Sweet Silence von abgemeldet (DieXKao) ================================================================================ Kapitel 4: ~4~ -------------- Daisuke spielte seine Gitarre wie in Trance. Er tat alles wie von Geisterhand geführt. Dass er sich mitten in einem Konzert befand, merkte er erst als die erste Pause anstand und die Band hinter der Bühne verschwand. Die Fanmasse draußen tobte und schrie. Kaoru erinnerte die Band noch mal daran, dass sie alles geben und die Menge noch mehr anheizen sollten. Nach einem Schluck Wasser und einem Blick in den Spiegel ging es auch schon wieder auf die Bühne. Es folgten ein paar weitere Songs, bis endlich Dai’s Lieblings Song auf der Setlist stand: Red...[em]. Bei diesem Song strengte er sich immer ganz besonders an, da es ‚sein’ Lied war. Doch irgendetwas stimmte heute nicht. Er spürte es. Er befürchtete, dass er sein Solo versauen würde. Es kam glücklicherweise nicht dazu. Alles lief perfekt. Zu perfekt. Kurz nach seinem Solo Riss eine der Gitarrensaiten. Daisuke fluchte und zog sich schnell den Gitarrengurt über den Kopf, damit er sich eine andere Gitarre umhängen konnte. Ein Staffmitglied war auch gleich zur Stelle und half ihm. Die Zeit raste, denn der Song war fast zu Ende und er musste noch einen Part am Ende spielen. Er schaffte es gerade noch pünktlich das Outro zu spielen. Bei der nächsten Pause zog sich die Band hinter der Bühne schnell um. Alle hatten jetzt das aktuelle Bandshirt an. Sie hatten noch ein paar Minuten bis sie wieder auf die Bühne mussten. Kaoru nutzte diese Chance und zog Dai zur Seite „Sag WAS in Gottes Namen ist eigentlich mit dir los?“ Dai sah ihn verwundert an „Was bitte meinst du?“ Kaoru warf eine ernsten Blick zurück „Du weißt genau was ich meine! Was war das denn bitte eben bei ‚Red’?“ Daisuke schaute Kaoru nun genauso ernst an „Mir ist eine Saite gerissen. Ist das denn so schlimm?“ Kaoru verdrehte die Augen „Das hab ich gesehn. Aber vielleicht solltest du Mal besser aufpassen. Sonst passiert dir das doch auch nicht!“ Daisuke biss die Zähne zusammen „Das war ein Unfall! Das ist dir doch auch schon passier!... Mister Perfect!“ Kaoru’s Miene wurde nun noch ernster „Du musst es ja wissen! Aber ich sag wenigstens wenn mich was stört. Also friss nicht immer alles in dich hinein! Ich werde dir schon nicht den Kopf abschlagen!“ Und damit drehte er sich um und ging gemeinsam mit den anderen zur Bühne. Dai starrte kurz gegen die Wand, dann beschloss auch er zurück auf die Bühne zu gehen. Er hatte ja auch keine andere Wahl. Kaoru saß im Tourbus und ließ das Konzert noch einmal Revue passieren. Er war der Meinung, dass es ein sehr gelungener Auftritt seiner Jungs war. Es war schon sehr spät in der Nacht als der Bus vor dem Hotel hielt. Kao weckte die anderen. Fix und Fertig von dem Abend waren fast alle eingeschlafen, bis auf Daisuke. Er saß auf seinem Platz und dachte über das Gespräch mit Kaoru nach. Er beschloss dem ganzen ein Ende zu setzen und mit Kaoru über die verzwickte Situation zu reden, so fern dieser dazu bereit war. Kaoru ging mit Shinya und Toshiya durch die Empfangshalle der Hotels. Die drei gingen geradewegs weiter um zu ihrem Zimmer zu gelangen. Kyo und Dai trotteten hinterher. Kyo sah Dai fragend an „Dir liegt doch etwas auf der Seele...“ Dai war überrascht, dass Kyo ihn enttarnt hatte „Woher weißt du denn das schon wieder?“ Kyo schmunzelte „Na ich bin doch nicht blöde. Das merkt man sofort, zumindest solange man nicht Toshiya heißt.“ Da musste selbst Dai grinsen. „Du hast dich in den letzten Tagen verändert. Ich kenne dich eigentlich viel aufgeschlossener und vor allem aktiver. Also erzähl mir nicht, dass alles in Ordnung ist.“ Dai seufzte „Tja, wenn das alles bloß so einfach wäre...“ Kyo überlegte kurz „Also wenn ich dir irgendwie helfen kann... ich bin für dich da wenn du mich brauchst.“ Dai lächelte beruhigt „Danke, das weiß ich zu schätzen, aber ich fürchte, da muss ich alleine durch.“ Sein Blick wurde leer. „Hast du schon Mal jemanden geliebt, aber angst gehabt es dieser Person zu sagen, weil sich dadurch dein ganzes Leben verändern könnte?“ Kyo runzelte die Stirn „ Dai, die Welt verändert sich immer wenn man jemanden liebt.“ Dai kniff die Augen zu „Ja aber ich meine, dass deine Familie oder deine Freunde deine Liebe nicht akzeptieren, und du vielleicht sogar gezwungen bist deine Karriere aufzugeben dafür.“ Kyo’s Stirn lag immer noch in Falten „Das wäre aber eine komische Situation... Wer ist denn die Glückliche?“ Kyo konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen. Dai seufzte erneut. „Also ich denke, dass ‚Freunde’ so etwas akzeptieren sollten, andern Falls sind sie keine echten Freunde. Meinst du nicht auch?“ Dai sah nachdenklich aus „Wenn das so einfach wäre.“ Nun hatten auch Kyo und Daisuke ihr Zimmer erreicht. Kyo schloss gerade die Tür als das Handy des Gitarristen klingelte. „So spät ruf dich noch jemand an?“ Kyo war verwundert darüber, immerhin war es mitten in der Nacht. Aber er kümmerte sich nicht weiter darum und legte sich müde in sein Bett. Dai sah die Nummer auf dem Display und wollte sie zuerst wegdrücken, entschied sich aber doch ran zu gehen. „Daisuke, wir müssen reden. Dringend! Ich weiß, dass irgendwas nicht mit dir stimmt und ich habe kein bock, dass wir uns weiter anschweigen. Wir sind doch Freunde und ich möchte, dass das so bleibt! Wir treffen uns morgen Mittag an der Bar. Schlaf dich jetzt erstmal aus.“ Das Gespräch war damit beendet. Daisuke wiederholte in Gedanken die Worte seines Leaders: ‚wir sind doch Freunde... und ich möchte, dass das so bleibt’. Das war ein Stich ins Herz. Der Rotschopf umklammerte sein Kissen und auch er viel jetzt vor Müdigkeit in den Schlaf. Kaoru hatte gerade aufgelegt, da bemerkte er seinen Fehler. „Scheiße! Hoffentlich hat er das nicht Falsch verstanden! Wie konnte ich nur so blöd sein? Das waren eindeutig die Falschen Worte. Na ja... ich bin ja mal gespannt ob sich das morgen klärt.“ Als er die Badtür öffnete, schliefen seine Zimmergenossen schon und es war nun auch für ihn an der Zeit ins Bett zu gehen. Am nächsten morgen wurde er durch den Fernseher geweckt, der im Hotelzimmer an der Wand hing. Totchi und Shin sahen sich gerade einen Bericht über Visual Kei an. „Warum seid ihr schon wach? Heute ist unser freier Tag!“ „Psst Kaoru! Da läuft grade ein Bericht über uns. Mal sehen was die diesmal über uns erzählen.“ Toshiya machte den Fernseher lauter. Kaoru zog sich die Decke über den Kopf. Er konnte sowieso nicht mehr schlafen, also beschloss er aufzustehen und das Badezimmer in Beschlag zu nehmen. Er ließ sich heißes Badewasser ein und zog sich aus. Kaoru konnte sich am besten in der Wanne entspannen. Er machte sich Gedanken über das anstehende Gespräch mit seinem Bandkollegen und Freund. Plötzlich viel ihm das Telefonat wieder ein. Nun war es jedoch zu spät noch etwas daran zu ändern, ihm blieb nur noch abwarten und Tee trinken. Kaoru hatte die Zeit total vergessen. Er schwang sich gekonnt aus der Wanne und hängte sich ein Handtuch um. Dann lief er zu seinem Koffer um sich Klamotten zu holen. Nebenbei sah er auf die Uhr. Glück gehabt, er hatte noch etwa eine Viertel Stunde um sich Fertig zu machen. Das reichte locker. Kaoru nahm seine Sachen mit ins Bad und trocknete sich dort schnell ab und zog sich an. Als er im Bad fertig war schnappte er seine Zigaretten und lief runter zur Bar. Dai war noch nicht da. Kaoru bestellte sich was zu trinken und zündete sich ein Zigarette an. Er nahm gerade einen Schluck seines Getränks und zog kräftig an seiner Zigarette als ihm von Hinten jemand auf die Schulter tippte. Elegant drehte Kaoru sich um, da stand er. „Bekomm ich auch eine?“ Kaoru reichte dem Rotschopf die Schachtel mit den Nikotinstangen und zündete ihm eine an. „Also gut, lass uns nicht groß drum rum reden. Was ist los?“ Daisuke blies den qualm in den Raum, dann sah er Kaoru tief in die Augen „Ich... ich... ich kann’s dir nicht sagen.“ Kaoru zog eine Augenbraue in die Höhe „Daisuke du kannst mir alles sagen! Ich beiße nicht... oder vielleicht doch... aber das ist ein anderes Thema. Du bist mir Wichtig und ich würde alles für dich tun.“ Dai’s Kopf senkte sich „Du bist mir auch wichtig. Vielleicht sogar mehr als ich mir selbst eingestehe.“ Kaoru musste schlucken „Erm... was genau meinst du?“ Daisuke sah seinem Gegenüber wieder tief in die Augen. Ihm kamen die Tränen „Es tut mir leid, dass ich die letzten Tage so kindisch zu dir war und nicht gleich zu dir gekommen bin. Aber als du im Bus gesagt hast, dass ich ruhig sein sollte und dass ich euch nerve, da ist mir was klar geworden.“ Kaoru’s Blick wurde sanft. „Kaoru, du bedeutest mir mehr als ein guter Freund. Was ich meine ist, ich kann mir eine Leben ohne dich nicht vorstellen.“ Kaoru musste erst überlegen bevor er etwas sagen konnte, doch er kam gar nicht dazu etwas zu sagen. „Ich will aber nicht, dass die Band darunter leidet oder unsere Freundschaft. Du hast ja selbst gesagt, du willst nicht, dass sich etwas ändert. Deshalb werde ich mich wohl...“ Den Satz konnte er nicht mehr zu Ende bringen „Ja ich weiß, dass ich das gesagt habe und es war dumm von mir. Ich habe nicht nachgedacht.“ Dai’s Augen weiteten sich „Heißt das, du wusstest davon, wie ich für dich empfinde?“ Kaoru nickte „An dem Tag, als ich so gemein zu dir war, was mir wirklich leid tut und der ganze Tourstress ist auch keine Entschuldigung dafür, das weiß ich, aber an dem Tag, kurz bevor ich dich geweckt habe, hab ich deine Zeichnung gesehen und dachte mir schon so etwas in der Art.“ Kaoru nahm seinen Freund in die Arme. Daisuke widersetzte sich nicht „Und wie soll es jetzt mit uns und der Band weiter gehen?“ Kaoru musste grinsen „Tja, die werden sich damit abfinden müssen.“ Daisuke schaute seinen Leader an „Wie meinst du das? Womit abfinden?“ Kaoru blickte in die Augen seines Gitarristen „Na, dass wir also du und ich...“ Daisuke sah kaoru misstrauisch an „Du sprichst in Rätseln.“ Kaoru musste lachen „wundert mich nicht, dass du nicht verstehst was ich meine, schließlich waren die letzten Tage sehr verwirrend. Aber was ich dir sagen wollte, in der Zeit als wir... nicht mit einander geredet haben... habe ich ebenfalls gemerkt, dass du mir ganz schön viel bedeutest.“ Daisuke starrte seinen Leader an „Achso...Warte...Echt jetz?“ Kaoru lehnte sich zu dem Rotschopf rüber und Küsste ihn. In dem Moment kamen Shinya und Toshiya vorbei „Nehmt euch ‚n Zimmer!“ Shinya sah den Bassisten böse an und haute ihm auf die Schulter. „Au, was sollte den das?“ Shinya grinste und lief weiter ohne sich dazu zu Äußern. Daisuke löste sich von dem Kuss und sah Kaoru an „Wie war das noch gleich mit dem beißen?“ Kaoru musste lachen „Komm mit dann zeige ich es dir.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)