Mehr als nur ein Wort von _Qhuinn_ ================================================================================ Kapitel 1: Platzverweis (KSC) ----------------------------- >> „Tut es dir leid?“ Ich bleib stehen, schau dich aber nicht an. „Nein“ » „Warum weinst du dann?“ Wundert es mich, dass du es bemerkt hast? Eigentlich nicht... Ich dreh mich nun doch kurz um und seh dich aus glänzenden, blauen Augen an. „Weil... weil es mir gerade NICHT leid tut.“ Sag ich leise zu dir. Aber die nächsten Sätze bekomm ich nicht heraus, als ich dich ansehe. Ich hatte damit gerechnet, dass du mich verstehst, oder sauer auf mich bist. Aber du bist enttäuscht von mir. Und das tut weh. „Dabei sollte es das.“ Ich wisch mir kurz mit dem Trikot übers Gesicht. Du ziehst mich in deine Arme und ich leg meinen Kopf an deine Schulter. „Aber ich kann nicht verstehen, wie ich etwas bereuen soll, dass ich in der Situation... wieder tun würde.“ Flüster ich dir zu und befreie mich aus deiner Umarmung, lauf die paar Stufen zur Kabine herunter. Ich knall die Tür hinter mir zu und meine Tränen fallen auf den kalten Kachelboden. Weil dich keiner fragt, wie es dazu gekommen ist. Rote Karte Kapitel 2: Nur ein Wort (Finnland) ---------------------------------- Ich weiß nicht mehr genau, wie das passiert ist.. aber früher oder später musste es ja so kommen und eigentlich war es doch genau das, wonach ich mich so gesehnt hatte - oder? ~ Ich sehe, dass du denkst, ~ Ich denke, dass du fühlst ~ Ich fühle, dass du willst, ~ aber ich hör dich nicht. Und das, obwohl du mir noch zuvor gesagt hast, wie du darüber denkst? Das ich einer deiner besten freunde bin - nicht weniger, aber vor allem auch nicht mehr. Aber wenn ich in dem Moment auch nur ein bisschen nachgedacht hätte - vielleicht wäre mir aufgefallen, wie falsch es war.. Leider hab genau gar nicht mehr gedacht. So wie immer, wenn ich bei ihm bin. Eigentlich hast du mich nie bemerkt.. Bis ich Klarheit wollte... Dir diesen Zettel gegeben habe.. Dieses dumme Stück Papier, das so vieles durcheinander brachte. Nicht nur bei mir.. bei Debbie..Rasmus..und dir, Nikals... Wie lange hatte ich versucht, dir zu zeigen, wie viel du mir bedeutest?... Nichts hast du bemerkt. Du hast mich nicht gesehen, ich war einfach unsichtbar für dich. ~ Ich hab mir ein Wörterbuch geliehen, ~ dir A bis Z ins Ohr geschrieen, ~ staple tausend wirre Worte auf, die dich am Ärmel ziehn ~ und wo du hingehen willst, ich häng an deinen Beinen, ~ wenn du schon auf den Mund fallen musst, warum dann nicht auf ~meinen? Und genau das ist jetzt der Fall. Und warum hab ich doch so ein schlechtes Gefühl dabei? Jetzt, später, wo ich wieder klar denken kann? Wie konnte ich die ganze Zeit nicht bemerken, wie falsch das Alles ist? ~ Bitte gib mir nur ein Wort Das hatte ich mir immer gewünscht. Vorgestellt. Mich danach gesehnt, mehr als nach allem anderen. ~ Bitte gib mir nur ein Wort Ein einziges Wort, dass mir zeigt, das du mich bemerkt hast. ~ Bitte gib mir nur ein bitte bitte gib mir nur ein Wort Leider haben mir deine Worte nicht gefallen. ~ Bitte gib mir nur ein Wort ~ Bitte gib mir nur ein Wort ~ Bitte gib mir nur ein bitte bitte gib mir nur ein Wort ~ Es ist verrückt, wie schön du schweigst, ~ wie du dein hübsches Köpfchen neigst. Und so versink ich in deinen blauen Augen und vergess einen Moment lang sogar Rasms.. und alles andere... ~ Und der ganzen lauten Welt und mir die kalte Schulter zeigst. Aber als mir bewusst wurde, das ich deine Worte nur nie gehört habe, weil ich sie nicht hören wollte - weil sie mir nicht gefallen würder... war es zu spät. Ich weiß nicht, ob ich das wieder gut machen kann. Aber ich kann mir vorstellen, wie sehr ich gerade jemaden damit verletzt habe. Jemanden, den ich eigentlich gar nicht verdient habe... Ob du überhaupt noch mit mir reden wirst, Rasmus? ~ Baust aus Schweigen dir ein Zelt, ~ stellst es mitten in die Welt, ~ spannst die Schnüre und staunst stumm, wenn nachts ein Mädchen drüber fällt. ~ Zu deinen Füßen red ich mich um Kopf und Kragen, ~ ich will in deiner tiefen Wasser große Wellen schlagen. ~ Bitte gib mir nur ein Wort Ein Blick, ein kurzes Lächeln - von Niklas. Darüber hatte ich mich ja schon immer gefreut. Bitte gib mir nur ein Wort Und jetzt, wo du mich küss, wird mir klar, dass es nicht stimmt. Du hast mich sehr wohl bemerkt. Aber ich deine Worte hast du mir aus einem anderen Grund nicht geschenkt... Und jetzt weiß ich nicht, ob Rasmus mir noch einmal verzeiht... Es ut mir leid..., denke ich und schaue zu unseren Keeper. Aber er schweigt. Bitte gib mir nur ein bitte bitte gib mir nur ein Wort Bitte gib mir nur ein Wort Bitte gib mir nur ein Wort Bitte gib mir nur ein bitte bitte gib mir nur ein Wort Kapitel 3: Vielleicht (Finnland) -------------------------------- Abgesehen von dem grünlchen Leuchten des Weckers war alles dunkel. Ich brauchte eine Weile, um wieder zumindest halbwegs klar denken zu können. "Au, mein Kopf..." Ich zauste durch meine hellen Haare, blicke ich kurz um - bis mein Blick an dem deutschen Jungen neben mir hängen blieb. Flohri..oder so..., oder? »Jetzt bin ich wieder hier »Frag mich, was ist passiert »Stell mit bedauern fest »Das alles unverändert ist Ich seufzte leise, setzte mich auf und lehnte mich gegen die Zimmerwand. Nichts neues also. Wie immer. Ab morgen früh würde ich dich eh nicht mehr wiedersehen. Ich stand auf und suchte im Halbdunkeln meine Sachen zusammen. »Nicht gut und nicht schlecht »möcte am liebsten hier weg »Irgendetwas hält mich fest »Und ich will, dass es mich loslässt Ich zog mich an, schaute zu dem schlafenden Jungen. Blieb noch einen Moment stehen. Irgendetwas war anders. Ich weiß, ich konnte dich einfach hier allein lassen. Das hate ich schließlich immer so gemacht. Hör auf! Warum hältst du mich hier fest? Ich stand in der Tür und blickte stumm zu ihm rüber. Hier kann ich nicht bleben... Ich kann nicht bei dir bleiben! »Möchte am liebsten hier weg »Doch irgendetwas hält mich fest... »Ich will, dass es mich loslässt!! Fünf Uhr mrgens. Ziehllos lief ich durch die Stadt. Durch die Straßen Helsinkis. Lief wieder davon, von meinen Problemen. Doch... Irgendwan erwischte ich mich dabei, wie ich auf meinem Handy deine Nummer wählte... »Vielleicht ist das der Anfang »Vielleicht ist das das Ende »Doch es gibt nicht schlimmeres, als ungewiss zu sein »Vielleicht ist das der Anfang »Vielleicht ist das das Ende »Doch es gibt nichts schlimmeres... »Als allein zu sein Kapitel 4: Too much of nothing at all (Aachen) ---------------------------------------------- Too much of nothing at all Ich stoppte den Ball, als der Schiri die erste Halbzeit abpfiff. Zum letzten mal. Ich blickte an meinem gelbschwarzen Trikot hinab. In der nächsten Saison würde ich es nicht mehr tragen dürfen. So wie so würde alles anders werden. Es war längst klar, das Aachen wieder in die zweite Liga abgestiegen war. Das letzte Spiel in Hamburg war im Grunde völlig egal. Es schien einzig und allein dazu da zu sein, um uns klar zu machen, dass wir alles wieder verloren hatten. Das wir alles versucht aber nichts erreicht hatten. Der HSV sollte jetzt also unser letztes Spiel hier sein – und nicht mal das gelang uns. Ich ging Richtung Kabinen und warf noch einen Blick auf die Fans der Hanseaten, die in bester Stimmung ihre Mannschaft unterstützten. Ich brauchte mich nicht zu beeilen. In der zweiten Halbzeit sollte ich eh nicht mehr spielen. Mit Herzig zusammen ging ich als Letzter in die Kabine der Schwarzgelben. Er warf mir einen mitfühlenden Blick zu und ich sah ihn aus unendlich traurigen, blauen Augen an. Nici wusste warum... Als wenn es nicht schon schlimm genug war, seinen Verein hilflos absteigen zu sehen. Nie wieder Tivoli. Ich lächelte bitter und warf meine Schuhe in eine Ecke. Stattdessen durfte ich bald eine Saison auf der Ersatzbank Leverkusens verrotten. „Weißt du was..?“ Ich sah auf und blickte in Nicis blauen Augen, die traurig schimmerten. „Ich vermiss dich jetzt schon.“, meinte er leise und schob mich etwas von den Anderen weg. Ich wich seinem Blick aus, setzte mich auf meinen Platz und nahm mir etwas zu trinken. Draußen regnete es. Ich schaute stumm aus dem Fenster und sah zu, wie das Wasser gegen die Scheibe prasselte. Ich blickte erst wieder auf, als Nici sich neben mich setzt. In Aachens Kabine war jetzt alles ruhig. Die anderen Spieler bekamen nebenan Anweisungen für die zweite Halbzeit. Ich schaute wieder zu Nici. Ich wusste, dass er das nicht nur so sagte. Er würde mich wirklich vermissen. Und ich ihn mindestens genauso... Aber ich kann doch nichts dafür. Also schau mich doch bitte nicht so traurig an. „Kannst du nicht vielleicht doch hier bleiben?“, meinte er leise und schob mein Shirt ein Stück beiseite. Er wusste doch, dass das nicht ging. Wenn Aachens Vorstand mich nun mal nicht mehr haben wollte, konnte ich da nichts machen. Ein Blick auf den blonden Abwehrspieler, der sich vor mich kniete, verriet mir, dass er das nun mal einfach nicht einsehen wollte. Ich schaute wieder nach draußen, in den Regen. Es tut mir leid. Ich wäre wirklich gerne bei dir geblieben, dachte ich, lehnte mich zurück, gegen die Wand der Kabine. Genoss de Berührungen des blonden Aacheners. Ich schloss die Augen und vergaß einen Moment alles um mich herum. Lauschte dem leisen Plätschern der Duschen. Dem Regen, der unaufhörlich gegen die Scheiben prasselte. Wollte nur ein letztes Mal bei dir sein... Als ich später endlich duschen ging, war die zweite Halbzeit längst wieder angepfiffen. Ich suchte meine Sachen zusammen und stopfte sie in meine Tasche. Ich wich Nicis Blicken aus. Er wirkte zu traurig, als das ich ihm hätte in die Augen sehen können. Ich warf mir meine Tasche über die Schulter und trat auf den Flur der AOL Arena. Einen Moment blieb ich stehen und Nici legte seine Arme um mich, zog mich an sich. „Ich will nicht, dass du weggehst..“ Ich sah ihn nicht an, blickte betroffen zu Boden. Mach es mir doch nicht unnötig schwer. Ich wich seinem Blick aus und als er mich losließ ging ich weiter, nach draußen. Es war längst dunkel geworden. Und kalt. Der Regen durchnässte meine Klamotten. Immer musste ich an dich denken. Wenn es regnete.. und daran, dass unsere Mannschaft bei solchem Wetter immer gewonnen hatte... Ich lächelte bitter. Diese Saison hatte wohl weniger verregnete Wochenenden gehabt, als die vergangenen. „Willst du dir die zweite Halbzeit nicht mehr ansehen?“ Ich schluckte und schüttelte den Kopf. Kalte Tränen liefen über meine Wangen. Blonde Löckchen kräuselten sich im Regen und klebten nass in meinem Gesicht. „Das könnte ich nicht.“ [Too much of nothing – The Kooks] Kapitel 5: Miikka - Weihnachtskätzchen (Finnland) ------------------------------------------------- Miikka. Aber alle nennen ihn Micky. Sein Name erinnert mich an eine Katze. An ein kleines Kätzchen, dass Janne mir vor einigen Jahren geschenkt hat. Ich durfte sie nicht behalten. Manchmal erinnere ich mich an sie, wenn es draußen kalt wird, wenn es abends schon früh dunkel wird, der erste Schnee liegt. So wie jetzt. Hier oben im Norden liegt immer viel Schnee. Mein Kätzchen hatte sich immer in einer Scheune versteckt. Damit sie keiner fand. Und hatte dort im Stroh geschlafen. Sie hat sich Mäuse gefangen und ich hab ihr Milch und Wasser gebracht. Ich schaue nach draußen und mein Blick fällt auf die verschneiten Straßen Helsinkis. Manchmal kann man im Schnee die Pfotenabdrücke eines solchen kleinen Stubentigers erkennen. Ich mag Katzen. Sie haben so etwas Gemütliches an sich. Und gerade deshalb passen sie so gut in die Stimmung zur Weihnachtszeit. Ein Stück neben mir, auf der Heizung, liegt Zelda und schläft. Sie trocknet ihr graues Plüschfell. Ihr Freund tobt noch draußen im Schnee herum. Das sind zwei Frettchen. Sie gehören Janne. Am Anfang fand ich es auch sehr komisch, so etwas als Haustiere zu haben. Aber man gewöhnt sich daran. Frettchen und Katzen – Sie sind gar nicht mal so verschieden. Ich schaue zu Zelda rüber. Sie hebt müde ihren Kopf und blickt mir aus frechen, dunklen Augen entgegen. Nur das die Kleinen hier verspielter sind. Und nicht ganz so verschmust. Ich trink den letzten schluck von meinem Weihnachtstee. Er ist warm und schmeckt nach Zimt. Das ganze Zimmer duftet noch nach Keksen. Ich hab heute Morgen mit Rasmus, Janne und Miikka Plätzchen gebacken. Ich schau wieder zu Zelda, als sie aufspringt und zu mir läuft. Pat. Sie springt zu mir hoch und landet ebenfalls auf der Fensterbank. Sie setzt sich neben mich und schaut nach draußen. Und ich kraul ihr warmes Fell. Draußen ist es bereits dunkel geworden. Nachher haben wir noch Fußballtraining. Am Samstag dann ein Punktspiel gegen einen anderen finnischen Verein. Als ich wieder aus dem Fenster schau, huscht ein kleiner, dunkler Schatten über die Straße. Und verschwindet unter einer großen Tanne. Ich hab es nicht genau gesehen. Aber die kleinen Pfotenabdrücke im frischen Schnee verraten sie. Es war ein kleines Kätzchen. Miikka. Aber alle nennen ihn Micky. Sein Name erinnert mich an eine Katze. Miikka Jukka-Toivo. Ich blicke auf, als der Schwede ins Zimmer kommt. Und wenn man genau hinsieht, schaut er manchmal wie ein kleiner, fauler Kater. Kapitel 6: Unsichtbar (Finnland) -------------------------------- So. Jetzt lieg ich hier nur in blaukarierten Boxershorts und einem weißen Schlabbert-shirt im Hotelbett in Göteborg. Übermorgen steht ein Auswärtsspiel gegen die schwedische U21 an. Und wer liegt neben mir? Niklas... Und ich krieg kein Auge zu... Wegen dir. Mh... Ob ich mich wohl mal näher zu dir kuscheln kann? Warum muss ich da bloß so schüchtern sein? Verlegen schiel ich zu den Finnen neben mir rüber. Ok, es ist dunkel... Und ich seh... nichts. Ich dreh mich auf die Seite und schau zu dir... Nein, ich schaue irgendwo in die Dunkelheit. Und überlege, ob du wohl schon schläftst. Ich könnte es ja einfach mal machen. Wann hab ich schon mal die Gelegenheit dazu? Abgesehen von den kurzen Umarmungen auf dem Spielfeld, nachdem ich deine Tore vorbereitet hab. Aber im Grunde hab ich ja keine Chancen bei dir. Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie das ist? Neulich waren wir nach dem gewonnenen Spiel noch in der Kneipe in Helsinki. Nico und Anne... Du und Debbie... und ich. Die ganze Zeit hast du mit diesem Mädchen geflirtet... Weißt du, wie ich mir da vorkam? ...Verdammt überflüssig. Und von keinem verstanden. Aber ich kann euch keine Vorwürfe machen. Ich hab es ja keinem von euch erzählt. Aber ich trau mich einfach nicht. Nur Rasmus weiß es. Unser Keeper. Er weiß, dass ich schwul bin. Und dass ich dich liebe, Niklas Warum hab ich dich eigentlich noch nicht aufgegeben? Du hast schließlich eine Freundin. Ok, das ist übertrieben. Du hast sie schließlich gerade erst kennengelernt. Aber du willst doch was von diesem Mädchen. Oder? Mich nimmst du einfach nicht wahr... Traurig kuschel ich mich zu dir unter die Decke und in deine Arme. Wie kann jemand so nah sein, und doch so weit entfernt...? Kapitel 7: Lonely day (Aachen) ------------------------------ Ich saß auf der Fensterbank und schaute nach draußen. Der Regen prasselte schon seid Stunden gegen die Scheiben. „Sascha. He, Sash..!“ Ich sah auf, als Nici an meinem Trikot herumzog. „Mh? Was..?“, fragte ich, hörte ihm aber eigentlich gar nicht richtig zu. Ich hatte mich schon so auf die neue Saison gefreut. In der 2.Liga hatten wir eine neue Chance, konnten noch mal von vorne anfangen und dann hoffentlich wieder ganz oben in der Tabelle mitmischen. Aber irgendwie hatte es jemand geschafft, alles von einer Sekunde zur nächsten kaputt zu machen. „He, hörst du mir zu?“ „Ja.. was?“, fragte ich und schaute den Abwehrspieler treudoof an. Er seufzte und setzte sich zu mir ans Fenster. „Hey Kleiner, wo bist du nur mit deinen Gedanken, hm?“ Ja Nici, das war eine lange Geschichte! Aber wie sollte ich das jemandem erzählen? Und wollte ich das überhaupt? Angefangen hatte alles mit meinem Wechsel zur Alemannia. ... Und aufgehört hatte es mit einem Brief, den ich nach dem Training in meiner Tasche fand. Er hatte es mir nicht mal selber erzählt. Hatte alles verschwiegen – bis es irgendwann nicht mehr ging. Ich wusste nicht, ob ich wütend oder traurig sein sollte... „Hörst du? Also du sollst jetzt zu zweiten Halbzeit spielen.“ Nici sah mich etwas hilflos an und schien nicht so recht zu wissen, ob ich ihm überhaupt zuhörte. Ich nickte und stand von der Fensterbank auf. Ich ging mit Nici aufs Spielfeld, um mich schon mal aufzuwärmen. Die zweite Halbzeit lief genauso gut, wie die erste. Obwohl es noch immer 0:0 stand, waren wir deutlich die bessere Mannschaft. Es regnete noch immer wie blöde und der ganze Tivoli stand bereits unter Wasser. In der 80. Minute schoss ich das entscheidende Tor zum 1:0 Heimsieg im ersten Spiel dieser Saison. Ich ließ mich auf die Knie fallen und zog mein Trikot hoch. Auf dem T-Shirt darunter war zu lesen: Für Dich 30 Tränen liefen über meine Wangen. Die zwei Tore, die ich in der letzten Saison geschossen hatte, waren für unsere Mannschaft gewesen. Aber dieses nicht. Das war nur für dich. Weil es diese Mannschaft, für die ich einmal mein Bestes gegeben hatte, nicht mehr gab. Und weil ich nicht mehr bei dir sein konnte. Hey... soll ich dir mal was sagen? Du fehlst mir jetzt schon. Und ich finde es verdammt feige, dass du mir nicht mal ins Gesicht sagen konntest, dass wir uns nicht mehr wiedersehen. Aber ich bin nicht sauer auf dich, das könnte ich gar nicht. Wenn du es so willst, lass ich dich gehen. What a lonely Day. Angefangen hat alles mit einem dummen Vereinswechsel. Und genauso geht jetzt auch alles wieder kaputt. Aber jetzt spielen wir in einer neues Saison. Und für mich wird das eine neue Chance sein. Weil ich ab jetzt nur noch für Aachen spielen werde. In Liebe, Dumbo Kapitel 8: Mit dir chill'n (Aachen) ----------------------------------- „Lass mich einfach, ok?“, meinte ich und ging auf mein Zimmer im Hotel. Ich hörte ihm nicht zu, weder Matze noch sonst irgendjemandem. Ich wollte einfach... Ja, was eigentlich? Traurig setzte ich mich auf mein Bett. Matthias sah ich nicht an – stattdessen suchte ich meinen MP3-player aus der Tasche. Revolverheld hörte ich... Mit dir chill’n... »An heißen Sommertagen Bin ich fast erfroren Vor Stress und Hecktick, Die täglich in mir wohnten Der ganze Scheiß von gestern Nervt mich immer noch Keine zeit für Träume Wenn ich morgens aus meinem Zimmer kroch« „Was..?“ fragend sah ich zu Matze auf, der wohl mit mir redete. Ich hatte ihm nicht zugehört. Dieser sah mich einen Moment schweigend an. „Was ist los mit dir?“ „Was soll sein?“ Ich verstand nicht, was er meinte. „...Bist du traurig wegen Sascha?“ Diesmal war ich es, der einen Moment nicht wusste, was er sagen sollte. „Weil er den Verein wechselt?“ Wieder Schweigen. „Was..?“, meinte ich schließlich zögernd. Warum hatte er mir das nicht gesagt? Warum hatte er mir das nicht selber erzählt? Nichts hatte er gesagt. „Nein... Ich bin nicht nur traurig. Ich bin auch sauer auf ihn, glaub ich.“ Wenn ich darüber nachdachte, stimmte das nicht ganz. Ich war viel mehr enttäuscht. Warum redete er mit mir nicht über so etwas? ... Warum nicht mehr? Ich stand auf und Matze folgte mir. Wir gingen nach draußen und ich setzte mich auf den Rasen am Rand des Trainingsplatzes. Einige der Spieler kickten mit ein paar Bällen rum. Mein Blick fiel auf Sascha Rösler. »Und wie viel mal Hab ich mir vorgestellt Ich hätte Zeit für dich Und ich hätte Zeit für mich Aber der ganze Teufelskreis Lässt mich nichts weiter sehen Außer wenig Zeit Und zu viel Einsamkeit« Nein, ich war nicht traurig, weil er den Verein wechselte. Ganz einfach, weil ich es bis eben nicht gewusst hatte. Er redete ja kaum noch mit mir. Viel mehr deshalb, weil er sich so verändert hatte. Aber was sollte ich machen? Er hörte mir nicht zu. In dem Moment bemerkte ich, dass er sich mit Matthias unterhielt. Sascha setzte sich neben mich an den Spielfeldrand und ich fühlte, wie mein Herz höher schlug. »Mit dir chill’n Das ist was ich will Heut Abend ist nichts wichtig Nur das ich mit dir chill Lass die Zeit Einfach mal stillstehen Und die Leute Ohne uns durchdrehen« Deine Augen sind immer noch genauso schön. Weißt du eigentlich, dass sie sich als einziges an dir nicht verändert haben?, dachte ich und schaute den blonden Stürmer weiterhin an. Blickte in klare, blau glänzende Augen, von denen ich mich nicht losreißen konnte. »Komm wir wandern aus Und ziehen in dieses Lied Ich spür die Sonne Schön zu wissen, Dass es sie noch gibt« Aber es war nicht mehr das Gleiche. Wir waren nicht mehr zusammen und du hast dich so sehr verändert. »Wieder mal weit weg Von der Wirklichkeit 1000 mal cooler als in den Alltagstrott eingereiht« Ich sah auf, als Nico Herzig fröhlich zu uns kam. „Hey Dumbo! Magst du ne Runde mit kicken?“ Er sah mich so glücklich an und seine Augen glitzerten fröhlich. Ich nickte, stand auf und blickte noch kurz zu Sascha. »Ich war schon hier Und hab das alles schon gesehen Ich will hier bleiben Mir mit dir die Zeit vertreiben Mit dir chill’n Das ist was ich will Heut Abend ist nichts wichtig Nur das ich mit dir chill Lass die Zeit Einfach mal stillstehen Und die Leute Ohne uns durchdrehen« Ich seufzte leise und blickte wieder zu Nico. Ich sah ihn lächelnd an und folgte ihm zu Ebbe und Jeffy. »Ich spür die Sonne Schön zu wissen, Dass es sie noch gibt« Aber willst du das wirklich? Kapitel 9: Und warum darf ich nicht bei dir sein..? (Aachen) ------------------------------------------------------------ „Warum tust du mir das an? Warum gehst du weg? Ausgerechnet jetzt?“, flüsterte ich und lehnte mich zurück, an die Wand der Kabine. Er schwieg, streichelte sanft an meiner Hüfte runter. „Ich will nicht, dass du gehst..“, sagte ich leise. Schließlich nickte er. „Ich weiß...“, meinte er und streichelt über meinen Bauch. Strich langsam weiter runter. Ich schluckte und hielt die Augen halb geschlossen. „Ich möchte aber das du bleibst~..“, keuchte ich leise hervor, als er mich sanft aber bestimmt gegen die Wand drückte. Wieder schwieg er. Ich verstand einfach nicht, warum er mir das antat. Ich legte den Kopf etwas in den Nacken, fuhr durch seine blonden Haare und schloss die Augen. Warum darf ich nicht mehr bei dir sein? Tränen liefen über meine Wangen und fielen auf die kalten Fliesen. Auf dem Boden lagen die Trikots der Mannschaft verteilt. Auch einige von Wolfsburg. Wozu brauchten die ein Andenken an dieses Spiel, fragte ich mich. Es würde mich nur daran erinnern, dass er jetzt gehen würde. Gladbach, das war nicht die Welt. Aber meine Welt,... die würde daran zerbrechen. Er strich mir über die Wangen, wischte mir die Tränen weg. Ich legte meine Hände an seine Schultern und drückte ihn sanft wieder an mir runter. „Ich möchte bei dir bleiben, Sascha..“, flüsterte ich erneut, doch er schwieg und zog seine Hand aus meinen Shorts. Zog mir diese hinab und ließ sie mir bis zu den Knien herunterrutschen. Zärtlich hauchte er seine Küsse auf meinen Bauch und ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Warum musste er jetzt gehen, wo ich ihn am meisten brauchte? Ich hatte zur Zeit schon genug Ärger mit dem Trainer... und auch einigen aus der Mannschaft. In letzter Zeit durfte ich nicht mal eine Halbzeit spielen. Wurde immer erst zum Schluss eingewechselt, wenn überhaupt... Sascha war immer für mich da gewesen, als ich Ärger mit der Mannschaft hatte. Und jetzt würde auch er gehen. Ich keuchte überrascht auf, als er mich aus meinen Gedanken riss und krallte mich leicht in seinen Haaren fest. Nebenan hörte ich das Plätschern der Duschen. Ich stützte mich etwas an der kalten Wand hinter mir ab, hielt die Augen weiterhin geschlossen. Noch immer liefen kalte Tränen über meine Wangen. Ich würde das nicht ertragen, wenn er jetzt ging. Er war als Einziger aus der Mannschaft für mich da gewesen und hatte mir immer zugehört.. „Ich möchte doch nur bei dir sein... Mehr nicht“, schluchzte ich leise und flüsterte dann, dass ich ihn doch liebte. „Sascha, ich liebe dich doch“, flüsterte ich noch einmal, bevor ich mich stöhnend in seinem Mund ergoss. Ich blieb einen Moment so stehen, meinen Blick zur Decke der Kabine gerichtet. Als ich zu Sascha schaute und meine Hände auf seine legte, die er an meiner Hüfte hatte, sah ich Nico, der in der Tür zu den Duschen stand. Er schaute erschrocken zu uns, konnte nicht glauben, was er da sah. „Was zum..“, flüsterte er fassungslos. In dem Moment war mir klar, dass auch ich in der nächsten Saison nicht mehr für die Alemannia spielen würde. Kapitel 10: Der längste Sommer - ohne dich (Aachen / St.Pauli) -------------------------------------------------------------- Gewonnen, 3:2! Eigentlich ein gutes Spiel, "etwas" nass, aber gut gekämpft und verdient gewonnen. Eigentlich waren es drei wichtige Punkte, klasse Stimmung unter den Fans und endlich die zwei verdienten Tore für dem Hamburger Stürmer. Und eigentlich sollte er sich auch darüber freuen. Wenn es nur nicht Aachen wäre. Trotz allem konnte einer der Paulispieler den Sieg nicht so richtig genießen. Zu lange war er in diesem Verein aufgegangen, dem TSV. Verdammt, SEINEM TSV. Nass bis auf die Haut stand der junge Blondschopf auf dem Rasen des Millantorstadions und fror. Da half auch der Pulli nichts mehr, war er doch darunter längst durchnässt. Und doch zog es ihn nicht gerade in die Kabine seiner Mannschaft. Stimmgewirr und aufgeregt durcheinander redende Aachener empfingen ihn auf den Fluren der Auswärtsmannschaft. "Marius!" Ein paar seiner früheren Mitspieler begrüßten den Stürmer freudig, er nickte ihnen kurz zu und ließ seinen Blick über die Mannschaft schweifen. Andere, neue, mit denen Ebbers nie zusammen gespielt hatte, sahen ihn fragend an oder wirkten nach der Niederlage weniger erfreut. Marius konnte es ihnen nicht verübeln, beachtete sie aber nicht weiter. Matze nickte ihm kurz lächelnd zu und bemerkte Marius' suchenden Blick, deutete darauf in eine Ecke der Kabine. Unschlüssig stand der Hamburger in der Tür. Die meisten der Aachener waren schon duschen und der Raum leerte sich wieder. Nach kurzem Zögern ging er schließlich hinein und folgte Matzes Hinweis. Matze Lehmann, mit ihm hatte er letzte Saison noch zusammen gespielt, er war einer der Aachener, die es wussten. Die von der Sache mit ihm und Heini gewusst hatten. Marius blieb stehen und schaute zu Plaßhenrich. Einen Moment schwieg er. „Hey..“ Angesprochener sah auf und drehte sich zu ihm um. „Marius...“, brachte er leise hervor und blickte den Blonden an. Wie lange hatte er ihn nicht mehr gesehen? War es wirklich nur ein Sommer gewesen? Wie konnte es denn dann so lange erscheinen.. Er wusste es nicht, doch als er den Paulispieler in den Arm nahm, schien ihm, dieser hätte ihn genauso vermisst. Er fuhr durch die weichen, hellen Haare und lehnte sich an seine Schulter. Viel zu lange... Marius schloss für einen Moment die Augen. Er war froh, dass ihnen hier hinten keiner weitere Beachtung schenkte, von den wenigen, die noch nicht in den Duschräumen waren. Vorsichtig streichelte der Kapitän der Aachener dem anderen über den Rücken, fuhr unter den Pullover und strich über sein nasses Trikot. Marius schmiegte sich an den warmen Alemanniaspieler, er war noch immer durchgefroren und genoss es sichtlich. „Du bist ja ganz kalt..“ „Mhm..“, murmelte Marius in die Schulter des anderen. „Ist ja auch nicht gerade warm draußen... Und etwas nass.“ Ein Schmunzeln war die Reaktion darauf. „So viel zum Thema Aachen gewinnt immer, wenn es regnet.“, meinte der Paulispieler nach einem Moment neckend. „Und du Arsch triffst auch noch gleich zwei mal.“, murrte Plaßhenrich. Ebbers Schmunzelte. „Hättest du für Aachen mal so oft getroffen...“ „Mhmh..“ Marius antwortete nicht weiter darauf. Lieber genoss er die streichelnden Hände auf seinem Rücken, die nun langsam an seinen Seiten herunter strichen. Ein Kribbeln ging durch seinen Körper, als der Aachener weiter nach vorne fuhr und zu seinem Bauch hin streichelte. Leicht erschrocken schnappte Marius nach Luft, als sich das Kribbeln in bestimmte Regionen ausbreitete. Aber doch nicht jetzt! Nicht hier. Mit roten Wangen vergrub er sein Gesicht in den Haaren des älteren. Es war ihm peinlich, hatte er etwas gemerkt? Er seufzte leise, als dieser wieder über seinen Rücken fuhr und seine angenehm warmen Hände unter sein Trikot glitten, dass nass und kalt auf seiner Haut klebte. Nach kurzem Zögern trat der Blondschopf einen Schritt auf ihn zu, damit der Aachener mitbekam, wie sehr ihm das gefiel. Dieser fasste ihn an den Schultern und hielt ihn ein Stück von sich, um in seine blauen Augen zu sehen. Verlegen wich er seinem Blick aus. Mittlerweile tummelten sich wieder sämtliche Spieler des TSVs in der Kabine und Marius löste sich unschlüssig wieder von ihm. Es war ihm unangenehm und so sah er weiterhin mit geröteten Wangen zu Boden. Er schluckte leicht und sah sich kurz um, fürchtete, dass doch jemand zu ihnen sehen könnte. Tatsächlich erwiderte Matze seinen Blick und konnte sich daraufhin ein Grinsen nicht verkneifen. Der Spieler mit der Nummer Zwanzig deutete Heini, zu ihm rüber zu kommen und dieser zog Marius an der Hand mit sich. Der Blonde stolperte schnellstmöglichst hinter ihm her und versuchte ergebnislos seinen Pulli in die Länge zu ziehen. „Da ist keiner mehr..“, meinte Matthias Lehmann amüsiert zu seinem Kapitän und deutete zu den Duschen. Fügte schließlich mit einem Zwinkern hinzu, „Ich pass schon auf, dass euch keiner stört.“ Aachens Mittelfeldspieler schob den Hamburger vor sich her und zog ihn wieder in seine Arme, als sie unter sich waren. Viel zu lange hatte er ihn vermisst.. Viel zu lange seine Küsse nicht mehr gespürt, die er jetzt fühlte. Achtlos rutschte der braune Pullover mit dem St. Paulizeichen darauf zu Boden. Warum war er damals nicht bei ihm geblieben? Was war an diesem Verein so viel anders? Besser? Mit den Füßen streifte er sich Schuhe und Socken ab, Ebbers tat es ihm gleich, bevor er den zierlichen Stürmer zu einer der Duschen dirigierte. Warmes Wasser lief über den Körper des Hamburgers, der noch immer vom Regen und dem Wetter draußen ausgekühlt war, ohne darauf zu achten, dass sie noch Trikots und Fußballshorts trugen. Schließlich war eh schon alles nass.. Trikots und Shorts klatschen nass auf den Kachelboden, während Plaßhenrich erneut über den Körper des jungen Stürmers streichelte. Wie lange hatte er diesen nicht mehr so verwöhnen dürfen.. Ein leises Seufzen bestätigte ihn in seinem Tun. Er lehnte sich an die Wand hinter sich und zog den Paulispieler vor sich näher an sich, schmiegte sich an seinen Rücken. „Mhm.. magst du mal~“ Der Angesprochene gab darauf keine Antwort, fuhr aber mit den Fingern an Marius Seiten hinab, bis zu dessen Hüfte und streichelte dort langsam nach vorne. Mit der Zeit legte Marius den Kopf in den Nacken, schmiegte sich mehr an den Aachener, hauchte ihm Küsse auf die Wange. Er vergaß alles um sich herum, genoss das, was der Ältere da mit ihm tat. Immer wieder musste er ein Stöhnen unterdrücken, fühlte auch das harte Glied des anderen hinter sich, doch dieser beließ es dabei, ging nicht weiter, als den Blondschopf zu verwöhnen. Ebbers keuchte unterdrückt auf und als er schließlich kam, ergoss er sich in die Hände des Aacheners. Eine Weile blieben beide noch dort stehen. Ließen sich nach dem anstrengenden Fußballspiel von dem Wasser der Dusche aufwärmen. Plaßhenrich hatte die Arme von hinten um Marius gelegt und genoss es, ihn einfach bei sich haben zu dürfen. Schließlich löste er sich wieder von ihm, stellte das Wasser aus, nahm sich ein Handtuch und gab auch Ebbe eins, der sich gleich darin einkuschelte. Als sie kurz darauf wieder in der Kabine waren, waren die anderen Spieler der Alemannia längst weg. Aachens Kapitän zog sich an und suchte auch Marius etwas raus, der sich still aber lächelnd seine warmen, kuscheligen Sachen überzog. Als Ebbers seinen Kram aus der Kabine der St. Paulispieler zusammensuchte und diese in seine Tasche stopfte, wartete Plaßhenrich auf dem Flur auf ihn. Er sah in die blauen Augen des Blonden. „Bis in einem halben Jahr..“, sagte er und seine Stimme klang eine Spur vorwurfsvoll. Marius blieb einen Moment stehen und sah zu Boden. Dann drehte er sich um und ging aus dem Stadion. Kapitel 11: KSC One Short - Franz / Mutzel ------------------------------------------ Schmerzen durchzuckten ihn, sodass er den Blick von der Zimmerdecke abwandte und die Augen zukniff. Verdammt, warum hörte das nicht endlich auf? An Schlaf war nicht zu denken. Maik Franz seufzte und drehte sich auf die Seite. Der Mond schien auf sein Bett und erhellte das ganze Hotelzimmer. Maiks Gedanken schweiften wieder zu dem Spiel, nur wenige Stunden zuvor. Nach etwas mehr als einer Halbzeit war es für ihn vorbei gewesen. Maik schluckte und fasste sich wieder an den schmerzenden Fuß. Und plötzlich tauchten vor ihm wieder diese Szenen auf. Wie Michi sich über das Foul aufgeregt hatte und Gelb dafür sah, was ihm aber egal gewesen war. Wie er nach Maik gesehen hatte, als er auf dem Rasen lag. Und er dachte wieder an diese blauen Augen. Verdammt... Wie konnte man so wundervolle, helle Augen haben, die eigentlich gar nicht so recht mit seiner Haarfarbe zusammenpassten? Verärgert drehte Maik sich wieder auf den Rücken und starrte an die Decke. Wie er sich dafür hasste! Er konnte nicht dagegen tun, als ihm Tränen in die Auegn stiegen... Und schließlich langsam über seine Wangen liefen. „Maiki?“ Der KSCler reagierte nicht, hörte aber die Sorge, die in Michis Stimme lag und hörte, wie dieser seine Bettdecke beiseite schon und aufstand. Verärgert tat Maik so, als würde er schlafen, obwohl er wusste, dass er damit nicht durchkommen würde. „Tut es weh?“ Der Blondschopf sah auf und fand sich unmittelbar vor einem hellblauen Augenpaar wieder. Besorgt sah Michael seinen Kumpel an. „Ja“ Eine Weile war es still. „Aber nicht da, wo du denkst.....“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)