Forever love von Dead_Moon_Circus ================================================================================ Kapitel 5: not alone -------------------- „HIDEEE!!!“ , schrie Yoshiki und schlug die Augen auf. Angstschweiß lag auf seiner Brust und er bekam kaum Luft. Er streckte den Arm aus und tastete auf seinem Nachtisch nach dem Amulett. Seit er es gefunden hatte, war es sein ständiger Begleiter geworden. Yoshiki hatte das Gefühl, dass das Amulett etwas von hides Aura versprühte. Etwas von der Wärme die hide ausgestrahlt hatte, ging von dem Amulett aus. Und auch wenn er wusste, das er es sich nur einbildete, so beruhigte ihn dieses Gefühl, diese Wärme, doch sehr. Er drückte das Amulett an seine Brust. „Oh hide. Wo bist du nur?“, flüsterte Yoshiki. Er wusste nicht, warum er es aussprach. hide würde ihm ja doch nicht antworten können. Er vernahm ein leises Klopfen an der Tür. „Yoshi!?! Bist du wach!?? Geht es dir gut?“, hörte er die vertraute Stimme von Toshi. „Ja, alles bestens“ , antwortete er. Doch Toshi kannte ihn zu gut, um ihm zu glauben. „Yoshi, du hast geschrieen, nach hide. Ich hab’s doch gehört. Es ist nicht alles gut. Kann ich reinkommen?“ Toshis Stimme klang gedämpft durch die Tür. Yoshiki sprang aus dem Bett und schlüpfte in eine Hose. Dann ging er zur Zimmertür. Schwungvoll riss er sie auf und grinste Toshi entgegen. „Guten Morgen“, sagte er fröhlich. Doch Toshi nahm ihm das nicht ab. Er blickte auf das Amulett hinab, das Yoshiki umklammerte und sah den Freund dann aufmerksam und traurig zugleich an. „Erzähl mir, was du geträumt hast. Und dann erklärst du mir, warum du dieses Schmuckstück so sehr umklammerst, das man meinen könnte, du wollest es zerbrechen.“ Yoshiki war überrascht von der Beobachtungsgabe des Freundes und lockerte den Griff um das Amulett. Dann atmete er tief durch: „Okay. Komm mit runter in die Küche. Ich koch dir einen Tee und dann gibt’s erstmal Frühstück. Ich erklär dir das alles beim Essen.“ Er schlurfte an Toshi vorbei auf die Treppe zu. Das Wasser rauschte leise im Wasserkocher. Yoshiki kramte in einem Schrank nach einer Tasse und dem Teebeutel. Als er sie gefunden hatte, nahm er noch den Tee aus seinem Fach und stellte ihn auf die Anrichte. Dann schaufelte er etwas Tee in den Beutel und wartete aufs Wasser. Toshi sah ihm dabei zu. „Du hast es nicht mehr so mit der Teezeremonie oder?“ , fragte Toshi grinsend. Yoshiki spießte ihn mit Blicken auf. „Doch hab ich. Ich kann das alles noch. Aber es ist eindeutig zu früh dafür und außerdem will ich es nicht. Kapiert!?!?“ , zischte er bissig. Toshi hob abwehrend die Hände. „Hey, ganz ruhig mein Alter. War ja nicht so gemeint. Aber, warum willst du es nicht?“ Der Wasserkocher zischte. Yoshiki goss das Wasser langsam über den Teebeutel. Dann sagte er leise: „ Das letzte mal, das ICH den Tee nach Tradition gekocht habe, war damals mit hide, kurz vor seinem Tod. Es erinnert mich einfach zu sehr an ihn.“ Er stellte den Wasserkocher ab und versank wieder kramend in einer Schublade. Dann tauchte er mit einem weiteren Becher und einem Beutel Kakao wieder auf. Er kippte den Kakao in die Tasse und goss Wasser darüber. Dann stellte er den Tee und sein geliebtes Heißgetränk auf ein Tablett und schlurfte damit ins Wohnzimmer. Dort stellte er alles auf den kleinen Tisch und ließ sich dann seufzend auf dem Sofa nieder. Toshi setzte sich zu ihm und griff nach seinem Tee. Er nippte daran und verbrannte sich die Zunge. „Aua, verdammte sch****“, fluchte er. Yoshiki lachte. „Tut mir leid. Ich hätte dir sagen sollen, dass mir die richtige Temperatur nie gelingt. Es sind immer mehr als 80°C“ , grinste er. „Na ja“, lächelte Toshi, „wenigstens lachst du mal wieder“ Yoshiki lächelte und schlürfte an seinem Kakao. Dann sah er Toshi ernst an. „Ich hab das Essen vergessen.“, sagte er und lachte wieder. Dann erhob er sich und ging in die Küche. Auf dem Weg dorthin pfiff er ein Lied. Toshi sah ihm verwirrt hinterher. Er war sich nicht ganz sicher, ob er sich freuen sollte, dass Yoshiki lachte und gute Laune hatte oder ob er sich noch mehr Sorgen machen sollte. Nach einer Weile kam Yoshiki mit klirrendem Geschirr und einem wunderbaren, westlichen Frühstück zurück. Toshi grinste. „Weißt du eigentlich noch, das du Japaner bist?“, fragte er den Freund. Dieser grinste und erwiderte: „Ja, natürlich. Aber ich habe mich angepasst. Ich bin wie ein Chamäleon.“ Er stellte das Frühstück ab und setzte sich wieder auf seinen Platz. Dann nahm er sich eine Scheibe von dem Brot, das er mitgebracht hatte. Er schmierte sich etwas Butter darauf und biss hinein. „Yoshi…“, begann Toshi zögernd. Er wollte die gute Laune seines Freundes nicht zerstören, aber er wollte auch wissen, was ihn vorhin hatte schreien lassen. Er machte sich doch Sorgen um Yoshi. „Ja? Was ist?“, fragte Yoshiki erwartungsvoll. „Ähm, also…Weißt du noch vorhin? Du hast geschrieen. Und du wolltest mir doch sagen warum.“, stammelte Toshi. Yoshiki sah ihn ernst an. „Okay, ich erzähl es dir. Ich hatte geträumt. hide kam darin zu mir, zu uns, zurück. Er hatte gelacht. So wie er es immer getan hat. Und dann, als ich ihn umarmen wollte , um ihn Willkommen zu heißen, verschwand er plötzlich wieder. Deswegen habe ich seinen Namen geschrieen“, sagte er ernst. In seinen Augen glitzerte eine Träne. Toshi beugte sich zu seinem Freund und schloss ihn fest in seine Arme. „Oh Yoshi, warum tust du dir das immer wieder an“, flüsterte Toshi und hauchte Yoshiki einen Kuss auf die Haare. Yoshiki erwiderte die Umarmung nicht. Er tat gar nichts. Aber dennoch genoss er es. Denn dieses Gefühl der Geborgenheit hatte er gebraucht. Er spürte, dass Toshi ihn auffangen würde. Er würde es immer tun. Yoshiki schloss die Augen. Sie verharrten ein paar Minuten in dieser Position und schwiegen. Toshi brach dieses schließlich. „Yoyo, warum schleppst du dieses Amulett mit dir rum? Woher hast du das überhaupt?“, fragte er. Yoshiki schaute erst Toshi und dann das Amulett an. „Ich habe es gefunden. Als ich vor ein paar Tagen zusammenbrach, da habe ich es kurz davor gefunden. Es lag einfach da. Und… und…als ich es fand, habe ich eine Stimme gehört. Sie hat meinen Namen gerufen. Und hier, sieh selbst. Die Inschrift des Amuletts: Stay free my misery. Ich… ich möchte einfach dran glauben, das es ein Zeichen von hide ist. Das gibt mir Kraft. Und ich habe das Gefühl, dass durch das Amulett ein Teil der Wärme, die hide versprüht hat, auf mich übergeht. Es fühlt sich gut an“ Yoshiki konnte diese Sätze nur flüstern. Seine Stimme zitterte. Toshi nahm ihn noch fester in die Arme und versuchte ihn zu beruhigen. Aber so recht gelang es ihm nicht. Yoshiki fing an am ganzen Körper zu zittern. Schließlich atmete er tief durch und setzte sich auf. Dann lächelte er und erhob sich. „Ich werde mir noch einen Kakao machen. Meiner ist ja nun kalt“, sagte Yoshiki und verschwand in der Küche. Toshi sah ihm traurig hinterher. Er wollte seinem Freund helfen, doch wusste er , das nur hide dies hätte tun können. Aber hide war schon so lange nicht mehr da.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)