Kagomes Schwangerschaft oder Inu Yasha verzweifelt von leni1983 (Fortsetzung zu "Eine merkwürdige Krankheit") ================================================================================ Kapitel 6: Erwachen, Atempause oder Inu Yashas Kochkünste --------------------------------------------------------- Hallo, ihr Lieben! Ein riesengroßes Dankeschön an alle Kommischreiber und auch an die ganzen Leute, die mich in ihre Favoritenliste aufgenommen haben! *Riesenportion Eis für alle hinstell* Ich hoffe, ihr habt auch alle so tolles heißes Wetter wie ich hier! Ganz dolle, liebe Grüße und ein dickes Dankeschön auch an meine Betaleserin, die immer gute Tipps für mich hat! Ich wünsche Euch viel Spaß beim sechsten Kapitel! In Kaedes Hütte brannte auch noch spät in der Nacht ein kleines Feuer. InuYasha war nicht von Kagome Seite gewichen. Sie atmete jetzt kräftiger und regelmäßiger als noch einige Stunden zuvor. Erwacht war sie aber noch immer nicht, obwohl Kaede und InuYasha ihr inzwischen etwas Gemüsebrühe eingeflößt hatten. Kaede war sicher, dass das Gift von Narakus Insekten durch ihre Kräuter neutralisiert worden war, doch warum Kagome nicht erwachte, konnte sie sich nicht erklären. Sie riet InuYasha, bei Kagome zu bleiben und mit ihr zu sprechen. Wenn sie jemand zurückholen konnte, dann nur InuYasha, davon war die alte Miko überzeugt. Miroku, Sango und Shippou hatten zunächst aufbleiben wollen, um über Kagomes Zustand zu wachen, damit InuYasha sich etwas ausruhen konnte. Doch der Hanyou hielt davon nichts, er wehrte sich entschieden dagegen, von Kagomes Seite zu weichen und zu schlafen. Aus diesem Grund gaben es die Freunde schließlich auf, doch auch sie konnten zunächst aus Sorge kein Auge zu tun. Shippou war schließlich der Erste, den die Erschöpfung übermannte. Da Kaede überzeugt war, dass sie alles, was in ihrer Macht stand, für Kagome getan hatte, legte sie sich schließlich auch schlafen. Sie wollte ausgeruht sein, falls sie wieder gebraucht würde. Stille herrschte in der Hütte und während InuYasha reglos an Kagomes Seite ausharrte, saß Sango neben Miroku, mit dem Rücken an der Wand lehnend. Miroku hatte mehrmals versucht, Sango zum Schlafen zu bewegen. Doch sie wollte wach bleiben und ihrer Freundin Kagome beistehen. Je später es allerdings wurde, desto häufiger fielen Sango die Augen zu. Sie kämpfte verbissen dagegen an, doch schließlich sank ihr Kopf auf Mirokus Schulter. Miroku wandte sich zu ihr um und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie rührte sich nicht, ihr Atem war ruhig, sie war eingeschlafen. Miroku legte fürsorglich die Arme um sie und zog sie an sich. Auch der Mönch war müde und erschöpft von der ganzen Aufregung und der Sorge um Kagome. Er war überzeugt davon, dass Naraku hinter all dem steckte, konnte sich aber noch keinen Reim darauf machen, was der grausame Halbdämon damit bezweckte. Wieder strich er sanft durch Sangos Haar. InuYasha hatte derweil zu flüstern begonnen. Er sprach leise mit dem bewusstlosen Mädchen. „Kagome, bitte verlass mich nicht. Bitte wach auf. Wir brauchen dich doch. Ich brauche dich…“ Miroku schloss die Augen und zog Sango an sich. Er konnte InuYashas Schmerz verstehen und litt mit ihm. Doch er war genauso hilflos wie die Anderen und wie InuYasha selbst. InuYashas sich immer wiederholendes Gemurmel ließ Miroku schließlich in einen unruhigen Schlaf sinken. Noch immer wurde Kagome von Dunkelheit umhüllt. Ihre Visionen von InuYasha und Kikyo waren immer deutlicher und somit schmerzhafter geworden. Doch das war nicht alles. Immer öfter tauchte nun auch Naraku in Kagomes Träumen auf. Er drohte ihr damit, sie zu zwingen, InuYasha etwas anzutun, wenn sie es schaffen sollte, aus dem aufgezwungenen Koma zu erwachen. Trotz ihrer Angst kämpfte Kagome anfangs gegen die Dunkelheit an und versuchte verzweifelt die Augen aufzuschlagen und zu erwachen. Doch ihr Körper gehorchte ihr nicht, sie konnte sich nicht rühren. Außerdem sandte ihr Naraku nun schreckliche Visionen, in denen sie InuYasha mit ihren eigenen Händen das Leben nahm. Allmählich zerbrach sie an diesen Visionen, Narakus grausige Bilder drohten sie zu zermürben. Allein die Vorstellung, sie könnte gezwungen sein, InuYasha zu verletzen, brach ihr das Herz. Schließlich wagte sie es nicht mehr, sich der Dunkelheit und damit auch Naraku zu widersetzen, zu oft hatte sie InuYashas leblosen, blutüberströmten Körper ansehen müssen. Schließlich war Kagome vor lauter Verzweiflung kurz davor vor, jegliche Hoffnung zu verlieren. Sie drohte, sich endgültig in der Dunkelheit und der eisigen Schwärze zu verlieren, von der sie umgeben war. Unerwartet und in größter Not fühlte Kagome plötzlich eine unbekannte Präsenz in ihrer Nähe. Sie wusste nicht, um wen oder was es sich handelte, doch die Aura war zweifellos stark und es war ihr als hüllte sie Kagome in ihr reines, helles Licht. Kagome spürte sofort, wie die Traurigkeit, die ihr Herz ergriffen hatte, sich abschwächte. Stumm fragte sie sich, ob sie nun vielleicht doch gestorben war. Möglicherweise spürte sie das Licht des Himmels. Sie fühlte sich jedenfalls so, als ob sie bereits durch die Hölle gegangen war. Sollte sie nun doch in den Himmel kommen? Dann hörte sie InuYashas Stimme von weit her. Ihr Herz machte zunächst einen kleinen Sprung, bevor ihr ein schrecklicher Gedanke kam und die in ihr aufflammende Hoffnung im Keim erstickte. War InuYasha etwa auch gestorben? Hatte sie vielleicht gar nicht geträumt und hatte Naraku sie tatsächlich dazu gezwungen, InuYasha zu töten? „Kagome! Kagome! Lass uns bitte nicht allein! Kagome, bitte gibt die Hoffnung nicht auf! Du musst durchhalten! Tu es für mich! Tu es für unser Kind! Ich flehe dich an, Kagome! Kehr zu uns zurück!“ InuYasha beugte sich über Kagome. Seine Tränen tropften auf ihr Gesicht, er konnte sie nicht zurückhalten. Verzweifelt küsste er ihre Stirn und unterdrückte ein Schluchzen. Angespannt lauschte Kagome InuYashas Worten, je länger sie ihm zugehört hatte und je stärker sie sich auf seine Stimme konzentriert hatte, desto lauter war er geworden. Er musste ganz nah bei ihr sein. Sie war nicht allein. Er war bei ihr. Plötzlich spürte sie Feuchtigkeit auf ihren Wangen. Weinte sie etwa? InuYasha war inzwischen verstummt. War er noch da? Waren es vielleicht gar nicht ihre eigenen Tränen auf ihren Wangen, sondern seine? Wenn dem so war, dann konnten sie beide nicht tot sein. Kagome rief sich nochmals InuYashas Worte ins Gedächtnis und sie erinnerte sich an das Kind, welches sie unter ihrem Herz trug. InuYasha Kind, ihr Kind. Das Zeichen ihrer gegenseitigen Liebe. Die Verantwortung für dieses winzige und doch so bedeutende Leben rüttelte sie aus ihrer Lethargie und erweckte ihren Willen zum Widerstand wieder. Krampfhaft versuchte sie, sich zu rühren und ihre Lippen zu bewegen. „InuYasha…“, wisperte sie. InuYashas Ohren zuckten. Doch zunächst glaubte er, seine übermüdeten Sinne würden ihm einen Streich spielen. Er beugte sich wieder über Kagomes Gesicht und lauschte angespannt. „Kagome?“, flüsterte er schließlich leise und hielt den Atem an. „InuYasha…“, wiederholte Kagome nun etwas kräftiger. „Ich bin so froh, dass du lebst.“, fügte sie erleichtert hinzu und schlug endlich die Augen auf. „Kagome! Dem Himmel sei Dank!“, erwiderte InuYasha. Er hatte sie in seine Arme gezogen und drückte sie fest an sich. „Mein Schatz!“, sagte er dann noch einmal und dann konnte er einfach nicht anders als seine Lippen auf Kagomes zu legen, um sie heiß und innig zu küssen. Durch dieses Geschehen wurden dann auch die Freunde wach. „Ist sie endlich aufgewacht?“, fragte Miroku aufgeregt und half Sango auf die Beine. „Kagome!“, rief Sango froh. Zusammen lief sie mit Miroku zu Kagome und InuYasha. Auch Shippou war aufgewacht. Erleichtert sprang er in Kagomes Arme, die sich aufgesetzt hatte und sich mit dem Rücken an InuYasha lehnte. Kagome drückte Shippou fest an sich. Tränen der Erleichterung rannen über Shippous Gesicht. „Zum Glück bist du aufgewacht, Kagome! Wir haben uns große Sorgen gemacht!“, schluchzte er und kuschelte sich an sie. Kagome strich durch Shippous Haar. „Alles ist gut, Shippou. Mach dir keine Sorgen mehr.“, versuchte sie den kleinen Kitsunen zu beruhigen. Kaede war inzwischen ebenfalls wach geworden und setzte sich zu Kagome und InuYasha auf den Boden. „Wie geht es dir, Kagome? Erinnerst du dich, was geschehen ist?“, fragte sie und fühlte Kagomes Puls. Ein Schatten huschte über Kagomes Gesicht, als sie Kaedes Frage vernahm und sie schmiegte sich schutzsuchend an InuYashas Brust. „Es ist Naraku gewesen.“, flüsterte sie. „Der Insektenstich war nur ein Mittel zum Zweck. Naraku vermutete von Anfang an, dass das Gift mich nicht ernstlich gefährden konnte. Er hat versucht, mein Bewusstsein in der Dunkelheit gefangen zu halten…“ Sie erzitterte in InuYashas Armen, als sie die schrecklichen Visionen erneut vor sich sah, mit denen Naraku ihr in der Schwärze gedroht hatte. Besorgt zog InuYasha Kagome an sich. „Kagome? Was hat er dir angetan? Was hat Naraku mit dir gemacht?“ Fordernd blickte InuYasha sie an, doch Kagome schüttelte nur den Kopf und vergrub ihr Gesicht in seinen Armen. Kaede stand auf und holte etwas zu Essen und zu Trinken für Kagome. An InuYasha gewandt sagte sie: „Sie muss sich erst wieder fassen. Lass ihr etwas Zeit, InuYasha.“ Der Hanyou umarmte Kagome erneut und strich ihr durch das schwarze Haar. Als Kagome einige Augenblicke später sprach, flüsterte sie so leise, dass nur InuYashas empfindliche Ohren ihre Worte vernehmen konnten. „Du bist in meiner Nähe in Gefahr, InuYasha. Naraku versucht mich unter seine Kontrolle zu bringen, damit ich dich für ihn töte.“ Erschrocken starrte InuYasha sie an. Doch Kagome mied seinen Blick, sie schmiegte sich wieder in seine Arme und schluchzte leise. InuYasha streichelte Kagome über den Rücken, um sie zu beruhigen. Nach einer Weile fühlte sich die junge Frau auch etwas wohler. Dankbar nahm sie von Kaede einen Becher Tee entgegen. Anschließend konnte sie sogar eine Kleinigkeit essen. Da es noch immer dunkle Nacht war, gingen die Freunde schließlich wieder schlafen. InuYasha hielt Kagome in seinen Armen, wo sie schließlich erschöpft einschlief. Nachdem Naraku einen rasenden Wutanfall bekommen hatte, weil er überaus ungehalten darüber war, dass Kagome das Bewusstsein wieder erlangt hatte, hielten Kagura und Kanna etwas Abstand zu Naraku. In Kannas Spiegel hatte Naraku beobachten können, wie Kagome wieder erwacht war. Scheinbar erfreute sich die junge Miko bester Gesundheit. Ihren Freunden war es tatsächlich gelungen das Gift seiner Bienen vollständig zu neutralisieren. Aber das hatte Naraku eigentlich auch erwartet. Von allem anderen wäre enttäuscht gewesen. Er hatte nur nicht geglaubt, dass es Kagome so schnell gelingen würde, dass Bewusstsein wiederzuerlangen. Schließlich war er selbst es gewesen, der versucht hatte, ihre Seele in der Dunkelheit gefangen zu halten. Wütend überlegte er, wie es ihm nun am besten gelingen könnte, Kagome unter seine Kontrolle zu bringen. Die Visionen, die er Kagome gezeigt hatte, waren keine leeren Drohungen gewesen. Er würde es jederzeit schaffen, Kagome unter Kontrolle zu bringen, damit InuYasha durch ihre Hände starb. Doch sie sollten sich eine Weile in Sicherheit wiegen. Wenn sie schließlich unvorsichtig werden würden, wäre doch alles noch viel einfacher für ihn und viel dramatischer für InuYasha und seine Freunde. Besorgt bemerkte Kagura, dass Narakus wutverzerrtes Gesicht einem fiesen Grinsen gewichen war. Was hatte das zu bedeuten? Was hatte Narakus nun wieder vor? Überrascht fühlte sie, wie ein Hauch von Mitleid für InuYasha und seine Freunde in ihr aufstieg. Kagura schüttelte das Gefühl ab, sie wollte keine Schwäche zeigen. Die ersten Sonnenstrahlen, die durch die Ritzen in die kleine Hütte drangen, erhellten Kagomes schlafendes Gesicht. Sie blinzelte und öffnete die Augen. Noch immer lag sie in InuYashas Armen, der allerdings erschöpft und in ziemlich unbequemer Haltung im Sitzen eingeschlafen war. Kagome fühlte sich dagegen überraschend ausgeruht, so als wären Narakus Visionen gleich einem Albtraum mit dem Tageslicht verblasst. Sie befreite sich aus InuYashas Armen und stand auf. Dann gähnte sie und streckte sich ausgiebig. Müde öffnete InuYasha die Augen. „Fühlst du dich besser, Kagome?“, murmelte er verschlafen und blickte zu ihr auf. Die Angesprochene nickte. „Ja, ich fühle mich überraschend gut. Fit und ausgeschlafen. Alles kommt mir nur noch wie ein böser Traum vor.“ InuYasha stand auf und dehnte seufzend seine eingeschlafenen Arme und Beine. „Leider war es kein Traum.“, sagte er leise zu Kagome. Dann blickte er auf Sango, Miroku, Shippou und Kaede, die noch immer tief und fest schliefen. „Lass uns nach draußen gehen.“, bat er Kagome dann. Die Freunde hatten Ruhe und Schlaf bitter nötig und er wollte sie nicht wecken. Draußen schien die Sonne noch heller, die Vögel zwitscherten und einige Schmetterlinge flatterten bereits über die Wiese. Es versprach ein schöner Tag zu werden. InuYasha kniff die Augen zusammen, da das helle Licht ihn einen Moment in den Augen blendete. Doch Kagome schien es nicht zu stören, sie streckte sich dem Sonnenlicht entgegen wie eine Blume und genoss die Wärme auf ihrer Haut. Seufzend schloss sie die Augen und öffnete sie erst wieder, als sie spürte, wie InuYasha von hinten die Arme um ihre Taille legte. „Sei nicht zu sorglos, Kagome.“, warnte InuYasha sie leise und dachte an das, was sie in der vergangenen Nacht zu ihm gesagt hatte: ‚Du bist in meiner Nähe in Gefahr, InuYasha. Naraku versucht mich unter seine Kontrolle zu bringen, damit ich dich für ihn töte. ‘ InuYasha versuchte diesen beunruhigenden Gedanken abzuschütteln, er schmiegte sein Gesicht in Kagomes Haar und sog ihren, für ihn lieblichen Duft ein. Kagome lehnte sich an ihn. „Du hast Recht. Naraku wartet sicher nur auf die nächstbeste Gelegenheit, um seine Drohung wahr zu machen.“, antwortete sie und schlagartig kehrte ihre Angst zurück. Sie drehte sich zu InuYasha um und zog ihn fest an sich. „Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ich dir etwas zuleide tun würde.“, gestand sie leise und vergrub ihr Gesicht in InuYashas rotem Feuerrattenfell. Der Hanyou legte die Arme um sie. „Das weiß ich, Kagome. Ich werde auch nicht zulassen, dass so etwas passiert. Hab keine Angst. Wir werden Naraku besiegen. Ich werde dich und unser Baby mit meinem Leben beschützen. Alles wird gut, Kagome.“ Sie blickte auf. „Danke, InuYasha. Ich vertraue dir.“, gab sie leise zurück. Ihre Aussage erfreute InuYasha und er zog sie noch fester an sich. Doch das allein genügte ihm nicht, er konnte nicht anders und beugte sich zu Kagome herab, um sie zu küssen. Kagome stieg sofort in InuYashas Kuss ein und erwiderte diesen genauso leidenschaftlich, wie ihr Hanyou. Aber leider mussten die beiden den Kuss viel zu früh beenden, da sich Kagomes Magen durch ein ziemliches Knurren zu Wort meldete. „Entschuldigung.“, murmelte Kagome verlegen. „Ich hab ziemlichen Hunger.“ InuYasha küsste sie noch einmal kurz auf die rosige Wange. „Kein Wunder! Du hast ja auch nichts Richtiges mehr gegessen, seit wir aus deiner Zeit zurückgekommen sind! Warte, ich bin gleich zurück!“, rief er dann und flitzte los. Etwas verwirrt blickte ihm Kagome nach. „Was hat er denn jetzt vor?“, fragte sie sich selbst laut. Sango war unbemerkt neben der jungen Frau getreten. „Bestimmt will er dir was zu essen besorgen. InuYasha ist wirklich süß. So richtig fürsorglich!“, antwortete Sango und seufzte. Kagome zuckte erschrocken zusammen, als Sango neben ihr gesprochen hatte, beruhigte sich aber gleich wieder, als sie erkannte, dass es die Dämonenjägerin war. „Guten Morgen, Sango. Ich hatte dich gar nicht bemerkt. Hast du schon ausgeschlafen?“, fragte Kagome ihre Freundin. Sango streckte sich. „Naja, ich bin es gewohnt aufzustehen, wenn es hell wird.“, gab sie zurück. Dann musterte sie Kagome. „Fühlst du dich besser? Wir haben uns große Sorgen gemacht, als du nicht aufgewacht bist, obwohl das Gift der Insekten eigentlich neutralisiert war.“ Kagome nickte. „Ja, ich fühle mich viel besser. Allerdings versteh ich immer noch nicht ganz, wie es mir gelungen ist, zu erwachen. Naraku hat versucht, mich im Zustand der Bewusstlosigkeit gefangen zu halten.“ Sango ballte die Fäuste. „Also, ist es wirklich Naraku gewesen! Doch was hat er diesmal vor?“ Kagome überlegte, ob sie Sango anvertrauen sollte, mit welchen Visionen und Träumen Naraku sie gequält hatte, als sie bewusstlos gewesen war. Sie schämte sich sehr, dass Naraku vorhatte, sie als Waffe gegen InuYasha einzusetzen, doch Sango war ihre Freundin. Es konnte nur helfen und nicht schaden, wenn sie wusste, mit welchen Schwierigkeiten noch zu rechnen war. Kagome traf eine Entscheidung und wandte sich entschlossen Sango zu. „Naraku hat vor, mich unter seine Kontrolle zu bringen. Er will mich dazu zwingen, InuYasha umzubringen. Als ich bewusstlos war, hat er mir immer wieder Szenen gezeigt, in denen ich InuYasha verletzt habe. Er wollte mich so dazu bringen, nicht aufzuwachen.“ Sango schaute Kagome erschrocken an. „Wie schrecklich! Ist er inzwischen sogar so mächtig geworden?“, fragte sie und Entsetzen zeigte sich in ihrem Blick. Kagome zuckte mit den Schultern, doch auch wenn sie sich locker gab, sie war sehr besorgt. Trotzdem versuchte sie ihre Freundin Sango zu beruhigen. „Immer hin ist es mir trotz Narakus Zwang gelungen, aufzuwachen. Vielleicht ist das ein gutes Zeichen.“ Sango trat auf Kagome zu und umarmte sie. Sie spürte, dass Kagome sich ruhiger gab, als sie sich wirklich fühlte. „Mach dir keine Sorgen, Kagome. Wir werden Naraku besiegen. Aber wie furchtbar muss es für dich gewesen sein, als du bewusstlos warst.“ Kagome legte ebenfalls die Arme um Sango. „Es war beängstigend.“, erwiderte sie sehr leise. Kurz darauf trat Miroku gähnend aus der Hütte. „Guten Morgen!“, brummelte er etwas verschlafen. Er ging direkt zu Sango, die neben Kagome stand. Als er hinter seine Herzdame trat, legte er ihr mal wieder unerwünschter Weise eine Hand auf den Po. Das Sango dafür nicht wirklich in der Stimmung war, merkte er einen Augenblick später, denn mit einem empörten Aufschrei scheuerte sie ihm eine. Kagome seufzte und schüttelte mit dem Kopf. Wurde dieser lüsterne Mönch denn niemals schlau? Auch Miroku seufzte, wenn auch aus einem anderen Grund. Er rieb sich ein wenig beleidigt seine rotglühende Wange, war aber im Großen und Ganzen zufrieden mit sich und der Welt. Gerade als Sango davon stapfen wollte, um Miroku aus dem Weg zu gehen, kehrte InuYasha von seinem Ausflug zurück. Kaede und Shippou kamen auch in diesem Moment aus der kleinen Hütte und staunten nicht schlecht. Schnaufend setzte InuYasha einen riesigen Sack vor Kagome ab, die ihn nicht wenig verwundert anblickte. Der Sack war so voll, dass Gemüse und Obst schon oben heraus quollen. „Was soll das?“, stotterte Kagome schließlich. InuYasha grinste breit. Stolz baute er sich vor Kagome auf und verkündete: „Ich werde dir jetzt was richtig Gutes zu essen kochen.“ Kaede, Shippou, Miroku und Sango bekamen vor Verwunderung ihre Münder nicht mehr zu. InuYasha schulterte derweil erneut den riesigen Sack mit Lebensmitteln und schleppte ihn in die Hütte. „Ach ja, ich denke, es ist auch genug für alle anderen da.“, fügte er noch hinzu, bevor er hinter dem Vorhang, der als Eingangstür diente, verschwand. „Er kocht für uns?“, fragte Kagome völlig überrumpelt. Sango trat wieder an Kagomes Seite. „Nein. Er kocht für dich! Und wir dürfen die Reste essen.“ Miroku, Kaede und Shippou gesellten sich zu Sango und Kagome. „Kann InuYasha überhaupt kochen?“, fragte Miroku sich laut. „Das hab ich mich auch gerade gefragt.“, brummte Kaede. Shippou brummte ein zustimmendes. „Hmm.“ Auch der kleine FuchsYoukai war sich nicht sicher, ob InuYasha wirklich kochen konnte. Kagome überlegte kurz, dann fiel ihr etwas ein. „InuYasha hat mir mal einen Trank zubereitet, als ich erkältet war.“, erzählte sie dann. „Und?“, fragte Sango gespannt. Kagome verzog das Gesicht, als sie sich erinnerte. „Das Zeug hat total widerlich geschmeckt. Aber am nächsten Tag ging es mir viel besser.“ Sango schüttelte sich und Miroku meinte: „Na toll! Was heißt das jetzt? Kriegen wir was Gesundes zu essen, was aber nicht schmeckt?“ Kagome zuckte mit den Schultern. „Ich find es süß, dass er kochen will. Lassen wir uns doch einfach überraschen.“ Shippou mischte sich nun ein. „Genau! Das sehe ich auch so. Und da InuYasha schließlich auch etwas essen will, wird er sich bestimmt Mühe geben.“ „Er tut es für Kagome, da strengt er sich bestimmt an, damit es ihr schmeckt.“, entgegnete Kaede. Kagome lächelte. „Wir werden es ja sehen.“, sagte sie beschwingt. „Ich werde vorher nochmal baden gehen.“, verkündete sie dann und Sango folgte ihr mit den Worten. „Ich komm mit! Warte auf mich!“ Kirara lief der Dämonenjägerin und Kagome hinter her. Miroku wandte sich ebenfalls zum Gehen um. Shippou hüpfte ihm nach. „Und wo willst du hin, Miroku?“ Miroku pfiff fröhlich falsch vor sich hin. Dann erwiderte er: „Ach… nur einen kleinen Spaziergang machen.“ Shippou stellte sich ihm in den Weg. „Du willst doch nur den Mädchen beim Baden zugucken, du Spanner!“, schimpfte der kleine FuchsYoukai entrüstet. Miroku blieb wie angewurzelt stehen. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. „Wie… wie kommst du denn darauf?“, stotterte er ertappt. Shippou schüttelte den Kopf. Wie dumm Erwachsene doch waren! Und für wie blöd sie Kinder hielten! „Ist doch sowas von klar.“, brummte Shippou. Trotz seiner Kochvorbereitungen in der Hütte hatten InuYashas empfindliche Ohren Mirokus und Shippous Debatte mit angehört. Der Hanyou steckte den Kopf aus der Hütte, ein Büschel Karotten in der Hand. „Du bleibst schön hier, Miroku. Lass die Mädels in Ruhe und hilf mir lieber.“ Kaede, die in der Nähe stand, drehte sich zu Miroku und InuYasha um. „Willst du wirklich, dass Miroku dir hilft, während er an badende Frauen denkt?“, rief sie InuYasha zu. InuYasha zuckte mit den Schultern und verschwand wieder hinter dem Vorhang. „Besser, als wenn er die Mädchen belästigt.“, gab der Hanyou noch zurück. Kaede seufzte kopfschüttelnd und ging zusammen mit Miroku in die Hütte, um InuYasha zu helfen. Shippou folgte den Beiden, denn allein war es ihm draußen zu langweilig. Als Sango zusammen mit Kirara und Kagome gegen Mittag vom Baden zurückkam, stieg ihnen ein verlockender Essensduft in die Nase. Sogar Kirara war davon angetan und miaute. „Riechen tut es schon mal nicht schlecht.“, sagte Sango zu Kagome. Kagome sog begierig den Essensduft ein und nickte. „Hmm. Ich bin echt gespannt, wie es schmeckt und vor allem, was er da gekocht hat.“, stimmte sie Sango dann zu. Kaede, Miroku, Shippou und InuYasha warteten schon in der Hütte. Mehrere dampfende Schüsseln, Kessel und Töpfe standen noch in der Nähe des Feuers. InuYasha rieb sich freudig die Hände, als Sango und Kagome in die Hütte kamen. Kirara folgte ihnen. „Endlich seid ihr da! Bin vor Hunger fast gestorben!“, brummte der Hanyou, während er Kagome eine Schüssel mit buntem Gemüse, Reis und Fisch hinhielt. „Hier! Alles ganz frisch heute Morgen gepflückt, gesammelt oder gefangen.“, verkündete er stolz. Kagome bedankte sich bei ihm. Das Essen roch wirklich sehr gut. Als sie sich mit ihrer Schüssel einen freien Platz gesucht hatte, teilte InuYasha auch seinen Freunden gefüllte Schüsseln aus. Erst als alle versorgt waren, nahm er sich selbst etwas und setzte sich zu Kagome. Sie gab ihm einen Kuss. „Du bist total lieb heute.“, flüsterte sie leise und InuYasha stocherte verlegen in seiner Schüssel herum. Shippou und Miroku kicherten, doch Sango schimpfte. „Hört sofort auf zu lachen! Ich finde es süß, wie InuYasha sich um Kagome und um uns alle kümmert.“ InuYasha wurde daraufhin noch etwas roter im Gesicht. Kaede nickte Sango zustimmend zu, sagte aber nichts, denn InuYasha war die ganze Sache langsam ziemlich peinlich. Sie aßen schweigend weiter und selbst als alle satt waren, war noch reichlich Essen übrig. Kaede verteilte das restliche Essen mit InuYashas Erlaubnis an die Kinder des Dorfes. Nachmittags saß InuYasha zusammen mit Kagome auf seinem Lieblingsbaum. Er lehnte sich an den Stamm und hatte Kagome in seine Arme gezogen, sie lehnte mit dem Rücken an seiner Brust. Beide ließen die Beine baumeln. „Danke, InuYasha. Das Essen war echt lecker.“, sagte Kagome schließlich. InuYasha küsste sie auf die Wange. „Gern geschehen.“, gab er zurück. Wieder herrschte eine Weile Schweigen zwischen ihnen. Man hörte nur das Rauschen der Blätter im Wind, ein paar zwitschernde Vögel, zirpende Grillen und das Lachen spielender Kinder. „InuYasha?“, begann Kagome schließlich. „Hm?“ „Ich find’s schön, wenn du so bist.“, gestand Kagome. „Wenn ich so bin? Was meinst du damit?“, fragte InuYasha verwirrt. „Na so nett. Du bist so fürsorglich, du kümmerst dich um mich, du kochst für alle, du teilst… Das sind ganz neue Seiten an dir.“, versuchte Kagome zu erklären. InuYasha seufzte. „Ja, ich weiß ja auch nicht, was mit mir los ist.“, brummte er. Kagome kicherte. „Ach, InuYasha! Vielleicht liegt es daran, dass du bald Papa wirst. Ich lieb dich jedenfalls so wie du bist!“, sagte sie dann geradeheraus. Sie drehte sich zu ihm um und küsste InuYasha auf den Mund, bevor er etwas erwidern konnte. Nachdem der Kuss dann auf Grund von Luftnot unterbrochen werden musste, begann der Hanyou zu lächeln. Dann legte er eine Hand auf Kagomes Bauch. „Das könnte sein!“, erwiderte er dann auf die Aussagen seiner Herzensdame. Diese wiederum kuschelte sich in InuYashas Arme, der Hanyou streichelte zärtlich ihren Bauch. „Ich liebe dich!“, seufzte Kagome leise. „Ich liebe dich auch.“, antwortete InuYasha im selben Ton. Naraku wandte sich angewidert vom Spiegel ab. „Das kann man ja nicht mit ansehen!“, knurrte er böse. Kannas Gesicht bliebt unbewegt, sie hielt den Spiegel weiterhin fest. Kagura dagegen schien amüsiert. „Was stört dich denn so, Naraku? Deinen Feinden geht es gut. Sie wiegen sich in Sicherheit. Ganz so wie du es beabsichtigt hast.“ Erneut gab Naraku ein Knurren von sich. „Es ist ekelhaft, wie harmonisch alles läuft. Außerdem verhält sich InuYasha völlig untypisch. Was stimmt nicht mit ihm? Sonst ist er doch unhöflich, eifersüchtig, ungehobelt und streitsüchtig.“ Kagura lachte leise. „Er ist halt verliebt. Die Liebe kann so einiges bewirken.“ Kanna schwieg, stumm und ohne jegliche Gefühlsregung umklammerte sie ihren Spiegel. Naraku ballte die Fäuste und wandte sich zu Kagura um. „Liebe?“, schnaubte er abfällig. „Was für ein Gefühl soll das schon sein? Liebe hat keine Macht. Es ist nur ein dummes Gefühl! InuYasha war auch in Kikyo verliebt und sie angeblich auch in ihn! Trotzdem hat sie ihn mit ihrem Bannpfeil vor 50 Jahren an den Baum geheftet! Und ebenso wird Kagome ihn verletzten und für mich töten! Ich werde das Vertrauen zwischen InuYasha und Kagome erschüttern!“ Kagura drehte sich von Narakus wütendem Gesicht weg. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, dann hätte sie glauben können, dass Naraku ein klein wenig neidisch auf das Glück war, welches seine Feinde miteinander teilten. Aber Kagura wusste es schließlich besser. Es ging hier schließlich um Naraku und der würde unter Liebe nie etwas anderes verstehen als das Begehren nach einer Frau. Als er noch der Dieb Onigumo gewesen war, hatte er sich nach der Miko Kikyo verzehrt. Kagura schloss kurz die Augen und vor ihr blitzte Sesshoumarus Gesicht auf. ‚Was ist eigentlich Liebe? ‘, fragte sie sich stumm. Ich hoffe, euer Warten hat sich gelohnt und es hat Euch gefallen! Das nächste Kapitel wird dann wieder etwas actionreicher. Liebe Grüße an Euch alle und bis bald! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)