Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen von AudreyBlanche (Mit zwanzig Weibern durch die sieben Weltmeere zu segeln, ist nicht so einfach) ================================================================================ Prolog: Flucht ist nicht immer der beste Weg -------------------------------------------- Ein junger Mann hetzte durch ein Labyrinth aus Gängen, Häusern, Menschen. Seine Verfolger dicht hinter ihm. Er wusste, weshalb sie ihn jagten, doch war er der Meinung, er sei zu schön, um jetzt schon zu sterben. Und fliehen, das konnte er. Beinahe überrannte er einen Betrunkenen, als er um eine Ecke sprintete, wich ihm reflexartig aus, sodass dieser nur ein wenig stärker taumelte. Schon fast an der nächsten Ecke angekommen, hörte er hinter sich das Fluchen der Wache, die natürlich direkt in den Unglücksraben hineingelaufen war. Mit einem kleinen Blick über die Schulter sah er, wie sie ineinander verknotet auf der Erde lag, während der Betrunkene wild fluchte. Leise lachte Fran auf, verlangsamte aber seinen Schritt nicht. Diese Leute waren ausdauernder, als die meisten glaubten, er hatte da bereits so seine Erfahrungen gemacht. „HE! HALTET IHN!“ Für seinen Geschmack hatten sie sich dann aber doch ein wenig zu schnell wieder erholt. Mittlerweile hatte er auch noch die Orientierung verloren, war er doch selber noch nicht all zu lange in dieser Stadt. Er war noch nicht einmal lange genug hier gewesen, um sich einen Ort für Zeiten wie diese zu suchen. In Zukunft sollte er sich bemühen, es etwas langsamer anzugehen, bevor er sich wieder Mal in Schwierigkeiten brachte. Aber für diese Art der Überlegung war es jetzt auch schon zu spät, denn als er um die nächste Ecke fetzte, bremste er so abrupt, als wäre er gegen eine Wand gelaufen, wobei das, was er vor sich sah, einer Wand ziemlich nahe kam. Er war geliefert! Er stand auf einem befestigten Steg, auf dem an jeder Seite nur Schiffe standen, und der einzige Weg weg von dort, war der, den er gekommen war. Allmählich nicht mehr ganz so belustigt blickte er sich rasch um, doch der erste Eindruck hatte ihn nicht getrogen. Es gab kein Entkommen mehr für ihn, selbst wenn er sich auf einem dieser Schiffe versteckte, würden sie ihn früher oder später auf jeden Fall finden. Er verfluchte seinen Leichtsinn, der ihn überhaupt erst so weit gebracht hatte. Plötzlich drangen die Rufe seiner Verfolger zu ihm vor, sie hatten den Vorsprung bald aufgeholt. Er dachte nicht nach, als er auf das erstbeste Schiff rannte, das vor ihm stand, in der Hoffnung, sie hätten ihn nicht mehr gesehen. Auf Deck angekommen, duckte er sich hinter die Reling, versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Keine Sekunde später vernahm er auch schon überraschte Ausrufe. Doch sein kurzzeitiges Hochgefühl verschwand, als der Anführer befahl, auf den Schiffen zu suchen und beim vordersten anzufangen. Dieses Mal hatte wirklich sein letztes Stündlein geschlagen! „Was machen Sie da?!“ Fran riss seine zusammengekniffenen Augen auf und erstarrte zu einem Eisklotz. Wer hatte da eben gerufen? Er war dann aber doch nicht lebensmüde genug, über die Reling zu schauen, um herauszufinden, wer denn der Störenfried war, der ihm hier eben offenbar das Leben rettete. Auch die Garde hatte innegehalten, denn es wurde erstaunlich ruhig auf dem Kai, abgesehen von dem Gebrüll, das aus der Stadt herüberschwebte. „Wir verfolgen einen Verbrecher, also haltet uns nicht auf, sonst nehmen wir Sie gleich mit!“ Dieser Aussage folgte ein Schnauben von Seiten des anderen Mannes. Vorsichtshalber begann Fran an der Reling entlang über das Deck zu krabbeln, unsicher ob der Fremde ihn hinterher nicht doch ausliefern würde, wenn das hier sein Schiff war. „Ich habe keinesfalls die Absicht, Sie aufzuhalten, aber suchen Sie ihn woanders. Nicht auf meinem Schiff!“ Der Hauptmann der Garde lachte schallend auf, seine Mannen stimmten mit ein. „Hat Ihr Kerl es Ihnen nicht mehr besorgen können, dass Ihnen diese Freiheit zu Kopfe gestiegen ist? Wenn Sie auf der Suche sind, ich weiß, wie man Ihr Kaliber durchni-“ Es klirrte leise, dann hörte er ein mehrstimmiges, verblüfftes Aufkeuchen und der konnte sich nicht mehr beherrschen, obwohl er schon beinahe bei den rettenden Fässern angekommen war. Er lugte vorsichtig über die Reling. Sofort merkte er, dass ihm niemand Beachtung schenken würde, denn alle Augen waren auf das Schauspiel vor ihm gerichtet. Der Hauptmann hatte einen Säbel an der Kehle, der von einem Kerl mit langen, schwarzen Haaren gehalten wurde. Der Unbekannte sah nicht unbedingt wie ein Seefahrer aus, seine Kleidung schienen auch nicht passend zu sein, aber er verströmte eine gewisse Aura von Macht, der er sich auch bewusst zu sein schien. Ein Hut verdeckte einen Teil seiner Haare, aus diesem Grund konnte Fran auch sein Gesicht nicht sehen. Die beiden auf dem Steg standen so nah beieinander, dass der Säbel an der Kehle des Hauptmanns fast den gesamten Raum zwischen ihnen ausfüllte. Es war totenstill geworden, die Garde schien beinahe Angst bekommen zu haben, auch nur zu atmen. Allein deswegen war Fran auch in der Lage, das Folgende zu verstehen. „Ich sagte“, zischte der Fremde, „ihr sollt verschwinden!“ Dann senkte der Sprecher langsam den Säbel und trat einen Schritt zurück. Kaum war die Waffe parallel zu seinem Körper mit der Spitze zum Boden, sah Fran einen aus der Garde angreifen, feige, wie sie waren, von hinten. Fran hatte nur kurz geblinzelt, aber als er wieder herunterschaute, hatte der Angreifer bereits den Säbel an der Kehle und zwei Blutstropfen überzogen den hellen Stahl. Der Unbekannte hatte sich nicht einmal zu ihm umgedreht. Sein Kopf war leicht gen Boden geneigt, dann hob er ihn und fixierte den Hauptmann, was Fran allerdings nicht sicher sagen konnte, da er dessen Gesicht ja nicht sah. Dieser Blick schien die Starre des Hauptmanns aber offensichtlich zu lösen und er brüllte seinen Leuten zu: „Ergreift sie!“ In einer fließenden Bewegung drehte der Fremde sich um, schlitzte dabei dem Soldaten die Kehle auf. Blutend fiel dieser zu Boden, aber keiner nahm von ihm Notiz. Gebannt sah Fran zu, wie der Angegriffene sich in geschmeidigen Bewegungen gepaart mit gezielten Hieben und Stichen gegen die Garde behauptete. Er hatte nun noch einen Degen gezogen und ein Soldat nach dem anderen fiel den beiden Waffen zum Opfer. Sie schienen wie Stümper gegen diesen Wirbel aus Haaren und Kleidung. Ein Schrei ließ den Beobachter herumfahren, es stießen jetzt noch scheinbare Freunde des Unbekannten hinzu, die die gesamte Garde ziemlich schnell ziemlich gründlich aufgeräumt hatten. Der Boden getränkt in Blut jubelten die Sieger laut. Plötzlich drehte sich ihr Anführer zu dem Schiff um, auf das sich der Flüchtling verzogen hatte und Fran tauchte blitzschnell wieder hinter der Reling ab. „Schnell, aufs Schiff! Wir müssen hier weg!“ Geschockt realisierte er seine Situation, verkroch sich jetzt hinter den Tonnen. Wer wusste schon, wie gut die auf ihn zu sprechen waren, wenn sie herausfanden, wer für ihre übereilte Abreise aus dieser Stadt verantwortlich war. Dann vernahm er geschäftiges Treiben, alles wuselte über das Schiff, die Segel wurden gehisst und Fran machte sich so klein wie möglich, in der Hoffnung noch eine Weile unentdeckt zu bleiben. Als dann aber plötzlich ein Kopf keinen halben Meter von ihm entfernt auftauchte und irgendetwas über die Schulter rief, fragte er sich, wie er sich das eigentlich vorgestellt hatte, schließlich würde er die nächste Zeit wohl oder übel auf diesem Schiff verbringen müssen. Jetzt hieß es, sich eine gute Ausrede einfallen zu lassen. * * * So, diesmal kommt mein Kommentar erst am Schluss, wollte euch nicht schon die Freude verderben, bevor ihr überhaupt angefangen habt. ^^ Das hier wird jetzt so eine Art Experiment werden, das ich aus reiner Freude am Schreiben immer wieder mal weiterführe. Ich muss zugeben, dass ich keine Ahnung von Schiffen und Piraten habe, außer das, was man halt so in den Filmen sieht. Trotzdem werde ich versuchen, möglichst genau und echt zu schreiben und falls sich jemand findet, der mich darin unterstützen möchte, sei es als Beta oder zum Nachfragen, würde ich mich sehr freuen. Ihr wisst ja, wo ihr euch melden könnt. ^.~ Weil das hier auch mein erstes Mal ist, dass ich versuche, Humor zu schreiben, würde ich mich sehr über ernste, konstruktive Kritik freuen. Und wenn ihr Vorschläge habt, was denn noch passieren sollte/könnte/müsste, lasst es mich wissen und ich versuche es einzubauen, da ich eh noch keine Storyline habe *gg*. Versprechen kann ich jedoch nichts. Cres Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)