Little Sweet Dreams von abgemeldet ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Little sweet dreams Prolog „… Und hiermit verurteile ich euch, im Namen des Zauberministeriums, zum Tode durch Erhängen.“, las Dumbledore laut vor. Surrend zog sich die Pergamentrolle wieder zusammen als er das eine Ende los ließ. Ein leichter Sommerwind wehte über das Gelände von Hogwarts und fächelte somit den Geruch des Waldes zu den Schulprofessoren sowie den anwesenden Ministeriumsbeamten herüber. Es war kurz vor der Abenddämmerung und die Verurteilten warteten schon auf ihren Henker. Leise hörte man das Schluchzen vereinzelter weiblicher Professoren, wie Madame Hooch oder Professor Sprout. Sogar der Hauslehrerin von Gryffindor, Professor McGonagall, liefen vereinzelte Tränen über die Wangen, doch ließ sie sich sonst nichts anmerken. Ihr Schulleiter würde schon wissen was er da tat, auch wenn sie im Moment nicht sonderlich davon überzeugt war. „Verräter wie ihr haben nichts besseres verdient.“, zischte er den Jugendlichen zu. Harry, der in der Mitte des Galgens stand, lächelte nur nachsichtig. „Wenn Sie meinen, Professor.“, entgegnete er mit einer Gelassenheit, die die Anwesenden sichtlich überraschte. Immerhin würde er gleich sterben. Oder dachte er etwa daran zu fliehen? Dann musste man ihn leider enttäuschen, denn die anwesenden Auroren und Professoren würden das gewiss zu verhindern wissen. Auch Severus Snape stand bei den Lehrern und konnte immer noch nicht ganz fassen, was sich da vor ihm abspielte. Angeblich sollen die Gryffindors versucht haben mit dem Dunkeln Lord Kontakt aufzunehmen. Dabei wurden sie von einem Mitglied des Phönixordens erwischt, der dies sofort Dumbledore meldete. Keine 4 Tage später war auch schon der Exekutionsbefehl vom Ministerium angekommen. Soweit Severus wusste, wurden die Jugendlichen bis dahin in den Kerkern des Schlosses untergebracht. Potter soll sogar eine ganze Zelle für sich allein gehabt haben, damit er nicht dazu kam eine Flucht zu planen. Wieder ließ er seinen Blick über die Verurteilten wandern. Dort oben auf dem Schafott standen: Longbottom – von dem Snape niemals annehmen würde, dass er versuchen würde mit dem Dunklen Lord zu kooperieren, schon allein wegen der Geschichte mit seinen Eltern. Granger – bei ihr dachte er sich das Gleiche. Daneben standen auch schon die beiden jüngsten aus der Weasley-Familie: Ron und Ginny – wahrscheinlich hatten die Beiden nur wegen ihrer Freundschaft zu Potter mitgemacht. Und dort in der Mitte stand der Grund für dieses Trauerspiel - Harry James Potter. Das war der Punkt, wo Severus’ Zweifel am aller größten waren. Potter würde niemals freiwillig Kontakt zu Voldemort suchen. Immerhin starben durch dessen Hand Potters Eltern. Zur Wiederauferstehung des Dunkeln Lords starb dann auch noch Cedric Diggory, was Potter auch mit eigenen Augen miterlebt hatte. Und zum Schluss gab es noch dieses unschöne Ereignis im Ministerium, wo Potter sich mal wieder selbst in die aller größten Schwierigkeiten gebracht hatte. Und dann musste auch noch dieser Flohfänger von einem Zauberer von seiner eigenen Cousine ermordet werden. Eigentlich müsste der Hass, den Potter gegen Voldemort haben müsste, niemanden mit gesundem Menschenverstand darauf kommen lassen, dass Potter sich diesem anschließen würde. Warum hatten also Potter und seine Freunde nicht während ihrer Verhörung dementiert, dass sie sich dem Dunkeln Lord anschließen möchten? Stattdessen hatte Snape erfahren, dass sie wohl ausgesagt hätten, sich für ihren eigenen und nicht den Weg Dumbledores entschieden hätten. Trotzdem fand er selbst diese Strafe immer noch zu hart. Vor allem da bestimmt seit hunderten von Jahren niemand mehr erhängt worden war. Was sollte also dieses ganze Getue? Seufzend sah Severus den Rest der verurteilten Ex-Schüler an: Seamus Finnigan und Dean Thomas. Die beiden hatten wahrscheinlich auch nur aus reiner Freundschaft zu Potter mitgemacht, jedoch ging es hier immer noch um den Gedanken einer Zusammenarbeit mit dem Dunklen Lord und bei so was hörte die Freundschaft bestimmt auf. Immerhin war Thomas ein Muggelgeborener. „Habt ihr noch irgendeinen letzten Wunsch?“, fragte Mr. Fuller. Er war einer der Auroren vom Ministerium. Ihm gefiel es ganz und gar nicht diese Kinder wie Schwerverbrecher zu behandeln. Immerhin wurde das ganze hier auf der Aussage einer einzelnen Person veranlasst, ohne irgendwelche anderen stichhaltigen Beweise. Überrascht sah Harry zu dem Beamten. Er hatte gar nicht mehr mit so einer Aufforderung gerechnet, aber beschweren würde er sich ganz sicher nicht. „Einen letzten Wunsch?“, krächzte er leise. Himmel noch mal! Diese Bannmale auf seinem Körper schwächten ihn mehr als er gedacht hätte. Und das alles nur, damit er nicht abhaute. Tse… wie sollte er denn bei so einer Übermacht an voll ausgebildeten Zauberern verschwinden? „Wie wäre es mit einem Lied? Ginny?“ Fragend sah Hermine zu dem rothaarigen Mädchen, das sich sogleich räusperte. Darauf hatte sie die ganze Zeit schon gewartet. „Die Königin wurde vom König entführt, am Ende siegte er. Es ist vollbracht, er hat die Macht, uns gehört das Meer!“ Leise verhalte ihre Stimme auf dem Gelände. Keiner wagte sie zu unterbrechen. Lächelnd summte sie die Melodie vor sich hin, während es nun an Harry war die Stimme zu erheben. „Jo, ho, zugleich: Hisst die Flagge, zeigt sie! Soll’n sie uns verdammen, doch wir sterben nie!“ Das rebellische Funkeln in seinen Augen leuchtete heller als je zuvor, als auch seine Freunde anfingen ins Lied mit einzustimmen. Rhythmisch gaben sie mit ihren Füßen den Ton an, während sie nun alle zusammen sangen. Die verwunderten Blicke der Erwachsenen ignorierten sie dabei vollkommen. „Jo, ho, steht zusammen! Hisst die Flagge, zeigt sie! Soll’n sie uns verdammen, doch wir sterben nie!“ Den letzten Ton zogen sie unisono in die Länge, ihre Köpfe waren alle in den Nacken gelegt, die Augen in den Himmel gerichtet. Eine ganze Minute lang sagte niemand auch nur einen Ton. Nur das rauschen der Blätter im Wald war zu hören. Doch Dumbledore wusste ziemlich schnell diese angenehme Stille zu zerstören, nachdem er sich wieder gefasst hatte. „Henker, vollführe nun deine Pflicht.“, stieß er bestimmend aus. Sogleich war die ergriffene Atmosphäre dahin. Einige verstörte Blicke streiften den Schulleiter, da er es offensichtlich so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte. „Hm…“, murrte der Mann unter der schwarzen Kapuze. Bedächtig bestieg er das Galgengestell und überprüfte bei jedem noch einmal die Stricke, nicht das sie mittendrin rissen. Eigentlich rechnete McNair damit verängstigte Gesichter zu sehen, doch alle strahlten eine solche Ruhe und Gelassenheit aus, dass es ihm schon unheimlich war. Am meisten machte ihm aber Potter zu schaffen, da dieser immer noch fröhlich vor sich hin summte und die wütenden Blicke des Schulleiters einfach ignorierte. Schweren Herzens trat er schlussendlich an den Hebel. Stumm wartete er auf das Signal seines Vorgesetzten. Dieses kam auch sofort anhand eines Kopfnickens. Schnell legte er den Hebel um. Wie gebannt lagen seine Augen auf den Jugendlichen, in deren Gesichtern kurze Anzeichen von Schmerz zu sehen war, ehe ihre Körper erschlafften. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, wie die Professorin für Kräuterkunde weinend zusammenbrach. Sofort war Madam Pomfrey bei ihr und gab ihr einen Beruhigungstrank. Professor McGonagall, die gleich daneben stand, sah so aus, als hätte sie schon längst einen oder mehrere dieser Tränke intus. Es war sicherlich schwer für sie Schüler ihres Hauses sterben zu sehen. Langsam trat McNair vom Galgen zurück. Seine Arbeit war getan. Andere würden sich darum kümmern die Leichen herunterzuholen und in Särge zu legen, damit sie beigesetzt werden konnten. Schweigend entfernte er sich, als ein Aufschrei durch die Menge ging und er sich ruckartig umdrehte. Zentauren! McNair konnte es nicht fassen. Die Zentauren verließen ihren Wald und zeigten sich feiwillig den Zauberern. Träumte er? Scheinbar nicht, wie ihm die Reaktionen der Umstehenden zeigte. Die Auroren zogen angriffsbereit ihre Zauberstäbe, doch scheinbar dachten die Zentauren nicht daran zu kämpfen. Langsam näherten sie sich immer zu zweit den Menschen. Doch entgegen jeglicher Erwartungen sprachen sie nicht mit Dumbledore, sondern gingen geradewegs zum Galgen und schnitten wortlos die Seile durch. „Was soll das werden?!“, meldete sich nun Dumbledore empört zu Wort. Niemand hatte das Recht einfach so aufzutauchen und seine Opfer mitzunehmen. Wo blieb denn dann die Wirkung als abschreckendes Beispiel zu dienen? „Wir sind gekommen, um diesen Kindern einen angemessenen Abschied zu bereiten.“ Bane, der Anführer der Zentauren, trat hervor. „Diese Menschen sind Verräter. Sie wollten sich Voldemort anschließen. Wieso solltet ihr sie also beisetzen wollen?“, warf der Schulleiter ihm entgegen. „Wir wussten nicht worum es geht, doch ändert dies nichts an unserer Entscheidung. Wir werden diese 7 Menschenkinder mit uns nehmen und sie bei uns im Wald beisetzen. Denn wir werden es ganz gewiss nicht dulden, dass man diese Leichen schändet.“ Mit diesen Worten drehte sich der schwarzhaarige Zentaur um und folgte seinen Kameraden zurück in den Wald. ~+~+~+~+~+~ „… Zum Schluss waren nur noch ein paar Zentauren am Waldrand übrig, die scheinbar zur Rückendeckung gedacht waren. Dumbledore war außer sich vor Wut, weil man ihm die Leichen genommen hatte. Er hat sein Büro fast vollständig auseinander genommen.“ Erleichtert atmete Severus Snape auf. Er und McNair waren jetzt seid mindestens einer Stunde dabei dem Dunklen Lord Rede und Antwort zu stehen. Erneutes Gemurmel wurde unter den anwesenden Todessern laut, welches jedoch sofort wieder verstummte, als ihr Lord seinen Blick schweifen ließ. Keiner von ihnen legte es darauf an einen Crucio abzubekommen. Voldemort konnte es noch immer nicht glauben. Wieso sollte Dumbledore seine wichtigste Schachfigur einfach so wegwerfen? Das war vollkommen unlogisch. „Und ihr seid euch sicher, dass Potter und seine Freunde wirklich tot waren?“, fragte er lauernd. Durchdringend bohrten sich seine roten Augen in die seiner Untergebenen. „Ja, Sir. Es gibt keine Möglichkeit, dass sie noch am Leben sind.“, antwortete McNair unverzüglich. Er konnte nur erahnen, wie wütend sein Lord darüber war, dass man ihm diesen Triumph genommen hatte. „Gut, dann verschwindet jetzt.“, damit löste der Dunkle Lord die Versammlung auf. Sofort disapparierten alle Todesser und ließen einen nachdenklichen Lord zurück. ~+~+~+~+~ Endlich auf Malfoy-Manor angekommen, atmeten Narcissa und Lucius erleichtert auf und nahmen ihr Kapuzen ab. Seitdem das Gerücht um den Tod Potters aufgekommen war, waren die Todessertreffen zur reinsten Qual geworden. Jeden Moment musste man damit rechnen von einem Crucio getroffen zu werden, da ihr Lord durchgehend schlechte Laune hatte. „Kommst du noch mit in den Salon, Draco?“ Fragend drehte sich Narcissa zu ihrem Sohn um. Dieser schüttelte jedoch nur bedauernd den Kopf. „Nein, danke. Ich glaube, ich werde gleich ins Bett gehen. Ich bin ziemlich müde.“, entgegnete der Blonde erschöpft und verabschiedete sich mit einem kurzen Nicken von seinen Eltern. Besorgt sahen die zwei Malfoys im nach. Ihr Sohn sah diesen Abend besonders blass aus. Nicht, dass er noch krank wurde. Oder hatte ihn etwa die Nachricht von Potters Tod so sehr geschockt? Wer, außer Draco selbst, wusste das schon… ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Ich danke Pirates of the Carribean für dieses toll Lied. *schwärm* Aba keine Angst, wenn ich weiter posten sollten, dann gibt es da keine Gesangseinlagen mehr, das war jetzt nur für dieses Pitel, weil das Lied da so schön passte. ^/////^ Kapitel 1: 1st Chapter ---------------------- So, hier ist jetzt das erste Chapter für euch, weil ihr mir so schön reviewt hat. Special thanks to: kiara02, sann, Sarah-Angel, Big-Mama, Ar, schnueffi. I love you all so much... and you comments of course. ^-^ 1st Chapter Unruhig wälzte Draco Malfoy sich in seinem Bett umher. Einige seiner blonden Strähnen klebten verschwitzt in seinem Gesicht. Die Bettdecke lag schon längst außerhalb des Bettes und das Laken war auch schon ziemlich zerwühlt. „Ah!“ Ruckartig setzte sich Draco auf und blickte noch leicht verpeilt in der Gegend rum. Wer oder was hatte ihn geweckt? Oder war er von seinem Traum aufgewacht? Nur was hatte er dann geträumt? Er wusste es einfach nicht mehr. Seufzend erhob er sich und zupfte an seinem Schlafanzug. Ganz verschwitzt. Langsam trottete er in sein Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Seine Sachen landeten mit einem Fußkick in irgendeiner Ecke. Die Hauselfen würden sich schon darum kümmern. Langsam lief das heiße Wasser seinen Körper hinunter, doch merkte er davon nichts, da seine Gedanken mal wieder bei der Hinrichtung von vor einer Woche waren. Das Bild von Potter als Verräter passte einfach nicht in seinen Kopf. Außerdem musste er sich die ganze Zeit vorstellen, wie Potter auf dem Schafott stand. Den Oberkörper mit Bannmalen belegt und die Schlinge, die um seinen Hals festgezurrt war. Wie in Trance seifte er sich ein und wusch sich anschließend wieder den Schaum aus den Haaren. Sauber und wohl duftend stieg er aus der Dusche. Mit ein paar Handgriffen hatte er eine neue Schlafhose an. Nasse Strähnen hingen ihm ins Gesicht, als er in den Spiegel sah. Wieso beschäftigte ihn diese Sache so sehr?! Mit einem Handtuch über den Schultern und dem Schlafoberteil in der Hand betrat er wieder sein eigenes kleines Reich. Hoffentlich hatten die Hauselfen in der Zwischenzeit sein Bett neu bezogen. „Bist du endlich fertig mit duschen?“, fragte eine bekannte Stimme. Überrascht blickte Draco zum Kamin und glaubte nicht was er dort sah. Harry Potter saß in einem seiner Sessel und lächelte ihn abwartend an. Irritiert bemerkte der Blonde, wie Potter seinen Blick langsam über seinen Körper schweifen ließ. Natürlich registrierte auch er, was Potter trug. Eine einfache Jeans-Hose, oben rum trug er kein T-Shirt, kein Hemd, gar nichts. Potter stand mit nacktem (!) Oberkörper vor ihm. Vereinzelt konnte Draco kleinere Narben erkennen, deren Ursprung er nicht kannte. „Keine Antwort? Keine gehässigen Beleidigungen oder Beschimpfungen?“ Harry erhob sich und ging langsam auf den blonden Slytherin zu. „Sag bloß du erkennst mich nicht mehr? Oder hat es dir so sehr die Sprache verschlagen, dass ich plötzlich vor dir stehe?“ Blitzende grüne Smaragde trafen auf verwirrte graue Iride. Draco, der sich plötzlich der Nähe Potters bewusst wurde, schritt hastig zurück um wieder Abstand zwischen sie zu bringen. „Natürlich erkenne ich dich. Wie sollte ich so ein Ekel erregendes Narbengesicht wie dich jemals vergessen?“, zischte Draco wütend zurück. „Charmant wie eh und je.“, lachte Harry und kam wieder näher. Überrumpelt schritt Draco weiter zurück, doch war dort leider schon die Wand und Potter stand direkt vor ihm. Wütend blitzte er den Schwarzhaarigen an, der nur mit einem schalkhaften Funkeln antwortete. „Verdammt, was willst du überhaupt von mir? Du bist tot!“, stieß Draco nun schon viel leiser hervor. Genau. Potter war tot. Wie konnte er also vor ihm stehen? Draco müsste durch ihn hindurch sehen können, wie durch jeden anderen Geist auch. „Was ich von dir will?“, hauchte Harry ihm leise ins Ohr. Draco hatte gar nicht bemerkt, wie Potter noch näher gekommen war und ihn nun mit seinem Körper gegen die Wand drückte. „Alles!“ Empört schnappte Draco nach Luft. Hatte er sich da vielleicht grad verhört? Scheinbar nicht, denn im nächsten Moment spürte er auch schon weiche Lippen an seinem Hals, die tupfend nach vorne wanderten. Sofort versuchte er sich zu wehren, doch war Potter mal wieder schneller und pinnte seine Handgelenke an die Wand. Nein, Potter war ganz bestimmt kein Geist. Geister konnten so etwas nicht mit Lebenden machen. „Lass mich auf der Stelle los, Potter!“, herrschte er den Schwarzhaarigen an, doch dieser dachte gar nicht daran. „Niemals. Dich lasse ich ganz bestimmt nicht noch einmal davon laufen.“, wisperte Harry ihm ins Ohr, bevor er zärtlich anfing daran zu knabbern. Krampfhaft versuchte der blonde Slytherin ein Stöhnen zu unterdrücken, was ihm leider nicht ganz gelang. Er war doch eigentlich viel stärker als Potter! Wieso stieß er ihn also nicht einfach weg? „Weil du es nicht kannst.“ Irritiert öffnete Draco seine Augen und sah direkt in die blitzenden Smaragde Harrys. Hatte er das eben laut gesagt? Gerade wollte Draco den Mund aufmachen, um sich zu verteidigen, als Harry diese Gelegenheit auch schon für sich ausnutzte. Geschmeidig schlängelte sich seine Zunge in die Mundhöhle seines Gegenübers um alles genauestens zu erkunden. Erschrocken riss Draco seine Augen noch weiter auf und versuchte sich zu wehren, doch aus unerfindlichen Gründen gelang es ihm nicht gegen Potter anzukommen. Stattdessen erhöhte sich nur die Reibung zwischen ihren Körpern, welche Potter dazu brachte in ihren Kuss hinein zu stöhnen, was wiederum ein Zittern durch Dracos Körper jagte. Himmel noch mal, wieso reagieren wir so aufeinander, fragte sich Draco in Gedanken, doch kam er nicht sehr viel weiter, da Potter Zunge endlich die seine entdeckt hatte und diese verspielte anstupste. Diesmal war es an Draco tief aufzustöhnen, doch glücklicherweise verhinderten Harrys Lippen auf seinen das Entweichen jeglicher Töne. Der Blonde wusste weder aus noch ein, während Harry nun seinerseits die Reibung zwischen ihnen immer mehr erhöhte. Als sich ein weiteres Stöhnen seitens Draco den Weg nach Außen fand, gab er seinen Widerstand auf und ließ sich in den Kuss fallen. Morgen würde er sich deswegen auch noch zu Sau machen können. Harry, der die Veränderung seines Partners durchaus mitgekriegt hatte, ließ dessen Arme los und platzierte viel lieber seine rechte Hand auf dessen knackigen Hintern, während die Linke in dessen Nacken lag. Als Draco seine neu erworbene Freiheit bemerkte, machte er es seinem Gegenüber nach und legte beide Hände auf den Hintern seines Kusspartners, um so den Takt der Reibung vorzugeben. Kurz lösten sie den Kuss aufgrund von Luftmangel; tief sahen sie in die Lust verschleierten Augen des jeweils anderen. Ohne den Blickkontakt zu lösen legte Harry sich Dracos Arme in den Nacken und hob ihn hoch. Sofort legten sich Dracos Beine um Harrys Taille, während dieser ihn langsam zum Bett trug. Sanft legte Harry Draco auf dem frisch bezogenen Bett ab. Leidenschaftlich sahen sie sich in die Augen, ehe Harry die seinen schloss und damit begann Küsse auf der Brust des Blonden zu verteilen. Genüsslich schloss dieser die Augen und streckte sich den kleinen Berührungen entgegen. Leicht lächelnd nahm Harry dies zur Kenntnis. Wieso konnte er nicht ihm gehören? Wieso musste er erst sterben, um dem blonden Slytherin so nahe sein zu können? Harry wusste es nicht, doch würde er sich jetzt nicht von solchen Gedanken ablenken lassen. Für so was hatte er später immer noch genügend Zeit. Vorsichtig tauchte Harrys Zunge in den Bauchnabel ein. Ein zischender Laut von Draco bestätigte ihm die Richtigkeit seines Handelns. Kurz schaute er nach oben, nur um in die verschleierten Augen zu blicken. Zufrieden senkte Harry seinen Blick wieder. Leicht zupfte er an der Schlafhose, die schon viel zu eng an einer gewissen Stelle geworden war. Folgsam hob Draco sein Becken an, damit Harry die Hose schnell entfernen konnte. Im hohen Bogen segelte sie aus dem Bett und wurde nicht weiter beachtet. Zitternd näherte sich seine Hand dem Glied, welches er nicht aus den Augen lassen konnte. Zuerst berührte er nur zaghaft die Spitze, verschmierte die ersten Lusttropfen die sich gebildet hatte, ehe er eine Faust machte, diese langsam auf und ab bewegte. „Oh Go~tt!“ Laut stöhnend bog Draco sein Kreuz durch. Wie konnte eine einzelne Hand ihn schon so nah an den Abgrund bringen? Noch nie war seine Erregung aufgrund solch einer einfachen Berührung so stark gestiegen. Wieso jetzt? Wieso bei Potter? Heißer Atem und eine feuchte Zunge an seinem Hals rissen ihn wieder aus seinen Gedanken. Ein schwarzer Haarschopf und grüne Augen schoben sich in sein Blickfeld. „Na, hast du mich vermisst?“, herausfordernd blitzte es in den Smaragden auf, doch Draco gab keine Antwort. Viel lieber begnügte er sich damit den Schwarzhaarigen zu sich runter zu ziehen und ihn in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickeln. Stöhnend ließ Harry sich darauf ein. Draco wusste, dass er es nicht mehr länger aushalten konnte. Die Hand um sein Glied wurde immer schneller und der Kuss erregte ihn nur noch zusätzlich. Krampfhaft verkrallte er sich im Bettlaken, als er seinen Orgasmus herannahen spürte. Ruckartig zog er an Potters Haaren, doch dieser dachte nicht daran von ihm abzulassen. Schnell hatte Harry mit seiner freien Hand die Dracos aus seinem Nacken entfernt und ins Laken gedrückt, dabei verschränkten sich ihre Finger wie von selbst ineinander. Als Harry endlich den Kuss löste, schnappte Draco gierig nach Luft. Tief blickten sie sich in die Augen und das war der Punkt, an dem in Draco alles explodierte. Laut stöhnend ergoss er sich stoßweise in Harrys Hand. ~+~+~+~+~ „Ah!“, schlagartig setzte Draco sich auf und versuchte seinen Blick zu fokussieren. War das jetzt Traum oder Wirklichkeit? Seine Augen huschten zu den Fenstern. Am Horizont konnte er den Sonnenaufgang erkennen. Ein leises Kichern zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Schnell wandte er den Kopf in die Richtung aus der es kam. Stirn runzelnd erkannte Draco Potter Geist, der gut gelaunt auf seinem Schreibtisch saß und ihn beobachtete. Draco wusste nicht, was ihn in diesem Moment gebissen hatte, doch plötzlich war sein Verlangen, Potter anzuschreien, so groß, dass er sich nicht bremsen konnte. „Potter!“, donnerte er los. „Was fällt dir ein, mich einfach so zu überfallen? Und vor allem - wieso glaubst du hirnverbrannter Gryffindor, dass ich unten liege?! Ich bin ein Malfoy und Malfoys liegen niemals, hörst du, niemals unten!“, herrschte er den Schwarzhaarigen an, der sich schon vor Lachen auf dem Tisch kringelte. Draco wollte schon zu einer weiteren Standpauke ansetzen, als Potter plötzlich ernst wurde und ihn entschuldigend ansah. Draco wollte etwas sagen, doch im nächsten Moment war Potter auch schon verschwunden. Er hatte sich einfach in Luft aufgelöst. Verstört sah Draco sich in seinem Zimmer um. Was war da grad passiert? Er wollte seine Bettdecke weg schlagen, um aufzustehen, dabei bemerkte er, dass er seine rechte Hand nicht frei bewegen konnte. Stöhnend sah er an sich hinunter. Das konnte doch nicht war sein. Er hatte… nein, dass konnte er jetzt noch nicht einmal mehr denken. Er hatte sich wirklich bei einem Traum mit Potter einen runtergeholt. Das konnte doch nicht wahr sein! Schamesröte zeigte sich auf Dracos Wangen. Sofort sprang er aus dem Bett und huschte diesmal – wirklich! – unter die Dusche. Die nun komplett aufgehende Sonne in seinem Rücken bemerkte er dabei gar nicht. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ wir sehn uns doch beim nächsten Chap wieder, oooooder? Kapitel 2: 2nd Chapter ---------------------- So hier kommt dann auch das nächste chapter. Will nochmal erwähnen, dass ich alle 3 Wochen hochlade, damit ich mit dem Schreiben nachkomme. Vielen Dank an die lieben Reviews von kiara02, Ar und tigrelilie. So jetzt viel Spass beim Lesen. Stell euch auch noch lecker Schokokuchen und Ice-Tee dazu. ^-^ 2nd Chapter „Draco? Was ist den los mir dir mein Schatz? Du isst ja gar nichts. Schmeckt es dir denn nicht?“ Besorgt sah Narcissa ihren Sohn an, der geistesabwesend bei Tisch saß. Schon seit einer halben Stunde musste sie mit ansehen, wie Draco lustlos auf seinem Toast herum kaute. Verschreckt ließ er dieses nun wieder auf seinen Teller fallen. „Doch, Mutter. Es schmeckt, sehr gut sogar. Ich… ich bin nur…“, haspelte er verlegen los. „Du bist nur wo ganz anders mit deinen Gedanken. Wir haben das schon mitgekriegt.“, mischte sich nun auch Lucius amüsiert ein. Fragend sah er seinen Sohn an, der beschämt den Kopf senkte. „Was beschäftigt dich so, mein Sohn?“ „N-Nichts, ich bin nur noch ein wenig müde.“, kam es lahm zurück. „Wenn du noch müde bist, dann solltest du vielleicht noch ein wenig Kaffee trinken, damit du nachher auch wach bist, wenn Severus vorbei kommt um dich in Zaubertränke zu unterrichten. Du weißt, dass er es nicht mag, wenn du nicht 100%-ig bei der Sache bist.“, schnarrte Lucius kalt. Er wusste, dass Draco ihn anlog und das machte ihn ein wenig wütend, doch würde er ihn nicht dazu drängen ihm die Wahrheit zu sagen. Artig nickte Draco und nahm sich noch etwas von dem koffeinhaltigen Getränk. Die Blicke, die sich seine Eltern zuwarfen, bemerkte er dabei nicht. Da Draco wusste, dass Severus erst in maximal 2 Stunden kommen würde, ging er nach dem Frühstück erst einmal wieder in sein Zimmer. Dort angekommen ließ er sich von innen gegen die geschlossene Türe gelehnt nach unten rutschen. Abwesend fuhr er sich mit der rechten Hand durch seine blonden Haare. „Bei Salazar, was soll ich nur machen?“, flüsterte er leise. Ihm ging sein Traum einfach nicht mehr aus dem Kopf. Andauernd musste er an Potter denken und wie er in dem Sessel gesessen hatte. Wie er langsam auf ihn zuging und… „Argh, verdammter Potter!“, stieß Draco aufgebracht aus. Schnell stand er auf und strich seine Kleidung glatt. Mit geröteten Wangen sah er sich in seinem Zimmer um, sein Blick fiel auf das Bücherregal. Es konnte bestimmt nicht schaden, wenn er noch ein wenig lesen würde. Außerdem würde ihn das vielleicht auch auf andere Gedanken bringen. Schnell fand er ein Buch über magische Kreaturen, welches er noch nicht zu Ende gelesen hatte. Seufzend machte er es sich auf seiner Couch vorm Kamin bequem und vertiefte sich in das Buch. ~+~+~+~+~ „Verdammt, Draco pass doch auf! Beinahe hättest du uns alle in die Luft gejagt!“, herrschte Severus Snape seinen Schüler an. Gerade hatte er Draco die Wolfswurz aus den Händen gerissen. Verstört sah dieser ihn nun an. „Was ist nur heute mit dir los? Erst kommst du zu spät und dann versaust du zweimal fast den Trank, den wir durchnehmen.“ Aufgebracht verschränkte der schwarzhaarige Zaubertrankprofessor seine Arme vor der Brust, während er abwartend zu Draco sah. Dieser senkte verlegen den Blick. Was sollte er den bitteschön sagen? Dass er beim Lesen eingeschlafen war und dabei von seinem Traum vergangene Nacht geträumt hatte? Sein Pate würde ihn umbringen oder gleich ins St. Mungos einliefern lassen. Als nach einer Minute noch immer keine Antwort kam, fragte sich Severus, was nur mit dem blonden Jungen los sein konnte. Er kannte es gar nicht von ihm keine Antworten auf seine Fragen zu erhalten. Kurz dachte er daran, per Legilimentik sich Aushilfe zu verschaffen, doch verwarf er diese Idee schnell wieder. Es ging hier um die Privatsphäre seines Patenkindes und Draco würde ihn sicherlich mit seinem Gekeife zur Hölle und wieder zurück jagen. Eine Erfahrung auf die Severus durchaus verzichten konnte. „Tut mir Leid, Onkel Sev. Ich hatte nur einen üblen Albtraum, der mir etwas schwer im Magen liegt.“, versuchte sich Draco doch noch zu erklären. Zwar war Severus verwundert, dass Draco wegen einem einfachen Traum so außer sich war, doch nickte er verstehend. „Willst du vielleicht darüber reden?“, bot sich der Schwarzhaarige an. „Danke, aber nein danke. Es ist ja nur ein Traum. Ich werde damit schon allein fertig. Der anfängliche Schock, nichts weiter.“, versuchte Draco sich gleich darauf wieder rauszureden. „Schock? Heißt das, dass du immer noch an diese Geschichte von der Exekution denken musst?“ Fragend lupfte Severus eine Augenbraue. Er hatte zwar schon mitbekommen, dass Draco sich schwer mit dem Tod der Gryffindors tat, doch dass er deswegen sogar Alpträume bekam… „Ja… ich kann einfach nicht glauben, dass Dumbledore seinen Goldjungen hängen lässt.“, murrte der Blonde vor sich hin. Das war sogar irgendwie die Wahrheit, auch wenn er nicht von dem Erhängen geträumt hatte. „Glaub mir Draco. Der Gedanke kam uns allen schon, doch können wir die Vergangenheit nicht mehr ändern. Du musst lernen in der Gegenwart zu leben und nicht in der Vergangenheit.“, wies ihn Severus an. Zustimmend nickte Draco. Ja, sein Pate hatte da schon Recht, doch war das anscheinend gar nicht so einfach. „Danke für den Tipp. Es werde es beherzigen.“, meinte Draco dankbar. Zustimmend nickte Severus, ehe er mit seinem Zauberstab den Kessel leerte. „Gut. Dann fangen wir noch einmal von vorne an und diesmal unterläuft dir hoffentlich kein Fehler.“, bestimmte der Zaubertrankprofessor streng. Damit war das Gespräch beendet und Draco machte sich daran den Zaubertrank diesmal perfekt zu brauen. Zu seinem Glück war dem auch so und so konnte er zufrieden zum Mittagessen erscheinen. Natürlich ließ es sich Narcissa nicht nehmen auch Severus zum Essen einzuladen, der dankend annahm. Für den Rest des Tages nahm sich Draco vor etwas auszureiten, um auf andere Gedanken zu kommen. Schnell war sein Pferd mittels Magie gesattelt und es konnte losgehen. Erst, als es schon dunkel wurde kam er zurück nach Hause. Wortlos übergab er den Hauselfen das Pferd, während er sofort ins Haus ging. Das Abendessen war schon längst vorbei, doch verspürte er keinen dringenden Hunger oder das Bedürfnis nach Gesellschaft, obwohl er die ganze Zeit draußen gewesen war. Draco wusste, dass seine Eltern nicht weit weg im Salon waren, doch kümmerte ihn das nicht weiter. Die Hauselfen würden notfalls schon Bescheid sagen, dass er wieder zurück war. Sobald Draco in seinem Zimmer ankam, rief er eine Elfe, die ihm eine Kleinigkeit zu Essen bringen sollte und ging dann duschen. Angenehm lief das Wasser über seinen Körper, während er sich abseifte. Leider hatte ihn der Ausritt auch nicht sonderlich ablenken können. Zwar hatte er sich darüber gefreut, endlich mal wieder raus zu kommen, doch verflog diese Freude ganz schnell wieder, als er bei dem versteckten See ankam, der weit entfernt vom Manor lag. Wieder waren ihm die Erzählungen von Severus und McNair eingefallen. Er hatte sich bildlich vorstellen können, wie die Gryffindors auf dem Schafott standen und auf den Scharfrichter warteten. Die Zentauren, die aus dem Wald angaloppiert kamen und die Leichen mit sich nahmen. Eisige Schauer waren seinen Rücken hinunter gelaufen und auch jetzt unter dem warmen Wasser merkte er, wie eine feine Gänsehaut seinen Körper überzog. Entschieden schüttelte Draco seinen Kopf und versuchte diese Gedanken los zu werden. Also versuchte er sich auf den Zaubertrank zu konzentrieren, den er heute gebraut hatte. Gedanklich ging er die Zutaten und dessen Zubereitung durch, während er aus der Dusche stieg und sich bettfertig machte. (A/N: v.v Langweiler… wen interessieren hier schon irgendwelche Zutaten?!) Zurück in seinem Zimmer erblickte er als Erstes, das Tablett mit seinem Essen, welches auf dem Couchtisch stand. Zufrieden setzte er sich hin und genoss die kleinen Leckereinen. Nebenbei sah er auf den Einband des Buches, dass noch vom Vormittag auf dem Tisch lag. Ob er noch etwas lesen sollte bevor er zu Bett ging? Draco entschied sich gegen das Lesen. Dazu war er jetzt einfach mal zu faul. Den halben Tag draußen an der frischen Luft zu sein schlauchte doch ganz schön. Also lehnte er sich entspannt zurück in die Polster und betrachtete das riesige Drachengemälde, welches über dem Kamin hing. Er verehrte diese Tiere, weil sie so groß und mächtig waren und doch trotzdem eine Eleganz und Anmut ausstrahlten, wie es sonst kein anderes Lebewesen vermochte. ~+~+~+~+~ Entspannt lag Draco auf seiner Couch und las in irgendeinem Buch mit einem viel zu komplizierten Titel, als das man ihn hier nennen würde. (A/N: >.< Schande über mich) Er war so vertieft in seine Lektüre, dass er nicht bemerkte, wie die Tür zu seinem Zimmer geöffnet wurde und jemand eintrat. Lautlos glitt die Tür wieder in Schloss zurück. Staunend sah Harry sich in dem riesigen Zimmer um, da er bei seinem letzten Besuch leider nicht die Zeit dafür gefunden hatte. Zwar hatte er es sich auf dem Sessel bequem gemacht, doch waren seine Gedanken zu dem Zeitpunkt ganz woanders gewesen. Nämlich bei dem blonden Schönling, der unter der Dusche gestanden hatte. Das Zimmer war in den Farben Slytherins gehalten und wirkte nicht so kalt und herzlos, wie es die Slytherins immer taten. Es strahlte eine ganz eigene Wärme aus und machte an sich einen ziemlich gemütlichen Eindruck. Am besten gefiel Harry aber das Drachenbildnis, das über dem Kamin hing. Ein riesiger silberner Drache mit grünen Augen saß auf einem Felsen, der Steil aus dem Meer heraus ragte. Die Flügel waren weit gespreizt, es sah so aus, als würde der Drache gleich abheben. Und da viel es Harry auf, das es ein ganz gewöhnliches Bild war. Es bewegte sich nicht. Weder die Wellen noch der Drache rührten sich auch nur einen Zentimeter vom Fleck. Lautlos ging Harry immer näher, den Blonden nicht weiter beachtend. Wieso hat Draco ein ganz gewöhnliches Muggelbild bei sich im Zimmer zu hängen? Harrys Blick schweifte von dem Bild zu dem Slytherin, der ihn scheinbar noch immer nicht bemerkt hatte. Grinsend ließ er sich auf dem Sessel von gestern nieder und legte seine ausgestreckten Beine auf den Couchtisch. Dabei klapperte das Keksschälchen ein bisschen. Ruckartig ließ Draco das Buch sinken und blickte vom Tisch aus zu den Beinen, hoch in Potters Gesicht. Sogleich riss er erschrocken seine Augen auf, bevor er sich wieder darauf besann, wer er war. Kalt musterte er den Gryffindor, der dies immer noch grinsend über sich ergehen ließ. Immerhin hatten sie heute Nacht mehr als genug Zeit für alles. „Was willst du hier, Potter?“, schnarrte Draco leise. Er hoffte nur, dass Potter nicht wieder plötzlich über ihn herfallen würde. „Ich weiß nicht. Vielleicht bin ich ja hier, damit du verstehst, was gestern passiert ist.“, hielt Harry sich bedeckt. Er liebte es den Blonden zu ärgern und im Dunkeln tappen zu lassen. Der Andere ärgerte sich immer so schön darüber. „Was soll der Scheiß?! Antworte mir gefälligst vernünftig auf meine Fragen, Potter. Sonst setzt es was!“, wütete Draco auch schon los. Er hatte keine Lust darauf irgendwelche Spielchen zu spielen. „Du träumst.“ „Toll, super Aussage, Potter. Wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Geht’s vielleicht auch etwas spezifischer, z. B. WARUM GERADE DU IN MEINEN TRÄUMEN AUFTAUCHST???“, schrie er den Gryffindor an, stand dabei sogar auf. Harry lächelte nur unwiderstehlich zurück, stand nun seinerseits auch auf. „Ich bin hier, weil du die ganze Zeit an mich denkst. Wie du ja weißt, bin ich tot. Und die einzige Möglichkeit eines Toten, sich mit einem Lebenden zu unterhalten, ist in dessen Träumen, sofern die betreffende Person denn den Wunsch verspürt sich mit dem Verstorbenen zu unterhalten.“, schnurrte Harry süffisant, während Draco immer blasser wurde. Hatte er sich wirklich gewünscht mit Potter zu reden? „Selbst wenn - das ist noch lange kein Grund einfach so über mich herzufallen.“, stieß Draco wütend aus. Harry ließ sich davon aber nicht abschrecken und stand mit wenigen Schritten vor Draco. Dieser konnte gar nicht so schnell reagieren, da wurde er auch schon zurück in die Polster gedrückt. Nach Luft schnappend bemerkte er, wie Harry es sich auf seinem Schoß bequem machte. Es ging so schnell, dass er sich noch nicht einmal dagegen wehren konnte. „Geh gefälligst von mir runter!“, rief Draco aus, er fühlte sich plötzlich ziemlich unwohl in seiner Haut. Zwar fasste er Harry bei den Hüften, um ihn runter zu heben, doch gelang es ihm nicht. „Nein, denn so kann ich dir das Ganze viel besser erklären.“, hauchte Harry dem Slytherin ins Ohr. Dieser bekam davon Gänsehaut und musste sich selbst davon abhalten den dargebotenen Hals Potters zu küssen. Himmel noch mal, was war nur mit ihm los? „Du solltest damit aufhören zu tun, was dein Verstand dir sagt und besser darauf hören, was dein Unterbewusstsein will. Dann könntest du dich auch freier bewegen.“, wisperte Harry weiter, kurz verteilte er kleine Küsse auf der Ohrmuschel, ehe er sich der zarten Haut des Halses zuwandte. Wie lange würde wohl Dracos Abwehr noch halten? „Mein Unterbewusstsein? D-dass ich nicht lache.“, krächzte Draco mit heiserer Stimme. Er wollte sich nicht schon wieder von Potter vernaschen lassen, trotzdem fühlten sich die kleinen Küsse auf seiner erhitzten Haut so verdammt gut an. „Ja, dein Unterbewusstsein. Hast du noch nie davon gehört, dass das Unterbewusstsein darüber bestimmt, was man träumt?“, flüsterte Harry leise, während seine Hände unter das T-Shirt des Anderen wanderten, es nebenbei hochschoben. Harry wollte Dracos Starre so lange für sich ausnutzen, wie es ging. „Ach, und das hier ist genau das was ich will? Komisch nur, dass ich mir das so überhaupt nicht vorstellen kann.“, grummelte Draco los, als ihm sein Shirt nun vollständig ausgezogen wurde und irgendwo hinter ihm am Boden landete. Wütend blitzte er Harry an, der das alles mit einem kleinen Lächeln hinnahm. „Falsch, Malfoy, dass hier ist nicht genau das, was du willst. Dein Unterbewusstsein kann nur bestimmte Richtlinien vorgeben, nach denen dein Traum ablaufen soll.“ Genüsslich ließ Harry seinen Blick über den freien Oberkörper des Anderen schweifen, ehe er seine Lippen wieder beim Hals ansetzte und sich langsam von dort nach unten arbeitete. „Ach und die wären? Bewegungsunfähigkeit, oder wie? Ich kann mir schlecht vorstellen, dass ich so was für mich selbst wähle.“, keuchte Draco angestrengt. Seinen Kopf legte er geistesabwesend in den Nacken. War das hier wirklich was er wollte? Stöhnend bog er sein Kreuz durch, als er plötzlich bemerkte, wie Harry eine seiner Brustwarzen mit der Zunge bearbeitete, danach leicht hinein biss. Die Andere wurde leicht mit den Fingern gezwirbelt, bis auch sie dran kam. Wieder bog Draco stöhnend seinen Rücken. Lächelnd verfolgte Harry die Reaktionen des Blonden, ehe er sich langsam wieder hoch küsste. Schelmisch grinsend betrachtete er Dracos Gesicht. Die Wangen waren schön gerötet, die Augen geschlossen. Kleine Schweißperlen hatten sich schon auf der Stirn gebildet, nur langsam öffneten sich die Augen und sahen ihn verschleiert an. „Gestern wolltest du meinen freien Oberkörper sehen und einen Orgasmus haben. Heute sollen wir beide nackt sein und zum Orgasmus kommen. Ob wir nun bis zum Letzten gehen oder nicht, ist uns überlassen. Hauptsache die Richtlinien werden eingehalten. Und deine Bewegungsunfähigkeit – tja, das passiert, wenn man sich nicht an die Spielregeln halten will.“, raunte Harry dunkel. Langsam lehnte er sich wieder nach vorne und versiegelte gierig die Lippen des Blonden. Dieser schnappte erregt nach dessen Lippen und stieß mit seiner Zunge in die Mundhöhle des Schwarzhaarigen. Inzwischen war es ihm egal geworden, ob das nun mit oder gegen seinen Willen geschah. Er wollte einfach nur noch fühlen. Harry konnte gar nicht so schnell gucken, da vermochte Draco auch schon wieder seine Arme bewegen. Diesmal war es an Harrys T-Shirt in hohem Bogen hinter der Couch zu verschwinden. Keuchend sahen sie sich an, ließen ihre Blicke über den Oberkörper des Anderen gleiten, ehe Harry sich nach vorne beugte und wieder damit begann den Hals des Blonden zu bearbeiten. Gerade als Draco sich genießend zurücklehnen wollte, fiel ihm wieder ein, was er letztens erst zu Potters Geist gesagt hatte. Schnell fanden seine Hände den Weg zu Harrys Hüften, hoben ihn hoch und platzierten ihn wieder auf der Couch. Gelassen sah er in Harrys erschrockenes Gesicht, als er es sich breitbeinig auf dessen Schoß bequem machte. „Ich hab dir doch letztens gesagt, dass ein Malfoy niemals unten ist.“, schnurrte er süffisant. Erleichtert blies Harry die angehaltene Luft aus seinen Lungen. Er hatte schon fast gedacht mit seiner Prognose falsch zu liegen. Obwohl das ja eigentlich unmöglich war. „Aha, und was hast du jetzt mit mir vor?“, fragte Harry mit einem versucht unschuldigem Ton, seinen Kopf schräg legend sah er den Blonden an. Dieser lehnte sich lächelnd nach vorne und küsste Harry einfach. Vorsichtig legten sich seine Lippen auf die des Schwarzhaarigen, massierten die seines Gegenübers zärtlich ehe er seine Zunge sprechen ließ und um Einlass bat. Sofort gewährt ihm Harry diesen. Sie küssten sich leidenschaftlich, während Harrys Hände sich selbstständig machten. Eine wanderte in die blonden Haare des Slytherins, die andere glitt tiefer, legte sich auf den knackigen Hintern und drückte ihn näher an Harry. Überrascht keuchten beide auf, lösten den Kuss dabei, als sie die Erregung des jeweils Anderen spüren konnten. Kurz sahen sie sich in die Augen, bis Draco sich wieder nach vorne beugte und seine Lippen diesmal auf Harrys Hals ansetzte, knapp hinter der Ohrmuschel. Seufzend ließ dieser es über sich ergehen, als Draco sich langsam hinab küsste. Nur kurz saugte der Blonde sich einmal etwas länger fest, doch reichte es aus, um einen dunklen Knutschfleck entstehen zu lassen. „Aaah, was machst du?!“, stieß Harry erschrocken aus, als er es bemerkte. Sofort griff er sich an die geschundene Stelle, Draco böse anfunkelnd. Dieser ließ sich davon jedoch nicht sonderlich beeindrucken. „Das war meine Rache für vorhin.“, entgegnete er süffisant. „Weißt du eigentlich, wie lange das jetzt dauert bis der weggeht! Ich bin tot verdammt! Vielleicht flieg ich jetzt für die Ewigkeit mit dem Ding da am Hals durchs Jenseits.“, zeterte Harry rum. Toll, wirklich toll. Warum musste ihm immer so was passieren? Doch viel weiter kam er nicht mit seinen Gedanken, da er plötzlich Dracos Lippen an seinen Brustwarzen spürte, er diese ableckte und zärtlich mit seinen Zähnen daran zog. Stöhnend bog Harry seinen Rücken durch, presste somit auch sein Becken an das des Blonden. Dieser knurrte erregt, blickte in das gerötete Gesicht Harrys. Schnell war er wieder auf gleicher Augenhöhe und versiegelte die Lippen seines Gegenübers. Ohne Schwierigkeiten überbrückte er die Barrieren des Schwarzhaarigen und gelang in dessen Mundhöhle. Sofort entbrannte ein heißer Kampf zwischen ihnen. Immer näher presste sich Draco an Harry, je tiefer der Kuss ging. Er wollte endlich mehr Haut spüren, aber er war auch nicht gewillt aufzustehen. In diesem Gedanken und dem Kuss vertieft, bemerkte er nicht, wie sich die restlichen Stoffe an ihren Körpern sich plötzlich in Luft auflösten. Harry jedoch bemerkte den plötzlich direkten Hautkontakt sehr genau und riss erschrocken die Augen auf. Gott fühlt sich Draco guuut an! Stöhnend schloss Harry wieder die Augen und fuhr mit seiner rechten Hand langsam an Dracos Spalte entlang. Nun war es an diesem die Augen aufzureißen. Geschockt unterbrach er den Kuss und starrte in Harrys verhangene Augen. Irgendwie traute er sich nicht seinen Blick zu senken. Erstens hatte er den Anderen noch nie nackt gesehen und zweitens glitt die Hand an seinem Hintern im Moment immer tiefer und tiefer und… „Aaah… Harry“, stieß Draco erschrocken aus und kniff aus Reflex wieder die Augen zusammen. Der Schwarzhaarige hingegen sah den Blonden nun perplex an, da dieser ihn zum ersten Mal bei seinem Vornamen nannte. Er konnte die Angst und Unsicherheit über sein Tun geradezu im Gesicht des Blonden ablesen und zog seine Finger zurück. Versöhnlich küsste er Draco, während seine Hand nun wieder auf der Hüfte des Anderen lag. Erleichtert entspannte sich Draco und erwiderte den Kuss. Er wusste nicht ob er erleichtert sein sollte oder nicht. Aber er befand, dass es so wahrscheinlich am besten wäre. Falls Potter weiterhin in seinen Träumen auftauchen sollte, konnte man das ja später noch… nachholen. Wieder so ein unmalfoyscher Gedanke. Potters Anwesenheit schien ihm wirklich nur Flausen in den Kopf zu setzen. Na wenn das mal gut ging. Harry bemerkte von der geistigen Abwesenheit seines Partners nichts. Er begnügte sich mit einfachen Dingen, z. B. seinen Partner tiefer zu küssen und noch enger an sich zu ziehen um die Reibung ihrer Glieder noch zu verstärken. Er bemerkte, wie sich langsam der Druck in ihm aufbaute und begann damit das Glied seines Partners zu massieren. Draco stöhnte erregt in den Kuss hinein und vergaß abrupt seine trüben Gedanken. Leise stöhnend stieß er mit seinem Becken in Harrys Faust. Bevor er sich keuchend aus dem Kuss losriss und seinen Kopf nach vorne sinken ließ. Mit aufgerissenen Augen beobachtete er Harrys Hand. Nun bemerkte er auch Harrys Glied, das bis jetzt noch völlig unbeachtet geblieben war. Vorsichtig näherte sich Dracos Hand der Erregung und umfasste sie zögernd. Er hatte so was noch nie gemacht. Immerhin war er ja nicht schwul. Jedenfalls dachte er das bis jetzt. Langsam begann Draco damit seine Hand auf und ab zu bewegen. Harrys Erregung fühlte sich so groß in seiner Hand an, dass er gebannt darauf starrte. Nur nebenbei bemerkte er das Zittern, welches durch den Körper des Schwarzhaarigen lief. Dieser musste sich nämlich gerade tierisch zusammenreißen Draco nicht einfach von sich runter zu schmeißen und solange in den Hintern zu vögeln, bis dieser schreiend kam. Ihn machten die vorsichtigen Bewegungen Dracos schärfer als alles andere bisher. Sachte drückte Harry mit seiner freien Hand Dracos Kinn wieder nach oben und küsste ihn leidenschaftlich. Dieser ging knurrend darauf ein. Immer tiefer küssten sie sich, während ihre Hände nicht fester zupackten, noch schneller das Glied des jeweils Anderen massierten. Und dann kamen Beide mit einem gewaltigen Aufschrei. ~+~+~+~+~ „PO~TTE~R!“, schreiend riss Draco die Augen auf. Mit rasselndem Atem setzte er sich auf und versuchte sich zu orientieren. Scheinbar war er auf der Couch eingeschlafen und eine der Hauselfen hatte ihn zugedeckt. Stöhnend ließ er sich zurücksinken. Er hat schon wieder von Potter geträumt und sich dabei einen runtergeholt. Murrend griff er nach seinem Zauberstab und säuberte sich. „Endlich wach?“, fragte eine belustigte Stimme. Sofort saß Draco wieder senkrecht und sah mit schreckgeweiteten Augen zu Harry. Dieser saß wieder in seinem Sessel und sah ihn lächelnd an. „Ja… so irgendwie.“, kam es lahm von ihm zurück. Wieder einmal bemerkte er, dass Potter durchsichtig war. „Wieso bist du hier, ich meine eben…“ „Ich bin tot, Draco. Das hab ich dir ja schon gesagt. Leider verschwinde ich gleich wieder, da ich damals weitergegangen bin. Ich bin nicht, wie z. B. der blutige Baron hier geblieben. Mich kann man nur während der Morgendämmerung sehen.“, mit einem leichten Lächeln im Gesicht stand Harry auf und ging auf den Blonden zu, vor ihm kniete er sich hin. „Ich weiß, wie schwer es für dich ist das alles zu verarbeiten, aber wenn ich noch Öfters kommen würde, würde es dir nur noch schwerer fallen. Deswegen halte ich mich ab jetzt von dir fern. Vergiss einfach, was dir Snape und McNair über unsere Hinrichtung erzählt haben. Vergiss unsere gemeinsame Schulzeit. Konzentriere dich auf deine Zukunft, dann geht es dir bald bestimmt wieder besser.“, ruhig redete Harry auf den noch halbwegs verschlafenen Draco ein. Dieser war viel zu überrascht, als das er ihm jetzt eine vernünftige Antwort hätte geben können. Deswegen begnügte er sich mit einem einfachen Nicken. Lächelnd lehnte Harry sich nach vorne und hauchte Draco einen Kuss auf die Lippen. Dann löste er sich wieder in Luft auf. Dabei ließ er einen vollkommen verwirrten Draco Malfoy zurück. Kapitel 3: 3rd Chapter ---------------------- Servus Leutz, Sorry an alle diejenigen, die die anderen beiden Chaps nicht lesen konnten, die können aber gern auf FF.de nachlesen, falls sie wollen. Danke für die Reviews von Lenara, L_Angel, tigrelilie!!! Beta: Lenara *knutscha* Danke für deine Hilfe bei meiner wirren Gramatik >/////< 3rd Chapter Am nächsten Tag war Draco schon wieder ziemlich neben der Spur. Zwar versuchte er so wenig wie möglich aufzufallen, doch bei Marmelade im Kaffee konnten selbst seine Eltern nicht mehr drüber hinweg sehen. Narcissa fragte Draco, nachdem dieser seinen Marmelade-Kaffee über den halben Tisch verteilt hatte, ob etwas nicht stimmte, doch verneinte er wieder. Er meinte, er habe nur schlecht geträumt. Lucius nahm das alles argwöhnisch hin und nahm sich vor seinen Sohn die nächsten Tage genauer zu beobachten. Im Moment hatte er eh nicht viel zu tun. Im Ministerium gab es nur den üblichen Papierkram, den er schnell vom Tisch hatte und sein Lord hatte sich erstmal zurückgezogen, nachdem ihm Potters Tod bestimmt hundertfach bestätigt worden war. Draco hing seinen ganz eigenen Gedanken nach. Wieso besuchte Potter ihn erst, wenn er dann zu ihm sagte, er solle ihn vergessen? Das machte doch gar keinen Sinn. Obwohl - Potter war ein Gryffindor. Die machten für gewöhnlich eh alles immer verkehrt. Nach dem Frühstück zog Draco sich in die Bibliothek zurück und las in verschiedenen Büchern. Dann hatte er Unterricht bei Snape, anschließend gab es Mittagessen. Nachmittag ritt er wieder aus. Doch diesmal in eine andere Richtung; so weit wie möglich weg vom See. Als er diesmal wieder nach Hause kam schlug ihm seine Mutter vor doch Blaise aufs Manor einzuladen, damit es ihm nicht zu langweilig wurde. Schnell hatte Draco sich bei seiner Mutter für diese wunderbare Idee bedankt und war in seinem Zimmer verschwunden. Der Brief war kurz gehalten und doch ausreichend gewesen. Sicherlich würde Blaise morgen samt Gepäck noch vor 10:00 Uhr auf der Matte stehen und für den Rest der Ferien bleiben. Draco hatte einen ruhigen Schlaf und er träumte auch nicht von Potter. Jedenfalls konnte er sich nicht daran erinnern, als er aufwachte. Was an diesem Tag ziemlich spät geschah. Lachend kam Blaise in sein Zimmer und zog ihm die Bettdecke weg. „Aufstehen, Dornröschen. Meine Güte, es ist 10:15 Uhr. Ich stand da vollkommen verloren in der Eingangshalle und hab schon gedacht, du willst mich gar nicht mehr abholen. Aber wenn ich dich hier so sehe, dann weiß ich ja woran das lag.“, plauderte der Schwarzhaarige auch schon munter darauf los. „Gott, Blaise. Deine gute Laune ist echt zum entwöhnen.“, brummte Draco verstimmt. Am Liebsten hätte er sich wieder umgedreht, doch fehlte ihm seine warme Decke und nachdem Blaise auch noch die Vorhänge beiseite zog, ging Draco grummelnd ins Bad. Grinsend ließ Blaise sich in einen Sessel in Dracos Zimmer nieder und wartete dort auf ihn. Als der Blonde das Bad wieder verließ gingen sie zusammen runter in die Küche, damit Draco Blaise nicht mit leeren Magen ertragen musste. „Also erzähl. Was hast du schönes geträumt, dass du verschlafen hast?“, fing Blaise erneut an, als die Hauselfen damit begannen den Tisch abzuräumen. „Ich habe nichts geträumt, Blaise. Jedenfalls nichts woran ich mich erinnern könnte.“, gab Draco Auskunft. Schon unter der Dusche hatte Draco darüber nachgegrübelt. Würde Potter sein Versprechen etwa einhalten?! „Und wie wollen wir uns heute den Tag verschönern? Einkaufen? Eis essen? Schwimmen gehen? Mit den Pferden ausreiten?...“ Fragend sah Blaise zu seinem besten Freund, der bloß mit den Schultern zuckte und aufstand. „Keine Ahnung. Einkaufen wäre nicht schlecht und anschließend können wir ja bei Fortescues vorbeischauen.“, erwiderte Draco. Zustimmend nickte Blaise und folgte seinem Freund auf dessen Zimmer. Dort holten beide ihre Goldbeutel und verschwanden durch Dracos Kamin. Vorsichtshalber ließ Draco eine Notiz auf seinem Schreibtisch liegen, damit seine Eltern wussten wohin er verschwunden war. Schnell kamen sie im tropfenden Kessel an und verließen ihn durch die Hintertür. Dort zückte Draco seinen Zauberstab und tippte auf die Steine. Sofort öffnete sich ein Durchgang und die beiden Jungen betraten die Winkelgasse. Trotz des Krieges war sie wie immer reichlich gefüllt mit allerlei Zauberern. Mit dem antrainierten Ausdruck der Gleichgültigkeit - den jeder wahre Slytherin zu beherrschen hatte - gingen sie zu Gringotts. Dort angekommen ließen sie sich zu ihren Verließen bringen, um ‚etwas’ Gold mitzunehmen. Wieder draußen besuchten sie als Erstes Madame Malkins wo sie sich schon mal neue Schulumhänge bestellten, da sie die alten Umhänge doch nicht im nächsten Jahr wieder anziehen konnten. Wie sähe das denn bitteschön aus?! Danach machten sie sich auf den Weg zum Quidditchladen. Dort besahen sie sich die neueste Ausrüstung für Quidditchspieler. Doch scheinbar gab es dieses Jahr keinen neuen Besen zum Vorführen. Denn im Schaufenster stand immer noch der Feuerblitz. Augenblicklich musste Draco sich wieder an die vergangenen Quiddichtspiele in Hogwarts erinnern. Potter war immer schneller gewesen, als er auf seinem Nimbus 2001. Kurz überlegte Draco sich auch einen Feuerblitz zu kaufen, doch dann entschied er sich dagegen. Er wollte nichts haben, was Potter auch hatte. Auch wenn Potter schon längst tot war. Damit drehte Draco um und verließ schnellen Schrittes den Laden. Verwirrt blickte Blaise ihm hinterher, ehe er sich beeilte um aufzuholen. „Hey, wieso hast du eben den Laden so schnell verlassen? Ich war noch gar nicht fertig mit gucken.“, beschwerte sich Blaise bei seinem Freund. Dieser sah ihn nur kurz von der Seite her an, ehe er wieder nach vorne blickte. „In dem Laden gab es nichts Interessantes mehr, deswegen bin ich raus gegangen.“, entgegnete Draco schnarrend. Er wusste nicht wieso, aber er konnte Blaise einfach nicht sagen, dass er gegangen war, weil er ein ungutes Gefühl wegen Potter hatte. „Hm… du hättest trotzdem auf mich warten können, ich war noch nicht fertig gewesen.“, murrte Blaise noch leise in seinen nicht vorhandenen Bart. „Und wo wollen wir jetzt hin?“ „Wie wär’s mit dem Klamottenladen in der Nokturngasse. Die müssten schon wieder neue Ware bekommen haben.“, schlug Draco schon etwas freundlicher vor. Immerhin konnte Blaise ja nichts dafür, dass er von Potter träumte – oder auch nicht - und deswegen schlechte Laune hatte. Grinsend stimmte sein bester Freund zu und schon waren sie in der dunkeln Gasse verschwunden. Schnell brachten sie die düsteren Läden am Eingang der Gasse hinter sich und betraten einen großen hellen Laden, denn man von außen so nie eingeschätzt hätte. Lächelnd stürzten sie sich auf die Auslagen. Eine halbe Stunde später trafen sie sich voll bepackt vor den Umkleiden und verschwanden darin. Vieles wurde aussortiert und manches beiseite gepackt, da sie es später erst kaufen würden. Vorher würden sie noch einmal im Laden verschwinden. Und so verließen die beiden 2 Stunden später zufrieden den Klamottenladen, bepackt mit mehreren Tüten. Die Hexe im Laden hatte ihnen die Tüten freundlicherweise klein gezaubert und so konnten sie diese in ihre Taschen packen. Nun machten sie sich wie versprochen auf den Weg zu Fortescues um dort Eis zu essen. War zwar nicht das nahrhafteste, aber dafür lecker. Entspannt beobachteten sie die vorbeigehenden Zauberer und zogen lachend über den Kleidungsstil von manchen her. Als sie fertig waren bezahlten sie und verschwanden dann wieder in den tropfenden Kessel, von wo aus sie nach Hause flohten. Dort angekommen, ging Blaise erstmal in sein Zimmer um dort seine Taschen zu entleeren. Die Hauselfen würden seine Einkäufe schon wieder groß zaubern und in die Schränke räumen. „Hey Draco, was wollen wir jetzt machen? In der Bibliothek lesen oder uns am Pool entspannen?“, fragte Blaise seinen Kumpel gut gelaunt und machte es sich kurz auf dessen Couch bequem. Draco kam gerade aus dem Bad. „Hmm… zum Lesen bin ich jetzt zu faul. Lass uns an den Pool gehen.“, bestimmte der Malfoyspross und zusammen gingen sie ins Erdgeschoss, wo der Indoor-Pool auf sie wartete. Dort zogen sie sich Badehosen an und während Blaise mit einer geübten Bombe ins Wasser sprang, ging Draco zur Fensterfront und öffnete sie durch einen Zauber. Langsam schoben sich die Glasscheiben zur Seite, so das die gesamte Front offen nach draußen zeigte. Ein Klatschen und schon erschienen die Liegestühle auf der Terrassenfläche vor dem Pool. Zufrieden legte Draco sein Handtuch auf einem ab und zauberte sicherheitshalber noch einen Sonnenschirm herbei. Grazil ging Draco auf den Pool zu und tauchte mit einem perfekten Hechtsprung im Wasser. Denn Rest des Tages spielten sie im Wasser, schwammen entspannt ihre Bahnen oder lagen faul auf ihren Liegestühlen. Zum Abendessen gingen sie in den großen Salon, wo auch schon Dracos Eltern saßen und auf sie warteten. Abends ließ Draco sich geschafft ins Bett fallen. Er hatte den gesamten Nachmittag lang nicht an Harry denken müssen. Doch jetzt, als die Stille über ihn hereinbrach, kam ihm wieder der Gedanke, ob der Schwarzhaarige sich weiterhin von seinen Träumen fern halten würde. Mit diesem Gedanken schlief er schlussendlich ein. Als Draco am nächsten Morgen aufwachte war sein erster Gedanke, dass er wieder einmal ‚nur’ geträumt hatte. Die Tage und Nächte vergingen und Harry tauchte einfach nicht in Dracos Träumen auf. Er wurde gereizter und ließ das nicht zuletzt auch an Blaise aus. Dieser fragte daraufhin natürlich was denn Dracos Problem war. Nach dieser kleinen Auseinandersetzung zog Draco sich in die Bibliothek zurück. Blaise Versuche seinen Freund wieder aufzumuntern scheiterten an Dracos Schweigsamkeit. Dieser dachte nämlich das erste Mal wirklich über Harrys Worte nach und erkannte, dass er sich wirklich gehen ließ. Das musste sich ändern. Doch vorher wollte er herausfinden, was Potter vom Dunkeln Lord wollte. Das war nämlich eine Frage, die ihm nur der Schwarzhaarige beantworten konnte. An diesem Tag ging Draco früher als gewöhnlich zu Bett. Er wusste nicht, was Blaise während seiner Abwesenheit gemacht hatte, doch darüber wollte er jetzt nicht nachdenken. Er konzentrierte seine Gedanken einzig und allein auf Harry Potter. Wie ein Mantra sprach er immer wieder dessen Namen in Gedanken aus und schlief dabei ein. ~+~+~+~+~ Verwirrt sah Draco sich um. Er stand auf einer großen Wiese. Rechts und links von sich konnte er Wälder erkennen. Vor ihm erstreckte sich ein riesiger See und Draco hatte das Gefühl, als würde alles von innen heraus leuchten. Draco beschloss erstmal Richtung See zu gehen. Vielleicht sah er ja dort, wo Harry sich aufhielt. Langsam kam er seinem Ziel näher. Aufmerksam sah er sich um. Links von Draco, am See gelegen, stand ein einzelner Baum. Darunter konnte der Blonde eine Person ausmachen. Zielstrebig ging er auf sie zu. Kurz bevor er den Baum erreicht hatte drehte sich der Andere um. Erleichtert atmete Draco auf, als er erkannte, dass es wirklich Harry war, der dort stand. Harry jedoch war nicht glücklich. Ganz und gar nicht. Wie konnte es sein, dass der Blonde hier auftauchte? Er war verwirrt und geschockt… und ja er hatte Angst. Immerhin war das hier sein persönliches Jenseits, und dass Draco hier war konnte eigentlich nur bedeuten, dass der Blonde auch tot war. „Was… was ist passiert? Was verdammt noch mal machst du hier?“, fragte er mit heiserer Stimme. Flink huschten seine Augen über den Körper des Anderen um nach vorhandenen Verletzungen zu suchen. „Was soll schon passiert sein. Ich schlafe und das hier ist mein Traum.“, entgegnete Draco leichthin und zuckte mit seinen Schultern. Was sollte das hier den sonst bitteschön sein? „Nein, Draco, das hier ist ganz bestimmt kein Traum. Ich habe doch gesagt, dass ich dich nicht mehr besuchen komme. Du bist irgendwie zu mir gelangt… ins Jenseits, oder wie auch immer du das nennen willst.“, versuchte Harry zu erklären und deutete mit einer ausholenden Handbewegung zum See hin. „Soll das etwa heißen ich bin tot?“, wollte Draco belustigt wissen. Jedoch verging ihm sein Grinsen als er in Harrys Gesicht sah. „Ich weiß es nicht. Du musst doch wissen, was in deiner Welt passiert ist.“ Bedrückt sah Harry ihn an und schob seine Hände in die Hosentaschen. Er wusste nicht wohin sonst mit ihnen. „Hey mal langsam, Potter. I-“ „Harry“ „Was?“ „Harry. Ich finde nach dem, was bei meinen letzten beiden Besuchen bei dir passiert ist, können wir uns mit unseren Vornamen anreden. Findest du nicht?“, abwartend sah Harry den Blonden an, der zustimmend nickte. „Okay, Harry. Ich habe mich gerade – und da bin ich mir ziemlich sicher – in mein Bett gepackt und über dich nachgedacht, dabei bin ich bestimmt eingeschlafen. Daher bin ich mir ziemlich sicher, dass ich nicht tot bin.“, führte Draco auf. Hochnäsig stolzierte er auf Harry zu, stellte sich neben ihn und betrachtete den See, welcher ruhig vor ihm lag. Belustigt beobachtete Harry Draco dabei, lehnte sich an den Baumstamm. „Du hast über mich nachgedacht?“, fragte Harry grinsend. Innerlich über seine Unachtsamkeit fluchend, bemerkte Draco auch noch, wie sich seine Wangen leicht rosa verfärbten. „Na ja, du hast dich halt so komisch verhalten, wenn du in meinen Träumen warst.“, meinte Draco ausweichend. „Komisch also. Draco, falls du es schon vergessen haben solltest, ich habe nicht die große Wahl darüber was ich mache, wenn ich dich besuchen komme. Und es nützt nun mal nichts, wenn ich stammelnd vor dir stehe, wenn ich dich eigentlich verführen soll. Verstehst du?“ Abwartend betrachtete Harry den Blonden, der noch immer starr den See fixierte. „Außerdem habe ich dir doch gesagt, dass du mich vergessen sollst.“ „Habe ich mich je an das gehalten, was du mir gesagt hast?“, schnarrte Draco eingebildet zurück. Leicht lächelnd schüttelte Harry den Kopf. Einige Zeit standen sie still so da, bis Draco wieder das Wort ergriff. Diesmal war seine Stimme nicht so fest wie sonst und man konnte deutlich die Unsicherheit in dieser hören. „Wie ist das damals für dich gewesen? Bei der Hinrichtung meine ich.“ Fragend sah Draco den Schwarzhaarigen an, nicht wissend, ob die Frage nun okay war oder nicht. Doch Harry war nicht abgeneigt es zu erklären. Viel mehr überlegte er gerade, wie er alles in Worte fassen sollte. „Hmm… wie soll ich das jetzt sagen? Ich verspürte so etwas wie eine Genugtuung, weil wir Dumbledore nicht zeigten, was wir wirklich fühlten. Natürlich hatten manche von uns Angst, ob es sehr wehtun würde erhängt zu werden. Mit ging ein ähnlicher Gedanke durch den Kopf, aber ich war auch erleichtert, dass es endlich vorbei sein würde. Der ganze Stress, der Druck der Massen, dass ich jemanden ermorden sollte. Alles war weg und ich war glücklich darüber.“, erwiderte Harry nachdenklich, aber auch ehrlich. „Du warst glücklich zu sterben?“ Ungläubig starrte Draco Harry an. „Ja, so makaber das auch klingen mag. Aber ich war glücklich, dass endlich alles vorbei sein würde.“, wiederholte Harry ruhig. Für ihn war das alles eine unveränderliche Tatsache. Seine Vergangenheit. Und er bereute nichts. Auch für Draco nicht. „Du musst echt ein verkorkstes Leben gehabt haben, wenn du so denkst.“ „Oh, das hatte ich. Meine Verwandten hassten mich, weil ich, wie meine Mutter, ein Zauberer war. Die eine Hälfte der Zaubererwelt sah in mir ihren Erlöser, die andere Hälfte wollte mich töten, damit Voldemort an die Macht kommt. Ich stand also immer irgendwo im Mittelpunkt.“, erläuterte Harry gedehnt. Langsam rutschte er am Baumstamm runter, bis er im Gras saß. Auch Draco ließ sich nieder. „Wieso wolltet ihr euch dem Dunklen Lord anschließen?“ „Weil wir es alle satt hatten zu kämpfen. So oft ihr Slytherins auch angedeutet habt, dass ihr Todesser seid oder irgendwann werdet, habe ich euch nie in den Kämpfen gesehen. Auch sonst waren immer nur Erwachsene auf den Schlachtfeldern. Wir hofften, dass wenn wir uns euch anschließen, wir endlich unsere Ruhe haben könnten. Außerdem erhofften sich manche – so wie Dean und Hermine – Schutz für ihre Familien. Wir alle hatten verschiedene Gründe.“, versuchte Harry ruhig zu erklären. Nachdenklich nickte Draco mit dem Kopf. Das hörte sich alles recht plausibel an. Und dennoch… „Wieso dachtet ihr, dass der Dunkle Lord Muggelgeborene und Schlammblüter bei sich aufnimmt?“ Starr beobachtete Draco den Schwarzhaarigen. Jetzt war er neugierig was Harry antworten würde. Immerhin war Voldemort nicht gerade als Menschenfreund verschrien. „Na ja, er selbst oder Snape sind zum Beispiel auch nur Halbblüter und auf einen Versuch hätten wir es ja mal ankommen lassen können. Entweder es hätte geklappt oder wir hätten uns wieder in unser Versteck zurück gezogen und nach einer Alternative gesucht.“, entgegnete Harry ehrlich und erwiderte Dracos Blick. Dieser war einen Moment von den smaragdgrünen Augen so verblüfft, dass er gar nicht auf das Gesagte geachtet hatte. Jedoch fing er sich schnell wieder. Den Blick richtete er wieder auf den See, was sicherer für ihn erschien. „Was meinst du mit ‚unser Versteck’?“ „Wir wollten bei einer … Bekannten von Seamus untertauchen während wir versuchen wollten mit Voldemort in Kontakt zu treten. Bei jedem anderen zu Hause wäre es zu gefährlich gewesen erwischt zu werden. Hmpf, leider waren wir nicht vorsichtig genug. Wir hätten noch wachsamer sein sollen, dann wäre es nicht soweit gekommen.“, meinte Harry. Zum Schluss schwang in seiner Stimme ein Hauch Bitterkeit mit. Im Wald hinter dem See schreckte zum gleichen Zeitpunkt eine Scharr Vögel auf und flog über die Baumspitzen hinweg Richtung Süden. „Wer hat euch verraten?“, fragte Draco sofort, ehe er selbst darüber nachdenken konnte. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, wie Harry aufstand. „Das ist jetzt unwichtig.“, zischte er zurück und wandte sich ab um zu gehen. Er wollte nicht darüber nachdenken. Nicht daran denken, dass gerade SIE ihn und alle Anderen verraten hatte. „Verdammt… jetzt… Harry warte doch!“, rief Draco überrumpelt aus. Was war denn plötzlich mit dem Schwarzhaarigen los? Schnell sprang Draco auf die Füße und folgte Harry. Bei ihm angekommen, hielt er ihn am Arm fest. „Wieso läufst du vor mir weg?“ „Weil ich nicht weiter darüber reden will, verdammt!“, knurrte Harry aufgebracht. Wütend funkelte er Draco an, der erst jetzt seinen Patzer bemerkte. Er hatte Harry die ganze Zeit über dessen eigene Hinrichtung ausgefragt. Wer redete schon gern über so etwas? Geschweige denn daran erinnert werden, dass man von jemanden verraten wurde, dem er bestimmt nahe stand. Kein Wunder, dass Harry nun so drauf war. „Sorry, das war taktlos von mir.“, murmelte Draco leise und senkte den Kopf betroffen. Verwirrung spiegelte sich auf Harrys Gesicht wider, seine Wut hatte sich einfach in Luft aufgelöst. Woher der plötzliche Umschwung kam wusste er selbst nicht so genau. Vielleicht, weil er einfach keine Lust hatte zu streiten? „Der große Draco Malfoy entschuldigt sich bei mir, bei Harry Potter.“, wisperte Harry belustigt. Zwar waren die Worte leise gesprochen, trotzdem konnte Draco sie verstehen. „Ob du es nun glaubst oder nicht. Aber auch ich kann mich entschuldigen. Auch wenn du Harry Potter bist.“, schoss Draco angegriffen zurück, doch als er das Lächeln auf Harrys Gesicht sah glätteten sich seine Gesichtszüge wieder. Es kamen ihnen vor wie Stunden, in denen sie sich so gegenüberstanden, dabei waren es gerade mal ein paare Sekunden. Langsam zog Draco Harry am Arm zu sich, welchen er noch immer fest hielt. Zögernd näherten sich ihre Gesichter, dem Gegenüber immer in die Augen sehend, nichts wissend, ob das was als Nächstes kommen würde dem jeweils Anderen Recht wäre. Doch als sich ihre Lippen trafen, fielen ihnen ihre Augen wie von selbst zu und sie konzentrierten sich nur noch auf das Kribbeln, welches sich in ihren Mägen ausbreitete und auf das Gefühl, welches aufkam, wenn man den Anderen küsste. Sie standen schon länger da, küssten sich tief und gefühlvoll, aber ohne den Drang weiter gehen zu müssen. Zärtlich stupste Dracos Harrys Zunge ein letztes Mal an, ehe er sich wieder zurückzog. So standen sie sich nun keuchend gegenüber. Dracos Arme lagen um Harrys Hüften, während dessen Hände in Dracos Genick ruhten und ihn dort ein wenig kraulten. Harry sah Draco schweigend an und wollte eigentlich fragen, wieso er ihn einfach geküsst hatte. Normalerweise küssten sie sich doch nur, wenn es nun mal nicht anders ging. So wie in Dracos Träumen, wobei das auch noch so was wie erzwungen war, mehr oder weniger. Also, wieso küsste Draco ihn gerade jetzt? Aber Harry fragte nicht, denn er wollte nicht, dass sie sich vielleicht wieder stritten. Auch Draco war ruhig, doch er dachte nicht soviel nach, viel lieber betrachtete er Harrys Gesicht. Am Meisten faszinierten ihn dessen Augen. Natürlich kannte er sie gut. Wenn sie sich stritten, hatte er oft genug einen hasserfüllten Blick von diesen Augen bekommen, aber nun funkelten sie ihn an und er konnte weder Hass noch sonst ein Gefühl von Abneigung darin erkennen. Nur Freude und vielleicht so etwas wie Unsicherheit oder Verwirrung. Darüber nun selbst etwas verwirrt betrachtete Draco Harry etwas genauer und entdeckte am dessen Hals etwas, was ihm ein Grinsen aufs Gesicht zauberte. „Meine Unterschrift“, flüsterte er süffisant, als er den blau-lila angelaufenen Knutschfleck entdeckte. Sofort erlosch das Lächeln auf Harrys Gesicht und er funkelte den Blonden aufgebracht an. „Jupp, deine Schuld, dass ich jetzt mit dem Ding hier rum renne.“, knurrte Harry angegriffen. „Tja selbst Schuld.“, entgegnete Draco lächelnd und machte sich auf den Weg zurück zum Baum. Eingeschnappt folgte Harry ihm einfach aus einem Reflex heraus. Bei dem Baum angekommen drehte Draco sich um und setzte sich nieder. Harry zog er mit sich und platzierte diesen zwischen seinen Beinen. Überrascht blickte Harry ihn an und vergaß deswegen sich zu wehren, weil er ja noch eingeschnappt sein wollte. „Wa-“ „Sch…“, flüsterte Draco und legte Harry einen Finger auf die Lippen. Sofort verstummte der Schwarzhaarige als er in die grauen Augen seines Gegenübers sah. Lächelnd ließ Draco seine Hand wieder sinken und drückte Harry gegen seinen Oberkörper. Zuerst verspannte sich dieser, doch dann beruhigte sich Harry wieder und schloss lächelnd die Augen. Es war angenehm so mit Draco zu sitzen. „Ich habe keine Ahnung, wie lange ich noch schlafe, deswegen will ich das hier so lange wie möglich noch genießen.“, erklärte Draco nach einiger Zeit Dasitzens leise. Verstehend nickte Harry. Er spürte eine von Dracos Händen auf seinem Bauch, seine eigene lag auf ihr. Ihre anderen Hände lagen ruhig im Gras; Harrys Hand in Dracos. Streichelnd bewegte sich Dracos Daumen hin und her. Leicht bewegte Harry seinen Kopf, um Draco ins Gesicht sehen zu können. Dieser beobachtete ihn schweigend dabei. Nur kurz blickten sie sich in die Augen, ehe sich ihre Lippen wieder zu einem Kuss fanden. Zärtlich strich er mit seiner Zunge über Dracos Lippen, der diese sofort willig öffnete und den Eindringling seufzend begrüßte. Ein leidenschaftlicher Kampf entbrannte und es hätte noch soviel mehr passieren können… Erschrocken riss Harry die Augen auf und sah sich um… Er war alleine. Scheinbar war Draco aufgewacht. Seufzend stand Harry auf und sah sich auf der Wiese um. Am Firmament über den Baumwipfeln konnte er dunkle Regenwolken erkennen. „Na das kann ja noch heiter werden.“, murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und machte sich auf, so schnell wie möglich zu seiner Hütte zu gelangen. Auch wenn er tot war und er sich eigentlich keine Lungenentzündung oder ähnliches zuziehen konnte, hatte er keine Lust darauf nass zu werden. Kapitel 4: 4th Chapter ---------------------- So hier kommt mal wieder ein neues Chapter :) Ich freue mich über alle, die diese FF lesen, doch gilt mein besonderer Dank Ar , da ich von ihr als einziges ein Kommentar gekriegt hab, obwohl ich 30 Favo-Einträge habe. Ich meine, ich würde mich ja sogar mit ganz kurzen 'Starndart-Antworten' zufrieden geben. Hauptsache ihr sagt mir, was ihr von mir haltet. *Reviewsüchtig ist* 4th Chapter Murrend machte Draco sich auf den Weg zu seinem Vater. Wieso dieser ihn sehen wollte wusste er nicht, aber es musste sehr dringend bzw. wichtig sein, wenn er ins Arbeitszimmer kommen sollte. Normalerweise unterhielten sie sich in der Bibliothek oder im Wohnzimmer. Ins Arbeitszimmer ging es nur wenn er irgendwas verbrochen hatte, oder sein Vater wütend auf ihn war. Aber seines Erachtens nach hatte er sich in den letzten Tagen, seit dem Traum bei Harry, ziemlich gut benommen. Ach der Traum - es war zum Haare ausreißen gewesen. Blaise hatte ihn mal wieder geweckt und Draco hatte aufpassen müssen, dass sein bester Freund seine Erregung nicht zu Gesicht bekam, ansonsten hätte es nur Fragen geregnet. So war er schnell in seinem Bad verschwunden und hatte eine kalte Dusche über sich ergehen lassen müssen. Doch trotz dieses Fauxpas war er die letzten Tage richtig gut gelaunt gewesen. Na ja, bis vor kurzem jedenfalls. Er hatte gehofft gehabt, dass er durch genügend Konzentration wieder zu Harry gelangen würde, aber das hatte nicht geklappt. Seitdem war seine Laune kontinuierlich gesunken. Er wurde wieder gereizter und obwohl er wusste, dass Blaise es nicht verdient hatte, ließ er seine Wut an ihm aus. Leider hatte ihn sein Vater dabei erwischt gehabt und jetzt musste er zu ihm ins Arbeitszimmer kommen. Na das konnte ja lustig werden. Brav klopfte er an die Tür und wartete darauf, dass er hereingebeten wurde. Nach einem lauten ‚Herein!’ öffnete er die Tür und trat ein. Sofort erkannte er seinen Vater, der hinter seinem Schreibtisch saß und ihn abwartend ansah. „Du wolltest mit mir reden, Vater.“, sagte Draco höfflich, auch wenn es eigentlich unnütz war dies zusagen, da sein Vater ihn ja vor nicht einmal 10 Minuten her zitiert hatte. „Setz dich, Draco.“, wurde er von seinem Vater aufgefordert. Gehorsam folgte er und ließ sich auf einem der bequemen Stühle vor dem Schreibtisch nieder. „Draco, deiner Mutter und mir ist nicht entgangen, dass dich irgendwas in letzter Zeit beschäftigt. Manchmal bist du völlig ausgeglichen, wie immer, und dann stehst du wieder vollkommen neben dir und bemerkst noch nicht einmal, wenn wir dich ansprechen.“, begann Lucius das Gespräch. Draco lehnte sich mit einem unguten Gefühl im Bauch zurück. Das hier könnte eine längere Unterhaltung werden, wenn sein Vater so anfing. „Severus meinte, du hättest ihm gegenüber erwähnt, dass du Alpträume wegen der Hinrichtung hättest. Ich muss sagen, Draco, dass mich das überrascht hat zu hören, immerhin geht es dabei um Gryffindors. Andererseits kann ich – können wir alle – nachempfinden, dass du darüber verwirrt bist. Niemand hätte gedacht, dass Dumbledore seine eigenen Leute, dazu noch Schüler, umbringt bzw. umbringen lässt.“ Seufzend rieb sich Lucius die Stirn. Er war im Ministerium gewesen, um sich zu vergewissern, dass das Ganze nicht ein ausgeklügelter Plan Dumbledores war. Man hatte ihm die ganze Mappe zu dem Fall, inklusive der Sterbeurkunden gegeben. Dort stand alles drin: Verhörprotokolle, die Anzeige, das Verurteilungsschreiben vom Ministerium... Aber die Person, die die Anzeige gemacht hatte, wurde nicht einmal namentlich erwähnt. Es war zum Haare ausreißen. Sogar die Leichen waren verschwunden. Die Zentauren hatten sie ja mitgenommen und niemanden in deren Nähe gelassen. Alles und jeder wurde aus dem verbotenen Wald vertrieben. Sogar dieser Halbriese Hagrid, der eigentlich ein Bekannter der Zentauren war. Und von Severus wusste Lucius, dass Dumbledore in seinem Büro deswegen getobt hatte. „Vater? Kann ich dann wieder gehen?“, fragte Draco nach einiger Zeit des Schweigens. Er hatte seinen Vater betrachtet, der meilenweit weg mit seinen Gedanken zu sein schien. Vielleicht half ihm das der Standpauke doch noch zu entkommen. „Nein, du bleibst hier. Ich war noch nicht fertig mit dir.“ Oder auch nicht. Abwartend sah Draco seinen Vater an, der sich in seinem Sitz wieder aufrichtete. „Du bist in den letzten Tagen ziemlich schlecht gelaunt, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Wenn die Träume daran schuld sind, dann nimm Traumlos-Schlaftränke oder rede mit uns, damit du es besser verarbeiten kannst. Aber lass deine Wut nicht an Blaise aus. Es ist dein bester Freund und hat so etwas nicht verdient. Haben wir uns verstanden?“ Scharf sah Lucius seinen Sohn an, als würde er ihn durch seinen Blick dazu zwingen wollen ja zu sagen. Natürlich wusste Draco das und beugte sich dem Willen seines Vaters. Nicht, dass ihm nachher noch das Taschengeld gestrichen wurde, wegen dieser Lappalie. „Ich habe verstanden, Vater. Ich werde deinen Rat beherzigen.“, antwortete Draco artig und verließ das Arbeitszimmer seines Vaters wieder. Wütend machte Draco sich auf den Weg zur hauseigenen Apotheke um sich Traumlos-Schlaftränke zu besorgen. So könnte Potter nicht zu ihm und er nicht zu Potter, weil er da ja auch gar nicht mehr hin wollte. Potter hatte es verschissen. Nachmittags ritt Draco mit Blaise aus. Sie waren gerade beim See angelangt, als Draco endlich das Wort ergriff. „Blaise, es tut mir Leid, dass ich vorhin so ausgetickt bin und dich angeschrieen habe. Ich weiß selbst nicht wie das passieren konnte. Normalerweise bin ich die Ruhe in Person, nur momentan stehe ich irgendwie voll neben mir.“, meinte Draco leise aber bestimmt. Entschuldigend sah er zu Blaise, der nur lächelnd mit den Schultern zuckte. „Ist doch nicht so schlimm. So warst du doch schon früher in Hogwarts zu mir, nur dass du mich da angeschrieen hast, dass ich nicht verstehen würde was für ein Vollidiot Potter sei. Heute war ich mal ein Vollidiot, der absolut gar keine Ahnung hat, wie sehr er dich im Moment nervt. Aber hey, dafür sind Freunde nun mal da. Du versuchst damit klar zu kommen, dass Potter nicht mehr da ist und suchst dir deswegen einen neuen Streitpartner und im Moment bin nun mal nur ich da.“ Grinsend sah Blaise seinen besten Freund an, der ihn sprachlos anstarrte. Na ja, wenn Blaise das so sah, dann gab es wenigstens nicht so viele Fragen, die er zu beantworten hatte. Schnell fing Draco sich wieder und lächelte nun erleichtert. „Danke, Kumpel. Wollen wir dann wieder zurück reiten? Es müsste blad Essen geben.“, meinte Draco lächelnd und wendete sein Pferd. „Gute Idee. Ich habe schon einen mega Kohldampf vom Reiten gekriegt. Wer als erster bei den Stallungen ist!“, rief Blaise da auch schon aus und trieb sein Pferd an. Lachend verfolgte Draco ihn. Froh darüber, dass alles geklärt war. ~+~+~+~+~ Abends saß Draco schon fertig geduscht und umgezogen in seinem Bett und starrte auf die Philole in seinen Händen. Der Trank schimmerte dunkelblau darin und er haderte mit sich, ob er ihn nun nehmen sollte oder nicht. Natürlich war er sauer auf Harry, dass dieser ihn so einfach links liegen ließ, aber er wollte ihn trotzdem wieder sehen, ihn wieder im Arm halten, ihn wieder küssen. Es war zum kotzen! Die eine Seite in ihm wollte Harry bestrafen, die Andere alles vergeben und ihn wieder sehen. „Ach Scheiße!“, rief Draco aufgebracht aus. Schnell setzte er das Fläschchen an seine Lippen und trank es aus. Nachdem er die Phiole auf seinen Nachttisch gelegt hatte, kuschelte er sich in seine Kissen und wartete darauf, dass die Wirkung einsetzte. Hatte Potter eben Pech gehabt… ~+~+~+~+~ Stirn runzelnd sah Draco sich um. Er war an einem sehr seltsamen Ort gelandet. Die Erde oder das Gestein unter seinen Füßen war kohlenschwarz und überall verliefen Lavaströme. Sogar der Himmel war schwarz und er konnte nicht einmal erkennen, ob das wirklich der Himmel war oder nur eine Steinwand, die zu hoch lag, um sie zu erkennen. Träumte er etwa doch? Draco wusste nicht genau, in welche Richtung er gehen sollte, da alles so ziemlich gleich aussah, also entschied er sich dem Lavastrom zu folgen. Mal gucken, wo er da ankam. Er folgte dem Fluss wahrscheinlich schon seit Stunden, jedenfalls kam es ihm so vor, als er endlich eine Veränderung bemerkte. Es gab immer weniger Lavaströme. Sie schienen alle allmählich zu einem großen Fluss zusammenzufließen. Vor ihm erstreckte sich jetzt ein Meer aus Lava, wenn man das so nennen konnte. Suchend sah Draco sich nach einem neuen Anhaltspunkt um, von dem er aus suchen konnte. Und den fand er auch ziemlich schnell – ein Baum. Nicht so ein gesunder Baum, wie die in den Wäldern auf dem Malfoy Anwesen. Nein, dieser sah anders aus - verdörrt, kahl und krank. Langsam ging Draco auf ihn zu und sah sich um, doch er konnte nichts erkennen, außer der Lava vor ihm und dem steinernen und kahlem Bonden hinter ihm. Wo war er, verdammt noch mal?! „So stellt man sich bestimmt die Hölle vor, wenn man denn an so was glaubt.“, sagte er zu sich selbst. Murrend setzte er sich auf den Boden, vielleicht passierte ja noch irgendwas, wenn er nur lange genug wartete oder er würde einfach aufwachen und dieser Traum würde endlich vorbei sein. Moment mal! Gerade fiel Draco der Haken an der ganzen Geschichte auf. Das hier konnte gar kein Traum sein, weil er ja den Tank geschluckt hatte. Also war er wieder bei Potter gelandet was hieß, der Typ musste hier irgendwo rumlaufen. Murrend kam Draco wieder auf die Beine und drehte sich um, um nach Harry zu rufen, als genau dieser plötzlich vor ihm stand. „Was verdammt noch mal machst du hier, Draco?“, wurde der Blonde auch schon angekeift. Harry konnte es einfach nicht fassen, dass Draco ihn schon wieder aufsuchte. Hatten sie letztes Mal nicht alles geklärt gehabt? Hatte Draco etwa noch mehr Fragen an ihn? „Das weiß ich doch nicht! Ich hatte diesen beschissenen Traumlos-Schlaftrank genommen, damit ich mal wieder ne Nacht durchschlafe und meine Ruhe vor dir habe, und jetzt das hier!“, keifte Draco wütend zurück. „Und wo zur Hölle sind wir hier gelandet?“ „Im Jenseits, falls du das schon wieder vergessen haben solltest.“ „Das weiß ich selbst. Ich meine, wieso das auf einmal so anders aussieht.“, schnauzte Draco Harry an und zeigte mit einem Handwink zu dem Lavastrom. Harry fuhr sich mit der rechten Hand durch die Haare, um sich erstmal zu beruhigen. „Das sieht hier so aus, weil ich wütend bin. Letztes Mal hatte ich nichts von deinem Besuch mitgekriegt, und war deswegen ziemlich ruhig und entspannt. Dieses Mal aber bin ich sauer, dass du wieder hier auftauchst und deswegen sieht es hier aus, wie in der Hölle höchstpersönlich.“, ratterte Harry runter. Neben ihm blubberte es leicht in einer Erdspalte die aufgebrochen war. „Schön, dann beruhige dich erstmal wieder, damit wir weiterreden können.“, schnarrte Draco in alter Manier und sah Harry abwartend an. Dieser wurde durch diese Geste nur wieder wütend. „Gott verdammt, Draco! Ich will mich aber nicht beruhigen. Und ich will auch nicht mit dir reden, also verschwinde wieder und komm nicht zurück. Das hier ist das Jenseits! Ein Ort an dem Lebende, wie du, nichts zu suchen haben“, rief Harry aus und drehte sich um, damit er Draco nicht noch an den Kragen ging. Natürlich wollte er mit Draco reden, da er ja sonst niemanden hatte. Er wusste nicht, wo die anderen Gryffindors waren und wie er sie erreichen konnte. War das Alleinsein vielleicht eine Strafe dafür, dass er freiwillig gestorben war? „Und wenn ich nicht will?“, entgegnete Draco ruhig und beobachtete Harrys Reaktion. Dieser drehte sich ruckartig um und sah Draco überrascht an. „Was?“, rutschte es Harry raus. Er hatte Draco gar nicht zugehört. „Was ist, wenn ich nicht gehen will? Wenn ich einen Weg finde dich jede Nacht zu besuchen? Du kannst nichts dagegen machen und ich werde mich bestimmt nicht von dir ignorieren lassen. Denn falls du es vergessen haben solltest, Harry, ich bin ein Malfoy und ich kriege immer was ich will.“ Ein überhebliches Grinsen hatte sich auf Dracos Gesicht geschlichen und er beobachtete immer noch sein Gegenüber. Dieser dachte, dass ihm gleich eine Sicherung durchbrennen würde. Wie stur konnte nur eine einzelne Person sein? Und dann verlor er doch die Beherrschung. Er holte aus und verpasste Draco einen Kinnhaken. Der Angegriffene hatte nun wirklich nicht mit solch einer Reaktion gerechnet und konnte leider nicht mehr ausweichen. Taumelnd schritt er zurück und hielt sich seine angeschlagene Gesichtspartie. Ungläubig starrte er zu Harry, der ihn halb überrascht, halb wütend ansah. Und dann holte Draco aus. Es entstand eine kleine – nein, mittelschwere – Prügelei zwischen Draco und Harry. Ächzend rollten sie sich über den Boden und versuchten den jeweils anderen überall zu verletzen, wo er gerade zu erreichen war. Schlussendlich konnte Draco Harry unter sich zum erliegen bringen. Er selbst saß rittlings auf dem Schoß des Schwarzhaarigen und hielt dessen Fäuste neben dessen Kopf fest. „Verdammt, wieso schlägst du mich?“, fragte Draco aufgebracht und betrachtete das verletzte Gesicht. Harry hatte eine Platzwunde an der Stirn und mehrere Kratzer im Gesicht, die wohl vom Rumwälzen waren. „Rede ich denn so undeutlich, Draco? Du sollst nicht mehr hierher kommen. Das hier ist kein Ort für Lebende. Außerdem, wie willst du ein normales Leben führen, wenn du ständig mit deinen Gedanken bei den Toten bist? Das geht nicht.“ Harrys laute Stimme war immer leiser geworden und sein Blick immer verzweifelter. Er wollte nicht, dass Draco sein ganzes Leben an sich vorbei ziehen ließ. Er wollte aber auch nicht, dass Draco ging und ihn verließ. Er wollte nicht wieder allein sein. Es war echt zum kotzen! Wieso musste es immer so kompliziert sein?! Draco, der die unterschiedlichen Emotionen im Gesicht seines Gegenübers sehen konnte, erriet sehr schnell, was in dessen Gedanken vorging. Natürlich hatte Harry Recht. Es war unklug sich nach dieser Art von Träumen zu sehnen. Dennoch konnte er es nicht verhindern, dass diese Gefühle in ihm aufstiegen. Plötzlich fühlte sich Draco einfach nur noch erschöpft. Ob das von ihrem kleinen Kampf kam? Er wusste es nicht, aber es war ihm auch egal. Er ließ Harry Hände los, rutschte von dem Jungen runter und zog diesen wieder einmal in seine Arme. Zuerst verspannte sich Harry als er das bemerkte, doch ließ es schlussendlich zu. Schweigend saßen sie so zusammen. Harry seine Hände in Dracos Shirt verkrallt und Draco seinen Kopf in den schwarzen Haaren vergraben. Beide bemerkten nicht, dass es angefangen hatte zu regnen und die Lava sich abkühlte. Wie im Zeitraffer verhärtete sich die Lava zu Gestein und es sprossen gegen jedes Naturgesetz erst kleine Grasshalme und dann langsam Bäume; Von kleinen Trieben bis hin zu großen mächtigen Eichen und Buchen. Auch das Becken hinter Draco füllte sich langsam wieder mit Wasser und war als der See zu erkennen, denn Draco bei seinem ersten Ausflug hierher gesehen hatte. Nur Harry und Draco bekamen davon nichts mit da sie sich immer noch in ihrer eigenen Welt befanden und sich an den anderen krallten. Sie konnten einfach nicht loslassen. ~+~+~+~+~ In einer anderen Ecke des Jenseits redete gerade Hermine heftig auf die anderen Toten ein, damit auch später ja nichts schief ging. Wie ein Feldwebel ging sie vor ihren Freunden auf und ab, die leicht genervt auf dem Rasen saßen. „Also ist alles vorbereitet, für die Zeremonie? Wir haben nur einen Versuch. Wenn das schief geht, dann war alles umsonst. Ich hoffe, das ist euch klar.“, sagte sie heute bestimmt schon zum zwanzigsten Mal und sah dabei zu Dean. Dieser verdrehte genervt die Augen. „Ja Mine, es ist alles vorbereitet. Ich war vorhin bei Angel und sie meinte, dass alles nur noch auf den Vollmond wartet.“, meinte dieser gelangweilt. „Gut“, entgegnete sie nur und sah sich um. Irgendwer fehlte doch hier. „Wo ist Seamus?“ Verwirrt sahen die anderen sich um, konnten den Iren jedoch nirgendwo entdecken. „Vielleicht ist er spazieren gegangen.“, meinte Ginny nach einer Weile. Sie selbst glaubte zwar wenig daran, aber wo sollte er sonst sein? Hier gab es nichts großartig zu sehen außer Bäumen und dem See. „Vermutlich hat Ginny Recht, oder er ist irgendwen im Traum besuchen gegangen.“, warf nun auch Neville ein. Seufzend ließ sich auch Hermine im Gras nieder. „Na dann, solange er nichts von der Zeremonie oder unserem Plan erzählt ist mir das egal. Nicht, dass nachher noch alles für die Katz ist.“, seufzte sie und lehnte sich bei Ron an, der lächelnd den Arm um sie legte. Etwas gute hatte diese Situation ganz bestimmt für ihn. Es gab keine Schule und somit auch keine Hausaufgaben – himmlisch! „Soweit ich von Angel weiß, ist der Vollmond in 2 Wochen. Wollen wir dann nicht mal langsam Harry zu uns holen? Ich meine, immerhin weiß er ja nichts hiervon und nicht, dass nachher was schief geht.“, besorgt sah Dean zu Hermine. Die schüttelte jedoch nur den Kopf. „Nein, so ist es besser, wenn er von unserm Plan erfährt, dann wehrt er sich nur dagegen. Du hattest ihn doch gehört, entweder/oder. Das war seine Devise. Er würde sich das niemals freiwillig antun und deswegen müssen wir ihn zu seinem Glück zwingen.“, entgegnete sie ruhig. Harry hatte oft genug während des kurzen Aufenthaltes bei Angel klar gemacht, dass es für ihn nur den Sieg oder den Tod gab. „Ich gebe dir wegen des Plans ja Recht, Mine. Aber denkst du nicht, dass Harry ein wenig einsam ist, so weit ab von uns?“ Abwartend sah Neville zu Hermine, doch es war Ron, der antwortete. „Na ja, vielleicht beruhigt er sich ja in der Zeit und denkt noch mal über alles nach. Dann reißt er uns vielleicht auch nicht gleich die Köpfe ab, wenn er nach der Zeremonie wieder aufwacht.“, scherzte Ron, was alle zum Lachen brachte. Innerlich stimmten alles dem Rotschopf zu. Harry hatte während ihres Kurzurlaubs bei Angel ein richtig hitziges Temperament entwickelt. Oder es endlich mal raus gelassen? Zwei ganze Wochen noch, dann würde der Kampf weitergehen. Wer wohl dieses Mal gewinnen würde? TBC Kapitel 5: 5th Chapter ---------------------- Hi, :) Hier kommt auch schon ein neues Chapter. Mein Danke geht an die Reviewschreiber L_Angel, Sevara-Snape, Kaja160, Caratinu, Big-Mama, SiriaB und Asuchirel. 5th Chapter Gut gelaunt wachte Draco am nächsten Morgen auf. Jedoch war er noch so müde, dass er noch ein paar Minuten wartete, ehe er aufstand. Lächelnd und tief in seine Decke gekuschelt dachte er noch einmal an seinen kleinen Aufenthalt bei Harry. Zwar war der Anfang etwas… na ja, unschön gewesen, doch dann, nachdem sie beide sich beruhigt hatten, hatten sie sich geküsst. So zart, so vorsichtig, es war einfach nur himmlisch gewesen. Unbemerkt entschlüpfte Draco ein leises Seufzen, als er an diese Szene dachte. Viel mehr außer Kuscheln und ein paar Küssen war nicht mehr passiert, ehe Draco aufgewacht war. Aber das war nicht schlimm. Seufzend zwang sich Draco dazu aufzustehen und im Bad zu verschwinden. Während er unter der Dusche stand dachte er nach und langsam kamen ihm wieder die Worte in Erinnerung, die Harry während ihres kleinen Streites gesagt hatte. Die Worte, die eigentlich der Grund für ihren Streit waren. Harry war tot und Draco nicht. Deswegen hatte Draco auch nichts im Jenseits zu suchen. Seufzend stieg Draco aus der Dusche. Er sollte Harry vergessen, damit er normal weiterleben konnte. Wie sollte er das bitteschön machen? Harry hatte immerhin schon immer sein Leben beherrscht. Erst, weil sie sich gezofft hatten und jetzt, weil sie etwas teilten, das noch nie so erlebt hatte. Noch nie hatte er sich bei jemandem so wohl gefühlt, wie bei Harry. Irgendwie war Dracos Laune mal wieder auf dem Nullpunkt angekommen. Murrend verließ er sein Bad und suchte sich Sachen für den Tag heraus. Eine Boxer, eine Stoffhose und ein Poloshirt. Fertig angezogen und gestylt stolzierte Draco aus seinem Zimmer und machte sich auf den Weg zum Frühstück. Auf dem Weg dorthin gesellte sich Blaise zu ihm. „Morgen Draco. Ist wer gestorben, dass du nur schwarz trägst?“, fragte er scherzend, doch verging ihm sein Lachen, als er Dracos ernstes Gesicht sah. „Hey, Mann, was ist denn nur los mit dir?“, meinte er nun einfühlsam. Irgendwas ging in Draco doch schon wieder vor und er wollte herausfinden was es war. „Nichts ist los. Ich habe nur schlecht geschlafen.“, erwiderte Draco abweisend ohne Blaise dabei anzublicken. Seufzend blickte Blaise wieder nach vorne. Erstmal frühstücken. Danach würde es dann mal eine ernste Unterhaltung zwischen ihnen geben. So konnte es auf keinen Fall weitergehen. Im Salon angekommen begrüßten sie die beiden Erwachsenen und setzten sich auf ihre Plätze. Stillschweigend nahmen sie ihr Frühstück zu sich. Draco war zwar in Gedanken vertieft, versuchte jedoch sich nichts anmerken zu lassen und nicht wieder irgendwelche peinlichen Auftritte hinzulegen, wie zum Beispiel Marmelade in seinem Kaffee anstatt Zucker. Nach einiger Zeit stand Lucius auf und verabschiedete sich von ihnen, da er noch was im Ministerium zu erledigen hatte. Irgendwer hatte es geschafft wichtige Dokumente verschwinden zu lassen und jetzt musste er erscheinen, um die Kopien zu beglaubigen und noch andere Papiere zu unterschreiben. „Und was habt ihr heute noch vor?“, fragte Narcissa freundlich an Draco und Blaise gewandt, nachdem ihr Mann aus dem Haus gefloht war. Draco schreckte aus seinen Gedanken wieder auf, in denen er gerade versunken war. Blaise jedoch rettete ihn, indem er schnell antwortete. „Wir haben uns noch nicht entschieden, aber ich würde gern mit Draco in die Bibliothek gehen.“, erklärte Blaise schnell und sah wie Narcissa zustimmend nickte. „Das ist schön. Ich werde auch bald weg sein, da ich mich noch mit einer Schulfreundin treffe.“, erwiderte die Blonde lächelnd. Eine halbe Stunde später waren die beiden Jugendlichen auch schon vollkommen alleine auf dem Anwesen, ausgenommen der Hauselfen natürlich, aber die zählten ja nicht wirklich. Schweigend saßen sie in der Bibliothek. Draco versuchte in einem Buch zu lesen, doch konnte er sich mal wieder nicht richtig konzentrieren. Blaise saß ihm gegenüber in einem anderen Sessel und wusste nicht, wie er anfangen sollte. „Draco, ich-“, begann er, doch verstummte er schnell wieder. Kurz wartete er, ob Draco ihm antworten würde, doch dieser zog es vor starr auf sein Buch zu blicken. Seufzend lehnte er sich zurück und legte die Hände auf sein Gesicht. Tief atmete er ein, ehe er sich wieder aufrichtete und gerade hinsetze. „Könntest du bitte das Buch weglegen, Draco. Ich würde gerne mit dir reden.“, sagte er mit fester Stimme. Wenig überrascht über die Bitte seines Freundes schloss Draco langsam das Buch und legte es auf den kleinen Tisch, der vor ihm stand. Schweigend lehnte er sich nach hinten und wartete darauf, was jetzt kommen würde. Und er konnte sich ziemlich gut vorstellen, worum es in diesem Gespräch gehen sollte. „Ich bin jetzt seit ungefähr einer Woche bei dir, Dray“, fing Blaise langsam an. Abwartend sah er zu den Blonden, der zustimmend nickte. „Seit ich hier bin, habe ich bemerkt, dass du ziemlich oft in Gedanken bist. Zuerst habe ich es wie alle anderen auch darauf geschoben, dass du an die Hinrichtung denkst. Immerhin hast du das auch immer als Erklärung gesagt gehabt. Aber irgendwie kann ich das nicht mehr glauben. Frag mich nicht wieso, ich weiß es selbst nicht mal so genau. Aber du weißt doch, wenn dich irgendwas bedrückt, Draco, dann kannst du es mir sagen. Dazu sind Freunde doch da.“, raunte er zum Schluss leise. Er hoffte, dass diese Ansprache irgendeine Wirkung hatte und Draco endlich mit ihm redete. Dieser saß verwirrt auf seinem Platz und dachte über das eben Gesagte nach. Hatte er sich irgendwie auffällig Verhalten? Na ja, abgesehen von seinen neuerdings komischen Essgewohnheiten und seiner andauernden schlechten Laune der letzten Tage. Okay es war eine dumme Frage gewesen. Er hatte sich definitiv seltsam verhalten. Doch sollte er wirklich mit Blaise über seine Träume reden? Und wenn, würde Blaise ihn verstehen oder ihn auslachen? Unsicher suchte sein Blick den von Blaise, der ihn immer noch abwartend beobachtete. „Okay, ich erzähl dir, woran ich die ganze Zeit denken muss. Aber wehe du lachst.“, knurrte er drohend. Zustimmend nickte Blaise. „Ehrenwort. Ich werde nicht lachen.“, meinte dieser ernst. Kurz haderte Draco noch mit sich, ehe er anfing zu sprechen. „Ein paar Tage, bevor du hier angekommen bist, hatte ich einen ziemlich realistischen Traum. Ich war in meinem Zimmer und plötzlich tauchte Potter auf und hat… hat mich verführt. Mein Gott, ich hab keine Ahnung, wie ich dir das erklären soll. Wir haben auf jeden Fall nicht richtig miteinander geschlafen. Jedenfalls, als ich dann endlich aufgewacht bin, war da Potters Geist oder was auch immer es war. Ich hab ihn voll geschnauzt, was der ganze Scheiß sollte, doch bevor er antworten konnte, hat er sich einfach aufgelöst.“, kurz unterbrach sich Draco und fuhr sich aufgeregt durch die Haare. Er wagte es nicht Blaise anzusehen. „In der nächsten Nacht war er dann wieder bei mir und hat irgendwas über mein Unterbewusstsein geschwafelt. Irgendwann bin ich dann wieder aufgewacht und sein Geist meinte zu mir, dass ich ihn und die Sache mit der Hinrichtung vergessen sollte. Deswegen war ich auch so schlecht gelaunt. Erst taucht er bei mir auf, verwirrt mich vollkommen und dann sagt er, dass ich alles vergessen soll.“, regte sich Draco mal wieder auf und sprang auf die Füße, nicht mehr im Stande ruhig zu sitzen. Er vergaß vollkommen, dass Blaise ihm gegenübersaß und schritt vor der Sitzgruppe auf und ab. „Ich war so verwirrt, dass sogar meine Eltern etwas mitbekamen. Ich konnte ihnen doch unmöglich von diesen Träumen erzählen. Also habe ich sie angelogen. Ich weiß, ich sollte das nicht tun. Doch verstand ich das Ganze doch selbst nicht. Als du kamst, habe ich gedacht, ich könnte mich endlich ablenken, aber das ging nur, bis wir in dem Quidditchladen waren. Dort habe ich dann den Feuerblitz gesehen und musste sofort wieder an Potter und diese Träume denken. Deswegen bin ich auch so schnell wieder raus gerannt. Die nächsten Tage hatte ich dann keine Träume mehr. Doch dann traf ich ihn wieder. Diesmal war ich bei ihm im Jenseits. Das hat Harry jedenfalls gesagt gehabt. Wir haben uns unterhalten. Über die Hinrichtung und die Sache mit der Anklage und ob es wahr war, dass sie sich dem Dunklen Lord anschließen wollten. Na ja, ich hab nicht nachgedacht gehabt und Harry wurde wütend, weil er nicht darüber reden wollte. Ich hab mich dann entschuldigt und mehr als ein paar wunderschöne Küsse und kuscheln war dann auch nicht mehr, weil ich aufgewacht bin.“, langsam hatte Draco sich wieder beruhigt. Die Erinnerung an seinen ersten Aufenthalt im Jenseits war eigentlich richtig schön. Am liebsten hätte er ewig so mit Harry im Gras liegen können. „Ich glaube ich weiß wann das war. Du warst plötzlich morgens so gut gelaunt.“, mischte sich Blaise ein. Er glaubte Draco die Geschichte mit den Träumen. Immerhin hatte Draco keinen Grund ihn anzulügen. „Was passierte dann? Immerhin warst du kurz danach wieder mies gelaunt.“ Seufzend setzte sich Draco wieder zu Blaise. „Ich hab nicht mehr geträumt oder besser gesagt er kam nicht in meine Träume und ich fand nicht den Weg zu ihm ins Jenseits. Gestern Abend hab ich dann einen Traumlos-Schlaftrank zu mir genommen, damit ich mal wieder eine Nacht durchschlafe. Und genau dann war ich wieder bei ihm. Wir haben uns sogar geprügelt, weil er so sauer war. Immerhin hat er mir ja gesagt gehabt, dass ich nicht mehr auftauchen soll. Aber seit wann höre ich auch darauf, was er zu mir sagt. Langsam haben wir uns wieder beruhigt. Harry sagte, dass er nicht wolle, dass ich nur in der Vergangenheit lebe bei den Toten. Aber was bitteschön soll ich denn machen. Endlich kommen wir uns näher und er ist tot. Woran soll ich da sonst denken?“, verzweifelt schloss Draco die Augen und lehnte seinen Kopf in den Nacken. „Und wann hattest du diesen Traum?“, fragte er leise nach. „Gestern Nacht – heute Morgen. Verdammt Blaise, ich vermisse ihn jetzt schon.“, fuhr Draco auf und ging zum Fenster. Dort stützte er sich auf dem Fensterbrett ab und sah hinaus. Lange sah Blaise Draco an. Er erkannte sofort, dass Draco sich in Harry Potter verliebt hatte. Das schlimme daran war, dass eben jener tot war. Lautlos stand Blaise auf und ging zu seinem Freund rüber. Er legte eine Hand tröstend auf dessen Schulter. Mehr konnte er leider nicht tun. Hatte er doch selbst dass gleiche Problem wie sein blonder Freund. ~+~+~+~+~ Narcissa stand draußen vor den Türen zur Bibliothek. Sie hatte jedes Wort gehört und besonders der letzte Satz ihres Sohnes hatte sie schwer getroffen. Nicht das es ihr etwas ausmachte, dass ihr Sohn offensichtlich schwul war. Nein, schlimmer fand sie, dass er sich unglücklich verleibt hatte, denn immerhin war Harry Potter tot und würde nie wieder zurück kommen. Schnell entfernte Narcissa sich wieder von der Tür. Eigentlich war sie nur zurückgekommen, weil sie ein Album vergessen hatte, das sie sich mit ihrer Freundin angucken wollte. Schnell verschwand sie wieder durch den Kamin im Speisezimmer und hoffte, dass die Jungs sie nicht gehört hatten. ~+~+~+~+~ Der Tag war nach diesem Gespräch wie im Flug an Draco vorbei gezogen. Blaise hatte auf ihn Rücksicht genommen und sie waren danach in den Salon gegangen um dort auf die Rückkehr von Dracos Eltern zuwarten. Die Zwischenzeit hatten sie sich mit Schachspielen vertrieben oder sie hatten in Büchern gelesen. Als erstes kam Narcissa nach Hause. Sie benahm sich wie immer und die Jungen waren viel zu sehr darauf konzentriert sich nichts von ihrer Traurigkeit anmerken zu lassen, als dass sie wahrgenommen hätten, wie Narcissas Blick immer wieder bedauernd zu Draco schwang. Ein paar Stunden später traf auch endlich wieder Lucius ein. Während er sich über die Unfähigkeit mancher Mitarbeiter des Ministeriums ausließ. Aßen die andern Anwesenden schweigend ihr Abendessen. Narcissa hörte zwar aufmerksam zu, doch schweiften ihre Gedanken immer wieder zu dem Gehörten von heute Vormittag ab. Schweigend und nur mit einem Kopfnicken zueinander verabschiedeten sich Draco und Blaise vor ihren Gemächern voneinander und gingen zu Bett. Draco war für seine Verhältnisse ziemlich schnell bettfertig. Unglücklich legte er sich ins Bett und schlief augenblicklich ein. ~+~+~+~+~ Tief atmete Draco den Geruch der Bäume und Gräser ein, die um ihn herum standen. Mit einem Blick erkannte er, dass er wohl wieder im Jenseits bei Harry war. Vor ihm erstreckte sich der See, hinter ihm befand sich der Wald und zu seiner linken stand der Baum, unter dem Harry stand und ihn wehmütig ansah. Passend zu ihrer gemeinsamen Stimmung regnete es auch noch. Im Laufschritt lief er auf den Baum zu. Kaum dass er ihn erreicht hatte, riss er auch schon Harry in seine Arme. Wimmernd schlang Harry seine Arme um Dracos Hals. Feine Regentropfen bahnten sich ihren Weg durch Dracos Haarpracht und fielen dann am Ende zu Boden. „Wieso bist du hier? Ich hab dir doch gestern noch einmal gesagt gehabt, dass du nicht wieder kommen sollst. Wieso kannst du nicht einmal auf mich hören?“, fragte Harry leise, wobei seine Stimme zum Schluss fester wurde. „Das hast du ganz allein entschieden, Harry. Ich habe dem nie zugestimmt und werde dem auch nie zustimmen. Verdammt ich… ich weiß doch selbst nicht, wie ich jedes Mal hierher komme. Es ist einfach so! Außerdem kann ich meine Gefühle nicht so einfach abstellen.“, entgegnete Draco fest. Er lehnte sich ein bisschen zurück, damit er Harry in die Augen sehnen konnte. Dieser blickte ihn erstaunt an. Doch schüttelte er schnell wieder den Kopf. „Nein! Sag das nicht. Ich bin tot, Draco. Das kann-“ „Das ist mir egal!“, erwiderte Draco fest und schnitt somit Harry das Wort ab. Fest zog er den Schwarzhaarigen wieder an sich. „Wir werden irgendwie eine Lösung finden. Ich lasse dich nicht…“, doch das sollte Draco nicht mehr aussprechen können, denn Harry verschloss ihm einfach den Mund mit einem Kuss. Seufzend entspannte sich Draco und vertiefte den Kuss. Zärtlich strich er mit seiner Zunge über Harrys Lippen, der diese sofort öffnete. Ihr Kuss war zärtlich und erzählte von Gefühlen, die sie beide noch nicht aussprechen konnten. Langsam lösten sie sich wieder von einander. Harry beschwor mit seinen Gedanken eine Wasserabweisende Decke herauf, auf welche sich Draco setze und Harry wieder zwischen seine Beine zog. Lange saßen sie da und genossen einfach nur die Aussicht. Ab und zu küssten sie sich noch, doch war es nie etwas tieferes, das nach mehr verlangte. Ihnen genügte es einfach nur beieinander zu sein. „Wie soll das hier nur weitergehen, Draco?“, fragte Harry in die Stille hinein, da abgesehen von dem Regen nichts zu hören war. „Ich weiß es nicht, aber mir fällt schon noch was ein.“ „Hey, mach wegen mir bloß keine Dummheiten!“, stieß Harry warnend aus. „Ach Potter, wegen dir mache ich doch nur Dummheiten. Seit ich dich kenne ist das schon so.“, entgegnete Draco sarkastisch und küsste Harry auf den Mund. Dieser sah ihn schmollend an, was Draco zum Lachen brachte, da Harry wirklich süß aussah, wenn er schmollte. Knurrend stürzte Harry sich auf Draco, weil er es nicht leiden konnte, wenn jemand über ihn lachte. Ein verspieltes Gerangel entstand zwischen ihnen, was bald endete. Draco hatte die Oberhand gewonnen und lag nun auf Harry. „Gewonnen!“, keuchte Draco, hielt Harrys Hände über dessen Kopf gefangen. „Schön, und was will der Gewinner als Belohnung haben?“, fragte Harry schelmisch grinsend. Langsam beugte sich Draco darauf nach unten und nahm Harry Lippen in beschlag. Seufzend öffnete sich dessen Mund und ließ Dracos bettelnde Zunge ein. Ihre vormals zärtlichen Kämpfe bestanden nun aus Leidenschaft. Knurrend drängte sich Draco näher an Harrys Körper, der mit einem kleinen Keuchen seine Beine spreizte, damit Draco dazwischen Platz finden konnte. Dracos Hände wanderten währenddessen in Harrys Haare und auf dessen Po. Stöhnend machte es Harry Draco nach, während er mit seiner Zunge tiefer in Dracos Mundhöhle stieß. „Gott, Draco. Tu das nicht.“, keuchte Harry schwerfällig, als Draco begann sein Becken langsam kreisen zu lassen. „Wieso nicht?“, kam es von Draco zurück, welcher sich langsam an Harrys Hals hinunter küsste. „Keine Ahnung. Ich habe plötzlich ein sehr komisches Gefühl in der Magengegend, wie als wenn ich quer durch die Luft geschleudert würde.“, meinte Harry nun klarer. Mit gerunzelter Stirn sah er hoch in die Baumkrone. Irgendwie passte dieses Gefühl nicht zu dieser Situation. „Wie meinst du dass - quer durch die Luft geschleudert?“, fragte nun Draco verwundert von Harrys Hals aufsehend. Harry wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Draco plötzlich verschwunden war. Aufstöhnend ließ Harry sich nach hinten fallen. Toll! Jetzt war Draco wieder weg. Doch es dauerte nicht mal eine Minute, da war auch Harry verschwunden. ~+~+~+~+~ Murrend schlug Draco die Augen auf. Er war wieder wach. Wie schön. Als es an der Tür klopfte, sah Draco sie garstig an, rief aber ein ‚Herein!’ „Morgen, Kumpel! Und? Schon ausgeschlafen?“, fragte Blaise munter, als er das Zimmer seines besten Freundes betrat. Jedoch blieb ihm jedes weitere Wort im Hals stecken, als er die leicht durchsichtig scheinende Gestalt neben diesem erblickte. Verwirrt folgte Draco dem Blick. „Harry?“, stieß er aufgeregt aus. Harry lag neben ihm. Zwar war er noch immer durchsichtig, aber er war da! Kurz warf Draco einen Blick zum Fenster und konnte sehen, dass die Sonne schon aufgegangen war. Wieso war dann Harry hier? „Was?“, murmelte Harry weggetreten, während er seine Augen öffnete. Vor ein paar Sekunden war ihm noch richtig schlecht gewesen, da das komische Gefühl in seinem Magen sich kurz vervielfacht hatte. „Was macht Potter denn hier?“, kam es völlig perplex von Blaise, der immer noch in der Tür stand und irgendwie nicht wusste, ob er nun besser wieder gehen sollte oder nicht. „Na ja, also…“, setzte Draco an, doch irgendwie hatte er selbst keine richtige Erklärung dafür. „Ich wurde mitgerissen.“, sagte Harry und hatte somit die volle Aufmerksamkeit der beiden Slytherins. „Das erklärt auch das komische Gefühl, das ich vorhin hatte. Draco war langsam dabei aufzuwachen. Doch wollte er mich nicht loslasse, deswegen wurde ich mit hierher gerissen.“, erklärte Harry soweit er es sich vorstellen konnte. Zustimmend nickte Draco. Dass er Harry nicht gehen lassen wollte, hatte er ja oft genug gesagt gehabt. Schweigend sahen sich Draco und Harry in die Augen, während Harry sich auf den Unterarmen aufrichtete. „Ihr seid wirklich ein süßes Paar.“, kam es plötzlich glucksend von Blaise. Erschrocken sahen die beiden zu ihm, ehe sie ihren Blick wieder abwandten. Leichte Röte stieg in ihren Wangen auf. „Musst du das so sagen? Ich meine, habe ich dir nicht gestern genug von meinen Gefühlen erzählt, damit du merkst, dass ich in Harry verliebt bin.“, rutschte es Draco raus, während er sich über Harry beugte. Zwar konnte er ihn nicht berühren, aber die Geste sagte genug aus. Grinsend nickte Blaise. Natürlich hatte er das gestern gemerkt. Draco bekam Blaise’ Reaktion nur noch aus dem Augenwinkel mit, da er über sich selbst erschrocken in Harrys durchsichtige Augen sah, die vor Überraschung geweitet waren. Jedes Wort, das er sagen wollte, blieb Harry im Halse stecken. Vollkommen überrannt sah er Draco an, der seinen Blick nicht von ihm nehmen konnte. Am liebsten hätte er den Blonden jetzt geküsst, doch leider befanden sie sich nicht mehr in einem seiner Träume. Lächelnd lehnte er sich leicht noch vorne und hauchte Draco einen letzten Kuss auf die Lippen, ehe er verschwand. Draco konnte sein Glück nicht fassen, als Harry ihn anstrahlte und ihm einen Kuss zuhauchte. Doch kehrte seine gesamte Niedergeschlagenheit mit einem Schlag zurück, als Harry sich einfach auflöste. Kraftlos ließ er sich nach vorne ins Bett fallen und schrie aus vollen Kräften in die Matratze. Wieso? Wieso mussten gerade sie beide so schwer bestraft werden, fragte er sich verzweifelt in Gedanken. Traurig stand Blaise an der Tür und betrachtete seinen besten Freund. Lautlos schritt er zurück und schloss die Tür wieder hinter sich. Vielleicht wäre es erstmal besser den Blonden allein zu lassen. Kapitel 6: 6th Chapter ---------------------- Hier kommt endlich das neue Kapitel. Sorry leute, dass es so lange gedauert hat, aber ich war Freitag völlig kaputt und hatte es daher vergessen und gestern war Shopping angesagt, den ganzen Tag in einem Einkaufs-Center zu sein, kann ganz schön anstregend sein. Und Abends blieb der PC dann einfach aus. Sorry!! Aber einen riesen Danke für die tollen Kommis geht an Caratinu, Sevara-Snape, chrishe, Kyokoleinchen, tigrelilie, merclar, Big-Mama und L_Angel. Ihr seid super Leute und ich freue mich immer wieder über neue Kommi-Schreiber. :) 6th Chapter Es war der erste September und somit mussten sich alle Schüler von Hogwarts auf dem Gleis 9 ¾ im Bahnhof King’s Cross einfinden, um von dort aus mit dem Zug nach Hogsmeade zu fahren. Von diesem Dorf aus würden die Erstklässler mit den Boten über den See und die älteren Schüler mit den Kutschen zum Schloss fahren. Schweigend kamen Blaise Zabini und Draco Malfoy zusammen auf dem Bahnhof an. Beide hatten darauf verzichtet ihre Eltern mitzubringen, da sie 17 waren und somit alt genug, um allein hier aufzutauchen. Gemeinsam brachten sie ihr Gepäck in den Zug und suchten sich ein leeres Abteil. Anschließend setzten sie sich ruhig neben einander und beobachteten, was auf dem Bahngleis vor sich ging. Viele Ravenclaws, Hufflepuffs und auch Slytherins gingen an ihrem Fenster vorbei. Dazwischen standen immer wieder Eltern, die ihre Kinder verabschiedeten und ihnen eine schöne Zeit auf Hogwarts wünschten. Natürlich sahen sie auch die Gryffindors, doch merkte man schon, dass es weniger waren als sonst. Schon allein deswegen, weil der gesamte siebente Jahrgang fehlte. Noch etwas bemerkten Draco und Blaise: sonst war jedes Jahr die gesamte Weasleysippschaft anwesend, doch dieses Mal tauchte sie nicht auf. Das lag aber daran, dass die beiden jüngsten Weasleys am Galgen gestorben waren und es somit niemanden mehr gab, den man hätte in die Schule verabschieden können. „Hey Dray, woran denkst du?“, fragte plötzlich die Stimme von Blaise in die Stille hinein. Verwirrt sah Draco ihn an, ehe er sich der Frage bewusst wurde. „Es ist ziemlich leer ohne die Gryffindors.“, erwiderte er leise. Zustimmend nickte Blaise. „Ja, dass ist mir auch schon aufgefallen. Ist irgendwie ein komisches Gefühl hier zu sitzen und zu wissen, dass sie nicht da sein werden, wenn wir in Hogwarts ankommen. Die ganzen Streitereien, die zwischen euch waren, die das Schuljahr eigentlich erst interessant gemacht haben, wird es dieses Jahr nicht geben.“, philosophierte Blaise in Gedanken. Als er bemerkte, was er gesagt hatte, sah er ängstlich zu Draco, der zusammengesunken in seinem Sitz saß. Krampfhaft versuchte der Slytherin die Tränen zurückzuhalten. Immerhin war er ein Malfoy und die gaben sich in der Öffentlichkeit keinen Gefühlen hin. „Sorry Dray.“, betroffen und setzte sich zu Draco. Doch als er ihn tröstend in den Arm nehmen wollte, schüttelte der Blonde energisch den Kopf. „Nicht, sonst fange ich wirklich noch an zu heulen und das wäre wirklich unpassend, wenn auf einmal Millicent oder Pansy reinschneien würden. Das gibt nur dumme Fragen.“, wehrte Draco ab. Verstehend nickte Blaise, auch wenn er wusste, dass Draco vor anderen nur keine Schwäche zeigen wollte. Blöder Malfoystolz! „Okay“, sagte Blaise neutral und setzte sich wieder auf seinen Platz. „Aber wehe du machst wieder so einen Mist, wie letztens!“, fügte er noch drohend hinzu. Mehr als einen kurzen kühlen Blick kassierte Blaise dafür nicht, doch wusste er, dass seine Warnung angekommen war. Geistesabwesend fuhr Draco über sein rechtes Handgelenk. Die Verzweiflung hatte ihn in den Ferien gepackt gehabt, nachdem er nach ungefähr zwei Wochen keinen gemeinsamen Traum mehr mit Harry gehabt hatte. Er hatte in der leeren Badewanne gesessen und mit einer Rasierklinge über seine Pulsadern gefahren. So ganz hatte er sich nicht getraut gehabt, doch war der Wille endlich ganz bei Harry zu sein unglaublich groß gewesen. Doch Blaise hatte sich nur zu Recht Sorgen um seinen besten Freund gemacht gehabt und hatte ihn ertappt. Blaise hatte ihm die Klinge aus der Hand geschlagen und ihm danach einen Vortrag gehalten, was für ein schwaches und unverantwortliches Verhalten das war. Damit hatte er genug an Dracos Stolz gekratzt, dass dieser daraufhin nie wieder so etwas versucht hatte. Trotzdem waren leichte Schnitte auf Dracos Handgelenken zu sehen. Zum Glück wurden diese durch lange Hemden und die Schuluniform verborgen. Aus irgendeinem Grund wollten die Schnitte nicht ganz verschwinden, doch Blaise ging langsam davon aus, dass Draco diese mit Absicht durch einen Zauber erhielt, damit er nicht wieder in Versuchung geführt wurde. Ein kräftiges Rucken des Zuges riss die beiden Slytherins wieder aus ihren Gedanken. Sie hörten Schüler kreischen und Gepäckstücke poltern, die wahrscheinlich nicht richtig gesichert gewesen waren. Keine Sekunde später wurde ihre Abteiltür aufgezogen und Millicent Bulstrode kam zusammen mit Pansy Parkinson und Theodore Nott ins Abteil. „Na Leute, wie waren eure Ferien so?“, fragte Theodore Nott gut gelaunt, sobald alle saßen. „Ganz okay, wie immer halt - shoppen und faulenzen.“, beantwortete Blaise die Frage für sie beide. Er rechnete schon damit, dass jemand nachfragen würde, doch schon erzählten Milli und Pansy von ihren Ferien, so dass er erleichtert aufatmete. „Habt ihr eigentlich auch mitgekriegt, dass Potter und die anderen Gryffs tot sein sollen? Ich hab da was aufgeschnappt, als sich meine Eltern unterhalten haben. Ich durfte ja leider nicht mit zur Versammlung.“, wechselte Theo das Thema. Automatisch wanderten alle Blicke zu Draco, da alle wussten, dass er aufgrund seiner Eltern bei jedem Treffen anwesend war. „Ja, es stimmt, sie sind alle tot.“, war Dracos einsilbige Antwort, ehe er wieder aus dem Fenster sah. Verwundert sahen ihn drei Jungendliche an, während der Vierte sich hastig etwas überlegte, um abzulenken. „Wo sind eigentlich Greg und Vince?“, fragte er deswegen und erhielt somit auch die volle Aufmerksamkeit. „Keine Ahnung, vielleicht sitzen die ja in einem anderen Abteil und warten dort auf uns.“, antwortete Millicent nachdenklich. „Wäre möglich.“, meinte nun auch Pansy. Somit war das Thema gegessen und man wandte sich andren Themen zu. Draco wurde in Ruhe gelassen, da alle aufgrund seiner Haltung erkennen konnten, dass dieser nicht reden wollte. Kurz vor Hogwarts zogen sie sich um und stiegen aus sobald der Zug hielt. Etwas weiter vorne konnten sie Goyle und Crabbe ausmachen, die ihnen eine Kutsche freihielten. Schnell gingen sie auf die beiden zu und stiegen ein. Doch leider gab es dann keinen Platz mehr für Pansy und so zog Theodore sie kurzerhand auf seinen Schoss. Lächelnd dankte sie ihm. „Wo wart ihr eigentlich? Wir haben im Zug die ganze Zeit auf euch gewartet.“, wollte Greg wissen, als die Kutsche sich langsam in Bewegung setzte. „Wir saßen in einem anderen Abteil, da wir nicht wussten, dass ihr uns eins freihaltet.“, entgegnete Blaise wahrheitsgemäß. „Ach so“, schnaufte Greg. Den Rest der Fahrt schwiegen sie. Am Schloss angekommen stiegen sie aus und gingen zusammen in die Große Halle. Dort angekommen setzen sie sich auf ihre Plätze und warteten darauf, dass die anderen Schüler endlich alle ankamen, damit die Einweihungszeremonie beginnen konnte. Als Draco zu den Lehrern blickte, sah er, dass alle, die jedenfalls im Moment anwesend waren, ziemlich blass im Gesicht waren. Bei seinem Paten – Professor Snape – war Blässe ja nichts ungewöhnliches, doch bei den anderen Lehrern sah es ungesund aus. Professor Sprouts Augen waren rot und verquollen. Die Professoren Sinister und Vektor saßen schweigsam und blass auf ihren Plätzen und wischten sich immer wieder die aufkommenden Tränen aus den Augen. Professorin Hooch redete mit Flitwick, doch sahen auch die beiden unnatürlich blass aus. Die Flügeltüren schlossen sich, scheinbar waren jetzt alle Schüler da und nur noch die Erstklässler fehlten. Nun erkannte Draco, zusammen mit dem Rest der Schülerschaft, dass der gesamte hintere Teil des Gryffindor-Tisches – dort wo die Siebtklässler sitzen sollten – leer war. Nicht ein Platz war besetzt. Leises Tuscheln erfüllte die Halle, welches langsam aber stetig lauter wurde. Doch als die Flügeltüren aufgeschlagen wurden, verstummte es wieder. Hoffnungsvoll sahen viele hin, doch kam nur Professor McGonagall zusammen mit den Erstklässlern hinein. Aus dem Augenwinkel bemerkte Draco, dass Hagrid, der Wildhüter, sich an seinen Platz an der Lehrertafel niederließ. Sein Gesicht sah genauso verquollen und verweint aus, wie das von Professor Sprout. Mit verkniffener Miene Schritt Minerva McGonagall nach vorne und verlass die Namen der neuen Schüler. Ihr war natürlich sofort die Leere und Bedrücktheit an ihrem Haustisch aufgefallen, doch konnte sie leider nichts dagegen machen. Tote konnte man nicht wieder lebendig machen! Nachdem der Hut gesungen und die Schüler eingeteilt waren, erhob sich Direktor Dumbledore zu seiner alljährlichen Rede. „Meine lieben Schülerinnen und Schüler, ich freue mich euch zu einem neuen Jahr auf Hogwarts begrüßen zu dürfen. Wie jedes Jahr möchte ich euch darauf hinweisen, dass der verbotene Wald nicht betreten werden darf. Er ist sehr gefährlich. Die dort lebenden Zentauren sind plötzlich dazu übergegangen jeden anzugreifen, der sich darin verirrt. Darum bitte ich euch, euch soweit wie möglich von ihm fernzuhalten. Des Weiteren möchte ich euch daran erinnern, dass jegliche Scherzartikel innerhalb der Mauern von Hogwarts verboten sind. Schülern, die sich nicht daran halten, werden sofort die Hogsmeade Wochenenden gestrichen. Ich weiß, dass es hart klingt, aber so ist das Leben nun einmal.“, lautes Gemurmel erklang. Und viele empörten sich jetzt schon, weil plötzlich alle Scherzartikel verboten waren. Wo blieb denn dann der Spaß!? „Ruhe, bitte. Euch ist bestimmt schon aufgefallen, dass der vollständige siebente Jahrgang von Gryffindor fehlt.“, kaum hatte Dumbledore diesen Satz ausgesprochen, da herrschte auch schon Stille in der Halle. Alle wollten wissen, wie es dazu kam. „Leider muss ich euch mitteilen, dass sich in den Ferien ein tragischer Unfall ereignet hat, als sie scheinbar gemeinsam übten Zaubertränke zu brauen. Ohne qualifizierte Aufsicht ist ihnen nicht aufgefallen, dass sie einen furchtbaren Fehler begingen und so explodierte der Kessel. Natürlich kann euch das hier nicht passieren, da ihr von Professor Snape unterrichtet werdet.“, verkündete Dumbledore. Er sah in viele traurige und beängstigte Gesichter. Er wusste, dass er log, doch war ihm das egal. Die Wahrheit würden diese armen Kinder doch nie verkraften. Außerdem brauchte er Potters Namen für seinen Kampf; Die Anhänger, die für ihn kämpften, weil sie glaubten dem Jungen der lebt zu helfen. Zum Glück wurde die Wahrheit vom Ministerium verschwiegen, damit keine Massenhysterie losbrach. Man hatte ihm also perfekt in die Hände gespielt. Innerlich freute sich Dumbledore tierisch, doch nach außen hin zeigte er weiterhin nur sein großväterliches Lächeln. „So, da nun alles geklärt wäre, wünsche ich euch einen guten Appetit.“, mit diesen Worten klatschte Dumbledore in die Hände und das Essen erschien auf den Tischen. Gerade als sich Dumbledore umdrehen wollte, um sich wieder auf seinen Platz zu setzen gingen die Flügeltüren auf. Erschrocken sah er zum Eingang und glaubte seine Augen würden einer Fälschung erliegen. „Entschuldigung, wenn wir zu spät sind, aber als wir am Bahnhof ankamen waren keine Kutschen mehr da und wir mussten zu Fuß ins Schloss laufen.“, erklang die kalte Stimme Harry Potters in der Stille, die in der Großen Halle herrschte. Erschrocken sahen alle die Gryffindors an, die eigentlich tot sein sollten, jedenfalls nachdem, was ihnen Direktor Dumbledore gerade gesagt hatte. Hatte ihr Lehrer sich einen schlechten Scherz erlaubt. Viele dachten das jedenfalls und waren glücklich darüber, dass ihre Mitschüler doch noch lebten. Beruhigt wandten sie sich ihren Tellern zu, die sie nun mit Essen füllten. Der ganz normale Ablauf war wieder in ihr Leben eingekehrt. Die jedoch, welche die Wahrheit kannten, wie die Lehrer und zwei Slytherins, saßen geschockt auf ihren Plätzen und brachten kein Wort heraus. Ihre Gehirne weigerten sich strickt die Informationen zu verarbeiten, die sie mit den Augen wahrnahmen. Langsam gingen die – nun doch nicht mehr toten – Gryffindors auf ihre Plätze an ihrem Haustisch zu und setzten sich hin. Sie beachteten die überraschten oder auch schockierten Blicke nicht, die ihnen galten. Ihre Gesichter waren kühl und abweisend. „Chrm, chrm, Mister Potter, ich bitte Sie nach dem Abendessen noch in mein Büro zu kommen. Ich möchte etwas mit Ihnen besprechen.“, meinte Dumbledore, nachdem er sich wieder gefasst hatte. Langsam hob der Angesprochene den Kopf. Sein Blick war eisig geworden und viele die dies sahen waren froh, dass dieser Blick nicht ihnen galt. Auch wenn sie sich wunderten, warum Harry Potter plötzlich so abweisend gegenüber Dumbledore war. „Tut mir Leid, aber wenn es etwas zu besprechen gibt, dann wenden sie sich an meine Hauslehrerin, Professor McGonagall. Ich verzichte liebend gern auf weitere Konversationen mit Ihnen in ihrem Arbeitszimmer. Die letzte habe ich noch zu gut in Erinnerung behalten.“, schnarrte er zornig und bestimmt. Darauf wandte er sich wieder seinem Essen zu und ignorierte den aufgebrachten Blick des Schulleiters. Beherrscht wandte Dumbledore sich ab und setze sich wieder auf seinen Platz. Dabei murmelte er wütend vor sich hin. Das würde dieser Potter noch büßen. Ihn einfach so vor der gesamten Schüler- und Lehrerschaft bloß zu stellen. Die Halle hatte sich beruhigt und alle waren damit beschäftigt ihre Teller mit dem leckeren Essen der Hauselfen zu füllen und dieses dann so schnell wie möglich in ihre Mägen zu befördern. Nur Draco aß nichts, oder besser gesagt kaum etwas, da er andauernd zum Gryffindor-Tisch rüber sah, die Gryffindors beobachtete. Er konnte nichts dagegen machen, es war wie ein innerer Zwang. Durch seine Beobachtungen hatte er schon erkannt, dass alle Gryffindors aus Harrys Klasse rote Halstücher trugen. Er fragte sich natürlich warum, doch kam ihm keine einleuchtende Idee. Jedoch war der Grund, weshalb er nichts essen konnte nicht die Halstücher, sondern der Fakt, dass Harry ihn ignorierte. Nicht einmal blickte der Schwarzhaarige hoch und das traf Draco sehr. Immerhin hatte er gehofft, dass sie jetzt doch noch ein richtiges Paar werden könnten. Jetzt, wo Harry nicht mehr tot war. Kapitel 7: 7th Chapter ---------------------- Hallo Leute, Sorry, dass es bei mir so lange gedauert hat, aber ich bin umgezogen und da hatte ich keine Zeit zum schreiben, außerdem hab ich ne süße Katze gescheknkt bekommen, um die ich mich natürlich erstmal kümmern musste. 7th Chapter „20 Punkte für Gryffindor, Mr. Potter und Mr. Finnigan.“, rief Professor McGonagall erfreut aus. Sie hatte gerade eine ziemlich knifflige Frage gestellt und ihre beiden Schüler hatten sie perfekt beantwortet. Erfreut deutete sie wieder auf die Tafel und erklärte weiter. Noch war sie nicht fertig mit dem Thema. Aber trotz ihrer guten Laune war ihr aufgefallen, dass ihre geliebten Gryffindors schweigsamer waren als sonst. Sie kannte es ja schon, dass diese hinter ihrem Rücken schwatzten oder sich Zettelchen zuwarfen, doch dem war nicht so. Schweigsam und brav saßen ihre Schüler auf ihren Plätzen und machten sich fleißig Notizen. Sogar die Slytherins waren ungewöhnlich ruhig. Normalerweise würden diese, sobald sie sich umdrehte, irgendwelche Beleidigungen in Richtung der Gryffindors zischen, doch diesmal kam nichts. Oder wurde sie nachlässig und bemerkte es nicht? Die Schulklingel läutete einige Minuten später und schnell verließen die Schüler das Klassenzimmer. In Grüppchen bewegten sie sich vorwärts. „Wir sind schon seit 5 Tagen wieder zurück und ihr habt nicht einmal versucht mit ihnen zu sprechen. Wie lange sollen wir noch diese Schmierenkomödie aufrecht erhalten, bis ihr endlich über euren Schatten springt?“, schnauzte Hermine leise, als sie und ihre Freunde das Klassenzimmer verließen. Harry und Seamus, die sie dabei anguckten, zuckten jedoch nur mit den Schultern. „Ich sag das nicht gerne, Jungs, aber Hermine hat Recht. Wie lange sollen wir noch so tun, wie als wären wir zu gefühllosen Zombies mutiert? Mir macht das ganze zwar nichts aus, aber das war so nicht geplant gewesen.“, mischte sich nun Neville ein und wich den Blicken von Harry und Seamus aus. „Wir kümmern uns darum, wenn wir es für richtig halten.“, war Harrys einsilbige Antwort. Erschöpft schüttelten Ron, Dean, Neville und Hermine die Köpfe. Wenn die beiden weiterhin so stur waren, dann würden sie sich selbst alles zerstören. Nach Verwandlung hatten sie noch Zauberkunst. Dieses Fach hatten die Gryffindors zusammen mit den Ravenclaws. Die Zauber, die Professor Flitwick ihnen beibrachte, waren leicht und stellten somit keine Herausforderung für die Gryffindors da, da sie schon in den Ferien nach ihrer Wiederauferstehung fleißig geübt hatten. ~+~+~+~+~ „Autsch“, fluchte Blaise leise, böse funkelte er Draco an, der ihm gerade auf den Fuß getreten war. Blaise und Draco schlichen gemeinsam durch die dunkeln Flure Hogwarts’. Sie hatten stundenlang vor dem Gryffindor-Turm gewartet, um Harry und Seamus abzufangen. Es hatte Draco und ihn geschmerzt, dass sie von ihren Auserwählten ignoriert wurden. Entschuldigend sah Draco ihn an, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Gang richtete. Gerade waren die beiden Gryffindors um die Ecke gebogen. Schnell und so lautlos wie möglich schlichen Draco und Blaise zur Biegung. Doch als sie in den nächsten Flur sahen, war dieser leer. „Was?“, wisperte Draco verwirrt. Er sah zu Blaise, der Schulter zuckend zurückblickte. Langsam kamen sie aus ihrem Versteck raus. Es gab hier, ihres Wissens nach, keine Geheimgänge und der Flur verlief nur gerade aus. Es konnte also eigentlich gar nicht sein, dass die beiden Gryffindors verschwanden. „Verdammt, wo sind die hin?“, fragte nun auch Blaise. Aufgebracht schlug er mit der Faust gegen die Wand und verpasste nur knapp einen der alten Wandteppiche. „Ich hab keine Ahnung! Wie können die denn so schnell verschwinden? Hier ist doch nichts!“, zischte Draco retour. Langsam wich die Wut aus den beiden Slytherins und es machte sich leise Verzweiflung in ihnen breit. Geschlagen drehten sie wieder ab, doch würden sie es morgen Abend wieder versuchen. ~+~+~+~+~ In der nächsten Stunde Verwandlung sahen Draco und Blaise immer wieder zu den beiden Gryffindors, welche sich wie immer sehr reserviert benahmen. Jede Frage beantworteten sie korrekt und schwiegen ansonsten. Die anderen Gryffindors in ihrer Klasse schienen jedoch etwas lockerer als sonst zu sein, da sie sich heimlich Zettelchen zuschoben. Auch Professor McGonagall bemerkte die Veränderung ihrer Löwen und freute sich innerlich darüber, da sich somit ihre Sorgen etwas legten. Auch wenn zwei ihrer Schüler sich immer noch seltsam benahmen. Auch Hermine war diesmal nicht ganz mit ihren Gedanken beim Unterricht. Natürlich bemerkte sie die Blicke der Slytherins. Aus diesem Grund festigte sich auch in ihr ein Gedanke den sie unbedingt in die Tat umsetzen wollte. Als die Stunde zu Ende war, stand sie zusammen mit ihren Freunden auf. Doch als sie bei der Tür ankam wartete sie, bis sie hinter Draco und Blaise stand. Unauffällig steckte sie dem Blonden etwas zu und lief dann wieder zu ihren Hausgenossen vor. Blaise jedoch hatte die Aktion der Gryffindor bemerkt und machte seinen Freund darauf aufmerksam, sobald sie unbeobachtet waren. Schnell griff Draco in seine Umhangtasche und holte einen zusammengefalteten Zettel hervor. Als er ihn geöffnet hatte sprangen ihm und Blaise drei kleine Worte entgegen. Hinter dem Teppich. Draco warf Blaise einen fragenden Blick zu, doch dieser zuckte nur nichts ahnend mit den Schultern. „Draco, Blaise. Wo bliebt ihr denn?“, rief Theodore. Erschrocken sahen die beiden Slytherins auf. Unauffällig ließ Draco den Zettel wieder in seiner Tasche verschwinden, während er und Blaise sich schleunigst daran machten wieder zu ihren Hauskollegen aufzuholen. ~+~+~+~+~ Auch diesen Abend verfolgten die beiden Slytherins Harry und Seamus. Aufmerksam schlichen sie hinter ihnen her. Doch wieder verloren sie sie an der gleichen Stelle wie am Vorabend. „Verdammt, wo können sie denn nun schon wieder hin sein?“, rief Blaise fluchend, jedoch immer noch leise, aus, da er es auf keinen Fall riskieren wollte, dass plötzlich irgendein Lehrer auf der Matte stand. „Woher soll ich das den bitteschön wissen?“, zischte Draco zurück. Wütend starrte er den alten Wandteppich an. Er war kurz davor aufzugeben und zurück in sein Zimmer im Slytherin-Kerker zu verschwinden. Blaise, der dem Blick seines Freundes gefolgt war, riss plötzlich die Augen auf. „Der Teppich. Draco, dass ist es! Das ist der Teppich.“, jubelte der schwarzhaarige Slytherin. Draco jedoch konnte mit den Worten seines Freundes nicht viel anfange. Verwirrt sah er ihn an und hoffte auf eine Antwort, die auch er verstehen konnte. ~+~+~+~+~ Und während draußen zwei Slytherins diskutierten, saßen drinnen, hinter der verborgenen Tür, zwei Gryffindors und versuchten ihr Flügel zu kontrollieren. Denn sie besaßen welche, seitdem sie aus dem Jenseits zurückgekehrt waren. Zum Glück waren sie die Einzigen der Gruppe. „Irgendwie müssen wir diese Dinger doch steuern können. Wir müssen doch mehr machen können, als sie nur ein- und auszuziehen.“, regte sich Harry auf, da es ihn gerade wieder von den Füßen geholt hatte. Er hatte es zwar schon gemeistert mit ihnen zu schlagen, doch dadurch, dass er nicht abhob, haute ihn der Schwung um. „Vielleicht erfordert es nur noch mehr Konzentration. Wenn wir es uns geistig vorstellen können, wie die Flügel sich bewegen sollen, dann könnte es klappen.“, entgegnete Seamus nachdenklich. Ihn brachte es auch aus der Ruhe, dass es nicht endlich so funktionierte, wie sie es sich vorstellten. Sie übten nun schon, seit sie aus dem Jenseits zurück waren. Doch es wollte einfach nicht klappen. „Wenn ich mich aber noch mehr konzentriere, dann platzt mein Schädel.“, murrte Harry zurück. Sie waren zwar gerade erst gekommen, aber seine Laune hatte ihren Tiefpunkt für heute erreicht. Er wollte nur noch in sein Bett. Gerade wollte er seine Entscheidung Seamus mitteilen, als die Tür aufging. Erschrocken blickten die beiden Gryffindors auf den Eingang. Dort standen Draco und Blaise und staunten nicht schlecht, als sie die beiden Jungen erblickten. Doch etwas war anders als sonst. Aus ihren Rücken ragten riesige Flügel, welche Schwarz-Rot gefiedert waren. „Bei Salazars Unterhosen, was..?“, fluchte Blaise los, doch unterbrach er sich selbst, da die starrenden Blicke von Harry und Seamus ihn verstummen ließen. Draco stand leicht versetzt hinter Blaise, seine Augen so groß wie ein Quaffel. „Was wollt ihr?“, kam es bissig von Harry, der sich als erstes wieder gefangen hatte. Auch Seamus beruhigte sich wieder, doch aufgrund der Gefühle, die plötzlich auf ihn einstürmten, zog er es vor erstmal zu schweigen. „Wir… wir wollten mit euch… reden.“, kam es leise von Draco zurück, der nur Augen für Harry hatte. „Und worüber?“ Harrys Blick war ruhig und blank jedes Gefühls. „Wie ist es möglich, dass ihr lebt? Ihr wart doch tot! Es stand ganz groß im Tagespropheten. Sogar Professor Snape hat uns das noch mal bestätigt gehabt.“, schnell ratterte Blaise die Frage runter, bevor ihn der Mut dazu verließ. Dabei sah er nun Harry an, da dieser auch die letzte Frage beantwortet hatte. „Das ist ein Geheimnis. Hauptsache ist doch, dass wir wieder hier sind.“, sagt Harry monoton. Langsam zog er seine Flügel wieder ein und ließ sie verschwinden. Er glaubte nicht, dass sie heute noch zum trainieren kommen würden. „Und was ist mit den Träumen, die wir hatten? War das ernst gemeint, oder habt ihr nur mit uns gespielt?“, sprudelte es nun aus Draco heraus. „Wir haben nicht gespielt. Nicht eine Sekunde lang. Was hätte das denn für einen Sinn gehabt? Nein, alles was wir gesagt haben, war ernst gemeint.“, äußerte sich Seamus bestimmt. Er blickte zu Blaise, der ihn erfreut anlächelte. Zittrig erwiderte der Gryffindor es. Harry bemerkte diesen intensiven Blickkontakt und konnte förmlich das Knistern und die aufwallenden Gefühle zwischen ihnen spüren. Schnaubend schnappte er sich seinen Umhang und verließ mit einem ‚Ich lass euch zwei dann Mal alleine’ den Raum. Draco hatte diese Spannung natürlich auch bemerkt und folgte dem schwarzhaarigen Gryffindor, nachdem er seinem Freund noch einen kurzen Blick zuwarf. Dieser jedoch bemerkte das nicht mehr, da er schon längst bei Seamus angekommen war und ihn in den Arm nahm. ~+~+~+~+~ „Verdammt Potter, bleib stehen, ich muss mit dir reden.“, rief Draco quer durch den Gang, hoffte, dass kein Lehrer ihn hören würde. Er versuchte angestrengt Harry einzuholen, doch dieser lief einen ziemlich schnellen Schritt. Außerdem schien es nicht so, als wenn er den Wunsch des Slytherins erfüllen würde. Knurrend beschleunigte Draco seinen Schritt und holte den Gryffindor doch noch ein. Wütend packte er ihn am Arm und schleuderte ihn zu sich herum. „Warum bei Merlin läufst du vor mir weg?“, fragte er dabei aufgebracht. „Ich laufe nicht vor dir weg, Malfoy. Ich habe einfach nur keine Lust mit dir zu reden. Außerdem möchte ich so schnell wie möglich zurück in den Gryffindor-Turm.“, antwortete Harry eisig. Er wehrte sich standhaft gegen die aufwallenden Gefühle. Draco glaubte sich verhört zu haben und starrte den Schwarzhaarigen erschrocken an. Hatte Harry etwa alles vergessen, was zwischen ihnen war? Harry jedoch hatte nichts vergessen. Nicht eine Sekunde lang. Das Gefühl der Sehnsucht wurde immer stärker und Harry musste sich zurückhalten, den anderen nicht einfach zu umarmen. „Was.. was ist nur mit dir los?“ Dracos Stimme zitterte, doch konnte er nichts dagegen tun. „Nichts ist mit mir los. Nacht.“, damit drehte Harry sich wieder um und ging zurück in den Gryffindor-Turm. Draco stand immer noch an Ort und Stelle und glaubte in einem Alptraum zu sein. Das konnte doch nicht wahr sein. So hatte er sich ihr erstes Gespräch unter den Lebenden aber nicht vorgestellt! ~+~+~+~+~ „Du bist ja schon wieder da, Harry.“, verwundert sahen Hermine und die anderen Gryffindor Siebtklässler ihren Anführer an. Dieser schenkte seinen Freunden jedoch nur einen kurzen Blick, ehe er die Stiegen zu seinem Schlafsaal hochstieg. „Ich rede mal mit ihm.“, meinte Hermine dann und lief dem Schwarzhaarigen hinterher. Oben bei der Tür angekommen klopfte sie kurz an, ehe sie eintrat. Harry stand am Fenster und blickte hinunter auf den schwarzen See. „Was ist passiert? Du siehst irgendwie angepisst aus.“ Langsam näherte sie sich, setzte sich dann auf Rons Bett. Sie würde solange warten, bis sie eine Antwort erhalten hatte. „Draco und Zabini sind auf einmal im Raum der Wünsche aufgetaucht.“, warf Harry in den Raum. Danach war kurz Ruhe. Innerlich freute sich Hermine, dass ihr Plan aufgegangen war, doch zeigte sie dies nicht nach außen. „Sie haben uns doch tatsächlich gefragt, ob die Dinge, die wir in den Träumen erzählt haben, der Wahrheit entsprachen.“ Harry schnaubte abwertend. „Na ja, verstehen kann ich sie schon. Ihr habt euch in letzter Zeit nicht nett ihnen gegenüber verhalten. Ich hätte mich an ihrer Stelle das Gleiche gefragt, wenn Ron zu mir so gewesen wäre.“, entgegnete Hermine ruhig. Abwartend sah sie zu Harry, der noch immer starr aus dem Fenster blickte. „Du solltest mit ihm reden.“, redete Hermine dann weiter, da es nicht so aussah, als wenn Harry noch etwas sagen wollte. „Warum sollte ich das tun?“, fragte Harry schnippisch zurück. Verwirrt sah die Braunhaarige ihn an. „Warum??? Weil du nichts weiter bist als ein Körper mit einer Seele der das Herz fehlt.“, rief Hermine dann aufgebracht aus. „Außerdem liebst du ihn.“ „Hmpf. Wer sagt, dass ich mein Herz zurück haben möchte? Ohne bin ich viel stärker. Außerdem ist Liebe relativ.“, antwortete Harry schnaubend. „Du bist auch mit Herz stark, nur nicht mehr so kaltblütig, wie jetzt. Selbst wenn dir deine Gefühle im Moment egal sind. Was ist mit Draco?“ Hermine stand mittlerweile bei ihrem Freund und zwang ihn sie anzusehen. Dessen Blick war nicht so gefühllos wie er wollte. Er zeigte deutlich die Unentschlossenheit seines Besitzers. „Draco sehnt sich nicht direkt nach mir, sondern nur nach den Gefühlen, die ich in ihm ausgelöst habe. Würde es eine andere Person geben, dann wäre ich ihm doch vollkommen egal.“ Harry versuchte seine Stimme ruhig zu halten, doch konnte Hermine deutlich Harrys Angst heraushören. Ihr großer Freund hatte Angst davor, dass der Blonde es nicht ehrlich mit ihm meinte. „Draco liebt aber niemand anderen. Er liebt nur dich.“, sagte Hermine nachdrücklich. Sie lächelte Harry aufmunternd an. „Woher willst du das wissen?“, fragte Harry unsicher nach. Langsam kehrten die Gefühle wieder zurück. „Weil das nun mal so ist! Gucke ich hätte mich auch rein theoretisch in Seamus oder dich verlieben können statt in Ron. Aber ich liebe nun mal nur ihn, weil er so ist, wie er nun mal ist. Mit all seinen Macken. Bei Draco ist das genauso. Vertrau mir.“, entgegnete Hermine bestimmt. Ihr Tonfall ließ keine Widerworte zu und Harry vertraute ihr. Kapitel 8: 8th Chapter ---------------------- Hi Leutz, Hier kommt mein neues Chap zur Feier des neuen Jahres. Ich hoffe ihr hattet einen guten Rutsch. Vielen Dank an die Lieben Kommis von Sevara-Snape, Big-Mama, Caratinu (zum zweiten Mal ;p)und RainaDoreen :) 8th Chapter Ein paar Tage später saßen Seamus und Blaise wieder zusammen im Raum der Wünsche. Der Gryffindor hatte sich an seinen Freund gekuschelt und genoss die sanften Streicheleinheiten. Sie beide waren einfach nur glücklich wieder zusammen sein zu können. Bei diesem Gedanken fiel Blaise wieder sein blonder Freund ein, der wahrscheinlich mal wieder allein in seinem Zimmer saß und Trübsal blies. „Sag mal Seamus, wo ist eigentlich Potter? Ich hab ihn in letzter Zeit kaum außerhalb des Unterrichts gesehen. Ich würde gern mal ein paar Takte mit ihm reden. Draco geht es nämlich ziemlich scheiße, weil er bei unserem ersten Treffen wohl ziemlich rüde von Potter angefahren wurde.“, sagte Blaise leise in die Stille hinein. „Hmm, soweit ich weiß wurde er vorhin zur McGonagall gerufen. Sie wollte wohl irgendwas wegen dem Vertrauensschülerposten mit ihm besprechen.“, entgegnete Seamus entspannt. „Harry wird schon bald mit Draco reden. Vertrau mir.“ „Deine Worte in Merlins Gehörgang.“ ~+~+~+~+~ „…. Ich hoffe Ihnen ist das nicht zuviel Stress nachdem, was in den Ferien passiert ist.“, endete Minerva McGonagall. Sie hatte Harry gerade die Pflichten eines Vetrauensschülers erklärt. „Ich werde schon damit zurecht kommen.“, erwiderte Harry gelassen. Ihm machte das Ganze nichts aus. Insgeheim war er sogar stolz, dass er diesen Posten bekam. „Gut, dann können sie jetzt-“ Abrupt wurde Minerva durch ein Klopfen unterbrochen. Leicht genervt sah sie die Tür an, ehe sie ein ‚Herein’ rief. „Hallo Minerva. Ich wollte mit dir über Vorbereitungen für das Halloween-Fest sprechen. Oh, du hast Besuch.“, scheinbar überrascht sah der Direktor zu dem Gryffindor, der kalt zurück blickte. Er, sowie Professor McGonagall, wussten sehr genau, dass es noch viel zu früh für solche Vorbereitungen war. „Wie du wünscht Albus. Mr. Potter, sie können dann zurück in ihren Turm gehen.“, wies sie den Schüler an. Kurz nickte Harry ihr zu, ehe er den Raum verlies. Den Direktor würdigte er keines Blickes mehr. Draußen schloss Harry die Tür. Kurz überlegte er zu lauschen, doch dann entschied er sich dagegen. Es würde nicht gut kommen, wenn er von jemandem erwischt werden würde, wo er doch gerade Vertrauensschüler geworden war. Entspannt schritt er durch den Gang und war überrascht darüber, dass dieser vollkommen leer war. Es war zwar Samstag, aber draußen zeigten sich schon leichte Unwetterwolken. Er würde ganz gewiss nicht nach draußen gehen. Die anderen Schüler waren bestimmt in ihren Gemeinschaftsräumen, oder in der Bibliothek um Hausaufgaben zu machen. Bevor Harry sich noch weiter in diesen Gedanken verlieren konnte bemerkte er ein Stechen in der Brust. Überrascht blieb er stehen und presste seine rechte Hand auf die Stelle. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Harry sah auf und bemerkte Draco Malfoy nur ein paar Meter von sich entfernt. Dieser ging mit gesenktem Blick an ihm vorbei und schien Harry nicht zu bemerken. Kurz konnte der Schwarzhaarige die Trauer in den Seelenspiegeln erkennen, bevor seine Beine plötzlich nachgaben und er zusammen sackte. Harry glaubte schon das Bewusstsein zu verlieren, als er plötzlich von jemandem in die Höhe gezogen wurde. Das Stechen in seiner Brust schwächte sich ab und war nur noch ein leichtes Pochen. „Alles in Ordnung?“, wurde er gefragt. Unter Anstrengung hob er den Blick und sah direkt in besorgte graue Augen. „Weiß nicht.“, antwortete Harry mit kratziger Stimme. Kurz betrachtete Draco noch das blasse Gesicht des Gryffindors, ehe er sich dessen Arm über die Schultern legte. „Ich bringe dich zu Madame Pomfrey.“, sagte Draco bestimmt und ging los. Folgsam lief Harry neben ihm her. Eine unangenehme Stille breitete sich aus, die keiner von ihnen auflösen wollte. Sie waren nur noch drei Flure von der Krankenstation entfernt, als Draco sich endlich traute zu reden. „Was Finnegan da gesagt hatte… über die Träume… trifft das auch auf dich zu, oder…“ Unentschlossen beendete Draco seinen Satz. Er wusste nicht wie er es ausdrücken sollte, aber er hatte Angst, dass Harry doch nur mit ihm gespielt haben könnte. „Was willst du von mir hören? Das die Träume wahr waren? Das alles was ich zu dir sagte der Wahrheit entsprach? Ja verdammt, das war es!“, regte sich Harry leise auf, da er nicht wollte, dass die Portraits all zuviel mitbekamen. „Außerdem müsste ich dich fragen, ob du ernst gemeint hast, was du zu mir gesagt hast.“, setze Harry dann hinten dran. Die Frage hatte sich schon vor längerer Zeit in seine Gedanken eingenistet. So sehr, wie er die Antwort herbei sehnte, so sehr fürchtete er sie auch. Überrumpelt sah Draco zu Harry. Er überlegte kurz und zog den Schwarzhaarigen dann in einen bilderlosen Gang, damit sie nicht gestört werden würden. Dort zog Draco Harry fest in seine Arme. Er vergrub sein Gesicht in dessen Haaren und zog tief Harrys ureigenen Geruch ein. Zuerst hatte Harry sich aufgrund der plötzlichen Bewegung versteift, doch dann bemerkte er die warmen und auch aufrichtigen Gefühle des Slytherins in seinem Herzen widerhallen. Er entspannte sich zusehends, vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge des Blonden und erwiderte die Umarmung. „Ich war noch nie zu jemandem so ehrlich, wie zu dir in den letzten Wochen. Das musst du mir glauben!“, wisperte Draco flehend, drückte sich noch näher an den Kleineren, als hätte er Angst ihn wieder zu verlieren. „Glaub dir.“, nuschelte Harry zurück. Freude und Erleichterung fluteten Dracos Herz. Er lehnte sich soweit in der Umarmung zurück, bis er in Harrys Gesicht sehen konnte. Er blickte in Harrys funkelnde Augen, beugte sich wieder hinab. Kurz vor dessen Lippen hielt er an, fragte stumm mit den Augen um Erlaubnis und bekam sie auch. Seufzend schloss er den letzten Abstand und legte seine Lippen auf die Harrys. Synchron seufzten beide befreit auf, verstärkten vorsichtig den Druck. Harry glaubte zu fliegen, als er Dracos Lippen auf seinen spürte. Auch waren die Schmerzen in seiner Brust mittlerweile vollkommen verschwunden. Ein kleines Stöhnen entwich ihm, als er Dracos Zunge fühlte, die neckend um Einlass bat. Sofort nahm dieser die Chance war und eroberte die Mundhöhle des Gryffindors. Nach einem kurzen Moment der Verwirrung erwiderte Harry den Kuss. Es dauerte nicht allzu lange, da trennten sie sich wieder, doch lächelten beide glücklich. Draco fand den Anblick eines erröteten schwarzhaarigen Gryffindors mit leicht geschwollenen Lippen zu gut. Er wollte der Einzige sein, der Harry je so sah. Dieser hatte einen ähnlichen Gedanken, da Draco nicht viel besser aussah, als er selbst. Lächelnd strich Draco mit dem Daumen über Harrys Wange. Eigentlich wollte er den Gryffindor noch einmal küssen, doch dann hörte er, wie jemand durch den Gang kam und auf sie zulief. Gerade wollte er sich Harrys Hand schnappen und ihn weiter ziehen, als er Granger erkannte. „Da bist du ja, Harry, ich hab mich schon gewundert, wo du bleibst.“, rief die Braunhaarige schon von weitem. „Sorry Mine, aber ich wurde aufgehalten.“, grinste Harry verschmitzt zurück. Er ließ Draco nicht los und dieser dachte ebenso wenig daran, den anderen jetzt gehen zu lassen. Hermine, die Harrys Arme um Malfoys Hals erst jetzt bemerkte, fing breit zu lächeln an. Nur schwer konnte sie einen Freudenschrei unterdrücken. „Versteh schon. Schön, dass ihr beide euch wieder vertragen habt. Aber leider muss ich eure Zweisamkeit jetzt unterbrechen.“, redete Hermine weiter. Sie wurde vorwurfsvoll von beiden angesehen, doch dann machte es ‚klick’ bei Harry. Er löste sich von Draco, der ihn daraufhin schmollend ansah. Harry machte schon den Mund auf, um sich von Draco zu verabschieden, doch dann schien ihm etwas einzufallen, denn er sah stirnrunzelnd zu Hermine. „Wieso kommt Draco eigentlich nicht gleich mit? Er kann uns doch bestimmt am ehesten helfen.“, meinte er nachdenklich. Erstaunt sah Hermine ihn an, ehe sie sich mit der Hand an die Stirn klatschte. „Natürlich! Das ist eine klasse Idee, Harry!“, rief sie begeistert aus. Sie griff nach den Händen der beiden Jungs und zog sie hinter sich her Richtung Gryffindor-Turm. Überrumpelt ließen die beiden sich ziehen, bis sie den Schock verdaut hatten. Harry kicherte leise vor sich hin und Draco löste sich von Hermine. Das fehlte ihm noch, dass er von anderen Schülern dabei entdeckt wurde, wie er von einer Gryffindor quer durchs Schloss gezogen wurde. An die Gerüchte wollte er erst gar nicht denken! Reichte schon, dass er so mit ihnen mitging. Bei der fetten Dame angekommen, nannte Hermine das Passwort. Nacheinander betraten sie den Gryffindor Gemeinschaftsraum. Dort setzten sie sich zu ihren Freunden, die schon auf sie warteten. Darunter waren auch Seamus und Blaise. „Also, was ist der Grund für diese kleine Versammlung?“, fragte Draco, nachdem er sich den letzten freien Sessel gesetzt hatte. Harry hatte er bestimmt in seinen Schoß gezogen. Bevor jemand auch nur etwas sagen konnte, zog Hermine auch schon ihren Zauberstab und sprach einen kurzen Zauber, damit sie nicht belauscht werden konnten. „Jetzt sind wir sicher.“, war ihre schlichte Antwort, bei den fragenden Gesichtern der Slytherins. „Wie ihr beide ja wisst, hatten wir schon vor dieser Sache im Sommer geplant, uns mit Voldemort in Kontakt zu setzen. Leider ist uns das ja aus bekannten Gründen nicht geglückt. Aber da wir nun wieder zurück sind und sich unsere Ansichten bezüglich Dumbledore nicht geändert haben, wollten wir es noch einmal versuchen. Diesmal nur vorsichtiger.“, begann Harry zu erklären. Die beiden Slytherins hörten ihm abwartend zu und auch die Gryffindors waren ruhig, auch wenn sie wussten, worauf ihr Freund hinaus wollte. „Seit wir wieder zurück sind, haben wir ziemlich oft darüber nachgedacht, wie wir es anstellen könnten mit ihm Kontakt aufzunehmen… hmm… wenn wir nur jemanden kennen würden, der uns helfen könnte ein Treffen mit ihm zu arrangieren.“, meinte Harry plötzlich gespielt nachdenklich. Skeptisch blickte Draco den schwarzhaarigen Gryffindor an, während Blaise ein überraschtes Gesicht machte. „Aber wir könnten euch doch helfen. Der Lord ist oft bei Dracos Eltern zu Besuch.“, fing Blaise an, doch wurde er von einem knurrendem Draco unterbrochen. „Blaise!!!“ „Was? Es stimmt doch!“, wollte Blaise sich verteidigen, doch wurde er von Draco unterbrochen. „Kann sein, aber es geht hier immer noch um meine Familie, also liegt es an mir Harry und seinen Freunden davon zu erzählen.“, schnarrte Draco kalt. Dann wandte er sich zu Harry, der ihn grinsend ansah. Blaise hatte eingeschnappt die Arme vor der Brust verschränkt und ein schmollendes Gesicht aufgesetzt. „Wie Blaise ja nun schon verraten hat, ist der Lord öfters bei meinen Eltern zu Besuch. Wenn ihr möchtet, dann kann ich meine Eltern darum bitten ein Treffen zu arrangieren.“ Abwartend sah er von Harry zu Hermine, Ron und Neville herüber, die bejahend nickten. „Es wäre ziemlich hilfreich für uns, wenn du das machen könntest.“, bestätigte Hermine lächelnd. „Gut, dann werde ich gleich einen Brief an meine Eltern schreiben, sobald wir wieder in den Kerkern sind.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)