Einsame Weihnacht von Ryuno-Ki ================================================================================ Kapitel 5: ----------- "Du hattest mich doch umarmt damals, erinnerst du dich noch? Ich hatte das nicht erwartet, obwohl du mir doch von Anfang an sympathisch warst." Sie wurde leicht rot. Sarah sog kurz die Luft ein und fuhr dann fort: "Das war zwar recht schön, aber es durfte nicht sein ... ich hatte einen ... Auftrag ..." Chris krümelte und vergaß einen Moment, weiterzuessen. "Was für einen Auftrag?" "Das darf ich dir nicht sagen." Er tippte mit dem Keks gegen seine Lippen. "Warum?" Sarah wirkte leicht irritiert. Will sie mir schon wieder etwas vorspielen? "Ich mein, hier ist doch niemand unter uns ..." "Wenn du nur wüsstest", murmelte Sarah. Laut erwiderte sie: "Nein, ich will es trotzdem nicht." Irgendwie wirkt sie wieder so gehetzt. Fast, als würde sie beobachtet. "Na, dann sag mir, was du dem Kleinen erzählt hast. Warum gehorchen ihm die ganzen Schläger? Und woher kennst du sie überhaupt? Was soll das alles?!" In diesem Moment klopfte es an der Tür. "Verdammt!", fluchte sie. "Schnell, wir müssen weg von hier!" "Wie? Was?" Chris verstand nicht. "Keine Zeit für lange Erklärungen! Schnell, über den Balkon und die Feuerleiter 'runter!" Sie zog ihn hoch und schob ihn zur Balkontür. Nur widerwillig beugte er sich. "Aber ich verstehe nicht ..." "Später", versicherte sie ihm. In diesem Augenblick wurde die Tür eingetreten. Sarah zuckte zusammen. "Verdammt!", fluchte sie noch einmal. Sie drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und stieß ihn nach draußen. Die Balkontür wurde verriegelt. Ein tapferes Lächeln von ihr und dann drehte sich Sarah sich um. Chris fasste sich an die Wange und eilte dann ohne viel Nachdenken so nach unten, wie Sarah es ihm gesagt hatte. Währenddessen stellte Sarah sich dem Eindringling: "Was wollt Ihr? Ich habe Euch nicht eingeladen." Sarah stemmte die Hände in die Hüfte. "Wo ist er?", forderte der andere zu wissen. "Fort", sagte sie nur. Der andere stoß sie zur Seite und eilte zur Balkontür. Knapp konnte er noch erkennen, wie der andere das Grundstück verließ. Wutschnaubend wandte er sich um. Sarah erhob sich gerade wieder aus dem Sessel, in den sie gefallen war. Der Eindringling verpasste ihr eine Ohrfeige, der sie auf den Glastisch warf. Sie blieb ohnmächtig in den Scherben liegen. Panisch flüchtete Chris von dem Grundstück. Erst einmal weg von hier. Wohin sollte ich mir besser auch überlegen. Zur Polizei? und was sollte ich denen sagen? Nein, das kann ich nicht machen. Sie würden mir eh nicht glauben. Aber wohin dann? Sollte ich zu einem Freund ziehen für die Zeit? Oder zieh' ich ihn dadurch auch in diese Sache 'rein? Was soll ich nur machen? Chris eilte durch die Straßen. Bei jedem Geräusch zuckte er zusammen und blickte sich um. Sollten sie mich etwa schon verfolgen? Was wollen die von mir? Was soll ich haben, das sie interessiert? Keine Zeit jetzt! Ich muss weiter. Sein Weg führte ihn zu einem guten Freund. Er klingelte und wartete an der Gegensprechanlage. Würde er zu Hause sein? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)