Super Sisters von jollyrose (Marianna & Luigina) ================================================================================ 1.4 Eine besondere Aufgabe -------------------------- Ihr Weg zurück ins Pilzkönigreich war lang und so kam es, dass die Schwestern in Begleitung von der kleinen Fee Cianca erst zum Sonnenuntergang die Prinzessin heil in ihr Schloss brachten. Sie wurden voller Freude von einer Menge erleichterten Schlossbewohnern erwartet, welche sich bereits am Eingang tummelten und die Helden bejubelten. Unter ihnen auch der ständige Begleiter und Aufpasser der Prinzessin, Toadsworth, welcher sichtlich besorgt um seinen Schützling war. Sofort bahnte er sich einen Weg durch die Massen, damit die Prinzessin ohne Probleme ins Schloss und auf ihre Gemächer getragen werden konnte. Marianna legte Peach vorsichtig in ihr Bett und ließ sich dann erschöpft auf einen Stuhl fallen. Luigina stützte sich an der Rückenlehne des Sessels ab und Cianca schwirrte um die Schwestern herum und musterte neugierig die ihr völlig fremde Umgebung. „Wie kann man nur so tief und fest schlafen? Und das auf meinen Rücken?“ Marianna hielt sich ihr völlig verspanntes Kreuz und blickte dabei seufzend die schlummernde Prinzessin an. Toadsworth ging mittlerweile neben dem Bett auf und ab und schüttelte mehrmals den Kopf. „Warum? Warum kann dieser Bowser die Prinzessin nicht einfach in Ruhe lassen? Das ist doch Stress für sie! Und für mich!“, jammerte der alte Mann. „Aber das war diesmal gar nicht Bowser.“, sagte Marianna und Toadsworth blieb stehen. „Oh Schreck! Wer ist denn noch so grausam?! Das halte ich nicht aus…“ „Jemand der eine graue Haut, rote Haare, große Schmetterlingsflügel und Fühler hat!“, meinte Luigina und fügte jedem Wort noch eine beschreibende Geste hinzu. Toadsworth, der versuchte, sich die Person bildlich vorzustellen, verzog entsetzt das Gesicht. „Das ist ja fürchterlicher als Bowser! Ein böse Fee? Und ich dachte immer, das wären liebe und nette Geschöpfe…“ „Um genauer zu sein, es war eine Motte! Hat sie zumindest behauptet, ich bin immer noch der Meinung, es war ein Schmetterling“, verbesserte Marianna ihn, „Und lieb und nett war diese … wie hieß sie doch gleich?“ „Mothella, Ma-chan!“ „Ja, diese Mothella, auf gar keinen Fall! Die hatte so unheimlich Kräfte…“ Cianca schwebte über dem Bett und lenkte mit einem Räuspern die Aufmerksamkeit auf sich. „Da eure Prinzessin nun gerettet ist, könnte wir uns endlich mal einem viel größerem Problem widmen?“ Verdutzt starrte der braun getupfte alte Toad die kleine Fee an, der wohl bisher nicht mitbekommen hatte, dass diese anwesend war. „Wer oder was bist du denn? Auch eine böse Fee?!“, fragte Toadsworth und brachte mit der Äußerung die Schwestern zum Schmunzeln. „Ich bin keine böse Fee! Keine böse Fee! Ich bin Cianca, die Wächterin des gläsernen Sterns! Naja… Ich war die Wächterin…“ „Gläserner Stern? Tatsächlich? Oho! Davon hatte ich bereits gehört. Ein magisches Artefakt, mit einer unglaublichen Macht! Jedoch hätte ich nie gedacht, dass dieser Stern wirklich existiert. Aber was soll das heißen, du warst die Wächterin?“ „Er ist zerbrochen… Zerbrochen!“ „Es tut mir Leid…“, Verlegen richtete Luigina ihren Blick zu Boden und drückte ihre Zeigefinger gegeneinander. Ruckartig blickte sie auf und drehte sich zu ihrer Schwester. „Aber eigentlich ist das deine Schuld! Du bist gegen diesen Altar geknallt!“ „Was? Ich? Denkst du ich flieg aus Spaß einfach mal so gegen irgendwelche Steinhaufen? Das war diese Mothella, die mich da reingeschleudert hat! Also ist es ihre Schuld.“ „Genau! Die Schmetterlingsfrau hat Schuld!“ Gab Luigina ihrer Schwester lautstark Recht. „Ist doch völlig egal, wer Schuld hat! Hauptsache ihr beiden schafft es, die Splitter wieder einzusammeln! Sonst wird die Welt untergehen!“, drängte Cianca. „Heißt das etwa, der Stern kann wieder hergestellt werden?“ „Soweit ich gesehen habe, ist der Stern in sieben Teile zersplittert und die sind dann auf und davon in alle Himmelsrichtungen! Wir müssen uns beeilen, diese Mothella darf die Splitter auf keinen Fall bekommen. Wer weiß, was sie mit dem Stern vorhat…“, antwortete die Fee auf die Frage des braunen Toads. „Wenn sie den Stern möchte, was wollte sie dann von Prinzessin Peach? Sie hat doch gar nichts mit der Sache zu tun!“ „Sie ist doch ein Schmetterling, also mag sie süßes Zeug… Vielleicht… vielleicht dachte sie, Peach wär eine echte Frucht und … wollte sie… aussaugen… huahahaha…“, flüsterte Luigina mit verstellter Stimme und schüttelte dann bei der bildlichen Vorstellung ihres vermeintlichen Scherzes ängstlich den Kopf. „Lass das, Lu-chan! Das ist nicht witzig!“ „Ah, Ma-chan! Man kann ja nie wissen, was im Kopf einer Schmetterlingsfrau vorgeht!“ Luigina zuckte mit den Achseln. „Ähm… ja… Wie dem auch sei, ich denke, Mothella hat sich vertan! Vertan hat sie sich! Meines Wissens nach, soll der Stern in irgendeiner Weise in Verbindung mit reinen Seelen stehen. Ja, reine Seelen, Personen voller Güte und … ja… Reinheit eben.“, erklärte Cianca den Anwesenden. Toadsworth nickte verständnisvoll mit dem Kopf. „Ja, ich verstehe. Dann dachte sie sicher, dass Peach den Stern besitzt! Sie gilt auf der ganzen Welt als die Reinheit in Person, ein solch liebes Wesen wie sie gibt es nur einmal!“, schwärmte er ein wenig und rückte dann räuspernd seine kleine Brille zurecht. „Gut, dann haben wir das mit Peach auch geklärt. Aber, Cianca? Wie stellst du dir das mit den Splittern vor? Wir wissen doch gar nicht wohin wir sollen!“ „Nun, Marianna… richtig? Also! Du hast garantiert mitbekommen, in welche Richtungen die Splitter geflogen sind, oder?“ „Ähm… Nein?“ Marianna kratzte sich am Kopf. „Wie, Nein? Was, Nein? Hast du gar nicht aufgepasst? Ah! Und was ist mit dir…ähm… wie war dein Name noch einmal?... Dein Name…es liegt mir auf der Zunge... etwas mit… S am Anfang, oder?“ Fragend blickte Cianca die grüne Klempnerin an „Luigina. Ich heiße Luigina…“, sagte sie ein wenig gereizt. „Ah ja! Genau! Etwas mit L am Anfang, sagte ich doch. Du hast aber garantiert aufgepasst, in welche Richtung wir nun gehen müssen, nicht wahr? Habe ich Recht?“ Luigina schüttelte den Kopf. „Woher soll Lu-chan das denn wissen? Sie war viel zu beschäftigt damit, panisch herumzukreischen!“, ärgerte Marianna ihre kleine Schwester ein wenig, welche ihr mit dem Ellbogen in die Seite stieß. „Das ist schlecht… Sehr schlecht… Wieso habt ihr nicht aufgepasst? Was seid ihr für Helden? Fürchterhaft! Äh… Fürchterlich! Ganz Fürchterlich!“ Völlig außer sich wedelte Cianca mit den Armen und schwebte auf und ab. „Hey! Halt mal! Wieso hätten wir aufpassen sollen wo die Dinger hinfliegen? Wir wussten ja noch nicht einmal, was dieser gläserne Stern überhaupt ist!“ „Aber… Aber… Ihr seid doch die Helden, oder? Seid ihr es? Ich bin nur eure Helferin in Not! Die Wächterin des Sterns und die Helferin der Helden! Also! Also… ist es… meine Aufgabe… Oh Schreck! Ich sollte wissen wo die Splitter sind, oh Schreck!“ Nun schüttelte die Fee entsetzt den Kopf und war noch aufgeregter. „Ich habe versagt! Ich habe versagt! Die Welt wird untergehen, untergehen! Oh nein, oh nein…“ Langsam schwebte sie nun auf das Bett und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Sie schluchzte mehrere Male bis sich Marianna zu ihr hinunterbeugte und versuchte, sie zu beruhigen. „Nun denk doch einmal positiv! Wir werden sicher irgendwie herausfinden, wo die Splitter hin sind! Jetzt wein doch nicht…“, sagte die völlig überforderte Marianna. „Oh klar, Ma-chan! War ja auch garantiert zufällig ein Kameramann da und hat alles gefilmt!“ „Und du denk auch nicht so negativ, ja?“ Die rote Klempnerin warf ihrer Schwester einen bösen Blick zu, woraufhin diese beschloss, lieber nichts mehr zu sagen. Cianca sah plötzlich auf und begann, mit den Händen ganz aufgeregt vor dem eigenen Gesicht zu wedeln. „Da ist was! Da ist was!“ „Hä? Was? Wo ist was? Was hast du?“ „Uh… Uh! Da! Daaa!“, das kleine Geschöpf deutete aus dem Fenster in Richtung Meer. „Ja? Und? Das ist das Meer? Was ist damit?“ Marianna war verwirrt und verstand nicht wirklich, was Cianca von ihr wollte. „Daaa! Da draußen! In dieser Richtung! Da! Da ist ein Splitter! Ich spür es! Uh…!“ „Was? Wie bitte?“, verdutzt wurde die Fee von den Schwestern angesehen. „Du kannst Splitter spüren?!“ „Ja, ja! Das kann ich! Als Wächterin bin ich geistig ganz eng mit dem Stern verbunden. Ganz eng. Ich hatte es vor Aufregung ganz vergessen…“ „Gibt es vielleicht noch etwas, dass du zufällig vor lauter Aufregung vergessen hast?!“ Luigina hielt ihre Schwester fest, da diese kurz davor war, über die kleine Fee herzufallen. „Bitte schrei mich nicht an! Wenn ich aufgeregt bin, entfallen mir öfters mal Dinge…“ „Schon gut…“ Genervt rückte Marianna ihre verrutschte Mütze zurecht. Auf einmal hüpfte ihr die kleine Fee ins Gesicht, als diese vor der sich plötzlich bewegenden Bettdecke zu fliehen versuchte. Peach war aufgewacht und saß nun aufrecht. Sie wirkte verschlafen und verwirrt zugleich. „Was… was macht ihr alle ihr? … Eh? Was mache ich hier?... Ich war doch grad noch…“ „Prinzessin! Wie schön! Ihr seid wach! Wie geht es euch?“ Toadsworth stürmte glücklich ans Bett der Prinzessin, welche sich den Kopf hielt. „Was ist passiert? Wieso bin ich in meinem Zimmer? Und… Marianna! Luigina! Wieso seid ihr hier? Ich kann mich an nichts erinnern… Aber sonst geht’s mir ganz gut.“ Peach lächelte Toadsworth zu, was ihn sichtlich beruhigte. „Kannst du dich echt an gar nichts erinnern? Du wurdest entführt!“ „Oh! Dieser Bowser…“ Peach krallte sich mit den Händen wütend in die Decke. „Nicht von Bowser. Von… einer sehr komischen Schmetterlingsfrau.“ „Wie? Kein Bowser? Aber Ma-chan, wieso kann ich mich nicht daran erinnern?“ „Tut mir Leid, das weiß ich nicht. Aber wir haben dich erfolgreich gerettet!“ Triumphierend streckte Marianna ihre Faust in die Höhe. „Und gleichzeitig geholfen, den Untergang der Welt in gefährliche Nähe zu rücken! Gefährliche Nähe!“, meckerte Cianca, die von der roten Klempnerin in einer Hand festgehalten wurde. „Weltuntergang? Was? Und… Wer zum Teufel ist das?“ Der Blick von Peach fiel auf die kleine Fee, die versuchte, sich aus der Hand die sie umschlossen hielt, zu befreien. „Wir haben keine Zeit, die ganze Geschichte noch einmal zu erzählen! Hört ihr? Keine Zeit! Wir müssen los und die Splitter finden!“, schimpfte Cianca weiter. „Nun sei doch mal still! Es ist bereits dunkel draußen, siehst du? Und wir beide sind müde. Wir retten morgen die Welt, aber heute nicht mehr, okay?“ „Aber… Aber…“ „Denk nicht mal daran, nun zu heulen! Ich sagte morgen! Ich denke, die Welt kann eine Nacht auf ihre Rettung warten.“ Nach diesen Worten verstummte Cianca und schmollte beleidigt in Mariannas Hand vor sich hin. „Dann könnt ihr mir ja nun erzählen, was passiert ist! Ich möchte alles wissen.“ Peach blickte ganz erwartungsvoll die rote Klempnerin an. Toadsworth entfernte sich langsam vom Bett. „Nun, dann kümmer ich mich einmal um die Gästebetten. Wenn die Damen heute nicht die Welt retten wollen, dann wollen sie sicher auch nicht in der Dunkelheit alleine nachhause.“, sagte er und spazierte aus dem Zimmer. „Ganz genau!“, rief Luigina ihm zustimmend mit einem breiten Grinsen im Gesicht nach. Marianna stand von dem Sessel auf und setzte sich neben Peach auf das Bett um ihrer Schwester eine Sitzgelegenheit zu bieten, da diese bis dahin hatte stehen müssen. Die noch immer schmollende Cianca platzierte sie auf ihrer roten Mütze. „Dann erzähl ich dir nun alles. Aber schlaf mir nicht ein, ja?“ Peach nickte, klemmte sich ihr Kopfkissen unter den Arm und hörte gespannt zu. „Also, alles fing damit an, dass Luigina und ich in der Stadt waren und…“ Die ganze Nacht hindurch berichtete Marianna von den Geschehnissen des Tages. Es war viel passiert und im Hinterkopf behielt sie immer den Gedanken, dass in naher Zukunft noch viel mehr passieren werden würde. ENDE KAPITEL EINS Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)