Dark Time von RhapsodosGenesis (in Zeiten des Krieg...chens) ================================================================================ Kapitel 42: Steinwände ---------------------- Der Mann bewegte sich in enormem Schneckentempo. Sie musste sich wirklich sehr zusammennehmen um nicht irgendwelche Anfeuerungsrufe herauszuschreien. Das war schwierig. Dieser Fee schaute sich um. Überall. Drehte sich ständig wieder um. Blieb immer stehen. Brauchte ewig um geheime Türen zu öffnen! Man! Mit was traf sich ihre Mutter eigentlich? Und warum wusste sie nichts von diesem Freund? Das war ja die Höhe! Die eigene Tochter nicht einweihen. Obwohl. Sie war ja gar nicht Sutefanis Tochter. Nein, sie war die Tochter einer der besten Freundinnen der Königin. Ja. Sie wurde nur aufgenommen. Sie war nichts wert – woher denn plötzlich diese Minderwertigkeitskomplexe? Sutefani hatte sich um sie immer gekümmert, als wäre sie ihre Tochter! Yuki liebte ihre Mutter und diese sie! Das fühlte sie. Ja. Sie wusste, dass Sutefani sie liebte und dass sie sie auch immer lieben würde, sogar wenn sie den Herrn da vorne heiraten würde! Der Mann musste einem hohen Stamm entspringen. Denn wenn Sutefani ihm in den Armen lag…Ja. Denn ihre Mutter gab darauf Acht, dass sich das Adelsblut nicht mit dem eines Bettlers kreuzte. Gehörte Yuki eigentlich zum Adel? Ihre Mutter war eine hoch geachtete Ritterin und Kämpferin. Ja, das konnte man gelten lassen. Aber ob auch Taro das so sehen würde? Wenn sie keine wirkliche Adelige war, würde er sie dann irgendwann lieben können? Chizuru und Hikari waren vollkommen adelig! Aber sie nicht! Nein…sie war nur die Tochter einer Untergebenen, die gütiger Weise aufgenommen wurde. Ja, mehr war sie nicht. Nein! Sie war viel wert! Das wusste sie auch! Ja. Alle wussten es! Alle wussten, dass sie die Prinzessin Yuki war und dass sie Fürst Shiro zum Mann nehmen würde! Ja. So war es und so wird es immer sein. Sutefanis Männchen blieb etwas länger als gewöhnlich vor einer alten, roten, müffelnden Wand stehen. Ob hier schon jemals geputzt wurde? Er drückte seinen Kopf gegen die Wand. Mit dem Ohr voraus. Wahrscheinlich wollte er hören, ob jemand draußen war. Die Geheimgänge sollten scheinbar geheim bleiben. Aber wer wusste davon? Sutefani, Mann und Yuki. Ob es noch mehr gab? Für was waren diese Gänge? Wo kam man heraus? Vielleicht wurden sie geschaffen, dass die wichtigen Leute bei einem Angriff hinauskamen und gerettet werden konnten. Aber sollte die Königsfamilie nicht an erster Stelle kämpfen? So wie Rebecca und Sayoko es getan haben? Aber es hat ihnen nichts als ihren eigenen Untergang beschert – jetzt waren sie in Schottland und durften wahrscheinlich Dudelsack spielen. Yuki hatte als kleines Mädchen einmal eine Kiste geschenkt bekommen. Die Nixen hatten sie ihr gegeben. Darin war ein Buch über „Großbritannien“, „China“ und „Ägypten“. Es war recht interessant. Bei Großbritannien war etwas über Schottland gestanden. Das hatte sie sich gemerkt. Irgendetwas mit Dudelsäcken – was auch immer das war – stand da. Ein kleiner, leiser Knall erweckte ihre Aufmerksamkeit. Sie schaute nach vorne und bemerkte, dass der Mann die Tür endlich geöffnet hatte. Wie sollte sie jetzt rauskommen? Hm. Schnüffelnde Prinzessinnen sind unbeliebt. Und was ist mit herumschnüffelnden Minas? Yuki setzte den Zauber ein – ja, sie hatte alles, was sie dafür brauchte dabei – und verwandelte sich in Mina. Sie hatte eh etwas an, das Mina vor ein paar Monaten mal getragen hatte. Das passte gut. Bevor der Mann die Tür schloss, flog Yuki zu ihm. Sie stemmte sich gegen die Tür, um diese vor dem schließen zu bewahren. Der Fee schaute Yuki entsetzt an. Er war leichenblass geworden – oder er war es schon zuvor. Auf seiner langen Hackennase saß eine schwarze, eckige Lesebrille und sein Haar war schön zurückgekämmt – und braun. Seine grünen Augen funkelten sie misstrauisch an. „Wer bist du? Wie kommst du hierher?“ „Tut mir leid, mein Herr!“, meinte sie freundlich und mit ihrer „Yukiko“ Stimme. „Ich bin in Ai herumgeirrt und dann habe ich Sie reingehen sehen in diesen Gang. Ich dachte eigentlich, Sie würden mir einen Ausgang zeigen. Wissen Sie, ich bin sehr, sehr dumm und habe keine Orientierung. Dann bin ich hier in den Gängen herumgeirrt, bis ich Sie wieder gesehen habe! Was haben Sie alleine hier gemacht? Jedenfalls bin ich Ihnen dann nachgeschlichen – ich wollte nicht entdeckt werden, falls Sie ein dunkles Geheimnis haben, aber Sie scheinen ja nichts zu schmuggeln! Und na ja, jetzt bin ich hier und kann endlich wieder nach Hause! Meine Mutter wird sich schon ekelhafte Sorgen um mich machen!“ Ja, das alles erzählte sie ihm. Vielleicht wollte er ja nicht, dass jemand erfuhr, dass ihre Mutter und er sich in den Armen lagen. Also einfach nur beim Erzählen auslassen. Das war die beste Lösung. Er schaute nun mehr erleichtert, aber auch unbeeindruckt drein. „Nun, Mädchen, das sind Geheimgänge, die nur einige auserkorene Bedienstete und andere Vertrauenspersonen benutzen dürfen. Du hast Glück, mich hier getroffen zu haben. Andere hätten dich für diesen Benutz einsperren lassen. So. Und benutze diese Gänge nie mehr wieder! Entferne dich jetzt“, befahl er ihr und ging. Sie ließ die Tür zufallen und stand am Gang. Zum Glück hatte Yuki aufgepasst, als eine Freundin einer Freundin ihr erklärt hatte, wie man Lügen an den Augen ablesen konnte. Und bei einigen Zeilen hatte der Mann gelogen. Dem war Yuki sich sicher. Als würde eine Blume einen Botengang mit Felsen darin erbauen. Als würde eine Blume Steinwände haben. Das musste etwas anderes sein. Botengänge würden wie gewöhnliche Gänge sein. Aus Blüten. Also stellten sich Fragen: Wie kommt Stein in diese Blume? Für was werden diese Gänge wirklich benutzt? Wieso lügt der Mann? Wer ist dieser Mann? Wieso hatte ihre Mutter nie etwas über diesen Mann gesagt? Warum gibt es so geheime Türen in den Blütenwänden? Nun ja. Aber wenigstens konnte sie sich denken, wie man ausfindig machen konnte, wo eine dieser Türen war. Von außen sahen sie aus, wie der Rest von Ai. Rot und weich. Wie Blüten. Doch wenn man sie berührte, dann musste man eigentlich die harten Wände dahinter spüren. Denn der Abstand von Gang zu Gang war wesentlich größer als diese Geheimgänge es gewesen waren. Oder aber Yuki hatte sie nicht alle gesehen. Sie sollte bald wieder einen Gang besuchen. Doch wie waren diese Türen zu öffnen? So viel Glück konnte sie ja nicht wieder haben... Oben. Endlich. Noch zwei Zentimeter und Sasuke wäre umgekippt. Eigentlich hatte er sehr viel Ausdauer und alles, aber hier oben war der Sauerstoff knapp. Sein Chakra spielte verrückt und noch andere ungute Faktoren schwächten ihn. Doch Orochimaru und Kabuto schien es auch nicht besser zu gehen. Kabuto gab das Heilen inzwischen auf. Er sparte sein Chakra für den Aufstieg. Doch jetzt waren sie oben. Der Silberhaarige wurde immer wacher und wacher. Wahrscheinlich heilte er gerade seine Müdigkeit und die Erschöpfung. Danach stand Kabuto auf und tat selbes bei Orochimaru und Sasuke. Sie waren zu dritt und die Vampire ein ganzer Stamm. Sie würden ihre Kräfte brauchen um zu überstehen. Schließlich hatte Sasuke ja noch ETWAS zu erledigen. Orochimaru grinste vor sich hin. Kabuto lächelte – geschwächt war der Arme. Und Sasuke setzte seine ausdruckslose Miene auf, mit dem kalten Blick, der Herzen erfrieren ließ und bei dem man sich Kühlschränke sparen konnte. Dazu hielt er eine Hand am Griff seines Katanas. Das ließ ihn anmutiger und gefährlicher aussehen. Orochimaru verschränkte zu diesem Zweck die Arme und stellte sich lässig hin. Kabuto keuchte. Ob er zusammenbrechen und die Berge runterstürzen würde? Hm. Es wäre ein lustiges Bild. Zwei anmutige, gefährliche, coole Ninja und einer, der nen Berg runter fällt. Das musste man sich einmal vorstellen. Sasuke stellte es sich vor – und als Resultat schlich sich ein böses, belustigtes, genervtes, ungeduldiges Lächeln auf seine Züge. Er schaute das Silberhaar an und bemerkte, dass es ihm besser ging. Vielleicht litt Kabuto ja an Asthma! Das wäre schlecht. Aber er rappelte sich auf, stand gerade da und schaute ihn, Sasuke, und Orochimaru an. Danach lächelte er sein „böser Gehilfe“ Lächeln. Die drei schritten voran in die Höhle der Vampire – für drei Touristen (Terroristen) kannten sie sich gut aus, das musste man schon sagen. Aber sich zu verirren könnte tödlich enden. Und sein Wunsch nach Rache war stark genug um seine Orientierung zu finden! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)