Demonic Memories - von abgemeldet (Menschsein ist dem Dämon eine...Erinnerung?) ================================================================================ Kapitel 6: What's happening? ---------------------------- Hallo! Hmm, das letzte Kapitel ist ja gar nicht solange her. Hab mich da an einer Szene aus Gladiator bedient - vielleicht ist es ja jemanden aufgefallen?? Ich konnte da einfach nicht widerstehen. :P _________________________________________________________________________________ 6. Kapitel: What’s happening? „Wir gehen bestimmt in die falsche Richtung. Wieso sollte Sesshoumaru-sama denn flussabwärts geschwemmt worden sein?“, fragte der kleine Krötenyoukai nun schon zum x-ten Mal. Inuyasha versuchte krampfhaft seine Wut im Zaum zu halten. Seine rechte Augenbraue zuckte bereits unkontrolliert, während er durch fest zusammengepresste Zähne den Diener anzischte: „Keh, wenn du lieber woanders lang gehen möchtest, dann tu dir keinen Zwang an. Wir bestehen sicher nicht auf deine Gesellschaft.“ Jaken warf ihm einen bösen Blick zu. Das musste er sich doch nicht von einem Halbblut bieten lassen! Außerdem hatte er doch Recht. Es war unlogisch, dass sein Herr und Meister vom Fluss mitgerissen wurde. Erstens: konnte er schwimmen und zweitens: was sollte er überhaupt dort drin machen? Nun gut, es war auch unlogisch, dass er seine ganzen Sachen auszog, zudem Jaken sich nicht erinnern konnte, wann der stolze Youkaikrieger jemals freiwillig seine Rüstung abgelegt hatte. Nein, das Ganze ergab wirklich keinen Sinn. Der Fluss war wohl der einzige Anhaltspunkt um nach dem Hundedämon zu suchen. Außerdem hatte er ja keine andere Wahl. Ah-Uhn ging wie selbstverständlich der Gruppe nach, wobei Jaken von solch einer Kooperation von dem Reittier nur träumen konnte und Rin folgte diesen Menschen natürlich mit Freuden. Der kleine Dämon rollte die Augen über das Mädchen. Sie schien vollstes Vertrauen zu dieser Bande, ihren Feinden, geschlossen zu haben und spielte gerade mit dem kleinen schwächlichen Fuchsdämon. „Mama, was ist los? Wo gehen wir hin?“ Die Stimme eines Jungen kam aus dem Wald, offenbar verwirrt und leicht ängstlich. „Nichts, Youtaka. Komm. Beeil dich!“ Die Frau klang drängend, sie schienen durch das Gebüsch zu rennen, auf der Flucht vor etwas oder jemandem zu sein. Die Freunde wechselten besorgte Blicke, bevor Inuyasha und Miroku wie selbstverständlich lossprinteten. Nur ein paar Meter weiter entdeckten sie auch die Beiden. Gehetzt und alarmiert sah sich die Mutter immer wieder um, als würde sie jeden Moment erwarten, dass etwas aus dem Hinterhalt sprang. Entsprechend verschreckt reagierte sie dann auch, als der Halbdämon plötzlich vor ihr stand. Beschützend stellte sie sich vor ihren Sohn. Entgegen der Erwartung, dass die Anwesenheit des Mönchs sie beruhigen würde, schien sie sogar noch misstrauischer zu werden. „Verzeiht, gnädige Frau. Darf ich mich vorstellen, ich heiße Miroku und das hier ist Inuyasha. Ihr braucht keine Angst vor ihm zu haben, er ist ganz zahm.“ „Hey, i…“ Mehr brachte Inuyasha zu dieser Beleidigung nicht heraus, denn schon hielt ihm Miroku den Mund mit seiner Hand zu. Er fuchtelte kurz mit den Armen und wollte sich schon befreien, als sein Blick den der Frau traf. Sie schien keineswegs beruhigt oder auch nur amüsiert. „Ich habe keine Angst vor ihm. Ich habe im Moment größere Sorgen. Und wenn Ihr mir irgendetwas andrehen wollt oder sonst etwas, dann muss ich Euch enttäuschen, ich habe keinen Groschen bei mir. Tut mir Leid.“ „Oh, nein! Keines Wegs! Wir wollen euch lediglich helfen.“ „Ich kann mich an keinen Mönch in diesem Teil des Landes erinnern, der jemals freie Hilfe ohne Gegenleistung angeboten hat. Es würde mich nicht wundern, würdet Ihr und Euer dämonischer Freund eigene Spielereien und Taktiken haben, um armen Bürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen.“ „Aber nein, nein, das ist ein Missverständnis, ich, wir…“ Miroku fehlten die Worte. Noch nie war er einer so misstrauischen Person begegnet. Schon gar nicht war ihm je solche Unterstellungen untergekommen. Abwehrend hob er die Hände und suchte nach einem Weg das Ganze aufzuklären. „Also wirklich, Mama. Jetzt weiß ich, was Opa damit gemeint hat, als er sagte, du hast eine seltsame Art zu entscheiden, wem du vertraust. Gerade eben hast du noch einen wildfremden Mann verarztet und ihn allein im Zimmer gelassen. Er hätte machen können, was er wollte. Aber kaum steht ein Mönch vor dir traust du ihm keinen Schritt weit. Ich wette, wäre der Dämon allein gekommen, gäbe es jetzt weniger Probleme“, wies der Junge seine Mutter alles wissend zurecht, die dabei leicht errötete. „Falls es dich beruhigt, dort hinten sind noch eine Dämonenjägerin und eine Miko. Wir sind nur auf der Durchreise und alles was wir wissen wollen ist, was eigentlich los ist“, mischte sich Inuyasha nun leicht ungeduldig ein. Das ging ihm alles einfach zu langsam. Die Frau zögerte noch einen Moment, doch offensichtlich dauerte es auch dem Jungen zu lange: „Jetzt komm schon, Mama! Ich weiß zwar nicht genau, wovor wir weglaufen, aber wir brauchen eindeutig Hilfe!“ Mit einem letzten zweifelnden Blick auf ihren Sohn, stimmte diese doch noch zögernd zu mit den Fremden zu gehen und die Hilfe anzunehmen. Die beiden Flüchtlinge wurden zum Fluss geführt, zu einer äußerst bunten und ungewöhnlichen Truppe. Dennoch schien diese sehr freundlich und Akina, wie sich die Frau vorstellte, verlor schnell ihr Misstrauen. Nachdem ein Lagerfeuer und Essen gemacht worden war, erzählte sie den Reisenden, was geschehen war. Wie dieser Fremde Mann namens Ikasu von dem Fluss angeschwemmt wurde, sie ihn behandelt hatte und dann von dem Fürsten, der mit seinen Soldaten auf einmal zu ihrer kleinen Hütte geritten war, mitgenommen wurde. An dieser Stelle wurde ihre Stimme schwerer. Sie hatte gewusst, was immer der Fürst wollen würde, wenn dieser persönlich kam, bedeutete das entweder Tod oder Sklavenarbeit. In diesem Fall glaubte sie, sogar Beides, Tod für den Fremden und Sklavenarbeit für ihre Familie. Sie hatte ihren Sohn wegbringen müssen, auch wenn sie dafür ihren Vater zurücklassen hatte müssen. Es war ihr keine andere Wahl geblieben, als zu fliehen. Sie hoffte nur, es ging ihm einigermaßen gut. „Mach dir keine Sorgen. Es wird ihm bestimmt gut gehen. Wir helfen dir deinen Vater da rauszuholen.“ Kagome zögerte nicht keine Sekunde bei diesen Worten und ignorierte Inuyashas Blicke geflissentlich. Immerhin wusste sie, dass er ebenso helfen wollte, selbst wenn er immer so tat, als ginge ihn alles nichts an. „Das ist nur wegen diesem Fremden. Sie waren doch hinter ihm her. Hätten wir Ikasu nicht zu uns geholt, wäre das nicht passiert!“ Während er sprach, ballte Youtaka seine Hände fest zu Fäusten. Tränen standen in seinen Augen und drohten zu fallen. „Sag so was nicht! Wenn Fürst Shima jemanden tot sehen möchte, ist derjenige bestimmt hier um uns vor ihm zu befreien und dann tut es mir nicht Leid ihn gepflegt zu haben. Ganz im Gegenteil!“, stellte die Mutter streng und bestimmt richtig, frei nach dem Prinzip: der Feind meines Feindes, muss mein Freund sein. ***** Das Zimmer war dunkel und düster, erweckte eine unheimliche Atmosphäre. Die junge Frau mit schwarzen Haaren und roten Augen schien tief in Gedanken versunken. Neben ihr saß ein Mann mit ebenfalls schwarzen, hüftlangen Haaren. Er war sichtlich amüsiert, ging man nach dem Lächeln in seinem Gesicht. Er starrte in einen Spiegel, der von einem Mädchen mit weißen Haaren und ebenso weißem Gewand gehalten wurde. Ihr Gesicht war frei von jeglichen Emotionen. Kanna, das Nichts. „Was sagst du Kagura?“ Die Angesprochene zuckte leicht zusammen, als sie so plötzlich aus ihren Gedanken gerissen wurde. Ein blutroter Blick legte sich auf den Sprechenden. „Wer hätte jemals gedacht, dass Sesshoumaru, dieser stolze, arrogante Köter, eine solche Vorstellung abliefern würde? Ich wusste ja, es würde amüsant werden, ihn in einen Menschen zu verwandeln, doch das übertrifft meine kühnsten Erwartungen. Er ist doch immer für eine Überraschung gut.“ Die letzten Worte wurden von einem schallenden Gelächter begleitet. Kagura, die Windherrscherin, wand sich von ihm ab, sie wollte sich jetzt nicht mit Naraku beschäftigen. Ihre Augen suchten wieder das Bild im Spiegel. Sesshoumaru, dieser Name hallte in ihrem Verstand, schien sie zu verhöhnen und zu verspotten. Sie wusste nicht, was sie von dem Gesehenen halten sollte. Diese neue Gestalt, dieser erbärmliche Körper, in den der Dämon verbannt wurde, erschien ihr widerwärtig, doch wusste sie selbst nicht genau warum. Als sie ihn dann vor dieser Missgeburt knien gesehen hatte, er begonnen hatte um sein Leben zu flehen, sie hatte es nicht glauben wollen. Wut, Zorn und etwas wie Enttäuschung war in ihr aufgestiegen. Eine solche Schwäche hätte sie niemals erwartet, nicht von Sesshoumaru. Es war erbärmlich gewesen, sie hatte ihn verachtet. Doch dann, genauso unerwartet, hatte sich das Blatt wieder gewendet. In dem Moment als sie aufbrachen, er hinter den Soldaten her rennen musste, schien er wieder wie vorher, arrogant und stolz. Und dann im Wald, als er beinahe… Sie wusste nicht warum, aber bei diesem Gedanken verspürte sie einen Stich in ihrer Brust. Nur eine Sekunde hatte über sein Leben entschieden. Ein einziger Moment, ein einziger Fehler und er wäre… Doch er lebte. Im Moment ritt er aufrecht und fast gelassen durch den Wald. Nichts verriet irgendwelche Ermüdung oder Verletzungen. Dieser Mann würde niemals um Gnade winseln. Dennoch hatte er es getan. Um einen Weg zu finden sein Leben zu retten. Diese Erkenntnis schien ihr plötzlich klar. Er war in eine Ausweglose Situation geraten, in Gefangenschaft, doch anstatt hilflos sein Schicksal zu ertragen, hatte er dagegen gehandelt. Er hatte seine Umgebung betrachtet, analysiert und die gegebenen Umstände so genutzt, dass er eine Möglichkeit bekommen würde, sich so einen Ausweg selbst geschaffen, hatte seine Freiheit zurückerlangt. Sie erinnerte sich an die Worte, die er ihr damals bei ihrem letzen Treffen gesagt hatte. Sie musste bereit sein für ihre Freiheit zu kämpfen. Im Spiegel war Sesshoumaru stehen geblieben. Sie konnte sich nicht daran gewöhnen, an die vollkommen schwarzen Haare und das Gewand eines menschlichen Bauers. Aber am wenigsten an diese Augen. Diese hatten nichts von ihrer Kälte eingebüßt, doch gerade das machte das Bild so grotesk. Die goldenen Augen, in die sie so oft gestarrt hatte, gehörten zu ihm. Sie konnte dieses Aussehen einfach nicht ausstehen. Und dennoch, trotz diesem schwächlichen Körper, der keine Magie, gar Youki oder auch andere Kräfte hatte, trotz seiner Unterlegenheit hatte er sich befreien können. ________________________________________________________________ Und damit war's das mit dem kleinen Zwischenspiel. Jemand daran interessiert, wie es unserem über alles geliebten Sesshoumaru-sama geht? Hmm, Geduld ist eine Tugend, wie man so schön sagt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)