Blutrausch von Nerwen_Elensar (Eine Kurzgeschichte) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ich schmecke Blut dort wo keines ist... Ein süßer Hauch von Eisen bedeckt meinen Gaumen. Ich sehne mich nach Blut, verzehre mich, verlange es. Der Durst danach wird immer größer. Kann nicht mehr klar denken, nicht mehr klar sehn, nicht mehr klar hören. Sehe nur noch roten Nebel, höre nur noch das Rauschen meines eigenen Blutes, denke nur noch an das Gefühl, wie es mir warm die Kehle runterfließt Die Gier nach jenem kostbaren Saft steigt stetig an und bereitet mir Krämpfe, die meinem ganzen Körper zum Erbeben bringen. Der Schmerz lässt mich aufkeuchen. Ich versuche zu sehen doch der Nebel aus dunklem Rot nimmt mir die Sicht. Ich erkenne nur noch Schemen. Freund oder Feind? Beute oder Verbündeter? Bruder oder Verräter? Ich... erkenne dich nicht... Bin nun gänzlich im Blutrausch gefangen. Du sprichst zu mir, doch ich verstehe dich nicht. Deine Worte werden von dem Rauschen in meinen Ohren verschluckt und vermischen sich mit ihm zu einem noch lauterem Rauschen. Und der Schmerz wächst weiter… Er… Macht mich wahnsinnig! Ich brauche Erlösung! Ich brauche Blut! Ich will Frieden von diesen schmerzhaften Krämpfen. Wer auch immer du bist, gib mir dein Blut! Mit dem letzten Rest meines Bewusstseins registriere ich Hände auf meinen Schultern Du schüttelst mich, schreist mich an, doch ich wische mit nur einer Handbewegung deine störenden Hände beiseite, nur um dann im nächsten Moment mit beiden Händen deinen Kopf zu fassen zu kriegen. Mit langsamer Erwartung ziehe ich dich zu mir. Du wehrst dich dagegen... Hihi, zu schade das ich gerade dein Gesicht nicht sehen kann, doch wird sich das gleich ändern. Gegen den Schmerz, die Krämpfe und deine Gegenwehr ankämpfend drehe ich deinen Kopf zur Seite, sodass mir deine pulsierende Blutader dargeboten wird. Und ich nehme das Angebot mit Freuden an. Ohne zu zögern, ohne zu stocken, ohne zu überlegen ramme ich dir meine weißen Dornen in den Hals und beginne zu Saugen. Ich genieße das Gefühl der Wärme in meiner Kehle und labe mich am köstlichen Geschmack deines Blutes. Ein Schauer der Erlösung geht durch meinen Körper, als der quälende Schmerz endet. Und endlich beginne ich wieder klar zu hören. Das Rauschen in meinen Ohren nimmt ab, meine Gedanken werden wieder klar und auch der rote Nebel wird schwächer. Und da sehe ich, was ich angerichtet habe… Da knie ich nun und in meinem Armen halte ich deinen leblosen Körper. Dein Gesicht ist mir zugewandt, sodass ich dir in die Augen schauen kann… Angst vor dem Was kommt spiegelt sich in ihnen. Ungläubigkeit über das was ich dir angetan habe und Trauer über den Verrat an unserem Bund… Ich habe dich ermordet. Diese Tatsache lastet schwer auf mir und beginnt mich jetzt schon zermürben. Wie konnte ich das nur tun? Wieso erkannte ich dich nicht? Der Rausch ist keine Entschuldigung dafür, das ich dich nicht erkannte! Dich… Der du soviel mit mir durchgestanden hat. Ich merke wie sich meine Augen mit Tränen füllen. Siehst du das Radriel? Ich weine… Seit Jahrhunderten habe ich keine Träne mehr vergossen, und diese, alter Freund, werden für immer die letzten sein… Diese Tränen zur Erinnerung an dich... An meinen letzten wahren Freund.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)