Nachtschatten - Die ersten Abendteuer von fiZi (Teil drei des Nachtschattenzyklus) ================================================================================ Kapitel 1: ~< Manx setzt sich durch >~ -------------------------------------- Hallo zu einer neuen Staffel Nachtschatten, die nach Himmelsdämon und nach Mayas größter Coup spielt. Da diesmal die Kinder die Hauptpersonen sind und die zumindest in diesem Teil noch zu jung sind, wird es hier keine Romantik geben *g* Dafür hat sich die Story wie von selbst geschrieben und befindet sich schon komplett auf meiner Festplatte *muhaha* Ich hoffe, mir gelingt es, euch die neuen Hauptfiguren mit dieser keinen Geschichte ein wenig näher zu bringen. Wie immer folgt am Anfang dieser Fic der Disclaimer: Wir sind in der Story mittlerweile so weit vorangeschritten, dass ich nun sagen kann, dass mir der Großteil der hier vorkommenden Charaktere gehört *juchu* aber die Idee der Dragonballs und viele Figuren entstammen dem genialen Hirn von Akira Toriyama und ich hab sie mir nur ausgeliehen, um ein wenig damit zu spielen (und sie meine eigenen Charas produzieren zu lassen *fg*) Wie immer verdiene ich mit der Story keinen Cent und möchte euch lediglich ein wenig unterhalten^^ ›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹ „Ach komm schon, Ice!“ schmollend starrte ihn die Achtjährige an, die Unterlippe vorgeschoben und gleichzeitig einen traurigen Schimmer in den kobaltblauen Augen. Doch ihr zwei Jahre älteres Gegenüber wusste nur allzu genau, dass der lediglich ein weiteres Mittel zum Zweck war. Er kannte sie mittlerweile zu gut, um auf ihre Spielchen hereinzufallen. Trotzdem hatte er ihrer geballten Überzeugungskraft nicht wirklich viel entgegenzusetzen. Ein „Nein“ war für sie einfach inakzeptabel. Ice zog eine genervte Grimasse, während er Hilfe suchend zu Trayun schielte. Der Weißhaarige grinste nur und zuckte mit den Schultern. Offensichtlich hatte ihn seine Zwillingsschwester schon so lange bearbeitet, dass er ihrem verrückten Vorschlag zugestimmt hatte. Oder er wagte es einfach nicht, etwas gegen ihren ach so genialen Vorschlag zu sagen, wenn sie direkt neben ihm stand. Vielleicht war es ihm aber auch einfach nur egal. Bei Trayun wusste man nie so genau, woran man war, er war eher der ruhige Typ – ganz im Gegensatz zu Manx, die unglaublich nervtötend sein konnte, wenn sie wollte. So wie gerade eben. Und leider war bei dem Geschwisterduo meist sie diejenige, die den Ton angab – Trayun hatte nämlich nie so absurde Ideen, was Freizeitgestaltung betraf, wie dieses Katzenmädchen. „Wie kommst du überhaupt auf so einen absurden Gedanken? Wir haben gar keine Ahnung, wo man Dragonballs findet. Und außerdem kannst du noch nicht mal richtig fliegen.“ Brummte der älteste Spross der Misasaifamilie, der sonst eigentlich nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen war. Manx Briefs war eine der wenigen, die das ohne größere Probleme schaffte. Sie musste sich noch nicht einmal sonderlich dafür anstrengen. Das lag möglicherweise an ihren Vorschlägen, von denen einer unsinniger war als der andere. Er wusste, dass seine Versuche, ihr die ganze Sache mit Logik auszureden, schlicht an dem Dickkopf der Achtjährigen abprallen würden. Mit einem triumphierenden Schrei, der die Jungs unwillkürlich zusammenzucken ließ, zog das Mädchen mit den schulterlangen türkisen Haaren, die sie zu zwei Rattenschwänzen zusammengebunden hatte, und den beiden daraus hervorragenden niedlichen schwarzen Katzenöhrchen ein seltsames Gerät hinter ihrem Rücken hervor und streckte es dem eineinhalb Köpfe größeren Ice entgegen. Der unterdrückte ein Stöhnen und griff nach dem runden Ding. „Was ist das?“ „Ein Radar, um die Dragonballs aufzuspüren! Hab ich bei meiner Großmutter … gefunden!“ Der Junge mit den blauschwarzen Haaren, die in der Mitte wild nach oben standen, verdrehte nur die Augen. Sie hatte das Teil also einfach mitgehen lassen. Die Göre war nicht nur total anstrengend, sondern auch noch eine verdammte Kleptomanin! „Toll.“ Stellte er sarkastisch fest. Seine Eltern hatten bereits des Öfteren bemerkt, dass er für sein Alter schon viel zu zynisch war. „Und was genau sollte das jetzt an meiner Meinung ändern?“ Manx starrte ihn nun ehrlich traurig an und begann, an den langen Bändern ihres hellblau-weiß karierten Sommerkleides zu spielen. Er konnte es immer sofort erkennen, sobald sie aufhörte, ihm etwas vorzuspielen. „Warum willst du nicht mitkommen?“ flüsterte sie, und wandte den Blick ab, damit er nicht sah, dass ihr Tränen in den Augen traten. Was er natürlich schon längst bemerkt hatte. Seltsamerweise wollte die Erstgeborene der Briefszwillinge nie, dass man es mitbekam, wenn sie wirklich traurig war. Ice knurrte frustriert. Er nahm sich vor, seine Eltern dazu zu animieren, dass sie wegzogen – möglichst weit weg, am besten direkt auf die andere Seite der Erde. Dann würde er Manx nur noch einmal im Jahr sehen oder so. Das wäre mit Sicherheit besser für seine Entwicklung, denn im Moment hatten gerade die Pfingstferien angefangen, und er sah die Geschwister seitdem täglich. Während sie Schule hatten, verhinderte das der Altersunterschied, und beschränkte sich wenn, dann auf die Pausen. Der Daueraufenthalt der Zwillinge war wohl auch so zu begründen, dass ihre Eltern im Moment ebenso wie seine eigenen unterwegs waren, weshalb sich der ältere Teil des Nachwuchses beider Familien zur Zeit bei seinem Onkel Son Gohan aufhielt. Und jetzt brachte ihn dieses verzogene Balg doch tatsächlich schon am frühen Morgen dazu, mit ihr und ihrem Bruder, dem es wahrscheinlich auch nichts ausgemacht hätte, daheim zu bleiben und eventuell irgendeines der Dinge zusammenzubauen, die er sich ausgedacht hatte, auf Dragonballsuche zu gehen. Dabei konnten die seines Wissens nach über den ganzen Globus verstreut sein. „Gib her!“ unwirsch riss der Zehnjährige der Kleineren den Radar aus der Hand und schaltete ihn ein. Dabei ignorierte er das begeisterte Funkeln, das in die kobaltblauen Tiefen getreten war, deren außergewöhnliche Katzenpupillen sie von ihrer Mutter geerbt hatte. „Lass dir das nicht zur Gewohnheit werden, Kitty.“ Knurrte er, wohlweißlich den Spitznamen verwendend, den sie so sehr hasste. Doch offensichtlich konnte er selbst damit nicht die blendende Laune trüben, die Manx ergriffen hatte, seitdem sie gemerkt hatte, dass er bei ihrer absurden Idee mitmachte. Mädchen! Pah! „Habt ihr schon gepackt?“ Trayun nickte, und auch in seine dunkelroten Augen war ein vorfreudiges Funkeln getreten. Offensichtlich hatte er sich vorhin geirrt – der Weißhaarige schien sich ebenso auf dieses nervenaufreibende Abendteuer zu freuen wie seine Schwester. Wahrscheinlich würde es ohnehin nur für ihn nervtötend werden – er war dann schließlich mehr oder weniger verantwortlich für die beiden. Ice unterdrückte den Impuls, seinen Kopf gegen die Wand zu schlagen. „Okay – dann müssen wir uns jetzt nur noch überlegen, wie wir den Babysitter loswerden.“ Etwa eine halbe Stunde später marschierten die drei Halbwüchsigen über eine weitläufige Wiese, die an das Haus von Son Gohan angrenzte. Sie trugen allesamt Rucksäcke und Ice hatte außerdem noch sein Airboard mitgenommen, das schräg über seinen Rücken hing. Insgeheim fragte er sich, warum Manx ihr eigenes allem Anschein nach zu Hause gelassen hatte. Er war sich sicher, dass sie diese Aktion heute schon eine ganze Weile lang geplant hatte, und da sie offensichtlich Probleme hatte zu fliegen … Höchstwahrscheinlich hatte sie es mal wieder geschafft, es zu lädieren, wie schon so oft. Nun ja – der Zehnjährige war sich sicher, dass er im Moment lediglich eine trotzige Antwort bekommen würde und beließ es deshalb erstmal dabei. Stattdessen musterte er stirnrunzelnd den Dragonballradar und eine Karte des Kontinents, die er sich vorher aus dem Internet ausgedruckt hatte. „Wir haben Glück – die scheinen diesmal nicht wirklich weit verstreut zu sein.“ Murmelte er mehr zu sich selbst. „Mal sehen, wie viele wir heute zusammen bekommen.“ Es hatte sie nicht viel Mühe gekostet, Pan davon zu überzeugen, dass sie lieber ein wenig draußen spielen wollten – und nein, sie brauchten keine Aufsicht, wer würde ihnen denn schon etwas tun können? Aber Ivy wäre noch zu klein, die wollten sie nicht mitnehmen – immerhin war Ices Schwester gerade mal fünf geworden. Außerdem war sie ein sehr ängstliches Kind. Die Siebzehnjährige war nur allzu gern auf das Angebot ihres Cousins eingegangen, schließlich konnte sie dann in aller Ruhe mit Marron telefonieren, denn der jüngere Spross der Misasaifamilie war ein braves Kind und spielte fast immer im Garten mit irgendwelchen Pflanzen und Tieren, die sie fand. Der Zehnjährige hatte, umsichtig wie er war, für alle Fälle noch eine kurze Nachricht auf dem Schriebtisch seines Zimmers liegen lassen, wo er erklärte, dass sie vor hatten, eine ausgedehnte Trainingsrunde einzulegen und seine Eltern vorwarnte, dass er nicht immer auf seinem Handy erreichbar sei, weil sie sich vor allem in unbewohnten Gegenden aufhalten würden. Das war zwar nur für den Fall gedacht, dass ihnen etwas Unvorhergesehenes dazwischen kam und sie aus irgendeinem Grund nicht wieder bis zum Abend zu Hause waren, aber gerade bei Unternehmungen, die die Briefs-Geschwister mit einschlossen, musste man alle Eventualitäten abdecken. Der Zehnjährige prägte sich mit einem letzten absichernden Blick auf seine Karte die genaue Position des ersten, nächsten Dragonballs ein, ehe er das Blatt in seinen Rucksack stopfte und den Radar in einer der unzähligen Taschen seiner schwarzen Cargohose verstaute. Dann drehte er sich zu den beiden Geschwistern um. „Okay, ich hab mir unser erstes Ziel in etwa gemerkt. Wir müssen zuerst nach Süden – können wir los fliegen?“ Er wusste, dass Trayun schon lange keine Probleme mehr mit seiner Ki-Kontrolle hatte, und so blieben seine silbergrauen Augen schließlich an Manx hängen. Die Achtjährige erwiderte seinen herausfordernden Blick mit vorgeschobener Unterlippe und nickte ohne zu Zögern. Ice seufzte unhörbar. Verdammter Sturkopf! Er bezweifelte, dass sie das mittlerweile konnte, ihr letzter missglückter Versuch lag schließlich erst eine Woche zurück. Aber irgendwie neigte sie dazu, solche Sachen zu verschweigen, wenn sie ihren Plänen abträglich waren. Und offensichtlich war sie zu stolz, ihn um das Airboard zu bitten. Der Junge beschloss, erstmal nichts zu sagen und sie unauffällig im Auge zu behalten – und zu verhindern, dass sie Dank ihrer Selbstüberschätzung abstürzte. Auch wenn sie sich letztes Mal geschickt abgefangen hatte und sauber auf allen Vieren gelandet war, obwohl sie aus einer ganz schönen Höhe gefallen war, wollte er lieber kein Risiko eingehen. „Dann los.“ Mit diesen Worten stieß er sich vom Boden ab, wurde gleich darauf von einer silbrigen Aura umhüllt und stieg langsam höher. Den Blick hielt er dabei nach unten gewandt, und beobachtete die Zwillingsgeschwister. Trayun hatte wie erwartet keinerlei Schwierigkeiten. Mühelos schloss er schnell zu dem Älteren auf, während ihn ein sanftes goldenes Glühen umgab. Manx hingegen brauchte drei Anläufe, ehe es ihr gelang, langsam aber sicher an Höhe zu gewinnen. Dabei biss sie sich angestrengt auf die Unterlippe und hatte die Augen vor Konzentration verengt. Auch sie umgab ein leichter, gelblicher Schimmer, allerdings flackerte er immer wieder verdächtig und drohte zu erlöschen. In Gedanken fluchte das Mädchen vor sich hin. Warum hatte auch ihr verdammtes Airboard kaputt gehen müssen? Okay, sie schaffte es ziemlich oft, in ihrem Übermut etwas daran zu demolieren, aber ausgerechnet vorgestern … und ihre Mutter war im Moment zu beschäftigt, um es sofort zu reparieren. Außerdem vermutete sie, dass sich ihre Ma absichtlich jedes Mal mehr Zeit ließ, um es wieder herzustellen. Wahrscheinlich nervte es sie, dass ihre Tochter, sobald es um das Airboard ging, ziemlich unvorsichtig und risikofreudig war. Wenn Manx Glück hatte, würde sie es in zwei, drei Wochen wiederbekommen. Und ihr Zwillingsbruder hatte keins, weil er es nicht brauchte … Schließlich schaffte es die Türkishaarige, zum Erstaunen des Zehnjährigen, die doch schon recht beachtliche Höhe von fünfzehn Metern zu erreichen, auf der sie sich mittlerweile befanden – und die das absolute Minimum war, hier auf dem flachen Land jedoch erstmal ausreichte. Offensichtlich hatte sie in den letzten Tagen doch noch mal gewaltige Fortschritte gemacht. Ice passte sich dem taumelnden, für seine Verhältnisse sehr langsamen Tempo des türkishaarigen Katzenmädchens, ebenso wie ihr Bruder, an und verkniff sich dabei jeden Kommentar, weil er Angst hatte, dass sie sofort abstürzen würde, sobald er sie in ihrer Konzentration störte. Wahrscheinlich würde Manx ohnehin nicht lange durchhalten – dafür war sie einfach zu ungeübt, und irgendwie hatte sie ohnehin recht große Probleme mit ihrer Energiekontrolle. Was an sich recht verwunderlich war, denn ebenso wie er selbst und Ivy wurden auch die Briefssprösslinge schon von frühester Kindheit an trainiert. Was bei ihrer Abstammung ja sehr wichtig war. Und Trayun beherrschte sein Ki im Gegensatz zu seiner Schwester auch ohne Schwierigkeiten. Stirnrunzelnd heftete Ice seinen Blick auf die zierliche Gestalt direkt vor ihm, deren knielanges Sommerkleid im leichten Flugwind flatterte. Er war gespannt, wie lange Stolz und Trotz gegen Anstrengung und die unweigerlich größer werdende Erschöpfung bestehen würden. ›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹ TBC. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)