and sometimes when you need to get by you sacrifice von -juujun- (a little bit) ================================================================================ Kapitel 9: some things are bigger than us ... --------------------------------------------- Jui Träge rollte ich mich auf die Seite, wollte mich an Dai ankuscheln, weil Kaoru sich schon wieder in meine Gedanken schlich. Erst als ich den Sarg noch einmal abgetastet hatte und sicher war das Dai schon aufgestanden war öffnete ich die Augenlider, ignorierte die kleinen Tränen die sich aus den ausgetrockneten Augen lösten, viele von ihnen hatte ich schon lange nicht mehr. Leise zischte ich während ich mich aufsetzte, meine Arme zitterte und mein Unterleib pochte dumpf, aber stetig. Mein Körper war zu schwach um die Wunden zu heilen aber ich hatte es schließlich nicht anders verdient, zu groß war die Schuld. Zittrig kroch ich aus dem Sarg, verzog mich in eine unbeleuchtete dreckige Ecke im Keller, die offenbar ungenutzt war. Ich hatte nichts von alledem verdient, außer einer Strafe die mir noch niemand erteilt hatte. Die Nägel fuhren über den Unterarm, bis die Haut endlich brach. Dunkelrot und weiß. Ein stetiges Tropfen ... Daisuke Ich sah kein einziges Mal mehr zurück und war einfach nur froh, dass Kaoru wieder verschwunden war. Sollte er doch hingehen wo der Pfeffer wuchs... Was erstmal wichtiger war, war Jui und dass ich so schnell wie möglich zu ihm zurückkam. Ich konnte im Haus auf den ersten Blick keine Spur von ihm erkennen und ging deshalb davon aus, dass er noch immer schlief. Er musste wirklich ziemlich erschöpft sein... Während ich die Treppe hinunter ging, stellte ich mir Juis entspanntes, schlafendes Gesicht vor, seine wunderschönen Züge und wünschte mir wieder ein Lächeln auf diesen weichen Lippen zu sehen. Ein ehrliches Lächeln... aber würde ich das überhaupt wieder sehen? Würde ich es sehen, solange Kaoru ihn so sehr beschäftigte? Jui Das Geräusch war so beruhigend, das es mich einnahm. Eine völlignaive Sicherheit überkam mich. Dai würde schon nicht stören. Ich war sicher in der Dunkelheit. Ich schloss die Augen wieder, bemerkte wie der Schmerz zusammen mit dem Blut meinen Körper verlies, die wunde konnte gar nicht mehr verheilen. Unweigerlich bildete sich ein lächeln auf meinen Lippen. Kein Schmerz mehr. Mehr wollte ich schon gar nicht mehr. Daisuke Unten im Keller blieb ich sofort am Eingang stehen. Der Sarg, in dem Jui gelegen hatte, war geöffnet und leer, von ihm selbst nicht die kleinste Spur. War er doch oben? Hatte er das Haus verlassen, ohne etwas zu sagen oder dass ich es bemerkte? Ich entschied mich dafür das Haus noch einmal zu durchsuchen, doch als ich mich gerade herumdrehte und wieder hinaufgehen wollte, vernahm ich den Geruch von frischem Blut. Kein menschliches, sondern das eines Vampirs. Es brauchte nicht viel an Vorstellungskraft um zu wissen, dass es nur Juis sein konnte. Als ich mich noch einmal genauer umsah, konnte ich ihn zusammengekauert in der Dunkelheit sitzen sehen, für das menschliche Auge sicherlich gar nicht mehr erkennbar. Er sah so klein und zerbrechlich aus... schnell ging ich zu ihm, schloss ihn in meine Arme, sah nur unbewusst die Wunde an seinem Arm. Jui Ich spürte den anderen Körper schwach, doch warum sollte ich darauf reagieren? Etwas in mir interessierte sich nicht dafür konzentrierte sich immer noch auf das Tropfen, jeden von ihm schien ich inzwischen spüren zu können. Wie mich jeder schwächer machte. Eine ganz andere Art von Erlösung. Ich wollte die Wunde vergrößern war fast schon gierig danach, doch wieder erreichten die Nägel den Arm nicht, schwach lies ich sie wieder herabsinken. Dann eben nicht. Daisuke Als Jui gar nicht auf mich reagierte, hielt ich in an den Handgelenken fest, ignorierte die Tatsache, dass es ihm sicherlich schon wehtun musste, so fest wie ich ihn gepackt hatte. Ich wollte einfach nicht länger mit ansehen, wie er sich wehtat, ich konnte es gar nicht, es tat mir selbst zu sehr weh. "Jui!", sagte ich eindringlich, laut, um überhaupt sein scheinbar so getrübtes Bewusstsein zu erreichen. "Hör auf, Jui, hör auf damit!", wies ich ihn an, rief schon fast, schrie, um ihn irgendwie wieder zur Vernunft zu bringen, als er den Blick noch immer nicht hob und weiter versuchte mit seiner Hand an die Wunde zu kommen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, ich wusste nicht, was ich noch tun sollte, war völlig hilflos. Jui Ich lies es nun ganz, spürte schon das Rauschen in meinen Ohren, welches keine Geräusche mehr zu mir vordringen lies und wusste das ich zu weit gegangen war. Dai würde mich finden und dann wütend sein. Sehr wütend. Ich hätte schreckliche Angst gehabt wenn ich noch die Kraft dazu gehabt hätte. Vielleicht würde er mich auch einfach nur liegenlassen, in einem Zustand zwischen Leben und Tod, solange bis ich wieder gebraucht würde. Hoffentlich würde er das tun. Immerhin war ich sicher langsam wertlos für ihn geworden. Daisuke Geschockt beobachtete ich, wie Jui schwächer wurde, immer mehr der Realität zu entgleiten schien. Es machte mir Angst. Meine Stimme wurde unsicher, trotzdem redete ich weiter auf ihn ein, obwohl ich wusste, dass es wohl keinen Sinn hatte. Wahrscheinlich merkte er nicht einmal, dass ich überhaupt da war... Was sollte ich tun? Mir fiel wieder nur eines ein, biss mir ins Handgelenk und legte es Jui an die Lippen in der verzweifelten Hoffnung, er würde trinken, dass ihn wenigsten der Geruch und Geschmack des Blutes wieder soweit zur Besinnung brachte, dass er es schaffte zu trinken... So konnte das nicht weitergehen... Jui Ein Stück rutschte mein Körper an der Wand herunter. Die geschlossen Augenlider ließen sich nicht mehr öffnen. Der Kopf hing nur noch schwach herunter, nicht einmal mehr dafür brachte ich die Kraft auf. Ich wusste auch nicht mehr was mich noch in einer sitzenden Position hielt, doch ich konnte irgendwann schwach Blut riechen, aber ich wollte nicht danach suchen. Der Kampf war beendet, ich wollte ihn einfach nicht weiterführen, konnte es gar nicht. Daisuke Panik stieg in mir auf. Was sollte ich jetzt tun? Wie konnte ich Jui dazu kriegen zu trinken? Oder weigerte er sich bewusst dagegen? Aber er konnte nicht sterben... oder doch? Würde ihn der Blutverlust umbringen? Und wenn ja, wie viel Zeit blieb uns noch? Fragen über Fragen schossen mir durch den Kopf, doch ich konnte gar nicht klar genug denken um noch eine Antwort darauf zu finden. Das konnte doch nicht sein, es konnte einfach nicht sein. Was sollte jetzt passieren? Was konnte ich tun? Und als einzige Antwort fiel mir etwas - oder besser jemand - ein, den ich eigentlich gar nicht mehr in Juis Nähe haben wollte. Wieso war Kaoru der einzige Vampir hier? Der einzige, von dem ich wusste, zumindest. Sicher wusste er, was zu tun war, wie man Jui helfen konnte, doch ich war mir unsicher, ob ich ihn wirklich rufen sollte... Hatte er etwas geahnt? "...Kaoru...", murmelte ich nur leise, konnte mich nicht dazu bringen die Stimme weiter zu erheben. Kaoru Der Ruf war leise und doch hörte ich ihn. Daisukes Stimme war schwach und unsicher und beinahe hätte ich ihn nur meinen verwirrten Gedanken zugeschrieben, denn so früh hatte ich nicht damit gerechnet. Irgendetwas musste mit Jui sein, und während ich umdrehte und mich so schnell es mir möglich war zurück zum Haus bewegte, wagte ich durch seine Augen einen Blick auf unser beider Geliebten. Im ersten Moment konnte ich gar nicht wirklich erkennen, war los war. Jui schien lediglich in einer Ecke im Keller zu sitzen, in sich zusammengesunken. Doch Daisuke schien mehr zu sehen, Blut, frische Wunden, und irgendwie machte mir das doch klar, was geschehen sein musste. Jui hatte wieder einmal die Gewalt über sich selbst verloren, hatte sich Schmerzen zugefügt... doch etwas musste anders sein, als sonst, etwas musste geschehen sein, dass Daisuke so sehr beängstigte, dass er keinen Weg mehr sah, mit der Situation alleine zu Recht zu kommen. Daisuke Hatte er mich gehört? Er war noch immer nicht zu sehen und Jui wurde immer schwächer. Er lag jetzt fast und meine Gedanken überschlugen sich vor Sorge um ihn. Zum wahrscheinlich ersten Mal in meinen Leben bekam ich Panik. Was soll ich bloß tun? "Kaoru...“, rief ich etwas lauter. Ich hatte keine Wahl mehr, er musste Jui retten, egal wie sehr ich ihn hasste. Wie konnte es nur soweit kommen? Warum musste ich jetzt meinen Feind um Hilfe rufen? Ich bin doch immer für Jui da. Kaoru kann ihm doch nicht mehr bieten als ich, oder? Kaoru Als ich bereits das Haus betrat, konnte ich Daisuke ein zweites Mal rufen hören, und beschleunigte meine Schritte, rannte nun schon fast die Treppe hinunter. Unten angekommen sah ich ihn nur kurz an, bevor ich mich Jui zuwandte. Erst jetzt konnte ich erkennen, dass er wirklich viel Blut verloren hatte, wahrscheinlich jedoch auch in der vergangenen Nacht nichts getrunken hatte, sodass die Wunde an seinem Unterarm sich gar nicht erst verschloss. Ich ließ mich neben ihm auf dem Boden nieder, zog ihn sanft auf meinen Schoß, hielt ihn fest. Er reagierte kaum, ich war mir nicht einmal sicher, ob er überhaupt bemerkte, dass ich es war, der ihn im Arm hielt und nicht sein ehemaliger Herr. Doch das war erstmal unwichtig. Ich beugte mich zu ihm hinunter, biss mir selbst auf die Zunge und ließ Tropfen für Tropfen mein Blut in seinen leicht geöffneten Mund fließen. Daisuke Kaum hatte ich gerufen kam er auch schon herein gestürmt. Ohne mich weiter zu beachten, ließ er sich zu Jui herunter und zog ihn auf seinen Schoß. Zu allem Überfluss flösste er Jui sein Blut durch einen Kuss zu. Für wen hielt er sich eigentlich? Hätte er das nicht tun können ohne ihn dabei so zu küssen? Ich merkte wie alles in mir danach schrie auf Kaoru los zu gehen und ihn von Jui weg zu reißen. Kaum war er da schon nahm er mir Jui und das vor meinen Augen. Am schlimmsten aber war das Gefühl nichts dagegen tun zu können, da dies Jui gefährden würde. Und Kaoru nutzte diesen Fakt schamlos aus und vertiefte seine 'Bemühungen' auch noch weiter. Kaoru Ich versuchte Daisukes Anwesenheit aus meinem Bewusstsein zu verdrängen und mich nur auf Jui zu konzentrieren. Mir war klar, dass er wahrscheinlich dachte, ich würde Jui mit voller Absicht vor seinen Augen so küssen, doch was blieb mir schon? Natürlich genoss ich diese Nähe, doch mir fiel auch nichts Besseres ein. So konnte ich wenigstens sicher gehen, dass mein Blut wirklich in Juis Mund blieb, und er es unweigerlich schluckte, wenn vielleicht auch nur unbewusst und unfreiwillig. Dabei streichelte ich ihm beruhigend über den Rücken und als ich mich schließlich wieder von ihm trennte, konnte ich sehen, wie die Blutung an seinem Arm bereits aufgehört hatte und die Wunde sich langsam schloss. Jui Blut durchströmte meine ausgelaugten Körper und ich brauchte einige Momente um zu verstehen was passierte. Ich spürte auch die Zunge in meinem Mund, doch sie fühlte sich nicht wie Daisukes an. Die kleinen, umschmeichelnden Bewegungen die sie vollführte zeigte mir dass sie nur einem gehören konnte... Kaoru ... Erschrocken öffnete ich die Augen und sah ihn über mir. Doch ich konnte mich gar nicht bewegen, der Schmerz über seinen Verlust machte mir dies gar nicht möglich. Auch die Frage was er hier überhaupt tat drang noch kaum in mein Bewusstsein. Daisuke Um mir abermals zu zeigen wie sehr er die Nähe zu Jui genoss, begann Kaoru Jui zu streicheln. Langsam wurde meine Wut darüber so heftig, dass ich glaubte es wäre besser den Raum zu verlassen. Als ich mich zornig abwendete, sah ich wie Juis Wunde am Arm langsam begann zu heilen. Kaoru ließ nun endlich von ihm ab, blieb aber noch immer nah bei ihm, zu nah. Jui atmete tief, was am heben seiner zerbrechlich wirkenden Brust zu sehen war. Endlich schlug er seine wunderschönen Augen auf. Erleichterung durchströmte meinen ganzen Körper. Kaoru Mit dem Moment da Jui seine Augen wieder öffnete, wieder zu Bewusstsein kam, konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich wusste nicht mal so genau, wieso ich nun weinte, ob es die Angst um Jui war, die Erleichterung ihn endlich wieder in meinen Armen zu halten oder etwas völlig anderes. "Es tut mir so leid...", flüsterte ich ihm zu, strich mit leicht zitternden Fingern über seine Wange. Doch wofür entschuldigte ich mich? Dass ich fortgegangen war? Es war doch in dem Moment die einzige Möglichkeit gewesen... aber war sie es noch immer? Konnte ich es überhaupt verantworten jetzt so einfach wieder zu gehen? Nein, es war unmöglich, es würde Jui irgendwann tatsächlich umbringen. Es musst irgendeine andere Lösung geben... Jui Ich spürte eine Träne auf meiner Wange, doch schnell bemerkte ich dass es nicht meine eigenen waren. Vorsichtig zog ich mich ein Stück an Kaorus Kleidung hinauf, saß nun. "Schhhh ... nicht weinen ... nicht wegen mir ..." hauchte ich atemlos. Ich konnte nicht verstehen warum das alles um mich gerade geschah, wollte es auch gar nicht tun. Im Moment zogen die vielen Eindrücke einfach an mir vorbei ohne einen Einfluss auf mich zu haben. Stumm lehnte ich mich an Kaoru, war mit der Situation einfach nur überfordert und wusste nicht was ich von seiner Erscheinung halten sollte. Daisuke Schnell wurde aus meiner Erleichterung über die offenbare Verbesserung von Juis Zustand purer Hass auf Kaoru. Er zog nun alle Register um Jui noch näher an sich zu pressen. wie ein Mädchen lag er heulend auf dem Boden und schaffte es so meinen geliebten Jui an sich zu binden. Ich wollte und konnte nicht länger mit ansehen wie dieser widerliche Kerl sich an Jui schmiegte. Mein Zorn gewann die Kontrolle über mich. "Weg von meinen Jui!!", hörte ich mich selbst rufen bevor ich ihn auf die Beine und von Jui weg zog. Meine Hand krallte sich in seinen Kragen und ich versuchte ihn mit aller Kraft nach oben zu ziehen. Kaoru Daisukes Angriff traf mich unvorbereitet. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass er sich überhaupt bewegt hatte, hatte meine ganze Aufmerksamkeit nur Jui geschenkt. Schnell fasste ich seine Hände, löste sie von mir und packte ihn selbst genauso am Kragen, wie er es Augenblicke zuvor bei mir getan hatte. Mit Leichtigkeit hob ich ihn ein Stück in die Höhe, funkelte ihn wütend an. "Dein Jui?", hakte ich mit erhobenen Brauen nach. "Jui gehört immer noch nur sich selbst. So langsam sollte das sogar in deinem Dickschädel angekommen sein. Wenn er will, dass ich gehe oder ihn nicht anfassen soll, dann wird er das schon zum Ausdruck bringen." Ich stieß ihn von mir, sodass er ein paar Meter rückwärts taumelte. Daisuke war viel zu jung, als dass er es mit mir würde aufnehmen können. "Und ich kann es nicht haben, wenn man mich körperlich angreift.", setzte ich dazu. "Wir sind erwachsen und vernünftig. Wenn du ein Problem hast, kannst du das gerne sagen." Daisuke "Wie soll er was sagen können wenn du ihn völlig überrumpelst und fest an dich drückst? Er bekommt von dir doch gar nicht die Chance etwas zu sagen!", ungewollt wurde ich lauter als nötig. So wie er sich von mir gelöst hatte, war mir klar, dass ein körperlicher Kampf unsinnig war und trotzdem versuchte ich ihn zu provozieren. 'Vernünftig', hatte er gesagt. "Verdammt Jui wäre fast gestorben!! Wenn du da ruhig bleiben kannst, bedeutet er dir wahrscheinlich nicht viel!" Ich kochte innerlich, was erlaubte er sich mich belehren zu wollen. Er war schließlich der Grund warum Jui sich das antat. Jui saß noch immer völlig benommen und abwesend am Boden. Er schien noch nicht zu verstehen, was gerade um ihn herum geschah, aber ich hatte es geschafft ihn von Kaoru zu lösen. Kaoru "Keine Sorge, so schnell stirbt ein Vampir nicht.", entgegnete ich, sah zurück auf Jui, der noch immer mehr als benommen dort saß. Eigentlich wollte ich mich nicht weiter mit Daisuke beschäftigen und mich viel lieber um Jui kümmern, doch das hatte wohl wenig Sinn. "Du weißt nichts über meine Gefühle, Daisuke, bilde dir das bloß nicht ein. Ich könnte noch so oft sagen, dass ich Jui über alles liebe und du würdest es ohnehin nicht glauben, wozu soll ich mir also die Mühe machen, dich überzeugen zu wollen? Die Hauptsache für mich ist, dass Jui weiß, wie ich fühle. Er ist alles, was mich interessiert, du bist im Moment nichts weiter als ein notwendiges Übel." Es mochte sich hart anhören, doch ich verlor langsam die Geduld mit Daisuke. Er hatte kein Recht sich so zu verhalten, wie er es tat. Natürlich verstand ich, dass er sauer war, dass ich gegangen war, doch eigentlich ging es ihm doch gar nicht darum. Er wollte mich lediglich runter machen und vor Jui schlecht dastehen lassen und das war mir völlig klar. Jui Langsam hob ich den Kopf. Doch was ich sah ließ mich schnell zweifeln dass ich überhaupt bei Bewusstsein war. "Kao ... Dai ..." Was taten sie nur hier? Sie stritten sich, das war offensichtlich, auch wenn mein Gehör immer noch mehr ein undefinierbares Rauschen als alles andere war. Und sie stritten sich schon wieder wegen mir. Es war fast schon so als könne ich ihrer beider Schmerz fühlen und er erschlug mich fast. Ich war ganz allein daran Schuld dass sie nicht glücklich waren. Warum hatte ich das nur getan? Fast schon automatisch bohrten sich meine festen Nägel in das eigene, sündige Fleisch... Strafe. Daisuke Die leise kraftlose Stimme kam eindeutig von Jui. Er kam anscheinend wieder zu sich und realisierte die Situation zwischen mir und Kaoru und es quälte ihn, offensichtlich. Seine reinen Fingernägel verletzten die so zarte Haut und hinterließen dunkle Spuren. Meine eben noch überschäumende Wut auf Kaoru löste sich augenblicklich auf und die Sorge um Jui versetzte mir einen Stich. "Jui...", brachte ich hervor und war sofort bei ihm. Warum tat er das nur, ich war doch bei ihm? Wie konnte ich ihn nur davon abbringen? Ich legte meinen Arm um seine Schulter, doch er schien es gar nicht bemerken. Kaoru Ich beobachtete stumm, wie Daisuke sich zu Jui hockte, und wie der sich so gar nicht davon berühren ließ. Es war, als sei Jui in seiner eigenen kleinen Welt, die er nicht verlassen wollte, oder es aus eigener Kraft nicht mal konnte. Am liebsten wäre ich ihm dorthin gefolgt, aber ich wusste, dass es keinen Sinn hatte. Das würde unsere Probleme auch nicht lösen. "Jui, es ist nicht deine Schuld...", sagte ich leise, blieb immer noch in ein paar Metern Entfernung zu ihm stehen. Irgendwie waren mir seine Gedankengänge so klar, wie nichts anderes in diesem Moment. Es waren immer dieselben, sie hatten sich über die letzten 50 Jahre nicht verändert. "Du hast keinen Grund dich für etwas zu bestrafen, wofür du keine Schuld trägst. Du kannst ja nichts dafür, so zwei Idioten wie Daisuke und mich als Liebhaber zu haben..." Eigentlich war Daisuke der einzige Idiot hier, aber alles was ich mit meinen Worten erreichen wollte war, Jui wieder zu uns zurück zu holen. Wie auch immer. Daisuke "Jui, es ist alles in Ordnung.", ich versuchte Juis Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, indem ich ihn noch dichter an mich zog und sanft begann über seinen Rücken zu streicheln. ich wollte Kaoru nicht hier haben, musste mir aber eingestehen, dass das wichtigste erstmal Jui war. Kaoru hatte gemeint, dass Jui sich nicht zu bestrafen braucht. Für was sollte er sich bestrafen? Er hatte doch nichts getan? Noch immer regte sich Jui nicht, nur seine Fingernägel bohrten sich noch tiefer in seine blasse Haut. Kaoru Nach einigen weiteren Minuten, in denen ich Daisukes erfolglosen Versuchen zu Jui durchzudringen zusah und Jui sich weiter kratzten, entschied ich mich doch dazwischen zu gehen. Ich wollte nicht, dass Jui noch mehr Schmerzen erleiden musste, ob nun von fremder Hand oder durch sich selbst. Kurz entschlossen schob ich Daisuke zur Seite und packte Juis Hände nicht gerade sanft, zog sie auseinander, sodass er sich nicht weiter wehtun konnte. "Jui, sieh mich an!", sagte ich eindringlich, sah ihn ernst und unnachgiebig an. Schließlich konnte das nicht so weiter gehen. Daisuke Kaoru stand plötzlich vor mir und nahm Juis Hände, sodass er sich nicht mehr verletzten konnte. eigentlich hätte ich das verhindern müssen, aber es war zum Besten von Jui. Ich wusste nicht genau was ich tun sollte, aber ich erhob mich ebenfalls. Jui sahs direkt gegenüber von Kaoru, sodass ich Juis schwache Hand nehmen konnte, ohne Kaoru umarmen zu müssen. In diesem Moment entspannten sich Juis Gesichtszüge und es war deutlich, dass er diese Umarmung genoss. Die Umarmung von mir und Kaoru, das musste ich leider akzeptieren. Jui Sanft drückte ich beide Hände, auch wenn ich nicht wusste woher die Kraft so plötzlich kam. Doch im Moment wünschte ich mir nichts mehr als für immer ihre Hände so festzuhalten, dass sie verbunden waren - durch mich - mit mir. Die Anspannung löste sich aus meinem Körper und ich sackte gegen die Männer, die ich liebte. Warum konnte es nur nicht immer so weitergehen? Doch vielleicht konnte es das ja doch ... irgendwann? kommis net vergessen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)