The worst part of you is me von alu ================================================================================ Kapitel 3: The worst part of you is me -------------------------------------- 3. Kapitel - The worst part of you is me Eddie Erpels Körper schlug hart auf der gefrorenen Rasenfläche auf, welche sofort von einem Schwall aus Blut benetzt wurde. Endlich war dieser elendige Bastard tot. Und er, Fiesoduck, hatte letzten Endes triumphiert. Darkwing drehte sich vor Schmerzen krümmend auf die Seite. „Vielleicht ein wenig zu voreilig geurteilt…“, zürnte Fiesoduck und feuerte erneut, um mit einen letzten Schuss Darkwings Leben endgültig ein Ende setzen. Die Kugel erreichte nie Darkwings am Boden liegenden Körper, zerschoss sie doch das Wohnzimmerfenster, während Fiesoduck selbst plötzlich von Schmerzen gepeinigt auf die Knie sank. „Was zum Teufel…“, keuchte Fiesoduck und kniff die Augen zusammen, um dem ohnmachtartigen Schwindel zu entgehen. Sich hustend mit den Handflächen auf dem Boden aufstützend, sah er zu Darkwing herüber, der nun trotz fehlgeleitetem zweitem Schuss ganz still dalag. Unter ihm bildete das dickflüssige, rote Blut einen markanten Kontrast zu der schneebedeckten Wiese des Vorgartens. Wie vollkommen es doch anzusehen war… Fiesoduck genoss den Anblick seines augenscheinlich toten Antagonisten auf dem frischen Schnee, ein Bild, das er in seinem ganzen Leben nicht vergessen würde. Doch er hustete erneut und starrte erschreckt zu Boden. Bevor er realisieren konnte was geschah, schüttelte ihn ein zweiter Hustenanfall und er bespuckte sein Oberteil mit frischem Blut. Ungläubig fuhr er mit seinem Finger über den gelben Stoff. „Dieser missratene Schwachkopf…“, röchelte Fiesoduck, "ich hätte es wissen müssen. Oh Gott, ich habe es doch geahnt… Nun werden wir beide zu Grunde gehen, wenn ich nicht… Fiesoduck zog sich an der Hauswand hoch und schloss die Augen. Er schlug mit dem Griff seiner Pistole die zerbrochene Fensterscheibe weiter ein und verschaffte sich Zutritt ins Haus. „Wo bin ich?“, hörte er eine schwache Stimme fragen, die er kaum als die seine identifizieren konnte. Seine Brust schmerzte bei jedem Atemzug, ansonsten vermied er es sich zu bewegen. „In Sicherheit, Paps“, erklärte ihm eine helle Stimme, die Darkwing jäh die Augen aufschlagen ließ. „Kiki, mein Engel…“, sagte er und streckte die Hand aus, um seinem kleinen Rotschopf durch die Haare zu streicheln. „Mir sagst du, ich soll die Einrichtung nicht demolieren und kaum komme ich nach Hause, liegst du angeschossen im Krankenhaus!“ „Ja Darkwing, da hat sie schon nicht ganz Unrecht“, grinste Quack, der bisher still in der Ecke des Raumes gestanden hatte. „Was in aller Welt ist passiert? Wieso liege ich hier und überhaupt…“, murmelte Darkwing und schloss von Schmerzen gequält die Augen. „Wir wissen nur, dass du bereits auf dem Weg ins Hospital warst, bevor wir von den Wirrfußens wieder Heim gekommen sind. Und ich gehe nicht davon aus, das du in deinem Zustand…“ „Die Besuchszeit ist vorüber“, meckerte eine cholerische alte Krankenschwester und trat trampelnd ins Zimmer, bereit, Quack und Kiki unverzüglich hinauszufegen. „Der Patient braucht Ruhe!“ Die Zunge hinter ihrem Rücken rausstreckend gab Kiki ihrem Vater abschließend einen Kuss auf die Wange und verließ mit Quack das Zimmer. Darkwing fand in der darauf folgenden Nacht keinen Schlaf. Die stechenden Schmerzen waren einem stetigen Hämmern gewichen und als er sich zur Seite drehte, konnte er den silberigen Mond durch die Fensterscheibe beobachten. Es war eine Nacht, wie sie für Darkwing Duck geschaffen war. Und beinah hätte er sie nicht überlebt. Sein Blick glitt von dem Fenster hinüber zu seinem Nachtisch, auf dem ein Glas Wasser und eine kärgliche Vase mit einer einzigen vertrockneten Tulpe standen. Schlaflos wie er war, langte er in die Schublade des Tisches, um dort vielleicht eine Zeitung zu finden, die ihn ablenken konnte. Er zog an dem kalten Stahl des Griffes und seine Finger glitten in die Lade, sich langsam in ihr hervortastend. Er bekam einen Kugelschreiber zu packen, legte diesen an die Seite des Schubfachs und griff weiter hinein. Unerwartet fuhren seine Finger über ein glattes Stück Stoff. Beinah wäre ihm das Tuch durch die Finger geglitten, doch er hielt es nun fest in seiner Faust. Angenehm kühl fühlte sich das Leinen in seiner Hand an, so vertraut… Er zog den Fetzen aus seiner Schublade, nahm ihn zwischen Daumen und Zeigefinger und zog ihn auseinander. Ihm stockte der Atem. Seine Maske! Was machte seine Maske… Bis er im fahlen Mondlicht erkannte, dass die Maske aus schwarzen Stoff war. Beinah hätte er diese verfluchte Nacht nicht überlebt. Er hatte am Abgrund seines vermaledeiten Lebens gestanden, genau wie sein elendes Ebenbild, Darkwing Duck. Fiesoduck schüttelte den Kopf und bereute es, ließ diese unscheinbare Bewegung doch nur weitere Krämpfe durch seinen gepeinigten Körper fahren. Er war selbstsüchtig gewesen. Selbstsüchtig, habgierig, bestialisch, gefühllos. Einsam. Sein ganzes Leben lang. Nie hatte er irgendetwas in seinem Dasein vermisst, hatte es ihn doch gänzlich ausgefüllt, anderen Leuten Qualen zuzufügen, ihnen zu nehmen, woran ihr Herz am meisten hing. Und nun wurde ihm genommen, was ihm für ihn lebenswichtig gewesen war. Seine Fassade, sein Schutzschild vor der Gesellschaft. Und vor sich selbst. Er hatte erkannt, wer er wirklich war. Und wer Darkwing Duck war. Beziehungsweise, wer sie nicht waren. Er war nicht Fiesoduck. Er war ein Teil Darkwing Ducks, er war das, was er sein Leben lang zu leugnen versucht hatte. . Es war töricht gewesen zu glauben, dass er über eine eigene Identität verfügte. Ich bin nicht ich… ich bin nur ein billiges Abziehbild. Ich bin seine verdorben Seite, der schlechteste Teil Darkwing Ducks, dachte Fiesoduck freudlos. Deswegen hatte er ihn nicht töten können. Sie konnten nicht miteinander leben, doch erst recht nicht ohne einander. Fiesoduck sah zum Fenster hinaus, blickte auf sein ihm vor wenigen Tagen noch so glänzend vorkommendes, von Abgasen umnebeltes St. Erpelsburg im Kontraversum. Der Horizont verdunkelte sich zusehends, seit seiner Rückkehr wurde die Erde von unregelmäßigen Beben erschüttert. Er seufzte erneut. Mit seiner Tat hatte er nicht nur sein Innerstes zerstört. Das Kontraversum begann zu verfallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)