Dark Time von RhapsodosGenesis (in Zeiten des Krieg...chens) ================================================================================ Kapitel 71: Halt! ----------------- Jubel. Das war definitiv nicht gut. Jubel war gleichbedeutend mit „Juhu“ und „Juhu“ sagten Untertanen, wenn sie sich freuten. Und worauf freuten sich die „Juhu“ schreienden Untertanen? Yuki biss die Zähne zusammen. Auf die neuen Herrscher. Gut, ob sie sich freuten, war eine andere Geschichte, sie TATEN jedenfalls so, als würden sie sich freuen. Aber … vielleicht waren sie noch nicht zu spät dran. Die ersten Feen waren zu sehen. Sehr, sehr viele. Und alle waren auf Menschengröße. Yuki musterte die Hinterköpfe der Leute, bemerkte allerdings dann eine große Bühne, auf denen ihnen bekannte Gesichter zu sehen waren. Sehr bekannte. ZU bekannte. Sie sah sich selbst. Allerdings zu ihrem Bedauern nicht in einem Spiegel. Nein. Ganz und gar nicht. Das dort vorne war eine reale Person – eine Person, die gleich zu einem Individuum werden sollte, wenn sie noch weiterleben wollte! „Chizuru, halte dich noch kurz hinter dem Baum versteckt“; ordnete Hikari an, „Wahrscheinlich sehen uns die Hoheiten dort oben zuerst … Sie werden dann bestimmt ihre Wa-…“ Yuki unterbrach Hikari barsch: „Oh, oh! Sind das nicht die Kronen, die Mutter und die beiden anderen da tragen … auf ‚uns’ zu …?“ „Du hast Recht“; stimmte Chizuru ihr zu, „Wir zeigen uns, oder?“ „Haben wir denn noch eine Wahl?“, fragte Hikari zurück. Chizuru flog weiter, in die Menschenmenge hinein. Keiner schien zu bemerken, dass dort eine Fee, die der Prinzessin verblüffend ähnlich sah, durch die Reihen flog und dabei gehetzt aussah. Es war ein guter Zug, durch die Menschenmenge zu fliegen. Wenigstens noch ein Stück, bis sie weit genug vorne standen. Und während Chizuru weiterflog, entdeckte Yuki ein ihr bekanntes Gesicht. Das Gesicht eines Mannes. Doch woher kannte sie ihn? Wer war das? Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen und sie erinnerte sich – es war der Mann, der ihre Mutter im Arm hatte. „Hey, da drüben ist er. Der Mann“, wies sie die beiden anderen hin. Hikari schaute sich um. „Was für ein Mann denn? Von was sprichst du?“ Da dämmerte es Yuki, dass sie noch nie die Zeit hatte, es ihnen zu sagen. Aber so wichtig erschien ihr es gar nicht. Es war schließlich nur das Wissen um Geheimgänge und um einen Mann, den ihre Mutter scheinbar mochte. „Ach, tut mir leid, nichts“, meinte Yuki danach. Auch, wenn sie es unbedingt loswerden wollte – nun musste sie sich auf etwas anderes konzentrieren. Langsam kamen sie in die Reichweite der Bühnen und konnten die Stimmen der neuen Herrscher vernehmen. Warum wohl die Leute dort hinten stehen blieben … sie hörten schließlich nichts … Aber das war nun egal. „Okay, auf drei schreien wir halt … Zum Glück sind die ziemlich langsam mit ihren Kronen“, befahl Chizuru und machte sich bereit, „Eins … zwei … drei!“ „… Schutz des Volkes und weise Entscheidungen“, beendeten die jungen Herrscher den Eid, den Sutefani ihnen vorsagte. Nun schritten die alten Könige und der Graf mit den Kronen in der Hand zu jeweils einem Paar und jeder sprach noch einige Worte der Freude, bevor die Kronen auf den Köpfen der anderen landeten. „HALT!“, ertönten plötzlich Stimmen vom Publikum. Sutefani wandte sich um – sie hatte Yuki die Krone noch nicht aufgesetzt, Shiro hingegen schon – und sah herum. Ravia drehte sich ebenfalls um und flog ein wenig nach oben, um die Einwandgeber zu sehen. Und sie konnte ihren Augen kaum glauben. „Bitte, macht weiter, König Drosselbartus“, bat Chizuru in hörbarer Lautstärke – Ravia wandte sich wieder zu ihr um. Sie konnte es scheinbar nicht erwarten, die Krone endlich auf ihrem Kopf zu haben. Nero hingegen schritt von seiner Ehefrau weg, um ins Publikum – an König Drosselbartus vorbei – sehen zu können. Und er riss die Augen auf. Ravia blickte nun wieder zurück und erkannte, denjenigen, der immerzu weiter „Halt“ schrie und „Stopp“ rief. Es war … Prinzessin Chizuru … im … Publikum … und in Lumpen gekleidet … und … nicht auf der Bühne. Schließlich flog sie nach oben, über die anderen Zuschauer hinweg und hielt ihre Hände nach oben, auf denen Yuki und Hikari saßen und ebenfalls laut protestierten. Ravia war verwirrt … Was sollte das …? Wie … war das möglich? Um sich zu versichern, dass sie nicht verrückt war, sah sie auf die Bühne zurück, wo sie in entzürnte Gesichter von drei Prinzessinnen sah … außerdem in fünf staunende andere Gesichter … und im Publikum um sie herum waren auch einige überraschte und wütende Gesichter dabei. „W- Was soll das …?“, ergriff Sutefani nach einer Weile das Wort und hielt dabei Yukis Krone an sich gedrückt, „Wie …? Was …?“ „Das dort drüben sind doch offensichtlich Betrüger!“, behauptete die Prinzessin Chizuru, die in ein Hochzeitskleid gekleidet war. „Ja, genau! Verhaftet sie!“, schloss sich Yuki an – und schien sehnsüchtig auf die Krone zu warten. „Nein! Wir sind die wahren Prinzessinnen - … dass das aus meinem Munde kommt“, gab Chizuru zurück. Aus irgendeinem Grund war sie als einzige groß – die anderen waren klein. Und die Flügel seltsam abgebogen … Gebrochen …? „Lügner!“, gab Hikari zurück, „WIR sind die richtigen! Wir sind die Frauen von Taro, Nero und Shiro! Und ICH trage die Krone!“ Alucard war der schnellste von den Dreien. Er setzte nach kurzen Worten, die keiner verstand, den beiden die Kronen auf … Drosselbartus war der langsamste und schien den beiden eine eigene Rede zu halten … weder Chizuru, noch Nero trugen die Kronen. „Na und!? Ihr habt uns trotzdem-…“, die Chizuru, die neu dazugekommen war, wurde von einem lauten, Respekt einflößendem „RUHE“ aus Drosselbartus Mund gestoppt. Alles war still. Man traute sich kaum noch zu atmen. Alle starrten den König an. Der ältere Mann flog in die Höhe und trug beiden Kronen noch in jeweils einer Hand. Er schaute von den verheirateten Prinzessinnen, zu den anderen. „Also … Ganz in Ruhe … Was ist hier los?“, wollte er mit einer väterlichen Stimme wissen. Er klang beruhigend … Die verheiratete Chizuru ergriff das Wort. „Es scheint so, als wären hier drei Klone unterwegs, die uns unseren rechtmäßigen Platz streitig machen wollen! Und Ihr hört sogar noch auf sie …!“ Der alte König sah die Sprecherin an und blickte dann zu der anderen. „Und, was hast du dazu zu sagen, andere Chizuru?“ „Es scheint so, als würdet Ihr an der Nase herumgeführt werden, von unserer lieben ‚Chizuru’.“ „Okay. Ihr behauptet also gegenseitig, dass die andere die Falsche und ihr selbst die Richtigen seid? Was sagt denn unsere Königin Hikari dazu?“ „Dasselbe wie meine verehrte Cousine Chizuru. Schafft mit diese drei Verräter aus den Augen.“ „Ich nehme an, nun bin ich dran? Ich schließe mich auch Chizuru an – allerdings der anderen. Diese drei Puppen da unten sind die Betrüger!“ „Und Yuki?“ „Ich schließe mich ebenfalls meinen beiden Vorgängerinnen an! Verhaftet diese in Lumpen gekleideten Witzfiguren! Sie haben meine Krönung gestört!“ „Verhaftet diese drei Witzfiguren DORT! Sie haben uns eingesperrt und verzaubert!“, entgegnete die letzte – also die kleine Yuki. Sutefani flog nun neben Drosselbartus und sah ihn missmutig an. Ob es ihr peinlich war, nicht zu erkennen, welche ihre Tochter war? „Okay …? Sagt bitte die Wahrheit!“, richtete sie an die drei Besucher, „Wer seid ihr wirklich …?“ Er hatte mit ihrer Mutter gesprochen? Vor all den anderen Vampiren? … Oder hatte er sie entführt? In eine Falle gelockt …? „Wo ist Mutter?“, wollte Mizuki von ihm wissen. Orochimaru lächelte boshaft. „Kannst du es dir denn nicht denken?“ Nein. „Sag es mir.“ „Sie … möchte nicht, dass jemand der von einem verbotenem Buch Gebrauch macht, davon erfährt. Sie wäre bitter enttäuscht von dir.“ „Lenk nicht ab! Sie ist bitter enttäuscht von DIR! Wahrscheinlich stimmt es nicht einmal, dass du mit ihr gesprochen hast.“ Er antwortete darauf nicht. „Ich habe wohl den Nagel auf dem Kopf getroffen. Du wolltest mit ihr sprechen, aber sie hat dich behandelt wie Luft. So gehörst du auch behandelt! Und nicht wie ein König oder ein Gott!“ Natürlich wusste sie, dass bei Orochimaru „keine Antwort“ mehr als tausend Worte waren. Es bedeutete, dass sie sich irrte, er allerdings keine Diskussion anfangen wollte, da sie ihm sowieso nicht glauben würde und es alles umsonst wäre und er so viel zu tun hatte, dass ihm die Zeit, die er dafür gebrauchen würde, zu schade war. … Sie kannte ihn besser, als sie dachte. Auch hierauf antwortete er nur mit Schweigen. Doch dann begann er sich zu bewegen und starrte dabei in den Himmel – doch die fünf Meter Abstand hielt er ein. Bedeutete das, dass er nicht wusste, ob Ennerb, Dnief ihm etwas anhaben konnte? Gerade als Mizuki ihm noch etwas unterstellen wollte, begann er zu sprechen. „Sie war wütend. Wegen dir. Was ich dir angetan habe. Was ich ihr angetan habe. Wegen meinem Vorhaben. Dass ich sie beschützt habe … Ich scheine viel falsch gemacht zu haben, was sie angeht. Ich HABE viel falsch gemacht. Doch die Vergangenheit ist nicht mehr abänderbar. Aber was sollte ich auch abändern? Mein Ziel ist in nächster Nähe.“ „… Bin ich etwa dein Ziel?“, fragte sie leicht spöttisch. Ihr war natürlich klar, dass er das nicht meinte. Doch dieser Kommentar passte nur zu gut, um ihm zu zeigen, was für ein kleines, unwichtiges Licht er ist und wie undeutlich er sich ausdrückte. Doch er würde darauf doch nicht eingehen. Orochimaru drehte sich mit dem Rücken zu ihr und schaute zu den Bergen. „Fairy Tale ist ein schöner Ort“, stellte er nüchtern fest. Mizuki ging derweil einen Schritt auf ihn zu. Sie konnte ihn nicht töten, aber ihn auf ewig brennen zu lassen, war auch ein beruhigender Gedanke. Und ein weiterer Schritt … Er bemerkte nicht, dass sie ihm näher kam – oder tat zumindest so. „Ein Ort, voller magischer Wesen, fernab von anderen … Sie sind alle so wunderschön“, berichtete er Gedanken verloren. Hatte er vergessen, dass sie da war? Schritt um Schritt … bis zum dritten Meter … Zwei Schritte noch … „Komm nicht näher, oder ich töte dich“, drohte er ihr, ohne sich ihr zuzuwenden. „Du kannst mich nicht töten … Ennerb, Dnief!“ … Nichts passierte. „… Ennerb, Dnief!“, versuchte sie noch einmal. „Es funktioniert wohl nicht“, bemerkte er und drehte sich gütiger Weise doch noch zu ihr um. Er schritt auf sie zu. „Es muss wohl ein schwacher Meister hinter diesem Zauber stecken, wenn er nicht einmal die zartesten Barriere durchbricht“, kommentierte er die Situation lächelnd. „Ich bin nicht gekommen, um gegen dich zu kämpfen, Mizuki. Ich wollte wirklich nur reden. Aber … du hast es wohl nicht so gewollt“, meinte er und schoss schon im nächsten Moment eine gleißende Lichtkugel aus seiner Hand, die sie mit voller Wucht traf und gegen den nächsten Baum schleuderte. Ein ganzer Schwarm von diesen schmerzenden Lichtern traf Mizuki hintereinander, und jedes Mal wurde sie fester in diesen Baum gedrückt. Bis er brach. Schmerzverzerrt am Boden liegend, wand sie sich und ächzte. „Nun? Hast du schon genug? Du bist es nicht würdig, dich Prinzessin der Engel zu nennen“, befand Orochimaru und trat näher auf sie zu. Vor dem abgebrochenen, noch stehenden Stamm blieb er stehen und schaute auf sie hinab. Die Kugelballerei hatte aufgehört. Nun war es an ihr, nicht zu antworten. Doch dies aus Trotz. Sie erhob sich zitternd und starrte ihren Vater in die Augen. „Noch nicht genug?“, fragte er und sorgte für einen Nachschlag, der sie ein weiteres Mal zu Boden brachte. Und wieder erhob sie sich … _____________________________________________ Okay, da ich gerade gute Laune und sogar Zeit habe, werde ich euch wieder mit meinem Nachwort des Höllenschlunds quäääää~ääälen! Zuerst noch zu unserem geliebten Kapitel 70~♥. Den Titel habe ich eigenmächtig auserwählt, da die erste ENS, die Kapitel 70 beinhaltet hatte, tragischerweise verloren ging und ich deshalb keine Titelvorschläge zur Verfügung hatte. Ja, ihr schätzt mich richtig ein. Ich bin ein fauler Autor und habe mir einfach ein Wort aus dem ganzen Zeug herausgesucht und mein Litelo danach benannt. ;v; Stimmengewirr ist nun NAMENSPATE!! Juchee~♥ Halt widerum hat meine Beta vorgeschlagen und ich habe es natürlich angenommen, weil mir die anderen zu lang waren. ^.^ Dann möchte ich mich recht herzlich bei und bedanken, dass sie so gute Arbeit leisten, Dark Time am Leben zu erhalten! Und natürlich den Favorisierern. :D So ... û.u Nachwort Ende. Lehminge Grüße - Ein Autor, der gute Laune hat, weil seine Werke gelobt wurden und der sich gerne Honig um das Mündlein schmieren lässt. *zwinker* ;D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)