The reason why ... von BouhGorgonzola (SenxElija (Two people, one person) - Oneshots) ================================================================================ Kapitel 2: ... I miss you. -------------------------- „Sensei?”, fragte Nagisa unsicher, als ich mal mit meinen Gedanken wieder bei Elija war und nicht bei unserem gemeinsamen Training, „Alles okay?” „Mh?” „Sie ... ” „Anwesend.”, sagte ich, grinste sie an und schüttelte den Kopf um einen klaren Gedanken zu bekommen, „Nur ein wenig müde.” So ging es schon eine ganze Weile lang und dabei konnte ich es nicht gebrauchen, schließlich musste ich Nagisa trainieren und ihr Training war härter als gedacht! Wie konnte ich da nur fast jede Minute an Elija denken und mir wünschen, dass er wieder bei mir wäre? Ich hatte verdammt nochmal besseres zu tun! „Sensei, wenn Sie eine Pause brauchen ... ”, begann Nagisa, doch ich schüttelte abwehrend den Kopf, verdrängte nebenbei meine Überlegungen und meinte ernst: „Dein Training ist viel zu wichtig, als dass wir jetzt eine Pause einlegen. Jedoch ... wenn du eine brauchst, sag Bescheid.” „Mache ich.” Nagisa lächelte mich glücklich und zugleich etwas erschöpft an, doch ihre Augen behielten mich prüfend und zugleich fragend im Blick. „Nimm deine Kampfstellung ein.”, befahl ich Nagisa und Nagisa gehorchte, „Wir werden jetzt deine Verteidigung verbessern.” „Okay.” „Vorerst trainieren wir das Abwehren von Steinen und anderen kleineren Gegenständen.”, erklärte ich ruhig, „Ich werde also ein paar Steine werfen und du wehrst sie ab.” „Darf ich das Wasser bändigen?” Diese Frage hatte ich erwartet, doch was sollte ich antworten? Ich wollte sie in ihrer Fähigkeit als Wasserbändigerin verbessern, doch irgendwie hatte ich Angst davor, dass sie diese Kräfte benutzte. Niemand wusste, dass ich an eigenem Leib erfahren hatte, wie stark und unberechenbar diese Fähigkeiten waren. Auch wenn es niemand je von mir erfahren hatte, ich besaß auch die Fähigkeiten als Bändigerin, ebenfalls vom Wasser, aber ich benutzte meist das Eis, da ich damit besser umgehen konnte. Doch seit dieser einen verhängnisvollen Nacht, in der ich erfuhr, wie stark diese Kräfte sind, hatte ich nie wieder diese Fähigkeiten genutzt – und sie niemals mehr erwähnt. „Ich ... ”, begann ich langsam, „ ... okay.” „Danke, Sensei!” Nagisa wollte mich vor Freude umarmen, doch mein Blick, in dem sicherlich Traurigkeit lag, hielt sie davon ab. Sie nahm sofort ihre Kampfstellung ein, entkorkte ihre Flasche mit dem Bändigungswasser, legte eine Hand auf die Flasche an ihrem Gürtel und nickte mir zu. Ich holte aus einem kleinen Beutel an meinem Gürtel ein paar Steine, warf sie blitzschnell auf Nagisa und beobachtete analysierend, wie sie diese abwehrte. „Nagisa, ein wenig schneller.”, erklärte ich ihr ruhig, als der erste Stein sie traf, bevor sie mit einer Peitsche aus Wasser die anderen abzuwehren versuchte. Wieder warf ich ein paar, beobachtete sie. Dieses Mal wehrte Nagisa alle ab, war zwar schnell genug, doch ich konnte ihr ganz genau ansehen, dass sie dabei war, die Kontrolle über das Wasser zu verlieren. Deshalb hörte ich auf Steine zu werfen und sah sie ernst an. „Hör auf!”, sagte ich laut und Nagisa widersprach: „Nein, ich will weiter trainieren! Ich habe es doch schon geschafft! Ich will es verbessern!” „Ich sagte, du sollst aufhören.”, knurrte ich ernst, doch Nagisa fauchte: „Ich will aber trainieren!” „Nagisa, du bist dabei, die Kontrolle über das Wasser zu verlieren.” „Bin ich nicht!” „Es soll zurück in die Flasche und du verkorkst diese dann wieder, hast du mich gehört?” „Ich will aber nicht.” „Nagisa.” „Sen.” „Mach es!” „Nein!”, schrie Nagisa mich an und in dem Moment spürte ich in mir solch eine Wut, die mich vergessen ließ, was ich nun tat. Wütend sah ich Nagisa an, dann machte ich eine Drehbewegung mit meinen Händen, eine Stoßbewegung und das Wasser ging, wie ich ihm befohlen hatte, in die Flasche zurück. „Mach sie zu.”, knurrte ich ernst. Nagisa sah mich entsetzt an, dann verkorkte sie ihre Flasche und sah anschließend zu Boden, während sie leise murmelte: „Tut mir Leid, Sensei.” Diese Worte und ihr verängstigter und zugleich trauriger Blick erschreckten mich, dann wurde mir klar, was ich getan hatte und ich schämte mich für meinen Gefühlsausbruch, auch wenn ich sie nicht angegriffen hatte. Ich erinnerte mich sogar schmerzlich an eine ähnliche Situation mit Elija ... „Sen, das ist toll!” „Elija, hör bitte auf.” „Mach das doch auch!” „Elija, ich bitte dich! Ich ... ich will nicht.” „Ach komm schon, das ist wirklich toll!” Elija sah mich lachend mit vor Freude strahlenden Augen an, während er mit seinem Schwert ein paar Techniken ausprobierte, die Ren ihm gezeigt und erklärt hatte. „Damit kann man sicherlich tausende von Dämonen besiegen! Man braucht bestimmt nur einen richtigen Schwerthieb!”, meinte er stolz und ich konnte ihn nicht länger ansehen, „Das ist die ultimative Technik!” „Elija, es ist unheimlich.”, sagte ich ernst, „Und du bist es auch.” In dem Moment trat in Elijas Augen ein anderer Blick ein, der mich abwertend und zugleich höhnisch ansah. Ich erblickte diesen Blick sofort, fühlte mich gekränkt und unwohl. Diesen Blick hatte ich schon einmal gesehen ... und damals hatten wir uns gestritten. „Elija, ich will nicht.”, meinte ich, „Und du hörst bitte auf!” „Ein Kampf gefällig?”, fragte Elija siegesgewiss. Ich schüttelte den Kopf, doch in genau diesem Moment griff Elija an. Ich verlor die Kontrolle über mich, schlug mit meinem Schwert so heftig, stark und schnell zu, wie Elija nicht geahnt hatte. Ihm flog das Schwert aus der Hand, ich stieß ihn zu Boden, blieb über ihm stehen, die Spitze der Klinge meines Schwertes auf seine Kehle gerichtet. In dem Moment sah er mich entsetzt an, fast so, als sei ich ein Monster – und ich kam mir vor wie eines, senkte mein Schwert und rannte dann weg. „Sensei?”, fragte Nagisa unruhig, „Sensei, was ist los?” „Ich ... habe nur an jemanden gedacht.”, antwortete ich wahrheitsgemäß, obwohl ich vor Nagisa noch nie von Elija gesprochen habe, „Diese Person bedeutet mir sehr viel und ist schon seit ziemlich langer Zeit weg.” Nagisa sah mich schweigend an. „Er war, bevor wir uns das letzte Mal sahen, nett, hilfsbereit, ein wenig lässig und cool, jedoch eine Person, die man immer zu den Guten zählen würde.”, erklärte ich mit einem Seufzen, „Bei unserem letztem Treffen war es anders ... er war eine ganz andere Person, kaltblütig und nach Macht strebend. Wir haben uns gestritten und ich bin letzten Endes weggerannt.” „Aber Sie lieben ihn, oder etwa nicht?”, langsam nickte ich, „Dann suchen Sie ihn und sagen Sie es ihm!” „Ich kann nicht.”, erklärte ich, „Auch wenn ich ihn so sehr vermisse ... ” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)