Wie Yin und Yang von Arashi (Yang: Das Aktive, Offene, Weiche (Tenten)) ================================================================================ Prolog: Das Schicksal nimmt seinen Lauf --------------------------------------- Hallo erstmal^^ Ich weiß ja nicht, ob ihr's schon wusstet, aber ich freue mich, dass ihr zu meiner FF gefunden habt. Wie bereits erwähnt, ist diese Story nur aus Tentens Sicht geschrieben. Und es geht auch gleich los, mit dem Prolog "Das Schicksal nimmt seinen Lauf"... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “DRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR!!!!”, ertönte der laute Schrei meines Weckers und befahl mir, mich endlich aus meinem Bett zu erheben. Ich versetzte ihm einen Schlag auf den ‘Kopf’ und schon war es still in meinem Zimmer. Endlich Ruhe. Doch ich wusste, dass ich dennoch nicht weiterschlafen durfte. Neji würde mich glatt einen Kopf kürzer machen, wenn ich zu spät zu seinem heiß geliebten Training kommen würde. Und das Letzte was ich wollte, war das Neji sauer auf mich war. Also gähnte ich noch einmal ausgiebig, streckte die Arme in die Höhe und öffnete langsam meine Augen. Nachdem ich endlich aufgestanden war, ging ich zum Fenster, zog die Vorhänge beiseite und öffnete das Fenster, um frische, aber auch leider kalte, Luft reinzulassen. Ich schauderte. Musste es denn so verdammt kalt sein? Gemächlich bewegte ich mich in Richtung Badezimmer, um erstmal ausgiebig zu duschen. Irgendwie musste man ja schließlich wach werden. Sauber und angezogen lief ich dann circa eine viertel Stunde später die Treppen zur Küche hinunter. Ich streckte mich zu einem der oberen Schränke, um eines der Gläser hinunterzuholen. Ich bekam eines mit den Fingerspitzen zu fassen und zog es heraus. Doch leider konnte ich es nicht festhalten und es viel mit einem lauten Krachen auf den Boden und zerschellte. So ein Mist, dachte ich nur und wollte einen Besen holen gehen. Klug wie ich war, trat ich natürlich in eine der Scherben. Ich fluchte leise. Der Tag begann ja schon mal super! Hoffentlich würde er nicht so weitergehen. Nachdem ich das Malheur beseitigt hatte, konnte ich endlich etwas essen. Ich bewegte gerade meine Hand zum Mund, als es an der Tür klopfte. Wer konnte das sein? Etwas mürrisch tapste ich zur Tür und öffnete sie einen spaltbreit. Vor mir stand ein circa dreißigjähriger Mann mit blauen Haaren und ernsten Augen. “Kann ich ihnen helfen?”, fragte ich, trotz meiner miesen Laune, freundlich. Hoffentlich wollte er mir nicht irgendetwas verkaufen. Ich hasste diese Leute, sie waren einfach nur nervig. Der Mann antwortete nicht auf meine Frage, sondern stellte eine Gegenfrage. “Tenten?” “Ja, die bin ich. Was kann ich für sie tun?” Er musterte mich skeptisch, legte seine Hand gegen meine Haustür und drückte diese ruckartig auf. Da ich damit nicht gerechnet hatte, flog ich ein Stück nach hinten und landete unsanft auf meinem Allerwertesten. Der Mann trat mit seinem Gefolge ein und ich rappelte mich schnell wieder auf, ein paar Kunais gezückt. Was bildete sich dieser Mann eigentlich ein? Das nannte man Einbruch! Ich verfluchte mich für meine Naivität und Gutmütigkeit und warf die Kunais auf ihn. Der Mann hob nur eine Augenbraue, zog einen komischen Stab hervor, drehte ihn und wehrte somit alle Kunais ab. “Begrüßt man so seinen Vater?” “W-wie bitte?”, fragte ich fassungslos, fasste mich jedoch schnell wieder. “Ich habe keinen Vater!” “Jeder Mensch hat einen Vater. Hat deine Mutter dir nie von mir erzählt?” Ein grimmiges Lächeln umspielte seinen Mundwinkel. “Meine Mutter geht sie gar nichts an!”, schrie ich wütend. Er hatte einen empfindlichen Punkt getroffen. “Sie ist vor sechs Jahren gestorben, nicht wahr? Nun, ein Weib wie sie hat es nicht anders verdient.” Wütend funkelte ich ihn an. Wer war er, dass er es wagte, so über meine Mutter zu sprechen?! Das fragte ich ihn auch gleich. “Wie schon gesagt, ich bin dein Vater und gleichzeitig das Oberhaupt des Yoshihaclans aus Sunagakure.” Yoshiha? Das sagte mir etwas. Es war ein mächtiger Clan, die mit einem Stab kämpfte, der ihre Kampfkraft verdoppelte und noch weitere immense Kräfte hatte. Aus der Tatsache, dass der Mann eben mit einem Stab gekämpft hatte, schloss ich, dass er die Wahrheit sprach. Doch das er mein Vater war, kaufte ich ihm immer noch nicht ab. “Wenn sie mein Vater sind, wie sie sagen, warum haben sie sich dann nie bei mir gemeldet und erscheinen erst jetzt?” “Es gab vorher keinen Anlass zu kommen. Deine Mutter war eine Affäre von mir. Wir verbrachten eine Nacht zusammen. Ein Moment des geteilten Vergnügens. Nicht mehr. Ein paar Wochen später kam sie zu mir und erzählte, dass sie schwanger sei. Das war nie beabsichtigt gewesen. Zufällig war meine Frau Kanoe zu dieser Zeit ebenfalls schwanger. Ein Kind reicht mir völlig aus und so verstoß ich deine Mutter. Sie hätte meinen Ruf nur beschmutzt.” Fassungslos starrte ich ihn an. Meine Mutter hatte mir erzählt, dass mein Vater uns verstoßen hatte, doch sie wollte mir nie den Namen nennen. Konnte es sein? Konnte es wirklich sein, dass das mein Vater war? “Ich habe gehört, dass du gut mit Waffen umgehen kannst. Hast du dich nie gefragt, woher du das hast? Deine Mutter war schließlich keine Kunoichi. Es gibt nur einen einzigen Stab, das bedeutet, dass auch nur eine Person ihn benutzen kann. Daher trainieren die Yoshihas schon seit Jahrzehnten den Umgang mit Waffen und haben ihn perfektioniert. Es liegt uns im Blut, mit Waffen umgehen zu können.” Er machte eine kurze Pause, vergrub die Hände in seinen Taschen und fuhr dann fort. “Begreifst du nun, dass ich dein Vater sein MUSS? Deine Mutter hat wohl tatsächlich nicht mit einem anderen geschlafen. Ich habe es selber nicht geglaubt, doch du musst wohl wirklich meine Tochter sein. Sie hat sich wohl wirklich eingebildet, ich würde ihre Liebe erwidern. Was für ein naives Frauenzimmer!” Ich ballte meine Fäuste zusammen. Nein, allmählich hatte ich wirklich keine Zweifel mehr, dass er mein Vater war. Dazu passte alles einfach zu gut zusammen. Die Erzählungen meiner Mutter, von der Nacht, die ihr Leben verändert hatte. Von dem Mann, den sie liebte, der sie und mich jedoch nie gewollt hatte. Als Kind hatte ich mir immer einen Vater gewünscht. Ich hatte mir ausgemalt, wie er wohl sein würde. Doch das waren die naiven Vorstellungen eines kleinen Mädchens, die nichts mit dem Mann vor mir zu tun hatten. Nein, dass war nicht der liebe Vater, der ein kleines Mädchen auf den Schultern trug und mit ihr zum Zoo ging, sondern ein eiskalter Mann, der eine schwangere Frau einfach davon geschickt hatte und dessen Herz er gebrochen hatte. “Warum kommen sie dann plötzlich jetzt zu mir?”, fragte ich. Meine Stimme war einige Grade abgekühlt und hätten mit der Nejis konkurrieren können. “Ah, du hast es also eingesehen. Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich ein anderes Kind habe. Telulu.” Er zeigte auf ein Mädchen mit braunen Haaren, welches hinter ihm stand und den Blick auf den Boden gerichtet hatte. Es schien sich für irgendetwas zu schämen. “Es ist üblich, den Stab seinem Kind zu überreichen, wenn es 16 Jahre alt ist. Vor circa einem Monat erreichte meine Tochter dieses Alter. Doch es stellte sich heraus, dass sie nicht für den Stab bestimmt war. Da ich keine weiteren Geschwister habe, die Kinder haben, und meine Frau auch keine Kinder mehr gebar, bedeutet das, dass nur du die Erbin des Stabes sein kannst.” Nachdem er seiner Tochter einen strafenden Blick zugeworfen hatte, richtete er seinen Blick auf mich und trat einen Schritt auf mich zu. “Gefallen tut mir das nicht, das solltest du gleich wissen. Doch ich habe leider keine andere Wahl.” Er zog den Stab heraus. Er war einfach wunderschön. Ein gewundener, dunkelbrauner Stab, mit einer silbernen Kugel versehen. Am Ende des Stabes befand sich eine scharfe Klinge. Fasziniert trat ich näher heran. Der Stab zog mich einfach magisch an. Vorsichtig berührte ich mit den Fingerspitzen das dunkle Holz und sprang augenblicklich zurück. Die silberne Kugel hatte plötzlich feuerrot geleuchtet und ein komisches Gefühl war von den Händen aus durch meinen ganzen Körper gekrochen. Mit weit aufgerissen Augen starrte ich den Stab und meinen Vater an. “Das ist die Bestätigung”, sagte er kühl. “Der Stab hat dich also wirklich ausgewählt. Du wirst mit mir nach Sunagakure kommen und den Umgang mit dem Stab lernen, du hast einiges nachzuholen. Und bilde dir ja nicht ein, dass das Training einfach wird. Und jetzt komm!” Er drehte sich um und ging in Richtung Ausgang. Doch ich blieb nur wie angewurzelt stehen. Ich sollte nach Suna? Aber ich hatte doch mein ganzes Leben lang in Konoha gelebt! Ich konnte nicht einfach so gehen, nur weil meinem Vater plötzlich einfiel, dass ich seine Nachfolgerin sein könnte. Ich straffte die Schultern. Ich würde sicherlich nicht mitgehen, da konnte der Stab noch so faszinierend sein. Mein Vater drehte sich zu mir um. “Was ist nun?”, fragte er gereizt. “Ich gehe nicht mit. Hier ist mein Zuhause, mein Team. Und nur, weil dir plötzlich eingefallen ist, dass ich doch noch von Nutzen sein könnte, werde ich garantiert NICHT von hier weggehen!” Ich wurde bei jedem Wort lauter. Der Gedanke an mein Team gab mir Kraft. Nein, ich konnte meine einzigen Freunde nicht verlassen. Sie waren wie eine Familie für mich, auch wenn Lee und Gai total durchgeknallt waren, hatte ich sie doch lieb gewonnen. Und Neji… Neji liebte ich schon seit langem, auch wenn er immer sehr kühl und abweisend ist. “Ich glaube, wir müssen dir noch Manieren beibringen Fräulein. Du hast dich meinem Willen zu fügen. Ich habe mit der Hokage schon alles abgeklärt, dein Team wird informiert. Telulu wird an deiner Stelle hier bleiben.” Mir stockte der Atem und ich starrte ihn wieder fassungslos an. Dann wendete ich meinen Blick auf das Mädchen, meine Halbschwester, und musterte sie eingehend. Sie trug ihre langen braunen Haare offen, nur zwei kleine Flechtezöpfe hatte sie sich gebunden. Sie sah immer noch auf den Boden und schien von der Situation auch nicht begeistert zu sein, doch sie schien sich dem Willen ihres Vaters zu fügen. Ich jedoch wollte nicht so schnell aufgeben und schüttelte den Kopf. “Ich bleibe hier!”, sagte ich bestimmt. Mein Vater zuckte nur mit den Schultern. “Du hast es nicht anders gewollt”, sagte er und gab den anderen Männern, die mitgekommen waren, ein Zeichen. Ich konnte gar nicht schnell genug reagieren, wurde nach vorne gerissen und bekam einen gezielten Schlag auf den Hinterkopf, der mich ohnmächtig werden ließ. Mein letzter Gedanke, war nur noch ein Name. Neji… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sooo, das war's erstmal, ich hoffe euer Interesse ist geweckt und ihr hinterlasst ein paar Kommis ^_^. Ich kann euch schonmal im Vorraus sagen, dass ich nicht schildern werde, wie Tenten die Techniken mit dem Stab gelehrt bekommt (höchstens mal durch nen Flashback). Es wird mit einem Zeitsprung weitergehen und zwar zu dem Zeitpunkt, an dem Tenten ihr altes Team wiedertrifft. Was die so machen, erfahrt ihr dann beim ersten 'richtigen' Kappi. Wenn das erscheint, gibt es für alle Kommischreiber eine Benachrichtigung. Ich werde aber wahrscheinlich zuerst den Prolog von Neji schreiben. Wer dafür eine ENS möchte, sagt bitte Bescheid. Würd mich freuen. LG, Arashi P.S.: Suche noch ne Beta-leserin. Wer Interesse hat, bitte melden! Kapitel 1: Wiedersehensfreude?! ------------------------------- Hallo allerseits^^ Erstmal danke für die Kommis beim Prolog. Hab mich sehr darüber gefreut und auch, dass der Prolog anscheinend gut bei euch angekommen ist. Das neue Kappi ging mir irgendwie ganz schnell von der Hand, ich hoffe das macht es nicht schlechter. nejis Kappi ist auch schon fast fertig... Na ja, aber erstmal geht's hier mit Tentens weiter. Viel Spaß beim lesen^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich würde ihn umbringen. Die genaue Methode musste ich mir noch überlegen. Lieber ein langsames Gift, oder ihm ein Messer ins Herz rammen? So eine Entscheidung durfte nicht leichtfertig getroffen werden. Schließlich konnte man nicht beides ausprobieren, um zu sehen, was befriedigender war. Ob Temari sauer sein würde? Nein, sie würde sich bestimmt auch freuen, ihren Bruder loszuwerden. Außerdem würde sie sich an meiner Stelle sicherlich nicht anders verhalten! So eine Unverschämtheit! Warum musste immer ich für so einen Mist herhalten? Wer war ich, das man so etwas mit mir machen konnte? Oh ja, ich war sauer. Und das war noch stark untertrieben. Mit stampfenden, eiligen Schritten bewegte ich mich vorwärts und konnte es nicht verhindern, dabei etwas Sand aufzuwirbeln und ein paar Leute auf mich aufmerksam zu machen. Doch das war im Moment meine geringste Sorge und es interessierte mich auch einen feuchten Kehricht. In meinem Kopf hallte nur ein Wort wieder: RACHE! Und die würde ich bekommen. Endlich war ich an meinem Ziel angekommen, riss die Tür auf und schrie: “GAARA! MACH DICH SCHONMAL AUF DEINEN UNTERGANG GEFASST!” Gaaras Angestellten schauten mich erschreckt an und hielten kurz mit ihrer Arbeit inne. Doch dann schüttelten sie nur den Kopf und arbeiteten weiter. Sie kannten mich schon. Und sie wussten ganz genau, dass es keinen Sinn hätte, mich aufzuhalten, oder mich aufzufordern nicht so herumzuschreien. Dafür hatten sie viel zu viel Respekt vor mir. Ein fieses Grinsen huschte über mein Gesicht. Oh ja, man hatte Respekt vor mir. Kaum jemand würde es wagen, sich mir in den Weg zu stellen. Das lag an mehreren Dingen. 1. Ich war eine Yoshiha und gehörte somit zu einem der angesehensten Clans. 2. Ich besaß das Heiligtum des Clans - den Stab - und war somit das nächste Oberhaupt. 3. Ich wusste, wie man den Stab einsetzte und war durchaus nicht zimperlich. 4. Ich war mit den Sabakunos eng befreundet. Temari war, genauso wie ich, im ganzen Dorf für ihre Launen gefürchtet und Gaara war der Kazekage. Doch im Moment interessierte mich es einen Dreck, was er war! Gerade DAS er der Kazegake war, hatte mich in diese missliche Lage gebracht. Das er mein Freund war, machte da die Sache auch nicht besser. Schnaufend vor Wut stand ich nun vor seinem Büro und dachte gar nicht daran anzuklopfen, sondern riss die Tür auf. “DU!”, schrie ich und schritt mit schnellen Schritten auf ihn zu. “WIE KONNTEST DU ES WAGEN MIR DAS ANZUTUN!” Ich piekste ihn mit meinem Zeigefinger in die Brust. Sein Gesicht verriet nichts über seine Gedanken, oder momentanen Gefühle. Und da er nichts sagte, fuhr ich mit meiner Schimpftriade fort. “IST DIR KLAR, WELCHEN RANG ICH BESITZE?! AUS DEM GENIN-ALTER BIN ICH SCHON LANGE HERAUS! WAS KOMMT ALS NÄCHSTES?! SOLL ICH VIELLEICHT BABYSITTEN GEHEN?” Ich holte erst einmal Luft, machte dann aber sogleich weiter: “ABER DAS WÄRE WAHRSCHEINLICH ANGENEHMER GEWESEN, ALS DAS! 4 MONATE! GANZE 4 MONATE HABE ICH FÜR DEN WEG GEBRAUCHT, FÜR DEN ICH SONST NUR 1 WOCHE GEBRAUCHT HÄTTE! DABEI HAB ICH DIESE DUMME KUH SCHON GETRAGEN! KANNST DU DIR DAS VORSTELLEN? ICH MUSSTE DIESE OMA DIE HÄLFTE DES WEGES TRAGEN, WEIL DER WEG JA ACH SO ANSTRENGEND WAR!” Von dem vielen Geschreie war ich schon ziemlich außer Atem, also beschloss ich leiser zu sprechen, dafür aber mit strenger Stimme. “Du hast ja überhaupt keine Ahnung! Diese Oma war der Teufel in Person! Ich glaube, ich weiß jetzt die komplette Lebensgeschichte aller ihrer Verwandten und Bekannten! Und glaub mir, das sind nicht gerade wenige! Außerdem hat sie mir ständig an den Haaren rumgefummelt. Niemand, absolut NIEMAND wagt es, dich an meinen Haaren zu vergreifen! Die Gute konnte nichts anderes als meckern, sich beklagen, schimpfen und lästern und das in einer Tour! Und wer ist Schuld an dem Dilemma? Ganz alleine DU! Warum hast du das getan? Wenn du mich ärgern wolltest, muss ich dir gratulieren, ist dir hervorragend gelungen! Aber das wird noch Konsequenzen haben, mein Freund!” Ich lehnte mich noch weiter zu ihm herüber, so dass unsere Nasen sich schon fast berührten und funkelte ihn an. Er seufzte genervt. “Nun beruhig dich doch mal, Tenten. Wir..” “Ich soll mich BERUHIGEN? ICH GEB DIR GLEICH MAL BERUHIGEN! BLEIB DU MAL 4 MONATE MIT DER SCHRECKSCHRAUBE ZUSAMMEN, DANACH BIST DU REIF FÜR DIE KLAPSE!” Bei dem Wort Klapse haute ich mit beiden Händen auf dem Tisch, so das dieser bedenklich bebte und einige Papiere auf den Boden segelten. “Pass doch auf! Du machst noch alles kaputt!”, zischte Gaara. “Ooooh, ich mache gleich noch viel mehr kaputt!”, sagte ich unheilsvoll. Gaara seufzte nur erneut. “Ich kann ja verstehen, dass du nicht gerade begeistert über die Mission bist, aber du hast es doch überstanden, oder nicht? Außerdem hatte ich gerade keinen anderen hier, der die Mission hätte ausführen können.” “Ich glaube nicht, dass du das verstehst, Gaara! Aber das wird Folgen für dich haben, dessen sei dir sicher. Soll ich dir sagen, was ich mit dir machen werde, oder willst du dich überraschen lassen?” Das fiese Grinsen hatte sich wieder auf mein Gesicht geschlichen. Andere hätten bei meinem Auftritt schon längst das Weite gesucht. Nicht so Gaara. Der verschränkte nur die Arme vor der Brust. Er hatte Erfahrung mit temperamentvollen Frauen. “Wir können das heute Abend ausdiskutieren. Temari hat dich schon vermisst.” Bei dem Wort Temari wurde mein Gesichtsausdruck etwas weicher, doch ich ließ mich nicht beirren. “Warum nicht gleich hier?”, fragte ich in einem verführerischem Tonfall. Nun war er es, der sich vorbeugte. “Weil wir nicht alleine sind”, antworte er und zeigte nach links. Ich hob überrascht die Augenbrauen und wendete meinen Kopf in die gewiesene Richtung. Sogleich änderte sich meine Laune und ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht. “Tai, Rin!”, rief ich freudig, lief auf die beiden zu und umarmte sie. “Euch habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen! Wie geht’s denn so? Was macht ihr hier?” Tai grinste nur. “Ich freue mich auch dich wieder zu sehen, Ten. Mir geht’s soweit ganz gut. Und was ich hier mache… nun. Gerade eben habe ich das Schauspiel zwischen dir und Gaara-sama beobachtet.” Ich verzog das Gesicht und er lächelte. Dann wandte ich mich Rin zu und hoffte auf eine Aussagekräftigere Antwort. “Mir geht’s auch gut. Den Grund für unsere Anwesenheit ist einfach. Kazekage-sama hat uns hier herbestellt. Es geht um eine Mission, an der, unter anderem, unser altes Team teilnimmt.” Ich schaute ihn überrascht an, freute mich aber, wieder einmal mit meinem alten Team auf eine Mission zu gehen. Dieses Mal hoffentlich eine Richtige. Dann entdeckte ich einen schwarzhaarigen Mann in der Ecke und lächelte freudig. “Sensei! Wie schön, sie sind auch hier!” Ihn umarmte ich nicht stürmisch, sondern verbeugte mich vor ihm. Ich hatte hohen Respekt vor diesem Mann. Er hatte mir sehr viel beigebracht. Er antwortete nur mit einem Lächeln, was bei ihm schon eine Rarität war. Plötzlich zuckte ich zusammen, denn irgendetwas hatte mich von hinten ‘angesprungen’. Ich riss die Augen auf und machte mich schon kampfbereit, als eine mir bekannte Stimme ertönte. Ich erstarrte. “Tenten, du bist es wirklich! Ich hab dich so vermisst!” Diese Stimme kam von meinem ‘Angreifer’, der sich nun von mir löste. Schon fast im Zeitlupentempo drehte ich mich um. Ich konnte nicht fassen, was ich sah. Orange Beinstrümpfe, grüner Latexanzug, eine hellgrüne Weste, Topfschnitt, Konohastirnband, Megabrauen. Das war eindeutig… “LEE!”, rief ich aus und fiel ihm um den Hals. Ich wollte testen, ob er es wirklich war und keine Illusion. Wie lange hatte ich meinen alten Teamkamaraden schon nicht mehr gesehen? Zwei Jahre bestimmt! Ich löste mich wieder von ihm, ließ jedoch meine Hände auf seiner Schulter ruhen und musterte ihn mit einem strahlendem Lächeln in den Augen. “Ja, du bist unverkennbar Lee! Du hast dich kaum verändert! Ich habe dich auch vermisst! Aber was machst du denn hier in Sunagakure?” Er erwiderte mein Lächeln. “Wir sollen hier eine Mission erfüllen!”, sagte er stolz. Wir?, dachte ich nur. Hieß das…? Ich lies meine Hände langsam von seinen Schultern gleiten und drehte mich langsam weiter nach rechts. Zuerst erblickte ich das etwas größere Exemplar von Lee, welches mir seinen Daumen entgegenstreckte. “Tenten, meine alte Schülerin! Ich sehe, die Kraft der Jugend ist dir treu geblieben!” Er zwinkerte mir zu und ich konnte mir ein erneutes Lächeln nicht verkneifen. Nein, die beiden würden sich wohl nie ändern. Da brauchte ich mir keine Sorgen zu machen. Doch ich wandte mich weiter um, denn mich interessierte etwas ganz anderes. Oder besser gesagt jemand. Ich stockte jedoch in meiner Drehung, denn vor mir stand ein Mädchen, oder besser gesagt eine junge Frau, die ich erst einmal in meinem Leben gesehen hatte. Sie war also wirklich meinem alten Team zugeteilt worden. Ich musste zugeben, dass sie nicht schlecht aussah, mit ihren langen braunen Haaren, in denen sich immer noch zwei Flechtezöpfe befanden, und ihrer zierlichen Figur. Sie musterte mich mit einem verächtlichem Blick. Ich konnte es ihr nicht verübeln, obwohl ich ja eigentlich nichts dafür konnte. Ich war gewiss nicht freiwillig gegangen. Obwohl mein jetziges Team nett war, hatte ich mich immer nach meinem altem Team gesehnt. Vor allem nach der Person, die ich als nächstes erblickte: Neji. Auch er hatte sich äußerlich nicht wesentlich verändert, wie ich nach einer kurzen, verträumten Musterung feststellte. Er trug seine übliche Kleidung (wie in Shippuuden) und ein paar Strähnen seines langen, braunen Haares fiel ihm ins Gesicht, der Rest war nach hinten gebunden. Mein Blick blieb jedoch an einem anderen Teil seines Körpers haften, der mich schon immer am meisten fasziniert hatte: seine Augen. Die pupillenlosen, leicht Fliederfarbenen Seelenspiegel hypnotisierten mich und sorgten dafür, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Im Unterbewusstsein wusste ich, dass ich ihn eigentlich nicht so anstarren sollte und dass das Ganze nach außen hin etwas lächerlich wirkte, doch es ging nicht anders. Mein Körper bewegte sich keinen Millimeter. Das änderte sich jedoch schlagartig, als ich mit den Worten “Na los ihr beiden! Umarmt euch zur Begrüßung!” von hinten einen kräftigen Schubs bekam. Da ich darauf nicht vorbereitet war, stolperte ich nach vorne - direkt in Nejis Arme. Das realisierte ich aber erst, nachdem ich die Arme reflexartig um ihn geschlungen hatte, um nicht hinzufallen. Mir wurde sehr heiß und meine Gesichtsfarbe glich wahrscheinlich der einer Tomate, was man aber glücklicherweise nicht sehen konnte, da mein Gesicht in Nejis Hemd vergraben war. Oh Gott! Ich wusste ja, dass Nejis Körper ein gutes Training genossen hatte, aber war er wirklich schon immer SO muskulös gewesen? Aus Angst den Moment zu zerstören und aufgrund des Schocks war ich - wieder einmal - bewegungsunfähig. Kami-sama (bedeutet das Gleiche, wie ‘Oh Gott’), war er warm! Am liebsten hätte ich mich in seine - unfreiwillige - Umarmung hineingekuschelt und ihn nie wieder losgelassen. Doch das konnte ich natürlich nicht machen, wenn ich es mir nicht für immer mit ihm verderben wollte, also löste ich mich langsam und widerwillig von ihm. “G-Gomenassai (Entschuldigung) Neji.” Ich konnte ein leichtes Stottern nicht unterdrücken und verfluchte mich dafür. Früher hatte ich das doch auch geschafft! Und jetzt war ich um einiges stärker! Reiß dich zusammen, Tenten!, animierte ich mich selbst. Neji erwiderte nichts auf meine Entschuldigung, sondern sah mich nur stumm an. Erleichtert stellte ich fest, dass er wegen dem ‘Unfall’ nicht sauer auf mich war und ich lächelte leicht. “Ich will eure Wiedersehensfreude ja nicht unterbrechen, aber vielleicht sollten wir jetzt unsere Mission entgegennehmen”, sagte Rin leicht säuerlich. Etwas verwundert über seinen Tonfall schaute ich zu ihm. Er sah wütend aus. Wieso nur? Aber er hatte Recht, deswegen nickte ich und schaute erwartungsvoll zu Gaara. Dieser begann auch sogleich zu sprechen. “Es handelt sich um eine Mission von äußerster Wichtigkeit.” Na, Kami sei Dank. Kein Oma-sitting dieses Mal. Bei der Mission könnte ich Neji dann auch zeigen, wie stark ich geworden bin… das heißt, wenn wir die Mission zusammen ausführen würden. “Daher werden eure beiden Teams die Mission gemeinsam ausführen”, beantwortete Gaara meine stumme Frage. “Ihr wurdet ausgewählt, da ihr relativ stark seid und euch größtenteils schon kennt. Bei dieser Mission wird euch alles abverlangt werden. Es ist eine A-Rang Mission. Es wurden einige Genin aus Suna und Konoha entführt, weswegen unsere beiden Dörfer zusammenarbeiten. Eine Anbueinheit hat die Information bekommen, dass sie in einem Berg in Iwagakure versteckt werden, den ihr von hier besser erreichen könnt, als von Konoha aus. Am besten durchquert ihr nicht Ame, sondern das Nachbargebiet. Stellt euch auf Kämpfe mit Nukenin ein. Außerdem werden euch in dem Berg sicherlich Fallen erwarten und es wird schwer sein, den richtigen Weg zu finden. Leiter der Mission wird Yuto sein, Gai ist sein Stellvertreter. Ihr werdet euch morgen um 7 Uhr am Tor von Suna treffen. Noch Fragen?” Alle schüttelten den Kopf. Ich freute mich schon auf die Mission. Ich war bereit. “Gut, dann könnt ihr jetzt gehen… Ach ja und Tenten! Ich bekomme noch einen Missionsbericht von dir!” Mit diesen Worten sank meine Stimmung wieder und ich grummelte etwas unverständliches. Dann kramte ich in meinem Rucksack, holte eine Schriftrolle heraus und warf sie ihm zu. “Da!”, sagte ich missmutig. Gaara verzog seine Mundwinkel und man konnte es fast schon als Lächeln bezeichnen. “Die Einladung für heute Abend steht noch. Dann kannst du auch gleich gegen mich kämpfen, wenn du willst. Ich werde natürlich darauf achten, dich nicht allzu sehr zu verletzen, schließlich sollst du ja morgen fitt sein!” “Pass mal auf, dass ICH DICH nicht verletze!”, grummelte ich. Ich war zwar stark und hatte auch schon mal gegen Gaara gewonnen, aber das war eher dem Glück oder Temaris Hilfe zu verdanken. Gaara war immer noch ein ganz anderes Kaliber. “Ich deute das mal als ‘ja’, also bis später!” Meine Antwort bestand aus einem Brummen, das man durchaus als Zustimmung deuten konnte. Dann wendete ich mich jedoch mit einem Lächeln den anderen zu, die das Spektakel noch beobachtet hatten. Mein Blick blieb an meiner Halbschwester haften. “Ich gehe jetzt zum Anwesen. Möchtest du mitkommen?”, fragte ich sie nach kurzem Zögern. Ich wusste nicht genau, wie ich mit ihr umgehen sollte. “Deine Mutter und die Angestellten, vor allem Kaede-sama, würden sich sicherlich freuen, dich zu sehen.” Bei unserem Vater war ich mir nicht ganz so sicher und erwähnte ihn deshalb nicht. Meine Halbschwester schien zu überlegen. Schließlich nickte sie. “Gut”, erwiderte ich nur und wendete mich den anderen - bei Neji blieb mein Blick ein kleines bisschen länger haften - zu. “Also bis morgen dann!” Ich hob meinen Arm und winkte leicht, drückte dann die Türklinke hinunter und ging, nachdem die anderen ebenfalls eine Verabschiedung gemurmelt hatten. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das war's erstmal. Wie hat euch das Wiedersehen der beiden gefallen? Wie stark Tenten wirklich geworden ist, kommt wahrscheinlich im nächsten Kappi vor, dann wirds vermutlich etwas actionreicher. Wann das Kapitel kommt, kann ich euch leider noch nicht sagen, da ich im April meine Abiklausuren schreibe >.< Oh Gott, oh Gott! *gar nicht dran denken will* Wann nejis Kappi erscheint muss ich mal gucken, wird auf jeden fall nicht mehr sooo lange dauern. Dann könnt ihr sehen, wie Neji das Wiedersehen empfunden hat (und die Umarmung^^). Wäre nett, wenn ihr nen Kommi dalassen würdet und sagt was euch gefallen hat / nicht gefallen hat. Bis demnächst, hel Arashi Kapitel 2: Möge das Spiel beginnen! ----------------------------------- Da bin ich wieder, mit einem neuen Kapitel. Und wie gewünscht, zeigt Tenten hier ihre Stäre, beziehungsweise deutet sie an, denn in diesem Kapitel wird es etwas actionreicher. Damit ihr das Kapitel aber versteht, muss ich hier zunächst einmal etwas erklären: Das Team von Tenten (also Rin, Tai, Sensei Yuto und sie) benutzen eine Geheimsprache,die so >...< gekennzeichnet ist, wenn sie angewannt wird. Kann man sich so ähnlich vorstellen, wie die Löffelchensprache (falls jemand die kennt). Aus 'Baum' wird dann beispielsweise 'Baullewaum'. Oder aus 'Popocorn' wird 'Pollowopcolloworn'^^ Ich hoffe, dass ist verständlich^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Mein Herz klopfte wie ein Presslufthammer. Ich war tierisch aufgeregt. Nicht über die Mission an sich, sondern über mein Team. Oder anders gesagt: meine beiden Teams. Das hätte ich mir niemals träumen lassen. Ich hatte mir nie Illusionen machen wollen, daher hatte ich versucht mich damit abzufinden, meine erste und bisher einzige große Liebe nie wieder zu sehen. Es gab zwar einen kleinen Hoffnungsschimmer, vor circa einem Jahr, wo wir aufgrund einer Mission kurz Rast in Konoha machen mussten, doch der verglomm schnell, denn ich hatte weder Neji, noch einen meiner anderen Exteamkollegen gesehen. Durch dezentes Nachfragen, hatte ich erfahren, dass sie auch auf einer Mission gewesen waren. So etwas nannte man ganz sicher Pech. Doch im Moment schien mir die ’Glücksfee’ wohl gesonnen zu sein und ich steckte summend meine Haare hoch. Es war eine Mission mit Menschen, die mir alle viel bedeuteten. Nun ja, abgesehen von meiner Halbschwester, die kein Wort mit mir wechselte. Ihre Mutter war in Tränen ausgebrochen, als ich sie gestern mitgebracht hatte. Ich lächelte bitter. Ja, ich bekam deutlich zu spüren, dass sie IHRE Mutter war und nicht meine. Aber ich konnte ihr es nicht verübeln. Schließlich wurde sie durch mein Gesicht ständig daran erinnert, dass ihr Mann fremd gegangen war. Tja, und was diesen Mann, meinen Vater, anging… wir kamen wohl miteinander aus. Nicht mehr und nicht weniger. Ich war immer noch sauer darüber, was er mit meiner Mutter und mir gemacht hatte. Doch es hatte keinen Sinn ihn das ständig spüren zu lassen. Mal abgesehen davon, dass es ihn eh nicht interessiert hätte. Er war stolz auf mich, ja. Man konnte nicht leugnen, dass ich mit dem Stab recht gut zurechtkam. Doch mehr empfand er nicht für mich und das würde sich wohl niemals ändern. Aber ich wollte mir durch Gedanken darüber meine Laune nicht verderben lassen, also dachte ich schnell an etwas anderes: Neji. An wen auch sonst? Er hatte sich wirklich kaum verändert. Er war einfach erwachsener, männlicher geworden. Ich konnte nicht sagen, dass mir das nicht gefallen würde, im Gegenteil. Ich fragte mich, wie er sich charakterlich weiterentwickelt hatte. Gestern hatte er nichts gesagt, doch das hatte nichts zu bedeuten. Er würde nie ein Mensch der großen Worte sein. Immer noch summend schlüpfte ich in meine Schuhe und lief die Treppe hinunter. Dann suchte ich meinen Vater und seine Frau auf, um mich mit einer Verbeugung von ihnen zu verabschieden. Sie wiesen mich an, meine Halbschwester mitzunehmen und ich nickte stumm. Auf dem Weg zur Tür umarmte ich ein paar Angestellte zum Abschied, was mein Vater niemals sehen durfte. Er war der Ansicht, dass man Angestellte von oben herab behandeln musste. Doch für mich gehörten die Angestellten inzwischen eher zu meiner Familie, als mein Vater, denn sie gingen wesentlich herzlicher mit mir um. Außer Kaede-sama, die es mir übel nahm, dass ich kein ‘typisches’ Mädchen war und sie mich nicht stundenlang schminken und frisieren konnte. Sicher, zu festlichen Anlässen schminkte ich mich auch, aber ständig? Dann war die Schminke doch gar nichts Besonderes mehr. Außerdem war das viel zu zeitaufwendig und beim Kämpfen generell unnütz. Da hatte ich keine Zeit, mir über zerlaufenes Make-up Gedanken zu machen. Meine Halbschwester jedoch anscheinend schon, denn sie kam perfekt gestylt die Treppe hinuntergelaufen. Ich nickte ihr zu und machte mich dann gemeinsam mit ihr auf den Weg in Richtung Tor. Um so näher ich diesem kam, desto schneller schlug mein Herz, denn ich konnte schon einen gewissen Braunhaarigen erkennen und beschleunigte meine Schritte unbewusst. Doch irgendetwas, das in der Luft lag, ließ mich meine Schritte wieder verlangsamen. Ich spürte eine gewisse Spannung in der Luft und fand auch schnell heraus, woher diese kam. Rin, der an einem Baum gelehnt dastand, schoss todbringende Blicke auf Neji ab, welche dieser kühl erwiderte. Äußerlich schienen die beiden ganz gelassen zu sein, doch ihre Augen sprachen eine ganz andere Sprache. Ich fragte mich, was zwischen den beiden vorgefallen war. Um die Stimmung etwas aufzuheitern rief ich den anwesenden ein fröhliches “Guten Morgen!” zu. Rin wendete seinen Blick auch sogleich von Neji ab und lächelte mich an. “Guten Morgen, Ten-chan. Gut geschlafen?” “Ja, danke”, antwortete ich fröhlich. Mit einem kurzen Blick in die Runde stellte ich fest, dass noch Tai, Lee und Sensei Gai fehlten, aber Telulu und ich waren ja auch etwas zu früh dran. Pünktlich um sieben Uhr trafen dann aber auch die drei ein und wir konnten uns auf den Weg machen. Rin lief neben mir her, was mir sonst nie etwas ausgemacht hatte, mich jedoch jetzt etwas störte, da ich mich lieber mit Neji unterhalten hätte. Doch da sich Rin und Neji nicht gut verstanden, konnte ich das jetzt wohl knicken. Ich machte gute Miene zum bösen Spiel und lächelte, währenddessen wir immer weiter liefen. “Sag mal Ten-chan, hast du dich eigentlich noch an Gaara wegen der Mission gerächt?”, fragte Rin mit einem Grinsen. Ich erwiderte dieses. “Oooooh ja”, sagte ich genussvoll und mein Grinsen wurde breiter. “Erzähl!”, forderte Rin mich auf. “Nun ja, Gaara und ich haben wie üblich trainiert. Und da dachte ich, er könnte eine kleine… Abkühlung vertragen.” “Ist nicht dein Ernst?! Du hast…?” “Ja! Allerdings hat es der Hilfe von Temari bedurft. Ich habe, wie bereits gesagt, gegen ihn gekämpft und ihn dabei zu der Stelle gelotst, wo Temari und ich ein kleines Wasserbecken aufgestellt haben. Tja, und da ist er dann, aus Versehen natürlich, beim Kämpfen reingefallen.” Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. Die Erinnerung an Gaaras Gesichtsausdruck war einfach zu göttlich. “Er hat geschimpft wie ein Rohrspatz und ist dann wütend abgedampft! Weiterkämpfen konnten wir eh nicht mehr, weil sein ganzer Sand nass war. Na ja, in Suna gibt’s ja genug davon!” Rin lachte und klopfte mir auf die Schulter. “Du bist echt ein schlauer Fuchs!” Ich grinste durchtrieben, stockte dann jedoch, als mein Stab plötzlich zu blinken anfing. Meine Miene wurde ernst und ich zählte innerlich, wie oft er aufleuchtete. Ich wusste genau, was das Leuchten zu bedeuten hatte, genauso wie mein Team. Als mein Stab angefangen hatte zu leuchten, waren alle stehen geblieben, da ich mit Rin ziemlich weit Vorne gelaufen war. “Na, hast du deinen Stab wieder nicht unter Kontrolle?”, fragte Yuto Sensei mit einem Lächeln in der Stimme. “Jaa, ich weiß einfach nicht mehr, was ich dagegen machen soll!”, sagte ich und versuchte verzweifelt zu klingen. Natürlich hatte ich meinen Stab unter Kontrolle und er war auch nicht kaputt. Ganz im Gegenteil. Er zeigte mir an, dass sich uns Nukenin näherten. Zwölf an der Zahl, da mein Stab zwölf mal aufgeleuchtet hatte. >Zwölf?<, fragte mein Sensei und wandte unsere Teaminterne Geheimsprache an. >Ja, so viele habe ich auch gezählt. Was ist der Plan Sensei?<, stellte ich eine Gegenfrage. >Wir werden erst einmal weiterlaufen, um nicht aufzufallen. Macht euch kampfbereit. Ich werde versuchen Telulu davon zu erzählen. Tai, du wirst es dem anderen Sensei erklären und Rin Lee. Aber so, dass unsere Feinde keinen Verdacht schöpfen und sich in Sicherheit wiegen. Tenten, du forderst den Hyuuga auf, sein Bluterbe einzusetzen, damit wir ihre genaue Position kennen. Rin, guck nicht so böse. Also, alles verstanden?< >Hai!<, ertönte es von uns dreien gleichzeitig. “Wir können weiter! Und entschuldigt unsere Sprache, die ihr nicht verstehen konntet. Aber die benutzen wir oft mal zum Spaß und jetzt haben wir gerade Tenten etwas aufgezogen”, erklärte Yuto Sensei den anderen, die uns etwas verwirrt ansahen. Dann ging es weiter und ich freute mich, dass die feindlichen Ninja mir einen Grund gaben, bei Neji zu sein, neben dem ich jetzt lief. Wir liefen alle in Zweiergruppen. Vorneweg Gai-sensei und Tai, gefolgt von Lee und Rin, hinter denen Neji und ich herliefen. Den Schluss bildeten Sensei Yuto und Telulu. Ich tat so, als würde ich mich locker mit Neji über irgendetwas Belangloses unterhalten, doch in Wahrheit führte ich meinen Befehl aus. “Neji”, flüsterte ich. “Setz bitte dein Byakugan ein. Wir werden von Nukenin verfolgt und es wäre hilfreich zu erfahren, wie nah sie uns schon sind.” Neji schaute mich etwas überrascht und mit einem Stirnrunzeln an, fragte jedoch nicht weiter nach, sondern tat, was ich ihm gesagt hatte. Ich war sehr froh darüber, zeigte es doch ein gewisses Vertrauen in mich. Nach einer kurzen Weile flüsterte Neji: “Sie sind hinter uns. Abstand circa 800 Meter. Es sind zwölf.” Ich nickte und sah ihn lächelnd an, sagte jedoch mit ernster Stimme: “Dann mach dich kampfbereit. Sensei Yuto will sie in Sicherheit wiegen, also laufen wir erstmal einfach weiter.” “Verstehe”, sagte Neji nur und lief weiterhin neben mir her. >Die Zahl stimmt. Es sind zwölf. Sie sind circa 800 Meter hinter uns<, gab ich die Informationen laut an die anderen weiter und sprach die Worte ziemlich zornig aus. Es sollte so aussehen, als würde ich sie beschimpfen, weil sie mich aufgezogen hatten. Die anderen lächelten. Es funktionierte, wir schienen unsere Rolle gut zu spielen, denn unsere Gegner griffen uns nicht an. Doch sie kamen immer näher. Neji ließ mich regelmäßig wissen wie nah sie kamen. Als die Distanz zu gering wurde, schaltete er sein Byakugan aus, da es sonst für die Nukenin erkennbar gewesen wäre und sie misstrauisch geworden wären. Fünf Minuten später startete der Angriff, dem wir ohne Vorwarnung nicht so leicht gewappnet gewesen wären. Ein wahres Waffenmehr stürmte auf uns zu. “Hinter mich!”, schrie ich und Tai, Rin und Sensei Yuto verstanden sofort und sprangen hinter mich. Tai hatte noch meine Halbschwester am Arm gepackt und ebenfalls hinter mich gezogen. Ich hatte währenddessen meinen Stab gezückt, streckte meinen Arm nach vorne, sodass der Stab waagerecht in meiner Hand lag und fing an ihn zu drehen, um meine Technik ‘Bo no Jutsu’ auszuführen. Durch das Drehen des Stabes wurde eine unsichtbare Luftbarriere erzeugt, an der alle Waffen abprallten. Das alles passierte innerhalb weniger Sekunden, in denen auch mein ‘altes’ Team den Waffen auswich. “Was ihr könnt, kann ich schon lange”, rief ich, als der Angriff abgewehrt war, steckte den Stab mit einer schnellen Bewegung wieder hinter mich und beschwörte mit meiner Schriftrolle ebenfalls ein Waffenarsenal herauf, welches ich auf die Gegner losließ. Ich verfehlte mein Ziel nie, doch die Nukenin ließen sich natürlich nicht einfach abwerfen. Sie sprangen zur Seite, doch genau das, war meine Absicht gewesen. Denn rechts hatte sich Rin positioniert. Dieser hatte lange schwarze Seile heraufbeschwört, welche sich um seine Gegner schlangen und die Nukenin durch Stromschläge quasi ‘grillten’. Tai hatte sich auf die linke Seite begeben und attackierte seine Gegner dort. Zunächst erschuf er einen Schlammfluss, um seine Gegner wegzuspülen. Diese rutschten nun quasi direkt in meine und Sensei Yutos Arme (metaphorisch gemeint). Ich hieß sie willkommen, indem ich mit meinem Stab auf sie einprügelte und einen Nukenin mit der Spitze meines Stabes direkt das Herz durchstach. Einer weniger. Doch sein Kumpel richtete sich wieder auf und attackierte mich mit einer Feuerjutsu. Schnell hielt ich meinen Stab so, das die Kugel die Feuerjutsu absorbieren konnte und sogleich zurückgab. Das war eine der vielen Fähigkeiten, die der Stab besaß. Dennoch verlor ich dadurch Chakra. Mein Gegner hatte mit dieser Attacke natürlich nicht gerechnet und zog sich Verbrennungen zu. Da er nun schon sehr geschwächt war, hielt ich es nicht mehr für nötig, mit meinen Stab zu kämpfen und benutzte nur noch meine Schriftrolle, mit der ich nun zwei Shuriken heraufbeschwor, die ich ihm in Richtung Knie warf. Wie erwartet, sprang er hoch. Ich hatte währenddessen schon einen dreigeteilten Stab in meiner Hand, mit dem ich den Gegner direkt auf den Kopf traf, da ich ebenfalls hochgesprungen war. Der Nukenin fiel hart auf den Boden. Dadurch hatte ich kurz die Möglichkeit Neji zu erspähen, welcher seinen Gegner gerade mit ‘Kaiten’ angriff. Er schien ebenfalls keine Probleme zu haben, mit seinen beiden Gegnern fertig zu werden, doch das überraschte mich nicht. Nun konzentrierte ich mich aber auf meinen Gegner, welcher einen schwächlichen Angriff startete, welchen ich mit einem Kunai in meiner Hand abwehren konnte. Da ich aber im Nahkampf nicht so gut war, wie im Fernkampf, sprang ich ein Stück zurück. Und sogleich wurde mein Gegner erneut mit zahlreichen Waffen attackiert, denen er nicht allen ausweichen konnte. Dennoch stand er noch. Im Stillen zollte ich ihm Respekt für seine Ausdauer und Durchhaltevermögen. Aber das würde ihm jetzt auch nichts mehr nützen. Ich setzte ‘Ningyoushibai no Koutetsu’ ein, wobei ich mit Chakra Drähte an den auf dem Boden verstreuten Waffen befestigte, diese in die Luft zog und erneut auf meinen Gegner schleuderte. Er hatte keine Kraft mehr, um den Waffen noch einmal auszuweichen und wurde tödlich getroffen. Etwas außer Atem, jedoch mit keinem Kratzer versehen, stand ich nun dort und schaute mich um, ob ich den anderen helfen konnte. Sensei Gai war gerade dabei, seinen zweiten Gegner zu vernichten. Lee hatte seinen Gegner auch schon fast erledigt und Rin spielte noch ein wenig mit seinem zweiten Gegner, welcher wohl auch nicht mehr lange durchhalten würde. Sensei Yuto würde wohl auch keine Hilfe brauchen und so wanderte mein Blick weiter zu Neji, der gerade seine beiden Gegner vernichtet hatte und ebenfalls aufsah. Unsere Blicke trafen sich und ich starrte wieder fasziniert in diese pupillenlosen Augen, die so kalt dreinblickten. Doch ich glaubte noch etwas anderes, hinter der Kälte, erkennen zu können, konnte es jedoch nicht definieren. Ich riss meinen Blick kurz von seinen Augen los, um ihn zu mustern. Erleichtert stellte ich fest, dass auch er keine Verletzungen aufwies. Anderseits hätte mir das auch klar sein sollen. Er war schon immer stark gewesen und verbesserte sich von Tag zu Tag. Ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und wendete mich dann von ihm ab, denn sonst hätte ich sicher irgendetwas dummes getan, da sein angedeutetes Lächeln mich schwach werden ließ. So erspähte ich nun Tai, der sich zwischen Telulu und ihrem Gegner gestellt hatte und diesen gerade erledigte. Anscheinend hatte Telulu Schwierigkeiten gehabt. Darüber wunderte ich mich, denn so stark waren die Gegner nun auch nicht gewesen. Na ja, Hauptsache die Gegner waren besiegt. “Gut gemacht!“, lobte Sensei Yuto. „Und ihr drei“, er schaute zu Rin, Tai und mir „arbeitet immer noch sehr gut zusammen, das freut mich!“ Rin grinste. „Sie haben uns ja auch gut erzogen, Sensei!“ “Das will ich doch wohl meinen! Aber nun sollten wir weiter und uns eine Unterkunft suchen, es wird dunkel. Dort besprechen wir dann alles weitere.“ “Hai!“, kam es von uns und schon liefen wir weiter. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und sie liefen weiter und weiter und immer weiter… und wenn sie nicht gestorben sind, laufen sie noch heute xD. Das wäre doch mal nen tolles Ende für die FF! Aber Scherz beseite, es geht natürlich weiter! Es wäre nett, wenn ihr wieder ein Kommentar hinterlassen würdet und dabei vllt erwähnt, ob ihr Actionszenen mögt. Das werde ich dann nämlich berücksichtigen, indem ich solche Szenen kurz und knapp schildere, oder etwas detaillierter, so wie ich es jetzt gemacht habe. Es wäre auch sehr nett, wen die, die Nejis Kappi lesen, dort ein Kommentar hinterlassen würden. Das wäre sehr nett, denn darüber freue ich mich immer und nur so erfahre ich, was ihr davon haltet. Vielen Dank schonmal im Vorraus! *alle knuddelt und weghüpf* Arashi P.S.: Bald werden dann die Techniken mit dem Stab bei den Charakterbeschreibungen aufgelistet! Kapitel 3: Über Besprechungen, Zimmerverteilungen und kleine Überraschungen --------------------------------------------------------------------------- Halli Hallo. Hier ist, wie versprochen, das neue Kapitel. Es ist noch nicht korrigiert worden, da meine Beta-leserin noch Computerverbot hat. Aber ich wollte euch nicht zu lange warten lassen. Und so viele Fehler, mache ich auch nicht ;). Ich werde es dann naträglich bearbeiten. Und jetzt viel Spaß! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es wurde bereits dunkel, als wir endlich eine Unterkunft gefunden hatten. Yuto-sensei erkundigte sich nach freien Zimmern und konnte vier Doppelzimmer reservieren. Das Motel war nicht sonderlich voll. Bevor wir unsere Zimmer bezogen, gingen wir erst einmal zum Essen. Es gab nichts besonderes und der ‘Essenssaal’, der eher einer heruntergekommenen Kneipe glich, war nicht gerade groß und sauber, doch es reichte. Schließlich wollten wir nur einen Tag bleiben. Wir rückten ein paar Tische zusammen und setzten uns ein ganzes Stück abseits von den anderen, so dass diese uns nicht hören konnten. Nachdem unser Essen vor uns abgestellt wurde, begann Gai-sensei zu reden. “Nun, was hatte das eben alles zu bedeuten? Diese komische Sprache und das Wissen über die Anwesenheit des Gegners…” “Nun, ich hätte es euch wohl früher erklären sollen, aber ich dachte nicht, dass wir schon so früh angegriffen werden würden. Das war wohl ein Irrtum”, meine Yuto-sensei mit einem Seufzen. Bevor er weiter sprechen konnte, hatte meine Halbschwester schon das Wort ergriffen. “Ich kenne diese Sprache”, meinte sie und schaute zu Tai. “Du hast sie früher immer mit Rin gesprochen. Mich und Yuto-sensei aber nie eingeweiht.” Es klang beleidigt. Ob sie eifersüchtig darauf war, weil ich die Sprache beherrschte und sie nicht? Auch Tai hatte die Eifersucht wohl herausgehört und antwortete ihr: “Ja, das stimmt. Es war so eine Sache unter Jungs, weißt du? Aber als Tenten das mitbekommen hat, meinte sie, dass man die Sprache nutzen könne. Als Geheimsprache. Auf die Idee waren wir noch gar nicht gekommen. Yuto-sensei fand den Vorschlag gut und so brachten wir es den beiden bei. Es ist ganz praktisch im Kampf, denn so können wir den Gegner überlisten, wie gerade eben. Der einzige Nachteil ist, dass Rin und ich jetzt keine geheimen ‘Jungengespräche’ mehr führen können”, er grinste verschmitzt und zwinkerte Rin zu. “Und wie habt ihr herausbekommen, dass wir verfolgt werden?”, fragte Lee interessiert. “Das erklärt euch am besten Tenten”, meinte Sensei Yuto mit einem kleinen Lächeln in meine Richtung. “Hai. Es ist so: das Aufspüren von Gegnern ist eine Fähigkeit meines Stabes. Ich weiß nicht, wie es genau funktioniert. Er muss irgendein Radar haben und dann den Riss im Stirnband erkennen. Das ist zumindest eine Theorie. Sicher ist nur, dass er aufleuchtet, wenn er Nukenin aufgespürt hat. Jedes Aufleuchten steht für einen Nukenin.” “Also lag das Blinken nicht daran, dass du ihn nicht unter Kontrolle hattest?”, fragte Lee erstaunt. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. “Nein. Es wäre im Kampf fatal, wenn ich ihn nicht unter Kontrolle hätte.” “Ja, das stimmt. Du bist wirklich stark geworden”, meinte Lee und klopfte mir auf die Schulter. Ich lächelte ihn an. “Danke, Lee. Ihr scheint aber auch Fortschritte gemacht zu haben.” “Na klar. Willst du gleich noch ein paar Liegestütze mit mir machen, Tenten?!” “Ääääh, nein, lass mal lieber, Lee”, wendete ich sofort ein. Bei Lee konnte man nie genau sagen, wie viel ‘ein paar’ bei ihm waren. Wer wusste schon, bei welcher Grenze er inzwischen angekommen war. Einer Millionen?! “Trainieren ist eine gute Idee. Heute sind wir zwar zu erschöpft von der Reise, aber morgen um vier treffen wir uns vorm Eingang des Hotels, um uns ein wenig aufzuwärmen.” “Oh nein, bitte nicht”, stöhnte Telulu und ließ ihren Kopf auf ihre Arme fallen, welche sie auf den Tisch gelegt hatte. Sie wusste wohl auch, dass das ‘Aufwärmen’ bei Yuto-sensei kein Zuckerschlecken war. Auch ich war nicht gerade begeistert über die frühe Uhrzeit, aber was sollte man machen. Jammern half eh nichts. Da musste ich wohl durch. Daher nickte ich nur. Lee und Gai-sensei schienen begeistert zu sein. Wahrscheinlich hofften sie darauf, dass Yuto-sensei sich ihren sadistischen Übungen anschloss, doch Yuto-sensei hatte andere Trainingsmethoden. Aber die würden sie noch früh genug kennenlernen. Rin, Tai und ich warfen uns viel sagende Blicke zu. “Dann sollten wir wohl jetzt wirklich auf unsere Zimmer gehen”, meinte Tai. “Ja, ich bin auch dafür”, stimmte Rin sofort zu und wollte sich erheben, als Yuto-sensei ihn jedoch am Arm festhielt. “Die Zimmeraufteilung muss noch geklärt werden.” Rin schaute ihn verdutzt an. “Wie immer doch… oder nicht?” Er lächelte mir zu, denn für gewöhnlich teilten wir uns ein Zimmer. Auf unserer ersten gemeinsamen Mission war das anders gewesen. Da hatte ich mit Yuto-sensei das Zimmer geteilt, da es ‘schicklicher’ war. Doch die Nächte wurden zu den schlimmsten meines Lebens. Denn man sah es Yuto-sensei zwar nicht an, aber er konnte mit seinem Schnarchen Bäume fällen. Das ich nicht schlafen konnte, wirkte sich natürlich negativ auf die Mission aus. Und da Tai überall schlafen konnte und ihm die Geräusche nichts ausmachten, hatten wir die Zimmer getauscht. Ich schaute nun zu dem ‘Baumfäller’ und sah ihn fragend an, denn auch ich wollte schlafen gehen und wollte wissen, mit wem ich nun das Zimmer teilen sollte. Er wollte ja wohl hoffentlich nicht, dass ich wieder mit ihm in ein Zimmer ging… “Nein, Rin. Ich finde es nicht gut, wenn sich unsere Teams voneinander separieren. So werden wir während der Mission nicht gut zusammenarbeiten können und keine guten Resultate erzielen. Also werden wir uns etwas… vermischen.” Rin schaute unseren Sensei fassungslos an, behielt jedoch seine kühle Fassade bei. Ich runzelte die Stirn, nickte jedoch nur wieder. Es hörte sich logisch an. Aber ob es ihm gelänge Lee und Gai-sensei zu trennen, bezweifelte ich. “Ich will mit Tai in ein Zimmer! Ja, Tai? Bitte, bitte!” Mein Halbschwester schaute Tai mit klimpernden Augen an und hatte ihre Arme um seinen linken Arm geschlungen, da Tai links neben ihr saß. “Meinetwegen”, meinte dieser nur und zuckte mit den Schultern. Yuto-sensei nickte und schaute zu Gai. “Ich würde gerne mit ihnen in ein Zimmer gehen, um noch ein paar Sachen zu besprechen.” “Aber natürlich”, erklärte sich Gai-sensei sofort einverstanden, was mich wunderte. Dann wendete ich jedoch meinen Blick von den beiden Senseis ab, denn ich spürte, dass mich jemand anderes beobachte, wendete den Blick zu dieser Person und blickte in zwei pupillenlose Seelenspiegel. In meinem Magen breitete sich ein nervöses Kribbeln aus. Das konnte nicht sein, oder? Ich interpretierte bestimmt zu viel in den Blick hinein, doch es schien so, als würde mir Neji - alleine mit seinem Blick - eine Frage stellen. Es war eine Frage, mit der ich niemals gerechnet hätte, zumindest nicht von ihm. Doch mir konnte das nur recht sein… oder? Und früher hatte es ja schließlich auch geklappt, oder nicht? Trotz meiner klugen und rationalen Überlegungen spürte ich, wie mir die Hitze ins Gesicht stieg und senkte den Blick. Dann hob und senkte ich meinen Kopf, was als ein ‘ja’ auf seine Frage interpretiert werden dürfte. Neji schien meine Antwort richtig zu deuten, denn er erhob sich und sagte: “Ich gehe dann mit Tenten in ein Zimmer. Könnten wir bitte einen Schlüssel haben?” Yuto-sensei guckte leicht erstaunt, lächelte dann jedoch und überreichte Neji einen der Schlüssel. “Bitte. Dann werden wohl Rin und Lee sich das letzte Zimmer teilen.” Er überreichte Rin und Tai einen Schlüssel und wandte sich Gai-sensei zu. “Wir sollten dann auch gehen”, meinte er und ging ein paar Schritte voraus, damit rechnend, dass Gai ihm folgen würde. Doch da hatte er sich geirrt, denn Sensei Gai musste sich erst einmal von Lee verabschieden. Heulend lagen sich die beiden in den Armen. “Gai-sensei!” “Lee!” “Gai-sensei!” “Lee!” “Gai-sensei… ich werde sie vermissen!” “Mein tapferer Schüler! Mit der Kraft der Jugend werden wir alles schaffen und uns morgen in alter Frische wieder sehen.” Er löste sich von Lee, streckte ihm den Daumen entgegen, zwinkerte ihm zu und offenbarte sein Zahnpastalächeln. Lee nahm sich ein Beispiel daran und nahm eine ähnliche Position ein, bevor Gai-sensei Yuto-sensei folgte. Ich und Neji, die es gewohnt waren, störten uns nicht daran und folgten. Aus den Augenwinkeln, bekam ich jedoch noch mit, wie Rin und Tai die beiden Latexmänner ungläubig und mit geweiteten Augen anstarrten. Tja, daran mussten sie sich wohl gewöhnen. Ich lächelte leicht, winkte ihnen zu und stieg dann hinter Neji die Treppen hinauf. Mit jeder Treppenstufe beschleunigte sich mein Puls. ‘Reiß dich zusammen Tenten, früher hast du dich doch auch nicht so angestellt’, versuchte ich mich selber zu animieren. Doch früher war eben früher und damit Vergangenheit. Früher waren meine Gefühle ja auch noch nicht so stark für Neji gewesen. Jetzt befürchtete ich schon, dass Neji meinen schnellen Herzschlag hören könne. Doch er zeigte natürlich keine Regung und steckte den Schlüssel ins Schloss, öffnete die Tür und trat ein. Tief in Gedanken folgte ich ihm. Doch dann registrierte ich, wo ich gelandet war und riss die Augen auf. Was ich sah war… rosa. So ziemlich alles in diesem Raum schien diese Farbe zu besitzen. Die Tapeten, die sich schon langsam von der Wand lösten, die Vorhänge vor dem Fenster, der Läufer, der bis zur Tür des Badenzimmers ging, der Bezug des Bettes, der Lampenschirm…. Moment mal… Bett? In der Einzahl?! Leicht panisch blickte ich auf das Doppelbett. Kami-sama, bitte sag mir, dass das nicht wahr ist! Betete ich verzweifelt in Richtung Himmel, doch es war wohl kein Scherz. Ich würde diese Nacht in diesem rosa Zimmer verbringen, welches nur ein Bett hatte. Und dieses Bett musste ich, wohl oder übel, mit Neji teilen. Ich linste zu Neji herüber, der das ganze Szenario nur mit einem kurzen, kühlen Blick musterte. Es schien ihm nicht im Geringsten zu stören, dass er sich ein Bett mit mir teilen musste. Er würde mir sicherlich nicht anbieten, auf dem Boden zu schlafen und ich selber würde es auch nicht vorschlagen, denn das wäre mir zu peinlich. Ich seufzte einmal tief und Neji richtete seinen Blick auf mich. Ich lächelte. “Das ich früher mal ein rosa Oberteil getragen habe, bedeutet nicht, dass ich die Farbe heute noch mag”, erklärte ich. Neji nickte nur, begann aber nach einem kurzen Moment des Schweigens doch zu sprechen: “Ich geh duschen!” Dieses Mal war ich diejenige, die nur nickte. Ich ging zu dem Bett und ließ mich darauf fallen, als die Tür des Bades ins Schloss gefallen war. Ein Außenstehender könnte denken, ich hätte Angst, dass mich Neji - als Mann - in der Nacht überfiel. Doch wer Neji kannte, wusste, dass das ein völlig absurder Gedanke war. Tatsache war eher, dass ich Angst hatte, MICH nicht beherrschen zu können. Meine Hände zitterten. Ich durfte nicht so viel nachdenken. Und ich durfte mir erst recht nicht vorstellen, wie das Wasser, welches gerade im Nebenzimmer plätscherte, an dem nacktem Neji herunter prasselte. Nein, das durfte ich mir wirklich nicht vorstellen. Also stand ich auf, suchte nach meinem Geldbeutel und ging zum Fernseher. In diesen warf ich dann eine Münze, um ihn anzuschalten und mich durch das Programm abzulenken. Als die ersten Geräusche aus dem Fernseher ertönten, sah ich erstaunt auf den Bildschirm. Einen Moment starrte ich mit offenem Mund darauf. Dann stolperte ich ein paar Schritte zurück, bis meine Fersen an das Bettende stießen. Ich ließ sich aufs Bett fallen und kugelte mich dann schier vor Lachen. Es war einfach unglaublich! Von allen Motels, die wir hätten aufsuchen können, kamen wir gerade in eins mit rosa Wänden und animierenden Pornofilmen. Als ich mich gefasst hatte, ging ich schnell zum Fernseher, um den Apparat abzustellen, bevor Neji kam. Dieser betrat ein paar Sekunden später den Raum und sah mich fragend an. “Kannst du dir vorstellen, welche Art von Filmen es hier im Videoprogramm gibt?”, fragte ich spitzbübisch. “Ja. Brauchst du Kleingeld?”, fragte Neji trocken. Ich grinste ihn an und schüttelte dann lachend den Kopf. “Nein, danke. Ich glaube ich verzichte lieber und gehe jetzt stattdessen ins Bad.” Mit diesen Worten griff ich nach einem Handtuch und meinen Schlafklamotten. Ausgepackt hatte ich nicht, da wir ja nur eine Nacht bleiben würden. Als ich das Zimmer wieder betrat, saß Neji auf dem Bett und schien zu meditieren. Da es bei ihm etwas völlig Normales war, ging ich schweigend zu meiner Betthälfte und legte mich genau an die Kante. Doch das war gar nicht so einfach, wie ich gedacht hatte. Ich fluchte innerlich. Die Matratze war in der Mitte so ausgelegen, dass ich Mühe hatte, in meinem Teil des Bettes zu bleiben, ohne mich mit den Händen festzuhalten. Das hätte schließlich ziemlich lächerlich ausgesehen. Neji würde das jetzt wohl Schicksal nennen, schoss es mir durch den Kopf. Ich spürte, wie er sich neben mir bewegte, er schien sich auch hinzulegen. Verzweifelt versuchte ich alle Gedanken an Neji aus meinem Kopf verdrängen. Wie sollte es mir sonst gelingen einzuschlafen - nur eine Armeslänge von ihm entfernt? Doch das Vorhaben scheiterte und ich gab auf. “Gute Nacht, Neji”, flüsterte ich, als sich die Matratze sich nicht mehr bewegte. “Gute Nacht, Tenten. Schlaf gut”, antwortete Neji, ebenfalls flüsternd. Täuschte ich mich, oder klang seine Stimme ein wenig rauer als sonst? Doch ich dachte nicht näher darüber nach, sondern freute mich stattdessen, dass er ein ‘Schlaf gut’ zu seinen Worten hinzugefügt hatte. Das hätte er sicher nicht bei jedem getan. Vielleicht war es verrückt, sich über so kleine Dinge zu freuen, doch ich gierte nach jedem Teil - sei er auch noch so gering - seiner Zuwendung und seinen Nettigkeiten. Und ich wusste, dass er im Grunde ein sehr netter, warmherziger Mensch war. Er hatte sein Herz nur in eine Rüstung gesteckt, damit es nicht mehr verletzt werden konnte. Das ich diese Rüstung jemals zerstören könnte, bezweifelte ich. Ich machte mir da keine Illusionen. Außerdem wollte ich ihn nicht ändern. Ich liebte ihn, so wie er war. Mit all seinen Fehlern und Stärken. Neji war meine erste große Liebe. Und ich befürchtete, dass sie auch die Letzte sein würde. Ich war Ninja. Doch ich war auch eine Frau, die sich nach Liebe sehnte. Nach einem Mann, Kinder, einem großes Haus mit Garten, vielleicht Haustiere. Seid ich ein kleines Kind war, wünschte ich mir diese Geborgenheit schon. Die Sicherheit einer Familie. Doch Neji wäre sicherlich nicht bereit, mir diesen Wunsch zu erfüllen. Er verband mit dem Wort ‘Familie’ eher Negatives. Mein Verstand akzeptierte diese Tatsache und suggerierte mir, dass ich ihn vergessen sollte, doch mein Herz wollte nicht. Es wollte einfach nicht einsehen, dass diese Liebe sinnlos war. Ich merkte, wie ich immer müder wurde. Doch gut schlafen würde ich wohl trotzdem nicht. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Jaja, das war's auch schon wieder. Nejis Kapitel muss ich noch schreiben, werde aber wohl bald damit anfangen (vllt sogar noch heute). Etwas kann ich euch dazu aber schon sagen: Neji sieht Sachen, die Tenten nicht sieht^^. Diese Sachen sind nicht so wichtig für den Verlauf der Story, aber doch ganz interessant. Beim nächsten Tenten Kappi erfahrt ihr dann, wie sie die Nacht überstanden hat und ob da wirklich nichts gelaufen ist ;) Würde mich wieder über viele Kommis freuen =) hegdl, Arashi Kapitel 4: Körperliche Nähe --------------------------- Hallo! Erstmal Entschuldigung, dass es so lange gedauert hat. Irgendwie musste ich mich erst dazu durchringen, ein neues Kapitel anzufangen. Als Entschuldigung dafür, ist das Kapitel auch etwas länger geworden. Viel Spaß damit! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Als ich erwachte, hörte ich bereits das Zwitschern der Vögel. Es war ein schönes Geräusch. Ich wollte nicht aufwachen. Es war ein schöner Traum gewesen und ich schwelgte noch ein wenig in der Phase zwischen Traum und Wirklichkeit. Ich fühlte mich zufrieden. Vielleicht lag es an dem Traum. Ich kam selten in den Genuss, mich rundherum zufrieden zu fühlen. Die meiste Zeit fühlte ich mich eher einsam. Mein Vater war nur daran interessiert, dass ich dem Clan keine Schande bereitete und seine Frau ließ mich regelmäßig ihre Abneigung mir gegenüber spüren. Die meisten Dienstboten sahen in mir auch nur ein uneheliches Kind, welches das andere - das rechtmäßige - Kind vertrieben hatte. Die einzigen, die mich mochten, waren meine Teamkollegen und die Sabakunogeschwister. Doch keiner von ihnen war der Typ, der einen mal in den Arm nahm, einen tröstete, Zuwendung spendete. Diese bedingungslose Liebe, die von Herzen kam, fehlte. Ich sehnte mich so sehr nach Liebe. Nach dem Gefühl gebraucht zu werden. Vielleicht war es kindisch, aber mein größter Wunsch war es geliebt zu werden. Ein Zuhause zu haben, wo ich mich behütet und geborgen fühlte. Komischerweise tat ich das gerade. Ich wusste nicht, wo ich war. Als Ninja war man so oft unterwegs, dass man sich morgens erst einmal fragen musste, wo man sich überhaupt gerade befand. Und ich musste unterwegs sein, denn im Haus des Clans würde ich mich niemals so wohl fühlen. Ich kuschelte mich an die Wärmequelle. Woher kam diese Wärme nur?, fragte ich mich und versuchte mich zu erinnern. Die Mission mit der Oma hatte ich Gott sei Dank beendet. Dann hatte ich eine neue Mission bekommen. Es ging darum entführte Genin zu retten. Ich arbeitete mit meinem Team zusammen. Doch nicht nur das. Auch meine alten Teamkollegen kamen mit auf diese Mission. Ich lächelte im Halbschlaf. Ja, ich hatte sie alle vermisst. Den quirligen Lee, der so etwas wie mein bester Freund war und mich immer zum lachen bringen konnte. Ich hatte mich zwar öfters über das Verhalten von ihm und unserem Sensei beschwert, doch mit ihnen kam nie Langeweile auf. Und dann war da natürlich noch Neji. Mein heimlicher Schwarm, mit dem ich nun ein Zimmer teilen durfte. Es war dieser Gedanke, der mich stocken ließ. Auf einmal war ich hellwach, mein Verstand klar. Ich befand mich in einem rosa Zimmer, welches ich mit Neji teilte. Und das Zimmer hatte nur ein Bett. Mein Puls vervielfachte sich. Nun konnte man wohl nicht mehr von einem Ruhepuls sprechen. Langsam, fast zögerlich, öffnete ich die Augen. Zunächst konnte ich nicht viel sehen, da es erst dämmerte, doch dann konnte ich die Konturen eines Körpers erkennen. Eines Körpers, den ich sehr wohl kannte. Mein Blick wanderte höher und entdeckte ein friedlich schlafendes Gesicht. Ich kniff meine Augen zusammen. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich lag quasi auf Neji drauf, sein Arm war um mich geschlungen. Mein Bein lag leicht angewinkelt über seinen, so als wollte ich ihn festhalten und ihm so nah wie möglich sein. Gut, dass wollte ich natürlich auch, aber doch nicht so! Ich hatte mich quasi im Schlaf an ihn rangemacht. Wie peinlich. Mein Körper hatte wohl instinktiv die Nähe des seinen gesucht. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er meine Nähe gesucht hatte. Ich musste schnell aufstehen und mich von ihm lösen, bevor er aufwachte. Doch es viel mir so wahnsinnig schwer. Er war so herrlich warm und es war angenehm in seinen Armen zu liegen. Kurz gab ich mich der Fantasie hin, wie es wäre, jeden Morgen in seinen Armen aufzuwachen und diese Sicherheit zu spüren. Zu wissen, dass er es auch wollte und das er mich liebte. Aber das war nur ein Hirngespinst, was ich mir schnell austreiben musste. Ich durfte mir nicht zu viel Hoffnungen machen, sonst würde ich hinterher böse enttäuscht werden. Ich musste mein Herz verschließen, bevor es zu spät war. Neji suchte keine Bindungen. Er wollte seine Freiheit. Was würde er also denken, wenn er jetzt aufwachen und sehen würde, wie nah wir uns waren? Sicher würde er denken, ich würde mich an ihn kletten. Und er würde es nervig finden und deshalb Abstand zu mir halten. Nein, das könnte ich nicht ertragen. Also versuchte ich mich vorsichtig aus seiner Umarmung zu lösen. Doch das war gar nicht so einfach, denn Nejis Arm hielt mich fest umschlungen. Ich hatte es gerade geschafft mich von diesem zu befreien und mich aufzusetzen, als ich zurückgezogen wurde und wieder auf Neji fiel. Ein kleiner Überraschungslaut entwich meinen Lippen. Neji grummelte etwas unverständliches und legte beide Arme um mich. Ich war geschockt. Hatte Neji gerade wirklich meinen Arm umfasst und mich zurückgezogen? Ich öffnete überrascht meine Augen, die ich bei meinem Fall geschlossen hatte, und schaute zu Neji. Doch er war nicht erwacht, wie ich angenommen hatte, sondern schlief weiter. Was hatte das zu bedeuten? Mit klopfendem Herzen lag ich in Nejis Armen. Hatte ich mich getäuscht? Sehnte er sich vielleicht doch nach Nähe, wenn auch nur nach körperlicher? Er war schließlich auch nur ein Mensch. Ich schloss meine Augen wieder und gestattete es mir, den Moment zu genießen. Doch dann überfielen mich wieder diese Ängste, was geschehen würde, wenn Neji die Augen öffnen würde. Die Angst kämpfte mit meinem momentanen Glücksgefühl. Die Angst gewann und ich entschlüpfte seinen Armen und stand auf. Neji drehte sich grummelnd auf die Seite und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich konnte dem Impuls nicht widerstehen, wieder auf das Bett zuzugehen und ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. >Ich liebe dich, Neji Hyuuga<, murmelte ich in den Worten unserer Geheimsprache . Ich ging ins Bad und ließ das heiße Wasser auf meinen Körper prasseln. Nachdem ich das Bad mit heißem Dampf gefüllt hatte, trocknete ich mich ab und rieb mich mit duftender Lotion ein. Wenn ich auch sonst nicht viel Wert auf Äußerlichkeiten legte, so war es mir doch wichtig, meinen Körper zu pflegen. Ich sah mich um und bemerkte, dass ich meinen Föhn vergessen hatte. Ich fluchte leise. Ich musste meine Haare föhnen, sonst bekam ich die niemals trocken. Dafür waren sie viel zu lang. Ich warf einen Blick auf meine Kleidung. Sollte mich erst anziehen? Ich konnte schließlich nicht nur mit Handtuch bekleidet den Raum betreten, in dem Neji war, oder? Aber andererseits wurden sonst meine ganzen Klamotten nass. Ich überlegte kurz und kam zu dem Schluss, dass es Neji wohl wenig interessierte, was ich anhatte. Es konnte ja auch sein, dass er noch schlief. Also schlang ich das Handtuch um mich und befestigte es mit einem Knoten oberhalb meiner Brüste. Dann öffnete ich die Tür. Ich blieb wie erstarrt stehen, als ich Neji sitzend auf dem Bett bemerkte. Er hatte wohl das Knarren der Tür bemerkt und drehte nun den Kopf in meine Richtung. Er starrte mich an, als wäre ich eine Außerirdische von einem anderen Planeten. Doch es lag noch etwas anderes in seinem Blick, was ich jedoch nicht zu deuten vermochte. Vielleicht war es falsch gewesen, nur in Handtuch den Raum zu betreten. Was mochte er jetzt von mir denken? Ich biss mir auf die Unterlippe. Als er mich dann eingehend musterte, schlich sich die Röte in mein Gesicht. Ich wusste, dass ich keinen Traumkörper hatte. Mein Gesicht war zu rund und die Oberschenkel zu dick. Die Röte verstärkte sich. Jede Tomate hätte mich wahrscheinlich um das intensive rot beneidet. “I-ich ich…”, stotterte ich ungewollt, riss mich dann aber zusammen. “Ich hab den Föhn vergessen. Bin aber gleich fertig, du kannst also gleich ins Bad.” Neji nickte nur und ich beeilte mich, meinen Föhn hervorzuholen, um dann gleich wieder im Bad zu verschwinden. Dort angekommen, lehnte ich mich erstmal mit dem Rücken an die Tür. Verdammt, war das peinlich gewesen! Ich atmete mehrmals tief durch, bis mein Herzschlag sich wieder verlangsamte und ich mich fertig machen konnte. Vollständig angezogen und mit trockenen Haaren ging ich dann zusammen mit Neji zum vereinbarten Treffpunkt hinunter. Dort fing mich Rin ab, ergriff meinen Arm und zog mich hinter sich her. “Rin!”, rief ich entsetzt. “Was soll das, was hast du vor?” Doch er antwortete nicht und zog mich in ein kleines Waldstück, wo er mich dann gegen einen Baum drückte. Die Hände stützte er neben meinem Kopf ab und sah mich böse an. “Hat er dir etwas getan?” Perplex sah ich ihn an. Ich verstand nicht. “Wer?” “Na, dieser Hyuuga-Junge!”, grummelte er. “Neji? Nein, wieso sollte er?” “In unserem Zimmer gab es nur ein Doppelbett…” Es war eine Aussage, doch ich verstand die Frage, die er mir damit stellte. Ich spürte, wie mir wieder eine leichte Röte ins Gesicht schoss. Ich kämpfte so gut es ging dagegen an und atmete einmal tief durch, bevor ich antwortete: “Bei uns auch. Aber Neji hat nichts gemacht, keine Sorge. Auf die Idee würde er nicht einmal kommen.” Ich war vollkommen von meinen Worten überzeugt. Und schließlich war ich ja auch diejenige, die sich an ihn rangemacht hatte. “Er ist ein Mann und du eine hübsche Frau. Tenten, sei ehrlich zu mir!” Ich schaute immer noch verwirrt, lächelte aber leicht. “Danke für das Kompliment, Rin. Aber Neji ist nicht so. Außerdem sieht er mich nicht als Frau, sondern nur als ehemaligen Teamkollegen.” Rin lachte bitter. “Das denkst aber nur du!” “Was meinst du?”, fragte ich erstaunt. “Man Tenten! Sei doch nicht so blind. Er steht auf dich, merkst du das nicht?!” Nun war ich diejenige, die lachte. “Ich glaube eher, du verstehst da etwas völlig falsch! Neji steht doch nicht auf mich!” Ich schüttelte den Kopf über diesen absurden Gedanken. “Doch, tut er!”, behauptete Rin felsenfest. “Rin…”, meinte ich, um Geduld bemüht. “Neji und ich waren nie mehr als Kollegen. Er will es auch gar nicht anders.” Ich verschwieg extra, was ich mir wünschte. Rin bemerkte das natürlich. “Und was willst du?” “I-ich… das tut jetzt nichts zur Sache. Wir haben Training!”, meinte ich ausweichend, schlüpfte durch seine Arme und war dabei zu gehen. Doch er hielt mich wieder an meinem Arm fest und drehte mich zu ihm um, sodass ich ihm wieder in die Augen sehen musste. “Wenn er etwas tut, was du nicht willst, sagst du mir Bescheid, okay? Du weißt, dass ich alles für dich tun würde.” Mein Ärger, der in mir hochgekrochen war, als er mich wieder festhielt, verdampfte. “Ja Rin, ich weiß”, meinte ich sanft. “Versprich es mir!”, forderte er mich auf. “Ich verspreche es dir!”, stimmte ich zu, wissend, dass ich von diesem Versprechen kein Gebrauch machen müsste. Wir gingen zu den anderen zurück~ “So, ich bin dafür, dass unsere Teams getrennt trainieren, da jeder ja andere Trainingsmethoden hat, nicht wahr?”, fragte Yuto-sensei und schaute zu Gai. Dieser nickte und nahm seine übliche Pose ein: Zahnpastalächeln und entgegen gestreckter Daumen. “Gut! Dann wollen wir doch mal mit dem Aufwärmen beginnen. Tenten du übernimmst den Angriff, wir anderen die Verteidigung. Ihr wisst ja noch, wie es läuft, oder?” Tai, Rin und ich seufzten unisono, beeilten uns aber schnell “Hai, Hai!”, zu sagen, als Yuto-sensei uns einen strafenden Blick zuwarf. Er nickte zufrieden und warf Tai und Rin ein paar Schoner zu. Sich selbst machte er auch ein paar um (könnt ihr euch wie Schoner beim Inline skaten vorstellen). Ich wusste genau, was nun auf mich zukam. Ich musste die drei mit meinen Waffen bombardieren, durfte aber nur die Schoner treffen. Das war gar nicht so einfach, da die anderen die Aufgabe hatten, auszuweichen. Wenn alles vorbei war, durfte keiner auch nur einen Kratzer haben. Wenn doch bedeutete das, Strafrunden zu laufen und darauf hatte ich wirklich keine Lust. Ich holte meine große Schriftrolle hervor und wartete darauf, dass die anderen die Schoner anbrachten. Da sie noch nicht ganz fertig waren, schaute ich, was die anderen machen. Sensei Gai und Lee waren irgendwie verschwunden. Wahrscheinlich liefen sie gerade ein ‘paar’ Runden im Handstand oder ähnliches. Meine Halbschwester hingegen attackierte Neji gerade mit Waffen aus einer kleinen Schriftrolle. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. So würde sie Neji niemals auch nur einen Kratzer zufügen, geschweige denn gewinnen. Neji kannte sich schließlich mit Waffen aus, da ich ihn früher immer damit angegriffen hatte. Sofort kamen Erinnerungen in mir hoch. “Tenten? Bist du soweit?”, unterbrach Yuto-sensei meine Gedanken und ich nickte schnell, um dann meine Aufmerksamkeit voll auf meinen Sensei und die anderen beiden zu konzentrieren. “Dann… LOS!”, gab Yuto-sensei das Startsignal. Ich beischloss mit einem großen Auftakt zu beginnen und setzte ‘Sougu Tensasai’ ein. Meine Schriftrolle breitete sich über den Köpfen der anderen aus und lies tausende von Waffen auf diese niederregnen, die an Chakrafäden gebunden waren, sodass ich die Waffen später wieder verwenden konnte. Es sah aus, wie ein Sternenregen. Flink versuchten die anderen auszuweichen. Ich lächelte kurz. Sie waren besser geworden und somit schneller. Aber ich hatte auch einiges drauf. Immerhin benutzte ich jetzt noch mehr Waffen als früher. Ich zog die Waffen wieder hoch und schleuderte sie wieder auf die drei. Das war ziemlich schwer, da die Schoner, die ich nur treffen durfte, ja ziemlich klein waren und dessen Träger sich schnell bewegten. Es gelang mir dennoch ein paar Mal zu treffen. Doch auf diesen kleinen Erfolgen konnte ich mich nicht ausruhen. Die Schriftrolle rollte sich wieder auf, als der Angriff vorbei war. Ich formte ein paar Fingerzeichen und erschuf drei ‘Bunshins’. Unisono liefen wir auf Tai, Rin und Yuto-sensei zu. Im Laufen griffen wir nach ein paar Wurfsternen, um mit diesen gezielt auf die Schoner zu werfen. Dabei berechnete ich bereits vorher, wo sich die Schoner befinden könnten, wenn die anderen auswichen. Immerhin trafen drei Wurfsterne ihr Ziel. Nach dem Angriff lösten sich die Bunshins wieder auf, doch ich gönnte meinen Teamkameraden keine Pause. Ich griff nach zwei kleineren Schriftrollen und setzte ‘Soushouryuu’ ein. Ich stellte die beiden Schriftrollen aufrecht neben mich auf den Boden und formte die benötigten Fingerzeichen. Daraufhin schossen die Schriftrollen, von Rauch in Drachenform umhüllt, in die Luft und drehten sich in eine Doppelhelix. Ich sprang in diese und beschwor mittels Kuchiyose unzählige Waffen, die ich wieder auf die anderen schleuderte. Als auch dieser Angriff vorbei war, schnappte ich mir zwei Kunais und griff die anderen direkt an, indem ich auf sie zustürmte. Zum Glück durften sie nur ausweichen. Noch nicht einmal ihre Techniken durften sie zur Verteidigung benutzen. Diese Art des Trainings sollte die Schnelligkeit und das Reaktionsvermögen verbessern. Als ich zurücksprang, um wieder mit einer anderen Technik anzugreifen, hob Yuto-sensei die Hand, worauf ich abrupt stoppte. „Ich denke, das reicht.“ Er grinste. „Also ich bin jetzt völlig warm, wie sieht‘s bei euch aus?“ Tai ließ sich auf sein Hinterteil fallen. „Warm?“ Er atmete schnell. „Das ist eine starke Untertreibung, Sensei. Mensch Ten-chan, hast du heute irgendwelche Drogen genommen?“ Ich grinste, lehnte mich dann aber gegen einen Baum und wischte mir den Schweiß von der Stirn. „Wenn, dann haben sie nun ihre Wirkung verloren.“ “Wenn du ein echter Kumpel wärst, würdest du mir was von diesen Drogen abgeben.“ Ich kicherte etwas atemlos. „Tut mir Leid. Die brauch ich alle für mich selbst.“ “Egoistisches Miststück“, antwortete Tai grinsend. „So bin ich nun mal, ich kann nichts dafür.“ Rin kam zu mir an den Baum und lehnte sich ebenfalls dagegen. „Du bist stärker geworden“, meinte er kurz und ich lächelte. „Danke, Rin. Ihr seid aber auch verdammt flink geworden. Ihr habt Harken wie die Hasen geschlagen.“ “Tja, zu leicht wollen wir es dir ja auch nicht machen.“ Tai rappelte sich auf und sah fragend zu unserem Sensei. Er verstand, was Tai von ihm wollte. „Wir brechen auf, sobald die anderen beiden da sind. Holt schon mal eure Taschen und nehmt die Schoner ab.“ Überrascht schauten wir ihn an. „Kämpfen wir nicht mehr?“, fragte Rin erstaunt. “Nein, es sollte nur ein Aufwärmen sein. Wir werden bald bei der Höhle ankommen und da braucht ihr euer Chakra. Deshalb habe ich auch Tenten angreifen lassen, da sie für die Beschwörung von Waffen nicht viel Chakra benötigt.“ Während die anderen die Schoner wieder ablegten, schaute ich wieder zu Neji und Telulu, die nun auch mit ihrem Training fertig zu sein schien. Meine Halbschwester lag schwer atmend auf dem Boden und Neji hatte sich in einen Schneidersitz gesetzt und meditierte. Ich lächelte. Manche Dinge änderten sich eben nie. Als Gai-sensei und Lee endlich von ihrem Training wiederkamen, holten wir unsere Taschen und machten uns wieder auf den Weg. Nach einem etwas länger dauerndem Fußmarsch kamen wir endlich bei dem Berg an, in dem die Höhle sein sollte, wo die Genin eingesperrt wurden. “Und wo befindet sich diese Höhle nun genau? Der Berg ist verdammt groß“, meinte Rin stirnrunzelnd. „Das wissen wir leider nicht so genau“, antwortete Yuto-sensei. “Das lässt sich aber herausfinden“, meinte Neji kurz angebunden. Er schloss kurz die Augen und faltete die Hände. „Byakugan“, murmelte er und feine Äderchen bildeten sich auf seiner Haut. Ich hatte diesen Vorgang schon tausend Mal gesehen, aber ich fand es immer wieder faszinierend. Neji öffnete wieder die Augen und ließ den Blick über den Berg schweifen. Nach kurzer Zeit sagte er dann: „Die Höhle liegt etwa auf mittlerer Höhe des Berges. Sie ist sehr gut getarnt. Ein schmaler Weg führt zu ihr hinauf, dem wir nur zu folgen brauchen. Er befindet sich etwas weiter rechts von uns“, führte er aus und deutete auf die Stelle. „Gut gemacht, mein junger Schüler!“, lobte Gai-sensei. „Dann mal los!“, rief er voller Elan und spurtete mit Lee los. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln. Warum diese plötzliche Eile? Hatten sie Angst, dass der Berg weglief? Ich hätte es strategisch günstiger gefunden, Neji vorgehen zu lassen, doch Gai-sensei musste ja unbedingt den Anführer spielen. Der Weg war schmal, sodass man nur hintereinander hergehen konnte. Ich folgte Neji und hinter mir taperten Rin, Tai, Telulu und Yuto-sensei her. Wir gingen schweigend, doch plötzlich merkte ich, wie der Boden unter mir erzitterte… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ so, um ein ganz kleines bisschen Spannung reinzubringen, mache ich hier erstmal Schluss. Und, wie fandet ihrs? Schon gespannt, auf Nejis Kapitel? Ich hoffe es doch^^ Ich habe noch eine kleine Bitte an euch und zwar erreiche ich meine Beta-Leserin nicht mehr. Ich bräucht aber dringend jemanden, da ich mir bei manchen Textstellen unsicher bin und ich gerne jemanden hätte, der das Ganze Korrektur liest. Wer sich dazu bereit erklären würde, das Ganze vor allen andern durchzulesen und zu korrigieren, kann sich per ENS oder Kommi bei mir melden. Wär echt nett. Danke schonmal im Vorraus! hegdl Arashi *Schokokekse verteil* Kapitel 5: Im Tunnel -------------------- Ja, ich lebe auch noch – kaum zu glauben. Tut mir wirklich Leid, dass erst jetzt ein neues Kapitel da ist, aber die Verzögerung hat mehrere Gründe: 1. Die Uni. Hab im Oktober mit studieren angefangen und es nimnmt doch viel Zeit in Anspruch, besonders weil ich pendle. 2. Habe ich ja auch noch andere FFs an denen ich schreibe 3. Hat mir irgendwie die Motivation gefehlt, hierran weiterzuschreiben. Aber eines schönen Abends hatte ich doch wieder Lust und mir das ganze Kapitel quasi von der Seele geschrieben. Hat mir wieder richtig Spaß gemacht. Ich hoffe, ihr werdet beim Lesen genauso viel Spaß haben. Mein Ziel ist es eigentlich, dass diese ganze Handlung ‚im Tunnel’ sich wie ein Film vor euren Augen abspielt. Mal sehen, ob es mir gelingt… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~ Ich folgte Neji und hinter mir tappten Rin, Tai, Telulu und Yuto-sensei her. Wir gingen schweigend, als ich plötzlich merkte, wie der Boden unter mir erzitterte… ~ Sofort nahm ich eine Verteidigungsstellung ein und sah mich um. Doch was ich sah, war nicht gerade erfreulich. Felsbrocken stürzten direkt auf uns zu. Ein Erdrutsch!, war mein erster Gedanke, doch ein höhnisches Lachen wiederlegte meine Vermutung. “Tai!”, schrie plötzlich Yuto-sensei. Der Angesprochene reagierte sofort und begann Fingerzeichen zu formen. Anschließend trat er gegen eine steile Felswand und im nächsten Moment löste sich eine breite Felsmauer, die sich wie ein Dach über uns ausbreitete und uns vor den Felsen schützte, die nun den Berg hinunterrollten. “Danke, Tai.” “Kein Problem!” Tai grinste und löste sein Jutsu auf. “Aber habt ihr das eben auch gehört? Ich bilde mir ja oft Sachen ein, aber da war doch ein Lachen zu hören. Und ich denke nicht, dass Felsbrocken einfach mal so runterkullern.” Ich nickte ihm zu. „Ich hab’s auch gehört. Das war kein Zufall!“ Wütend sah ich nach oben, doch ich konnte niemanden sehen. Meine Augen waren für so eine weite Entfernung einfach nicht gedacht. Dafür jedoch die Augen eines ganz anderen... „Weit oben auf dem Berg befinden sich vier Gestalten. Sie scheinen recht stark zu sein. Mindestens Jounin-Level“, informierte uns Neji. „Nur vier? Ha, die machen wir doch glatt fertig!“, meinte Lee mit Übereifer. Noch bevor irgendeiner von uns antworten konnte, hörte man eine der fremden Gestalten rufen: „DAS WAR NUR DER ANFANG! EIN KLEINES AUFWÄRMEN SOZUSAGEN... HAHAHAHA!“ „Und was machen wir nun?“, fragt Telulu, die ziemlich verunsichert zu sein schien. „Na, wir kämpfen natürlich! Ansonsten würden sie uns doch folgen!“, meinte Lee mit bestechender Logik, an der ich jedoch zweifelte. „Du hast da eine Kleinigkeit vergessen, Lee. Wir befinden uns auf einem Berg. Und bis wir ganz oben sind dauert es eine Weile. Und sie werden sicherlich nicht brav stehen bleiben und auf uns warten. Nein, ich denke, dass sie zur Höhle gehen werden. Unsere einzige Möglichkeit ist es, vor ihnen da zu sein“, schlug ich vor und machte damit deutlich meine Meinung zu diesem Thema klar. „Tenten hat Recht“, stimmte Rin mir sofort zu. Yuto-sensei und Gai-sensei nickten. Ich warf einen kurzen Seitenblick auf Neji, welcher mir auch kurz zunickte. Anscheinend war auch er einverstanden. Ein kleines Glücksgefühl wallte in mir auf. Ich schalt mich eine Idiotin, weil ich wegen so einer Kleinigkeit – nämlich der Tatsache, dass er mir zustimmte – so glücklich war, aber ich konnte nichts daran ändern. “Also, dann los!“, gab Yuto-sensei das Zeichen zum Weitergehen. Bald waren wir dann auch schon beim Eingang der Höhle, oder besser gesagt Tunnel, angekommen. „Das ist ja nur ein Loch!“, stellte Tai überrascht fest. „Ja, und da müssen wir runter“, meinte Neji trocken. „Yuuuhuuu! Das wird ein Spaß, nicht wahr Gai-sensei?!“ „Aber natürlich, Lee!“ „Ich will zueeeeeerst!“, rief Lee lauthals und sprang in das Loch, als würde er eine Rutsche im Schwimmbad hinunter rutschen. Kurze Zeit später war ein ‚platsch’ zu hören. „Lee mein Schüler, alles okay?“ „Alles in Ordnung, Gai-sensei! Nur etwas matschig und dunkel hier!“, rief Lee von unten hinauf. „Dann mach mal Platz da, Lee!“, rief Gai und schon war auch er im Loch verschwunden. „Matschig? Dunkel?“, fragte meine Halbschwester etwas panisch. „Dann geh ich da nicht runter! Wer weiß, was da außer dem Matsch noch so ist!“ Trotzig verschränkte sie ihre Arme. Anscheinend wollte Yuto-sensei gerade etwas darauf antworten, doch Tai kam ihm zuvor. „Dann geh ich halt zuerst rein und fange dich auf, okay?“ Telulu sah ihn mit funkelnden Augen an. „Das würdest du tun?“ „Klar“, antwortete Tai lächelnd und setzte seine Worte auch sogleich in Taten um und rief Lee und Gai-sensei noch ein „Achtung, ich komme!“ zu, bevor er hinunterrutschte. Kurze Zeit später, war ein leises ‚plopp’ zu hören. „Alles klar, Telulu! Komm runter!“ Diese sah etwas misstrauisch zum Loch, wollte jedoch wahrscheinlich auch nicht als Feigling dastehen und alleine draußen bleiben und rutschte hinunter, wo Tai sie wohl auffangen würde. Er hielt immer sein Wort. Ich lächelte leicht und schaute kurz wieder zu Neji. Dieser bemerkte meinen Blick und ich sah, wie er leicht die Mundwinkel hochhob. „Was ist? Soll ich dich etwa auch auffangen?“ Er brachte diese Worte keinesfalls bissig hervor, sondern eher freundlich und amüsiert, was mich wunderte. Doch es waren seine Worte an sich, die einen leichten Rotschimmer auf meine Wangen zauberten. „I-ich schaff das schon alleine!“, meinte ich – gespielt trotzig – und wandte mich von ihm ab. Natürlich war es eine schöne Vorstellung von ihm aufgefangen zu werden, doch ich war nicht so zimperlich was Dreck betraf, wie meine Schwester. Ich schluckte kurz und rutschte dann hinunter. An sich war es wirklich ganz spaßig. Glücklicherweise landete ich auf den Füßen, denn der Untergrund schien wirklich sehr matschig zur sein. Schnell ging ich zur Seite, um den anderen Platz zu machen, die nun auch runterkamen. „Und nun? Ich sehe nichts! So finden wir sicherlich nicht den Weg!“ „Ich mache das schon“, kam es von Yuto-sensei. Und bereits kurz nach seinen Worten wurde der Raum durch einen kleinen Feuerball erhellt, den Yuto-sensei geschaffen hatte. Da ich nun wieder etwas erkennen konnte, sah ich, dass Lee mit dem Rücken zu mir stand. Ich fing an zu kichern und die anderen drehten sich fragend zu mir um. „L-l-lee du hast da was an… an deinem Hinterteil.“ Vor Lachen konnte ich kaum sprechen. Es sah einfach zu komisch aus, denn Lees Hinterteil war komplett mit Matsch bedeckt. Er war wohl auf den Allerwertesten gefallen. Das kam davon, wenn man das Loch so schnell runterrutschte. Nun entdeckten auch die anderen das Malheur und schmunzelten. Lee beeilte sich den Dreck von seinem Latexanzug zu entfernen, doch peinlich war ihm das Ganze nicht. Lee war fast nichts peinlich. Nachdem Lees grünes Ganzkörperkondom also gesäubert war, konnten wir weitergehen. Wir gingen ein ganzes Stück gerade aus, bis plötzlich eine Abzweigung vor uns auftauchte. Der linke Weg war genauso dunkel, wie der, aus dem wir kamen. Vielleicht sogar noch dunkler. Der Rechte war wesentlich heller und sah deutlich freundlicher aus. Dort war der Weg trocken und schien leicht zu begehbar zu sein, währenddessen der linke ein Stück bergauf zu gehen schien. Doch welcher Weg führte zu den entführten Genin? „Wo lang sollen wir gehen?“, fragte ich an Neji gewandt, da er ja das Byakugan besaß. „Ich sehe nicht viel mehr als ihr. Die Wege sind zu kurvig. Und ich kann nicht durch die Tunnelwände schauen.“ Ich seufzte. „Und nun?“ Rin betrachtete die beiden Gänge eingehend und deutete dann mit einer Hand zu dem dunklen Gang. Neji tat das Gleiche, deutete aber auf den anderen Weg. Gleichzeitig sagten beide: „Da lang!“ Wütend funkelte Rin Neji an, währenddessen dieser ihn kalt musterte. Ich seufzte. „Ihr seid euch also schon mal einig, ich sehe das schon. Ich persönlich fände den Rechten besser. Allerdings könnte es auch eine Falle sein, da der rechte Weg ja bequemer aussieht. Zusammengefasst: ich hab keine Ahnung.“ Tai verschränkte die Arme vor der Brust und besah sich die beiden Gänge – so wie Rin und Neji vorher - eingehend. „Also ich bin ja für den Dunkleren. Die Genin werden ja versteckt. Und wo würde man etwas eher verstecken?! Im Dunkeln! Nun ja, nur eine Idee meinerseits.“ „Brilliante Idee, Tai“, schwärmte Telulu sofort. “Was meinen sie, Gai-sensei?“, fragte Lee, der sich generell auf das Urteil Gai-senseis verließ. „Hmmm… schwere Entscheidung! Aber ich denke auch, sie wurden im dunklen Gang versteckt. Schließlich soll ja kein Fremder die Genin entdecken!“ „Genialer Einfall, Gai-sensei!“, schwärmte Lee und ein paar ‚Stolztränen’ kullerten aus seinen funkelnden Augen. „Dann gehen wir also links lang“, entschied Yuto-sensei, da die Mehrheit dafür gestimmt hatte. Der Weg, den wir gewählt hatten, ging steil bergauf. Merkwürdigerweise waren in dem Weg Halteringe eingebaut (so ähnlich, wie bei einer Kletterwand). Auffallend waren die Farben dieser Halteringe. Die einen waren gelb, andere rot und wieder andere blau. Was sollte das bloß bedeuten? „Komisch, diese Ringe“, murmelte ich. Ich hielt mich nicht daran fest, schließlich waren wir ja Ninja und hatten gelernt mit Hilfe von Chakra zu laufen. Lee und Gai jedoch sahen das ganze als Kletterspaß. Gai-sensei umfasste einen roten Haltering und zog sofort die Hand zurück. Er stieß einen kurzen Schrei aus, denn der Ring war anscheinend brennend heiß. Seine Hand glühte feuerrot. „Warten sie, Sensei, ich helfe ihnen!“, rief Lee und rutschte ein Stück zurück. Dabei hielt er sich an einem blauen Haltegriff fest. Ich sah, wie er danach greifen wollte und wollte ihn warnen, es nicht zu tun, da der blaue Haltering die gleiche Wirkung haben könnte, wie der Rote, doch es war schon zu spät. Doch glücklicherweise passierte nichts – zumindest nicht im ersten Moment. ~ (Um das nächste zu verstehen: Die Reihenfolge, wie sie den ‚Berg’ hochgeklettert sind ist folgendermaßen: Yuto, Rin, Telulu, Tai, Lee, Gai, Tenten, Neji) ~ Im nächsten Moment jedoch verwandelte sich der Untergrund von dem blauen Haltering abwärts zu einem eisähnlichem Zustand. Sehen konnte man nicht wirklich etwas, jedoch merken. Ich spürte, wie mir quasi der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Und da wir uns ja auf einem Berg befanden, rutschten wir logischerweise nach unten. Und das nicht gerade langsam. Ich schrie nicht, denn der Schrei blieb mir regelrecht in der Kehle stecken. Nach einer gefühlten unendlich langen Abfahrt landete ich – überraschend weich. Verwirrt schlug ich meine Augen auf, die ich bei der ‚Abfahrt’ reflexartig geschlossen hatte. Ich sah mich um. Wir befanden uns quasi in einem Raum aus Eis. Die Decke – in der ein Loch war, aus dem wir wohl gestürzt waren -, die Wände, der Boden… alles bestand aus Eis. Es herrschte eine eisige Kälte. Ich hätte hart aufkommen müssen, denn Eis war ja bekanntlich nicht gerade weich. Perplex sah ich an mir hinunter und… lief scharlachrot an. Ich war doch tatsächlich auf Neji gelandet. Er starrte mich mit undefinierbarem Blick aus seinen fliederfarbenen Augen an. Ich lief Gefahr, wieder in diesen Seelenspiegeln zu versinken, doch ich wurde mir wieder bewusst, in welcher Situation ich mich befand. Schlagartig sprang ich auf, vergaß jedoch in diesem Moment, dass der Boden ja aus Eis bestand und dementsprechend rutschig war – und fiel zurück auf Neji, welcher das Dilemma schon kommen sah, die Arme ausbreitete und mich auffing. „Alles in Ordnung, Tenten?“, fragte er sanft nach. Er hätte sich auch beschweren können, dass ich zweimal auf ihn gefallen war – was sicherlich auch wehgetan hatte -, doch er tat es nicht. Stattdessen fragte er mich nach meinem Befinden. Das war wieder mal eine Bestätigung für mich, dass er nicht der Eisklotz war, für den ihn alle immer hielten. „Arigatou (Danke), Neji.“ Die Röte zierte immer noch mein Gesicht. Ich fühlte die Hitze in meinen Wangen, konnte sie jedoch nicht vertreiben. „Jetzt bin ich wohl doch auf dich gefallen, was?“, fragte ich, um die ganze Situation mit einem kleinen Witz zu überspielen. Wieder hoben sich Nejis Mundwinkel leicht. Er lächelte selten und daher war es umso schöner, ein Lächeln von ihm zu sehen. „Ja, scheint so.“ Gerne hätte ich länger in dieser Position verweilt. Neji strahlte eine angenehme Wärme aus, die in diesem kalten Raum äußerst wohltuend war. Doch ich stand wieder auf, denn mein Gewicht lag ja auf ihm und er konnte ja nicht auf dem kalten Boden sitzen bleiben. Neji half mir, mich sicher aufzurichten und stand dann auch auf. Gerade als wir beide sicher standen, rutschte Lee an uns vorbei, der wohl auch wieder hingefallen war. Er jedoch schien die Sache mit Humor zu nehmen und winkte uns zu, während er auf seinem Hinterteil an uns vorbeirutschte. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln und kicherte, weil es einfach zu goldig aussah. Ich blickte mich wieder um und entdeckte Gai-sensei der ebenfalls durch die Gegend rutschte – jedoch auf den Füßen und mit den Armen um Halt rudernd. „Wir wurden getrennt“, stellte ich fest, denn die anderen konnte ich nicht entdecken. „Scheint so“, meinte Neji. Nun war also wieder das ‚alte Team’ allein vereint. Das erinnerte mich doch stark an alte Zeiten. Doch meine Gedanken wurden unterbrochen, als ein lauter Knall ertönte. Ich drehte mich zu dem Geräusch um. Gai-sensei war mit voller Geschwindigkeit gegen eine Wand gedüst. Doch anscheinend war es gar keine wirkliche Wand, sondern eine Drehtür, die aufschwang, als Gai dagegen rauschte. Die Tür öffnete den Zugang zu einem anderen Raum. Gai konnte durch das Schwingen der Drehtür das Gleichgewicht nicht mehr halten und flog auf ein Loch zu, welches sich in einer Wand des Raumes befand. Tatsächlich flog Gai genau in dieses Loch – welches sich circa einen Meter über dem Boden befand - und blieb stecken. Wild zappelte er mit den Beinen. „LEE! HEY, LEE! HILF MIR, MEIN SCHÜLER! ICH STECKE FEST!“ „ICH KOMME GAI-SENSEI!“, rief dieser und schlitterte auf seinen Sensei zu. Ich meinerseits musste das Ganze erst einmal verarbeiten. Schlitternder Gai-sensei – Wand – Drehtür – Geheimraum – Loch in der Wand – stecken bleiben. Neji schien nicht so verwirrt sein wie ich und meinte trocken: „Vielleicht hat unser tollpatschiger Sensei ja gerade den Ausgang aus diesem Raum gefunden.“ Ich schaute zu ihm auf. Immernoch standen wir dicht beieinander und hielten einander fest. Wieder wurde ich etwas rot, als ich das bemerkte. „Dann lass uns deine Theorie mal überprüfen.“ Er nickte und griff nach meiner Hand. Mein Herz schlug einen Purzelbaum. Natürlich wusste ich, dass er das nur machte, um mir Sicherheit auf dem Eis zu geben, doch man durfte sich ja ab und zu mal in kleinen Tagträumen verlieren, oder? Doch nun war wohl nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Ich lief mit Neji über das Eis zu Lee und Gai-sensei, was eigentlich überraschend gut klappte. Nun sah ich auch die zwei Fackeln, die den Geheimraum in sanftes Licht hüllten. Doch eine gemütliche Stimmung würde wohl nicht aufkommen, denn das Licht gab etwas anderes preis – Skelette, die mit Spinnenweben überdeckt waren. Von weitem hatte ich diese nicht erkennen können, doch nun ließen sie sich nicht ignorieren. Bei ihrem Anblick zuckte ich zusammen. Neji zog mich mit der Hand, welche meine hielt, an seinen Brustkorb und schlang seinen anderen Arm um meine Hüfte. „Schau nicht so genau hin, Tenten.“ Ich vergrub mein Gesicht in seinem Oberteil. Natürlich war man als Ninja abgehärtet. Leichen sah man nicht unbedingt selten. Aber hier war nur das Skelett zu sehen und sie sahen so… verwahrlost aus. Sie waren hier gestorben – womöglich verhungert oder etwas Ähnliches und niemand hatte sie vergraben, niemand hatte gewusst, dass sie sich an diesem Ort befanden. Stumm trauerte ich um das Schicksal dieser Menschen und das ihrer Angehörigen, die sicherlich immer gehofft hatten, dass die geliebten Menschen zurückkehren würden. Ich wendete meinen Kopf zur Seite, blieb jedoch dicht bei Neji stehen, da sein Körper eine gewisse Sicherheit ausstrahlte, die mich beruhigte. Was ich nun sah, ließ mich wieder lächeln. Dort stand Lee und zog an den Beinen Gai-senseis. Mit einem letzten Ruck schaffte er es dann endlich. Doch er hatte so viel Kraft angewandt, dass er prompt zurückfiel - und Gai auf ihm. Ich schmunzelte. Die beiden schafften es auch immer wieder selbst die trostloseste Situation aufzuheitern – wenn auch nicht immer mit Absicht. „Wohin dieses Loch wohl führt? Ob es ein Tunnel ist?“, hörte ich Neji murmeln. Wieder sah ich zu ihm auf. „Wir sollten es auszuprobieren. Besser, als hier zu bleiben und Däumchen zu drehen, oder?“ „Sehe ich auch so“, stimmte er mir zu. Wir traten näher an das Loch heran und untersuchten es. „Scheint auch ein Tunnel zu sein.“ „Hmmmm… Ich könnte das prüfen.“ Ich schüttelte den Kopf. „Kommt nicht infrage, dass du da alleine durchkrabbelst. Ich komme mit. Wer weiß, was da wieder lauert.“ „Tenten, ich komme auch alleine klar“, belehrte Neji mich in ruhigem Ton. „Ich weiß. Aber zu zweit ist besser als alleine. Und egal, was du jetzt noch sagen willst, ich komme mit – so oder so.“ Neji schmunzelte. „Ganz schön dickköpfig geworden, was?“ „Irrtum, das war ich schon immer“, grinste ich. „Also, wollen wir los?“ Neji nickte. „Aber ich gehe voraus.“ „Okay.“ Ich drehte mich zu Gai-sensei und Lee um, die sich die schmerzenden Knochen rieben. „Wir kommen sofort wieder.“ „Aber-“, wollte Lee protestieren. Sicherlich wollte er mit – er wollte immer alles mitmachen. „Nein, Lee“, unterbrach ich ihn. „Ruht euch kurz aus, wir sind sofort wieder da.“ Ich kroch in das Loch. Neji hatte sich eine der Fackeln genommen und war schon hineingeklettert, während ich mit Lee gesprochen hatte. Eine zeitlang krochen wir schweigend hintereinander her. Das Loch wurde mit der Zeit etwas größer, sodass wir krabbeln konnten. Es war jedoch immer noch ziemlich eng und sehr dreckig – schließlich war es ja auch ein Engtunnel. Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Es klang wie ein Bulldozer und gleichzeitig irgendwie wie ein lautes Schmatzen. Das Problem: Das Geräusch schien immer näher zu kommen. Auch Neji schien das bemerkt zu haben. „Da kommt etwas auf uns zu. Und es hört sich nicht gut an…“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wieder mal ein spannendes Ende (hoffe ich doch zumindest, dass ihr es so empfindet.) Was da wohl auf sie zukommt? Ihr könnt gerne Vermutungen anstellen. Wer es errät bekommt… einen Teddybären xD Wissen würde ich auch gerne, welche Szenen euch am meisten gefallen haben. Die ‚romantischen’ mit Neji und Tenten? Die witzigen mit Lee und Gai? Oder mögt ihr das Abenteuer an sich und fragt euch, was den Charakteren wohl als nächsten widerfährt und wollt gerne etwas Action sehen? Würd mich wirklich interessieren. Natürlich werde ich eure Antworten dann in das weitere Geschehen mit einbeziehen (also mehr auf gewünschte Genres eingehen, aber dennoch natürlich keines außen vor lassen. Habe ja auch eine grobe Storyline im Kopf). Hoffe doch auch, jemandem ist die Ähnlichkeit zwischen einer Szene aus Shippuuden (ich sag nur: Kisame, ‚Mission: Rettet Gaara!’, Wassergefängnis, Neji, Tenten, Umarmung) und der Szene aus diesem Kapitel aufgefallen =) Nun aber genug geredet, bis zum nächsten Mal (bevor es hier weitergeht, kommt natürlich erst Nejis Sicht der Dinge). Heag…dl Arashi Kapitel 6: Träume sind wie Seifenblasen --------------------------------------- Hallo alle miteinander. Tut mir Leid, dass es wieder so lange gedauert hat. Nejis Kapitel wird jetzt schneller kommen, versprochen. Aber nun erstmal viel Spaß mit diesem hier. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~Auch Neji schien das bemerkt zu haben. „Da kommt etwas auf uns zu. Und es hört sich nicht gut an…“~ „Und was machen wir jetzt?“, fragte ich leicht panisch. Was machte einen solchen Lärm und wohnte in einem Tunnel? Es war mir absolut schleierhaft. „Ich würde sagen Kommando zurück, wer weiß, was das ist!“, befahl Neji, der noch absolut ruhig klang. Ich zögerte nicht lange und krabbelte rückwärts. Umdrehen ließ die Enge des Lochs leider nicht zu. Überrascht über unsere frühe Wiederkehr sahen Gai-sensei und Lee uns an, als wir aus dem Tunnel heraus gekrochen kamen. „Irgendetwas ist da drin“, murmelte Neji. Verwirrt schaute Gai-sensei uns an, doch in diesem Augenblick hörte man wieder das Geräusch, was sich näherte. Hastig entfernten wir uns von dem Loch und starrten wie gebannt darauf. Das Erste, was ich sah, waren zwei große, rote Augen. Erschrocken stolperte ich noch ein paar Schritte zurück. Und da sah ich, zu wem diese riesigen Augen gehörten. Es war ein riesiger Wurm, der wohl Hunger zu haben schien. Seine Länge konnte ich nicht überblicken, er war noch nicht ganz aus dem Loch heraus gekommen. Ein paar Meter musste dieses Ding aber schon lang sein. Es hatte exakt die Größe und Breite des Loches, also musste es den kleinen Tunnel wohl gegraben haben. „Wooow, ein mutierter Regenwurm!“, stieß Lee aus. Entgeistert starrte ich ihn an. Er war begeistert über diese Erscheinung? „Lee, dieses DING könnte uns jeden Moment auffressen!“ „Ach was, Würmer sind Pflanzenfresser, nicht wahr, Wurmi?“ Er näherte sich dem Vieh, doch dieses schnappte nach ihm. Gerade rechtzeitig zog Neji Lee weg. „Der hier scheint kein Vegetarier zu sein“, stellte Neji nüchtern und scheinbar völlig unbewegt fest. Doch ich kannte ihn besser und sah, wie er zu überlegen schien. Der Wurm ließ uns jedoch keine Zeit zum Überlegen, sondern griff uns an. Ich zückte meinen Stab, streckte meinen Arm aus und drehte den Stab. „Bo no Jutsu“, murmelte ich und eine Luftbarriere entstand, die den Wurm auf Abstand hielt. Doch der Wurm drückte gegen diese Barriere und ich wurde automatisch nach hinten gedrückt, obwohl ich versuchte, mich dagegen zu wehren. Ich keuchte. „Das Vieh ist verdammt stark!“ „Wir müssen ihn aufs Eis locken“, hörte ich Neji sagen. „Vielleicht haben wir dort bessere Chancen.“ Neji streckte seinen Arm aus und überzog diesen mit Chakra. „Hakke Koushou“, rief er aus und schleuderte den Wurm mit einer Chakrawelle in Richtung der Drehtür. Wirklich weit rutschte der Wurm jedoch nicht, da er sicherlich ein hohes Eigengewicht besaß. Wieder setzte Neji zum Schlag an, welcher eine Menge Chakra auf den Gegner entließ. Dieses Mal hatte er ‚Hakke Hasangeki’ benutzt. Nun lief er auf den Wurm zu, sprang über ihn und lief in den Raum aus Eis. Der Wurm folgte ihm, sichtlich verstimmt über die Angriffe Nejis. Gai-sensei, Lee und ich nickten uns zu, um Neji zu folgen und ihn zu unterstützen. Das Vieh stellte sich auf dem Eis wirklich ungeschickt an, doch folgte er trotzdem Neji. Er war zu gereizt und wahrscheinlich auch zu hungrig, um von seinem Gegner und potenziellem Leckerbissen abzulassen. Immer wieder schnappte er nach Neji, der entweder auswich, oder sich mit ‚Hakkeshou Kaiten’ verteidigte und den Wurm damit ein kleines Stück zurückschleuderte. Ewig konnte er das jedoch nicht durchhalten. Plötzlich kam mir eine Idee und nahm eine Rolle Verband aus meinem Rucksack. Der Verband war extra stark und diente eigentlich dazu Brüche zu fixieren. Nun dieses Mal würde ich ihn ein wenig Zweck entfremden. Ich sammelte Chakra in meinen Füßen und lief die Wand hinauf, was auch sehr gut klappte. Als ich mich ein Stück über dem Wurm befand, ließ ich mich auf seinen Kopf fallen. Beinahe wäre ich ausgerutscht, denn das Ding war ziemlich glitschig und schleimig. Natürlich hatte der Wurm mein unerlaubtes Betreten seines Kopfes bemerkt und versuchte mich abzuschütteln. Doch ich hatte einen Plan und den würde ich umsetzen. Schnell versuchte ich den Verband um das Maul des Wurmes zu wickeln, um ihm eine Art Maulkorb zu verpassen, was mir auch noch gelang, bevor mich der Wurm von sich und gegen eine Wand schleuderte. „Tenten! Alles okay?“, rief Lee entsetzt aus. Ich rappelte mich auf. „Jaja, alles klar.“ Meine schmerzenden Glieder ignorierte ich und besah mir den Wurm, der versuchte den Verband zu entfernen. „Der Verband wird nicht lange halten. Wir sollten uns schnell was einfallen lassen.“ „Hmmm… wie tötet man einen Wurm?“, fragte Gai-sensei laut. „Wenn wir ihn durch zwei teilen, haben wir zwei Würmer am Hals.“ „Das ist nur ein Gerücht“, warf Neji ein. „Würmer können lediglich ihren After nachbilden, aber nicht den Kopf.“ „Seit wann kennst du dich mit Würmern aus?“, fragte Lee nach. „Das gehört zur Allgemeinbildung.“ „Das muss ich sehen!“, rief Lee begeistert und stürmte auf den Wurm zu, bevor irgendjemand von uns ihn aufhalten konnte. Er drehte sich schnell um seine eigene Achse, um aus dem Schwung mehr Kraft für ‚Konoha Raiken’ zu gewinnen. Mit einem gezielten Schlag, trennte er dann den Schwanz des Wurmes ab. Dieser zappelte noch ein wenig - was mich angewidert wieder ein paar Schritte zurücktreten ließ – und blieb schließlich regungslos liegen. Währenddessen regenerierte sich der andere Teil des Wurms in erstaunlicher Geschwindigkeit und schlug dann mit seinem neuem Schwanz nach Lee, welcher geschickt auswich, dann jedoch auf dem Eis ausrutschte und auf uns zuschlitterte. Ich fing ihn ab und schüttelte in wütend. „Lee, du Idiot!“, schrie ich ihn an. „Das hätte auch schief gehen können!“ Ich ließ von ihm ab und sah zu Neji. „Müssen wir ihm also den Kopf abschlagen?“ Die Vorstellung begeisterte mich nicht gerade, aber was sein musste, musste wohl sein. „Ich bin mir nicht sicher. Schließlich ist das kein normaler Regenwurm. Aber ich weiß, dass Maulwürfe Regenwürmer häufig ins Vorderende beißen, um sie zu lähmen.“ „Würde lähmen reichen?“ „Ich weiß nicht, wie lange das anhalten würde. Sicherer wäre es, ihn zu töten.“ Ich nickte wehmütig. Ich tötete nicht gerne. Doch es blieb uns nichts anderes übrig. „Aber wie stellen wir das an? Das Ding ist vorne dicker als hinten. Lee wird ihm den Kopf nicht einfach abschlagen können.“ Neji sah mich bedeutungsvoll an. „Eine große Axt müsste ausreichen.“ „Oh… okay.“ Gerade in diesem Moment, war es dem zappelnden Wurm gelungen, den Verband zu zerreißen. „Mist.“ „Wir werden ihn von dir ablenken“, erklärte Neji und begann sogleich damit den Wurm mit Schlägen und Tritten zu attackieren, ebenso wie Lee und Gai-sensei. Währenddessen zog ich meine Schriftrolle hervor und beschwor mittels ‚Kuchiyose no Jutsu’ eine große Axt hervor. „Na, denn man Tau“, murmelte ich leise und versuchte so viel Chakra wie möglich in meinen Arm zu schicken, um so kraftvoll wie möglich zuschlagen zu können. Mit erhobener Axt stürmte ich dann auf den Wurm zu, sprang ab und ließ die Axt auf den Wurm niedersausen. Blut spritzte, doch das hielt mich nicht davon ab, ihm den Kopf abzutrennen. Als das erledigt war, ließ ich mich atemlos niedersinken und sah auf den Wurm, dessen Hälfte noch etwas zappelte, bevor sie abstarb. „Gut gemacht, meine junge Schülerin!“, rief Gai-sensei mir zu, streckte mir seinen Daumen entgegen und lächelte mich mit seinem Zahnpastalächeln an. Lee ahmte die Pose sofort nach und ich seufzte genervt. Dann trat Lee auf den Wurm zu und verbeugte sich vor dem Wurm. „Adieu Würmchen. Du warst ein würdiger Gegner.“ Währenddessen hatte sich Neji zu mir gesellt und streckte mir stumm seine Hand entgegen. Dankbar blickte ich in seine Augen und ergriff seine Hand, sodass er mir aufhelfen konnte. „Alles in Ordnung?“ „Ja, danke. Bin nur etwas k.o.“ „Können wir dann weiter?“, fragte er nach. „Klar. Aber wo lang?“ Neji sah zu dem Loch. „Ich fürchte, wir haben keine andere Möglichkeit.“ „Nein, wohl nicht. Ich hoffe, der Wurm war ein Einzelgänger.“ „Das hoffe ich auch.“ Wir schritten auf das Loch zu und wieder war es Neji, der als Erster in das Loch kroch. Ich folgte ihm und auch Lee und Gai krochen hinterher. Der Tunnel kam mir endlos vor. Doch plötzlich stoppte Neji. „Was ist los?“, fragte ich beunruhigt nach. „Da vorne ist Licht.“ Ich versuchte an ihm vorbei zu schauen, konnte jedoch noch nichts erkennen. „Ein Ausgang?“, fragte ich hoffnungsvoll nach. „Ich weiß nicht“, murmelte Neji und setzte sich wieder in Bewegung. Nach kurzer Zeit konnte dann auch ich Licht erkennen, was mich nach der Zeit im Dunkeln etwas blendete. Doch ich hieß es gerne willkommen. Ich war die Dunkelheit leid. „Dort ist ein Loch, welches schätzungsweise vier Meter in die Tiefe führt. Unten läuft dann der normale Tunnel weiter“, erklärte Neji nun. „Toll!“, freute sich Lee, der sicherlich Spaß haben würde, das Loch hinunter zu springen. Ich jedoch war nicht wirklich begeistert. Ich war zwar ein Ninja, aber keine Katze, die überall sicher aufkam. Doch ich hatte keine andere Wahl. Neji hatte sich bereits hingesetzt und die Beine durch das Loch geschoben. Dann stieß er sich ab und war verschwunden. Ich krabbelte näher an das Loch heran und blickte hinunter. „Neji?“, fragte ich unsicher. „Alles in Ordnung, Tenten. Komm runter.“ Zögernd machte ich mich zum Sprung bereit. Während des Falls schloss ich meine Augen und rechnete damit dieses Mal hart aufzukommen. Doch wieder landete ich weicher als gedacht und ich schlug sofort meine Augen auf, um dann in schneeweiße Seelenspiegel zu blicken. Ich war direkt in Nejis Armen gelandet. „N-neji! Du… du hättest mich nicht auffangen müssen!“ Der Fall in seine Arme hatte ihm sicherlich wehgetan. Er zuckte nur mit den Schultern und trat – immer noch mit mir auf den Armen – ein paar Schritte zurück, damit Lee nicht auf uns fiel, der gerade laut „Alleh hopp!“ rief. Doch ich schaute nicht hin, als Lee und Gai-sensei mit lautem Krachen auf dem Boden landeten, sondern sah immer noch wie gebannt in Nejis Augen. „Danke. Das war schon das zweite Mal.“ Neji antwortete nicht, doch das brauchte er auch nicht. Es reichte, dass er mich sicher in seinen Armen hielt und mir ebenfalls in die Augen sah. Seinem Blick konnte ich mich nicht entziehen und ich wollte es auch gar nicht. „Tenteeeen? Bist du das? Tenten!“ Doch ich musste es wohl. Unwillig blickte ich in die Richtung, aus der die Stimme kam, die mich rief. Ich sah, wie vier Gestalten auf uns zukamen. Schnell erkannte ich mein Team mit meiner Halbschwester. Rin rannte fröhlich auf uns zu und blieb vor mir und Neji stehen. „Tenten! Was ist passiert. Geht’s dir gut? Bist du verletzt? Hast du…“ Ich hob eine Hand, um seinen Redefluss zu unterbrechen. „Mir geht’s gut, Rin. Alles okay. Reg dich ab.“ Misstrauisch musterte er mich und sah dann finster in Nejis Augen. „Und warum hält dich dieser Idiot dann in seinen Armen?“ Nun war ich diejenige, die ihn böse anfunkelte. „Hör auf, Neji zu beleidigen. Er hat mich netterweise aufgefangen“, erklärte ich. „Du kannst mich runter lassen“, sagte ich dann zu Neji, wenn auch etwas wehmütig, da ich gerne länger in seinen Armen geblieben wäre. Ohne ein Wort zu verlieren, setzte Neji mich vorsichtig auf dem Boden ab. „Wieso musste er dich auffangen? Was ist bei euch passiert?“, fragte Rin nach und ich begann die Geschehnisse zu schildern. Als ich geendet hatte, berichtete Yuto-sensei was ihnen widerfahren war. Sie wurden von ein paar Nukenin angegriffen, welche letztendlich getürmt waren. „Wir sollten eine Pause einlegen“, sagte Yuto-sensei nun. „Wir haben alle gekämpft und sind erschöpft. Wir sollten unsere Kräfte sammeln, denn es werden uns sicherlich noch weitere Kämpfe bevorstehen.“ Da wir alle mit dem Vorschlag einverstanden waren, schlugen wir ein Nachtlager im Tunnel auf und teilten Wachdienste ein. Gai-sensei und Lee übernahmen die erste Schicht, weswegen ich beschloss mich hinzulegen. Man würde mich wecken, wenn meine Schicht begann. Links neben mir hatte Rin es sich gemütlich gemacht – sofern man es sich gemütlich machen konnte – und rechts von mir hatte sich Neji nieder gelassen. Es machte mir nichts aus, von zwei Männern flankiert zu sein. Im Gegenteil, es gab mir ein Gefühl von Sicherheit. Vor allem freute ich mich, dass Neji sich neben mich gesetzt hatte. Ich zog meine Decke bis an mein Kinn und rollte mich ein, um zu schlafen. Ich konnte eigentlich überall schlafen, doch nun konnte ich es nicht. Der Grund: mir war kalt – trotz der Decke. Und wenn mir kalt war, konnte ich nicht schlafen. Meine Füße waren Eisklumpen, was es unmöglich machen würde in nächster Zeit ins Reich der Träume zu gleiten. Ich rieb meine Füße aneinander, in dem verzweifelten Versuch, sie zu wärmen. „Das wird nichts bringen, Tenten“, hörte ich Neji neben mir flüstern. Überrascht öffnete ich die Augen und sah ihn an. Das ihm aber auch alles auffallen musste! Dabei hatte ich versucht möglichst leise zu sein, um die anderen nicht zu stören und um nicht zu zeigen, dass ich jämmerlich fror. Ich hielt es für ein Zeichen der Schwäche. Und gerade Neji musste es bemerken – einfach super! Was musste er auch Augen wie ein Adler haben? Warum konnte er nicht schlafen, wie Rin, an dessen leisem Schnarchen ich erkannte, dass er schlief. „Einen Versuch war es wert“, seufzte ich leise. „Ich wüsste da eine bessere Möglichkeit.“ „Und die wäre?“ Neji schlug seine Decke ein Stück zur Seite. „Komm her.“ Meine Augen weiteten sich und ich sah ihn fassungslos an. Ich bewegte mich keinen Millimeter und Neji seufzte ungeduldig. „Was ist nun?“ „Aber… aber du magst keine Nähe“, brachte ich leicht stotternd hervor und verfluchte mich selber dafür. „Normalerweise nicht, aber das hier ist eine Ausnahme.“ Noch immer bewegte ich mich nicht. „Aber warum tust du das?“ Wieder seufzte er. „Ist das wichtig?“ „Nein, aber ich möchte es einfach gerne wissen.“ „Weil wir uns so gegenseitig wärmen können.“ Natürlich, ihm musste auch kalt sein. Er war zwar ein Hyuuga, aber auch Hyuugas waren Menschen und konnten frieren. Und Körperwärme war eben eine effektive Wärmemöglichkeit. Ich hätte mir zwar eine andere Antwort von ihm erhofft, doch das sollte momentan keine Rolle spielen. Ich rutschte an ihn heran und er schlang seine Arme um mich. Ich nutzte die Gelegenheit und kuschelte mich ganz nah an ihn und erlaubte es mir, seinen Geruch förmlich zu inhalieren. Es war eine wahre Wohltat. Neji breitete beide Decken über uns aus und schloss dann wie ich seine Augen. Keine Regung ging von seinem Körper aus. Mir war immer noch kalt, denn er war auch nicht wirklich warm, aber das änderte sich mit der Zeit, als unsere Körper sich gegenseitig Wärme spendeten. Mit Nejis Geruch in der Nase schlief ich langsam ein… In der Nacht war alles ruhig verlaufen. Niemand hatte mich zu meiner Schicht geweckt und mir wurde erklärt, dass Rin und Neji zusammen die Schicht für mich gehalten hätten. Ich war ein wenig beleidigt deswegen – hielten sie mich für so schwach, dass sie mir es nicht zumuten wollten, dass ich meinen Schlaf unterbrach? Doch ich sagte nichts dazu, schließlich war es ja nur nett gemeint gewesen. Im Tunnel gab es keine Möglichkeiten sich frisch zu machen und ich kam mir etwas dreckig vor, aber es half nichts. Wir mussten unseren Weg fortsetzen. Seltsamerweise hielt Neji Abstand zu mir und ich fragte mich, warum das so war. Hatte die Nähe in der Nacht ihm gereicht? Wollte er nun erstmal Ruhe vor mir haben? Der Gedanke schmerzte und ich versuchte mich gegen den diesen zu wappnen, doch es half alles nichts. Mein Herz blutete und ich konnte nichts tun, um diese Wunde zu stoppen. Ich hatte keine andere Wahl, als einfach zu versuchen, mich auf unseren Weg zu konzentrieren. Doch ich sah immer nur das Gleiche – die braune, erdige Tunnelwand. Also keine wirklich gute Ablenkung. Ich seufzte. „Alles klar, Tenten?“, fragte Rin nach, der neben mir ging. Er schien genau das Gegenteil von dem zu tun, was Neji tat. Neji hielt Abstand – Rin kam mir immer näher, was mich etwas verunsicherte. Doch dagegen sagen oder unternehmen tat ich nichts. Warum konnte ich mich nicht einfach in Rin verlieben? Das wäre viel einfacher. Rin mochte mich sehr, das wusste ich. ER war an mir interessiert. Doch ich konnte seine Gefühle nicht erwidern. Da gab es nicht dieses Gefühl, was ich immer bei Neji empfand. Keine Anziehung, kein Herzrasen, kein nervöses Magenflattern – nichts. Ich mochte Rin. Mehr nicht. Warum konnte bei mir nicht auch einmal etwas einfach sein? Warum musste ich immer die komplizierten Wege gehen? Ich hielt Neji zwar nicht für einen gefühllosen Eisklotz wie andere, aber es war eben nicht zu leugnen, dass Neji nicht besonders gefühlsbetont war. Er war kein Mann für eine Familie. Wahrscheinlich würde er später eine Nutzehe führen und eine entfernte Verwandte heiraten – eine Hyuuga, wen auch sonst? Ich ballte die Hände zu Fäusten. Ich würde nie genug für ihn sein und die Hauptfamilie würde niemals zulassen, dass jemand aus ihrer Familie jemanden heiratete, der nicht zum Clan gehörte. Schließlich musste das Byakugan weiter vererbt werden und durfte nicht verschmutzt werden. Wie hatte ich es nur jemals wagen können, mir Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft mit Neji zu machen? Diese Träume waren doch nur schillernde Seifenblasen. Schön und vollkommen – aber leicht zerstörbar und nicht für eine lange Existenz geschaffen. Ich durfte mir keine Hoffnungen machen. Denn je mehr Seifenblasen ich erschuf – desto schmerzvoller würde es sein eine nach der anderen zerplatzen zu sehen. „Tenten? … TENTEN!“ Rin durchbrach meine Gedanken. Mir fiel auf, dass ich ihm noch gar keine Antwort gegeben hatte. Ich blickte in sein Gesicht und lächelte – doch dieses Lächeln war aufgesetzt. „Tenten, was ist los mit dir?“ „Nichts. Gar nichts, Rin.“ Ich wandte meinen Kopf von ihm ab, denn ich wusste, er würde die Lüge in meinen Augen erkennen. Ich war eine schlechte Lügnerin. Betrübt sah ich zu Boden, während wir auf eine Abzweigung zugingen. „Irgendetwas ist doch mit dir! Du bist doch sonst nicht so. Es…“ Zu meinem Glück wurde er unterbrochen, denn ich hätte nicht gewusst, was ich hätte antworten sollen. Doch von Glück konnte man auch nicht wirklich reden, denn das Quietschen was nun zu hören war, hörte sich nicht besonders gut an. Und das war es auch nicht. Anscheinend hatten wir versehentlich irgendeinen Auslöser betätigt, der eine Falle aktivierte. Diese Falle bestand in Form einer Wand, die genau zwischen der Abzweigung nieder sauste. Das eigentliche Problem darin war, dass wir durch diese Wand erneut getrennt wurden. Und dieses Mal war Neji nicht bei mir… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hoppla! Da wurde unser Pärchen wohl getrennt, aber das muss auch mal sein. Ist für mich vor allem angenehmer zu schreiben xD Ich weiß, dass die Übernachtungsszene etwas kitschig und klischeehaft ist, aber es musste einfach sein und es wurde ja Romantik gewünscht… und da ist sie! Wer wissen möchte, warum Neji zu tenten Abstand hält, muss wohl aus Nejis Kappi warten oder noch ein bisschen auf Tentens nächste Kapitel warten, wo ich es schlussendlich auch erkläre. Jaaa, die FF neigt sich gaaanz langsam dem Ende zu. Ein paar Kapitel werden es wohl noch werden. Vielleicht werden es ja genau zehn Kapitel und noch ein Epilog. Mal sehen, wie das so hinkommt. Das mit dem Würmchen hat keiner erraten, aber ich habe auch nicht damit gerechnet xD Wer kommt schon auf so was (mein krankes Hirn mal ausgeschlossen). Na ja... das mit dem Teddy hätte eh nicht geklappt: http://img7.imageshack.us/my.php?image=mzkymjq31189696664.jpg hel, Arashi Kapitel 7: Treibsand -------------------- „Verfluchter Mist! Wir sollten wirklich besser auf Fallen achten, die scheint es hier ja wie Sand am Meer zu geben!“, fluchte Yuto-sensei. „Kein Problem, junger Freund! Eine Wand kann uns doch so leicht nicht voneinander trennen“, rief Gai-sensei aus und stürmte auf die massive Wand zu, welche das Team entzweite. Mit gezielten Schlägen und Tritten versuchte er die Wand zu zerstören, was ihm aber nicht gelingen wollte. Resigniert legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. „Das bringt nichts, Gai-sensei. Die Wand scheint sehr stabil zu sein.“ Rin nickte mir zu. „Wir sollten unsere Kräfte für den weiteren Weg sparen. Wir werden die anderen schon wiederfinden.“ Warum hörte es sich für mich so an, als wollte er die anderen gar nicht wieder finden? Oder bildete ich mir das Ganze nur ein? Wahrscheinlich wurde ich langsam verrückt. Dieser dreckige, beengende Tunnel, die schwere Aufgabe die wir vor uns hatten und vor allem die Sache mit Neji belastete mich sehr. Die ganze Situation erinnerte mich an die Albträume, die ich früher als Kind immer hatte. Gefangen in einem dunklen Labyrinth, aus dem es keinen Ausweg gab. Verfolgt von einem namenlosen Schrecken. Gejagt bis zum Abgrund. Es gab keinen Ausweg. Leicht panisch sah ich mich im Tunnel um. Auch hier war es dunkel. Nur die kleine Fackel die Yuto-sensei angezündet hatte spendete Licht. Doch was das Licht freigab bot nicht viel Anlass zur Hoffnung. Braune Feldwände umgaben uns. Und uns blieb nur der Weg nach vorne. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und zuckte zusammen. „Wir müssen weitergehen, Tenten.“ Ich nickte und begann mich in Bewegung zu setzen. Ich hatte auch schließlich keine Wahl. Hatte ich überhaupt je eine Wahl gehabt? „Sag mir was mit dir los ist, Tenten“, bat Rin, der neben mir ging. Doch ich schüttelte nur den Kopf. Ich wollte ihn nicht mit meinen Problemen belasten. Und vor allem wollte ich nicht über Neji reden. Vor allem nicht mit Rin. Ich spürte schließlich, dass er etwas für mich empfand und ich wollte ihn nicht verletzen, indem ich mit ihm über meine Gefühle zu Neji sprach. Obwohl er ja bereits zu wusste, was ich für ihn empfand. Dennoch wollte ich es ihm nicht unter die Nase reiben. Ich wollte nicht noch einen Freund verlieren. Ich hatte genug in meinem Leben verloren. Besaß ich überhaupt noch irgendetwas? „Es geht um Neji, oder?“ Ich seufzte. „Bitte, Rin. Lass es einfach gut sein, ja?“ „Das kann ich nicht! Nicht, wenn es um dich geht! Nicht, wenn du so traurig aussiehst!“ „Daran kannst du momentan nichts ändern. Es bringt nichts darüber sprechen, weil es nichts ändern wird.“ „Darüber zu reden kann ein Anfang sein!“, beharrte Rin. „Aber…“ Ich brach ab, denn beinahe hätte ich ‚nicht mit dir‘ gesagt, doch das wäre wohl doch etwas zu hart gewesen. „…nicht für mich“, beendete ich daher meinen Satz. „Du liebst Neji“, brachte Rin trocken heraus. Ich schluckte und nickte. „Aber du weißt, dass ihr nie zusammen sein könnt.“ Wieder nickte ich, auch wenn es keine Frage war. „Warum vergisst du ihn dann nicht einfach?“ „Das kann ich nicht!“, schrie ich Rin an, in diesem Moment überwältigt von meinen Gefühlen. Doch dann packte mich wieder die Schuld und ich murmelte, leiser dieses Mal: „Das kann ich nicht.“ „Warum nicht?“ „Weil es für Gefühle keinen An- und Ausknopf gibt. Das müsstest du doch wissen, Rin.“ Wieder ein verbaler Schlag gegen ihn, doch ich konnte mich einfach nicht bremsen. Nein, er konnte nichts für meinen Gefühlswirrwarr. Aber langsam ging er mir auf die Nerven. Ich wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden, kapierte er das nicht? Rin schwieg einen Moment, dann sagte er: „Du weißt, dass ich dich liebe?“ Ich nickte stumm, raffte dann allen Mut zusammen und sah ihn an. „Aber das ändert nichts zwischen uns.“ „Warum denn nicht? Ich weiß, dass du mich magst. Wieso kann daraus nicht mehr werden?“ Ich überlegte meine Antwort gut, wollte ihm nicht mehr wehtun, als ohnehin schon. Aber er verdiente die Wahrheit: „Weil in meinem Herzen an dieser Stelle nur Platz für Neji ist.“ „Aber er ist nicht gut für dich. Und das nicht nur, weil er in einem anderen Land lebt.“ „Das ändert nichts an meiner Liebe zu ihm.“ „Vielleicht jetzt nicht, aber es könnte sich ändern.“ „Nein, das glaube ich nicht. Ich liebe ihn jetzt schon so lange…“ „Du willst es nur nicht!“ „Glaub mir, ich habe schon versucht die Liebe zu verleugnen, aber es funktioniert nicht.“ „Vielleicht hast du es nicht richtig versucht.“ „Rin, bitte! Es bringt nichts darüber zu streiten. Ich kann es nunmal nicht ändern! Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt!“ „Aber es passiert doch immer wieder das Menschen sich neu verlieben.“ „Vielleicht haben sie vorher einfach nur nicht richtig geliebt.“ „Es gibt Menschen, die richtig lieben. Und dann stirbt der Partner. Und sie sind lange untröstlich. Aber dann kommt ein anderer und sie merken, dass es nicht nur eine einzige Person für einen bestimmt ist. Es gibt nicht nur den Einen, Tenten.“ „Für mich schon!“ „Das ist doch Unsinn!“ „Ach ja?“ Allmählich war ich wirklich wütend. Wie konnte er es wagen meine Liebe zu Neji in Frage zu stellen? Wie konnte er es wagen an diesem einzigen Gefühl zu zweifeln, dessen ich mir wirklich und wahrhaftig sicher war? „Und wie sieht es bei dir aus? Warum kannst du dich dann nicht einfach in eine andere verlieben und mich in Ruhe lassen?“ In dem Moment wo ich sie aussprach, bereute ich meine Worte schon. Ich schlug mir eine Hand vor den Mund und keuchte, als ich Rins entsetzten und verletzten Gesichtsausdruck sah. „Rin es… es tut mir Leid. Das war nicht so gemeint.“ „Doch, war es schon. Es war genau so gemeint, wie du es gesagt hast. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich werde dich von nun an in Ruhe lassen.“ Damit lief er schnell vorwärts, um zu Yuto-sensei und Gai-sensei aufzuschließen, die vorne weg liefen. Na super gemacht, Tenten! Ganz toll! Jetzt hatte ich es mir auch noch mit Rin verscherzt. Was für eine Glanzleistung! Momentan schien ich alle zu vergraulen, die mir wichtig waren. Neji, weil ich ihn liebte und ihm zu nah gekommen war. Rin, weil ich ihn nicht liebte und ihn auf Abstand halten wollte. Dabei wollte ich gar nicht wirklich Abstand von Rin. Ich wollte einfach nur, dass er sich nicht in meine Angelegenheiten einmischte und mir sagte, wie ich zu fühlen hatte. Gerade dies war ein wunder Punkt und er hatte zu lange genau auf diesen Punkt mit seinen Worten gezielt. Doch das war nicht seine Schuld, sondern meine. Ich hätte diesen Punkt einfach besser schützen und verstecken müssen. Warum musste man mir meine Liebe zu Neji auch einfach so ansehen? Konnte ich nicht einfach still vor mich hin leiden und nach außen hin ein glückliches Gesicht aufsetzen? Ich betete zu kami-sama, dass er mir die Kraft gab meine Gefühle besser vor anderen zu verstecken. Was ich in meiner Litanei zunächst nicht realisierte war, dass sich der Untergrund zu unseren Füßen veränderte. Als ich jedoch begann ein Stück einzusacken wurde auch mir langsam klar, dass wir wiedermal in eine Falle getappt waren. „Das gibt’s doch gar nicht! Dabei habe ich doch extra auf Fallen geachtet!“ „Machen sie sich keine Vorwürfe, Yuto-sensei. Man kann kaum den Höhlenuntergrund vom Treibsand unterscheiden“, erklärte Rin. „Und was machen wir nun?“ „Keine Sorge, ich werde uns im Nuh befreien!“, rief Gai-sensei aus und versuchte sich mit aller Kraft von dem Sand zu befreien. „Nicht!“, rief Yuto-sensei aus. „Nicht bewegen! Das macht es nur noch schlimmer!“ Und tatsächlich steckte Gai-sensei nun tiefer im Sand fest, als alle anderen. Doch immerhin sah er nun wohl ein, dass man sich mit reiner Kraft nicht aus dem Sand befreien konnte. Rin versuchte derweil Chakra in seinen Füßen zu sammeln, doch selbst das schien seltsamerweise nicht zu funktionieren. Dabei war Treibsand doch eine Suspension aus Sand und Wasser. Es hätte eigentlich funktionieren müssen. Doch in dieser Höhle war anscheinend nichts wie es sonst war. „Ich glaube mich daran zu erinnern, dass man sich selber aus dem Treibsand befreien kann, wenn man mit einem Bein stillsteht und das andere vorsichtig herauszieht und den Sand davon abschüttelt. Ich stehe nicht nah genug am sicheren Boden. Wer steht am nächsten dran?“, fragte Yuto-sensei nach. „Ich. Aber das würde uns nicht viel weiterbringen, denn der sichere Boden ist dort, wo wir herkamen und nicht, wo wir hinmöchten“, merkte ich an. „Das macht nichts. Hauptsache wir kommen erstmal hier raus. Danach können wir immer noch weiter überlegen.“ Ich nickte und tat genau das, was Yuto-sensei gesagt hatte. Millimeter für Millimeter versuchte ich mein anderes Bein langsam aus dem Sand heraus zu ziehen. Doch dieser Versuch scheiterte. „Es funktioniert nicht. Ich sacke nur noch mehr ein, mit dem Bein, dass ich bewege.“ „Was ist mit deinem Stab? Könntest Du ihn nicht als Hilfe einsetzen?“ „Ich kann es probieren.“ Ich griff auf meinen Rücken und zog meinen Stab hervor. Dabei versuchte ich meine Beine möglichst still zu halten. Die Spitze meines Stabs hieb ich dann in den festen Boden, der circa einen Meter entfernt war. Dann versuchte ich mich aus dem Sand heraus zu stemmen. Es war ein mühseliges Unterfangen, doch es funktionierte. Nach einer gefühlten Ewigkeit gelang es mir mich vollständig auf den Stab zu stützen und mich auf den sicheren Boden zu ziehen. Ich keuchte. „Ich hab’s… geschafft.“ „Sehr gut“, lobte Yuto-sensei. „Dann wäre es nett, wenn du uns helfen könntest. Vielleicht mit einem starken Seil?“ „Okay“, stimmte ich zu und beschwor ein starkes Seil mittels Kuchiyose herauf. Dann sah ich zweifelnd zu den drei Männern hinüber, die im Sand feststeckten. „Ich weiß nicht ob… ob ich stark genug bin, um euch heraus zu ziehen.“ „Kannst du dich nicht irgendwo festhalten?“ Ich untersuchte die Tunnelwand genauer und schüttelte dann den Kopf. „Hier ist nichts, voran ich mich festhalten könnte. Aber ich kann versuchen durch mein Chakra eine stärkere Bodenhaftung zu bekommen.“ „Gut, dann versuchen wir das so.“ Ich nickte und sammelte Chakra in meinen Füßen. Dann warf ich das Seil Rin zu, der mir am nächsten war. Dieser hielt sich sofort fest und versuchte sich aus dem Sand zu ziehen, was einiger Anstrengung bedurfte. Sowohl meinerseits, als auch seinerseits. Doch nach einer gefühlten Ewigkeit gelang es ihm endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Wir durften uns jedoch nicht ausruhen, da Yuto-sensei und Gai-sensei immer tiefer in dem Sand versanken. Dieses Mal hatten wir den Vorteil, dass wir zu zweit waren und gemeinsam an dem Seil ziehen konnten. Für diesen Moment war unsere kleine Auseinandersetzung vergessen. Wir mussten zusammenarbeiten, um unsere Senseis zu retten. Nachdem auch diese sich endlich aus dem Sand befreit hatten, war ich bereits ausgepowert. Und wahrscheinlich war das auch der Sinn dieser Falle. Man musste sich durch reine Kraftanstrengung befreien, was einen mürbe machte und dadurch auch unaufmerksamer. Wer immer dies alles auch arrangiert hatte, war sehr sorgfältig vorgegangen. „Wir werden nun die Decke benutzen, um über den Treibsand zu kommen. Vorher sollten wir aber testen, ob das nicht auch wieder eine Falle ist, die uns auf den Treibsand fallen lässt. Ich werde zuerst gehen. Wenn ich sicher auf der anderen Seite angekommen bin, gebe ich euch Bescheid.“ Ich nickte, dankbar über die kurze Verschnaufpause, die mir dadurch gewährt wurde. Lange dauerte diese allerdings nicht, da Yuto-sensei schnell und problemlos den Weg über den Treibsand fand und wir ihm schnell folgen mussten. Der Weg ging weiter wie bisher. Allerdings waren wir nun langsamer unterwegs, da wir bei jedem Schritt auf Fallen achteten. Nur eine falsche Bewegung konnte wieder eine solche auslösen. Als jedoch mein Stab zu blinken anfing, sahen wir uns mit einem anderen Problem konfrontiert. >Nukenin<, murmelte ich in der Geheimsprache. >Wie viele?<, fragte Yuto-sensei nach. >Zwei.< >Nur zwei? Die sollen nur kommen, mit denen werden wir schon fertig, schließlich sind wir zu viert<, warf Rin ein. >Wir sollten trotzdem vorsichtig sein, Rin. Mach niemals den Fehler deine Gegner zu unterschätzen.< Missmutig nickte Rin und Gai-sensei sah uns verwirrt an. Nach unserem letzten Erlebnis wusste jedoch auch er, was das Blinken meines Stabes zu bedeuten hatte. Und da hörten wir auch schon eine spöttische Stimme: „Was faselt ihr da vor euch hin?“ Eine Frau trat in ihr Blickfeld, dicht gefolgt von einer Weiteren. „Was geht dich das an?“, fauchte ich sie an. Meine Laune war auf dem Tiefpunkt. Ich war müde und emotional aufgewühlt und sollte jetzt auch noch kämpfen. War mein Leben nicht schön? „Oh, eine kleine Wildkatze, wie ich sehe. Lust zu kämpfen, Kleine? Kannst dir auch Hilfe von deinen Kerlen holen, wenn du dich nicht alleine traust!“ Und schon warf sie ein Kunai in meine Richtung, dem ich problemlos ausweichen konnte. Dann wandte ich meinen Blick Rin zu. „Hilfst du mir?“ Er grinste mich an. In diesem Moment gab es keine Probleme zwischen uns. „Klar.“ Mit diesem Wort stürzten wir beide auf die Frau zu. Ich mit meinem Stab als Waffe, Rin mit Nadellanzetten mit denen er versuchte die Kniekehlen der Frau zu treffen. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie auch Yuto-sensei und Gai-sensei angriffen – allerdings die andere Frau. Unsere Gegnerin versuchte unseren Angriffen auszuweichen, was ihr allerdings nicht ganz gelang. Anscheinend hatte sie unsere Kraft falsch eingeschätzt. So gelang es ihr zwar mir auszuweichen, allerdings wurde sie von Rin am Meniskus verletzt, was ihre Bewegungsfreiheit etwas einschränkte. Wütend funkelte sie uns an. „Na wartet!“ Sie warf ein Shuriken in die Höhe, worauf ein Wirbelsturm um diesen entstand. Dieser Wirbelsturm übte einen Sog auf uns aus. Ich versuchte mich dagegen zu stemmen, wurde jedoch dennoch hineingezogen und streifte mit meinem Arm das Shuriken. Doch ich hatte ja noch meinem Stab um mich zu wehren. Ich ergriff diesen und erzeugte mittels Bo no Jutsu eine Luftbarriere, die sowohl mich als auch Rin vor dem Shuriken schützte. Sobald ich die Gefahr des sich drehenden Shurikens abgewehrt hatte, begann Rin sich mit schnellen Bewegungen die Frau einzukreisen. Ich wusste, dass er auf einen passenden Moment wartete, um zuzuschlagen. Es war Teil eines seiner Jutsus. Rins Spezialität war es die passenden Angriffsflächen des menschlichen Körpers zu offenbaren und diese gezielt anzugreifen – ähnlich wie bei Neji nur eben ganz ohne Bluterbe. Auch ich griff an, indem ich nun mittels Kuchiyose Waffen heraufbeschwor und diese in Richtung der Frau schleuderte. Diese hatte sich mit uns zwei Gegnern einiges aufgehalst. Trotz unserer momentanen Diskrepanzen arbeiteten Rin und ich perfekt zusammen. Wir waren schließlich mal in einem Team. Der Frau war es daher unmöglich all unseren Angriffen standzuhalten und schwächelte bereits. Ich grinste. Dennoch versuchte ich nicht zu optimistisch zu sein, die Frau hatte bestimmt noch ein Ass im Ärmel. Und mit dieser Vermutung lag ich richtig. Denn die Frau beschwörte plötzlich ein komisches Vieh herauf, welches einem Bunshin ähnelte. Allerdings aus Lehm oder so etwas. Ich seufzte und dachte kurz an den Riesenwurm, den wir bereits besiegt hatten. „Mistviecher scheinen mich momentan zu verfolgen“, murmelte ich leise. Der komische Bunshin schien mir diese Bemerkung übelzunehmen, denn plötzlich formte er seinen Arm zu einer Art Keule und ging damit auf mich los. Ich versuchte auszuweichen, doch dieses Ding wies unglaublich zerstörerische Verhaltensweisen auf. Der konnte echt zuschlagen, aber anscheinend schien er nicht ganz so intelligent zu sein. Er schlug einfach um sich, was recht effektiv war. Er machte es mir nicht einfach auszuweichen oder mit Waffen dagegen zu halten. Doch plötzlich schrie der Bunshin auf. Rin war auf seinen Kopf gesprungen und attackierte ihn von dort. „Hier oben bin ich, du Schleimbolzen! Lass uns doch mal ein bisschen Rodeo spielen! Tenten kümmere du dich um die Frau, ich zeig’s diesem Prinz Charming schon.“ Ich grinste einen Moment lang. Rin war anscheinend in seinem Element. Ich wusste er liebte den Kampf, die Herausforderung und das Ungewisse. Mit diesem Bunshin würde er seinen Spaß haben. Also würde ich die Frau mal ein bisschen piesacken. Ich langte nach einem Kunai und griff an. Die Frau zückte ebenfalls ein Kunai und so attackierten wir uns gegenseitig. Doch ich war nicht umsonst als Waffenmeisterin bekannt. Ich parierte größtenteils ihre Schläge. Doch ich merkte wie die Müdigkeit in meinen Gliedern, die schon vorher von mir Besitz ergriffen hatte, mich langsamer machte. Ich musste mich also beeilen um diesen Kampf möglichst schnell zu beenden. Daher griff ich wieder nach meinem Stab, hob diesen in die Luft und drehte ihn schnell im Kreis. Durch diese Bewegung konnte ich Bofu no Jutsu einsetzen, mit der ich durch die Rotation des Stabes einen Wirbelwind heraufbeschwor, den ich direkt auf meine Gegnerin losließ. Während sie von dem Sturm zu Boden geschmissen wurde, ersetzte ich meinen Stab schnell wieder durch meine große Schriftrolle, mit der ich Unmengen von Waffen auf die Frau warf, die am Boden lag. Mit diesem entscheidenden Schachzug gelang es mir, die Frau endgültig zu besiegen. Allerdings hatte ich auf diese Weise eine ganz schöne Menge an Chakra verbraucht und ich ließ mich entkräftet zu Boden sinken. „Tenten, alles okay?“ Rin lief besorgt auf mich zu. Anscheinend hatte sich durch den Sieg über die Frau auch der komische Golem aufgelöst. „Ja, alles klar. Nur etwas k.o. schätz ich. Und wie sieht’s bei dir aus?“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Nur ein paar Kratzer, Schrammen und Beulen, alles halb so schlimm. Du kennst mich doch, ich bin unverwüstlich.“ Ich lächelte ihm zu. „Wie sieht’s mit unseren Senseis aus?“ „Die haben sich nach vorne mit ihrer Frau durch den Tunnel gekämpft und schleudern sie ein bisschen durch die Gegend. Ich denke, sie werden sie auch bald besiegt haben.“ Ich nickte und blickte vorsichtig zu ihm auf. „Rin, sind wir wieder okay? Ich meine, es tut mir wirklich leid, was ich gesagt habe. Ich will dich wirklich nicht verlieren, du bist mir sehr wichtig.“ Sein Blick bohrte sich in meinen und einen Moment herrschte Stille zwischen uns. Doch dann sagte er: „Wir sind okay. Aber es wäre nett, wenn du trotzdem darüber nachdenken könntest, was ich gesagt hab, okay? Vielleicht wirst du mich wirklich nie so lieben können wie ich dich, aber vielleicht kann dennoch etwas Besonderes zwischen uns entstehen. Ich meine, du hast gesagt, ich bin dir wichtig und…“ Er unterbrach sich und fuhr sich durchs Haar. „Denk einfach drüber nach, okay?“ Ich lächelte ihn an. „Okay.“ Und ich würde tatsächlich darüber nachdenken. Schließlich empfand ich große Zuneigung und Respekt für ihn. Und reichte dieses vielleicht nicht sogar aus? Aber mit diesen Problemen sollte ich mich am besten nach der Mission befassen. Jetzt galt es erstmal zu Yuto-sensei und Gai-sensei zu gelangen. Für einen Ninja auf einer Mission war diese seine oberste Priorität. Und daran sollte ich mich halten. ~*~*~*~ Oh oh, da sollte Neji aber aufpassen, was? Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Mein liebstes ist es nicht, weil ich im Beschreiben von kämpfen echt nicht die beste bin. Wäre nett, wenn ihr mir vielleicht ein paar Tipps geben könntet, wie es besser läuft. Ich hoffe doch, das nächste Kapitel kommt schneller. Liebe Grüße, Arashi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)