Forever love von Dead_Moon_Circus ================================================================================ Kapitel 4: Warum tut es so weh? ------------------------------- hide erwachte wie aus einem Traum. Er war bei Yoshiki gewesen. Es war so real. Jetzt war um ihn herum wieder alles schwarz. So wie es die letzten zehn Jahre immer gewesen war. Außer an einem Tag. An diesem einen Tag hatte er immer seine Freunde sehen dürfen, er sie, nie sie ihn. Doch immer wenn er es konnte und sich darauf freute, sah er seine Freunde nur weinen. Er wusste nicht an welchem Tag er sie sehen durfte, aber inzwischen hatte er sich davor gefürchtet. Er wollte seine Freunde nicht weinen sehen. Und ganz besonders Yoshiki wollte er in diesem Zustand nicht sehen. Immer wenn er ihn so sah, wollte er ihn trösten, ihn in den Arm nehmen und ihn wieder aufmuntern. Das hatte er immer getan, als er noch lebte. Und nun, da er tot war und sich dieser Tatsache auch deutlich bewusst war, konnte er seinem Freund nicht mehr helfen. Und dieses Jahr war es noch schlimmer gewesen. hide durfte schon ein paar Tage früher auf die Erde , um vor seinem zehnten Todestag seine Freunde zu sehen. Als erstes war er zu Yoshiki gegangen. hide war in Yoshikis Haus gewesen und hatte sich an sein Klavier gelehnt , während sein Freund dort spielte. Eine Weile hatte er dort gestanden, bevor er zu Yoshiki gegangen war. Er wollte ihn berühren, hatte seinen Kopf nah zu seinem Freund hinunter gebeugt. hide war sehr nah an Yoshikis Nacken gewesen. Er hatte die Arme um ihn geschlungen und ein paar von Yoshikis Tränen waren auf seine Hände gefallen. Er hatte sie gespürt. Er hatte Yoshiki gespürt. Doch als Yoshiki ihn ansprach, schluchzend und so flehend, dass es ihm das Herz zerriss, und hide ihm antworten wollte, war der Augenblick zerstört und hide glitt wieder in die Schwärze zurück. Er hatte sich nach diesem Tag zusammengekauert auf den Boden der Schwärze gehockt und geweint. Wollte er doch nichts mehr zurück als die Nähe zu seinem langjährigen Freund, der immer wie ein Bruder für ihn gewesen war. Doch auch am nächsten Tag hatte er ihn sehen dürfen. Und dieser Tag war weitaus schlimmer gewesen als der vorige. Er hatte Yoshiki den halben Tag lang gesucht und als er ihn fand, ging er gedankenverloren spazieren. hide ging ihm eine Weile nach und sah ihn an. „Ich will ihm etwas schenken das ihn an mich erinnert“ , dachte hide und nahm die Kette ab, die er um den Hals trug. Warum die Kette da war, wusste er nicht, aber als er sich damals in der Schwärze wieder gefunden hatte, war die Kette um seinen Hals gewesen. Jetzt hatte er sie abgenommen und lief, um Yoshiki zu überholen. Ein paar Meter vor seinem Freund legte er die Kette mit dem Amulett nieder und hoffte inständig sein Freund würde sie finden. Er entfernte sich ein paar Schritte und beobachtete Yoshiki. Dieser bückte sich und hob etwas auf. Er hatte das Amulett gefunden. hides Herz machte einen erfreuten Sprung und kurzzeitig hatte er das Gefühl, es schlüge wieder. Vor Freude rief er den Namen seines Freundes. Er rechnete zwar nicht damit, dass dieser ihn hörte, aber tatsächlich sah Yoshiki sich einen Moment lang verwirrt um. hide wollte nun nicht aufgeben, hatte der Freund ihn doch endlich gehört. Wieder und wieder rief er seinen Namen. Immer lauter. Er war glücklich und hoffte nun endlich mit dem Freund reden zu können. Doch die Tat hatte nicht den gewünschten Ausgang gehabt. Yoshiki hatte sich die Hände auf die Ohren geschlagen und geschrieen, bevor er zusammenbrach. Doch mehr bekam hide nicht mit, denn plötzlich befand er sich wieder in der Schwärze, die er so hasste. Nichts wollte er mehr, als jetzt bei seinem Freund sein. Er hatte das Gefühl, Yoshiki bräuchte ihn jetzt. Er musste ihm beistehen, ihn trösten. Und er wollte ihm doch unbedingt noch sagen, dass es ihm gut ging. Das er zwar lieber leben wolle, er aber auch in dieser Schwärze zufrieden war, solange es Yoshiki gut ging und er lachte. hide liebt das Lachen seines Freundes. Darum hatte er früher, als er noch lebte, immer versucht ihn zum Lachen zu bringen. Weil er es liebte. Wenn Yoshiki lachte, hatte er sich jedes Mal erfüllt und glücklich gefühlt. Sein Herz hatte wild geklopft und hide hatte ebenfalls grinsen müssen. Es war die glücklichste Zeit seines Lebens. Nie zuvor hatte er solch ein Glück verspürt. Er wünschte sich dieses Glück zurück. Aber es war vergangen, so wie auch sein Leben vergangen war. Was hatte er denn schlimmes getan, das ihm nicht mal ein bisschen Glück vergönnt war? Warum hatte man ihn von seinem Glück fort gerissen und ihn in diese Schwärze verbannt? Was hatte er denn getan? hide schluchzte und ein paar Tränen liefen über sein Gesicht, rannen über seine Nasenspitze und fielen. Sie fielen zum Boden, in die Schwärze. Und wenn sie ankamen, starben sie. Und warum? Was hatte das für einen Sinn? Warum musste alles sterben? Die Tränen würden sich nie beklagen und sich nie fragen, warum man ihnen das Leben genommen hatte. Und auch wenn hide das wusste, hatte er doch Mitleid mit den Tränen. Er wollte nicht Schuld an deren Tod sein. Also wischte er sie sich vom Gesicht und beruhigte sich wieder. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Aber das war nicht schlimm. Er musste sich nur entspannen. Langsam ließ er sich auf den Boden sinken und schloss die Augen. Er stellte sich vor, seine geliebte Gitarre in den Händen zu halten. Er sah die roten Herzen und das Gelb darum. Und dann stellte er sich vor, wie er spielen würde. Langsam formte er die Finger so wie er es damals getan hatte, mit einer echtern Gitarre. Seine Finger formten die Akkorde zu „Endless Rain“ . Leise sang er sich den Text vor. Es beruhigte ihn und stimmte ihn doch sehr traurig. Allzu oft hatte er dieses Lied gemeinsam mit seinen Freunden auf der Bühne gespielt. Oft waren dabei Tränen geflossen und die Fans hatten jede Zeile mitgesungen. Dieses Gefühl war jedes Mal unglaublich gewesen. hide konnte sich noch sehr gut an das Gefühl erinnern. Die Fans hatten ihn immer geliebt und er liebte seine Fans. Er tat es heute genauso wie damals. Doch noch wichtiger war ihm damals wie heute Yoshiki. hide dachte an ihn und plötzlich sah er den Freund vor sich. Er lachte und diese Illusion war so real, das hide die Augen aufriss. Er starrte in die Schwärze und unterdrückte die Tränen. Er hatte oft Bilder seines Freundes in sein Gedächtnis gerufen, aber noch nie war dieses Bild so real wie das von eben. Er hatte ihn sogar lachen HÖREN. Und das bereitete hide schmerzen. Wenn sein Herz noch schlagen würde, würde es jetzt klopfen wie das eines kleinen Kindes und hide würde sich freuen, dass Yoshiki lachte. Doch er würde wohl nie wieder ein echtes Lachen von ihm sehen oder hören. hide brach zusammen und weinte , bis er schließlich in einen tiefen Schlaf fiel. 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