Little Sweet Dreams von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: 3rd Chapter ---------------------- Servus Leutz, Sorry an alle diejenigen, die die anderen beiden Chaps nicht lesen konnten, die können aber gern auf FF.de nachlesen, falls sie wollen. Danke für die Reviews von Lenara, L_Angel, tigrelilie!!! Beta: Lenara *knutscha* Danke für deine Hilfe bei meiner wirren Gramatik >/////< 3rd Chapter Am nächsten Tag war Draco schon wieder ziemlich neben der Spur. Zwar versuchte er so wenig wie möglich aufzufallen, doch bei Marmelade im Kaffee konnten selbst seine Eltern nicht mehr drüber hinweg sehen. Narcissa fragte Draco, nachdem dieser seinen Marmelade-Kaffee über den halben Tisch verteilt hatte, ob etwas nicht stimmte, doch verneinte er wieder. Er meinte, er habe nur schlecht geträumt. Lucius nahm das alles argwöhnisch hin und nahm sich vor seinen Sohn die nächsten Tage genauer zu beobachten. Im Moment hatte er eh nicht viel zu tun. Im Ministerium gab es nur den üblichen Papierkram, den er schnell vom Tisch hatte und sein Lord hatte sich erstmal zurückgezogen, nachdem ihm Potters Tod bestimmt hundertfach bestätigt worden war. Draco hing seinen ganz eigenen Gedanken nach. Wieso besuchte Potter ihn erst, wenn er dann zu ihm sagte, er solle ihn vergessen? Das machte doch gar keinen Sinn. Obwohl - Potter war ein Gryffindor. Die machten für gewöhnlich eh alles immer verkehrt. Nach dem Frühstück zog Draco sich in die Bibliothek zurück und las in verschiedenen Büchern. Dann hatte er Unterricht bei Snape, anschließend gab es Mittagessen. Nachmittag ritt er wieder aus. Doch diesmal in eine andere Richtung; so weit wie möglich weg vom See. Als er diesmal wieder nach Hause kam schlug ihm seine Mutter vor doch Blaise aufs Manor einzuladen, damit es ihm nicht zu langweilig wurde. Schnell hatte Draco sich bei seiner Mutter für diese wunderbare Idee bedankt und war in seinem Zimmer verschwunden. Der Brief war kurz gehalten und doch ausreichend gewesen. Sicherlich würde Blaise morgen samt Gepäck noch vor 10:00 Uhr auf der Matte stehen und für den Rest der Ferien bleiben. Draco hatte einen ruhigen Schlaf und er träumte auch nicht von Potter. Jedenfalls konnte er sich nicht daran erinnern, als er aufwachte. Was an diesem Tag ziemlich spät geschah. Lachend kam Blaise in sein Zimmer und zog ihm die Bettdecke weg. „Aufstehen, Dornröschen. Meine Güte, es ist 10:15 Uhr. Ich stand da vollkommen verloren in der Eingangshalle und hab schon gedacht, du willst mich gar nicht mehr abholen. Aber wenn ich dich hier so sehe, dann weiß ich ja woran das lag.“, plauderte der Schwarzhaarige auch schon munter darauf los. „Gott, Blaise. Deine gute Laune ist echt zum entwöhnen.“, brummte Draco verstimmt. Am Liebsten hätte er sich wieder umgedreht, doch fehlte ihm seine warme Decke und nachdem Blaise auch noch die Vorhänge beiseite zog, ging Draco grummelnd ins Bad. Grinsend ließ Blaise sich in einen Sessel in Dracos Zimmer nieder und wartete dort auf ihn. Als der Blonde das Bad wieder verließ gingen sie zusammen runter in die Küche, damit Draco Blaise nicht mit leeren Magen ertragen musste. „Also erzähl. Was hast du schönes geträumt, dass du verschlafen hast?“, fing Blaise erneut an, als die Hauselfen damit begannen den Tisch abzuräumen. „Ich habe nichts geträumt, Blaise. Jedenfalls nichts woran ich mich erinnern könnte.“, gab Draco Auskunft. Schon unter der Dusche hatte Draco darüber nachgegrübelt. Würde Potter sein Versprechen etwa einhalten?! „Und wie wollen wir uns heute den Tag verschönern? Einkaufen? Eis essen? Schwimmen gehen? Mit den Pferden ausreiten?...“ Fragend sah Blaise zu seinem besten Freund, der bloß mit den Schultern zuckte und aufstand. „Keine Ahnung. Einkaufen wäre nicht schlecht und anschließend können wir ja bei Fortescues vorbeischauen.“, erwiderte Draco. Zustimmend nickte Blaise und folgte seinem Freund auf dessen Zimmer. Dort holten beide ihre Goldbeutel und verschwanden durch Dracos Kamin. Vorsichtshalber ließ Draco eine Notiz auf seinem Schreibtisch liegen, damit seine Eltern wussten wohin er verschwunden war. Schnell kamen sie im tropfenden Kessel an und verließen ihn durch die Hintertür. Dort zückte Draco seinen Zauberstab und tippte auf die Steine. Sofort öffnete sich ein Durchgang und die beiden Jungen betraten die Winkelgasse. Trotz des Krieges war sie wie immer reichlich gefüllt mit allerlei Zauberern. Mit dem antrainierten Ausdruck der Gleichgültigkeit - den jeder wahre Slytherin zu beherrschen hatte - gingen sie zu Gringotts. Dort angekommen ließen sie sich zu ihren Verließen bringen, um ‚etwas’ Gold mitzunehmen. Wieder draußen besuchten sie als Erstes Madame Malkins wo sie sich schon mal neue Schulumhänge bestellten, da sie die alten Umhänge doch nicht im nächsten Jahr wieder anziehen konnten. Wie sähe das denn bitteschön aus?! Danach machten sie sich auf den Weg zum Quidditchladen. Dort besahen sie sich die neueste Ausrüstung für Quidditchspieler. Doch scheinbar gab es dieses Jahr keinen neuen Besen zum Vorführen. Denn im Schaufenster stand immer noch der Feuerblitz. Augenblicklich musste Draco sich wieder an die vergangenen Quiddichtspiele in Hogwarts erinnern. Potter war immer schneller gewesen, als er auf seinem Nimbus 2001. Kurz überlegte Draco sich auch einen Feuerblitz zu kaufen, doch dann entschied er sich dagegen. Er wollte nichts haben, was Potter auch hatte. Auch wenn Potter schon längst tot war. Damit drehte Draco um und verließ schnellen Schrittes den Laden. Verwirrt blickte Blaise ihm hinterher, ehe er sich beeilte um aufzuholen. „Hey, wieso hast du eben den Laden so schnell verlassen? Ich war noch gar nicht fertig mit gucken.“, beschwerte sich Blaise bei seinem Freund. Dieser sah ihn nur kurz von der Seite her an, ehe er wieder nach vorne blickte. „In dem Laden gab es nichts Interessantes mehr, deswegen bin ich raus gegangen.“, entgegnete Draco schnarrend. Er wusste nicht wieso, aber er konnte Blaise einfach nicht sagen, dass er gegangen war, weil er ein ungutes Gefühl wegen Potter hatte. „Hm… du hättest trotzdem auf mich warten können, ich war noch nicht fertig gewesen.“, murrte Blaise noch leise in seinen nicht vorhandenen Bart. „Und wo wollen wir jetzt hin?“ „Wie wär’s mit dem Klamottenladen in der Nokturngasse. Die müssten schon wieder neue Ware bekommen haben.“, schlug Draco schon etwas freundlicher vor. Immerhin konnte Blaise ja nichts dafür, dass er von Potter träumte – oder auch nicht - und deswegen schlechte Laune hatte. Grinsend stimmte sein bester Freund zu und schon waren sie in der dunkeln Gasse verschwunden. Schnell brachten sie die düsteren Läden am Eingang der Gasse hinter sich und betraten einen großen hellen Laden, denn man von außen so nie eingeschätzt hätte. Lächelnd stürzten sie sich auf die Auslagen. Eine halbe Stunde später trafen sie sich voll bepackt vor den Umkleiden und verschwanden darin. Vieles wurde aussortiert und manches beiseite gepackt, da sie es später erst kaufen würden. Vorher würden sie noch einmal im Laden verschwinden. Und so verließen die beiden 2 Stunden später zufrieden den Klamottenladen, bepackt mit mehreren Tüten. Die Hexe im Laden hatte ihnen die Tüten freundlicherweise klein gezaubert und so konnten sie diese in ihre Taschen packen. Nun machten sie sich wie versprochen auf den Weg zu Fortescues um dort Eis zu essen. War zwar nicht das nahrhafteste, aber dafür lecker. Entspannt beobachteten sie die vorbeigehenden Zauberer und zogen lachend über den Kleidungsstil von manchen her. Als sie fertig waren bezahlten sie und verschwanden dann wieder in den tropfenden Kessel, von wo aus sie nach Hause flohten. Dort angekommen, ging Blaise erstmal in sein Zimmer um dort seine Taschen zu entleeren. Die Hauselfen würden seine Einkäufe schon wieder groß zaubern und in die Schränke räumen. „Hey Draco, was wollen wir jetzt machen? In der Bibliothek lesen oder uns am Pool entspannen?“, fragte Blaise seinen Kumpel gut gelaunt und machte es sich kurz auf dessen Couch bequem. Draco kam gerade aus dem Bad. „Hmm… zum Lesen bin ich jetzt zu faul. Lass uns an den Pool gehen.“, bestimmte der Malfoyspross und zusammen gingen sie ins Erdgeschoss, wo der Indoor-Pool auf sie wartete. Dort zogen sie sich Badehosen an und während Blaise mit einer geübten Bombe ins Wasser sprang, ging Draco zur Fensterfront und öffnete sie durch einen Zauber. Langsam schoben sich die Glasscheiben zur Seite, so das die gesamte Front offen nach draußen zeigte. Ein Klatschen und schon erschienen die Liegestühle auf der Terrassenfläche vor dem Pool. Zufrieden legte Draco sein Handtuch auf einem ab und zauberte sicherheitshalber noch einen Sonnenschirm herbei. Grazil ging Draco auf den Pool zu und tauchte mit einem perfekten Hechtsprung im Wasser. Denn Rest des Tages spielten sie im Wasser, schwammen entspannt ihre Bahnen oder lagen faul auf ihren Liegestühlen. Zum Abendessen gingen sie in den großen Salon, wo auch schon Dracos Eltern saßen und auf sie warteten. Abends ließ Draco sich geschafft ins Bett fallen. Er hatte den gesamten Nachmittag lang nicht an Harry denken müssen. Doch jetzt, als die Stille über ihn hereinbrach, kam ihm wieder der Gedanke, ob der Schwarzhaarige sich weiterhin von seinen Träumen fern halten würde. Mit diesem Gedanken schlief er schlussendlich ein. Als Draco am nächsten Morgen aufwachte war sein erster Gedanke, dass er wieder einmal ‚nur’ geträumt hatte. Die Tage und Nächte vergingen und Harry tauchte einfach nicht in Dracos Träumen auf. Er wurde gereizter und ließ das nicht zuletzt auch an Blaise aus. Dieser fragte daraufhin natürlich was denn Dracos Problem war. Nach dieser kleinen Auseinandersetzung zog Draco sich in die Bibliothek zurück. Blaise Versuche seinen Freund wieder aufzumuntern scheiterten an Dracos Schweigsamkeit. Dieser dachte nämlich das erste Mal wirklich über Harrys Worte nach und erkannte, dass er sich wirklich gehen ließ. Das musste sich ändern. Doch vorher wollte er herausfinden, was Potter vom Dunkeln Lord wollte. Das war nämlich eine Frage, die ihm nur der Schwarzhaarige beantworten konnte. An diesem Tag ging Draco früher als gewöhnlich zu Bett. Er wusste nicht, was Blaise während seiner Abwesenheit gemacht hatte, doch darüber wollte er jetzt nicht nachdenken. Er konzentrierte seine Gedanken einzig und allein auf Harry Potter. Wie ein Mantra sprach er immer wieder dessen Namen in Gedanken aus und schlief dabei ein. ~+~+~+~+~ Verwirrt sah Draco sich um. Er stand auf einer großen Wiese. Rechts und links von sich konnte er Wälder erkennen. Vor ihm erstreckte sich ein riesiger See und Draco hatte das Gefühl, als würde alles von innen heraus leuchten. Draco beschloss erstmal Richtung See zu gehen. Vielleicht sah er ja dort, wo Harry sich aufhielt. Langsam kam er seinem Ziel näher. Aufmerksam sah er sich um. Links von Draco, am See gelegen, stand ein einzelner Baum. Darunter konnte der Blonde eine Person ausmachen. Zielstrebig ging er auf sie zu. Kurz bevor er den Baum erreicht hatte drehte sich der Andere um. Erleichtert atmete Draco auf, als er erkannte, dass es wirklich Harry war, der dort stand. Harry jedoch war nicht glücklich. Ganz und gar nicht. Wie konnte es sein, dass der Blonde hier auftauchte? Er war verwirrt und geschockt… und ja er hatte Angst. Immerhin war das hier sein persönliches Jenseits, und dass Draco hier war konnte eigentlich nur bedeuten, dass der Blonde auch tot war. „Was… was ist passiert? Was verdammt noch mal machst du hier?“, fragte er mit heiserer Stimme. Flink huschten seine Augen über den Körper des Anderen um nach vorhandenen Verletzungen zu suchen. „Was soll schon passiert sein. Ich schlafe und das hier ist mein Traum.“, entgegnete Draco leichthin und zuckte mit seinen Schultern. Was sollte das hier den sonst bitteschön sein? „Nein, Draco, das hier ist ganz bestimmt kein Traum. Ich habe doch gesagt, dass ich dich nicht mehr besuchen komme. Du bist irgendwie zu mir gelangt… ins Jenseits, oder wie auch immer du das nennen willst.“, versuchte Harry zu erklären und deutete mit einer ausholenden Handbewegung zum See hin. „Soll das etwa heißen ich bin tot?“, wollte Draco belustigt wissen. Jedoch verging ihm sein Grinsen als er in Harrys Gesicht sah. „Ich weiß es nicht. Du musst doch wissen, was in deiner Welt passiert ist.“ Bedrückt sah Harry ihn an und schob seine Hände in die Hosentaschen. Er wusste nicht wohin sonst mit ihnen. „Hey mal langsam, Potter. I-“ „Harry“ „Was?“ „Harry. Ich finde nach dem, was bei meinen letzten beiden Besuchen bei dir passiert ist, können wir uns mit unseren Vornamen anreden. Findest du nicht?“, abwartend sah Harry den Blonden an, der zustimmend nickte. „Okay, Harry. Ich habe mich gerade – und da bin ich mir ziemlich sicher – in mein Bett gepackt und über dich nachgedacht, dabei bin ich bestimmt eingeschlafen. Daher bin ich mir ziemlich sicher, dass ich nicht tot bin.“, führte Draco auf. Hochnäsig stolzierte er auf Harry zu, stellte sich neben ihn und betrachtete den See, welcher ruhig vor ihm lag. Belustigt beobachtete Harry Draco dabei, lehnte sich an den Baumstamm. „Du hast über mich nachgedacht?“, fragte Harry grinsend. Innerlich über seine Unachtsamkeit fluchend, bemerkte Draco auch noch, wie sich seine Wangen leicht rosa verfärbten. „Na ja, du hast dich halt so komisch verhalten, wenn du in meinen Träumen warst.“, meinte Draco ausweichend. „Komisch also. Draco, falls du es schon vergessen haben solltest, ich habe nicht die große Wahl darüber was ich mache, wenn ich dich besuchen komme. Und es nützt nun mal nichts, wenn ich stammelnd vor dir stehe, wenn ich dich eigentlich verführen soll. Verstehst du?“ Abwartend betrachtete Harry den Blonden, der noch immer starr den See fixierte. „Außerdem habe ich dir doch gesagt, dass du mich vergessen sollst.“ „Habe ich mich je an das gehalten, was du mir gesagt hast?“, schnarrte Draco eingebildet zurück. Leicht lächelnd schüttelte Harry den Kopf. Einige Zeit standen sie still so da, bis Draco wieder das Wort ergriff. Diesmal war seine Stimme nicht so fest wie sonst und man konnte deutlich die Unsicherheit in dieser hören. „Wie ist das damals für dich gewesen? Bei der Hinrichtung meine ich.“ Fragend sah Draco den Schwarzhaarigen an, nicht wissend, ob die Frage nun okay war oder nicht. Doch Harry war nicht abgeneigt es zu erklären. Viel mehr überlegte er gerade, wie er alles in Worte fassen sollte. „Hmm… wie soll ich das jetzt sagen? Ich verspürte so etwas wie eine Genugtuung, weil wir Dumbledore nicht zeigten, was wir wirklich fühlten. Natürlich hatten manche von uns Angst, ob es sehr wehtun würde erhängt zu werden. Mit ging ein ähnlicher Gedanke durch den Kopf, aber ich war auch erleichtert, dass es endlich vorbei sein würde. Der ganze Stress, der Druck der Massen, dass ich jemanden ermorden sollte. Alles war weg und ich war glücklich darüber.“, erwiderte Harry nachdenklich, aber auch ehrlich. „Du warst glücklich zu sterben?“ Ungläubig starrte Draco Harry an. „Ja, so makaber das auch klingen mag. Aber ich war glücklich, dass endlich alles vorbei sein würde.“, wiederholte Harry ruhig. Für ihn war das alles eine unveränderliche Tatsache. Seine Vergangenheit. Und er bereute nichts. Auch für Draco nicht. „Du musst echt ein verkorkstes Leben gehabt haben, wenn du so denkst.“ „Oh, das hatte ich. Meine Verwandten hassten mich, weil ich, wie meine Mutter, ein Zauberer war. Die eine Hälfte der Zaubererwelt sah in mir ihren Erlöser, die andere Hälfte wollte mich töten, damit Voldemort an die Macht kommt. Ich stand also immer irgendwo im Mittelpunkt.“, erläuterte Harry gedehnt. Langsam rutschte er am Baumstamm runter, bis er im Gras saß. Auch Draco ließ sich nieder. „Wieso wolltet ihr euch dem Dunklen Lord anschließen?“ „Weil wir es alle satt hatten zu kämpfen. So oft ihr Slytherins auch angedeutet habt, dass ihr Todesser seid oder irgendwann werdet, habe ich euch nie in den Kämpfen gesehen. Auch sonst waren immer nur Erwachsene auf den Schlachtfeldern. Wir hofften, dass wenn wir uns euch anschließen, wir endlich unsere Ruhe haben könnten. Außerdem erhofften sich manche – so wie Dean und Hermine – Schutz für ihre Familien. Wir alle hatten verschiedene Gründe.“, versuchte Harry ruhig zu erklären. Nachdenklich nickte Draco mit dem Kopf. Das hörte sich alles recht plausibel an. Und dennoch… „Wieso dachtet ihr, dass der Dunkle Lord Muggelgeborene und Schlammblüter bei sich aufnimmt?“ Starr beobachtete Draco den Schwarzhaarigen. Jetzt war er neugierig was Harry antworten würde. Immerhin war Voldemort nicht gerade als Menschenfreund verschrien. „Na ja, er selbst oder Snape sind zum Beispiel auch nur Halbblüter und auf einen Versuch hätten wir es ja mal ankommen lassen können. Entweder es hätte geklappt oder wir hätten uns wieder in unser Versteck zurück gezogen und nach einer Alternative gesucht.“, entgegnete Harry ehrlich und erwiderte Dracos Blick. Dieser war einen Moment von den smaragdgrünen Augen so verblüfft, dass er gar nicht auf das Gesagte geachtet hatte. Jedoch fing er sich schnell wieder. Den Blick richtete er wieder auf den See, was sicherer für ihn erschien. „Was meinst du mit ‚unser Versteck’?“ „Wir wollten bei einer … Bekannten von Seamus untertauchen während wir versuchen wollten mit Voldemort in Kontakt zu treten. Bei jedem anderen zu Hause wäre es zu gefährlich gewesen erwischt zu werden. Hmpf, leider waren wir nicht vorsichtig genug. Wir hätten noch wachsamer sein sollen, dann wäre es nicht soweit gekommen.“, meinte Harry. Zum Schluss schwang in seiner Stimme ein Hauch Bitterkeit mit. Im Wald hinter dem See schreckte zum gleichen Zeitpunkt eine Scharr Vögel auf und flog über die Baumspitzen hinweg Richtung Süden. „Wer hat euch verraten?“, fragte Draco sofort, ehe er selbst darüber nachdenken konnte. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, wie Harry aufstand. „Das ist jetzt unwichtig.“, zischte er zurück und wandte sich ab um zu gehen. Er wollte nicht darüber nachdenken. Nicht daran denken, dass gerade SIE ihn und alle Anderen verraten hatte. „Verdammt… jetzt… Harry warte doch!“, rief Draco überrumpelt aus. Was war denn plötzlich mit dem Schwarzhaarigen los? Schnell sprang Draco auf die Füße und folgte Harry. Bei ihm angekommen, hielt er ihn am Arm fest. „Wieso läufst du vor mir weg?“ „Weil ich nicht weiter darüber reden will, verdammt!“, knurrte Harry aufgebracht. Wütend funkelte er Draco an, der erst jetzt seinen Patzer bemerkte. Er hatte Harry die ganze Zeit über dessen eigene Hinrichtung ausgefragt. Wer redete schon gern über so etwas? Geschweige denn daran erinnert werden, dass man von jemanden verraten wurde, dem er bestimmt nahe stand. Kein Wunder, dass Harry nun so drauf war. „Sorry, das war taktlos von mir.“, murmelte Draco leise und senkte den Kopf betroffen. Verwirrung spiegelte sich auf Harrys Gesicht wider, seine Wut hatte sich einfach in Luft aufgelöst. Woher der plötzliche Umschwung kam wusste er selbst nicht so genau. Vielleicht, weil er einfach keine Lust hatte zu streiten? „Der große Draco Malfoy entschuldigt sich bei mir, bei Harry Potter.“, wisperte Harry belustigt. Zwar waren die Worte leise gesprochen, trotzdem konnte Draco sie verstehen. „Ob du es nun glaubst oder nicht. Aber auch ich kann mich entschuldigen. Auch wenn du Harry Potter bist.“, schoss Draco angegriffen zurück, doch als er das Lächeln auf Harrys Gesicht sah glätteten sich seine Gesichtszüge wieder. Es kamen ihnen vor wie Stunden, in denen sie sich so gegenüberstanden, dabei waren es gerade mal ein paare Sekunden. Langsam zog Draco Harry am Arm zu sich, welchen er noch immer fest hielt. Zögernd näherten sich ihre Gesichter, dem Gegenüber immer in die Augen sehend, nichts wissend, ob das was als Nächstes kommen würde dem jeweils Anderen Recht wäre. Doch als sich ihre Lippen trafen, fielen ihnen ihre Augen wie von selbst zu und sie konzentrierten sich nur noch auf das Kribbeln, welches sich in ihren Mägen ausbreitete und auf das Gefühl, welches aufkam, wenn man den Anderen küsste. Sie standen schon länger da, küssten sich tief und gefühlvoll, aber ohne den Drang weiter gehen zu müssen. Zärtlich stupste Dracos Harrys Zunge ein letztes Mal an, ehe er sich wieder zurückzog. So standen sie sich nun keuchend gegenüber. Dracos Arme lagen um Harrys Hüften, während dessen Hände in Dracos Genick ruhten und ihn dort ein wenig kraulten. Harry sah Draco schweigend an und wollte eigentlich fragen, wieso er ihn einfach geküsst hatte. Normalerweise küssten sie sich doch nur, wenn es nun mal nicht anders ging. So wie in Dracos Träumen, wobei das auch noch so was wie erzwungen war, mehr oder weniger. Also, wieso küsste Draco ihn gerade jetzt? Aber Harry fragte nicht, denn er wollte nicht, dass sie sich vielleicht wieder stritten. Auch Draco war ruhig, doch er dachte nicht soviel nach, viel lieber betrachtete er Harrys Gesicht. Am Meisten faszinierten ihn dessen Augen. Natürlich kannte er sie gut. Wenn sie sich stritten, hatte er oft genug einen hasserfüllten Blick von diesen Augen bekommen, aber nun funkelten sie ihn an und er konnte weder Hass noch sonst ein Gefühl von Abneigung darin erkennen. Nur Freude und vielleicht so etwas wie Unsicherheit oder Verwirrung. Darüber nun selbst etwas verwirrt betrachtete Draco Harry etwas genauer und entdeckte am dessen Hals etwas, was ihm ein Grinsen aufs Gesicht zauberte. „Meine Unterschrift“, flüsterte er süffisant, als er den blau-lila angelaufenen Knutschfleck entdeckte. Sofort erlosch das Lächeln auf Harrys Gesicht und er funkelte den Blonden aufgebracht an. „Jupp, deine Schuld, dass ich jetzt mit dem Ding hier rum renne.“, knurrte Harry angegriffen. „Tja selbst Schuld.“, entgegnete Draco lächelnd und machte sich auf den Weg zurück zum Baum. Eingeschnappt folgte Harry ihm einfach aus einem Reflex heraus. Bei dem Baum angekommen drehte Draco sich um und setzte sich nieder. Harry zog er mit sich und platzierte diesen zwischen seinen Beinen. Überrascht blickte Harry ihn an und vergaß deswegen sich zu wehren, weil er ja noch eingeschnappt sein wollte. „Wa-“ „Sch…“, flüsterte Draco und legte Harry einen Finger auf die Lippen. Sofort verstummte der Schwarzhaarige als er in die grauen Augen seines Gegenübers sah. Lächelnd ließ Draco seine Hand wieder sinken und drückte Harry gegen seinen Oberkörper. Zuerst verspannte sich dieser, doch dann beruhigte sich Harry wieder und schloss lächelnd die Augen. Es war angenehm so mit Draco zu sitzen. „Ich habe keine Ahnung, wie lange ich noch schlafe, deswegen will ich das hier so lange wie möglich noch genießen.“, erklärte Draco nach einiger Zeit Dasitzens leise. Verstehend nickte Harry. Er spürte eine von Dracos Händen auf seinem Bauch, seine eigene lag auf ihr. Ihre anderen Hände lagen ruhig im Gras; Harrys Hand in Dracos. Streichelnd bewegte sich Dracos Daumen hin und her. Leicht bewegte Harry seinen Kopf, um Draco ins Gesicht sehen zu können. Dieser beobachtete ihn schweigend dabei. Nur kurz blickten sie sich in die Augen, ehe sich ihre Lippen wieder zu einem Kuss fanden. Zärtlich strich er mit seiner Zunge über Dracos Lippen, der diese sofort willig öffnete und den Eindringling seufzend begrüßte. Ein leidenschaftlicher Kampf entbrannte und es hätte noch soviel mehr passieren können… Erschrocken riss Harry die Augen auf und sah sich um… Er war alleine. Scheinbar war Draco aufgewacht. Seufzend stand Harry auf und sah sich auf der Wiese um. Am Firmament über den Baumwipfeln konnte er dunkle Regenwolken erkennen. „Na das kann ja noch heiter werden.“, murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und machte sich auf, so schnell wie möglich zu seiner Hütte zu gelangen. Auch wenn er tot war und er sich eigentlich keine Lungenentzündung oder ähnliches zuziehen konnte, hatte er keine Lust darauf nass zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)