and sometimes when you need to get by you sacrifice von -juujun- (a little bit) ================================================================================ Kapitel 2: is anything going to be alright someday? --------------------------------------------------- Kaoru Wieder eine dieser Nächte... wieder der Wald, der mir mittlerweile mehr zur Heimat geworden war, als mein eigenes Haus. Zumindest hier hatte ich meine Ruhe und war allein und musste mich nicht andauernd mit Daisuke auseinandersetzen. Unser Streit hatte mir wieder einmal zu deutlich gemacht, dass wir in völlig verschiedenen Welten lebten, eigentlich keinerlei Gemeinsamkeiten hatten. Ich wusste wirklich nicht wie das noch weitergehen sollte. Dieser Kerl brachte mich dazu mich selbst zu vergessen und mich auf ein Niveau zu begeben, das mir mehr als unrecht war und wenn das so weiterging, war ich mir nicht einmal mehr sicher, ob mir nicht eines Tages wirklich die Hand ausrutschen würde. Wenn ich so darüber nachdachte, war es eben schon knapp davor gewesen, wenn Jui nicht gekommen wäre. Jui Vorsichtig schlich ich mich von hinten an. Es fiel mir nicht leicht in Kaorus Nähe zu sein doch er musste inzwischen wieder sonst was von mir denken. Also ging ich tapfer auf ihn zu. Setzte mich neben ihn auf den Baumstamm, nahm seine Hand in meine und strich mit der anderen sanft darüber. "Wie geht’s dir?" fragte ich schüchtern, eher die Hand als ihn fragend, denn diese war für mich auf einmal sehr interessanter als er. Mit dieser Hand hatte er mich schon so oft berührt, mir so viele schöne Momente bereitet... Kaoru Ich war so in Gedanken versunken, dass ich Jui erst bemerkte, als er schon neben mir saß. Obwohl ich mich darüber freute, dass er gekommen war, blieb doch ein kleiner Zweifel, ob er nicht vielmehr aus Pflichtgefühl hier war, denn er schien sich mehr als unwohl zu fühlen, sah mir nicht mal in die Augen. Trotzdem versuchte ich halbwegs fröhlich zu klingen als ich ihm antwortete, wollte ihm nicht noch mehr Grund zur Sorge geben. Ich konnte mir gut vorstellen, dass die Situation auch für ihn nicht ganz leicht war, auch wenn er selbst sie erst heraufbeschworen hatte. "Ganz gut, denke ich. Obwohl es mir besser ginge, wenn wir öfters mehr Zeit miteinander verbringen könnten...", antwortete ich wahrheitsgemäß. "Ich vermisse das..." Jui Ich lies seine Hand los, krabbelte unter seinen Arm, sodass er keine andere Wahl hatte als mich festzuhalten. Sogar anschmiegen musste ich mich, konnte in dieser Situation einfach nicht anders, bemerkte wie meine Kräfte, die seelischen Kräfte, schwanden und ich nichts mehr außer seiner Nähe brauchte. "Immer wenn ich dich sah musste ich an sie denken, aber das wollte ich nicht. Ich will nicht mehr an sie denken müssen, sie ist tot und daran kann man nichts mehr ändern. Aber ich kann dich deswegen nicht mehr meiden, ich vermisse dich zu sehr ..." flüsterte ich in seine Bluse, die er schon seit Wochen trug, sie nicht einmal mehr tagsüber auszog. Sie war schon ganz verknittert. Doch ich wusste er würde verstehen. Kaoru Ich atmete erleichtert aus, als Jui sich so nah an mich drängte. Es tat gut zu wissen, dass ihm immer noch etwas an mir und unserer Beziehung lag, dass er nicht vergessen hatte und Daisuke nicht alles war, was ihn beschäftigte. Mir war klar gewesen, dass die ganze Geschichte um Keiko ihre Spuren hinterlassen würde und er noch immer darunter litt, doch scheinbar sollte auch dieses Kapitel langsam geschlossen werden. Hoffentlich. "Ich verstehe, dass du mir nicht so einfach verzeihen kannst, Jui, ich kann es ja selbst kaum...", seufzte ich leise.“Lass uns mit dieser ganzen Sache abschließen, ja? Ich will nicht, dass unsere Beziehung noch weiter darunter leidet." Sanft küsste ich ihn auf die Stirn, war einfach froh ihn bei mir zu haben, einmal ohne Daisuke. Jui Ich hob meinen Kopf etwas weiter an wollte seine Lippen auf meinen spüren. Die Hände schlossen sich in seinen Nacken und das schöne Kribbeln in meinen Körper während des Kusses lies mich ganz steif werden. Nur kurz löste ich den Kuss um noch etwas zu sagen: "Ich hätte es auch keine Sekunde länger ertragen uns beide darunter leiden zu lassen ... ich hab dich so vermisst ..." Dann küsste ich ihn wieder, fast schon gierig. Ich hatte mit der Sache noch nicht abgeschlossen, aber ich wollte sie lieber verdrängen, denn sie machte mich wie auch ihn kaputt und so ging es einfach nicht mehr weiter. Kaoru Sollte es das also gewesen sein? War alles wieder wie früher oder würde es zumindest in absehbarer Zeit wieder so werden? Nur leider war da ja immer noch Daisuke, Störfaktor Nr.1, den ich wohl oder übel dulden musste und das auch noch für einige Zeit, wie es aussah. Ich konnte ihn nicht einfach wegschicken, zumal Jui mir das wohl nicht verzeihen würde und schlimmsten Falls seinem alten Herrn sogar noch folgte. So blieb also nur die Alternative die Situation so zu ertragen wie sie nun mal war. Dass zwischen Jui und mir nun alles wieder so war wie es sein sollte, war zumindest ein Trost, der nicht zu verachten war und ich wollte den Moment genießen, solange er anhielt. Es war so schön, Jui wieder nahe zu sein, ihn küssen und berühren zu können. Jui Es kam mir so vor als wäre ich vollkommen ausgehungert, so nah presste ich mich an ihn, dass er mit seinen Gedanken offensichtlich abschweifte konnte ich gar nicht mehr wahrnehmen. Mein Körper drückte sich automatisch Kaorus sanften Berührungen entgegen, verzehrte sich nach jedem Funken Zuneigung die Kaoru mir gab. Auch wenn es vielleicht falsch war, da er mich grade nicht wollte und das auch deutlich zum Ausdruck brachte. Aufhören konnte ich deswegen jedoch trotzdem nicht. Kaoru Ich spürte, wie Jui sich näher an mich drängt und obwohl ich es auf der einen Seite genauso wollte, kam es mir doch nicht ganz richtig vor. Das alles war ein wenig zu überstürzt. Deshalb drückte ich ihn ein Stück weg, löste den Kuss, aber hielt ihn trotzdem weiter fest. "Was ist mit Daisuke? Was ist es, was du für ihn fühlst, Jui?", wollte ich wissen. Es kam mir fast so vor, als würde Jui gerade denn zu demjenigen von uns kommen, bei dem es ihm gerade einfach besser passte, doch ich wollte nicht einer unter vielen sein, wollte nicht ersetzbar sein, doch so kam ich mir im Moment häufig vor. Jui Ich wand meinen Blick wieder ab, vergrub das Gesicht auf seinen Schoß. Wahrscheinlich würde ich einen von beiden verlieren und das es wohl Kaoru sein würde trieb mir die Tränen in die Augen. Gerade ihn wollte ich nicht verlieren. Doch ich wusste wenn Dai mir diese Frage gestellt hätte, hätte ich dasselbe gedacht. "Es tut mir so leid Kao ..." schluchzte ich schon wieder "Ich brauche euch beide so sehr ... ich kann keinen von euch gehe lassen - es würde mir das Herz brechen ... ich liebe euch alle beide ..." Ich krallte mich in seinen Oberschenkel, als ob ich ihn so festhalten könnte... "Ich liebe euch ..." Kaoru Es war die grausame Wahrheit, eine Wahrheit die mir eigentlich schon längst klar gewesen war, schon bevor ich die Frage überhaupt gestellt oder gedacht hatte. Doch es zu hören, zu hören, dass er jemand anderen ebenso liebte wie mich, ihm dieselben Gefühle schenkte, vielleicht sogar die selben Gedanken hatte, wenn er an Daisuke dachte, wie wenn er an mich dachte. Eigentlich hätte es mich nicht so sehr treffen sollen, wie es es tat. Hätte... hätte... "Wie stellst du dir das vor...?", fragte ich leise, für menschliche Ohren wohl kaum noch hörbar. "Wie soll das weitergehen, Jui?" Jui "Ich weiß es doch nicht ... ihr hasst euch so sehr ..." schluchzte ich. Keine Reaktion von Kaoru. Es war ihm wohl egal. Immer fester krallte ich mich an Kaoru, tat ihm gewiss schon weh, aber es war mir recht. Sollte er doch merken wie er mir das Herz zerriss, wer sehr er mir wehtat. Ich würde ihn verlieren, so viel war klar. Und es war ganz allein meine Schuld. Ich hatte ihn unglücklich gemacht, gegen seinen Willen gehandelt. Dinge getan die ich mir geschworen hatte nie zu tun. Ich sprang auf und riss meine Bluse auseinander. "Geh doch und reiß mir das Herz aus der Brust!" schrie ich ihn an, obwohl es falsch war. Alles was ich noch tun konnte war meinen Schmerz auszudrücken. Kraftlos sank ich vor ihm auf die Knie. Schrie den schmerz heraus wie damals als ich von Asamis Tod erfuhr schrie ich den unbändigen Schmerz heraus. Diesmal war es als wäre Kaoru gestorben - nur für mich - nur wegen mir. Doch ich erwartete gar nicht aufgehoben zu werden. Kaoru Ich war kraftlos, völlig kraftlos. Diese ganze Situation hatte mich langsam aber sicher ausgelaugt und nun war es vorbei, ich konnte das nicht mehr so einfach... vielleicht wollte ich es auch nicht. Vielleicht musste ich Jui im Stich lassen um mich selbst zu retten, auch wenn es grausam und egoistisch war. Doch als Jui so vor mir auf dem Boden saß, schrie, weinte, da konnte ich es nicht. Egal wie kraftlos und müde ich war, ich konnte Jui nicht leiden sehen, nicht ihn unter allen Menschen und Nicht-Menschen dieser Welt. Also ließ ich mich vor ihm zu Boden sinken, zog ihn in meine Arme, als wolle ich ihn niemals wieder loslassen, obwohl wir beide doch zu gut wussten, dass ich es irgendwann tun würde. Und dann vielleicht sogar für immer. Dieser Gedanke brach mir das Herz und trieb mir die Tränen in die Augen und ich hatte auch dafür keine Kraft mehr, nicht um sie zurückzuhalten. Was hätte das auch gebracht? Durfte nicht auch ich einmal schwach sein? Jui Immer fester krallte ich mich an ihn, denn auch wenn er mich hielt - er war so fern - so als hätte ich ihn schon verloren. Und zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten hörte ich sie wieder: die Stimme, die Kaoru geduldig und mit Elan bekämpft hatte. 'Du hast ihm das Herz gebrochen. Schämst du dich denn gar nicht? Ich glaube es ist an der Zeit das ich dich bestrafe du nichtsnutziges Wesen ...' "Nein, Nein, Nein ...!" schrie ich, auch wenn Kaoru gar nicht wissen konnte zu wem ich da sprach, schließlich konnte nur ich sie hören. Immer fester wurde mein Griff und ich hatte das Gefühl sterben zu müssen wenn er losließe - mich von sich stieß. Kaoru "Vielleicht kriegen wir das alles wieder hin... irgendwie...", murmelte ich, hielt es nicht aus ihn weiter so zu sehen.“Ich hasse Daisuke nicht... er regt mich nur unglaublich auf... er ist arrogant und völlig ignorant seinen eigenen Fehlern gegenüber und kann die Meinung anderer nicht akzeptieren, und so was kann ich nun mal einfach nicht ab.", erklärte ich möglichst ruhig und wollte Jui einfach irgendwie dazu bringen sich wieder halbwegs zu beruhigen. Sanft strich ich ihm über den Rücken, und wusste einfach nicht was ich tun musste, um ihm irgendwie Trost zu spenden. Ich fühlte mich hilflos, was wirklich nur selten geschah, doch das alles überforderte mich langsam ein wenig. Jui Langsam, ganz langsam hatte ich das Gefühl das Kaoru wieder zu mir kam. Doch das war kein Grund für mich ihn wieder loszulassen. Aber immerhin sah ich ihn kurz an. Auch über seine Wangen waren Tränen gelaufen die ich vorsichtig wegküsste. Wegwischen wäre in dieser Situation vielleicht angebrachter gewesen, doch ich wollte ihn nicht loslassen. "Ich Sorg dafür dass Dai damit aufhört ich schaff das schon!" erklärte ich eifrig, nickte zur Bestätigung meiner eigenen Worte. Kaoru Langsam schüttelte ich den Kopf. "Wenn er es selbst nicht einsieht, hat das keinen Sinn. Du sollst ihn nicht zu irgendetwas überreden, was nicht zu seinem Charakter gehört, damit wird keiner glücklich und auf Dauer wird es auch nichts bringen." Zumindest sagte mir das die Erfahrung und Daisuke war im Grunde einer unter vielen, ein Stereotyp, wie man ihn wohl zu jeder Zeit an jedem Ort auf der Welt finden konnte. "Ich liebe dich, Jui...", murmelte ich leise.“Ich liebe dich so sehr, dass ich vor Angst dich zu verlieren schon völlig verrückt werde..." Jui "Ich liebe dich auch ..." seufzte ich gegen seine Brust, genoss einfach das was er mir gab, auch wenn ich ihm gerne noch näher gewesen wäre als nur diese einfache Umarmung. Mehr sollte wohl einfach nicht sein. "Ich glaube die Angst dich zu verlieren hat mich schon verrückt gemacht ..." flüsterte ich leise, konnte mich kaum dazu durchringen es auszusprechen, doch wie immer in diesen Momenten erinnerte ich mich an die Vergangenheit, wie er mich immer wieder ermutigt hat zu sagen was ich fühlte, mich nicht ausschwieg, wie er es immer zu sagen pflegte. Die Augen hatte ich fest zusammengepresst, schon wieder war in mir die Angst dass er mich wegstoßen könnte wenn er erfuhr wie kaputt ich doch eigentlich war. Und auch wenn er mich gebeten hatte Daisuke nicht zu überreden, in diesem Moment war ich fest entschlossen es zu tun. Vielleicht konnte man es ja doch schaffen dass die beiden sich doch etwas arrangieren. Vielleicht, wenn jeder von beiden etwas nachgab und sich ein wenig nach dem anderem richtete. Vielleicht war das große Problem zwischen den beiden wirklich nur die eigene Sturheit und nicht ich, der sie zwang mich zu teilen. Kaoru "Vielleicht sind wir alle ein bissen verrückt, Jui...", seufzte ich leise und vergrub das Gesicht in seiner Schulter. Wenn wir doch nur immer wieder so zu zweit sein konnten, nur wir ohne Daisuke oder sonst irgendjemanden. Es war so lange Zeit so schön, wieso konnte es nicht wieder so sein? Natürlich wusste ich gut genug, dass es nichts half der Vergangenheit nachzuweinen, doch manchmal konnte ich einfach nichts dagegen tun. Es geschah wie von alleine, was ich auch tat. Ich wollte gar nicht mehr an Daisuke denken, nicht daran, dass er noch in unserer Nähe, in unserem Leben war und einen nicht gerade wenig beträchtlichen Einfluss darauf hatte. Ich erwischte mich sogar dabei, mir zu wünschen gar nicht erst nach Japan zurückgekehrt zu sein. Jui In seiner Umarmung ließ ich mich vollkommen fallen, ließ bewusst alle Kraft aus meinen Gliedern entweichen und lehnte mich gegen Kaoru. Die Sonne würde bald aufgehen, doch es war vollkommen still. Wir beide waren stumm - versunken in unseren Gedanken die wohl alles andere als friedlich waren. Doch es gab etwas was mir Sorgen bereitete: Kaoru war so blass, so kühl. Und erst jetzt fiel mir mit Schrecken ein das ich mich nicht erinnern konnte das er in den letzten Tagen getrunken hatte. "Kaoru? Wann warst du das letzte Mal jagen? Sei ehrlich ..." fragte ich vorsichtig und leise. Kaoru Als ich seine Frage hörte, sah ich erst recht nicht auf. Wenn ich ehrlich sein sollte, konnte ich mich nicht einmal wirklich daran erinnern, wann ich das letzte Mal getrunken hatte, zu sehr waren meine Gedanken immer überall anders gewesen. Konnte gut sein, dass ich vor wenigen Nächten erst getrunken hatte, vielleicht war es aber auch schon über eine Woche her. Doch bedachte ich, wie geschwächt mir mein Körper besonders in dieser Nacht vorkam, wie schwer mir allein das aufstehen am Abend gefallen war, musste es wirklich einige Zeit her sein. "Ich weiß nicht... ein paar Tage.", antwortete ich schließlich leise wahrheitsgemäß. Was brachte es mir schon, ihn anzulügen...? Ich wusste ja selbst gut genug, dass ich spätestens in der nächsten Nacht jagen gehen musste. Jui Ich erschrak als ich seine Antwort hörte, doch bis auf ein kurzes verspannen meiner Glieder bemerkte er wohl nichts. Ich wollte ihm keine Vorwürfe machen, ihm nicht zeigen dass es mir wehtat ihn so zu sehen, zu sehen wie er wegen mir litt. Etwas in mir sehnte sich plötzlich nach Bestrafung, doch ich wusste genauso gut dass ich keine finden würde. Vorsichtig schob ich sein Gesicht näher an meinen Hals, wollte mich ihm nicht aufzwingen, ahnte schon dass er dann der eigenen Sturheit wegen nicht trinken würde. "Bitte Kaoru, nimm einen Schluck von mir ... wenigstens einen." Ich überlegte, wie ich ihm noch deutlicher machen konnte was ich mir wünschte. Mich aussaugen würde er sicher nicht, aber fast schon hoffte ich dass er mich schwach machen würde. Sehr schwach. "Bitte ... ich mag es so sehr wenn du von mir trinkst ..." setzte ich leise hinzu. Kaoru Irgendwie hatte ich es geahnt, es vielleicht sogar gewusst, dass Jui genau so, so und nicht anders reagieren würde. Und vielleicht hatte ich es mir sogar gewünscht... ich wusste es nicht wirklich, meine Gedanken waren viel zu wirr, um es genau zu sagen, doch ich wollte Jui nahe sein, auf irgendeine Weise und wenn es nur so geschah, sollte es mir recht sein. Besser so als gar nicht. Also küsste ich sanft seine Haut, biss dann schnell in seinen Hals, das heiße Blut sprudelte daraus hervor, süßer als das Leben selbst und schlug mich in seinen Bann, ließ mich die Welt und alles andere vergessen. Mit größter Macht musste ich mich zurückhalten nicht mehr als ein paar Schlucke zu nehmen, zu verführerisch war nicht nur der Geschmack, sondern das Gefühl der Macht über Jui, das mich in diesem Moment überkam. Jui Ein genießendes Seufzen verließ meine Lippen als Kaorus Zähne meine Haut durchbohrten. Zufrieden schloss ich die Augenlider, wollte einfach nur den Moment genießen indem ich mich Kaoru so bereitwillig hingeben konnte, auch wenn ich ihn viel zu gut kannte und daher wusste das er mir nicht den geringsten Schaden zufügen würde. Ich fühlte mich kein Bisschen schwächer und so konnte ich ein enttäuschtes Murren auch nicht verhindern als die schönen Lippen sich entfernten. Ich konnte mein Blut darauf noch riechen, aber es versetzte mich nicht in den Wunsch selbst welches zu trinken, nein viel eher lies es mich flehen das Kaoru noch mehr von mir trank. Doch das konnte ich nicht, er wusste nichts von dem Kampf in meinem innersten, wusste nicht wie sehr ich mich danach sehnte schwach zu sein und endlich nicht mehr der sein würde dem die ganze Verantwortung zuteil wurde. Und selbst wenn ich betteln würde, viel mehr als einen kleinen Schluck konnte ich ihm so oder so nicht mehr entlocken. Und so ließ ich mich einfach wieder gegen seine Brust fallen, immer noch ein wenig auf ein kleines Wunder hoffend. Wie sehr hatte ich mir in all den Jahren gewünscht das Kaoru einfach über mich herfallen würde, doch er war nicht so das er über andere herfiel. Sein Charakter lies das gar nicht zu und das wusste ich eigentlich. Kaoru Ich wollte mehr, brauchte mehr. Nicht des Blutes wegen, nicht weil ich Durst hatte oder schwach war, weil ich zuvor so wenig getrunken hatte, nein, ich wollte mehr von diesem Gefühl der Macht, dass Jui sich mir wieder hingab, nur mir gehörte in diesem Moment. Kein Daisuke und auch sonst niemand, der zwischen uns stand, nur wir beide und Schmerz und Lust, die ineinander übergingen, ohne eine genaue Grenze. Ohne zu denken, ohne zu Zweifeln, fasste ich Juis Kinn sanft, hob seinen Kopf, zwang ihn mich anzusehen. Ohne den Blick von ihm abzuwenden, senkte ich meine Lippen, an denen noch immer sein Blut klebte, auf seine, küsste ihn sanft aber nachdrücklich, wollte ihm gar nicht erst die Chance geben es sich anders zu überlegen. Fest hielt ich ihn an mich gepresst, als ich über seine Lippen leckte, ihn stumm aufforderte sie zu öffnen. Vielleicht wusste er sogar, was ich wollte, denn er tat es sofort, unsere Zungen trafen sich und keinen Augenblick später biss ich alles andere als vorsichtig in seine. Wieder dieses heiße, süße Blut, dieser Rausch, die Macht... Daisuke Diese Einsamkeit würde mich irgendwann noch zur Weißglut bringen. Nicht, dass es mich störte einmal ein bisschen Zeit für mich zu haben, nein, das war es nicht... vielmehr die Einsamkeit, dass Jui und Kaoru die einzigen waren mit denen ich wirklich reden konnte, oder es durfte, und letzterer war ja bekannter Weise ohnehin eine Sache für sich. Die Menschen, die Sterblichen, waren wie aus einer anderen Welt, unberührbar für mich genauso wie ich unberührbar für sie war und das war etwas, womit ich nicht klar kommen wollte und es auch gar nicht wollte. Verdammt, wir waren allmächtig, wieso also einsam sein!? Besonders im Wald wurde mir dieses Gefühl klarer und klarer, mit jedem Schritt den ich tat, jedem Meter, den ich mich wieder von der Stadt entfernte und unserem 'Zuhause' näher kam. Doch was war das? Der Geruch von Blut... doch kein menschliches Blut, nein, dieses war anders, süßer und irgendwie unnatürlich und ich wusste sofort, dass es Juis Blut war. Nur wenige Meter weiter konnte ich durch die Bäume in einiger Entfernung Kaoru und ihn stehen sehen, in enger Umarmung einen leidenschaftlichen Kuss teilend... wie konnte er nur? Wie konnte Kaoru meinen Jui berühren und wie konnte Jui sich einem anderen so hingeben!? Wütend ging ich näher heran, leise, obwohl ich wusste, dass Kaoru mich ohnehin mit Leichtigkeit bemerken würde, wenn er seine Aufmerksamkeit auch nur für einen Moment von Jui auf seine Umgebung lenken würde. Als sie sich von einander trennten, nach einer scheinbaren Ewigkeit, konnte ich deutlich sehen, wie Jui am ganzen Körper zitterte und sich offenbar nur noch aufrecht halten konnte, weil Kaorus Arme noch immer schützend um ihn lagen. Und auf seinen Lippen glitzerte das frische, rote Blut, tropfte langsam über sein Kinn, beschmutzte Juis vollkommene weiße Haut... Jui Ein leises Stöhnen konnte ich mir nicht verkneifen als Kaoru so harsch auf meine Zunge biss das sie ganz taub wurde. Meine Hände wanderten automatisch in seinen Nacken zogen ihn dichter an mich, wollte ihm weiterhin so Untergeben sein. Erneut keuchte ich leise, aber durchaus zufrieden als ich bemerkte dass ich schwächer wurde. Ich genoss den Moment ungemein, liebte es so abhängig von Kaoru zu sein das ich ihm sogar mein Leben in die Hand legte. Das Kaoru sich an mir sättigte war schon vollkommen zum praktischem, aber uninteressantem Nebeneffekt verklungen. Ich spürte wie ich ihn seinen Armen zusammensank und konnte nicht anders als zu lächeln. Diese Hilflosigkeit war so unbeschreibbar schön, dass ich diesen Zustand gerne noch länger 'ertragen' hätte. Doch auch ich wusste dass wir beide übertrieben hatten, denn ich zitterte und konnte mich nicht bewegen. "Kao ..." flüsterte ich leise, doch er verstand sofort, beugte sich über mich und bettete meinen Kopf an seinem Hals, in den ich auch sofort biss, das heiße, typisch nach ihm schmeckende Blut genüsslich in mich aufnahm, darauf bedacht nicht versehentlich zu viel zu trinken. Als ich mich wieder normal fühlte löste ich mich sanft. Lächelte ihm noch einmal zu, doch nun bemerkte ich seinen Blick, der eindeutig nicht auf mich gerichtet war. "Dai ..." flüsterte ich erschrocken als ich ihn neben mir erblickte. kommis? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)