Super Sisters von jollyrose (Marianna & Luigina) ================================================================================ 4.2 Die Sternenexpertin ----------------------- „AH! Ich spüre einen Splitter! Einen Splitter!“, schrie Cianca und schwirrte aufgeregt um Karma herum. „Nun halt mal den Rand! Wir wissen schon längst, dass Karma den Splitter in sich trägt!“ Marianna packte die Fee an den Flügeln. „Wieso wisst ihr das?! Woher?! Ihr habt doch keinen Splittersensor! Und überhaupt! Und außerdem!“, quengelte Cianca, während sie von der übergroßen Hand durchgeschüttelt wurde. „Ein Apfel mit Tollwut hat es uns erzählt.“, meinte die Klempnerin und ließ Cianca los. „Wow… Ich bin echt begeistert! Wobei… Das dieser Splitter in mir etwas mit diesem Glasstern zu tun hat, das hätte ich mir ja denken können.“, sagte Karma. „Wie meinst du das?“, fragte Luigina verwundert nach. „Ihr müsst wissen, was Sterne angeht bin ich eine echte Expertin! Ich weiß alles über sie. Egal ob Sterne am Himmel oder magische Artefakte, so wie die Powersterne im Schloss der Prinzessin oder eben der Glasstern, ich recherchiere bereits seit meiner Kindheit!“, erklärte sie voller Begeisterung. „Das ist ja echt ein interessantes Hobby!“, sagte Peach und lächelte. „Ich habe immer daran geglaubt, dass der gläserne Stern wirklich existiert! Und nun kann ich nun endlich mehr darüber erfahren!“, freute sich Karma, aber Cianca war da anderer Meinung. „Dir erlaub’ ich’s nicht, dass du mehr erfährst! Nee! Niemals! Vergiss es! Das erlaub’ ich grad mal den auserwählten Helden. Nur den Auserwählten!“ Kaum meckerte sie zu Ende, drückte Marianna sie weg. „Hör nicht auf Cianca, die redet nur gerne und viel!“, meinte sie. Die Klempnerin drehte sich zu ihrer Schwester, die etwas abwesend in die Höhe starrte. „Lu-chan? Was hast du?“, fragte sie. „Ähm… Da oben ist irgendwas… großes… rundes… und es… KOMMT NÄHER!“, rief sie und sprang rechtzeitig mit den anderen zur Seite, als doch tatsächlich ein gigantischer Lolli in Kugelform vom Himmel fiel und nun mit voller Wucht den Boden sprengte und darin stecken blieb. Die Gruppe sah an der riesigen Süßigkeit herauf. An seiner Stängelspitze balancierte Appelinda, fröhlich lachend wie immer. „Och, mögt ihr keine Lollis? Die sind doch lecker!“, kicherte sie und richtete ihren Apfelzauberstab auf die Helden. „Nicht die schon wieder! Los, nehmt eure Füße in die Hände und laaaauft!!“, befahl Marianna und schon liefen sie davon. Als Anführerin entschloss die rote Klempnerin den Abgrund hier zu verlassen und mit Hilfe der Pilze wieder nach oben zu gelangen. Sie sprang auf den ersten niedrigen Pilz und hüpfte weiter zu einem höheren. Karma war allerdings nicht so gut im Springen, wie die anderen drei, wie Luigina schnell bemerkte. Also nahm sie kurzerhand das Mädchen hoch und hüpfte mit ihr gemeinsam. Oben angelangt fand sich die Gruppe auf einem der harten, begehbaren Pilze. Doch Appelinda war längst nicht abgeschüttelt. Sie spürten nämlich, wie der Pilz plötzlich nachgab und noch rechtzeitig schafften sie es, sich auf einen anderen zu retten, bevor sie mit dem Pilzkopf in den Abgrund stürzen konnten. Das Apfelmädchen stand dann vor den Fliehenden und hielt in einer Hand essbares Papier. „Es schmeckt so gut… und wenn ich will, dann ist es scharf wie eine Messerklinge!“, rief sie und schleuderte das Papier, mit welchem sie wohl auch den Pilz gefällt hatte, auf die Helden. Peach warf sich schützend vor die anderen, öffnete ihren Schirm und fing damit das Papier ab, welches wie an einem Eisenschild abprallte. „Woah! Nun aber mal ernst, was hast du wirklich mit meinem Schirm gemacht, Toadsworth?!“, dachte sie sich verblüfft von der Abwehrstärke des Schirms. „Unfair!“, rief Appelinda wütend, aber noch bevor sie einen weiteren Süßigkeitenzauber aussprechen konnte, musste sie einer Feuerattacke Mariannas ausweichen, die hinter der abwehrenden Peach hervorsprang. „Du böse Tomate du! Ich mag dich nicht!“ Sie zeigte Marianna die Zunge. „… Tomate?“, fragte sie unbeeindruckt Appelinda. „Naja… du bist rot, deswegen Tomate! Und ich mag kein Gemüse!!“ Damit ließ sie vor sich eine Horde bunter Gummibären erscheinen, die wie wild auf Marianna losgingen. „Willst du mich verarschen?! Das sind doch nur Gummibä… AUA! DIE BEISSEN JA!“, fluchte sie und versuchte, die Dinger von sich abzuschütteln. „Sind sie nicht süß?“ Amüsiert klatschte Appelinda in die Hände. „Iek! Ma-chan!“ Luigina setzte Karma bei Peach ab, dann sprintete sie los und sprang mit einem kräftigen Satz in die Höhe. Mit einer Stampfattacke zielte sie auf Appelinda, welche aber auswich und Luigina auf den pilzigen Boden landen ließ. Der gewaltige Stampfer verursachte ein kleines Beben auf dem für seine Verhältnisse doch sehr schmächtigen Pilz, wobei Marianna, Peach und Karma gleich mal umplumpsten. „Lu-chan! Du stampfst hier eher den Pilz in Grund und Boden als Appelinda!“, rief Marianna, die es nun geschafft hatte, die Gummibären abzuschütteln. „Entschuldige, war nicht mit Absicht!“ Kurz ließ sich die grüne Klempnerin ablenken, aber lange genug für Appelinda zum Angreifen. Sie warf eine große Portion von kremigem Erdbeereis auf Luigina und als Krönung auch noch Schlagsahne hinterher. „Iek! Kalt! Kalt! Gehirnvereisung!!“, kreischte Luigina panisch und wischte schnell das Eis von sich. „Ah! Da fällt mir ein! Ma-chan!! Ich bekomm’ noch ein Eis von dir!“, rief sie ihrer Schwester zu, welche nur seufzte und meinte, sie solle damit doch bis nach dem Kampf warten. „Es hat echt Spaß gemacht, mit euch zu spielen! Aber nun muss ich leider Schluss machen.“, sagte Appelinda, kicherte dann und streckte ihren Stab gen Himmel. Über ihren Köpfen materialisierte sich nun ein gigantischer grüner Wackelpudding mit mehreren Metern Durchmesser. Als sie zur Seite sprang, um sich selber zu retten, fiel der Pudding vom Himmel herab. „OH SHIT!“, fluchte Marianna noch kurz, als das wabblige grüne Zeug auf sie draufplatschte, mit all seinem Gewicht. Es zerdrückte sämtliche Pilze, die sich darunter befanden, der Pudding verteilte sich über einen großen Teil der Schlucht. Auf der Spitze eines Hügels, etwas weiter weg von der Einschlagsstelle stand Appelinda und lachte. „Was für ein schöner Abschluss! Nun hol ich mir nur noch den Splitter und… Halt mal… Wo sind sie hin?!“ Sie sah sich genauer um, aber von den Schwestern, Peach und Karma fehlte jede Spur. „Das gibt’s nicht! Der Pudding muss sie doch zerquetscht haben! Nein! NEEEIN!“, fluchte sie und stampfte verärgert mit einem Bein auf. „AAAAAAAAH!“, erschreckte sich Luigina lautstark als sie sich nicht mehr in den Pilzschluchten wieder fand, sondern auf einem riesigen Weizenfeld. Sie sah sich um, ihre Schwester, Peach und Karma waren auch da. „Was zum…“, stotterte sie und blickte fragend in die Runde. „Ihr müsst euch bedanken! Bedanken, ja? Ich hab euren Hintern gerettet! Gerettet!“, quietschte plötzlich Cianca, die sich in die Mitte gedrängt hatte. „Bevor dieser grüne Klopps auf euch gefallen ist, hab ich euch hier her teleportiert. Hier her!“, erklärte sie stolz. „Du kannst das?!“ Luigina war völlig erstaunt über diese Fähigkeit der kleinen Fee. „Lass mich raten. Vor Aufregung vergessen zu erwähnen?“, sagte Marianna bereits gelangweilt von diesem immer wiederkehrenden Muster. Peach sah sich um und erkannte, dass sie in einem der Weizenfelder standen, die sie zuvor durchquert hatten und bemerkte dann Karma, die völlig blass in Richtung ihres Heimatdorfes starrte. Sie nahm das Mädchen an der Hand. „Wir bringen dich nicht heim. Das können wir jetzt auch noch gar nicht.“, meinte sie tröstend zu Karma. „Aber Peach, wir haben’s den Dorfbewohnern doch versprochen!“ „Ma-chan, denk doch mal nach! Sie trägt den Splitter in sich, so können wir sie nicht alleine lassen!“ „… Da hast du Recht. Wir sollten also irgendwo anders hin, irgendwo, wo uns Appelinda nicht finden kann!“, schlug die rote Klempnerin vor. „Ich weiß, wo wir hingehen könnten!“, meinte Karma und lief voraus, die anderen hinterher. In der Nähe des Dorfes blieben sie bei einer Baumgruppe stehen. Inmitten dieser stand ein einziger breiter Baumstumpf, bedeckt von Laub. Karma fegte die Blätter weg und zückte ihren Zauberstab, übrigens ein anderer, als der, den Marianna zuvor abgefackelt hatte. Sie schwang ihn, sprach ein paar reimende Worte, woraufhin ein Loch in dem Stumpf entstand und eine Treppe nach unten zum Vorschein kam. „Ein Geheimversteck?“ Marianna blickte neugierig hinein. „Ganz genau! Immer mir nach!“ Karma schritt voran die Treppe hinab. Das Geheimversteck war gerade groß genug, dass es schön gemütlich wirkte. Dort fanden die Helden alles vor, was man so zum Herumlungern benötigt, es war nett möbliert und es gab sogar Strom. „Echt beeindruckend! Hast du das selbst gebaut?“ Luigina warf sich gleich mal auf das breite Sofa. „Ja. Ich brauche manchmal einfach Abstand von meinem Dorf. Hier unten verbringe ich sehr viel Zeit.“, erklärte Karma. Peach war überwältigt von den vielen Büchern, die in den Regalen standen. Die meisten von ihnen handelten von Sternen, welche ja Karmas Leidenschaft waren. Die junge Zauberin nahm eines der Bücher aus dem Regal, setzte sich damit an den kleinen Couchtisch und schlug es auf. Die Gruppe versammelte sich um sie herum. „Hier drinnen hab’ ich alles über den gläsernen Stern zusammengeschrieben, was ich herausfinden konnte.“ Cianca war nun auch ein wenig interessiert, gab das jedoch nicht zu, immerhin müsste sie ja alles wissen, was es zu wissen gab, nur hat sie es garantiert bereits vergessen, vor Aufregung, wie immer. Karma stand noch einmal auf, lief zum Regal und zog ein weiteres Buch heraus, welches sie dann neben dem anderen auf dem Tisch aufschlug. „Was ist das?“, fragte Marianna neugierig. „Ein Märchen. Ihr kennt es sicher! Das Märchen von dem Sternenpaar.“ „Au ja! Das kenn ich! Das hab’ ich als Kind geliebt! Und ich mag es immer noch, so schön romantisch!“, schwärmte Luigina vor sich hin. „Das Märchen handelt von einer Lady, die unsterblich in einen Schönling verliebt war. Jedoch waren die Familien der beiden gegen diese Liebe und man verbot ihnen, den anderen zu sehen. Mit der Hilfe eines alten Magiers ließen sie sich in Sterne verwandeln, um so für immer am Nachthimmel zusammen sein zu können.“, erzählte Karma. „Wieso erzählst du uns das?“, wollte Peach wissen. „Ich habe die Vermutung, dass dieses Märchen mehr als nur eine Kindergeschichte ist. Ich denke, es ist wahr und dass es etwas mit dem gläsernen Stern zu tun hat!“, erklärte sie und blätterte in dem Märchenbuch. „Ich habe einmal gelesen, dass der gläserne Stern die Seele eines mächtigen Wesens in sich trägt. Sie wurde dort eingesperrt. Man könnte also sagen, dass dieses Wesen zum Stern wurde, so wie das Paar aus dem Märchen.“ Sie schlug das Buch wieder zu. „Ist nur eine Vermutung.“, sagte sie dann und lachte. „Klingt aber plausibel.“, kommentierte Peach und lächelte. „Nur, mir persönlich stellt sich noch eine Frage: Warum hat sich der Splitter mich ausgesucht? Ich weiß, ich sollte mich geschmeichelt fühlen, denn das zeigt mir, dass ich eine reine Seele habe. Aber… dann muss auch irgendetwas mit mir nicht stimmen.“ Sie ließ die Schultern hängen. „Hat sich denn irgendetwas an dir verändert?“, fragte Peach sie direkt. „Ähm… Ich weiß es nicht…“, murmelte Karma bedrückt. „Ach, nicht so schlimm! Ich glaub auch, man merkt das selber gar nicht!“, munterte Peach das Mädchen wieder auf. „Sag Mal, die Sache mit deinem Dorf… Das war doch nicht Absicht oder?“, fragte Luigina vorsichtig nach. „Nein! Nein! So etwas würde ich nie tun. Ich wollte einen kleinen Zauber aussprechen, aber irgendwie war ich dann etwas verunsichert, dabei lief das Ganze wohl schief und alle Dorfbewohner waren plötzlich Menschen. Ich auch… Ach, ich will endlich wieder ein Koopa sein!“ „Dann verwandle dich doch zurück!“, schlug Marianna vor, aber Karma senkte nur den Kopf. „Das kann ich nicht… Ich will nicht, dass wieder etwas schief geht…“ „Also willst du ewig ein Mensch bleiben?“ Marianna sah sie an. „Nein, aber…“, stotterte sie. „Du musst echt an deinem Selbstvertrauen arbeiten, Mädchen.“, meinte Marianna, schüttelte den Kopf und stand auf. „Wollen wir hier eigentlich ewig unten bleiben? Diese Appelinda hat es doch geschafft, den Splitter aufzuspüren, nicht wahr? Also wird sie Karma wieder finden.“ „Die hat bestimmt einen Splittersensor, so wie ich! Wie ich! Im Gegensatz zu euch!“, beschwerte sich Cianca, ging aber dann gleich mal unter Luiginas Mütze in Deckung vor Mariannas gefährlicher Hand. „Und was schlägst du vor?“, fragte Luigina. „Vertreten wir uns einfach ein wenig die Beine! Ich halt’s hier unten einfach nicht mehr aus!“ „Mh, ja! Verstecken hat ja sowieso keinen Sinn. Wenn wir Appelinda begegnen, werden wir wohl oder übel gegen sie kämpfen müssen!“ Peach stand auch auf, schweren Mutes raffte sich Luigina dann auch auf, sie wäre ja doch lieber hier unten geblieben, beim bequemen Sofa. Zur selben Zeit, an einem anderen, aber bereits bekanntem Ort, drehte Bowser seine Runden. Er machte es sich selbst zur Aufgabe, Prinzessin Peach zu retten, da er immer noch dachte, sie wäre entführt, wobei sie ja bereits gerettet wurde. Er erreichte schon bald ein kleines ländliches Dorf, in welchem bis vor kurzem Unruhen geherrscht hatten. Alles sah noch sehr verwüstet aus, aber zusammen mit jeder Menge Polizisten bauten die Dorfbewohner, allesamt Goombas, ihre Heimat wieder auf. Ihm fiel besonders eine grünhaarige uniformierte Goombadame auf, die wie wild brüllte und so scheinbar ihre Leute herumkommandierte. Aber er ließ sich letztendlich nicht von dem Dorf beeindrucken, sondern marschierte weiter durch den dunkelgrünen Wald. Doch plötzlich hörte er aus den Büschen ein Rascheln und Flüstern. Leicht zu reizen, wie er war, zögerte er nicht lang und zündete die lärmenden Büsche mit seinem Feueratem an. Sofort schnellten panisch über ein dutzend Koopas aus den Gebüschen, klagten, dass es auf einmal brennend heiß war und liefen wie wild im Kreis. Bowser brummte einmal laut, als er sah, wen er da vor sich hatte. Die Koopas erkannten das Zeichen und standen plötzlich alle stramm in Reih und Glied, der eine oder andere klopfte sich noch die letzten Flammen vom Hintern ab. „Warum lungert ihr hier in dieser Gegend herum, aber nicht dort, wo ich euch haben will?!“, fragte Bowser verärgert, drohte mit einem Flammenstoß, sollte jemand nicht rasch antworten. „Ähm, eure Fürchterlichkeit, w-wir wissen es selber nicht genau…“, stammelte eines der Koopa. „Wie, ihr wisst das nicht?! Werdet ja wohl nicht im Schlaf hier her gewandert sein!“, grummelte die Riesenschildkröte und verschränkte die Arme. „Nun, eure Abscheulichkeit, wir sind gerade erst hier aufgewacht. Das letzte, woran wir uns erinnern können war, dass wir gemeinsam während der Dienstpause gepokert haben…“, erklärte ein weiteres Koopa. Ihrem Anführer kam das jedoch seltsam vor. „Ihr seid wahrscheinlich einfach schon zu dumm um zu merken, was ihr tut! Aber wenigstens hab’ ich euch wieder gefunden, ihr Ausreißer! Nun folgt mir, wir müssen die Prinzessin retten!“, befahl Bowser und ging vor, seine Truppe folgte ihm ohne Widerworte. Leise tuschelten sie für Bowser unverständlich untereinander. „Prinzessin retten?“ „Will er nun einen auf Held machen?“ „Wer hat denn nun eigentlich beim Pokern gewonnen?“ So setzte Bowser seinen Weg mit seinen wiedergefundenen Leuten fort, immerhin war nun nicht mehr ganz so alleine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)