Am Ende des Weges steht ... die Liebe ? von abgemeldet (On the Road together ( Arbeitstitel )) ================================================================================ Regen prasselte auf die Erde nieder. Die Wolken zogen sich immer dichter zusammen und man ahnte jetzt schon, dass es bald auch noch gewittern wird. Aber das war mir egal. Ich musste laufen! Ich musste einfach! Ich musste besser werden, mehr Ausdauer bekommen, mehr Kondition, denn ich wollte der Beste sein! Diese dummen Trainingspläne, die Inui mir auf gestellt hatte, waren nur für Weicheier. Ich konnte viel mehr. Meine Sachen waren schon vollkommen durchgeweicht und trotzdem lief ich weiter, die mir so bekannte Strecke durch den Wald. Das Prasseln des Regens auf die Blätter sorgte dafür, dass alles um mich herum zu rauschen schien. Mein Hals war furchtbar trocken, aber ich konnte die Strecke nicht einfach so abbrechen! Ich würde es schon noch schaffen, auch wenn ich schon die Flussstrecke gelaufen war! "Ufff!" Eine dicke Baumwurzel, die aus dem Boden gewachsen war, hatte ich übersehn. Im Schlamm liegend versuchte ich mich aufzurappeln. "Aaaah! So ein Mist!" Mein Fuß schmerzte höllisch! Verdammt! Was mach ich denn jetzt? Nur mühsam schaffte ich es mich überhaupt aufzurichten. Ich lehnte mich zunächst gegen einen Baum und versuchte, trotz des Schmerzes, erst einmal einen klaren Gedanken zu fassen. Was jetzt? Wohin nun? Bis nach Hause schaffte ich es nicht, dafür war ich noch viel zu weit weg. Aber wohin sonst? Moment mal. Der Kleine wohnte doch hier in der Nähe…ach was! So eine schwachsinnige Idee von mir. Ich stünde da wie der letzte Depp! Ich sah es schon vor mir… "Was hast du denn gemacht?", fragte Ryoma, als er meinen Arm packte und mich stützend hinein ins Wohnzimmer brachte. "Setzt dich jetzt hier erstmal hin! Ich hol dir Handtücher und Sachen zum Umziehen, dann kannst du gleich ins Bad!" Kaum hatte er ausgesprochen verschwand er schon eine Treppe hinauf. Uije, worauf hab ich mich da nur eingelassen? Nach dem ich noch überlegt hatte, ob es nicht doch eine andere Alternative für mich geben könnte, wurde der Regen immer schlimmer und ich entschloss mich doch zu Ryoma zu humpeln. Was sich als nicht gerade leicht erwies, denn ich stolperte immer wieder und kroch somit ein großes Stück (Hoffentlich hat mich niemand gesehen) zum Haus von Ryoma. "Hier sind Sachen für dich! Komm. Ich stütz dich. Allein kommst du nämlich nicht hoch ins Bad", sagte er mit einem leichten Grinsen im Gesicht. "Ich schaff das auch alleine!" "Natürlich tust du das, aber ich helfe dir, damit du den Teppich nicht versauen würdest, während du da hochzukraxeln versuchtest." Er grinste schon wieder. Wie gemein! Und ich konnte mich noch nicht einmal wehren! So half er mir Stück für Stück die Treppe hinauf bis ins Bad. "Soll ich dir noch helfen?", kam es ziemlich frech von ihm. "Nein, ich schaff das!", erwiderte ich ziemlich heftig. "Ich wollt nur helfen", unbeeindruckt sagte er dies und verschwand aus der Tür. "Ich warte hier draußen! Nur für den Fall der Fälle", rief er von draußen herein. Ich zischte nur wütend vor mich hin und machte mich ran, mich vom Dreck zu befreien und mich somit meiner Kleidung zu entledigen. Das war leichter gesagt, als getan. Immer wider stöhnte ich vom Schmerz auf bis plötzlich die Türe aufgerissen wurde. Mit schreckgeweiteten Augen sah ich Ryoma vor mir. "Was machst du denn hier…!?" "Man! Das kann man ja nicht mit anhören!", gab er leicht säuerlich von sich. "Ich hab dir doch gesagt, dass ich dir helfe, wenn du Hilfe brauchst!" Mir fehlten die Worte. Ich lief rot an, denn mir war die ganze Sache mehr als peinlich. Nicht nur das er mir helfen woltel (wo ich doch gar keine Hilfe brauchte), nein! ich stand auch noch splitterfasernackt vor ihm! "Hast du dich schon fertig gewaschen?", fragte er, wobei er schon nach den frischen Anziehsachen griff. "Setz dich auf den Badewannenrand, dann kann ich dir helfen die Hose und den Rest anzuziehen." Besitzt dieser Junge eigentlich kein Schamgefühl?! Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, drückte er mich sanft gegen die Badewanne und half mir die Shorts anzuziehen, wobei er sie bis zu den Knien zog und ich sie dann letztlich ganz hoch zog. So ging das auch mit der Hose. Obwohl ich mir das Oberteil ohne große Probleme hätte selbst anziehen können, half er mir auch dabei. Stillschweigend, aber mit scheinbar höchster Konzentration half er mir in die Bluse rein und knöpfte diese auch immerweiter zu. Ich kam mir vor, wie ein Kleinkind. "So! Fertig. Am besten ich bring dich auf mein Zimmer, da kannst du dich erstmal hinlegen und ausruhen." "In Ordnung." Zum großen Widerstand war ich eh nicht mehr in der Lage und ich selbst merkte auch wie müde ich war und ließ mich somit gern auf das Angebot ein. Sein Zimmer hätte fast wie ein ganz normales Jugendzimmer aussehen können, wenn nicht überall Pokale auf den Regalen gestanden hätten und Bilder und Zeitungsausschnitten zu sehen gewesen wären, mit ihm drauf abgebildet. Mir wurde Mal wieder schmerzlich bewusst, dass er mich doch besiegt hatte und ich noch nicht einmal annährend solche Triumphe hatte verbuchen können. "So, leg dich jetzt mal auf das Bett. Ich hol das Telefon, damit du bei dir zu Hause anrufen kannst." "Ryoma?" "Was ist denn?" "D-…Danke." "…Keine Ursache." Oh man, was war das denn jetzt? Somit hab ich mich jetzt für alle Zeit zum Deppen vom Dienst gemacht! Kaoru Kaidoh muss sich von einem 12jährigen Bengel helfen lassen und bedankt sich auch noch in demütigender Art und Weise. Na ganz toll! Dabei bin ich doch derjenige, der stärker sein müsste. Er müsste von mir beeindruckt sein und nicht ich von ihm! Moment! Was red ich denn da für einen Mist? "Hier das Telefon." Ohne ihn bemerkt zu haben war er wieder ins Zimmer gekommen und hielt mir das Telefon hin. Ohne was zu sagen nahm ich es und wählte sie Nummer bei uns zu Hause. Er setzte sich neben mich aufs Bett und hörte aufmerksam zu, während ich mit meiner Mutter sprach. "Sie fragt, ob sie mich wegen des Unwetters draußen morgen abholen kann." Ich konnte nicht glauben, dass ich tatsächlich diese Frage gerade gestellt hatte. Aber ich wusste meine Mutter hätte keine Gelegenheit gehabt mich sonst noch abzuholen, denn mittlerweile regnete und donnerte es draußen nicht nur, sondern auch ein heftiger Sturm schien aufgekommen zu sein, denn die Bäume bogen sich und die Blätter flogen unkontrolliert durch den Wind. "Klar, kein Problem!", sagte er ohne auch nur einen Moment zu zögern. Seine Miene schien sich aufzuhellen. Ich sagte meiner Mutter nur noch Bescheid und verabschiedete mich von ihr, bevor ich Ryoma das Telefon zurückgab. "Sag mal, wie ist das denn jetzt passiert?", fragte er ehrlich interessiert. "Ich hatte trainiert.", antwortete ich allerdings nur kurz und knapp darauf. Er musste nicht alles wissen. Er musste nicht wissen, dass ich trotz des schlechten Wetters eine Rekordverdächtig lange Strecke laufen wollte, dass ich so ungeschickt war und tatsächlich über eine Baumwurzel gestolpert bin und auch nicht, dass ich hier hin gekrochen bin. "Du trainierst ziemlich viel. Du solltest besser auf dich aufpassen." Er lächelte mich lieb an und bevor ich noch etwas sagen konnte ging er schon wieder aus dem Zimmer. Was sollte das denn bedeuten?! Besser auf mich aufpassen….und dann auch noch dieses Lächeln! Ich schaute mehr als verdutz drein, denn ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Was hatte das zu bedeuten? Dieses Lächeln…es ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Es war so warm und ich hatte ihn nie zuvor so lieb schauen sehen, wie gerade eben. Ach, was red ich denn da? Ich hab mir das bestimmt nur eingebildet. Natürlich, was sonst? Die Tür ging wieder auf und mit mehreren Sachen bewaffnet betrat Ryoma wieder das Zimmer. "Dein Fuß sieht ziemlich dick aus. Ich mach dir einen Verband drum mit Eisgel, damit die Schwellung zurück geht. Hier hab ich auch noch einen Eisbeutel mitgebracht, den wir dann danach drauflegen." Ich merkte wie mein Herz schneller schlug. Mit wurde richtig warm, als er meinen Fuß hochhob und sanft mit seinen Händen berührte. Ein Lächeln umspielte dabei seinen Mund. Was für feine Gesichtszüge er doch hat. Er verteilte das Eisgel sehr vorsichtig mit seinen zarten fingern auf meinem Knöchel. Ich bekam eine Gänsehaut! Nicht weil das Gel so kühl war, …nein! weil er es so vorsichtig, behutsam und so zärtlich machte, dass es schon fast zu viel für mich war. "So, nur noch den Verband drum und dann…" Er sagte dies wieder mit einem mehr als geheimnisvollen Lächeln auf seinen Lippen. Mir fiel, als ich ihn ansah, plötzlich auf, dass er rot geworden war! Ich merkte, wie auch mir die Röte ins Gesicht schoss. "Du machst das wirklich gut." "Ich tu dir auch gewiss nicht weh, oder?" Er sah mich mit seinen tiefdunklen, großen Augen an. Bevor ich wusste was geschah, beugte er sich leicht zu mir vor und fragte noch einmal… "Ich tu dir auch wirklich nicht weh? Ich will dir nicht weh tun! Das wäre das letzte was ich wollte…" Dieser Satz hing noch in der Luft und bevor ich auch nur irgendetwas hätte darauf erwidern können beugte er sich ein letztes Stück zu mir rüber und ich spürte seine sanften Lippen auf meinen. Irritiert durch diese plötzliche Berührung zuckte ich von ihm weg. Erschrocken sah er mich an. "Das …das wollte ich nicht! Es tut mir Leid! Ich…" Doch ich ließ ihn seinen Satz nicht beenden. Denn, auch wenn es nur Millisekunden waren, die ich von seinen Lippen getrennt war, sehnte ich mich schon wieder nach ihnen. Ich war selbst zuerst erschrocken über die Tatsache, dass es mir gefiel. Das es mir gefiel ihn zu küssen. Ich zog ihn näher an mich ran, damit ich mehr von ihm hatte. Ihn mehr berühren konnte. Ihn näher spürte. Er seufzte zufrieden in den Kuss hinein. Und als wir uns voneinander lösten lächelte er mich verträumt an. "Kaidoh, ich …ich hab dich lieb." Die letzten Worte kamen fast geflüstert aus seinem Mund und dennoch verstand ich sie, als wären sie rausgeschrien worden. Ich sah ihn an. Mit meiner rechten Hand streichelte ich sanft über die weiche Haut seiner linken Wange und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, bevor ich ihn mit meiner anderen Hand wieder an mich heranzog, um erneut seine honigsüßen Lippen spüren zu können. Mit dem Wissen, dass es jemanden gab der mich liebte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)