Sweet Silence von abgemeldet (DieXKao) ================================================================================ Kapitel 1: ~1~ -------------- „Mir ist langweilig!“, kam es von einer der hinteren Reihen. Kaoru verdrehte genervt seine Augen „Kann sich denn nicht mal einer um den kümmern?“ Kyo hob ein wenig seinen müden Kopf. Blinzelnd schaute er aus seinen verschlafenen Augen. Kurz darauf war er auch schon wieder im Land der Träume. Toshiya schaute aus dem Fenster und beobachtete durch die verdunkelten Scheiben des Busses die Autofahrer, die an ihnen vorbei rauschten. Shinya saß eine Reihe weiter vorne und las ein Buch. Kaoru blickte sich um „Muss man denn immer alles selbst machen?!“ „Laaaangweilig~“, kam es erneut von hinten. „Daisuke!“, Kaoru war genervt von dem 2. Gitarristen „Wenn dir so langweilig ist, dann hör Musik oder les was. Aber hör endlich auf andere zu nerven!“ Dai’s Augen weiteten sich überrascht. Er stand auf und lief nach vorne. Der Rothaarige setzte sich neben seinen Leader-sama und starrte ihn geschockt an. „Was ist?!“, wollte dieser wissen „Warum siehst du mich so an?!“ Kaoru wunderte sich über das eigenartige Verhalten des Größeren. „Bin ich echt so schlimm?“, fragte Die schließlich. „Jaaa!“, kam von dem genervten Leader zurück „Sonst würd ich es ja nich sagen!“ „Nerv ich euch wirklich so sehr?“ fragte Dai in den Raum. Bis auf Kyo, der ja tief und fest schlief, sahen ihn die anderen einstimmig an. „Wenn das so ist... halte ich wohl besser einfach meinen Mund...“ Er stand auf und ging wieder zurück zu seinem Platz. Dai war den Tränen nahe, doch er versuchte es zu unterdrücken. Er machte sich so klein es ging auf seiner Sitzbank. Anschließend nahm er einen Block und einen Stift aus seiner Tasche und zeichnete, in Gedanken versunken, ein paar dinge, die in seinem Kopf rumschwirrten. Als er von seiner Gedankenreise zurück in der Realität war sah er sich seine seltsamen Kritzeleien an. Nach einer Weile hielt der Tourbus. Kaoru blickte auf „Scheinbar sind wir am Hotel angekommen.“ Plötzlich war Kyo hellwach. Voller Energie sprang er den Gang entlang bis er bei Toshiya, der wohl eingenickt sein musste, vorbeihüpfte. Ruckartig hielt der Vokalist an und ging zwei Schritte zurück. Er hatte ein breites, dreckiges Grinsen im Gesicht. Der kleine blonde beugte sich über den Bassisten und schrie ihm ins Ohr „AAAAAAAAAUFSTEHN! Schlafmütze.“ Der Blauhaarige sprang vor Schreck auf. Kurz darauf landete seine Faust im Gesicht dessen, welcher sich nun auf dem Boden des engen Ganges wälzte und sich vor lachen den Bauch hielt. Shinya, Kyo und Toshiya stiegen schon mal aus dem Bus aus während Kaoru noch nachsah ob jemand was wichtiges liegen lassen hatte. Er bemerkte, dass Dai noch immer auf seinem Platz saß und sich nicht rührte. Kao ging zu ihm hin um nachzusehen, was los ist. Da sah er, dass der Rotschopf eingeschlafen war und wohl nicht mitbekommen hat, dass sie das Hotel bereits erreicht hatten. Der Kleinere beugte sich zu dem Gitarristen rüber und erblickte sogleich den Block mit den Zeichnungen, die Dai noch immer auf seinem Schoß hatte. Kaoru versuchte so vorsichtig es ging den Block aus Dai’s armen zu ziehen. Er warf einen Blick auf die Zeichnungen und war erstaunt. Dai hatte doch tatsächlich mehrfach kleine Herzchen mit dem Buchstaben „K“ in der Mitte um ein nicht unbedingt schlecht gezeichnetes Gesicht des Leader-samas gemalt. „Was zum...?“ Kaoru legte den Block zurück neben den Rothaarigen und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Er beobachtete ihn noch ein kurzen Augenblick. Dann schubste der Leader den Rotschopf an. Daisuke öffnete langsam seine Augen. Er sah Kaoru blinzelnd an. „Wir sind da“, sagte der Leader und ging langsam Richtung Tür. Unbemerkt wartete er darauf, dass der Rothaarige irgendetwas von sich gab. Doch er wartete vergebens. Dai gab keinen Mucks von sich. Er packte seine Sachen in seine Tasche und folgte Kaoru still. An der Rezeption warteten die anderen schon auf die beiden. Kyo lag mal wieder auf dem Fußboden und schlief während dafür gesorgt wurde, dass die Band inklusive Gepäck auf ihre Zimmer geführt wurde. Da Toshiya immer noch ein wenig sauer auf Kyo war, wollte er nicht mit dem Warumono zusammen in einem Zimmer schlafen. Shinya hatte eine Idee: da Kyo eh den ganzen Tag nur am schlafen war und die anderen genervt von Dai waren, konnte man die beiden doch zusammen in ein Zimmer stecken. Natürlich teilte er dies dem Leader-sama mit, als Dai gerade nicht in der Nähe war. Toshiya war von der Idee begeistert und brachte Kaoru dazu sie sofort umzusetzen. Als Toshiya, Kaoru und Shinya auf ihrem Zimmer angekommen waren, ließen sie sich erst mal erschöpft von der langen Busfahrt auf ihre Betten fallen. „Und? Geht heute Abend noch was?“, wollte Toshiya wissen. „Also wirklich... Wir sind gerade erst angekommen und du denkst schon wieder ans feiern?“ „Och Shin-chan, sei doch nicht so spießig! Ich finde es nun mal langweilig immer nur von Hotel zu Hotel zu fahrn und... gut, die Konzerte sind schon geil... aber trotzdem!“ Toshiya wollte schließlich seinen Spaß haben. „Fangt jetzt bloß nicht an zu streiten oder ich hetze euch Kyo auf den hals!“ „OH NEIN!! BITTE NICHT KYO!“, schrieen der Drummer und der Bassist gleichzeitig. Sie schauten sich gegenseitig an und fingen an zu lachen. Da ging auf einmal die Tür auf. „Ich hab grad meinen Namen gehört.“ „Nein. Du musst dich verhört haben Kyo, hier hat niemand deinen Namen gesagt.“ Shinya wurde leicht nervös und stieß Toshiya in die Seite. „Ähh, ja genau... Kaoru sagte, er müsse aufs Klo. Siehst du? KLO nicht KYO.“ „Achso“, so verließ der kleine Blonde wieder den Eingang des Raums. Dem Leader war die Wut anzusehen. Kurz darauf folgten 2 Kopfnüsse. Toshiya und Shinya rieben sich die Köpfe, sahen sich an und lachten sich gegenseitig aus, weil jeder nur die Beule des anderen sah. Kaoru verlies schweigend den Raum. Er ging nach unten in den Keller. Dorthin wo die Tischtennisplatten standen, in der Hoffnung er würde hier Dai treffen. Der Rotschopf ging sonst immer gleich zu den Tischtennisplatten weil er wusste, sein Leader-sama würde gegen ihn spielen, wie sie es immer taten. Doch Kaoru fand den Raum leer auf. Er nahm einen der Schläger und einen Ball und schmetterte diesen so fest er konnte gegen die Wand, dass dieser wieder zurückkam und ihn mit fast der selben Wucht an der Stirn traf. Kraftlos sackte der kleine Gitarrist zu Boden. Daisuke hatte gerade seinen Koffer geöffnet. Er wühlte darin als würde er etwas suchen, das gar nicht darin war. Doch schon nach kurzer Zeit hatte er gefunden was er suchte. Eine schwarze Shorts. Aber es war nicht irgendeine Shorts. Nein. Diese hatte er geschenkt bekommen. Damals als alle Band-Member eine zu Weihnachten bekommen hatten. Schwarze Shorts mit dem jeweiligen Namen des Members mit goldenem Faden auf die linke Seite gestickt. Kaoru hatte seine damals ihm gegeben. Daraufhin gab der Größere seine Kao. Dai nahm das Kleidungsstück und setzte sich damit auf sein Bett. Es starrte ein weile auf den aufgestickten Namen und ließ sich dann nach hinten fallen. Kurz darauf kam Kyo ins Hotelzimmer. Er sah den Rothaarigen auf dem Bett liegen und wunderte sich, warum dieser nicht auf den Beinen war wie sonst auch. Kyo hockte sich neben das Bett des Gitarristen. Als der sich nicht darum kümmerte bekam er einen Pieckser in die Seite. Daisuke drehte seinen Kopf zu Kyo und starrte ihn erwartungsvoll an. „Was machst du da?“, kam auch gleich, doch Dai antwortete nur mit einem Schulterzucken. „Und was hast du da?“, folge kurz darauf. Doch Daisuke zuckte wieder nur mit den Schultern. „Warum bist du nich bei den andern? bist du etwa krank?“, Kyo schien wirklich interessiert zu sein. Doch ein Schulternzucken lies auch diesmal nicht lange auf sich warten. „Wenn du nicht bald etwas sagst, setz ich mich auf dich! Und dann...“, Kyo fiel gerade nichts passendes ein, doch er wurde sowieso gerade unterbrochen „Es ist nichts! Außer, dass...“, in dem Moment stoppte der sonst so aktive. „Dass was...?“ „Ach nichts. Das ist eigentlich voll kindisch. Oder findest du, dass ich nervig bin?“ Kyo antwortete schlicht „Nö!“ Dai drehte sich wieder auf die andere Seite. Der kleine Vokalist merkte schnell, dass es aussichtslos war weiter zu fragen. Also ließ er es bleiben. Kaoru raffte sich auf und wischte sich die Tränen weg, die ihm an den Wangen hingen. Er lief langsam die Treppen wieder nach oben in den Speisesaal, denn es war mittlerweile zeit zum Dinner. Auch die anderen hatten sich derweil nach unten bequemt. Alle außer einem.... Dai. Er lag immer noch oben in seinem Bett. Kyo meinte, dass der Gitarrist eingeschlafen sei und er ihn nicht wecken wollte. „Na dann nervt er wenigstens nicht“, meinte Toshiya und setzte sich mit einem breiten grinsen an den großen Tisch „Nicht wahr Kaoru?“ Kaoru senkte seinen Kopf „Ja...“ Dann setzte er sich zu seinen Bandkollegen. Als sie mit dem Essen fertig waren, standen Shin und Totchi auf und verabschiedeten sich „Wir gehen noch ein wenig in die Stadt. Mal sehn was es da so schönes gibt.“ „Ich komme mit...“ Großes Erstaunen machte sich in der Runde breit. Nie hätten sie auch nur im Traum daran gedacht, dass Kyo einmal freiwillig und ohne Hintergedanken an Game-Boy-Spielen mit in die Stadt kommen würde. Ein rascher Blick von diesem wanderte rüber zum Band-Leader, fragend ob dieser nicht auch mitkommen wolle. Kaoru verneinte, indem er seinen Blick senkte. Kyo drehte sich zu den anderen beiden um „Können wir gehn?“ Kaoru sah den dreien noch nach, bis sie in der Tür zum Ausgang verschwanden. Er stützte seinen Kopf auf seine müden Arme. Noch eine kleine Weile wollte er einfach nur da sitzen und nichts tun oder denken. Doch eine Sache bekam er einfach nicht aus seinem Kopf raus: Was hatte der Zettel zu bedeuten, den der Rothaarige auf seinem Schoss im Bus hatte? Doch der Leader konnte es sich nicht erklären. Daisuke öffnete seine Augen. Er sah sich im Raum um. Blickte zu Kyo’s Bett, welches erstaunlicher Weise leer stand. Müde griff Dai nach seiner Uhr. Gerade machte sich sein Magen bemerkbar. Er stand auf, zog sich an und schlenderte dann schließlich die Treppen nach unten. Er wollte in die Stadt gehen um sich irgendetwas zu Essen zu holen. Denn mittlerweile war die Küche schon geschlossen. Es war ja auch schon 23:49 Uhr. Bis vor knapp 20 Minuten hätte der Rotschopf noch etwas bekommen, doch wie das Schicksal wohl so wollte, musste er nun in die Innenstadt. Was er auch gar nicht mal so schlimm fand. Vielleicht würde er dort auf andere Gedanken kommen. Eingepackt in seine kuschelig warme Jacke ging Dai die Straße hinunter. An einem Zigarettenautomaten machte er kurz halt, zog sich ein Päckchen und steckte sich gleich eine Zigarette an. Die Nacht war sehr kalt. Ein rauer Wind wehte Daisuke um die Ohren. Er kam an eine Kreuzung. Von weitem hörte er lautes Gelächter. Ein paar Straßen weiter dann, fand er endlich was er suchte. Einen fasst leeren Imbiss. Nur ein alter Mann, der die Zeitung las und die Bedienung, die schon angefangen hatte, den Laden zu putzen. Dai fragte ob er noch etwas zu Essen haben könnte. Kurze Zeit später saß er in einer Ecke und aß einen Burger. Toshiya und Shinya amüsierten sich prächtig, als sie gerade auf dem Weg zurück ins Hotel waren. Kyo lief den beiden einfach nur nach. Er hatte sich ungeplanter Weise doch ein neues Spiel für seinen Game Boy gekauft und war nun fleißig am zocken. Als die drei an einem Zigarettenautomaten vorbeikamen, bemerkte Toshi, dass seine Kippen ausgegangen waren. Also zog er sich rasch ein neues Päckchen. Schon konnte es weiter gehen. Am Hotel blieben sie kurz stehen. Toshiya wollte seine Zigarette noch schnell draußen fertig rauchen. In der Zwischenzeit hatte sich Kyo auch eine angesteckt und zog genüsslich daran. Nachdem auch der kleine blonde fertig war, gingen die drei nach drinnen. Auf der Treppe begegneten sie einem aufgeregten Kaoru „Habt ihr Dai gesehen?“ „Nein, wieso?“ Shinya schaute seine Kollegen fragend an. „vermisst du es etwa schon, genervt zu werden? Wenn du willst kann ich ja...“, bevor er seinen Satz mit einem dicken grinsen zuende sprechen konnte, hatte Toshiya schon Kao’s Faust im Gesicht „Nein ich mache mir Sorgen! Es ist schon halb eins durch und er ist nicht da.“ Shinya versuchte seinen Leader ein bisschen zu beruhigen „Na ja, er ist immerhin schon erwachsen. Du hast doch gesagt, dass du deine Ruhe haben willst und nun lässt er dich in Ruhe. Wo ist also dein Problem?“ „Ach nichts. Vergesst es einfach. Ich bin mal schnell Zigaretten holen.“ Shin und Totchi sahen sich erneut fragend an. Vor den Zimmertüren verabschiedeten die beiden sich von Kyo und gingen dann schlafen. Kyo öffnete leise die Tür zu seinem Zimmer. Dann machte er vorsichtig das Licht an und bemerkte erstmals, dass sein Zimmergenosse gar nicht da war. Der kleine Vokalist zuckte mit den Schultern. Dann ging auch er zu Bett. Einige Zeit später öffnete sich erneut die Tür. Total durchnässt trat der Gitarrist leise ein. Er zog seine Schuhe aus und ging geradewegs weiter ins Bad. Nachdem ihn unerwartet ein Regenschauer überrascht hatte, wollte Dai sich nicht groß erkälten. Also hängte er seine nassen Klamotten in die Dusche und lies heißes Wasser in die Badewanne ein. Entspannt in der Wanne sitzend lehnte sich der rothaarige zurück. Ungewollt schossen ihm einige Gedanken durch den Kopf. Gleichzeitig musste er aufpassen, dass er nicht einschlief. Nachdem er seinen Körper wieder aufgewärmt hatte und ihn die Müdigkeit einholte stieg er aus der Wanne ließ das Wasser ab und machte sich dann bettfertig. Er kuschelte sich in sein warmes Bett und zog die Decke bis zum Kinn hoch. Dann schlief er auch schon ein. Als Kaoru nach unten kam waren Toshiya, Shinya und Kyo schon beim Frühstücken. „Kyo, war Dai heute nacht da?“ wollte er von dem angesprochenen wissen. Kyo reagierte nicht. Der Game Boy und das neue Spiel waren viel interessanter. „HALLO???“ kam von dem Fragenden, weil er gerne eine Antwort gehabt hätte. “Machst du dir etwa immer noch Sorgen?” der Drummer schien ein bisschen genervt deswegen. „Lass doch gut sein. Wenn er wieder Lust hat andere zu nerven wird er sich schon sehen bzw. hören lassen“ auch Toshiya schien es nicht wirklich zu interessieren, dass Dai solange abwesend war. Wütend drehte der Leader sich um und ging. „Willst du nichts frühstücken??“ rief ihm der Bassist noch nach aber ignorierend lief Kao weiter Richtung Treppe. Er wollte nach oben gehen und selbst nachsehen ob der Rothaarige in seinem Zimmer war. Vorsichtig klopfte er an der Tür doch er bekam keine antwort. Er versuchte es erneut. Diesmal ein bisschen deutlicher. Aber auch beim zweiten Mal wurde Kaoru nicht die Tür geöffnet. Er drehte sich mit dem Rücken zur Tür und rutschte langsam an ihr herab. Er legte seinen Kopf in den Nacken und schloss seine Augen. Als Kaoru aufwachte, geschah dies, weil er auf einmal nach hinten kippte. Seine Lehne hatte sich bewegt. Die Tür wurde geöffnet. Kaoru lag nun mit dem Kopf auf dem Boden und blickte in ein verwirrtes Gesicht. Nach einigen Minuten schweigendem Anstarren erhob sich der Kleinere. Als er wieder auf den Beinen stand wollte der größere gerade die Tür wieder schließen, doch Kaoru drückte ihm entgegen „Wir müssen reden... Jetzt!“ Dai lies von der Tür ab und ging ein paar Schritte zurück. Er setzte sich auf sein Bett und legte sein Gesicht in seine Hände, seine Ellenbogen auf die Beine gestützt. Kaoru schloss hinter sich die Tür zu und folgte seinem Bandkollegen. Nun setzte er sich auf das gegenüberliegende Bett. Nach einigen Minuten des Schweigens brach Kaoru die Stille „Was ist eigentlich los mit dir?“ Doch diese Frage war vergebens, Kaoru bekam keine Antwort. Der Rothaarige schaute nur schweigsam auf den Fußboden vor sich. „Ich hab mir die Nacht sorgen um dich gemacht.“ Doch wieder war der Boden interessanter. „Daisuke ich rede mit dir!“ „Schön! Ich aber nicht mit dir!“ Dai’s patzige Antwort machte Kaoru rasend „Na gut! Wenn das so ist...! Dann gehe ich eben wieder!“ Dai stand auf „Was gibt’s denn da zu reden? Ich nerve euch doch eh alle nur!“ Dem größeren standen die Tränen in den Augen. „Ich dachte ich könnte mit einem Mann reden, nicht mit einem Kind!“ Kaoru knallte die Tür hinter sich mit einem lauten Knall zu. Dai’s Herz schlug heftig. Er ließ sich zurück aufs Bett fallen. Das Gespräch ging ihm noch einmal durch den Kopf. Erst jetzt realisierte er, dass er eben zu seinem Leader-sama ziemlich kindisch war. Er hätte sich mit ihm aussprechen können, ihm seine Gefühle gestehen können. Dai legte seine Hände auf sein Gesicht um es so zu verdecken. Er hätte am liebsten laut losgeheult. Kaoru lief wütend über den Hotelgang in sein Zimmer. Er schmiss die Tür hinter sich mit Gewalt ins Schloss und warf sich dann auf sein Bett. Auch ihm standen jetzt die Tränen in den Augen. Seine Hand wanderte unter sein Kissen und suchte nach etwas bestimmtem. Doch er fand es nicht. Sein Atem stockte. Erst als er schließlich doch fand nachdem er gesucht hatte, machte sich Erleichterung in Kao breit. Er zog eine schwarze Shorts unter seinem Kissen hervor. Es war aber keineswegs irgendeine Shorts. Es war genau die, die er vor einiger Zeit zu Weihnachten bekommen hatte. Das Gegenstück zu der Shorts, die sich in dem Besitz des anderen Gitarristen befand. Mit goldener Schrift stand auf der linken Seite der Name dessen, den er jetzt am liebsten... Nein er wusste selbst nicht was er gerne in diesem Moment getan hätte. Sollte er vielleicht erst mal abwarten bis zum nächsten Tag, oder ihm lieber doch den Hals umdrehen? Kaoru entschied sich für die erste Variante. Da es noch nicht einmal Mittag war, dauerte dies noch ein bisschen. So langsam begann sein Magen zu knurren. Kaoru stand auf und lief zur Tür. Gerade als er sie öffnen wollte platzten Shinya und Totchi rein. Kaoru erschreckte sich und machte einen Satz nach hinten. Sein Herz klopfte heftig. Shinya schaute ihn verwundert an „Hast du ein schlechtes Gewissen oder warum bist du so schreckhaft?“ Kapitel 2: ~2~ -------------- Kaoru starrte den Drummer mit aufgerissenen Augen an. Er versuchte ein paar Worte zu finden „Ähm... N...nein...I...ich wollte nur gerade die Tür öffnen... und du hast mich eben erschreckt!... Das ist alles!“ Nun hörte man einen leicht wütenden Unterton heraus. Shinya sah seinen Leader etwas verwirrt an, ging dann aber doch schweigend an ihm vorbei und ließ sich auf sein Bett fallen. Toshiya tat ihm gleich und wunderte sich nur über das merkwürdige verhalten Kaorus, der schon fasst fluchtartig den Raum verließ. Kao machte sich auf den Weg nach unten um etwas zu essen. Sein Magen knurrte erneut und er hielt sich den Bauch vor Hunger. Mit gefülltem Magen lässt sich eben doch besser über die Situation nachdenken. Nachdem Kaoru etwas gegessen hatte und ein wenig konzentrierter war, viel ihm ein, dass Dir en grey morgen Abend ihr Konzert hatten und schon heute Nachmittag noch ein Interview geben sollten. Es war eigentlich geplant, dass Dai und Kao das Interview geben würden, doch der Situation entsprechend würde Kaoru doch vorzugsweise einen anderen seiner Bandmitglieder mitnehmen. Er ging nach oben um Shinya zu fragen, ob er nicht Lust hätte mit zu dem Interview zu kommen. Er öffnete die Hotelzimmertür und trat in den Raum. Doch es war ganz still. Nur ein leises schnarchen war zu hören. Kaoru erblickte Toshiya, der auf seinem Bett eingeschlafen war. Dann vernahm Kaoru das Geräusch des Wasserstrahls aus der Dusche. Er klopfte am Bad an und öffnete die Tür ganz vorsichtig. Kao hielt sich die Augen zu „Hey, hast du Lust heute mit mir zu dem Interview zu kommen?“ Shinya wusch sich gerade die Haare, jedoch hörte er den Leader deutlich „Wolltest du nicht eigentlich mit Dai da hin?“ Kaoru nahm nun die Hand vom Gesicht und starrte auf den Sichtschutz der Dusche „Jaa... Aber ich dachte mir... dass... du... vielleicht... auch mal mitkommen wolltest?“ Shinya drehte das Wasser ab „Ja ich kann schon mit gehen, kein Problem. Nur was sagst du dann Dai? Weiß er es schon?“ Nun griff seine Hand nach einem bereitgelegtem Handtuch. Kurz darauf blickte der Drummer verwundert aus der Kabine, als er keine Antwort bekam. Kaoru stand mit leerem Blick da. Er rührte sich kein bisschen. Shinya stiegt aus der Dusche und befestigte sein Handtuch auf dem Weg zu seinem Leader. Er wedelte mit der Hand vor dessen Gesicht bis dieser wieder zu sich kam „Hey! Was ist eigentlich los? Du bist den ganzen Tag schon so komisch drauf. Ist irgendwas passiert?“ Kaoru sah seinen Drummer traurig an „Weißt du... wir... also... Dai und ich... wir hatten einen Streit... eine kleine... na ja was heißt klein... eben eine Auseinandersetzung.“ „Gut, ich komme mit dir. Aber sagen musst du’s ihm selbst!“ Shinya wollte sich nicht in diese Angelegenheit einmischen, deshalb überließ er es seinem Leader, Dai zu berichten, dass nicht er, sondern Shinya mit zu dem Interview gehen würde. „Okay... ach... und... arigatou“ Kaoru drehte sich nun um und verließ das Bad. Dai saß in seinem Hotelzimmer und versuchte sich abzulenken. Er sah Kyo’s Gameboy auf dessen Bett liegen... ganz alleine... verlassen... Blitzschnell sprang der Rotschopf auf und warf sich auf das Bett des Kleineren. Als er das kleine technische Wunderwerk anschaltete ertönte ein piepsen und das „Nintendo“ – Logo war zu sehen. Kurz darauf hüpfte ein kleines Männchen mit einer Latzhose und einer roten Mütze über den Bildschirm. „Super Mario Land... das ist es also was Kyo die ganze Zeit beschäftigt. Na ja.. vielleicht kann ich’s ja auch mal ausprobieren.“ Doch nach nicht einmal zwei Minuten steuerte Dai das kleine Männchen auf dem Bildschirm in ein Loch im Boden. „Och man! Ich war grad so gut...“ Dai schaltete den Gameboy aus. Er legte ihn wieder genau so hin wie er vorher lag. Gelangweilt lief er einige Male im Zimmer auf und ab. Ihm fiel einfach nichts ein. Als Dai vor Langeweile anfing seinen Koffer zu ordnen fiel ihm der Zettel vom Bus in die Hände. Er setzte sich auf sein Bett und starrte dabei das stück Papier an. Doch dann wurde er blitzartig aus seinen Gedanken gerissen, als ihm einfiel, dass das Interview mit Kaoru und ihm heute war. Daisuke ahnte, dass es nicht gut gehen würde. Entweder würden die beiden sich vor der Presse streiten, was wirklich nicht sein musste, oder sie würden kein Wort miteinander wechseln, was wiederum auch nicht das Wahre wäre, besonders nicht, wenn die Öffentlichkeit dabei wäre. Er sah schon die Schlagzeile „DIR EN GREYs Kaoru und Die – Gitarristen im Krieg“ oder so ähnlich. Das musste Dai verhindern. Er stand auf und während er auf dem Weg nach draußen war, hatte er auch schon eine Idee. Kaoru suchte in seinem Koffer gerade eine saubere Hose, doch er musste feststellen, dass er nur noch eine hatte und die war für den morgigen Auftritt. Er brauchte unbedingt eine neue Hose für das Interview, das in mittlerweile nur noch zwei stunden stattfand. Er entschloss sich in der Stadt eine zu kaufen. Irgendeine würde ihm sicher gefallen und passen. Kaoru sah auf die Uhr als er mit schnellen Schritten Richtung Shoppingpassage lief. Er musste sich beeilen, denn Dai wusste immer noch nichts davon, dass statt ihm Shinya mit zu dem Interview gehen würde. Nach einer Weile und inzwischen dem fünften Laden, hatte Kaoru immer noch keine passende Hose gefunden. Er sah erneut auf seine Uhr. Er hatte nur noch eine dreiviertel Stunde und musste auch noch zurück zum Hotel. Sein Blick suchte nach dem nächsten Geschäft, das Klamotten bzw. Hosen führte. Ein paar hundert Meter weiter nahm er ein Schild wahr: „Rock-Star-Pants“ – klingt viel versprechend, dachte er sich. Es war so ziemlich seine letzte Chance. Er betrat den Laden und sah sich um. Er stöberte durch die Regale. Im hintersten Eck angekommen fand er endlich was er suchte. Eine schwarze Jeans die genau seinen Geschmack traf. Kaoru nahm die Jeans in der richtigen Größe mit in eine der Umkleidekabinen und probierte die Hose voller Vorfreude an. Sie passte wie angegossen. Er zog sich wieder um und bezahlte an der Kasse. Er sah auf die Uhr, noch dreizehn Minuten. Langsam wurde es knapp. Doch das Glück schien auf Kaoru’s Seite zu sein. Genau gegenüber stand ein Taxi. Kaoru ging zum Fahrer und fragte diesen, ob er besetzt sei. Der Fahrer verneinte und hielt Kaoru die Tür auf. Als Kao am Hotel ausstieg schaute er noch mal auf seine Uhr. Er hatte noch fünf Minuten. Diese wollte er auch gleich nutzen um sich auf seinem Zimmer umzuziehen. Dai klopfte an die Tür zu Shinya’s Zimmer in der Hoffnung, dass Kaoru nicht da war. Als die Tür aufgemacht wurde stand Toshiya vor Dai „Naaaaa~... Kaoru is nich da... oda wolltest du jemand anderes nerven?“ Dai schob Toshiya wütend zur Seite. Er schenkte dem Bassisten überhaupt keine Aufmerksamkeit und lief geradewegs zu Shinya, der auf seinem Bett lag und Musik hörte. Dai tippte dem Drummer auf die Schulter um dessen Aufmerksamkeit zu erhalten. Shin nahm die Kopfhörer ab und sah den Rotschopf an „Was gibt’s?“ „Shinya... du musst mir helfen... Ich weiß nicht wie ich’s sagen soll... Aber du musst für mich zu dem Interview gehen! Ich kann das nicht... und was würden wohl die Medien denken wenn wir uns dauernd anschweigen... oder noch schlimmer... uns anschreien vielleicht?“ Ihm lief eine Träne über die Wange. Shinya legte seine Hand auf Dai’s Schulter „Ich verstehe was du meinst. Ist gut ich geh für dich hin.“ Dai umarmte Shinya „Arigatou~ Shin-chan“ Shinya löste sich aus den Armen des größeren „Keine Ursache... aber bitte... nenn mich nicht so.“ Dai musste lachen „Na gut~ wie du willst... bin dir ja jetzt was schuldig, ne“ Er stand auf und verließ den Raum. Er lief über den Gang zu seinem eigenem Zimmer. Dort fand er Kyo „Daaaaiiiiii~ du musst mir was helfen! Soll ich morgen das... oder lieber das... anziehn?“ Kyo hielt zwei verschiedene oberteile hoch und blickte den Gitarristen fragend an „ääähm... nimm das ‚Gremmlin’-Shirt... das ist süß.“ Der kleine blonde entschied sich für das schwarze Jackett, schließlich war es nicht in seinem Sinne ‚süß’ zu wirken „Du gehst doch gleich mit Kao zu dem Interview oder?“ Kyo holte eine Mappe aus seinem Koffer „dann kann ich in Ruhe noch mal die Songs durchgehen.“ Dai setzte sich auf sein Bett „Ähm... Shinya geht für mich zum Interview...“ Kyo drehte sich zu Dai um „Oh! Na dann... können wir ja gemeinsam die Songs noch mal durchgehen“ Dai nickte und holte sogleich seine Gitarre und die Noten. Kaoru kam gerade in seinem Hotelzimmer an „Hey Shinya ich bin gleich fertig“ Er ging ins Bad und zog sich schnell um. Shinya war schon startbereit und wartete nur noch darauf, dass Kaoru auch endlich fertig wurde „Sag mal Kao, wolltest du nicht Daisuke bescheid sagen? Also ich meine...“ Kaoru kam fertig angezogen aus dem Badezimmer „Ja schon aber ich hatte keine Zeit... Weiß er es denn jetzt?“ Shinya sah ihn ein bisschen sauer an „Ja er weiß es!“ Kaoru machte einen verwunderten Eindruck, dann drehte er sich um und öffnete die Tür “Können wir gehen?“ Shinya lief voraus, der Leader folgte ihm. Vor dem Hoteleingang wartete schon eine Limousine auf die beiden. Sie wurden zu einem Studio gefahren, indem das Interview statt finden sollte. Vor dem Eingang warteten schon die Leute vom Sender. Kaoru wollte zuerst noch eine Zigarette rauchen und holte seine Schachtel aus der Tasche. Als er fertig war, trat er den Stummel aus und folgte den anderen ins Gebäude. Nun folgte das Übliche: Jeder stellte sich den anderen vor, dann begann die Befragung. Kaoru dachte sich schon, dass das Interview langweilig werden würde, denn die Reporter ließen sich nichts neues einfallen. Shinya saß eigentlich nur da und tat nichts. Doch gegen ende des Interviews wurde eine frage gestellt, die beide Musiker betraf „Gibt es einen besonderen Grund warum Ando-San nicht wie angekündigt zu diesem Interview gekommen ist, sondern Terachi-San?“ Kaoru wachte aus seiner ‚Interviews-sind-langweilig-Phase’ auf und sah zu seinem Bandkollegen. Dieser sah ihn genauso gespannt an wie die Reporter. Kaoru räusperte sich „Also... das hat keinen besonderen Grund. Wir haben nur ein wenig umdisponiert, weil Daisuke anderweitig noch gebraucht wurde und Shinya ist für ihn eingesprungen.“ Shinya zog eine Augenbraue hoch, doch dachte sich nichts weiter. Nach einiger Zeit war das Interview dann auch beendet und Kaoru und Shinya liefen zu ihrer Limousine. Der Fahrer startete den Motor und als die beiden eingestiegen waren, fuhr er los. Einige Minuten später sah Shinya zu Kao „Sag mal... warum hast du denn gesagt, dass Dai beschäftigt ist und deshalb nicht mitkommen konnte?“ Kaoru zuckte bei der Frage zusammen „Ja was hätte ich denn deiner Meinung nach sonst sagen sollen? Hätte ich vielleicht sagen sollen, dass wir Streit haben und ich dich gebeten habe mitzukommen? Du kennst die Presse doch ganz genau... die hätten gleich wieder ne Story erfunden ‚Streit bei Dir en grey – ist das die Trennung?’ oder so was... also ich wollte wegen so etwas nicht dafür verantwortlich gemacht werden!“ Shinya nickte zustimmend „Ja du hast recht. Aber trotzdem solltest du diesen ‚Streit’ langsam mal klären. Schließlich haben wir morgen einen wichtigen Auftritt.“ Kyo und Dai wollten gerade noch einmal die Setlist durchgehen, als die Tür ihres Hotelzimmers geöffnet wurde „Hey... was macht ihr? Egal was... darf ich mitmachen?“ Kyo schaute zu Toshiya, der in der Tür stand „Wir gehen grade noch mal die Setlist durch... kannst ja deinen Bass holen und mitmachen. Also wenn Dai nichts dagegen hat?“ Dai schüttelte den Kopf „Warum sollte ich was dagegen haben? Wir sind doch eine Band.“ Totchi grinste „Da hat er recht!“ Und sogleich holte er seinen Bass und setzte sich zu den beiden. Unplugged spielte jeder seinen Part und Kyo sang seine Texte. Nachdem die Drei mit dem Programm durch waren, war es bereits Dinner Zeit „Wollen wir vielleicht was essen gehen? Ich hab Hunger!“ Dai sah zu seinen Bandmitgliedern die ihm zustimmend zunickten. Sie stellten ihre Instrumente weg und liefen nach unten um zu Abend zu essen. Sie setzten sich an einen der Tische, als gerade Kaoru und Shinya herein kamen. Toshiya winkte die beiden zum „Dir en grey – Tisch“ und Kao und Shin setzten sich zu ihren Bandkollegen. Während die fünf auf ihr Essen warteten, wurden Kaoru und Shinya über das Interview ausgequetscht „Wie war’s? Was wurdet ihr so gefragt? Waren die Leute nett?“ Toshiya wollte alles wissen. Kaoru lehnte sich zurück „Ach, es war wieder genau das selbe wie jedes Mal. Wir wurden gefragt wie die musikalischen Veränderungen zu interpretieren seien, ob in nächster Zeit eine Auslands-Tour geplant sei und was wir uns für die Zukunft von Dir en grey erhoffen oder wünschen...“ Kao konnte im Augenwinkel sehen, dass Dai ununterbrochen auf den Tisch starrte. Er überlegte sich etwas zu sagen, erinnerte sich dann aber doch an seine Gedanken von nach dem Streit. Er wollte abwarten. Vielleicht kommt der Rotschopf ja von alleine zu ihm, dachte sich der Leader. Er wurde auf einmal aus seinen Gedanken gerissen, als ihm seine bestellte Mahlzeit serviert wurde. Auch beim Essen machte der größere Gitarrist den Mund nur zum Nahrung aufnehmen auf. Shinya bemerkte dies ebenfalls und wollte die Stille nun brechen „Und was habt ihr so derweil gemacht?“ Toshiya hatte ein breites grinsen im Gesicht „Wir sind die Setlist noch Mal durchgegangen. Hat Spaß gemacht. Wir sollten öfters Mal unplugged proben!“ Kapitel 3: ~3~ -------------- Als er erwachte war es bereits hell draußen. Er sah, dass er alleine im Raum war. Suchend führte er seine Hand über den Nachtschrank. Er nahm die Uhr hoch und starrte darauf „halb neun“ und ließ sich wieder zurück in die Federn fallen. Müde drehte sich sein Körper um und umklammerte das Kissen auf dem sein Kopf lag. Durch einen Spalt zwischen den schweren Vorhängen schienen ein paar Sonnenstrahlen nun genau auf sein Gesicht. Er kniff die Augen zu, doch als dies nicht half zog er das Federkissen unter seinem Kopf hervor und legte es sich kurzerhand aufs Gesicht. Die Tür ging auf und ein blonder Wuschelkopf schaute durch den offenen Türspalt hindurch. Der Rotschopf blinzelte unter seinem Kissen hervor und sah den kleinen Sänger müde dennoch fragend an. Dieser trat nun mit dem Rest seiner Köpers in das Zimmer ein und schloss hinter sich die Tür. Er lief geradewegs zu dem verschlafenen Mann und setzte sich neben ihn „Na, ausgeschlafen?“ Als antwort kam nur ein müdes stöhnen unter dem Kissen hervor. Der Vokalist stütze sich auf seine Arme und lehnte sich nach hinten „Heute ist das große Konzert. Da werden Kameras sein für die neue DVD. Ich freu mich schon auf die Lightshow.“ Unter der Decke drehte sich der Körper des Größeren. Jetzt nahm er auch das Kissen von seinem Kopf runter und kniff die Augen noch mehr zusammen „Wann fahren wir denn eigentlich los zur Halle?“ Kyo starrte an die Decke „Ach ja, deswegen bin ich ja hier. Wir fahren in zehn Minuten los.“ Während der blonde Strubbelkopf nun aufstand und zur Tür lief schreckte Daisuke hoch „Zehn Minuten?! Oh nein, ich hab noch nicht geduscht und so...“ „Duschen kannst du auch nach dem Soundcheck noch. Aber du solltest was essen.“ Schon war auch die Tür wieder zu und der Raum soweit leer. Dai sprang aus seinem Bett und griff nach sauberen Klamotten aus seinem Koffer. Dann rannte er ins Bad und machte sich frisch. Fertig angezogen stand er nach nicht einmal zwei Minuten wieder in seinem Hotelzimmer. Er packte das nötigste in seine Tasche und beeilte sich auch schon nach unten. Als er am Buffet vorbeikam schnappte er sich ein Brötchen und eilte auch gleich weiter Richtung Ausgang, wo die anderen auch schon warteten. Kurz darauf traf auch der Tourbus ein, mit dem sie zur Halle fuhren. Die Staff-Leute waren auch zum größten Teil schon da und waren gerade dabei die Verstärker usw. in die Halle zu tragen. Auch das Management der Halle und Dir en grey’s Manager waren bereits da und rauchten gerade eine Zigarette. Toshiya und Kyo stellen sich gleich mit ihren Packungen gezückt daneben und rauchten eine mit. Auch Kaoru stelle sich zu den Managern und informierte sich über ihr Gespräch. Der Band-Leader musste schließlich wissen ob es was neues gab, was er der Band verkünden würde. Shinya schüttelte den Kopf und sah zu Dai „Immer diese Raucher!“ Dai lächelte ihn verlegen an. Doch er verkniff sich seine Zigarettenpackung aus seiner Tasche zu holen und lief geradewegs in den Eingang. Er schaute sich um. Als er den Merchandise Stand und die vielen Kisten mit allerlei Fanartikeln dahinter sah musste er unweigerlich in sich hineingrinsen, so als merkte er jetzt erst, wie berühmt er mit seiner Band überhaupt war. Kurz darauf trat Shinya hinter den Rotschopf „Was denkst du gerade?“ Dai drehte sich erschrocken um. Dann fiel es ihm wieder ein „Ich hab mir nur grad die ganzen Sachen hier betrachtet. Die Fans müssen uns ja lieben, wenn es soviel Nachfrage an T-Shirts, CDs und so gibt.“ Shinya musste nun auch grinsen „Ja scheinbar schon. Ich hab gehört die Halle soll komplett ausverkauft sein. Kurz nach Kartenverkaufstart waren alle vergriffen.“ Daisuke machte große Augen. Er musste schlucken. Dann kratzte er sich verlegen am Kopf „Wow!... Hey ich hab ne Idee.“ Der Gitarrist musste lachen „Wie wär’s wenn wir einem der Fans eine große Freude bereiten?“ Shinya sah ihn fragend an „Was meinst du?“ Dai suchte in seiner Tasche kurz etwas. Dann holte er mit strahlendem Blick einen Edding raus „Wir signieren einfach eins der Poster. Ein Fan wird dieses Poster nichts ahnend kaufen und sich im Nachhinein sehr freuen.“ Shinya lachte laut auf „Meinst du nicht, dass es Mord und Totschlag gibt, wenn das raus kommt?“ Dai zwinkerte Shin mit einem Auge zu „Niemand wird davon etwas erfahren. Und wenn der Fan die Signatur entdeckt und es geheim hält, vorerst... wird das verhindert.“ Shinya sah Daisuke an „Du meinst das klappt?“ „Klar! Außerdem gab’s das noch nie!“ Daisuke konnte nicht anders als breit grinsen. „Na hast du ne Glücksfee gesehen oder warum grinst du so?“ Dai zuckte zusammen als Kyo plötzlich neben ihm stand. Nun kam auch Toshiya dazu „Nein, er hat bestimmt wieder einen Weg gefunden andere zu nerven.“ Dai warf ihm einen bösen Blick zu. Kyo sah erst Totchi verwirrt, dann schaute er zu dem Gitarristen „Ich glaube nicht, dass Dai jemanden nervt.“ Ironisch sah Kyo zu Toshiya, der die Anspielung nicht verstand und sich grinsend entfernte. „Ich glaube, der braucht mal wieder eine Frau.“ Shinya musste sich ein schmunzeln verkneifen und auch Daisuke kicherte vor sich hin. Kyo musste sich zusammenreißen nicht zu lachen. Dann verließ auch er die beiden und ging Toshiya hinterher. Shinya sah zu Dai „Okay. Jetzt!“ Er nahm sich eins der Poster aus einer der Kisten und rollte es vorsichtig auf. Daisuke öffnete seinen Edding und kritzelte seine Unterschrift über seinen auf dem Poster abgebildeten Kopf. Danach reichte er den Stift weiter an Shinya und hielt die Enden des Posters fest. Der Drummer Unterschrieb über seinem eigenen gedruckten Kopf und malte noch einen zwinkernden Smilie daneben. Schnell rollte Daisuke das poster wieder zusammen und stellte es zurück zu den anderen. Kurz darauf lief kaoru an den beiden vorbei. Shinya sah auf die Uhr „Wir sollten mal nach hinten gehen zu den anderen. Wir fangen gleich an mit dem Soundcheck“ Als endlich die gesamte Band und Crew hinter der Bühne versammelt waren, ging es auch schon los mit der Besprechung. Jeder wusste was er oder sie zu tun hatte und machte sich so gleich an die Arbeit. Der Soundcheck verlief gut. Die Instrumente wurden auf die Akustik der Halle eingestimmt, hier und da wurde noch etwas lauter gestellt und die Mikrofonständer und Verstärker an die richtige stelle platziert. Dann war es an der Zeit die Setlist noch einmal gemeinsam durchzugehen und eventuelle letzte Veränderungen vorzunehmen. Dies betraf auch den Fanservice, der sehr beliebt bei den Fangirls war. Die Generalprobe verlief ohne Komplikationen. Kaoru entschloss die letzte Pause zu verschieben, damit die Band nicht all zu lange in den selben verschwitzten Sachen auf der Bühne stehen musste. Denn er wusste, dass es in der überfüllten Konzerthalle bis zu fünfzig Grad heiß werden konnte. Im Laufe der Probe wurde auch der grüne Laserstrahler auf die Position von Kyo abgestimmt. Denn der Strahl sollte zu einem bestimmten Zeitpunkt Kyo direkt an der Brust treffen. Nach ein paar Einstellungen war der Strahler in der exakten Position und genau auf den Blondschopf abgestimmt. Anschließend an die Generalprobe wurden noch Kleinigkeiten geklärt. Toshiya warf einen Blick auf seine Uhr und verkündete, dass noch etwas Zeit sei „Wir können ja mal sehen was draußen so los is“ Shinya sah den Bassisten Misstrauisch an „Du willst doch nicht im ernst jetzt da raus gehen. Das wäre selbst mit Bodyguards purer Selbstmord!“ Toshiya lachte über Shinya’s Aussage „Ich meine doch nicht rausgehen... aber wir könnten doch mal aus dem Fenster schauen.“ Kyo fand es ebenfalls interessant und schloss sich seinem Bassisten an. Auch Daisuke ging mit den beiden ans Fenster und blickte vorsichtig durch den Vorhangspalt „Wooow! Das sind echt viele Menschen da draußen.“ Toshiya war die Begeisterung anzusehen. Er strahlte über beide Ohren. Kyo schob gerade den Vorhang noch etwas weiter zur Seite „Oh Scheiße! Mich hat einer gesehen!“ Blitzschnell zog er den Vorhang wieder zu „Tolle Idee Totchi“ Shinya sah den Bassisten böse an „Ich wusste doch, dass das schief geht.“ Kaoru schloss sich dem Drummer an „Los Jetzt wir müssen gehen. Gleich ist einlass und wir müssen uns noch fertig machen.“ Sie gingen alle noch schnell unter die Dusche und machten sich frisch. Angezogen und bereit versammelten sich die Member im Backstage-Bereich während die Fans bereits in die halle stürmten um sich einen guten Platz möglichst weit vorne zu ergattern. Andere rannten direkt zum Merchandise-Stand um sich eins der begehrten T-shirts zu ergattern, die waren nämlich am schnellsten ausverkauft. Auch die Poster waren sehr gefragt. Als die Fans soweit versorgt waren stellten sie sich in die Masse zu dem Rest und warteten gemeinsam darauf, dass es endlich losging. Hinter der Bühne hörte man die aufgeregten Fans, wie sie sich miteinander unterhielten und laut kreischend für ihren Lieblingsmember schwärmten. Nach einer Weile kamen noch ein letztes Mal Staff-Leute auf die Bühne um die Instrumente noch einmal zu stimmen. Die Fans wurden langsam ungeduldig. Nach einer Weile hörte man aus dem großen Geräuschballen einige Sprech-Chöre heraus. Hinter der Bühne liefen nun Kameraleute rum um Backstagematerial zu filmen, was später als Bonus auf die DVD kommen sollte. Sie filmten die Member beim letzten Make-up-Check und dabei wie sie noch schnell was tranken. Sie bekamen nun Bescheid, dass sie gleich auf die Bühne konnten. Die Band stellte sich in einem Kreis auf. Sie gingen noch einmal den ersten Teil der Setlist durch und Kaoru betonte noch Mal besonders die Änderungen. Dann legten sie ihre Hände in der Mitte des Kreises aufeinander. Daisuke war der letzte, der zögerlich seine Hand auf die der anderen legte. Auch Kaoru zögerte kurz warf einen schnellen Blick auf seinen zweiten Gitarristen doch schaute so schnell es ging wieder in die Mitte des Kreises „Wir werden heute gefilmt für die neue DVD. Geht daraus und gebt euer Bestes.“ Shinya sah ihn an „Das tun wir doch immer! Aber ich weiß, dass du das auch weißt.“ Kaoru sah seinen Drummer freundlich an. Danach führte er die Hände seiner Band „Jetzt lasst uns die Halle rocken!“ Die Hände machten erst eine Bewegung nach oben um kurz darauf wieder nach unten zu fallen. Dabei schrieen die fünf ihren ‚Kampfruf’ wie vor jedem Konzert, das sie gaben. Am Eingang zur Bühne stellten sie sich in einer Reihe auf und warteten auf ihr Kommando. In der Halle gingen nun die Scheinwerfer aus und es dauerte auch nicht lange bis die Fans endlich leise waren. Dies sollte aber nicht lange andauern, denn als sie die Musik vernahmen, die abgespielt wurde und die perfekt arrangierten flackernden Lichter der Scheinwerfer dazu sahen begannen sie auch schon sofort an zu schreien. Das Intro ‚G.D.S’ hatte begonnen und damit auch das Konzert. Kapitel 4: ~4~ -------------- Daisuke spielte seine Gitarre wie in Trance. Er tat alles wie von Geisterhand geführt. Dass er sich mitten in einem Konzert befand, merkte er erst als die erste Pause anstand und die Band hinter der Bühne verschwand. Die Fanmasse draußen tobte und schrie. Kaoru erinnerte die Band noch mal daran, dass sie alles geben und die Menge noch mehr anheizen sollten. Nach einem Schluck Wasser und einem Blick in den Spiegel ging es auch schon wieder auf die Bühne. Es folgten ein paar weitere Songs, bis endlich Dai’s Lieblings Song auf der Setlist stand: Red...[em]. Bei diesem Song strengte er sich immer ganz besonders an, da es ‚sein’ Lied war. Doch irgendetwas stimmte heute nicht. Er spürte es. Er befürchtete, dass er sein Solo versauen würde. Es kam glücklicherweise nicht dazu. Alles lief perfekt. Zu perfekt. Kurz nach seinem Solo Riss eine der Gitarrensaiten. Daisuke fluchte und zog sich schnell den Gitarrengurt über den Kopf, damit er sich eine andere Gitarre umhängen konnte. Ein Staffmitglied war auch gleich zur Stelle und half ihm. Die Zeit raste, denn der Song war fast zu Ende und er musste noch einen Part am Ende spielen. Er schaffte es gerade noch pünktlich das Outro zu spielen. Bei der nächsten Pause zog sich die Band hinter der Bühne schnell um. Alle hatten jetzt das aktuelle Bandshirt an. Sie hatten noch ein paar Minuten bis sie wieder auf die Bühne mussten. Kaoru nutzte diese Chance und zog Dai zur Seite „Sag WAS in Gottes Namen ist eigentlich mit dir los?“ Dai sah ihn verwundert an „Was bitte meinst du?“ Kaoru warf eine ernsten Blick zurück „Du weißt genau was ich meine! Was war das denn bitte eben bei ‚Red’?“ Daisuke schaute Kaoru nun genauso ernst an „Mir ist eine Saite gerissen. Ist das denn so schlimm?“ Kaoru verdrehte die Augen „Das hab ich gesehn. Aber vielleicht solltest du Mal besser aufpassen. Sonst passiert dir das doch auch nicht!“ Daisuke biss die Zähne zusammen „Das war ein Unfall! Das ist dir doch auch schon passier!... Mister Perfect!“ Kaoru’s Miene wurde nun noch ernster „Du musst es ja wissen! Aber ich sag wenigstens wenn mich was stört. Also friss nicht immer alles in dich hinein! Ich werde dir schon nicht den Kopf abschlagen!“ Und damit drehte er sich um und ging gemeinsam mit den anderen zur Bühne. Dai starrte kurz gegen die Wand, dann beschloss auch er zurück auf die Bühne zu gehen. Er hatte ja auch keine andere Wahl. Kaoru saß im Tourbus und ließ das Konzert noch einmal Revue passieren. Er war der Meinung, dass es ein sehr gelungener Auftritt seiner Jungs war. Es war schon sehr spät in der Nacht als der Bus vor dem Hotel hielt. Kao weckte die anderen. Fix und Fertig von dem Abend waren fast alle eingeschlafen, bis auf Daisuke. Er saß auf seinem Platz und dachte über das Gespräch mit Kaoru nach. Er beschloss dem ganzen ein Ende zu setzen und mit Kaoru über die verzwickte Situation zu reden, so fern dieser dazu bereit war. Kaoru ging mit Shinya und Toshiya durch die Empfangshalle der Hotels. Die drei gingen geradewegs weiter um zu ihrem Zimmer zu gelangen. Kyo und Dai trotteten hinterher. Kyo sah Dai fragend an „Dir liegt doch etwas auf der Seele...“ Dai war überrascht, dass Kyo ihn enttarnt hatte „Woher weißt du denn das schon wieder?“ Kyo schmunzelte „Na ich bin doch nicht blöde. Das merkt man sofort, zumindest solange man nicht Toshiya heißt.“ Da musste selbst Dai grinsen. „Du hast dich in den letzten Tagen verändert. Ich kenne dich eigentlich viel aufgeschlossener und vor allem aktiver. Also erzähl mir nicht, dass alles in Ordnung ist.“ Dai seufzte „Tja, wenn das alles bloß so einfach wäre...“ Kyo überlegte kurz „Also wenn ich dir irgendwie helfen kann... ich bin für dich da wenn du mich brauchst.“ Dai lächelte beruhigt „Danke, das weiß ich zu schätzen, aber ich fürchte, da muss ich alleine durch.“ Sein Blick wurde leer. „Hast du schon Mal jemanden geliebt, aber angst gehabt es dieser Person zu sagen, weil sich dadurch dein ganzes Leben verändern könnte?“ Kyo runzelte die Stirn „ Dai, die Welt verändert sich immer wenn man jemanden liebt.“ Dai kniff die Augen zu „Ja aber ich meine, dass deine Familie oder deine Freunde deine Liebe nicht akzeptieren, und du vielleicht sogar gezwungen bist deine Karriere aufzugeben dafür.“ Kyo’s Stirn lag immer noch in Falten „Das wäre aber eine komische Situation... Wer ist denn die Glückliche?“ Kyo konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen. Dai seufzte erneut. „Also ich denke, dass ‚Freunde’ so etwas akzeptieren sollten, andern Falls sind sie keine echten Freunde. Meinst du nicht auch?“ Dai sah nachdenklich aus „Wenn das so einfach wäre.“ Nun hatten auch Kyo und Daisuke ihr Zimmer erreicht. Kyo schloss gerade die Tür als das Handy des Gitarristen klingelte. „So spät ruf dich noch jemand an?“ Kyo war verwundert darüber, immerhin war es mitten in der Nacht. Aber er kümmerte sich nicht weiter darum und legte sich müde in sein Bett. Dai sah die Nummer auf dem Display und wollte sie zuerst wegdrücken, entschied sich aber doch ran zu gehen. „Daisuke, wir müssen reden. Dringend! Ich weiß, dass irgendwas nicht mit dir stimmt und ich habe kein bock, dass wir uns weiter anschweigen. Wir sind doch Freunde und ich möchte, dass das so bleibt! Wir treffen uns morgen Mittag an der Bar. Schlaf dich jetzt erstmal aus.“ Das Gespräch war damit beendet. Daisuke wiederholte in Gedanken die Worte seines Leaders: ‚wir sind doch Freunde... und ich möchte, dass das so bleibt’. Das war ein Stich ins Herz. Der Rotschopf umklammerte sein Kissen und auch er viel jetzt vor Müdigkeit in den Schlaf. Kaoru hatte gerade aufgelegt, da bemerkte er seinen Fehler. „Scheiße! Hoffentlich hat er das nicht Falsch verstanden! Wie konnte ich nur so blöd sein? Das waren eindeutig die Falschen Worte. Na ja... ich bin ja mal gespannt ob sich das morgen klärt.“ Als er die Badtür öffnete, schliefen seine Zimmergenossen schon und es war nun auch für ihn an der Zeit ins Bett zu gehen. Am nächsten morgen wurde er durch den Fernseher geweckt, der im Hotelzimmer an der Wand hing. Totchi und Shin sahen sich gerade einen Bericht über Visual Kei an. „Warum seid ihr schon wach? Heute ist unser freier Tag!“ „Psst Kaoru! Da läuft grade ein Bericht über uns. Mal sehen was die diesmal über uns erzählen.“ Toshiya machte den Fernseher lauter. Kaoru zog sich die Decke über den Kopf. Er konnte sowieso nicht mehr schlafen, also beschloss er aufzustehen und das Badezimmer in Beschlag zu nehmen. Er ließ sich heißes Badewasser ein und zog sich aus. Kaoru konnte sich am besten in der Wanne entspannen. Er machte sich Gedanken über das anstehende Gespräch mit seinem Bandkollegen und Freund. Plötzlich viel ihm das Telefonat wieder ein. Nun war es jedoch zu spät noch etwas daran zu ändern, ihm blieb nur noch abwarten und Tee trinken. Kaoru hatte die Zeit total vergessen. Er schwang sich gekonnt aus der Wanne und hängte sich ein Handtuch um. Dann lief er zu seinem Koffer um sich Klamotten zu holen. Nebenbei sah er auf die Uhr. Glück gehabt, er hatte noch etwa eine Viertel Stunde um sich Fertig zu machen. Das reichte locker. Kaoru nahm seine Sachen mit ins Bad und trocknete sich dort schnell ab und zog sich an. Als er im Bad fertig war schnappte er seine Zigaretten und lief runter zur Bar. Dai war noch nicht da. Kaoru bestellte sich was zu trinken und zündete sich ein Zigarette an. Er nahm gerade einen Schluck seines Getränks und zog kräftig an seiner Zigarette als ihm von Hinten jemand auf die Schulter tippte. Elegant drehte Kaoru sich um, da stand er. „Bekomm ich auch eine?“ Kaoru reichte dem Rotschopf die Schachtel mit den Nikotinstangen und zündete ihm eine an. „Also gut, lass uns nicht groß drum rum reden. Was ist los?“ Daisuke blies den qualm in den Raum, dann sah er Kaoru tief in die Augen „Ich... ich... ich kann’s dir nicht sagen.“ Kaoru zog eine Augenbraue in die Höhe „Daisuke du kannst mir alles sagen! Ich beiße nicht... oder vielleicht doch... aber das ist ein anderes Thema. Du bist mir Wichtig und ich würde alles für dich tun.“ Dai’s Kopf senkte sich „Du bist mir auch wichtig. Vielleicht sogar mehr als ich mir selbst eingestehe.“ Kaoru musste schlucken „Erm... was genau meinst du?“ Daisuke sah seinem Gegenüber wieder tief in die Augen. Ihm kamen die Tränen „Es tut mir leid, dass ich die letzten Tage so kindisch zu dir war und nicht gleich zu dir gekommen bin. Aber als du im Bus gesagt hast, dass ich ruhig sein sollte und dass ich euch nerve, da ist mir was klar geworden.“ Kaoru’s Blick wurde sanft. „Kaoru, du bedeutest mir mehr als ein guter Freund. Was ich meine ist, ich kann mir eine Leben ohne dich nicht vorstellen.“ Kaoru musste erst überlegen bevor er etwas sagen konnte, doch er kam gar nicht dazu etwas zu sagen. „Ich will aber nicht, dass die Band darunter leidet oder unsere Freundschaft. Du hast ja selbst gesagt, du willst nicht, dass sich etwas ändert. Deshalb werde ich mich wohl...“ Den Satz konnte er nicht mehr zu Ende bringen „Ja ich weiß, dass ich das gesagt habe und es war dumm von mir. Ich habe nicht nachgedacht.“ Dai’s Augen weiteten sich „Heißt das, du wusstest davon, wie ich für dich empfinde?“ Kaoru nickte „An dem Tag, als ich so gemein zu dir war, was mir wirklich leid tut und der ganze Tourstress ist auch keine Entschuldigung dafür, das weiß ich, aber an dem Tag, kurz bevor ich dich geweckt habe, hab ich deine Zeichnung gesehen und dachte mir schon so etwas in der Art.“ Kaoru nahm seinen Freund in die Arme. Daisuke widersetzte sich nicht „Und wie soll es jetzt mit uns und der Band weiter gehen?“ Kaoru musste grinsen „Tja, die werden sich damit abfinden müssen.“ Daisuke schaute seinen Leader an „Wie meinst du das? Womit abfinden?“ Kaoru blickte in die Augen seines Gitarristen „Na, dass wir also du und ich...“ Daisuke sah kaoru misstrauisch an „Du sprichst in Rätseln.“ Kaoru musste lachen „wundert mich nicht, dass du nicht verstehst was ich meine, schließlich waren die letzten Tage sehr verwirrend. Aber was ich dir sagen wollte, in der Zeit als wir... nicht mit einander geredet haben... habe ich ebenfalls gemerkt, dass du mir ganz schön viel bedeutest.“ Daisuke starrte seinen Leader an „Achso...Warte...Echt jetz?“ Kaoru lehnte sich zu dem Rotschopf rüber und Küsste ihn. In dem Moment kamen Shinya und Toshiya vorbei „Nehmt euch ‚n Zimmer!“ Shinya sah den Bassisten böse an und haute ihm auf die Schulter. „Au, was sollte den das?“ Shinya grinste und lief weiter ohne sich dazu zu Äußern. Daisuke löste sich von dem Kuss und sah Kaoru an „Wie war das noch gleich mit dem beißen?“ Kaoru musste lachen „Komm mit dann zeige ich es dir.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)