Letzte Hoffnung von Nott (...wenn deine letzte Hoffnung ein Mörder ist... ItaxSaku) ================================================================================ Kapitel 10: Geheimnisse ----------------------- Ein neuer Rekord meinerseits im Lange-Auf-Sich-Warten-Lassen... Sorry, ich werd euch auch nicht länger aufhalten... Dx ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Regungslos starrte Sakura ihr Gegenüber an. In ihrer Hand hielt sie noch immer das Päckchen. Um es zu verstecken und so zu tun, als ob nichts wäre, war es bereits zu spät. Viel zu spät… Ein kalter Luftzug ließ sie zusammenzucken. Noch immer starrte sie auf die Stelle, an der bis eben Itachi gestanden hatte. Sie schluckte schwer. Sie spürte warmen Atem in ihrem Nacken. Sie spürte sein überwältigendes Chakra deutlich hinter sich… Wieso hatte sie es nicht schon früher bemerkt? War sie so in Gedanken gewesen? Kaum merklich zitterte ihr ganzer Körper. Noch immer war ihr Blick stur geradeaus gerichtet. Erschrocken keuchte sie auf, als sie plötzlich kaltes Metall an ihrem Hals spürte. Eine Weile tat sich nichts. Wie versteinert standen sie beide da. Nur das Heben und Senken ihrer Brustkörbe verriet, dass sie noch am Leben waren. Sakura wollte etwas sagen, doch sie wusste nicht, was. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen… Was teilweise auch an dem äußerst scharfen stück Metall an ihrer Halsschlagader zu tun haben könnte. Ein leiser Aufschrei entwich ihr. Geschockt ließ sie das Päckchen in ihrer Hand fallen – doch es sollte den Boden nie berühren. Fast schon panisch entwand sie sich dem Griff ihres Senseis und umfasste schnell ihren Hals, aus dem durch eine nicht unbedingt kleine Schnittwunde Blut floss. Hektisch leitete sie ihr Chakra in ihre Hand. Kurz darauf leuchtete es grün auf und die Wunde schloss sich wie durch Geisterhand. Eine schmale Narbe blieb zurück. Sie besaß zu wenig Chakra… Ihr unkontrollierter Atem ging hastig. Nur langsam beruhigte sie sich wieder. Erst jetzt realisierte sie, in welcher Lage sie sich befand. Ängstlich sah sie auf und begegnete – wie nicht anders erwartet – einem Paar roter Seelenspiegel. Ausdruckslos. Wie immer. Und doch… Auf wackligen Beinen ging sie einige Schritte zurück, während sie ihr Gegenüber nicht aus den Augen ließ. Er sollte etwas sagen. Nur dieses eine Mal sollte er reden, damit diese erdrückende Stille verschwand. Doch kein einziges Wort kam über seine Lippen. „Itachi-sensei… I-ich…“ Unsicher wich sie seinem Blick aus. Sie zuckte zusammen, als sie seine Schritte vernahm. „Ich… E-es tut mir Leid! Ich wollte nicht -“ „Kein Wort zu irgendjemandem.“ Erneut zuckte sie bei dem eisigen Ton in seiner Stimme zusammen. Erst als sie den Sinn seiner Worte verstand, vergaß sie für einen Moment all ihre Angst und sah verwundert in sein emotionsloses Gesicht. „W-Was?“ Wortlos wandte er sich um und stellte das Päckchen, welches er vorhin aufgefangen hatte, zurück in sein Versteck. Einige Handzeichen später war es erneut hinter einer Wand verborgen… „Komm gar nicht erst auf die Idee hiervon irgendjemandem zu erzählen.“, meinte er scheinbar desinteressiert, als er sich wieder zu ihr umwandte. Sein durchdringender Blick lag auf ihr, die noch immer regungslos da stand. Hastig nickte sie, woraufhin er stumm an ihr vorbei zur Tür ging. Dort drehte er sich jedoch noch einmal um. Reflexartig fing Sakura auf, was er ihr zuwarf. Irritiert sah sie auf die kleine Dose. Tabletten gegen Kopfschmerzen? Nun endgültig verwirrt sah sie erneut auf, doch von dem Uchiha fehlte jede Spur. Ihre Beine gaben nach. Zitternd kniete sie nun auf dem Boden und starrte noch immer mit geweiteten Augen an die Stelle, an der eben noch Itachi gestanden hatte. Was hatte das alles zu bedeuten? Das Medikament… Seine Reaktion, als er sie damit gesehen hatte… Konnte es tatsächlich sein, dass Uchiha Itachi, der berühmte Clanmörder, einer der stärksten Mitglieder der Akatsuki, der Mann, über den es so viele blutrünstige Geschichten gab… Am Ende an einem einfachen Herzfehler sterben würde? Wie sollte ein Ninja, der von vielen für unsterblich gehalten wurde, so einfach durch seinen eigenen Körper zu besiegen sein? Das war einfach unmöglich. Es musste ein Irrtum sein. Anders war es nicht zu erklären… Sachte fuhr sie mit ihren Fingern über ihren Hals. Die Narbe war deutlich zu spüren und sicherlich auch deutlich zu sehen… Schwerfällig richtete sie sich auf, um einen Blick in den Spiegel werfen zu können. Angewidert verzog sie das Gesicht. Zuerst sollte sie sich wohl das Blut abwaschen. Im Moment hatte sie leichte Ähnlichkeit mit Hidan, dem gerade der Kopf abgetrennt worden war. Gesagt, getan, doch auch der nächste Blick in den Spiegel ließ sie zischend einatmen. Ja, man sah die Narbe. Sehr deutlich. Zu deutlich… ‚Kein Wort zu Irgendjemandem? Und wie soll ich ihnen bitte diese nicht gerade unauffällige Narbe erklären? Vielen Dank, verdammter Uchiha…’, fluchte sie in Gedanken vor sich hin, als sie die Narbe genau musterte. Horizontal verzierte sie fast den gesamten vorderen sichtbaren Teil ihres Halses. Unübersehbar. Schwer seufzte sie. Sakura verstand überhaupt nichts mehr. Sie fühlte sich einfach nur noch überfordert, war zu verwirrt, um auch nur einen einzigen klaren Gedanken fassen zu können und würde sich jetzt am Liebsten einfach in ein tiefes, dunkles Loch verkriechen und niemals wieder herauskommen… Noch einmal atmete sie tief ein und wieder aus. Schnell schluckte sie zwei der Tabletten, die Itachi ihr zugeworfen hatte und war gleichzeitig ein wenig erleichtert, dass wenigstens dieses Problem beseitigt war. Das war immerhin schon mal ein Anfang… Zielsicher ging sie, nachdem sie die Tabletten zurückgestellt hatte, aus dem Badezimmer heraus und auf ihren Schrank zu. Das Innere des Möbelstückes war recht übersichtlich, weshalb sie ihr Zielobjekt schnell fand. Triumphierend hielt sie das breite Band hoch. Sofort fiel ihr Blick auf die Metallplatte mit dem Zeichen Konohas, durch welches ein langer Strich gezogen war. Ein mildes Lächeln, das sie selbst nicht ganz deuten konnte, breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Ruhig nahm sie das Band in beide Hände, legte es locker um ihren Hals und verknotete die Enden. Problem Nummer zwei war gelöst. +++ Schweigend saß die Rosahaarige da und starrte auf den letzten noch freien Stuhl in diesem Raum. Den anderen neun anwesenden Personen schenkte sie keine Beachtung. Sie hatte anfangs noch vorgehabt nur eine einzelne Person in diesem Raum völlig zu ignorieren, doch natürlich war den anderen sofort die angespannte Stimmung zwischen ihr und dieser gewissen Person aufgefallen, woraufhin sie die fragenden Blicke nach einer Weile nicht mehr hatte ertragen können und seitdem desinteressiert auf den Stuhl starrte. Innerlich brodelte sie. Pain hatte die gesamte Akatsuki – selbst Tobi und Zetsu, die erst von ihrer Mission wiedergekommen waren und so nicht einmal Zeit gehabt hatten, sich auszuruhen - vor einer halben Stunde herbringen lassen, mit dem Hinweis man solle sich lieber beeilen, wenn einem sein Leben lieb wäre. Und jetzt warteten sie hier eine geschlagene halbe Stunde auf ihren Anführer! Schwer seufzte Sakura, achtete noch immer nicht auf die anderen Mitglieder, welche sich mittlerweile untereinander viel sagende Blicke zuwarfen. Die Spannung im Raum war erdrückend. Und dass eben diese Spannung von dem Uchiha und der Rosahaarigen ausging, war jedem klar. Doch jetzt stellte sich die Frage, was zwischen den beiden passiert war und genau das ließ selbst die sonst so desinteressierte Konan aufmerksam werden. Itachi saß währenddessen mit geschlossenen Augen und vor der Brust verschränkten Armen da, als wäre nie etwas gewesen. Ganz die Ruhe selbst – wie immer. Hidan und Kisame, die sich praktischer Weise gegenübersaßen hielten derweil eine recht interessante Konversation mit den Händen ab, wobei ihnen nicht ein Wort über die Lippen kam. Nachdem Hidan allerdings erst auf Itachi und Sakura deutete, anschließend eine eindeutig zweideutige Bewegung mit den Händen vollführte und Kisame daraufhin lachend vom Stuhl fiel, betrat endlich der Leader den Raum. Seine Augenbraue hob sich kaum merklich, als er den sich vor Lachen krümmenden Haimenschen auf dem Boden bemerkte, setzte sich dann aber kommentarlos auf seinen Platz. Erst jetzt erwachte auch Sakura aus ihrer Starre und erhob ihren Blick, nur um zu bemerken, dass Pain sie ebenfalls ansah. Stur starrte sie zurück und unterdrückte jede noch so kleine Regung in ihrer Mimik. Nachdem nun auch Kisame endlich wieder auf seinen Stuhl gefunden hatte und das erdrückende Schweigen sich erneut breit machte, fiel die Spannung nur noch deutlicher auf. Fragend sah der Leader von Sakura, die seinen Blick jetzt völlig mied und stattdessen an die Decke starrte, zu Itachi, der geistig ebenfalls nicht ganz anwesend zu sein schien und schließlich zu den andere Mitgliedern der Akatsuki, welche nur entweder mit den Schultern zuckten, den Kopf schüttelten oder ebenfalls fragend zurückblickten. Noch einmal schloss er seine Augen und atmete tief ein und wieder aus, bevor er beschloss die Stimmung im Raum einfach zu ignorieren und zu sprechen begann. „Es gibt neue Missionen. Es wurden zwei Jinchuuriki in der Nähe gesichtet. Itachi, Kisame, ihr werdet den Kyuubi übernehmen, Hidan und Kakuzu den Rokubi. Ihr werdet sofort aufbrechen, um die Bijuu noch einholen zu können.“ Unsanft krallte sich Sakuras Hand in den Tisch vor ihr, als er den Kyuubi erwähnte. Sie bemerkte kaum, dass das Möbelstück dabei gefährlich knarrte und sich einige Risse bildeten. Mit geweiteten Augen starrte sie nur vor sich hin und ignorierte dabei die Blicke, die augenblicklich auf ihr lagen. Der Leader schenkte ihr nur einen kurzen, undeutbaren Blick und fuhr dann fort damit, die Missionen bekannt zu geben. Doch sie hörte nicht mehr zu. Ihr war von Anfang an klar gewesen, dass Naruto jetzt zu ihren Feinden gehörte, doch trotz allem hatte sie nie wirklich begriffen, was genau das hieß. Sie unterstützte die Leute, die ihren besten Freund töten wollten. Nur um an mehr Macht zu gelangen. Nein - das stimmte so nicht ganz… Er war nicht mehr ihr bester Freund. Gewaltsam wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sie ihren Namen vernahm. „Sakura wird zunächst nicht gebraucht werden und Tobi wird in Anbetracht der Tatsache, dass er Zetsu bei der Spionage nur behindern würde, ebenfalls hier bleiben.“, beendete Pain seinen Vortrag. Moment mal. Erschrocken sah die Rosahaarige auf. Soweit sie das am Rande ihres Bewusstseins mitbekommen hatte, war jedem – außer Tobi und ihr – eine Mission zugeteilt worden. Das hieß sie sollte die nächste Zeit allein mit diesem Nervenbündel verbringen? Ein Freudenschrei, der eindeutig hinter ihr erklang, brachte sie dazu, an ihrem Stuhl vorbei hinter sich zu sehen. Sofort sprang sie von dem Möbelstück auf, wirbelte herum und wollte ausweichen, doch das sich nähernde orange-schwarze Etwas war zu schnell. Rücksichtslos wurde sie umgesprungen, dabei über den Tisch geschliffen und gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert. Benommen sah sie an sich herunter und zu Tobi, der an ihrem Hals hing. „Tobi und Sakura-chan können jetzt ganz viel Zeit zusammen verbringen!“, rief er fröhlich, wobei jegliche Farbe aus ihrem Gesicht verschwand. ‚Bitte nicht…’ Fast schon panisch stieß sie den Maskenträger von sich herunter und sprang hastig auf. Doch sofort bereute sie es, als sich ihr Kreislauf zurückmeldete. Leise aufstöhnend hielt sie sich die Hand an den Kopf, darauf wartend, dass die bunten Punkte verschwanden und ihr Sichtfeld wieder freigaben. Erschrocken bemerkte sie jedoch etwas Flüssiges an ihrem Hinterkopf. Ein Blick auf ihre Hand bestätigte ihre Vermutung. Blinzelnd drehte sie sich zu der Wand um, die nun einige große Risse aufwies. Der Aufprall war wohl doch härter gewesen, als sie es zunächst gedacht hätte… Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Langsam ging sie auf den am Boden knienden Tobi zu – und verpasste ihm eine Kopfnuss, die selbst Tsunade blass ausgesehen lassen hätte. Wutschnaubend wandte sie sich dann von dem mittlerweile wimmernden Schwarzhaarigen ab und begann, die Wunde an ihrem Kopf zu heilen. Erst jetzt fielen ihr auch die verstörten Blicke der anderen auf. Kommentarlos setzte sie sich wieder auf ihren Platz. Sichtlich belustigt sah Pain zu ihr. Moment, belustigt? Fand er es neuerdings lustig, wenn seine Untergebenen sich gegenseitig die Köpfe einschlugen? „Nun, da das ja geklärt wäre, könnt ihr gehen. Ich erwarte euch schnellstmöglich zurück.“ Dann stand er auf und verließ, gefolgt von Konan, den Raum. Wortlos sah sie dabei zu, wie die anderen Akatsuki ebenfalls nach und nach zur Tür gingen. Sakura selbst machte keine Anstalten aufzustehen. Zu viel schwirrte in ihrem Kopf herum, machte Denken und jegliche produktive Handlung unmöglich. Sie war kurz davor völlig in ihrer eigenen kleinen Welt zu versinken, als sie die Person bemerkte, die genau in diesem Moment durch die Tür verschwinden wollte. Sie meinte fast hören zu können, wie ein kleiner Schalter in ihr umgelegt wurde. Naruto, Tobi – Alles, was in ihrem Kopf herumschwirrte verschwand in der hintersten Ecke ihres Unterbewusstseins, war nur noch eine leise Stimme, die auf sie einredete, ohne jegliche Beachtung geschenkt zu bekommen. Ihr Gesicht verwandelte sich in eine emotionslose Maske, ähnlich der, sie in letzter Zeit nur allzu oft gesehen hatte. Ohne zu wissen, was sie tat, fing sie an zu sprechen. „Itachi.“ Alle Anwesenden erstarrten in ihrer Bewegung. Einige wandten sich zu ihr, um in ihr plötzlich gefühlloses Gesicht sehen zu können. Zu überrascht waren sie von diesem fremden, kühlen Ton ihrer Stimme. Die Atmosphäre wurde nur noch angespannter als sie es eh schon war, als der Träger eben genannten Namens sich langsam umdrehte – scheinbar unbeeindruckt von allem. Wortlos und kalt wie immer sah er sie durch seine blutroten Augen an und schien darauf zu warten, dass sie weiter sprach. „Können wir uns noch kurz unterhalten bevor du gehst?“, fragte sie in dem gleichen unterkühlten Ton wie schon vorher. Die neugierigen Blicke der anderen, die dem Ganzen aufmerksam folgten, natürlich in der Hoffnung endlich zu erfahren, was los war, ignorierte sie gekonnt. Sie hoffte auf eine winzige Regung im Gesicht des Uchihas, doch erneut wurde sie enttäuscht. „Es gibt nichts zu bereden.“ Das war sein einziger Kommentar dazu. Die Augen der Rosahaarigen verengten sich, als er sich umdrehte und offensichtlich den Raum verlassen wollte. Er wusste genau, worüber sie reden wollte. Und so einfach würde sie ihn nicht gehen lassen… Es gab genug Fragen und Verwirrung in ihr. Sie wollte endlich Antworten. Mit einem deutlich wütenden Funkeln in den Augen stand sie ruckartig auf. „Doch, gibt es. Entweder du gibst mir Antworten, oder-“ Zu spät registrierte sie die Bewegung. Erschrocken zuckte sie zusammen, als er plötzlich nur noch ein paar Zentimeter von ihr entfernt stand und alles, was sie noch sehen konnte, schwarzer Stoff war. „Ich denke nicht, dass du in der Position bist, Forderungen zu stellen.“, hörte sie ihn sagen, wagte es jedoch nicht, ihm in die Augen zu sehen. Seine Worte erinnerten sie daran, mit wem sie es hier eigentlich zu tun hatte. Auch wenn er ihr Sensei war – er war noch immer Uchiha Itachi, der Mörder, S-Rang Nuke-Nin, Mitglied der Akatsuki… Sie stockte. Und was war sie? ‚Eine Mörderin, ein S-Class Nuke-Nin und ein Mitglied der Akatsuki’. ‚Aber er hat seinen eigenen Clan, seine Familie umgebracht! Und trotz allem ist er stärker als du es je sein wirst.’, wisperte eine leise Stimme in ihr. ‚Aber… Er ist krank! Ich muss-’ ‚Du weißt doch überhaupt nicht, ob er wirklich krank ist.’ ‚Wieso hätte er so reagieren sollen, wenn er es nicht wäre?’ ‚Vielleicht gerade, um dich denken zu lassen, er sei krank, damit du ihn unterschätzt?’ ‚Wozu? Das hätte er nicht nötig. Er ist auch so stärker als ich es bin.’ Sie schreckte aus ihren verwirrenden Gedanken auf, als sie bemerkte, wie er sich umdrehte und erneut Anstalten machte, zu gehen. ‚Ja, er ist stärker als ich und der Mörder seines eigenen Clans. Aber falls er tatsächlich krank sein sollte, ist es meine Pflicht als Medic-nin, ihm zu helfen.’ Ohne zu zögern streckte sie ihre Hand nach ihm aus und umklammerte ein Stück seines Mantels eisern. Er wehrte sich nicht gegen ihren Griff, blieb nur regungslos stehen und machte auch keine Anstalten, sich umzudrehen. Nur mit viel Mühe gelang es ihr, ihre emotionslose Maske wieder aufzusetzen und die Blicke der anderen, die sie noch immer zu deutlich auf sich spürte, zu ignorieren. „Ich möchte dir nur helfen.“, zischte sie so leise, dass es nur Itachi hören konnte. Tatsächlich konnte sie nicht verhindern, dass ihre Stimme etwas zitterte – immerhin war es noch immer Uchiha Itachi, den sie hier so respektlos behandelte… Wieder war seine Bewegung zu schnell, für normale, menschliche Augen. Erst sein heißer Atem in ihrem Nacken ließ se realisieren, dass er hinter ihr stand. „Ich brauche deine Hilfe nicht.“, lautete seine genauso leise Antwort, in der aber ein drohender Unterton lag. Sie zuckte bei dem eisigen Klang in seiner Stimme zusammen, ärgerte sich aber gleichzeitig darüber, diese kleine Schwäche gezeigt zu haben. Und langsam aber sicher spürte sie Wut in sich aufkommen. Wie konnte man nur so uneinsichtig sein? Wenn er wirklich ernsthaft krank war, woraufhin alles deutete, brauchte er dringend medizinische Unterstützung! Ja, er war verdammt noch mal ein Uchiha und war verdammt stolz, aber konnte er nicht ein einziges Mal über seinen Schatten springen? Jetzt hatte er schon eine Medic-nin als Schülerin und weigerte sich trotzdem, sich helfen zu lassen? Sie verstand es nicht. War es wirklich nur wegen seinem Stolz? Oder steckte mehr dahinter? Vielleicht war ja der berühmte Uchiha Itachi Suizid-gefährdet? Beinahe hätte sie bei dem Gedanken laut aufgelacht. Natürlich. Nein, wahrscheinlich war dieser aufgeblasene Vollidiot einfach nur zu Stolz, um sich einzugestehen, dass er ohne fremde Hilfe früher oder später sterben würde. Nun, da hatte er aber nicht mit seiner Schülerin gerechnet… Wütend wandte sie sich um. „Verdammt, sieh doch ein, dass du Hilfe brauchst! Kannst du nicht ein einziges beschissenes Mal deine Ich-Kann-Und-Weiß-Alles-Weil-Ich-Ja-Ein-Ach-So-Toller-Uchiha-Bin-Haltung aufgeben und dir deinen Arsch retten lassen?“ Gegen Ende ihrer kleinen ‚Ansprache’ wurde sie immer lauter, was dazu führte, dass sie ihm den Rest fast schon ins Gesicht schrie. Bevor sie sich darüber aufregen konnte, wie sehr Hidans ‚Wortschatz’ auch schon auf sie übergegriffen hatte, spürte sie eine harte Wand in ihrem Rücken und irgendetwas warmes, das ihr die Luftzufuhr abdrückte. Schmerzerfüllt keuchte sie auf. ’Toll gemacht, Sakura! Ich denke nur, du hast die Sache mit dem Respekt ein bisschen zu locker genommen.’ ‚Halt die Fresse…’ ‚Hidan färbt wirklich ab.’ Ein leises Knurren entwich ihrer Kehle, welches weniger dem Mann vor ihr, sondern eher der kleinen Stimme in ihrem Kopf – Hatte sie das mit der Schizophrenie nicht eigentlich hinter sich? – galt. Kühl sah sie in die Augen des Uchihas, versuchte den Schmerz in ihrem Hals zu ignorieren. Solange er möglichst bald wieder loslassen würde, wäre das ja auch nur halb so schlimm. Mit einem Gesichtsausdruck, der selbst für seine Verhältnisse verdammt kalt war, blickte er zurück. Er sagte nichts, doch so seltsam es auch klang… Sein Blick sprach tausend Worte. Noch nie hatte sie so viele Emotionen in seinen Augen gesehen. Sie konnte sie nicht alle deuten, denn zu fremd waren sie, doch einige meinte sie wieder zu erkennen. Wut, Hass und… Schmerz? Nein, es musste irgendetwas anderes sein, aber sie wusste einfach nicht, was. Doch so schnell die Gefühle in dem tiefen Rot seiner Augen aufgetaucht waren, verschwanden sie auch wieder. Oder hatte sie sich das nur eingebildet? Ja, ganz bestimmt. Denn wenn Itachi Uchiha Emotionen zeigte, hieß das, er hatte die Kontrolle über sich verloren. Und Uchiha verloren nie die Kontrolle über sich selbst! Zwischen all den Gefühlen, die sie geglaubt hatte zu sehen, verstand sie eine kleine Botschaft nur allzu gut. Es war nicht schwer sie zu erkennen, zumal sie durch seine Taten nur noch deutlicher wurde. ‚Sei Still.’ Sie befolgte seine Anweisung, obwohl diese nervige Stimme in ihr rebellierte und schrie, sie könne sich das doch nicht gefallen lassen. Wortlos starrten sie sich beide lange an. Sakura kamen es vor wie Minuten, doch sie wusste genau, dass es nur Momente sein konnten – andernfalls wäre sie schon tot. So sehr sie es auch versuchte zu ignorieren, ihre Luft ging ihr langsam aus und der Schmerz in ihrem Hals, welcher zu bersten schien, stieg ins unermessliche. „Itachi, un! Lass sie los, oder willst du sie umbringen, hm?“, rief da auch schon wie auf Kommando eine Stimme, welche leicht als die Deidaras identifiziert werden konnte, vom anderen Ende des Raumes. Gerade als tatsächlich bunte Punkte anfingen, Sakuras Sichtfeld zu verschlechtern, lockerte sich der Griff des Uchihas um ihren Hals und er ließ sie mit einem abwertenden ‚hn’ gänzlich los. Erschöpft rutschte Sakura an der Wand herunter, während sie hektisch nach Luft schnappte. Ohne auch nur einen einzigen weiteren Blick an sie zu verschwenden, wollte er bereits den Raum verlassen, als Sakuras nächste Worte ihn erneut aufhielten. „Ich hoffe, du stirbst, bevor Sasuke dich umbringen kann, damit ich euch beide für eure eigene Dummheit auslachen kann…“ Sie wusste, dass er sie gehört hatte, doch er zeigte keine Reaktion und ging schweigend aus dem Raum. Ihr Hals brannte wie Feuer und sie wusste, dass äußerst deutliche Abdrücke zu sehen sein würden. Zum Glück trug sie eh ihr Stirnband um den Hals, sie würde es nur etwas höher binden müssen… Ohne den Blicken der anderen Akatsuki Mitglieder, welche noch immer verwirrt und teilweise auch etwas fassungslos über das eben geschehene im Raum standen, Beachtung zu schenken, stand sie auf und verließ, wie Itachi zuvor, mit ruhigen Schritten das Zimmer. Als wäre nie etwas geschehen – auch wenn das Durcheinander in ihren Gedanken vom Gegenteil zeugte. Wortlos sahen die anderen ihr hinterher. Keiner wagte es, sich zu rühren. Hatte Sakura gerade wirklich Itachi angeschrieen? Und hatte Itachi gerade wirklich für einen winzigen Moment die Beherrschung verloren, als er sie fast umgebracht hätte? Was zur Hölle sollte das alles und wieso sagte ihnen nie jemand, was hier eigentlich vor sich ging? Hatten sie irgendwas verpasst? „Was war das gerade?“, fragte Hidan, dem die Irritation ins Gesicht geschrieben war und vergaß in seiner Verwirrung sogar sein typisches Fluchen. „Keine Ahnung.“, erwiderte Kisame daraufhin und zuckte mit den Schultern. „Aber auch egal. Ich mach mich für die Mission fertig…“, murmelte er vor sich hin und verließ nun ebenfalls den Raum, was die anderen ihm nach einigen Momenten nachtaten. Der fast schon erfreute Ausdruck auf dem Gesicht eines Anwesenden, welchen die kleine Auseinandersetzung zwischen Sakura und Itachi aus irgendeinem Grund nicht so maßlos verwirrt gehabt schien zu haben, wurde von niemandem bemerkt. Vielleicht auch weil niemand es bemerkt haben konnte? +++ Tief in Gedanken ging Sakura durch die dunklen Gänge des Hauptquartiers. So viel schwirrte in ihrem Kopf herum. So viele Fragen… Aber keine Antworten. Unbewusst ballte sie ihre Hände zu Fäusten. Wieso hatte dieser verfluchte Uchiha sich auch geweigert, mit ihr zu reden? War das wirklich so schwer für dieses schwarzhaarige und rotäugige Idiotenvolk? Ok, sie wusste nicht, wie die anderen Uchiha gewesen waren, aber viel besser waren die garantiert auch nicht. Oder hatte Itachi mit Absicht die beiden größten Vollidioten des Clans am Leben gelassen? Erschrocken blieb sie stehen. Seit wann dachte sie eigentlich so abwertend über Sasuke-kun? Sie schüttelte den Kopf. Die Akatsuki war wirklich nicht gut für sie. Sie fluchte schon so viel wie Hidan, wurde (wieder) so schizophren wie Zetsu und allein die letzten Worte, die sie vorhin an Itachi gerichtete hatte, bewiesen, dass sie langsam genauso grausam wurde wie ihr neuer Sensei. Langsam ging sie weiter, ohne wirklich auf den Weg zu achten. Andererseits, sie hatte doch Recht! Itachi war selbst Schuld, wenn er sich nicht helfen ließ und Sasuke mit nichts anderem als seiner dummen Rache im Kopf hatte es auch nicht besser verdient. Immerhin hatte er sie und Naruto im Stich gelassen. Er hatte ihr Team zerstört, nur für sein eigenes, egoistisches und sinnloses Vorhaben! Ihr Schritt wurde wieder schneller. Itachi hatte seine eigene Familie umgebracht. Er hatte Sasukes und damit indirekt auch ihr eigenes Leben zerstört. Er hatte es nicht anders verdient, als an einem so erniedrigenden und lächerlichen Tod wie Herzversagen zu sterben. Die Gedanken an den Konflikt zwischen ihr und Itachi im Badezimmer kehrten zurück… und ließen sie nur noch wütender werden. Sie hatte sich gehen lassen. Hatte Angst vor ihm gezeigt… Sich so schwach verhalten, wie sie es zu Zeiten von Team 7 gewesen war. Wie war das noch mal mit dieser ach so wichtigen Regel eines jeden Ninja, die besagte, dass man keine Gefühle zeigen sollte? Was die betraf schien sie immer wieder voll und ganz zu versagen. Andererseits… Ein wenig hatte auch der Uchiha Schuld. Weshalb hatte er ihr auch solche Angst machen müssen? ‚Immer sind es diese verdammten Uchiha…’, knurrte sie in Gedanken. 'Schätzchen, ist dir schon mal aufgefallen, dass du völlig wirres Zeug denkst?’, fragte da auch schon wieder diese nervige Stimme belustigt. Erneut blieb sie einfach stehen und schlug mit voller Kraft (aber zum Glück ohne Chakra) gegen die Wand zu ihrer Rechten. Ein widerliches Knacken ertönte und augenblicklich wurden breite Risse sichtbar. Dass sie keine Handschuhe trug und ihre Hand deshalb ein ‚wenig’ in Mitleidenschaft gezogen wurde, störte sie im Moment herzlich wenig. Vielleicht sollte sie sich vorstellen, dass diese Wand ein Uchiha wäre und wie eine verrückte darauf einschlagen, um ihre Aggressionen loszuwerden? Nun, Kakuzu würde es garantiert nicht gefallen… Ein leises Kichern ließ sie aufschrecken. Überrascht wandte sie ihren Blick von der Wand ab und sah in den Gang vor sich. Ihre Augen weiteten sich, als sie Tobi inmitten all der Dunkelheit ausmachte. Wie war er…? Wann war er…? „Tobi, ich habe keine Lust mit dir zu spielen…“, knurrte sie und versuchte ihre Unsicherheit zu überspielen, doch ein kleines Zittern in ihrer Stimme ließ sich nicht vermeiden. Sie hörte ihn erneut Kichern und erstarrte. Irgendwie klang er anders als sonst… Verwirrt sah sie, wie er auf sie zukam. Langsam, ruhig und keineswegs so nervig, schnell und aufdringlich wie sonst. Hatte er irgendetwas? Nur etwa einen Meter von ihr entfernt blieb er stehen. Verwirrt sah sie ihm entgegen. Unbewusst zuckte sie zusammen, als in seinem sichtbaren roten Auge etwas aufblitzte. Moment – rotes Auge? Zum ersten Mal seit sie ihn kannte sah sie ihm bewusst in die Augen – oder besser gesagt, in das Auge. Amüsiert beobachtete der Maskenträger, wie die Augen der Rosahaarigen sich auf ein unglaubliches Maß weiteten und ihrem Gesicht jegliche Farbe entwich. Benommen ging sie ein paar Schritte zurück, ohne den Blick von ihm zu nehmen. Undeutlich, wie durch Wasser, nahm sie dann seine Stimme wahr, die auf einmal so völlig anders klang… „Wenn Itachi nicht mit dir reden will, kann ich das gerne für ihn übernehmen, wenn es dir nichts ausmacht.“ Sein Grinsen konnte man in dieser Aussage kaum überhören. Sakura konnte nur einen einzigen klaren Gedanken fassen. ‚Nicht noch einer.’ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ganz ehrlich, das ist mit Abstand der größte Scheiß, den ich je geschrieben habe. Sorry. Das Kapitel ist mir fast peinlich =__=' Besonders der Anfang... *Sfz* Naja, kann man nix machen. Gomen, dass es so extrem lange gedauert hat. Den größtenteil habe ich gestern Abend und heute geschrieben - unter Einfluss von extremer Übelkeit und Kopfschmerzen wie sonst was... Dx Also eigentlich kein Wunder, dass so ein Müll dabei rausgekommen ist. Ich hoffe es ist trotzdem niemand allzu enttäuscht und sorry für den Cliffhanger, aber das musste sein xD Na, wer weiß was im nächsten Kapi kommt? Also, ich weiß es und ich freu mich drauf :x Ach ja: Ich werde in Zukunft keine ENS mehr versenden. Es dauert einfach unglaublich lange. Und ganz ehrlich, mir vergeht immer die Lust daran, ein neues Kapitel hochzuladen, wenn ich dran denke, wie viele ENS versendet werden müssen ^^' Wer ein Problem damit hat die FF auf die Favo-Liste zu packen, sodass ein neues Kapitel auf der Startseite immer angezeigt wird... hat Pech. Mir ist es nämlich zu blöd mir solche Arbeit zu machen, wenns auch einfacher für alle geht. :D Bis zum nächsten Kapitel, das hoffentlich früher kommen wird.. xD lg, meya~ Ps.: Würd mich riesig freuen, wenn ihr mal einen Blick in meinen Steckbrief werfen und mir sagen würdet, was ihr von der FF-Idee, die ich da unter 'Projekte' aufgeschrieben habe, haltet ;D Danke schonmal an alle, dies tun ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)