Just friends von Feuerlotus (Seltsame Wege geht die Liebe) ================================================================================ Kapitel 14: Love hurts ---------------------- Kapitel 14: Love hurts Eeendlich! Endlich kam Gina von ihren Großeltern zurück! Heute würde ich sie wiedersehen! Ich zog mir schnell ein paar Klamotten über und ließ das schminken einfach mal aus. Bevor meine Elter irgendetwas davon mitbekamen war ich auch schon aus der Haustür verschwunden und lief in Richtung Ginas Straße. Da ich allerdings gar nicht so sportlich bin wie ich eigentlich hoffte, machte ich schon nach der hälfte der Strecke schlapp und musste mein Tempo verringern. Völlig außer Atem kam ich an der Haustür an. Ich schnappte noch ein paar mal nach Luft und klingelte dann. Alex und Ricky, sowie die Enthüllungen von Kah am Vortag waren erst mal vergessen. Dann öffnete sich die Tür und Ginas Mutter stand vor mir. Aus müden Augen blinzelte sie mich an, murmelte ein hallo und zeigte mit dem Daumen auf die Treppe. Völlig desinteressiert grüßte ich zurück. Gina war also auf ihrem Zimmer. Meine brennende Lunge ignorierend sprintete ich also die Treppe, zwei Stufen auf einmal nehmend, hoch. Ich klopfte einmal kurz an die Tür und öffnete sie, ohne eine Antwort abzuwarten. „Na wieder im..., warum hast du’s so dunkel hier drinnen?“, fragte ich verdutzt. „Hmmm...“, kam es aus der dunkelsten Ecke, in der das Bett stand. „Geht es dir nicht gut Gina?“, ich konnte meine Besorgnis nicht ganz aus meiner Stimme heraushalten. „Nur müde“, sagte sie dann, gerade so laut das ich sie verstehen konnte. Ein Stein fiel mir von Herzen. „Na dann... Soll ich lieber wieder nach Hause gehen?“, fragte ich, obwohl ich gar nicht gehen wollte. „Ne, ist schon okay.“ „Na dann.“ Erleichtert ließ ich mich auf die Bettkante sinken. Gina drehte sich halb zu mir um und blinzelte mir im Zwielicht entgegen. Zärtlich strich ich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht und blickte ihr in die Augen. Schade, ihre Augenfarbe konnte man gar nicht erkennen in dem wenigen Licht. Dabei liebte ich es doch gerade so, mich in der Unendlichkeit ihrer Kristalle zu verlieren. Ich lächelte sie leicht an und ein müdes grinsen kam mir entgegen. „Wieso kommst du eigentlich jetzt schon?“, fragte sie dann mit vom Schlaf belegter Stimme. Etwas aus meinen Gedanken gerissen antwortete ich dann. „Ich hab dich doch sooo vermisst das weißt du doch!“, wenn sie mal wüsste wie wahr diese Worte waren. Mein Gott, ich hätte platzen können! „Will ich doch hoffen!“, sagte sie dann schon etwas wacher. Warum konnte sie nicht sehen wie ernst es mir war? Jetzt musste es doch einfach raus! Ich zögerte noch einen Moment. War das wirklich der richtige Augenblick ihr zu sagen, was wirklich mit mir los war? Aber es war noch gar nicht so lange her, das sie mir sagte wir könnten über alles reden. Ich fasste mir ein Herz. Ich wollte gerade tief Luft holen um es ihr zu sagen. Ich fühlte meinen Puls bis zu meinen Ohren schlagen und meine ganze Haut prickelte. Ich hatte ein Gänsehautfeeling pur. Da fiel mir was in dem Zwielicht auf. „Was ist?“, fragte sie mich dann. Anscheinend hatte sie meinen Blick bemerkt, mit dem ich sie angesehen hatte. Aus den Augenwinkeln nahm ich war, das sie meinem Blick folgte. Langsam nahm ich ihren Handgelenk in meine Hand und zog ihren Arm zu mir herüber. „Oh“, machte sie nur. In dem Dämmerlicht konnte man nicht wirklich viel erkennen, trotzdem war mir klar was die dünnen Linien auf ihrem Arm zu bedeuten hatten. Es waren nicht viele und besonders tief schienen sie auch nicht zu sein, aber es zeriss mir das Herz. Ich hatte einen Klos im Hals und obwohl ich am liebsten geschrieen hätte kam kein Ton über meine Lippen. Zärtlich fuhr ich mit dem Zeigefinger die Verletzungen entlang. Auf einmal spürte ich auch noch, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Das Gefühl, ich hätte vor Glück platzen können wandelte sich auf einmal in eine endlose Traurigkeit. „Warum?“, fragte ich dann mit tonloser Stimme. Die ganze Zeit hatte ihr Blick auf mir gelegen. Doch plötzlich drehte sie sich weg. Mehr spürte ich, das sie hart schluckte als ich es sah. „Du hast mir doch gesagt ich könnte mit dir über alles reden. Das kannst du auch. Ich werde dir keine Vorwürfe mache, versprochen!“ Ganz langsam entzog sie mir ihren Arm. Als ich gerade geglaubt hatte, sie wollte sich jetzt ganz von mir abwenden und mich ignorieren, schaute sie mir wieder tief in die Augen. Vorsichtig legte ich mich jetzt neben sie und begann ihr tröstend über den Oberarm zu streicheln. Sie atmete tief aus und rückte dann etwas näher. Jetzt konnte ich beide Arme um sie legen und sie festhalten, während sie ihren Kopf näher an meine Schulter legte. Trotz des traurigen Grundes fand ich es dann doch wunderschön, so wie wir da lagen. So sollte es immer sein. Sehr leise begann sie dann zu reden. „Es ist einfach nicht fair. Alle werden immer so glücklich und ich bin einfach allen egal“, jetzt wurde ihre Stimme von Tränen schwerer. „Und wenn ich endlich mal versuche mein Glück zu machen, macht es mir garantiert wieder irgendwer Kaputt!“, laute Schluchzer ließen sie jetzt nicht weitersprechen. Obwohl ich im trösten eigentlich nie besonders gut gewesen war, versuchte ich es jetzt mal. „Du hast doch immer noch mich! Du bist mir nie egal gewesen und bist es jetzt auch nicht!“ „Aber du bist doch jetzt ständig mit anderen Leuten unterwegs. Und dich hat es auch nicht gekümmert, dass plötzlich Alex und Ricky zusammen sind und dabei wusstest du doch ganz genau wie gern ich ihn hab. Nicht eine Sekunde hat jemand darüber nachgedacht wie es mir dabei geht! Und... und...“, so schnell sie sich in Rage geredet hatte, so schnell war sie auch schon am ende gewesen. Plötzlich wurde mir klar worum es ihr eigentlich ging. Sie hatte Liebeskummer und geglaubt ich würde ihr ihr Glück auch nicht gönnen. Zärtlich strich ich ihr durch das Haar. „Ooh, Gina. Du hast ja Recht, sie haben sich nicht richtig verhalten. Und ich war wahrscheinlich auch nicht gerecht zu dir. Aber musst du dir denn selbst noch so weh tun, wo es doch anscheinend schon so sehr in dir drin schmerzt?“ Als sie sich vor weinen näher an mich schmiegte und ihre Schluchzer in meinen Ohren widerhallten, ergriff mich eine unbändige Wut. Eigentlich hätte ich in diesem Augenblick ja der glücklichste Mensch auf Erden sein können, aber der Gedanke an Alex hielt mich davon ab. Wie konnte sie Gina nur so unglücklich machen, wo sie Ricky nicht einmal liebte? Warum tat sie ihr so was nur an! Ich drückte Gina an mich und ließ sie sich ausweinen. Endlich wurde sie ruhiger. Gerade als ich glaubte ich könnte es nicht mehr eine Sekunde länger aushalten. Einen Moment blieben wir noch so liegen und ich streichelte ihr immer noch unaufhörlich über den Rücken. „Weißt du, du bist mir immer noch am liebsten von allen. Du versucht wenigstens nicht permanent mich runter zu machen“, gestand mir Gina dann. Ich schluckte, bevor ich antworten konnte. „Du bist einfach der wichtigste Mensch auf der ganzen Welt für mich Gina, vergiss das nicht. Du kannst mit mir über alles reden hörst du! Versprich mir aber bitte eins, tu das nie wieder“, damit sie verstand was ich meinte, stricht ich noch einmal ihren Arm entlang. „Ist gut“, irgendwie klang das sehr wenig aufgemuntert. „Ich glaube, ich habe dich immer als Selbstverständlich wahrgenommen, bis du auf einmal anfingst neue Freunde zu finden, die ich noch nie gesehen hatte. Bleib immer bei mir, ja.“ Ich hätte vor Freude Luftsprünge machen können. „Ja, versprochen“, antwortete ich mit belegter Stimme. Ich hätte eigentlich nichts dagegen gehabt den ganzen Tag so neben ihr liegen zu können, aber eine innere Unruhe trieb mich. „Ich glaub, du schläfst jetzt besser noch was. Du siehst echt Müde aus. Und außerdem wird dir das bestimmt gut tun. Wenn irgendetwas ist, ruf mich an ich komm dann her wenn du magst.“ Sie nickte. „Ist gut.“ Ich drehte mich um und öffnete die Tür. „Danke.“ Verwundert drehte ich mich noch einmal um. „Wofür?“, fragte ich dann. „Dafür das ich dir nicht egal bin“, sagte sie mir dann und schaute mich an, als wollte sie sagen Dummkopf. Ich lächelte schwach und verließ dann das Zimmer. „Gerngeschehen“, sagte ich dann und schloss die Tür hinter mir. Als ich erst einmal draußen war, musste ich noch einmal tief Luft holen. Dennoch hätte ich es sicher keine Sekunde länger ausgehalten. Ich musste jetzt einfach zu Alex. Was bildete die sich bloß ein? Völlig geladen kramte ich nach meinem Handy. Tuut. Tuut. Tuut. “Hallo Vera! Wie geht’s?” “Kannst du in einer halben Stunde im “Blue” sein?”, fragte ich, ohne auf ihre Frage einzugehen. „Äh, klar. Was...“ „Gut.“ Ich drückte sie weg und machte mich auf den Weg zum Bahnhof. Und musste auch gar nicht lange warten bis der Zug einfuhr. Die konnte sich auf einiges gefasst machen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)