Das fünfte Schuljahr - Part 2 von Fukai (Hearts of Darkness) ================================================================================ Kapitel 1: Askaban ------------------ Harry Potter Heart of Darkness by Feary ~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~ Part 2: Die dunkle Seite --------------------------------------------------------------------------- Tada imaaaaa! I'm back in black. Habt ihr mich auch alle schön vermisst? ^^ *laber* *nerv* So, an dieser Stelle geht meine FF in die zweite Runde. Ich werd nun mal die Gegenseite eingehender beleuchten, sprich, Draco is back!!! Tja, dann werd ich mich auch endlich mal wieder mehr mit meinen Liebling Snape beschäftigen und seinem Schicksal als Todesser *freu* Und zu guter letzt natürlich Voldy, dem Schuft, der die Weltherrschaft an sich reißen will! *Feary schnappt sich ein Micro* One two one two, this is the microphon check... Voldy: Harharhar *evil lol* Ihr könnt mich nicht aufhalten, armselige Schlammblüter!!! Feary: Selber Schlammblut. Voldy: *schmoll* --------------------------------------------------------------------------- chapter 21: Askaban Seine silberblonden Haare schimmerten seidig im fahlen Mondlicht. Unruhig tanzten sie durch den seichten Wind, spielten mit dem blassen Mond, der verzweifelt versuchte ihren Glanz einzufangen. Lässig strich sich der Junge einige der wilden Strähnen hinter die schmalen Ohren, während seine sturmgrauen Augen entschlossen die Dunkelheit zu durchdringen suchten. Wie ein schwarzes Tuch erstreckte sich die Finsternis vor seinem kühlen Blick, hüllte ihn in Blindheit. Ein leises Geräusch ließ ihn kurz zusammenzucken. Hektische Schritte knackten über den Kies. Einige der kleinen Steinchen rutschten kratzend über den Steinweg. Der junge Mann kniff seine Augen zusammen und versuchte erneut die Schwärze zu lichten. Eine hochgewachsene Gestalt näherte sich ihm. Der Junge mit den silberblonden Haaren griff unter seinen Umhang und zog einen hölzernen Stab hervor. Er war vorsichtiger geworden, seit die Aurori ständig ihre Pläne durchkreuzten. Es war, als schienen sie ihnen immer einen Schritt voraus. Der Junge presste sich an eine raue Hauswand und verschmolz mit deren Schatten. "Malfoy?" drang es leise zu ihm hinüber. "Malfoy, bist du hier?" Suchend tastete sich die dunkle Gestalt näher. Sie schien ihn noch nicht ausgemacht zu haben, da sie mit dem Mondlicht im Rücken lief. Der Junge entspannte sich wieder. Er war in letzter Zeit einfach zu schreckhaft geworden. Vielleicht lag es an seinen Alpträumen, die ihn des nachts einfach nicht zur Ruhe kommen ließen. Er war wahrscheinlich nur übermüdet, mehr nicht. Alles was er brauchte war Schlaf. "Was gibt's denn, Krumm?" Der silberblonde Junge trat elegant aus dem Schatten. Seine Bewegungen glichen denen einer Raubkatze, grazil und lautlos, wie ein schwarzer Panther, unerreichbar, unfassbar. Seine Stimme klang genervt, eine Spur Zorn schwang in ihr mit. Er verstand es sich mit Worten die Leute gefügig zu machen. Bluffen war eines der wichtigsten Werkzeuge zur Sicherung seiner Macht. Ebenso Emotionslosigkeit. Ein regungsloser Gesichtsausdruck schafft Irritation. Irritation wiederum führt zu Nervosität. Ein schwacher blinder Geist ist manipulierbar. Wenn das Innere verborgen bleibt, wenn nichts auf irgendein Gefühl, gar auf eine Schwäche hinweist. Wie sollte man da handeln? Die Emotionslosigkeit war seine schützenden Maske, die alles verbarg, was in anderen Augen Schwäche bedeuten könnte. Und er beherrschte sein Fach gut. "Lestat ist hier", flüsterte Krumm mit leicht panischer Stimme. Ein eisiger Schauer lief dem silberblonden jungen Mann den Rücken hinunter. Lestat war das Schoßhündchen des Dunklen Lords, der oberste Befehlshaber seiner Todesser-Scharen. Was um alles in der Welt suchte er hier? Der Junge trat näher. Seine eisgrauen Augen wanderten ausdruckslos durch die Dunkelheit ehe sie schließlich an denen seines Gegenübers haften blieben. Nichts in seiner Haltung wies daraufhin, dass er angespannt war. Ruhig musterte er seinen Gegenüber, welcher geschlagen seine Augen zu Boden senkte. "Was will er hier?" Victor Krumm zuckte nur ratlos mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Aber er hat nach dir verlangt." Malfoys Augen weiteten sich erstaunt. Zum Glück war es zu dunkel, als dass Krumm es hätte sehen können. Mit ruhiger Stimme fuhr er fort. "Wo ist er?" Krumm zeigte den mondbeschienenen Weg zurück. "Er wartet am Sammelpunkt." Malfoy nickte langsam. "Gut, du bleibst hier, bis ich zurück bin. Sag den Anderen bescheid, dass die Mission solange unterbrochen wird." Ohne auf eine Antwort zu warten trat er an ihm vorbei und verschwand in der Dunkelheit. Eine große, in schimmerndes Schwarz gehüllte, Gestalt stand einsam auf dem, von Bäumen umringten, Sammelplatz der Nightshades. Ein hoher steifer Kragen verdeckte die Hälfte seines Gesichts. Dunkle Augen glitzerten ihm bedrohlich entgegen. Malfoy drosselte seine Schritte etwas. Er versuchte entspannt zu wirken. Sein Gegenüber sollte nicht das Gefühl haben ihn einschüchtern zu können. Stolzen Ganges schritt er auf ihn zu. "Count Lestat, Sie wollten mich sprechen?" Er senkte respektvoll seinen Kopf. Sein Gegenüber musterte ihn abschätzend. "Du bist also der junge Malfoy." Er bekam keine Antwort. Der Ausdruck in den stürmischen Augen des jungen Nighshades war regungslos. Unbeirrt fuhr Lestat fort. "Ich hab schon einiges über dich gehört. Dein Vater hält viel auf dich. Du sollst schon sehr geübt im Umgang mit den dunklen Künsten sein." Der silberblonde Junge schwieg erneut. Er hasste es, wenn Leute um den heißen Brei herumredeten. Das Leben war zu kurz, um es mit leerem Gesülze zu vergeuden. "Ich sehe, du hältst nicht viel von Small Talk", er lächelte leicht und entblößte dabei ein Paar seiner spitzen Zähne, die drohend hinter dem steifen Kragen hervorlugten. Eine leichte Gänsehaut überzog Malfoys Körper, doch seine Miene blieb ausdruckslos. "Verzeiht Count, aber wir befinden uns mitten in einer Mission. Die Mudbloods werden bestimmt nicht darauf warten, dass wir sie um die Ecke bringen." Seine Stimme klang eine Spur zu sarkastisch, doch es war zu spät, um sich jetzt herauszureden. Und sich zu entschuldigen war er nicht gewillt. Der Graf zog erstaunt eine Augenbraue in die Höhe. Malfoy erkannte Respekt in seinen Augen, als schien er seinen Mut sogar noch zu bewundern. Er lächelte amüsiert. "Die Mudbloods können warten. Es gibt's wichtigeres zu erledigen." Mit ausdruckslosen Augen trotzte der Junge mit dem elfengleichen Gesicht dem Blick des Vampirs, darauf wartend, dass er endlich zur Sache kam. "Es ist der Zeitpunkt gekommen, dass wir Askaban stürmen werden." Wie ein wogendes Meer stand das Heer in schwarze Umhänge gehüllt, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen, verschmolzen mit der Finsternis, die sie wie eine schützende Haut über sie legte. Sie hatten die Insel auf vielen düsteren Booten erreicht, die sie lautlos, im Schatten der Nacht, über das unruhige Meer getragen hatten. Nun walzten sie einem Tsunami gleich über die leblose schwarze Erde. Die Festung ragte drohend in den nächtlichen Himmel, voller Ungeziefer, welches der restlichen Welt ein Dorn im Auge war. Abgeschoben und für ewig eingekerkert verharrten sie hier, bewacht von schrecklichen Ängsten, die sie langsam in den Wahnsinn trieben. Askaban war die letzte Festung, nach ihr kam nur noch der Tod. Ein greller Blitz durchstach den düsteren Himmel, entblößte ihn für einen Moment. Auch die Luft war geziert von fliegenden Hexen und Zauberern, wie Insekten füllten sie den Himmel mit surrenden Geräuschen. Malfoy war einer unter ihnen. Anmutig glitt er auf seinem Nimbus 2001 durch die Dunkelheit und beobachtete die wogenden Massen mit kindlicher Begeisterung. Deatheater, Nightshades, Trolle, Greife, Vampire, ja sogar einige Mantikors, konnte er in ihren Reihen erkennen. Sie alle waren für diese Nacht unter einem Mann vereint. Die Macht des Dunklen Lords schien grenzenlos. Der junge Malfoy fühlte sich nahezu allmächtig. Er war ein Rebell des Systems, ein Teil des Ganzen. Niemand konnte ihre Armee aufhalten, niemand konnte den imperialen Lord stoppen. Dies war ihr Sieg. Er warf einen Blick zu seinem Vater, der nahe neben ihm durch das nächtliche Meer zog. Der große Lucius Malfoy, einer der mächtigsten Deatheater. Einst würde er in seine Fußstapfen treten müssen. Ein starker Wind kam auf. Die immer näher rückende Festung war durch einen Zauber in einen ewigwährenden Sturm gehüllt, der mit jedem Meter stärker wurde. Draco Malfoy drosselte sein Tempo und sank ein wenig tiefer, um einer heranrollenden Sturmbö auszuweichen. Sein Besen wurde unruhig hin und hergeworfen, doch der silberblonde Junge beherrschte ihn gut. Geschickt hielt er das Gleichgewicht und wich den größten Böen aus. Sie waren nun schon ganz nah. Eingehüllt in reißerische Gewalten trotzte die Festung der Natur. In trügerischer Ruhe ignorierte sie den tosenden Sturm, schloss ihre Opfer in ein Gefängnis der Hoffnungslosigkeit, aus der es kein Entkommen gab. Selbst wenn man der Sicherheit der dicken Mauern entkommen sollte und dem tödlichen Kuss der Dementoren entgehen könnte, würde man wochenlang durch Sturm und Einöde irren bis man vor Schwäche, Hunger und Durst keinen Fuß mehr vor den anderen setzten konnte. Hinzu kamen die Wassermassen, welche die Gefängnisinsel von der restlichen Welt abschnitten. Die Prozedur kam langsam zum Stehen. Die fliegenden Deatheater sanken zur Erde hinab. Draco folgte seinem Vater in die vordersten Reihen. Elegant setzte er auf den Boden auf und strich seine, vom Wind ganz zerzausten, Haare wieder glatt. Er warf einen stolzen Blick in die Runde, ließ ihn über zahllose Gesichter wilder Zauberer und Hexen gleiten. In ihren Augen erkannte er eine ebenso große Aufregung und Vorfreude, die auch seine Adern durchströmte, sein Herz zum Rasen brachte und seinen Körper vor Erregung beben ließ. Sie waren ein Heer, eine Streitmacht, wilde Rebellen, die sich nicht länger unterdrücken ließen. Diese Nacht würde in die Geschichte eingehen. Und nach ihr würde die Welt nicht mehr so sein wie früher. Sein Blick wanderte wieder nach vorn und blieb an einer einzelnen Gestalt hängen. Dort stand er, der Lord. Noch nie hatte er ihn gesehen. Doch jetzt, da er ihm so nahe war, fühlte er wie eine leichte Angst in ihm hoch kroch, begleitet von einer tiefen Ehrfurcht und stillen Bewunderung. Von der Faszinierung wie gefesselt konnte er seine Augen nicht mehr von ihm wenden. Der Lord stand aufrecht, eine schimmernde tiefdunkelgrüne Robe schlang sich eng um seinen schlanken Körper. Die weite Kapuze war zurückgeschlagen und offenbarte sein dichtes dunkles Haar, welches elegant zurückgegelt war und sich unruhig im Wind wiegte. Anmutig wandte er sich zu seinen Heerscharen um. Malfoy Junior erkannte ein erstaunlich junges und hübsches Gesicht. Die Haut war aschfahl und schimmerte leicht silbern, während die Augen in einem bedrohlichen Rot leuchteten, als würde das Höllenfeuer in ihnen lodern. An seinem linken Ohr trug er einen langen Ohrring, um den sich, in einer immerwährenden Bewegung, eine schwarze Miniaturschlange wand. Stille trat ein, nur durch das Rauschen des Sturms durchbrochen. Er hob seine Hände in einer ehrfurchtgebietenden Pose. Seine schmalen dunklen Lippen waren zu einem zufriedenen Grinsen verzogen. "Heute ist unser Tag der Rache gekommen", begann er mit donnernder Stimme, die selbst den Sturm durchbrach. "Heute werden wir ihre erbärmliche Festung in die Luft sprengen. Nie wieder wird jemand Hand gegen Lord Voldemort und seine Mannen anlegen. Von heute an ist die Welt unser!" Brausender Jubel brach los. Malfoy fühlte, wie die Begeisterung auf ihn übergriff. Kochendes Blut durchströmte seine Adern, füllte seine Muskeln mit unendlicher Kraft und Leidenschaft, die sich in einer Explosion aus Kampfgeschrei entlud, welches sich mit den Emotionsausbrüchen der anderen vermischte. Wie ein Klagelied hallten ihre Rufe über die öden Weiten, verbanden sich mit dem Wind, wurden verzerrt, zurückgestoßen, reflektiert. Ein Inferno aus Sturm und Schreien ließ die Welt erbeben. Der Dunkle Lord warf wie in Ekstase seinen Kopf in den Nacken und schickte, die Arme weit in den Himmel gestreckt, seinen Schrei zum stummen Mond. *** In Dunkelheit und Sturm geeint, Wenn der Himmel graue Tränen weint Wenn finstrer Schatten das Licht bedeckt Und grüne Schand' die Heiligkeit befleckt Wenn man die Schuld ihrer Ketten befreit Und der Dunkle Lord gen Himmel schreit Wenn Hass das Feuer erst entflammt So ist der Rest der Welt verdammt *** Harry fuhr entsetzt aus dem Schlaf. Ein grausamer Schrei dröhnte noch immer in seinen Ohren. Sein Herz hämmerte schmerzhaft gegen seine Rippen, sein Atem ging schnell. Er befand sich im Schlafsaal der Gryffindors. Dunkelheit und Stille umgab ihn. Nur das leise Rascheln der Gardinen, die unruhig über die Tapete kratzten, und das regelmäßige Atmen seiner Mitbewohner durchbrachen die Barriere zwischen Traum und Realität. Er war vor einer Woche von der Krankenstation entlassen worden, nachdem er dort einige Tage sein Fieber auskuriert hatte. Wie oft hatte er in den vergangenen Nächten Alpträume gehabt, die ihn einfach nicht ruhen ließen? Immer begleitet von der schrecklichen Gewissheit, dass alles viel zu real für einen Traum war. Die Fessel des Traums schlang sich noch immer wie eine dunkle Vorahnung um seine Kehle, schnürte ihm die Luft ab. Er hatte gesehen, wie Voldemorts Truppen auf Askaban zumarschiert waren. Würden sie das Gefängnis stürmen würde die ganze Ordnung aus den Fugen geraten. Das durfte einfach nicht geschehen. *** Die Schreie waren allmählich verstummt. Stille war eingetreten. Die schwarze Festung mahnte drohend. Severus Snape zog seine Kapuze wieder tief ins Gesicht und schob eine weiße Maske über sein schmales Gesicht. Die anderen um ihn herum taten es ihm gleich. Er spürte die Leidenschaft in ihrer Haltung, ihrer Anspannung und Freude. Sie waren wie Tiere, die ihrem Rudelführer willenlos folgten. Und er war einer von ihnen, wenn auch aus Widerwillen. Nie würde er Dumbeldores Frage vergessen, eine Frage, die er damals unter keinen Umständen verneint hätte. Harry Potter, der Junge der lebt, der Junge, der wie ein Sohn für den weißhaarigen gutmütigen Schuldirektor war, war dem dunklen Lord nur mit knapper Not entkommen. Ein anderer Junge, Cedric Diggory, ein Hufflepuff, ließ jedoch sein Leben. Noch nie hatte er den Direktor so aufgebracht erlebt. "Severus, Sie wissen, was ich von Ihnen verlangen muss. Wenn Sie Willens sind ... wenn Sie bereit sind..." "Das bin ich", hatte er ohne Zögern geantwortet. Noch in der selben Nacht war in Voldemorts Reihen zurückgekehrt. Von diesem Moment hatten ihn Pein und Qual wieder eingeholt. ----------------------------------------- Rückblick ----------------------------------------- "Na, wen haben wir denn da?" Die kalte herzlose Stimme stach wie Nadeln in seine Brust, ließ sein Herz schneller schlagen. "Wenn das nicht mein verräterischer Todesser Snape ist." Der Zaubertränkemeister kniete ehrfürchtig nieder. "Venerable Dark Lord, ich war Euch stets treu ergeben..." "Schweig!" Sein Gegenüber hob drohend seinen Zauberstab und verzog seine schmalen schwarzen Lippen zu einem gehässigen Grinsen. "Crucio!" Der Fluch traf Snape mit aller Wucht und riss ihn von den Füßen. Eine Explosion aus Feuer und Schmerz drohte seine Adern zu sprengen. Es schien, als würde sein Fleisch verbrennen und seine Knochen schmelzen. Stöhnend krallte er seine Finger in den Boden, hielt jedoch den Blick des Lords stand. So einfach würde er nicht aufgeben. Dumbledore vertraute ihm, er würde nicht versagen. Endlich nahm er den Zauber wieder von ihm. "Für wie dumm hältst du mich, Snape?" Er schritt langsam auf ihn zu, umrundete ihn wie ein lauerndes Raubtier. "Nenn mir einen Grund, warum ich dir glauben sollte!" Sein Zauberstab war noch immer drohend auf ihn gerichtet. "My Lord, ich bringe wichtige Informationen." Eine erneute Welle von Schmerz durchfloss seinen verkrampften Körper, als Voldemort einen weiteren Crucio-Fluch auf ihn niederfahren ließ. "Ist das so?" Er schien Gefallen daran zu finden, sein Opfer zu quälen. Amüsiert verzog er sein hübsches jugendliches Gesicht zu einer fiesen Fratze. Seine blutroten Augen glitzerten mordlustig. Wieder ließ er seinen Zauberstab sinken und der Gepeinigte keuchte erleichtert auf. "Snape, Snape, du hast mich enttäuscht." Er schüttelte tadelnd seinen rechten Zeigefinger, während er vor ihm auf und ab ging. "Wo warst du, als ich deine Hilfe nötig hatte? Ich hielt dich immer für einen fähigen Mann. Du hattest eine große Zukunft vor dir. Deine Zaubertrankkenntnisse waren mir immer sehr von Nutzen. Doch ich hörte, du hast dich lieber diesem Muggelfreund Dumbledore angeschlossen. Bist ein Lehrertrottel in Hogwarts geworden." Er spukte verächtlich aus. "Jetzt sag noch einmal, dass du mich nicht verraten hast!" Voldemorts Augen brannten sich tief in seines gepeinigten Gegenübers. Snapes Gedanken rasten. Es war für Voldemort eine Leichtigkeit ihn auf der Stelle umzubringen. Er musste seinen letzten Trumpf ausspielen. "Testet das Veritasserum an mir!" Voldemort wirkte überrascht. Damit hatte er anscheinend nicht gerechnet. Ein breites Grinsen umspielte seinen Mund. Snape wusste, dass das Veritasserum auch hässliche Nebenwirkungen mit sich bringen konnte, wenn es nicht ordentlich gemischt worden war. Der Gedanke daran schien Voldemort zu amüsieren. "Mein lieber Severus", der Lord kniete elegant vor ihm nieder, nahm sein schmales Kinn zwischen seine blassen knochigen Finger und zwang ihn somit ihm direkt in die Augen zu sehen. Snape wusste genau, dass es nichts Gutes hieß, wenn er in diesem freundlichen Ton sprach. "Manchmal hast du ja noch richtig nützliche Ideen." Sein Grinsen wurde noch fieser. Mit einem Knipsen der rechten Hand betrat ein Todesser den dunklen Saal. "Bring mir das Veritasserum!" befahl der Lord mit donnernder Stimme. Der Todesser verbeugte sich hastig und verließ den Raum. Wenige Minuten später kehrte er mit einer kleinen Phiole zurück, in der eine silbrig weiße Flüssigkeit schimmerte. Snape spürte, wie sich sein Herz ein wenig zusammenkrampfte. Er hoffte nur, dass er keinen Fehler begangen hatte. Aber welche Wahl hatte er schon gehabt? Er senkte seinen Kopf nach unten, sodass ihm seine langen schwarzen Haare ins Gesicht fielen und biss unbehelligt auf eine versteckte Kapsel zwischen seinen Zähnen. Eine bittere Flüssigkeit lief seine Kehle hinab, schnürte sie zu und brannte sich ihren Weg die Speiseröhre hinunter. Es war ein Antiveritasserum, welches hoffentlich den Bann des Wahrheitselixiers brach. Sicher war er sich jedoch nicht, da er es noch nicht in Stresssituationen getestet hatte. Er hörte laute Schritte. Mit der kleinen Phiole in der Hand näherte sich der unnennbare Lord siegessicher. Langsam hob der Zaubertränkelehrer den Kopf und entgegnete seinen Blick möglichst selbstsicher. Er durfte keine Angst zeigen, egal wie sehr sich sein Magen gerade zusammenkrampfte. Es würde alles nur noch schlimmer machen. Mit brutaler härte flößte der Lord ihm den Inhalt des Fläschchens ein. Snape konnte einen Hustenanfall gerade noch verhindern, als die zähflüssige Lösung seine Kehle verbrannte. Nach Luft ringend hockte er verkrampft am Boden. Das spöttische lachen des Lords drang nur schwach durch das rauschen in seinen Ohren, in denen sein Blut wie ein dröhnender Wasserfall tobte. Er spürte, wie die Wirkung des Serums seine Gedanken zu benebeln schien. Kleine graue Schwaden tanzten vor seinen Augen, vernebelten seine Sicht. Dann, wie ein Peitschenschlag, entfaltete sich in seiner Brust eine entsetzliche Hitze, die ihm den restlichen Atem nahm. Stöhnend sank er zu Boden. Die Reaktion auf das Antiserum war heftiger, als die Male zuvor, in denen er das Elixier getestet hatte. Keuchend verschloss er die Augen vor dem Schmerz. Voldemort lächelte erfreut. Er schien es für eine Nebenwirkung des Veritasserums zu halten. Grausam packte er sein Opfer an den Haaren und zog ihn auf die Beine. Snape schrie gepeinigt auf. Doch der Lord kannte kein Mitleid. Verächtlich musterte er ihn aus seinen roten Augen, wie ein Stück Dreck, welches er barmherzig vom Boden aufgelesen hatte. "Was hast du in den letzten 14 Jahren getan?" Snape versuchte verzweifelt den Schmerz und die hervordrängende Antwort wegzuwischen. Er hatte die Wahrheit unter Kontrolle. Solange er sich konzentrierte konnte er sie halten. "Ich ging nach Hogwarts, um die Gegenseite auszuspionieren. Schon nach kurzer Zeit hatte ich das Vertrauen des Direktors errungen. Er setzte sich für mich ein und sprach mich als Todesser frei. Somit hatte ich freie Bahn." Voldemort knurrte verächtlich. "Du hast also deine Identität als Todesser verleugnet." "Ja, Mylord, um Euretwillen." "Hast du mich verraten, Snape?" "Nein, Mylord. Ich war euch immer treu ergeben." Seine Stimme klang seltsam fremd in seinen Ohren. Er musste mit aller Macht das aufkeimende Zittern verbergen. "Warum hast du mir dann nicht geholfen, als ich Hilfe nötig hatte?" Der Lord klang nun fordernder und man konnte spüren, wie die Wut in ihm hoch kroch. "Ich war immer auf der Suche, Mylord. Ich tat mein Möglichstes." Der Lord verengte zweifelnd seine Augen. "Und warum erschienst du dann nicht, als ich alle meine Todesser zusammenrief?" Snape zuckte leicht zusammen. Er hatte diese Frage erwartet, aber auch gefürchtet. Er hatte sich eine Antwort parat gelegt, doch sie war riskant, weil er nicht wusste, wie viel der Lord wusste. "Das war der Zeitpunkt, als sie Crouch enttarnt hatten. Ich versuchte ihn aus den Fängen der Dementoren zu befreien ohne den Verdacht auf mich zu lenken. Ich hatte seit er sich in der Gestalt des senilen Aurorus Moody in Hogwarts einschleuste alles in meiner Macht stehende getan, um ihn zu decken. Doch Dumbledore durchschaute ihn und die Dementoren gaben ihm den tödlichen Kuss, ohne das ich es hätte verhindern können." Sein Blick wanderte unruhig hin und her. Verzweifelt versuchte er in den blutroten Augen des Lords zu erkennen, ob er ihm diese Geschichte abkaufte. Immerhin wussten sie nicht, ob Crouch mit Voldemort in Verbindung gestanden ahtte, als er sich als Moody ausgab. Doch seine Augen waren wie tot. Kein Gefühl spiegelte sich wieder. Kein Misstrauen, keine Wut, kein Glauben.. "Anschließend wollte ich zu Euch stoßen, aber der Zeitpunkt war ungünstig. Potter, der lebend zurückgekehrt war, erzählte allen, was vorgefallen war. Ich hätte meine Tarnung auffliegen lassen, wäre ich einfach verschwunden. Jeder vermutete, dass ich in Eure Reihen zurückkehren würde. Ich musste also warten..." Hinter der blassen Stirn des Lords schien es zu arbeiten. Sein Todesser stand unter dem Veritasserum, dessen Bann nicht gebrochen werden konnte. Er musste die Wahrheit sprechen. Dennoch wollte er ihm nicht recht glauben. Widerwärtig stieß er ihn zurück. Schwach sank der geschundene Zaubertränkelehrer wieder zu Boden. "Du bringst also Informationen? Lass hören!" Snape kämpfte sich langsam wieder in die Höhe. "Ich weiß ... wo Harry Potter in den Ferien wohnt ... und wer sein Geheimniswahrer ist." Sein Magen krampfte sich zusammen, als das angsterfüllte Gesicht des verzweifelten Jungen vor seinem inneren Auge erschien. Wie viel hatte der arme Junge durchstehen müssen? Und nun fiel er ihm so in den Rücken. Doch es war seine einzige Chance das Vertrauen Voldemorts wieder zu erringen. Als er aufsah erkannte er das dämonische Glitzern in seinen Augen. Er hatte eine Goldader getroffen. Jeder wusste, das Voldemort ganz wild darauf war, dem Jungen, der lebt, das Lichtlein auszublasen. In Hogwarts war es ihm kaum möglich, da dieses Schloss eine Festung war. Aber wenn er diese schützenden Mauern verließ war er hilflos. Wie ein Fisch auf dem Trockenen. Sein entzückter Blick wurde wieder ernst. Wie ein Dolch bohrten sich seine Augen in die Augen seines Gegenübers, der sich vor Erschöpfung kaum noch auf den Beinen halten konnte. "Das ist in der tat eine sehr nützliche Information. Du verstehst jedoch, dass ich dein Versagen und Ungehorsam nicht einfach so hinnehmen werde." Snapes Augen weiteten sich leicht. Er ahnte schlimmes. Wie zur Bestätigung hob Voldemort seinen Zauberstab und sprach einen weiteren Crucio-Fluch über ihn, sodass er schreiend in die Knie sank. Nach endlos langem Ringen mit der Dunkelheit verlor er endlich das Bewusstsein. Somit hatte er die Rückkehr geschafft. Doch um welchen Preis... ------------------------------------ Ende Rückblick ------------------------------------ Wie froh war er, dass diese Maske alles verdeckte, was ihn langsam zu zerfressen begann. All die falschen Gefühle, die er in den letzten Monaten gezwungen war vorzuspielen, hatten ihn langsam versteinern lassen. Er hatte Menschen töten müssen, um seine Loyalität zu beweisen. Unschuldige Menschen, die flehend um ihr Leben gebettelt haben, während er sie spöttisch ausgelacht hatte. Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten. Wenige Meter vor ihm stand Malfoy, die Schlange. Sein Sohn Draco war seit kurzer Zeit ein Mitglied der Nightshades. Mit Sicherheit hatte Geld eine Rolle gespielt. Keiner unter 18 hatte bisher den Sprung in ihre Reihen geschafft. Sein Vater hatte sicher nachgeholfen. Nun hatte er auch seinen Sohn diesem Teufelskreis unterworfen, aus dem es kein Entkommen gab. Wieder drang die donnernde Stimme des Lords durch den Sturm und die Leidenschaft entflammte in den Schreien seiner Anhänger. Fast entsetzte ertappte er sich, wie er automatisch in ihren Chor einstimmte. Es war zur Routine geworden. Ein greller Blitz durchbrach die Dunkelheit. Ein verwundertes Raunen ging durch die Menge. Dort, vor dem Lord, standen ein Dutzend Dementoren. Eine eisige Kälte ergriff von Snapes Herz Besitz. Panische Schreie wurden laut. Verzweifelt presste er die Hände gegen die Ohren. Vielen der umstehenden Todesser ging es ähnlich. Mit einer herrischen Handbewegung des Lords verstummten die Schreie. Die Dementoren ließen von ihnen ab. Snape sah erstaunt nach vorn und stellte mit Erstaunen, was sich jedoch schnell in Entsetzten wandelte, fest, dass sich die mächtigen Dementoren vor Lord Voldemort beugten. Er hatte sie schon längst unter seiner Kontrolle. Nun stand der Eroberung Askabans nichts mehr im Weg. Der letzte Strohhalm, an den sich der Zaubertränkemeister geklammert hatte, zerbrach unter seinem Gewicht. In den schwarzen Steinfluren Askabans schien es noch viel kälter als draußen zu sein. Die Kälte hatte sich viele Jahre in den Wänden festgefressen. Das Wort Wärme existierte an diesem Ort nicht. Fröstelnd zog Snape seinen schwarzen Umhang enger um seinen schmalen Körper. Hier hatte Sirius viele Jahre ausharren müssen. Ein grausamer Gedanke. Die kleine Gruppe, bestehend aus fünf Todessern, hielt inne. An ihrer Spitze der Lord persönlich. Snapes Blick blieb an einer dicken hölzernen Tür hängen. Schimmelpilze hatten sich auf dem verrotteten Holz niedergelassen. "Allohomora!" Die Tür wurde achtlos aus den Angeln gerissen und krachte auf den kalten Stein. Laut hallte das Echo durch die schmalen leblosen Gänge. Der Lord betrat den dunklen Raum als erstes. Im Innern roch es nach Tod. Der Gestank nahm ihnen fast den Atem. In einer Ecke lag eine reglose Gestalt, zusammengekrümmt wie ein ängstliches Mäuschen. Voldemort trat näher und kniete neben der erbärmlichen gestalt nieder. "Lestrange, mein treuer Todesser." Das Wesen stöhnte leicht und öffnete langsam die Augen. "Mylord?" drang eine ungläubige brüchige Stimme durch die Dunkelheit. "Aye, ich bin es. Ich bin gekommen, um dich hier herauszuholen, mein treuer Lestrange." Mit fast väterlicher Fürsorge hob er die gepeinigte Kreatur auf seine Arme und trat an seinen anderen Todessern vorbei aus dem Kerker. "Befreit die restlichen Todesser! Das andere Ungeziefer lasst ihr hier!" Die Männer verbeugten sich ehrfürchtig und zerstreuten sich in die verschiedenen Richtungen. Askaban war gebrochen. Der Abschaum war wieder auf die Welt losgelassen worden. Snape ließ sich an einer Wand zu Boden gleiten. Was hatten sie nur getan? Was hatte er getan? Verzweifelt schloss er die Augen. ----------------------------------------------------------------------- N/A: *sniff* Irgendwie hab ich Gefallen daran gefunden Leute leiden zu lassen °^^ Bitte fleißig reviewen! Gruß Feary Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)