Ich komme. Tut mir Leid, das ihr wegen mir so spät seit!“ Naruto grinst ein wenig erleichtert und feixte. „Ich will dir nicht alles verderben, aber wir haben jetzt mit Baki Deutsch! Das wird sicher lustig! Ich wette er kriegt einen Anfall wenn wir zu spät kommen!“ lachte er, während Shikamaru genervt das Gesicht verzog. Der aufgeweckte Blonde legte sich öfters mit Lehrern an und ihn störte das nicht. Im Gegenteil, die meisten Auseinandersetzungen provozierte er selber! Aber Shika und Sakura waren nicht gerade von der Idee begeistert, sich mit Baki anzulegen und warfen ihm missbilligenden Blicke zu. Die Rosahaarige beeilte sich schnell ins Bad zu kommen um fertig zu werden. Sie hatte keine Ahnung ob ihre Entscheidung richtig war, aber nun hatte sie keine Wahl mehr. Nichts das sie tat würde ihr Sasuke zurückbringen, egal was sie versuchte. Doch vielleicht konnte sie bei ihren Freunden Trost finden, wenigstens ein bisschen. Doch wie es weitergehen sollte, war unklar. „Ihr habt verdammtes Glück gehabt, Leute!“ lachte Kiba vergnügt und legte die Füße auf den Tisch. „Der alte Aasgeier ist heute zum ersten mal seit Urzeiten zu spät, keine Ahnung warum!“ Sakura seufzte unheimlich erleichtert und schloss die Tür hinter sich. Die gesamte Klasse war schon vollzählig versammelt, doch von Baki Sensei war nichts zu sehen. Anscheinend hatte sie wenigstens einmal Glück, wenn auch nur in der Schule. Sie setzte sich schnell neben Hinata, die sie schon mit einem schüchternen Lächeln erwartete. Ino fiel ihr zur Begrüßung um den Hals und beschwerte sich lautstark, warum sie am Wochenende nicht zu erreichen gewesen war. Sakura suchte sich schnell eine Ausrede und versuchte, nicht allzu rot zu werden. Shikamaru und Naruto ließen sich vor ihnen nieder, während der Blonde hoffnungsvoll grinste. „Vielleicht ist die hässliche Mumie heute nicht da, weil sie von einem LKW überrollt wurde. Oder ein Schüler hat gaaanz zufällig eine Bombe gelegt. Direkt in seinem Spind…“ Hinata wurde rot während sie verdruckst kicherte und Sakura prustete gegen ihren Willen. Das klang ganz nach Naruto, irgendwie hatte sie das vermisst. Derweil hatten sich auch Lee, Choji und Kiba an ihrem Platz eingefunden, um gemeinsam über den verhassten Lehrer zu lästern. „…ich wette es war Sakou aus der Parallelklasse, Baki hat ihn mal nachsitzen lassen!“ lachte Kiba und Lee nickte eifrig. Der Junge mit den buschigen Augenbrauen hatte es auch nicht leicht unter ihm, da Baki bekanntlich Gai Sensei hasste. Und dessen Lieblingsschüler ebenso. „Bestimmt hat man ihm die Reifen zerstochen, oder einer hat absichtlich Gas gegeben, als er ihn gesehen hat!“ fügte er hinzu, während sich Naruto vor Lachen kugelte. „Ich würde für ihn sogar meinen Wagen zu Schrott fahren, solange Baki sich zwischen Baum und Motorhaube befindet!“ rief er und erntete zustimmendes Gelächtern von der gesamten Klasse. „Dann hoffe ich aber das du gut versichert bist, ich bin nämlich ziemlich zäh.“ Eine kalte Stimme ließ alle verstummen. Baki stand in der Tür, ohne das ihn jemand im Eifer des Gefechts bemerkt hatte. Naruto grinste ihn an und winkte, doch die anderen verzogen sich schnell an ihre Plätze. Mit mehr als nur tödlicher Miene schritt ihr Lehrer langsam nach vorne und fixierte die Einzelnen hasserfüllt. Sakura spürte wie sie zusammenschrumpfte, sicher nahm er an das sie auch mitgemacht hatte. Als er an der Tafel stand herrschte Totenstille und jeder wartete gespannt, was nun kommen würde. Doch zu ihrer Überraschung war es keine Todespredigt oder Ankündigung diverser Strafarbeiten. Baki räusperte sich und suchte aus seiner Tasche ein paar Unterlagen heraus. „Der Grund für meine…bedauerliche (er sah Naruto mörderisch an) Verspätung ist ein kleiner Zwischenfall. Wie mir unser Rektor gerade eben mitgeteilt hat, wird sich eure Klasse in diesem Jahr über einen zusätzlichen Schüler mehr freuen dürfen. Da Ebisu Sensei momentan verhindert ist, habe ich das Vergnügen, ihn euch vorzustellen.“ Sein Gesicht verriet, dass er lieber das Vergnügen hätte Naruto an ein giftiges Tier zu verfüttern, doch keiner sagte etwas. Mit schnellen Schritten ging er zur Tür und öffnete sie und rief: „Du kannst reinkommen.“ auf den Gang. Sakura sank erleichtert zusammen, während sie neugierig nach dem Neuling spähte. Zum Glück hatte Ebisu sie damals nicht so öffentlich hereinbeordert, das wäre ihr Ende gewesen. Der Neue konnte ihr nur Leid tun, sicher fühlte er sich nicht gerade wohl in seiner Haut. Dann kam Baki wieder herein, mit einem großen Jungen im Schlepptau. Die ganze Klasse musterte ihn voller Interesse und auch Sakura kam nicht umhin, zu ihm zu sehen. Ihr stockte der Atem. Der Neue war ein überaus gutaussehender, muskulöser Typ etwa in ihrem Alter. Anstatt mit schüchternem oder unsicherem Blick kam er mit einem strahlenden Lächeln sowie einem selbstsicheren Winken in Richtung der weiblichen Gesellschaft zu ihnen. Seine weißen, an den Seiten fast ein wenig spitz zulaufenden Zähne funkelten, als bestünden sie aus reinem Porzellan. Das schöne, blasse Gesicht stand im beeindruckenden Kontrast zu seinen grellroten Haaren, die ihm wuschlig in die Stirn hingen. Mit einer schwungvollen Geste wischte er sie sich ein Stück beiseite. Dann fielen seine Augen auf Sakura und sie erstarrte. Die Iris war leuchtenden gelb und umrandete seine schwarzen Pupillen. Dichte Wimpern die schräg nach hinten liefen gaben seinem Erscheinen den Rest Perfektion, den es benötigte um die Rosahaarige zu überzeugen: Sie kannte ihn, wenn auch nicht so. „Würdest du dich uns bitte vorstellen?“ fraget Baki ungeduldig und sah auf die Uhr. Der Neue nickte mit einem einnehmenden Lächeln und grinste die Klasse breit an. „Mein Name ist Miharo. Ich komme aus einer kleinen Stadt etwas entfernt von hier und bin vor ein paar Tagen hergezogen. Von meiner alten Schule bin ich geschmissen wurden, die Gründe erzähl ich euch gerne später ausführlich, wenn kein spießiger Alter zuhört!“ Bakis Augenbraue zuckte gefährlich, anscheinend kam ihm langsam der Verdacht, dass er mit dem „spießigen Alten“ gemeint war. Doch Miharo grinste nun mit einem eindeutigen Blick in die Richtung der Mädchen, ohne sich um den Lehrer zu kümmern. „Wenn jemand aus irgendwelchen Gründen meine Nummer oder Adresse möchte, kann er mich in der Pause fragen, damit habe ich kein Problem!“ Sakura vernahm ein leises Seufzen aus Inos und Kins Richtung, anscheinend würden nachher einige bei ihm Schlange stehen. Doch sie selbst war noch viel zu verwirrt, um sich darüber aufregen zu können, da sie gerade ziemlich an ihrem Verstand zweifelte. Das konnte doch nicht sein, unmöglich! Es würde bedeuten, das sie ihn die ganze Zeit schon gekannt hatte, das er ihr geholfen hatte, etwas über Sasuke herauszufinden! Aber warum war er hier und wer hatte ihn geschickt? Und war es überhaupt möglich, das er es war? Irgendwie war alles zu verrückt um wahr zu sein, aber langsam war für Sakura nichts mehr unmöglich. Und dieser Kerl, der da vorne gerade die Position als neuer Klassenliebling erkämpft hatte, war eindeutig Moud! Ich glaube ich hab mir noch nie so viele Gedanken über ein Kapi gemacht wie jetzt. Erst mal die Sache im Haus mit Sasuke, ich hoffe das war nicht zu verwirrend! Und nun auch noch der „Neue“ – eine echte Herausforderung! Ich werde ihn nicht zu einem First-Part Charakter machen, aber er spielt eine wichtige Nebenrolle. Würde mich freuen wenn ihr mir sagt, wie es euch gefällt und ob ich so weitermachen soll. *meine fleißigen Kommischreiber alle ganz dolle knuddel* Ihr seid so toll! ^^ lg Coldi PS. Wenn ihr sehen wollt wir ich mir Moud ungefähr vorstelle, hier der Link zu meinem (nicht besonders guten ) Fanart (nicht erschrecken XD): http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=1352940&sort=zeichner&ordner=-1 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)